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Rotes Grün

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Produzenten des Gemeinwohls<br />

109<br />

Wir haben gesehen, dass es Signale der Hoffnung gibt, die in diese<br />

Richtung zeigen. Diese Signale sollten global zur Geltung kommen, aber<br />

auch national. Zukunftsfähigkeit verlangt auch im Innern einzelner Länder<br />

mehr Kooperation, Gleichheit und Planung. Dabei markieren die<br />

Begriffe Politik, politisches System, Daseinsvorsorge und öffentlicher<br />

Sektor gewöhnlich den Gedankenrahmen, innerhalb dessen Reformen<br />

gedacht werden. Dieser Rahmen bietet ungenutzte Möglichkeiten, ist<br />

aber zu eng, wenn das Gemeinwohl auf ökologische Weise Wirklichkeit<br />

werden soll.<br />

Deshalb passt die Bezeichnung »Produzenten des Gemeinwohls« besser.<br />

Dieser Begriff soll die weitergefasste Zielrichtung andeuten. Das Gemeinwesen<br />

ist demnach nicht nur Rahmensetzer und Erfüllungsgehilfe<br />

des Privaten, nicht nur Lieferant öffentlicher Güter, sondern wird seinem<br />

Begriff adäquat und versucht auch unmittelbar, in eigener Regie<br />

und mit eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten das Gemeinwohl zu verwirklichen<br />

– vor allem dort, wo die ökologischen Effizienzen im Systemischen<br />

liegen, wie etwa bei der Energieversorgung, beim Verkehrssystem,<br />

bei den Siedlungs- und Infrastrukturen.<br />

Die wichtigste Aufgabe aller Instanzen, die direkt auf das Gemeinwohl<br />

verpflichtet sind, sollte es künftig sein, die Bedingungen zu schaffen, die<br />

ein ökologisches Leben für ausnahmslos alle ermöglichen, und deshalb<br />

die Hürden des Einkommens oder anderer äußerer Zwänge zu beseitigen,<br />

die diesem Zweck der Naturverträglichkeit entgegenstehen. Politik,<br />

öffentliche Verwaltungen, Betriebe in öffentlicher Regie und selbst<br />

die Systeme der sozialen Sicherung hätten demnach – im Verein mit einer<br />

aktiven Bürgerschaft – eine neue oberste Priorität: ein gutes Leben<br />

in den Grenzen der Natur.<br />

Jenseits des Öffentlichen ginge es ebenfalls um starke, aber primär<br />

indirekte Interventionen in diesem Sinne. Denn die Welt der Dinge und<br />

der Ideen, die Produktion von nützlichen Gütern und von Informationen,<br />

bleibt auch in einer neuen, ökologischen Produktionsweise eine im Wesentlichen<br />

private Angelegenheit. Dieses Private wäre allerdings, wenn<br />

die dargestellten Veränderungschancen Wirklichkeit werden, deutlich<br />

stärker dem Gemeinwohl zugetan als heute.<br />

Wenn es nun um die Wahl der Mittel geht, die für Änderungen des<br />

Verhaltens von Produzenten und Konsumenten sorgen sollen, bleibt der<br />

politische Mensch meistens unnötig bescheiden, akzeptiert vorschnell

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