Rotes Grün
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Produzenten des Gemeinwohls<br />
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Wir haben gesehen, dass es Signale der Hoffnung gibt, die in diese<br />
Richtung zeigen. Diese Signale sollten global zur Geltung kommen, aber<br />
auch national. Zukunftsfähigkeit verlangt auch im Innern einzelner Länder<br />
mehr Kooperation, Gleichheit und Planung. Dabei markieren die<br />
Begriffe Politik, politisches System, Daseinsvorsorge und öffentlicher<br />
Sektor gewöhnlich den Gedankenrahmen, innerhalb dessen Reformen<br />
gedacht werden. Dieser Rahmen bietet ungenutzte Möglichkeiten, ist<br />
aber zu eng, wenn das Gemeinwohl auf ökologische Weise Wirklichkeit<br />
werden soll.<br />
Deshalb passt die Bezeichnung »Produzenten des Gemeinwohls« besser.<br />
Dieser Begriff soll die weitergefasste Zielrichtung andeuten. Das Gemeinwesen<br />
ist demnach nicht nur Rahmensetzer und Erfüllungsgehilfe<br />
des Privaten, nicht nur Lieferant öffentlicher Güter, sondern wird seinem<br />
Begriff adäquat und versucht auch unmittelbar, in eigener Regie<br />
und mit eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten das Gemeinwohl zu verwirklichen<br />
– vor allem dort, wo die ökologischen Effizienzen im Systemischen<br />
liegen, wie etwa bei der Energieversorgung, beim Verkehrssystem,<br />
bei den Siedlungs- und Infrastrukturen.<br />
Die wichtigste Aufgabe aller Instanzen, die direkt auf das Gemeinwohl<br />
verpflichtet sind, sollte es künftig sein, die Bedingungen zu schaffen, die<br />
ein ökologisches Leben für ausnahmslos alle ermöglichen, und deshalb<br />
die Hürden des Einkommens oder anderer äußerer Zwänge zu beseitigen,<br />
die diesem Zweck der Naturverträglichkeit entgegenstehen. Politik,<br />
öffentliche Verwaltungen, Betriebe in öffentlicher Regie und selbst<br />
die Systeme der sozialen Sicherung hätten demnach – im Verein mit einer<br />
aktiven Bürgerschaft – eine neue oberste Priorität: ein gutes Leben<br />
in den Grenzen der Natur.<br />
Jenseits des Öffentlichen ginge es ebenfalls um starke, aber primär<br />
indirekte Interventionen in diesem Sinne. Denn die Welt der Dinge und<br />
der Ideen, die Produktion von nützlichen Gütern und von Informationen,<br />
bleibt auch in einer neuen, ökologischen Produktionsweise eine im Wesentlichen<br />
private Angelegenheit. Dieses Private wäre allerdings, wenn<br />
die dargestellten Veränderungschancen Wirklichkeit werden, deutlich<br />
stärker dem Gemeinwohl zugetan als heute.<br />
Wenn es nun um die Wahl der Mittel geht, die für Änderungen des<br />
Verhaltens von Produzenten und Konsumenten sorgen sollen, bleibt der<br />
politische Mensch meistens unnötig bescheiden, akzeptiert vorschnell