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KREIS EUSKIRCHEN Haushaltsbefragung zur Mobilität im Kreis Euskirchen 2012 Endbericht Köln, 21. Juni 2013

KREIS EUSKIRCHEN<br />

Haushaltsbefragung<br />

zur Mobilität<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

<strong>Endbericht</strong><br />

Köln, 21. Juni 2013


KREIS EUSKIRCHEN<br />

Haushaltsbefragung zur Mobilität<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2013<br />

Betreuung:<br />

Susanne Kratzke<br />

Planungsbüro VIA eG<br />

Marspfortengasse 6<br />

50667 Köln<br />

Tel. 0221 / 257 10 76<br />

Fax 0221 / 257 10 79<br />

Bearbeitung:<br />

Deborah Assmus<br />

Andrea Fromberg<br />

Peter Gwiasda<br />

Sandra Melzer<br />

Dirk Stein<br />

21. Juni 2013


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Kurzfassung ................................................................................................................ 5<br />

2 Erhebungsmethode .................................................................................................. 21<br />

3 Basisdaten zur Stichprobe ...................................................................................... 24<br />

3.1 Rücklauf ...................................................................................................................... 24<br />

3.2 Haushaltsgröße .......................................................................................................... 25<br />

3.3 Altersverteilung ........................................................................................................... 30<br />

3.4 Geschlecht .................................................................................................................. 33<br />

3.5 Erwerbstätigkeit .......................................................................................................... 35<br />

3.6 Gewichtung und Hochrechnung ................................................................................. 38<br />

4 Verkehrsmittelverfügbarkeit .................................................................................... 41<br />

4.1 Fahrradbesitz .............................................................................................................. 41<br />

4.2 Motorisierung: Kfz-Besitz und -verfügbarkeit.............................................................. 49<br />

4.3 ÖPNV-Zeitkarten- und Führerscheinbesitz ................................................................. 57<br />

5 Mobilitätshandeln ..................................................................................................... 65<br />

5.1 Definition der Grundbegriffe ........................................................................................ 65<br />

5.2 Mobilitätsrate .............................................................................................................. 67<br />

5.3 Gesamtzahl der Wege ................................................................................................ 74<br />

5.4 Wegezweck ................................................................................................................ 76<br />

5.4.1 Wegezweck allgemein ......................................................................................... 76<br />

5.4.2 Wegezweck nach Berufstätigkeit ......................................................................... 79<br />

5.5 Verkehrsmittelwahl ..................................................................................................... 80<br />

5.5.1 Verkehrsmittelnutzung allgemein ......................................................................... 80<br />

5.5.2 Vergleich mit der Haushaltsbefragung des Bundes ............................................. 85<br />

5.5.3 Verkehrsmittelwahl nach Verkehrsmittelverfügbarkeit ......................................... 87<br />

5.5.4 Verkehrsmittelwahl nach Geschlecht ................................................................... 89<br />

5.5.5 Verkehrsmittelwahl nach Lebensalter .................................................................. 90<br />

5.5.6 Verkehrsmittelwahl nach Wegezwecken ............................................................. 95<br />

5.5.7 Verkehrsmittelwahl in den Kommunen ................................................................ 96<br />

5.6 Wegelängen und Verkehrsverflechtungen ................................................................ 100<br />

5.6.1 Wegelängen ....................................................................................................... 100<br />

5.6.2 Verkehrsverflechtungen ..................................................................................... 106<br />

3


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.6.3 Verkehrsverflechtungen der einzelnen Kommunen ........................................... 108<br />

5.6.4 Verkehrsverflechtungen im Überblick ................................................................ 122<br />

5.6.5 Zeitliche Verteilung der Wege ............................................................................ 130<br />

6 Zusatzfragen zur Nutzung von ÖPNV und Fahrrad ............................................. 133<br />

6.1 Analyse der ÖPNV-Wege am Stichtag ..................................................................... 133<br />

6.2 Verkehrsmittelroutinen .............................................................................................. 135<br />

6.3 Fahrscheinnutzung ................................................................................................... 147<br />

6.4 Kenntnis, Nutzung und Bewertung der flexiblen Bedienungsformen<br />

TaxiBus und AST ...................................................................................................... 149<br />

6.5 Kombination von Fahrrad und Bahn ......................................................................... 164<br />

6.6 Radverkehrspotenziale ............................................................................................. 168<br />

6.7 Bewertung der Radverkehrsinfrastruktur und Verbesserungspotenziale ................. 172<br />

6.8 Car-Sharing .............................................................................................................. 176<br />

7 Literatur ................................................................................................................... 179<br />

8 Anhang .................................................................................................................... 181<br />

4


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

1 Kurzfassung<br />

Zielsetzung<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> hat die letzte Mobilitätsstudie im Jahre 2000 im Rahmen<br />

der Erstellung des Nahverkehrsplanes durchgeführt 1 . Im Zuge der Erstellung<br />

der Integrierten Gesamtverkehrsplanung für den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

im Jahr 2003 sind die erhobenen Daten noch einmal sekundär vertieft ausgewertet<br />

worden 2 .<br />

Im Jahr 2012 stand die Aktualisierung beider Rahmenverkehrspläne an;<br />

folglich sollten auch die Datengrundlagen aktualisiert werden. So wurde im<br />

Herbst 2012 erneut eine Haushaltsbefragung in Form einer repräsentativen<br />

Stichtagsbefragung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> durchgeführt.<br />

Diese Mobilitätsstudien geben Auskunft über das Mobilitätsverhalten der<br />

Bevölkerung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> und stellen die Entwicklungen im letzten<br />

Jahrzehnt auch im Vergleich zu Referenzdaten auf Landes- und Bundesebene<br />

dar. So sind Entwicklungen und Trends im Mobilitätsverhalten<br />

der Bevölkerung abbildbar und können als Entscheidungsgrundlage für<br />

verkehrspolitische und infrastrukturelle Fragestellungen dienen.<br />

Stichtagsbefragung<br />

Durchführung der<br />

Studie<br />

Die Mobilitätsstudien wurden methodisch identisch immer in Form einer<br />

Stichtagsbefragung durchgeführt. Dabei geben die befragten Personen die<br />

Angaben zu den von ihnen zurückgelegten Wegen für einen definierten<br />

Stichtag. Auf diese Weise sind die Ergebnisse mit den bereits vorliegenden<br />

Mobilitätsstudien direkt vergleichbar.<br />

Stichtage der aktuellen Verkehrserhebung waren der Donnerstag, 27. September<br />

2012 und der Donnerstag, 25. Oktober 2012. Es wurden rund<br />

16.000 Personen um Teilnahme gebeten. An beiden Stichtagen wurden<br />

rund 8.000 Personen im gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet angeschrieben; pro Haushalt<br />

wurde jeweils nur ein Haushaltsmitglied ausgewählt. Der Rücklauf betrug<br />

rund 4.500 Fragebögen und damit durchschnittlich 28 %, wobei die<br />

Rücklaufquoten je nach Kommune nur wenige Unterschiede aufweisen:<br />

Der geringste Rücklauf kam aus der Gemeinde Hellenthal mit 26 % und der<br />

höchste aus der Stadt Schleiden mit 30 %. Die Stichprobengröße ist als repräsentativ<br />

zu betrachten. 3<br />

1 <strong>Kreis</strong>verkehrsgesellschaft <strong>Euskirchen</strong> mbH (KVE): Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. <strong>Euskirchen</strong>, 2000<br />

2 <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Integrierte Gesamtverkehrsplanung für den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Teilbericht Strukturentwicklung,<br />

Mobilität und Szenarien. <strong>Euskirchen</strong>, 2003<br />

3 Siehe auch: Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen: Erlass „Standards zur einheitlichen Modal-Split-Erhebung in nordrheinwestfälischen<br />

Kommunen“, Fassung 2009, Kapitel 2 „Stichprobe“<br />

http://www.fahrradfreundlich.nrw.de/cipp/agfs/lib/all/lob/return_download,ticket,guest/bid,1531/no_m<br />

ime_type,0/~/Standards_Modal_Split_240409.pdf, abgerufen am 24.10.2012<br />

5


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Fahrradbesitz<br />

32 % der befragten Haushalte besitzen kein Fahrrad (1.427 Haushalte).<br />

Somit liegt die Fahrrad-Ausstattung 2012 im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit 68 %<br />

deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 82 % und dem NRW-<br />

Landesdurchschnitt von 81 %. Es zeigt sich, dass vor allem im Südkreis die<br />

Fahrradverfügbarkeit gering ist, was wohl der für das Fahrradfahren ungünstigen<br />

Topografie geschuldet ist. Die aufgrund der Topografie fahrradaffinen<br />

Kommunen <strong>Euskirchen</strong>, Weilerswist und Zülpich weisen eine höhere<br />

Fahrradverfügbarkeit von über 70 % auf.<br />

Da zwar insgesamt viele Haushalte kein Fahrrad besitzen, jedoch die<br />

Haushalte, die Fahrräder besitzen, gleich mit mehreren Fahrrädern ausgestattet<br />

sind, weicht die durchschnittliche Anzahl der Räder pro Haushalt im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit 1,9 nicht mehr vom Landesdurchschnitt mit 1,9 und<br />

nicht mehr stark vom Bundesdurchschnitt mit 2,0 ab. Bad Münstereifel hat<br />

dabei die geringste Fahrradausstattung pro Haushalt mit 1,7.<br />

Pedelecs spielen heute noch eine geringe, aber zukünftig eine nicht mehr<br />

zu vernachlässigende Rolle: 4 % der Haushalte verfügen 2012 bereits über<br />

mindestens ein Pedelec, insgesamt sind in 167 Haushalten der Stichprobe<br />

234 Pedelecs vorhanden. Pedelecs werden im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bislang<br />

vorwiegend von der Generation 50+ genutzt.<br />

Pkw-Besitz<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> herrscht fast Vollmotorisierung: 94,5 % aller Haushalte<br />

besitzen mindestens einen Pkw, jeder Haushalt verfügt durchschnittlich<br />

über 1,6 Pkw. Im Bundesdurchschnitt besaßen 2008 82 % der Haushalte<br />

mindestens ein Auto.<br />

Die geringste Ausstattung mit Pkw in den befragten Haushalten ist in der<br />

Stadt <strong>Euskirchen</strong> festzustellen, die höchste in Nettersheim, Hellenthal und<br />

Bad Münstereifel. Haushalte ab drei Personen besitzen zu fast 100 % mindestens<br />

einen Pkw.<br />

Die fast vollständig motorisierten Alterskohorten wachsen ins Rentenalter<br />

hinein und die Rentnerhaushalte werden voraussichtlich auch so lange wie<br />

möglich motorisiert bleiben.<br />

Pkw-Verfügbarkeit<br />

Für das Mobilitätsverhalten bedeutend ist in erster Linie die Pkw-<br />

Verfügbarkeit. Im Vergleich zwischen 2012 und 2000 sind Veränderungen<br />

festzustellen: Gaben im Jahr 2000 nur knapp 70 % der Personen an, sie<br />

verfügten immer über einen Pkw, sind dies im Jahr 2013 bereits 82 % der<br />

befragten Personen.<br />

Mit dem Eintritt in das Führerscheinalter steigt die Pkw-Verfügbarkeit<br />

sprunghaft an, nur noch 7 % der 18 bis 30-Jährigen sagen, sie hätten nie<br />

einen Pkw zur Verfügung. In den Altersgruppen 31 bis 70 Jahre ist der Pkw<br />

fast immer vorhanden. Einzig bei den Senioren über 70 Jahre nimmt die<br />

6


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Pkw-Verfügbarkeit wieder ab: 20 % verfügen in dieser Altersklasse nicht<br />

(mehr) über ein Auto.<br />

Ein Fünftel der befragten Haushalte besitzt mindestens ein Kraftrad (Motorrad,<br />

Mofa, etc.). Krafträder werden vor allem von den Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen genutzt.<br />

Zeitkartenbesitz<br />

92 % der befragten Personen ab 17 Jahre besitzen einen Pkw-Führerschein,<br />

das sind 97 % der Männer und 90 % der Frauen. Die jungen Frauen<br />

zwischen 17 und 30 Jahren sowie die Seniorinnen ab 70 Jahren sind die<br />

Gruppen, die seltener einen Führerschein besitzen.<br />

21 % aller im Jahr 2012 Befragten besitzen eine ÖPNV-Zeitkarte. Den<br />

höchsten Anteil innerhalb der Zeitkarten weisen das Schüler-/ SemesterTicket<br />

mit 12 % und das JobTicket mit 6 % auf. Damit ist der Zeitkartenbesitz<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittlich<br />

hoch.<br />

Schüler im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nutzen überwiegend das SchülerTicket. Die<br />

jungen Erwachsenen bis 30 Jahre weisen immer noch einen relativ hohen<br />

Anteil an Schüler-/SemesterTickets von einem Viertel auf. Hier kommt das<br />

JobTicket mit rund 10 % hinzu, das in allen erwerbsfähigen Altersklassen<br />

einen Anteil von um die 10 % hält. Ab 60 Jahre verfügen die Befragten<br />

kaum noch über ÖPNV-Zeitkarten.<br />

Mobilitätsrate<br />

Der durchschnittliche Bewohner des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> unternimmt am<br />

Werktag 3,4 Wege. Die Haushaltsbefragung von 2000 kam zu einem Mittelwert<br />

von 3,6 Wegen pro Werktag. Die Studie MiD 2008 4 gibt 3,4 Wege<br />

am Werktag an. Somit entspricht das Wegeaufkommen der Menschen im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> dem Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland. Der<br />

Unterschied der Mobilitätsraten zwischen den Haushaltsbefragungen im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ergibt sich aus dem geringeren Anteil mobiler Personen.<br />

Er betrug im Jahr 2012 92 %, während es im Jahr 2000 97 % waren.<br />

Besonders mobil sind die Frauen mit durchschnittlich 3,6 Wegen am Tag<br />

und die 31- bis 40-Jährigen, die in der Regel hinsichtlich Erwerbs- und Familienarbeit<br />

am stärksten gefordert sind (3,9 Wege am Werktag).<br />

Bei den Senioren ist trotz des Anstiegs der Pkw-Verfügbarkeit keine eindeutige<br />

Zunahme der Mobilität zu erkennen: Ihre Mobilitätsrate liegt mit 3,0<br />

nur geringfügig höher als bei den befragten Senioren des Jahres 2000.<br />

Führerscheinbesitz<br />

Verkehrsaufkommen<br />

An einem durchschnittlichen Werktag wurden durch die Bewohner des<br />

<strong>Kreis</strong>es, die über sechs Jahre alt waren, ca. 614.000 Wege zurückgelegt.<br />

4 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Mobilität in Deutschland 2008 –<br />

MiD 2008. Tabellenband. Bonn, Berlin 2010<br />

7


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

In der Haushaltsbefragung 2000 wurden die Sechs- bis Neunjährigen nicht<br />

befragt. In der vergleichbaren Grundgesamtheit der ab 10-Jährigen wurden<br />

im Jahre 2012 593.000 Wege/Werktag zurückgelegt; im Jahre 2000 waren<br />

es 591.000 Wege. Die Zunahme um 2.000 Wege (+0,3 %) ist sehr gering,<br />

da sich seit dem Jahr 2000 die Zunahme der Einwohnerzahl (ab 10 Jahre)<br />

und die gesunkene Mobilitätsrate in etwa kompensieren.<br />

Verkehrszwecke<br />

Im Raumordnungsbericht von 2005 wurde der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> noch zu<br />

den Regionen mit starkem Wachstum an Siedlungsflächen und Verkehrsaufkommen<br />

(Quell- und Zielverkehr) eingestuft. Diese Entwicklung hat sich<br />

jedoch in den letzten Jahren abgeschwächt. Für das Jahr 2025 wird mit einer<br />

Abnahme der Einwohnerzahl von -2,8 % gerechnet, so dass das Verkehrsaufkommen<br />

insgesamt nicht mehr steigen, sondern sich weiter abschwächen<br />

wird.<br />

Es dominiert der Fahrtzweck „Einkauf / private Erledigung“ unverändert mit<br />

31 %. Der Fahrtzweck „Arbeit“ steht mit 28 % an zweiter Stelle und an dritter<br />

Stelle steht der Fahrtzweck „Freizeit“ mit einem Anteil von 17 % der<br />

Wege.<br />

Im Vergleich zu 2000 ist neben der Abnahme des Anteils der Freizeitwege<br />

die Zunahme bei der Begleitmobilität auffallend.<br />

Aggregiert man die Verkehrszwecke zu den drei Gruppen „Arbeit und Ausbildung“<br />

(einschließlich dienstlicher und geschäftlicher Wege), „Einkauf und<br />

Erledigung“, „Freizeit und Begleitung“ (einschließlich „Sonstiges“), so ist<br />

festzustellen, dass sich die Anteile dieser Gruppen von 2000 bis 2012<br />

kaum verändert haben:<br />

Arbeit und Ausbildung: 43 % statt 42 %<br />

Einkauf und Erledigung: unverändert 31 %<br />

Freizeit und Begleitung: 26 % statt 28 %<br />

Verkehrswachstum<br />

heute nicht<br />

mehr selbstverständlich<br />

Verkehrsmittelwahl<br />

Die Verkehrsmittelwahl wird nach wie vor stark durch das Individualverkehrsmittel<br />

Pkw dominiert:<br />

8


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 1-1:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich zwischen<br />

2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100%<br />

90%<br />

0,9% 0,0%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

59,4% 61,1%<br />

11,2% 9,8%<br />

10,8% 11,1%<br />

6,1% 8,3%<br />

11,7% 9,7%<br />

HHB 2012 HHB 2000<br />

Sonstiges<br />

MIV (Fahrer)<br />

MIV (Mitfahrer)<br />

ÖV<br />

Fahrrad<br />

zu Fuß<br />

Die Dominanz des motorisierten Individualverkehrs (MIV) ist im Vergleich<br />

zur letzten Haushaltsbefragung im Jahre 2000 unverändert hoch: Insgesamt<br />

wurden 2012 70,5 % der Wege mit dem MIV (Pkw-Fahrer, Pkw-<br />

Mitfahrer und Kraftrad) zurückgelegt; im Jahr 2000 lag der Wert mit 70,9 %<br />

noch geringfügig höher. Bei den MIV-Selbstfahrern sank der Anteil um 1,7<br />

Prozentpunkte auf 59,5 %; dagegen stieg der Anteil bei den MIV-Mitfahrern<br />

um 1,4 % auf 11,2 %.<br />

Der Anteil des Umweltverbundes (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV) ist von 29,1 %<br />

im Jahr 2000 auf 28,6 % leicht gesunken. Werden die Angaben unter<br />

„Sonstiges“ in der Auswertung unberücksichtigt gelassen, so ist festzustellen,<br />

dass das Verhältnis zwischen MIV und Umweltverbund fast unverändert<br />

geblieben ist.<br />

Innerhalb des Umweltverbundes haben sich Verschiebungen bei der Bedeutung<br />

der Verkehrsmittel ergeben. Während der Anteil des öffentlichen<br />

Verkehrs (ÖV) fast unverändert bei rund 11 % liegt, ist der Anteil der mit<br />

dem Fahrrad zurückgelegten Wege von 8,3 % auf 6,1 % gesunken. Dagegen<br />

stieg der Anteil der Fußwege von 9,7 % auf 11,7 %.<br />

Vor dem Hintergrund, dass sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die klassischen Nutzergruppen<br />

des ÖV, nämlich Schüler und Senioren, verringert haben, ist<br />

der stabile ÖV-Anteil bereits als Erfolg zu verbuchen: die Schülerzahlen<br />

sind seit der Jahrtausendwende gesunken und die Senioren weisen eine<br />

9


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

höhere MIV-Mobilität auf. Grundsätzlich ist der ÖV-Anteil im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

mit 11 % ein sehr guter Wert für einen zwar verdichteten, aber ländlich<br />

strukturierten Raum; vergleichbar strukturierte Räume weisen durchschnittliche<br />

ÖV-Anteile von 7 bis 8 % auf.<br />

Gründe für den<br />

stagnierenden<br />

MIV-Anteil<br />

intermodaler<br />

Verkehr<br />

öffentlicher<br />

Nahverkehr<br />

Im MIV bilden die Ergebnisse im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> einen bundesweiten<br />

Trend ab. Erstmals, seit es bundesweite Verkehrserhebungen gibt, scheint<br />

der Anstieg des Kfz-Verkehrs gebremst, die Vollmotorisierung ist bereits erreicht.<br />

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass in den Metropolen und Ballungsgebieten<br />

vor allem junge Leute weniger das Auto nutzen und mehr<br />

auf eine Kombination von verschiedenen Verkehrsträgern setzen. In der<br />

Multimodalität scheint sich ein ausgeprägter Trend zu entwickeln. Inwiefern<br />

und in welchem Zeithorizont sich dieser Trend auch in ländlich strukturierten<br />

Räumen verstärkt abzeichnet, bleibt abzuwarten. Festzustellen ist aber,<br />

dass neben einer möglichen demografisch bedingten Änderung des Mobilitätsstils<br />

vor allem eine zunehmende Verteuerung des MIV Einfluss auf dessen<br />

Nutzung hat und zukünftig noch verstärkt haben wird.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist die Multimodalität bislang jedoch noch nicht sehr<br />

ausgeprägt: Für nur 4 % aller Wege überhaupt nutzen die Befragten mehr<br />

als ein Verkehrsmittel. Bahnfahrten werden am häufigsten mit anderen<br />

Verkehrsmitteln kombiniert: Von den insgesamt 30.308 Bahnfahrten sind<br />

20.683 (68 %) mit einem Umstieg auf ein weiteres Verkehrsmittel verknüpft.<br />

Die Verkehrsmittelkombination Bahn/Pkw (Fahrer), also Park & Ride, wird<br />

mit 7.000 Wegen – das sind fast 30 % aller Kombinationen – im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

am häufigsten genutzt. Die zweithäufigste Kombination ist<br />

Bahn/Bus mit über 6.000 Wegen, entsprechend einem Anteil von etwa einem<br />

Viertel an den Kombinationen. Die Kombination Bahn/Pkw-Mitfahrer<br />

(Kiss & Ride) mit 2.700 Wegen und Bahn/Fahrrad (Bike & Ride) mit 2.100<br />

Wegen sind die Kombinationen mit der nächsthöheren Bedeutung. Nur<br />

rund 750 Wege sind Kombinationen aus Pkw-Fahrer und Pkw-Mitfahrer, so<br />

dass davon ausgegangen werden kann, dass die Pendlerparkplätze im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zwar genutzt werden, aber bislang keine wirklich große<br />

Bedeutung im Verkehrsgeschehen aufweisen.<br />

Die hohe Bedeutung der Eisenbahnstrecken für den ÖV im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

wird deutlich: 47 % aller Wege werden mit der Bahn zurückgelegt,<br />

52 % mit dem Linienbus und knapp 1 % mit den flexiblen Bedienungsformen<br />

TaxiBus und AST. Die Wege, die die Bahn als Hauptverkehrsmittel<br />

enthalten, sind allerdings – wie beschrieben – in der Mehrzahl der Fälle mit<br />

einem weiteren Verkehrsmittel kombiniert. Zählt man bei Kombination<br />

zweier ÖV-Verkehrsmittel nicht nur das Hauptverkehrsmittel, sondern auch<br />

das Zubringerverkehrsmittel, hebt sich die Bedeutung des Linienbusver-<br />

10


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

kehrs im ÖV des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> stärker hervor. TaxiBus und AST haben<br />

nachfragemäßig betrachtet dagegen nur geringe Bedeutung.<br />

Radverkehr<br />

Das Fahrrad ist nicht nur von Bedeutung als alleiniges Verkehrsmittel, um<br />

eine Gesamtwegstrecke zurückzulegen (ca. 35.000 Wege), sondern auch<br />

als Teil von Kombinationen. Bei etwa 3.100 Wegen, das sind 8 % aller Wege,<br />

bei denen das Fahrrad mindestens bei einem Teilweg vorkommt, wird<br />

es als Zu- oder Abbringer eingesetzt, zum größten Teil (bei 2.100 Wegen)<br />

in Verbindung mit Bahnfahrten.<br />

Interessant im Bereich des Verkehrssystems Fahrrad ist die inzwischen<br />

messbare Bedeutung der elektrisch unterstützten Zweiräder. Immerhin 5 %<br />

aller mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege am Werktag entfallen auf E-<br />

Bikes und Pedelecs (ca. 2.000 Wege). Das Pedelec scheint sich damit der<br />

Bedeutung des Kraftrades zu nähern (ca. 3.400 Wege). Als Zubringerverkehrsmittel,<br />

zum Beispiel im Sinne der Erweiterung des Rad-Einzugsbereichs<br />

von Bahnstationen, treten Pedelecs in der Haushaltsbefragung<br />

(noch) nicht in Erscheinung.<br />

Vergleich mit dem<br />

Modal Split des<br />

Bundes<br />

Pkw-Verfügbarkeit<br />

und MIV-Anteil<br />

Altersstruktur und<br />

Verkehrsmittelwahl<br />

Insgesamt weist der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich zu den Bundes-Modal<br />

Split-Werten des Raumtyps „ländliche <strong>Kreis</strong>e im Agglomerationsraum“<br />

deutlich niedrigere Werte bei den Verkehrsmitteln der Nahmobilität (Fuß<br />

und Rad) auf und deutlich höhere Werte bei den MIV-Selbstfahrern und<br />

auch bei der Nutzung des ÖPNV.<br />

Die Pkw-Verfügbarkeit hat nach wie vor einen starken Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl:<br />

Personen, die ständig über einen Pkw verfügen, nutzen<br />

diesen auch für mehr als vier von fünf Wegen. Personen, die nur zeitweise<br />

einen Pkw nutzen können, nutzen diesen nur für drei von fünf Wegen und<br />

dann deutlich häufiger als Mitfahrer. Personen, die keinen eigenen Pkw zur<br />

Verfügung haben, nutzen einen Pkw nur bei 1,5 von fünf Wegen, dann<br />

überwiegend als Mitfahrer. Entsprechend steigen in dieser Gruppe die Anteile<br />

des Umweltverbundes: 25 % ÖV, 16 % Fahrrad und 26 % zu Fuß.<br />

Die Verkehrsmittelwahl zeigt kaum noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern,<br />

allerdings überaus deutliche in den Altersklassen:<br />

Das häufigste Verkehrsmittel bei den Kindern und Jugendlichen bis<br />

17 Jahren ist nach wie vor der ÖPNV, wenn auch im Vergleich zu den Daten<br />

aus 2000 mit abnehmender Tendenz. Auch das Fahrrad wird in diesen<br />

Altersklassen seltener genutzt, dafür steigt der Pkw-Mitfahreranteil deutlich.<br />

Erreichte man im Jahr 2000 das Führerscheinalter, so wurden 70 % aller<br />

Wege mit dem Auto gefahren. In der Altersklasse 18 bis 30 Jahre zeigt sich<br />

2012 ein neuer Trend: Der MIV (Selbstfahrer) verliert an Anteilen und der<br />

11


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

ÖV gewinnt deutlich hinzu. Hier bestätigt sich, dass vor allem junge Leute<br />

die ÖV-Angebote SemesterTicket und JobTicket nutzen.<br />

In den erwerbsfähigen Altersklassen von 31 bis 60 Jahre verändert sich die<br />

Verkehrsmittelwahl im Vergleich zwischen 2000 und 2012 nur wenig.<br />

Ältere Einwohner ab 61 Jahre fahren im Vergleich zu 2000 aber deutlich<br />

häufiger Pkw als Fahrer, hier paust sich die Vollmotorisierung in die höheren<br />

Altersstufen durch. Dafür fahren sie weniger Pkw als Mitfahrer und weniger<br />

ÖV.<br />

Die einzige Altersgruppe, in der der Fahrradverkehr an Anteilen zugenommen<br />

hat, ist die Gruppe der Senioren 70+. Im Jahr 2000 waren die Kinder<br />

und Jugendlichen bei den nicht motorisierten Verkehrsmitteln noch führend,<br />

2012 haben die Senioren einen höheren Anteil.<br />

Wegezwecke und<br />

Verkehrsmittelwahl<br />

Verkehrsmittelwahl<br />

in den Kommunen<br />

Deutlich ist nach wie vor die Dominanz des MIV bei den Arbeits- und<br />

dienstlichen/geschäftlichen Wegen, etwas geringer bei den Wegen für den<br />

Einkauf und für private Erledigungen. Noch höher als bei den Arbeitswegen<br />

ist der MIV-Anteil bei der Begleitmobilität. Den geringsten MIV-Anteil weisen<br />

erwartungsgemäß die Ausbildungswege auf. Im Vergleich der Wegezwecke<br />

werden die werktäglichen Freizeitwege am häufigsten zu Fuß und<br />

mit dem Fahrrad zurückgelegt. Auch die Mitnahme im MIV spielt bei den<br />

Freizeitwegen die größte Rolle.<br />

Der Fußwegeanteil hat sich in allen Kommunen erhöht außer in Schleiden,<br />

Dahlem und Kall. Deutlich zugenommen hat der Anteil der Fußwege in Mechernich,<br />

Bad Münstereifel und Zülpich.<br />

Den Radwegeanteil konnte keine Kommune des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> verbessern;<br />

fast überall ist sogar ein Rückgang der Fahrradfahrten zu konstatieren.<br />

Besonders drastisch ist dies in Weilerswist (-5,3 Prozentpunkte),<br />

Zülpich (-3,4 Prozentpunkte), Schleiden (-3,3 Prozentpunkte) und <strong>Euskirchen</strong><br />

(-3,0 Prozentpunkte) festzustellen.<br />

Die ÖV-Wege konnten in Nettersheim und Kall gesteigert werden.<br />

Dagegen nahmen die MIV-Mitfahrer-Wegeanteile vor allem in Kall, <strong>Euskirchen</strong><br />

und Zülpich zu, in Schleiden, Hellenthal und Dahlem ab.<br />

Die MIV-Fahrer-Anteile haben überall abgenommen außer in Schleiden<br />

und Dahlem. Besonders starke MIV-Fahrer-Anteilsverluste zeigen<br />

Nettersheim, Kall und Bad Münstereifel.<br />

Wegelängen nicht<br />

gestiegen<br />

Die mittlere Wegelänge betrug in der MiD 2008 bezogen auf die gesamte<br />

Bundesrepublik 11,5 Kilometer je Weg. Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beträgt die<br />

mittlere Wegelänge 13,8 Kilometer, liegt also über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Die Bewohner des <strong>Kreis</strong>es legen am Werktag durchschnittlich<br />

12


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

46 Kilometer pro Person zurück, also 18 % mehr als die 39 Kilometer im<br />

Bundesdurchschnitt 2008.<br />

In einer flächenhaft ausgedehnten Region wie dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, die<br />

zudem ausgeprägte Pendlerbeziehungen in die Oberzentren Köln und<br />

Bonn aufweist, müssen die Bürger einen relativ hohen Verkehrsaufwand<br />

leisten. Allerdings liegt die mittlere Wegelänge der <strong>Euskirchen</strong>er <strong>Kreis</strong>bevölkerung<br />

leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt des Siedlungtyps<br />

„ländlicher <strong>Kreis</strong> im Agglomerationsraum“, für den die MiD 2008 eine<br />

durchschnittliche Wegelänge von 14,3 km ausweist.<br />

Dem bundesweiten Trend, dass die Wege immer länger werden, folgt der<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nicht: Hier waren die durchschnittlichen Wegelängen<br />

schon im Jahr 2000 recht lang und sind es auch im Jahr 2012 im Grundsatz<br />

geblieben. 2012 liegen sogar geringfügig mehr Wege in den unteren<br />

Wegeklassen bis 50 km als im Jahr 2000.<br />

Im Jahr 2012 sind fast die Hälfte (46,4 %) aller Wege kürzer als fünf Kilometer<br />

(2000: 43,6 %). 14,5 % aller Wege der <strong>Kreis</strong>bevölkerung liegen sogar<br />

im Bereich bis zu einem Kilometer, also in Fußwegeentfernung. Und<br />

nur 18 % der Wege sind länger als 20 km. Damit gehören weiterhin die<br />

weitaus meisten Wege zur Nahmobilität und sind prinzipiell auch<br />

unmotorisiert zurückzulegen.<br />

Die kürzesten durchschnittlichen Wege legen die <strong>Euskirchen</strong>er und<br />

Zülpicher zurück (10,9 bzw. 11,9 km), die weitesten die Blankenheimer und<br />

Dahlemer (21,2 bzw. 20,1 km).<br />

Am deutlichsten werden die Unterschiede bei der Verteilung in der Entfernungsklasse<br />

bis 5 km. Die Südkreiskommunen Blankenheim, Dahlem,<br />

Hellenthal und Nettersheim weisen hierbei nur Anteile von etwas über 30 %<br />

auf. Bad Münstereifel, Kall, Mechernich, Schleiden, Weilerswist und Zülpich<br />

liegen zwischen 30 % und 40 %. <strong>Euskirchen</strong> hat aufgrund seiner Bedeutung<br />

als Mittelzentrum und aufgrund seiner kompakten Siedlungsstruktur<br />

mit 57 % den höchsten Anteil an Wegen bis 5 km Entfernung.<br />

Das Auto wird für alle Wegelängen genutzt, auch für die ganz kurzen: 38 %<br />

aller MIV-Wege als Fahrer sind unter 5 km lang, jeder vierte MIV-Weg ist<br />

sogar nur maximal 3 km lang.<br />

Binnenverkehr<br />

dominiert nach wie<br />

vor<br />

Mit 83 % ist der Anteil des Verkehrs innerhalb des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

hoch. 60 % verbleiben sogar innerhalb einer Kommune. Dies passt zu der<br />

vorhergehenden Aussage, dass fast die Hälfte der Wege eine Entfernung<br />

von 5 km nicht überschreitet. Nur etwas weniger als ein Viertel der Wege<br />

überschreitet eine Gemeinde- oder Stadtgrenze. Etwa ein Sechstel des<br />

13


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Verkehrs verlässt den <strong>Kreis</strong>. Hierin spiegeln sich die starken Pendlerverflechtungen<br />

wider.<br />

Gegenüber der Haushaltsbefragung aus dem Jahre 2000 ist der Anteil der<br />

nach außen gerichteten Verkehre von 18,8 % auf 17,0 % im Jahre 2012<br />

gesunken. Der Anteil der Wege, die innerhalb der Kommunen bleiben, ist<br />

seit dem Jahr 2000 dagegen von 55,2 % auf 59,7 % gestiegen. Etwas zurückgegangen<br />

ist der Anteil der Verkehre zwischen den kreisangehörigen<br />

Kommunen. Er sank von 26,0 % (2000) auf 23,3 % (2012). Zusammengefasst<br />

lässt sich sagen, dass sich das Eigengewicht des <strong>Kreis</strong>es und seiner<br />

Kommunen leicht gestärkt hat.<br />

Verkehrsverflechtungen<br />

Auch bezogen auf die einzelnen Kommunen ist ein großer Teil des Verkehrs<br />

Binnenverkehr innerhalb der Gebietskörperschaft. Der hohe Binnenverkehrsanteil<br />

von <strong>Euskirchen</strong> ist auf die hohe Zentralität der <strong>Kreis</strong>stadt zurückzuführen.<br />

Dagegen weisen Gemeinden mit geringerer Zentralität einen<br />

höheren Anteil nach außen gerichteter Verkehre auf.<br />

Die Verteilung der Binnenverkehrsanteile weist Analogien zu der Verteilung<br />

der Wegelängen auf. Die Südkreiskommunen Dahlem, Hellenthal,<br />

Nettersheim und Kall weisen Binnenverkehrsanteile von um 30 % auf.<br />

Blankenheim und Weilerswist liegen mit um 35 % im Mittelfeld, während<br />

Bad Münstereifel, Mechernich und Schleiden fast 40 % erreichen. Erstaunlich<br />

ist der hohe Binnenverkehrsanteil von Zülpich, der mit 43 % fast dieselbe<br />

Höhe wie in <strong>Euskirchen</strong> (44 %) erreicht.<br />

ÖV-Anteile<br />

Verflechtungen<br />

innerhalb des<br />

<strong>Kreis</strong>es<br />

Interessant sind die stark unterschiedlichen ÖV-Anteile, die in vielen Fällen<br />

(insbesondere auf den stark nachgefragten Achsen) den kreisweiten<br />

Durchschnitt von 11 % deutlich überschreiten, so z.B. Nettersheim –<br />

Blankenheim (21 %), Bad Münstereifel – Bonn (27 %), <strong>Euskirchen</strong> – Köln<br />

(49 %). Insbesondere von und nach Köln und Bonn sind die ÖV-Anteile in<br />

der Regel hoch, zum Teil sogar höher als die MIV-Anteile. Ursachen hierfür<br />

sind im Wesentlichen das gut ausgebaute Eisenbahnangebot, die günstige<br />

Reisezeit, die große Reiseweite und die Restriktionen und Widerstände für<br />

den MIV in den Innenstädten und inneren Stadtteilen. Zudem sind beide<br />

Oberzentren bedeutende Arbeitsplatz- und Ausbildungsstandorte sowie<br />

Freizeitziele, so dass die VRS-Tarifangebote wie JobTicket und Semester-<br />

Ticket stark genutzt werden.<br />

Die Beziehungen mit der <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> sind von besonderer Bedeutung.<br />

Aufgrund der Nähe und der relativ hohen Einwohnerzahl sind die<br />

Verflechtungen <strong>Euskirchen</strong>s mit seinen Nachbarkommunen Mechernich<br />

(16.500 Wege), Bad Münstereifel (13.700 Wege), Zülpich (11.200 Wege)<br />

und Weilerswist (9.900 Wege) am stärksten. Im Südkreis hat Schleiden als<br />

14


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

ehemalige <strong>Kreis</strong>stadt und Mittelzentrum eine herausgehobene Bedeutung<br />

als Ziel, insbesondere für Kall (10.100 Wege) und Hellenthal (7.800 Wege).<br />

Weitere bedeutende Ströme mit mindestens 3.000 Wegen bestehen zwischen<br />

Bad Münstereifel und Mechernich (5.500 Wege), zwischen Kall und<br />

Nettersheim (4.300 Wege), zwischen <strong>Euskirchen</strong> und Kall (3.600 Wege),<br />

zwischen Kall und Hellenthal (3.500 Wege) sowie zwischen Nettersheim<br />

und Blankenheim (3.200 Wege).<br />

15


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 1-1<br />

Bedeutende Verflechtungen (ab 500 Wegen/Werktag) zwischen<br />

den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> mit Anteilen<br />

der Wegezwecke<br />

zwischen<br />

(Kommune) ...<br />

... und (Kommune)<br />

...<br />

Wege gesamt<br />

Arbeitsplatz<br />

dienstl./<br />

geschäftl.<br />

Schule/<br />

Ausbildung<br />

Einkauf /<br />

private<br />

Erledigung<br />

(beide Richtungen aggregiert) Wege Prozent<br />

Freizeit<br />

Begleitung<br />

von Personen<br />

Nachhauseweg<br />

/<br />

sonstiges /<br />

keine Angabe<br />

<strong>Euskirchen</strong> Mechernich 16.524 47% 9% 7% 21% 11% 3% 2%<br />

Bad Münstereifel <strong>Euskirchen</strong> 13.712 29% 5% 13% 21% 18% 11% 2%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Zülpich 11.165 34% 4% 6% 31% 16% 6% 3%<br />

Kall Schleiden 10.149 26% 5% 15% 31% 14% 8% 2%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Weilerswist 9.879 28% 3% 12% 36% 15% 3% 3%<br />

Hellenthal Schleiden 7.758 29% 3% 12% 37% 11% 7% 1%<br />

Kall Mechernich 7.729 23% 7% 14% 39% 12% 3% 2%<br />

Bad Münstereifel Mechernich 5.461 30% 3% 8% 24% 20% 14% 2%<br />

Mechernich Zülpich 5.282 29% 2% 0% 25% 34% 9% 1%<br />

Kall Nettersheim 4.348 27% 3% 9% 31% 15% 13% 1%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Kall 3.646 46% 8% 18% 17% 10% 0% 0%<br />

Hellenthal Kall 3.453 24% 1% 17% 23% 17% 12% 5%<br />

Blankenheim Nettersheim 3.180 28% 3% 20% 33% 9% 5% 2%<br />

Mechernich Schleiden 2.735 41% 8% 2% 23% 21% 2% 3%<br />

Bad Münstereifel Nettersheim 2.718 32% 1% 28% 22% 11% 6% 0%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Schleiden 2.258 60% 4% 4% 25% 5% 0% 2%<br />

Mechernich Nettersheim 2.207 35% 5% 4% 22% 17% 14% 2%<br />

Blankenheim Dahlem 1.797 25% 1% 21% 33% 12% 7% 2%<br />

Blankenheim <strong>Euskirchen</strong> 1.780 40% 3% 8% 32% 10% 6% 2%<br />

Blankenheim Kall 1.731 30% 1% 36% 12% 12% 9% 0%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Nettersheim 1.578 49% 1% 3% 31% 16% 0% 0%<br />

Weilerswist Zülpich 1.472 48% 7% 12% 23% 7% 3% 0%<br />

Hellenthal Mechernich 1.316 55% 10% 7% 12% 13% 0% 3%<br />

Nettersheim Schleiden 1.298 41% 4% 18% 16% 12% 7% 2%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Hellenthal 1.132 54% 10% 8% 24% 4% 0% 0%<br />

Blankenheim Mechernich 1.057 51% 2% 0% 39% 0% 9% 0%<br />

Bad Münstereifel Kall 1.018 54% 0% 11% 11% 16% 8% 0%<br />

Bad Münstereifel Zülpich 981 44% 0% 0% 7% 34% 16% 0%<br />

Dahlem Schleiden 915 18% 2% 60% 12% 2% 2% 4%<br />

Dahlem Hellenthal 885 41% 9% 7% 29% 13% 0% 0%<br />

Hellenthal Nettersheim 694 39% 11% 3% 18% 14% 5% 9%<br />

Bad Münstereifel Blankenheim 687 29% 14% 20% 23% 14% 0% 0%<br />

Dahlem Kall 679 42% 0% 26% 21% 0% 5% 5%<br />

Blankenheim Schleiden 675 11% 13% 52% 9% 13% 0% 3%<br />

Bad Münstereifel Weilerswist 651 35% 0% 6% 0% 58% 0% 0%<br />

Bad Münstereifel Schleiden 505 63% 22% 0% 15% 0% 0% 0%<br />

Blankenheim Hellenthal 503 46% 7% 0% 30% 0% 7% 9%<br />

Verflechtungen<br />

nach außen<br />

Bei den Zielen außerhalb des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> hat das Oberzentrum<br />

Köln die höchste Bedeutung. 28.300 werktägliche Wege führen aus dem<br />

<strong>Kreis</strong> dorthin oder wieder zurück. In den Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong> und zurück führen<br />

19.400 werktägliche Wege; Schwerpunkte sind dort Brühl und Erftstadt mit<br />

6.000 und 5.800 Wegen. Der gesamte Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong> kommt auf 18.100<br />

Wege/Werktag. Rheinbach mit 8.900 Wegen/Werktag und Swisttal mit<br />

4.200 Wegen/Werktag sind dort die bedeutendsten Ziele. Die Verkehrsbe-<br />

16


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

ziehungen mit Bonn stehen an vierter Stelle mit 11.200 werktäglichen Wegen.<br />

Die Verflechtungen mit der Städteregion Aachen und mit dem <strong>Kreis</strong><br />

Düren liegen mit zusammen knapp 9.000 Wegen unter den genannten<br />

<strong>Kreis</strong>en und kreisfreien Städten. Hauptziel ist dort die Stadt Düren mit<br />

2.700 Wegen/Werktag.<br />

Zusatzfragen<br />

Neben den Fragestellungen zu Person und Haushalt und zum Mobilitätshandeln<br />

am Stichtag wurden in einem Zusatzfragebogen Fragen zu Verkehrsmittelroutinen,<br />

zur Nutzung des ÖPNV, insbesondere zum Anrufsammeltaxi<br />

(AST) und zum TaxiBus, sowie zum Fahrrad gestellt.<br />

Die Ergebnisse der Stichtagsbefragung werden mit Verkehrsmittelroutinen<br />

verglichen. Für einen längeren Zeitraum, der auch Wege an Werktagen<br />

und Wochenenden einschließt, geben die Bewohner des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

tendenziell weniger MIV- und ÖV-Wege an, dafür aber mehr Wege<br />

mit dem Fahrrad.<br />

Gelegenheitsnutzer sind vor allem bei den Verkehrsmitteln Fahrrad und<br />

ÖV, hier vor allem in Bahn und Bus, aber auch bei den MIV-Mitfahrern festzustellen.<br />

Nicht-Nutzer sind vor allem beim ÖV und hier vor allem bei den<br />

flexiblen Bedienungsformen zu finden. Ein Drittel der Befragten gibt an, nie<br />

das Fahrrad zu nutzen, was mit der hohen Anzahl der Haushalte korrespondiert,<br />

die über kein Fahrrad verfügen.<br />

Die flexiblen Bedienungsformen TaxiBus und AST werden insgesamt nur<br />

von Wenigen genutzt. Frauen nutzen sie häufiger als Männer, die häufigsten<br />

Nutzer sind zwischen 15 und 30 Jahre alt. Die Bahn und der Linien-<br />

/Stadtbus wird am häufigsten von den jungen Erwachsenen und Schülern<br />

genutzt. Senioren nutzen den ÖV am wenigsten.<br />

In den Eifelgemeinden, die den besten Bahnanschluss haben, wird die<br />

Bahn auch am meisten genutzt. Die meisten Gelegenheitsnutzer des Busses<br />

sind <strong>Euskirchen</strong>er. Die flexiblen Bedienungsformen werden am häufigsten<br />

in Nettersheim, Blankenheim und Bad Münstereifel genutzt.<br />

Das Auto wird routinemäßig in allen Verkehrszwecken häufig eingesetzt,<br />

Rad und ÖV sind Verkehrsmittel, die am häufigsten im Freizeitverkehr genutzt<br />

werden.<br />

Verkehrsmittelroutinen<br />

Fahrscheinnutzung<br />

flexible Bedienungsformen<br />

Die Mehrzahl der ÖV-Nutzer nutzt Einzelfahrscheine, die häufigste Zeitkarte<br />

ist das Schüler-/SemesterTicket. Die <strong>Euskirchen</strong>er verfügen über die<br />

meisten Zeitfahrscheine.<br />

Ein Drittel der Befragten kennt das Angebot der flexiblen Bedienungsformen<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nicht, vor allem Kinder und Senioren kennen es<br />

häufig nicht.<br />

17


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

13 % der Befragten haben den TaxiBus und 9 % das Anrufsammeltaxi<br />

(AST) bereits genutzt. Fast die Hälfte gibt an, das Angebot noch nicht genutzt<br />

zu haben, aber kann es sich durchaus vorstellen. Vor allem die Senioren<br />

zeigen potenzielles Interesse.<br />

Diejenigen, die bereits Erfahrungen mit den flexiblen Bedienungsformen<br />

sammeln konnten, bewerten es überaus gut.<br />

Mehr als 50 % der Befragten sind bereit, einen höheren TaxiBus-Zuschlag<br />

von bis zu 2,00 Euro zu bezahlen. Allerdings zeigen diejenigen, die bereits<br />

heute den TaxiBus am häufigsten nutzen, nämlich die Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen, die geringste Bereitschaft, einen höheren TaxiBus-<br />

Zuschlag zu bezahlen. Außer in Blankenheim und Nettersheim ist in allen<br />

Kommunen mehr als die Hälfte der Befragten bereit, einen höheren Zuschlag<br />

zu zahlen.<br />

Verbesserungsvorschläge zu den flexiblen Bedienungsformen beziehen<br />

sich vor allem auf mehr Flexibilität bei den Taktzeiten und ein erweitertes<br />

Fahrtenangebot: vor allem am Abend und am Wochenende sollten die Betriebszeiten<br />

ausgeweitet werden. Auch mehr Informationen und Werbung<br />

zu diesem Angebot werden häufig eingefordert.<br />

Bike & Ride<br />

Bike & Ride im Vortransport, bei der Mitnahme oder im Nachtransport bietet<br />

die Möglichkeit, relativ flexibel auch längere Distanzen ohne MIV zurückzulegen.<br />

Bike & Ride wird heute am häufigsten von den jüngeren Erwachsenen<br />

zwischen 15 und 30 Jahren praktiziert. Die höchsten Nutzerpotenziale<br />

scheinen die Schüler zu haben. Bike & Ride wird am häufigsten<br />

von den Weilerswistern, <strong>Euskirchen</strong>ern und Dahlemern genutzt.<br />

Verbesserungen beim Fahrradparken, Fahrradvermietung, mehr Kapazitäten<br />

bei der Mitnahme sind die häufigsten Forderungen.<br />

Radverkehrspotenziale<br />

Die meisten Befragten fahren heute im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in der Freizeit<br />

Fahrrad und machen die Fahrradnutzung vom Wetter abhängig. Alltagsradfahrer<br />

richten nur zur Hälfte ihre Radnutzung nach der Witterung aus.<br />

26 % der Arbeits- oder Ausbildungswege liegen in Fahrradentfernung zwischen<br />

3 und 10 km. Würden mehr Pedelecs eingesetzt, könnte das Radverkehrspotenzial<br />

auf nahezu 45 % der Arbeits- und Ausbildungswege gesteigert<br />

werden. Doch nicht jeder, der potenziell das Rad nutzen könnte, tut<br />

dies auch: viele empfinden Fahrradfahren als zu langsam, zu anstrengend<br />

oder zu gefährlich. Außerdem werden die vorhandenen Abstellanlagen als<br />

nicht sicher und bequem nutzbar angesehen und es fehlen häufig an den<br />

Arbeitsstätten Umkleide- und Duschmöglichkeiten.<br />

Verbesserungen<br />

im Radverkehr<br />

Die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur im Alltagsverkehr besitzt<br />

Priorität: „Radfahren in Kreuzungen muss sicherer sein“ und „Es fehlen<br />

18


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Radrouten an Straßen“ sind die am häufigsten genannten Forderungen.<br />

Das spiegelt sich auch bei den frei genannten Verbesserungsvorschlägen,<br />

die überwiegend eine Verbesserung der linienhaften Radverkehrsinfrastruktur<br />

zum Ziel haben. Ergänzende Infrastruktur wird aber auch gefordert:<br />

Optimierung der Fahrradwegweisung, Verbesserung von Bike & Ride, besseres<br />

Fahrradparken und mehr Informationen zum Radfahren. Auch eine<br />

optimierte Wartung und Pflege der Fahrradinfrastruktur wird als wichtig erachtet.<br />

Car-Sharing<br />

Ausblick<br />

Sieben von zehn Befragten haben heute kein Interesse an Car-Sharing.<br />

5 % bekunden jedoch ein ganz konkretes Interesse.<br />

Die Haushaltsbefragung zeigt, dass sich gegenüber dem Jahr 2000 das Eigengewicht<br />

des <strong>Kreis</strong>es und seiner Kommunen leicht gestärkt hat. Diese<br />

Entwicklung entspricht den Zielsetzungen des im Jahr 2003 formulierten<br />

Zielszenarios „Eigengewicht stärken“ und sollte weiter verfolgt werden:<br />

Förderung der Nahmobilität und ÖPNV-Förderung auf den nachfragestarken<br />

Achsen sowie Bereitstellung einer attraktiven Grundversorgung in der<br />

Fläche sind demnach weiterhin die Haupthandlungsfelder. Auch die Erhaltung<br />

und Attraktivierung der vorhandenen Arbeitsplätze im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

muss forciert werden: Nur wenn Arbeitsplätze und Grundversorgung<br />

vor Ort mit geringen Mobilitätskosten erreichbar sind, können die Vorteile<br />

der Region wie hohe Lebensqualität und geringere Lebenshaltungskosten<br />

auf Dauer voll zum Tragen kommen.<br />

Es sollte nach Ansätzen gesucht werden, für Kinder, Jugendliche und junge<br />

Erwachsene das Zufußgehen und Radfahren wieder attraktiver zu gestalten,<br />

so dass sich die negative Entwicklung eines steigenden MIV-<br />

Mitfahreranteils in dieser Gruppe nicht weiter fortsetzt.<br />

Für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen sollte der positive Trend zu einer<br />

häufigeren ÖV-Nutzung unterstützt und stabilisiert werden, auch um einer<br />

Abwanderung zum MIV nach Beendigung der Ausbildung entgegen zu<br />

steuern. Dabei kann das Angebot von JobTickets zumindest durch die großen<br />

Arbeitsgeber im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein wichtiger Baustein sein. Auch die<br />

Optimierung der Bike & Ride-Infrastruktur zur Förderung des ÖV kann gerade<br />

für die Jüngeren attraktiv sein.<br />

Zielgruppe für ein verstärktes ÖV-Marketing sollten die Senioren (60+) sein.<br />

Diese Altersgruppe ist heute individuelle Mobilität mit dem Kfz gewohnt,<br />

doch zeigt sie sich durchaus auch aufgeschlossen für die Nutzung von Bus<br />

und Bahn. Das flexible Angebot im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sollte vereinfacht und<br />

weiter auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten werden und in möglichst<br />

leicht verständlicher Form stärker beworben werden.<br />

19


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass auch in einem ländlichen <strong>Kreis</strong> wie dem <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> aufgrund der zu einem Drittel geringen Wegelängen ein ganz<br />

erhebliches Potenzial für die Nutzung der nicht motorisierten Verkehrsmittel<br />

vorhanden ist. Wird in Zukunft sich die Verfügbarkeit von Pedelecs auch im<br />

Alltagsverkehr verstärken, spielt auch die Topografie nur noch eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

20


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

2 Erhebungsmethode<br />

Die Erhebung der Daten wurde in Form einer Stichtagsbefragung durchgeführt.<br />

Dabei machen die befragten Personen Angaben zu den von ihnen<br />

zurückgelegten Wegen für einen festgelegten Werktag.<br />

Stichtag<br />

Stichprobe<br />

Die Verkehrserhebung wurde in der örtlichen Presse angekündigt. Um das<br />

Risiko nicht repräsentativer Ergebnisse aufgrund von Wettereinflüssen zu<br />

verringern, wurde die Erhebung an zwei Stichtagen durchgeführt. Die Stichtage<br />

waren Donnerstag, der 27. September 2012 und Donnerstag, der 25.<br />

Oktober 2012. Am ersten Stichtag wurden Temperaturen um 17 °C gemessen<br />

und es war bewölkt, zeitweise auch sonnig. Niederschläge fielen keine.<br />

Am zweiten Stichtag wurden etwa 12 °C gemessen und es war den ganzen<br />

Tag über bewölkt, zeitweise gab es örtlich leichten Niederschlag.<br />

Die Erhebung wurde schriftlich-postalisch durchgeführt. Über eine Zufallsstichprobenziehung<br />

wurden rund 16.000 Fragebögen an repräsentativ ausgewählte<br />

Personen über sechs Jahre im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> versandt. Die Altersgrenze<br />

ab sechs Jahre wurde gewählt, da davon auszugehen ist, dass<br />

Schulkinder zunehmend auf kürzeren Wegen auch eigenständig mobil sind<br />

und ihre Verkehrsbedürfnisse so auch für die Verkehrsplanung relevant<br />

werden.<br />

Die angeschriebenen Personen wurden gebeten, ihr Verkehrshandeln an<br />

einem Stichtag zu protokollieren und Einstellungen und Meinungen zur<br />

Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn und TaxiBus bzw.<br />

Anrufsammeltaxi sowie zur Nutzung des Fahrrades zu äußern. Außerdem<br />

wurden von den Befragten soziodemographische Daten zur Person und<br />

zum Haushalt erbeten.<br />

Die Fragebögen konnten mit einem portofreien Rückumschlag zurückgesandt<br />

werden. Zudem bestand die Möglichkeit, den Erhebungsbogen online<br />

auszufüllen oder auf Wunsch des Probanden ein Termin für eine telefonische<br />

Befragung vereinbart werden.<br />

Fragebogeninhalte<br />

Inhaltlich gliedert sich die Verkehrserhebung in drei Teile:<br />

Der erste Teil umfasst Fragen zur soziodemografischen Situation,<br />

zur Verkehrsmittelverfügbarkeit, zur Person und zum Haushalt, in<br />

dem diese lebt.<br />

Der zweite Teil ist ein Wegeprotokoll für den Stichtag, dessen Ergebnisse<br />

mit anderen Verkehrserhebungen in diesem standardisierten<br />

Design vergleichbar sind.<br />

Ergänzend zur Stichtagsbefragung wurde ein Zusatzfragebogen<br />

entwickelt, in dem Fragen zu ÖPNV-Angebot und –Nachfrage im<br />

21


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

ländlichen Raum sowie Fahrrad- und E-Bike-Verkehr sowie Bike &<br />

Ride den Schwerpunkt bildeten.<br />

Ein Exemplar des Fragebogens befindet sich im Anhang dieses Berichtes.<br />

Plausibilitätskontrolle<br />

und Dateneingabe<br />

Aussage für die<br />

Bewohner des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

Vergleich mit den<br />

Daten anderer<br />

Räume<br />

Vor der rechnergestützten Erfassung der Daten mit Hilfe der Statistiksoftware<br />

SPSS wurden die Bögen auf ihre Plausibilität hin überprüft und codiert.<br />

Hierbei wurde insbesondere auf die Vollständigkeit der Angaben sowie<br />

auf eine möglichst vollständige Fehlerkorrektur geachtet. Durch mehrere<br />

iterative Plausibilitäts- und Qualitätskontrollen sind die Fehler – soweit<br />

möglich – ermittelt, korrigiert bzw. gegebenenfalls durch plausible Daten<br />

ergänzt worden.<br />

Die Haushaltsbefragung liefert Erkenntnisse über die Wege, die durch die<br />

Bevölkerung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> unternommen wurden. Der Zielverkehr<br />

von anderen Orten in den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und der Durchgangsverkehr<br />

erschließt sich durch die Befragung nicht. Die Haushaltsbefragung bildet<br />

somit den größten Teil, aber nicht das gesamte Verkehrsgeschehen im<br />

<strong>Kreis</strong> ab.<br />

Um die Ergebnisse der Haushaltsbefragung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> bewerten<br />

zu können, werden dort, wo die Daten vorhanden sind, Vergleichsdaten<br />

aus der Studie „Mobilität in Deutschland 2008 – MiD“ 5 angeführt. Dies sind<br />

im Wesentlichen die bundesweiten Werte, Werte für NRW und für den<br />

<strong>Kreis</strong>typ „Agglomerationsräume – Verdichteter <strong>Kreis</strong>“, zu dem der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> gezählt wird.<br />

5 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Mobilität in Deutschland 2008 –<br />

MiD 2008. Tabellenband. Bonn, Berlin 2010<br />

http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/MiD2008_Tabellenband.pdf, abgerufen am 11.3.2013<br />

22


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 2-1: Siedlungsstrukturelle <strong>Kreis</strong>typen 2009 6<br />

6<br />

http://www.bbsr.bund.de/nn_1067242/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Siedlungs<br />

strukturelleGebietstypen/<strong>Kreis</strong>typen/kreistypen__node.html?__nnn=true, abgerufen am 11.3.2013<br />

23


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

3 Basisdaten zur Stichprobe<br />

3.1 Rücklauf<br />

Insgesamt wurden von 4.512 Personen Fragebögen zurückgesandt. Das<br />

entspricht gut 28 % der ausgewählten Stichprobe. Tabelle 3-1 verdeutlicht<br />

den Rücklauf bezogen auf die einzelnen Kommunen und ihre Einwohner in<br />

Bezug auf den erwarteten und tatsächlichen Rücklauf. 7<br />

Tabelle 3-1 Einwohnerdaten, Stichprobe und Rücklauf 8<br />

Einwohner<br />

(31.12.2011)<br />

Einwohner<br />

in % der <strong>Kreis</strong>bevölkerung<br />

Stichprobe<br />

absolut<br />

Stichprobe<br />

in %<br />

erwarteter<br />

Rücklauf<br />

erwarteter<br />

Rücklauf in %<br />

tatsächlicher<br />

Rücklauf<br />

tatsächlicher<br />

Rücklauf in %<br />

bezogen auf<br />

Einwohner<br />

tatsächlicher<br />

Rücklauf in %<br />

bezogen auf<br />

Stichprobe<br />

Bad Münstereifel 18.403 10% 1.537 9,6% 461 30% 432 2,3% 28,1%<br />

Blankenheim 8.205 4% 1.373 8,6% 412 30% 384 4,7% 28,0%<br />

Dahlem 4.137 2% 688 4,3% 206 30% 201 4,9% 29,2%<br />

Stadt <strong>Euskirchen</strong> 55.639 29% 2.779 17,4% 834 30% 748 1,3% 26,9%<br />

Hellenthal 8.163 4% 1.369 8,6% 411 30% 357 4,4% 26,1%<br />

Kall 11.670 6% 1.172 7,3% 351 30% 322 2,8% 27,5%<br />

Mechernich 27.086 14% 1.811 11,3% 543 30% 541 2,0% 29,9%<br />

Nettersheim 7.658 4% 1.278 8,0% 384 30% 370 4,8% 29,0%<br />

Schleiden 13.191 7% 1.327 8,3% 398 30% 407 3,1% 30,7%<br />

Weilerswist 16.444 9% 1.087 6,8% 326 30% 314 1,9% 28,9%<br />

Zülpich 19.995 10% 1.538 9,6% 461 30% 407 2,0% 26,5%<br />

keine Angabe des Wohnortes 29<br />

Gesamt 190.591 100% 15.959 100,0% 4.787 30% 4.512 2,4% 28,3%<br />

Trotz der Versicherung, dass die Fragebögen anonym ausgewertet werden,<br />

kamen einige wenige der befragten Personen der Bitte nicht nach, ihren<br />

Wohnort im Fragebogen anzugeben. Mithilfe der Angaben innerhalb<br />

des Wegeprotokolls konnte der Wohnort in einigen Fällen jedoch näherungsweise<br />

nachvollzogen und nachcodiert werden. In 29 Fällen ist der<br />

Wohnort im Fragebogen nicht angegeben worden, so dass keine Rückschlüsse<br />

auf den Wohnort gezogen werden konnten. Diese Fragebögen<br />

werden jedoch in die Auswertung soweit wie möglich einbezogen.<br />

7 In den kleinen Südkreisgemeinden ist die gezogene Stichprobe bewusst erhöht worden, um auch<br />

Aussagen bezogen auf einzelne Teilgruppen machen zu können.<br />

8 Einwohnerdaten zum 31.12.2011:<br />

https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data;jsessionid=3DF0EA5C7606C72B5669DB2<br />

2F7C4C2C9?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=2&levelid=1363603882257&auswahlop<br />

eration=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel=<br />

werteabruf&selectionname=12411-01i&auswahltext=%23Z-31.12.2011%23SHGKRL-<br />

05366044%2C05366004%2C05366008%2C05366%2C05366020%2C05366012%2C05366024%2<br />

C05366016%2C05366028%2C05366032%2C05366036%2C05366040&werteabruf=Werteabruf,<br />

abgerufen am 01.03.2013<br />

24


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Der Rücklauf auswertbarer Fragebögen entsprach den Erwartungen und ist<br />

mit ähnlichen Befragungen im ländlichen Raum vergleichbar. Abb. 3-1 stellt<br />

die Verteilung der Stichprobe auf die Kommunen im <strong>Kreis</strong> grafisch dar:<br />

Abb. 3-1:<br />

Rücklaufquote nach Kommunen und <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gesamt<br />

2012 (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

Blankenheim<br />

Dahlem<br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

Stadt <strong>Euskirchen</strong><br />

Weilerswist<br />

Zülpich<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gesamt<br />

28%<br />

28%<br />

29%<br />

26%<br />

27%<br />

30%<br />

29%<br />

31%<br />

27%<br />

29%<br />

26%<br />

28%<br />

0% 10% 20% 30% 40%<br />

Der Rücklauf ist relativ gleichmäßig auf die verschiedenen Gemeinden verteilt.<br />

Mit 26,1 % wurde die geringste Rücklaufquote in Hellenthal erreicht.<br />

Da dieser Wert nur etwa zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt liegt,<br />

stellt er kein Problem dar und kann als ausreichend eingestuft werden. Den<br />

höchsten Rücklauf hat mit 30,7 % die Stadt Schleiden zu verzeichnen.<br />

Der Rücklauf wurde sehr detailliert verortet. Dabei wurden die elf Kommunen<br />

(Stadt Bad Münstereifel, Gemeinde Blankenheim, Gemeinde Dahlem,<br />

Gemeinde Hellenthal, Gemeinde Kall, Stadt Mechernich, Gemeinde<br />

Nettersheim, Stadt Schleiden, Stadt <strong>Euskirchen</strong>, Gemeinde Weilerswist<br />

und Stadt Zülpich) in 110 Verkehrsbezirke untergliedert.<br />

3.2 Haushaltsgröße<br />

Die 4.512 befragten Haushalte haben eine durchschnittliche Haushaltsgröße<br />

von 2,79 Personen.<br />

Die durchschnittliche Haushaltsgröße in der Bundesrepublik Deutschland<br />

lag 2011 bei 2,02, im Bundesland Nordrhein-Westfalen bei 2,05 Personen<br />

je Haushalt. 9 Die aktuelle Haushaltsgröße im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> liegt bei 2,3<br />

9 http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/de_jb01_jahrtab4.asp, abgerufen am 01.03.2013<br />

25


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Personen 10 . Die Haushaltsgröße der Stichprobe liegt demnach deutlich<br />

über dem Bundesdurchschnitt und auch über dem bereits verhältnismäßig<br />

hohen <strong>Kreis</strong>durchschnitt.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass Familienhaushalte eine etwas höhere Bereitschaft<br />

zeigen, an Befragungen teilzunehmen als Single-Haushalte.<br />

Abb. 3-2:<br />

Anzahl der Personen in den Haushalten der Stichprobe im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Jahr 2012 (n=4.415)<br />

1 Person<br />

11%<br />

2 Personen<br />

38%<br />

3 Personen<br />

4 Personen<br />

20%<br />

22%<br />

5 Personen<br />

8%<br />

6 Personen und mehr<br />

7 Personen und mehr<br />

2%<br />

1%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />

Tabelle 3-2 zeigt die Auswertungen in der Übersicht und für die einzelnen<br />

Kommunen:<br />

10 Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2012): http://78.46.82.146/raumbeobachtung/,<br />

abgerufen am 01.03.2013<br />

26


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 3-2:<br />

Haushaltsgröße nach Wohnort 2012 (n=4.483)<br />

Personen je Haushalt<br />

mittlere<br />

1 2 3 4 5 6 7+<br />

keine<br />

Angabe gesamt<br />

Haushaltsgröße<br />

Bad Münstereifel Anzahl 50 169 80 82 34 6 4 7 432 2,75<br />

% 11,6% 39,1% 18,5% 19,0% 7,9% 1,4% 0,9% 1,6% 100,0%<br />

Blankenheim Anzahl 39 125 81 88 31 6 7 7 384 2,93<br />

% 10,2% 32,6% 21,1% 22,9% 8,1% 1,6% 1,8% 1,8% 100,0%<br />

Dahlem Anzahl 11 67 41 53 18 5 2 4 201 3,22<br />

% 5,5% 33,3% 20,4% 26,4% 9,0% 2,5% 1,0% 2,0% 100,0%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Anzahl 118 290 149 117 45 12 4 13 748 2,61<br />

% 15,8% 38,8% 19,9% 15,6% 6,0% 1,6% 0,5% 1,7% 100,0%<br />

Hellenthal Anzahl 26 126 68 86 37 4 2 8 357 2,95<br />

% 7,3% 35,3% 19,0% 24,1% 10,4% 1,1% 0,6% 2,2% 100,0%<br />

Kall Anzahl 41 101 79 63 23 10 2 3 322 2,89<br />

% 12,7% 31,4% 24,5% 19,6% 7,1% 3,1% 0,6% 0,9% 100,0%<br />

Mechernich Anzahl 56 193 112 117 41 7 5 10 541 2,91<br />

% 10,4% 35,7% 20,7% 21,6% 7,6% 1,3% 0,9% 1,8% 100,0%<br />

Nettersheim Anzahl 27 124 67 104 36 7 2 3 370 3,06<br />

% 7,3% 33,5% 18,1% 28,1% 9,7% 1,9% 0,5% 0,8% 100,0%<br />

Schleiden Anzahl 43 157 76 88 31 4 3 5 407 2,8<br />

% 10,6% 38,6% 18,7% 21,6% 7,6% 1,0% 0,7% 1,2% 100,0%<br />

Weilerswist Anzahl 31 128 57 71 16 5 0 6 314 2,71<br />

% 9,9% 40,8% 18,2% 22,6% 5,1% 1,6% 0,0% 1,9% 100,0%<br />

Zülpich Anzahl 39 167 82 82 20 7 4 6 407 2,83<br />

% 9,6% 41,0% 20,1% 20,1% 4,9% 1,7% 1,0% 1,5% 100,0%<br />

gesamt Anzahl 481 1647 892 951 332 73 35 72 4483 2,83<br />

% 10,7% 36,7% 19,9% 21,2% 7,4% 1,6% 0,8% 1,6% 100,0%<br />

Deutlich wird, dass die Haushalte der Stichprobe in der Stadt <strong>Euskirchen</strong>,<br />

Weilerswist und Bad Münstereifel durchschnittlich weniger Personen umfassen<br />

als vor allem die Südkreisgemeinden Dahlem, Nettersheim,<br />

Hellenthal und Blankenheim.<br />

Haushaltsstruktur<br />

In der Stichprobe wurden Haushalte erfasst, in denen 2.782 Kinder von einem<br />

bis 17 Jahren leben. Davon leben 2.681 Kinder in einer Familie mit<br />

zwei Elternteilen, 89 Kinder mit nur einem Elternteil und 12 in einem<br />

Heim. 11<br />

In 2.794 Haushalten von 4.405 Haushalten, die zur Altersstruktur des<br />

Haushaltes Angaben machen, leben nur Erwachsene über 18 Jahre<br />

(63,6 %), davon sind 487 (11,1 %) Single-Haushalte. In 1.533 Haushalten<br />

leben Kinder in einer Familie mit zwei Elternteilen (34,9 %), in 61 Haushalten<br />

mit nur einem Elternteil (1,4 %).<br />

11 Nicht alle Probanden haben zur Altersstruktur des Haushaltes Angaben gemacht.<br />

27


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die folgende Abbildung verdeutlicht die Haushaltsstruktur der Stichprobe<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Jahr 2012:<br />

Abb. 3-3:<br />

Haushaltsstruktur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012 (n=4.407)<br />

WG, Heim<br />

0,2%<br />

Singles<br />

11,1%<br />

Familien mit<br />

Kindern < 18<br />

Jahre<br />

34,9%<br />

Haushalt nur mit<br />

Erwachsenen<br />

52,5%<br />

Alleinerziehende<br />

1,4%<br />

Tabelle 3-3 zeigt ähnliche Ergebnisse zur Haushaltsstruktur wie zur Haushaltsgröße:<br />

In <strong>Euskirchen</strong> wurden die meisten Single-Haushalte befragt. In<br />

Zülpich und <strong>Euskirchen</strong> sind die meisten Alleinerziehenden-Haushalte erfasst.<br />

Die meisten Familien-Haushalte weist die Stichprobe in Nettersheim,<br />

Dahlem und Blankenheim auf. Dominant in allen Kommunen sind die<br />

Haushalte nur mit Erwachsenen: Sie sind mit einem Anteil von etwas über<br />

50 % in allen Kommunen die häufigste Haushaltsstruktur; einzig<br />

Nettersheim liegt mit einem Anteil von 49 % knapp darunter.<br />

28


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 3-3:<br />

Haushaltsstruktur nach Wohnort 2011 (n=4.407)<br />

Haushaltsstruktur<br />

Familien mit<br />

Kindern < 18<br />

Jahre<br />

Alleinerziehen<br />

de<br />

Haushalt nur mit<br />

Erwachsenen<br />

Singles<br />

WG, Heim,<br />

etc.<br />

gesamt<br />

Bad Münstereifel Anzahl 144 3 226 51 0 424<br />

Prozent 34% 1% 53% 12% 0% 100%<br />

Blankenheim Anzahl 146 4 188 40 0 378<br />

Prozent 39% 1% 50% 11% 0% 100%<br />

Dahlem Anzahl 81 2 102 9 4 198<br />

Prozent 41% 1% 52% 5% 2% 100%<br />

Stadt <strong>Euskirchen</strong> Anzahl 216 11 382 122 0 731<br />

Prozent 30% 2% 52% 17% 0% 100%<br />

Hellenthal Anzahl 126 1 193 28 0 348<br />

Prozent 36% 0% 55% 8% 0% 100%<br />

Kall Anzahl 105 4 164 42 2 317<br />

Prozent 33% 1% 52% 13% 1% 100%<br />

Mechernich Anzahl 191 7 276 56 2 532<br />

Prozent 36% 1% 52% 11% 0% 100%<br />

Nettersheim Anzahl 158 2 179 27 1 367<br />

Prozent 43% 1% 49% 7% 0% 100%<br />

Schleiden Anzahl 131 6 222 44 0 403<br />

Prozent 33% 1% 55% 11% 0% 100%<br />

Weilerswist Anzahl 108 3 165 32 0 308<br />

Prozent 35% 1% 54% 10% 0% 100%<br />

Zülpich Anzahl 134 13 213 40 1 401<br />

Prozent 33% 3% 53% 10% 0% 100%<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gesamt Anzahl 1.540 56 2.310 491 10 4407<br />

Prozent 35% 1% 52% 11% 0% 100%<br />

Anzahl der Kinder<br />

In den befragten Haushalten leben insgesamt 2.782 Kinder. 492 Kinder<br />

sind unter 6 Jahre alt, 1.622 Kinder 6 bis 14 Jahre und 668 Kinder zwischen<br />

15 und 17 Jahre alt.<br />

Abb. 3-4 zeigt die Verteilung der Kinder in den Familien- und Alleinerziehenden-Haushalten.<br />

Der Mittelwert der Anzahl der Kinder beträgt bezogen<br />

auf diese Haushalte 1,7 Kinder.<br />

29


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 3-4:<br />

Anzahl der Kinder in den befragten Familien- und Alleinerziehenden-Haushalten<br />

(n=1.594)<br />

4 Kinder<br />

2%<br />

5 Kinder und<br />

mehr<br />

0%<br />

3 Kinder<br />

12%<br />

1 Kind<br />

44%<br />

2 Kinder<br />

42%<br />

3.3 Altersverteilung<br />

4.433 (98 %) der befragten 4.512 Personen haben ihr Alter angegeben.<br />

11,6 % sind unter 18 Jahre alt, 14,6 % sind 70 Jahre und älter.<br />

Abb. 3-5:<br />

Alter der Befragten in der Stichprobe (n=4.433)<br />

>70 Jahre<br />

15%<br />

6‐14<br />

Jahre<br />

8%<br />

15‐17 Jahre<br />

3%<br />

61‐70 Jahre<br />

13%<br />

18‐30 Jahre<br />

12%<br />

31‐40 Jahre<br />

10%<br />

51‐60 Jahre<br />

19%<br />

41‐50 Jahre<br />

20%<br />

Die Aufteilung der Stichprobe nach Alter in den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Euskirchen</strong> zeigt Tabelle 3-4:<br />

30


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 3-4:<br />

Altersstruktur der Stichprobe nach Wohnort 2012 (n=4.427)<br />

Altersklasse<br />

6-14 Jahre 15-17 Jahre 18-30 Jahre 31-40 Jahre 41-50 Jahre 51-60 Jahre 61-70 Jahre > 70 Jahre gesamt<br />

Bad Münstereifel Anzahl 29 12 51 39 100 69 62 63 425<br />

% 7% 3% 12% 9% 24% 16% 15% 15% 100%<br />

Blankenheim Anzahl 27 17 47 38 73 62 54 61 379<br />

% 7% 4% 12% 10% 19% 16% 14% 16% 100%<br />

Dahlem Anzahl 23 5 19 25 43 32 26 25 198<br />

% 12% 3% 10% 13% 22% 16% 13% 13% 100%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Anzahl 51 31 83 82 120 154 100 118 739<br />

% 7% 4% 11% 11% 16% 21% 14% 16% 100%<br />

Hellenthal Anzahl 28 18 37 33 67 76 42 53 354<br />

% 8% 5% 10% 9% 19% 21% 12% 15% 100%<br />

Kall Anzahl 29 7 40 26 62 56 43 54 317<br />

% 9% 2% 13% 8% 20% 18% 14% 17% 100%<br />

Mechernich Anzahl 50 18 71 60 96 102 73 65 535<br />

% 9% 3% 13% 11% 18% 19% 14% 12% 100%<br />

Nettersheim Anzahl 38 11 55 30 90 78 27 38 367<br />

% 10% 3% 15% 8% 25% 21% 7% 10% 100%<br />

Schleiden Anzahl 22 19 46 34 73 78 57 71 400<br />

% 6% 5% 12% 9% 18% 20% 14% 18% 100%<br />

Weilerswist Anzahl 23 9 28 38 69 58 46 39 310<br />

% 7% 3% 9% 12% 22% 19% 15% 13% 100%<br />

Zülpich Anzahl 39 10 44 39 78 75 58 60 403<br />

% 10% 2% 11% 10% 19% 19% 14% 15% 100%<br />

gesamt Anzahl 359 157 521 444 871 840 588 647 4.427<br />

% 8% 4% 12% 10% 20% 19% 13% 15% 100%<br />

In Dahlem, Nettersheim und Zülpich sind unter den Befragten überdurchschnittlich<br />

viele Kinder. Auch junge Erwachsene haben sich an der Befragung<br />

am häufigsten in Nettersheim beteiligt. In Schleiden haben Senioren<br />

über 70 Jahre besonders häufig Auskunft gegeben.<br />

Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)<br />

weist Daten zur Altersstruktur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> für den Stichtag<br />

31.12.2011 aus. Einen Vergleich zwischen den Daten des Landesbetriebs<br />

und der Stichprobe bietet die folgende Abbildung:<br />

31


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 3-6:<br />

Altersverteilung: Vergleich der Stichprobe mit den Daten des<br />

Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen<br />

(IT.NRW 12<br />

70 Jahre und älter<br />

60 bis unter 70 Jahre<br />

50 bis unter 60 Jahre<br />

40 bis unter 50 Jahre<br />

30 bis unter 40 Jahre<br />

20 bis unter 30 Jahre<br />

15 bis unter 20 Jahre<br />

5 bis unter 15 Jahre<br />

15%<br />

16%<br />

13%<br />

11%<br />

19%<br />

16%<br />

18%<br />

18%<br />

9%<br />

11%<br />

8%<br />

11%<br />

6%<br />

6%<br />

10%<br />

11%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25%<br />

Stichprobe 2012<br />

IT‐NRW‐Daten<br />

Deutlich wird, dass die Personen zwischen 20 und 40 Jahren in der Stichprobe<br />

leicht unterrepräsentiert und die zwischen 50 und 70 Jahren leicht<br />

überrepräsentiert sind. Da aktuelle Vergleichswerte vorhanden sind, kann<br />

dem durch eine entsprechende Gewichtung der Stichprobe Rechnung getragen<br />

werden (vgl. Kapitel 3.6 Gewichtung und Hochrechnung).<br />

12 https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data/12411-<br />

05ir.xls;jsessionid=0125E1E32FC5EC4402A08BA1D52EBCE5?operation=ergebnistabelleDownloa<br />

d&levelindex=3&levelid=1362574092719&option=xls&doDownload=xls&contenttype=%27xls%27/,<br />

abgerufen am 6.3.2013<br />

32


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

3.4 Geschlecht<br />

Insgesamt haben 4.441 Personen ihr Geschlecht angegeben. Wie allgemein<br />

üblich, haben etwas mehr Frauen als Männer geantwortet.<br />

Abb. 3-7:<br />

Geschlechterverteilung der Stichprobe (n=4.441)<br />

weiblich<br />

54%<br />

männlich<br />

46%<br />

Nur in Dahlem und Nettersheim haben mehr Männer als Frauen den Fragebogen<br />

beantwortet.<br />

33


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 3-5:<br />

Geschlecht nach Wohnort (n=4.438)<br />

Geschlecht<br />

männlich weiblich Gesamt<br />

Bad Münstereifel 194 230 424<br />

46% 54% 100%<br />

Blankenheim 173 208 381<br />

45% 55% 100%<br />

Dahlem 100 98 198<br />

51% 49% 100%<br />

<strong>Euskirchen</strong> 324 417 741<br />

44% 56% 100%<br />

Hellenthal 162 192 354<br />

46% 54% 100%<br />

Kall 144 175 319<br />

45% 55% 100%<br />

Mechernich 262 274 536<br />

49% 51% 100%<br />

Nettersheim 185 183 368<br />

50% 50% 100%<br />

Schleiden 177 225 402<br />

44% 56% 100%<br />

Weilerswist 131 180 311<br />

42% 58% 100%<br />

Zülpich 177 227 404<br />

44% 56% 100%<br />

gesamt 2.029 2.409 4.438<br />

46% 54% 100%<br />

Auch für die Geschlechtsverteilung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> stehen Daten der<br />

Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Den Vergleich zwischen<br />

diesen Daten und den Daten der Stichprobe liefert Abbildung Abb.<br />

3-8. Demnach weicht die Geschlechtsverteilung in der Stichprobe um drei<br />

Prozentpunkte von der Landesstatistik ab.<br />

34


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 3-8:<br />

Geschlechtsverteilung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Vergleich der<br />

Stichprobe mit den Daten der Landesdatenbank NRW 13<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

51% 54%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

weiblich<br />

männlich<br />

30%<br />

20%<br />

49% 46%<br />

10%<br />

0%<br />

IT‐NRW Stichprobe 2012<br />

3.5 Erwerbstätigkeit<br />

4.413 Befragte haben Angaben zu ihrer Erwerbstätigkeit gemacht. Die Hälfte<br />

der Befragten sind berufstätig: 34 % in Vollzeit, 15 % in Teilzeit oder geringfügig<br />

beschäftigt. 18 % befinden sich in Ausbildung, dabei ist die Mehrzahl<br />

in Schulausbildung. Ein Drittel der Befragten ist nicht berufstätig; davon<br />

sind 25 % Rentner und 7 % Hausfrauen oder -männer. Als erwerbslos<br />

bezeichnet sich nur rund 1 % der Befragten. Der Anteil der erwerbslosen<br />

Personen an der Gesamtbevölkerung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beträgt 2011<br />

3,5 % 14 und liegt damit ähnlich wie bei vergleichbaren Befragungen deutlich<br />

höher.<br />

13<br />

https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data;jsessionid=8D9DBAB75175749E09010F14<br />

E5718FBC?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=2&levelid=1363003467964&auswahloper<br />

ation=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel=w<br />

erteabruf&selectionname=B-A01.1-I1&auswahltext=%23Z-31.12.2011%23SHGKRL-<br />

%2405366%2C05&werteabruf=Werteabruf abgerufen am 11.03.2013<br />

14<br />

https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data;jsessionid=A5577688FE9027DAF59C5056<br />

A33BCC5C?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=2&levelid=1363002803917&auswahlope<br />

ration=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel=wert<br />

eabruf&selectionname=12211-01ir&auswahltext=%23RKREISE-<br />

05366&nummer=2&variable=1&name=KREISE&werteabruf=Werteabruf, abgerufen am 12.4.2012<br />

35


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 3-9:<br />

Erwerbstätigkeit der Stichprobe (n=4.413)<br />

teilzeit berufstätig /<br />

geringf. beschäftigt<br />

15%<br />

erwerbslos<br />

1%<br />

Hausfrau/‐mann<br />

7%<br />

Rentner/‐in<br />

25%<br />

voll berufstätig<br />

34%<br />

in Schulausbildung<br />

13%<br />

in Berufsausbildung<br />

3%<br />

in Hochschulausbildung<br />

2%<br />

Die Angaben zur Erwerbstätigkeit nach Wohnort stellen sich folgendermaßen<br />

dar:<br />

36


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 3-6:<br />

Erwerbstätigkeit nach Wohnort (n=4.408)<br />

Berufstätigkeit<br />

Hausfrau/ Rentner/ in Schulausbildunausbildunausbildung<br />

in Hochschul‐<br />

in Berufs‐<br />

voll<br />

teilzeit<br />

berufstätig /<br />

geringfügig<br />

‐mann ‐in<br />

berufstätig beschäftigt erwerbslos gesamt<br />

Bad Münstereifel Anzahl 35 112 50 7 8 138 66 6 422<br />

Prozent 8% 27% 12% 2% 2% 33% 16% 1% 100%<br />

Blankenheim Anzahl 25 100 45 10 9 117 64 7 377<br />

Prozent 7% 27% 12% 3% 2% 31% 17% 2% 100%<br />

Dahlem Anzahl 20 42 31 3 6 63 30 2 197<br />

Prozent 10% 21% 16% 2% 3% 32% 15% 1% 100%<br />

<strong>Euskirchen</strong> Anzahl 47 187 92 20 11 272 96 9 734<br />

Prozent 6% 25% 13% 3% 1% 37% 13% 1% 100%<br />

Hellenthal Anzahl 34 86 50 5 12 118 46 3 354<br />

Prozent 10% 24% 14% 1% 3% 33% 13% 1% 100%<br />

Kall Anzahl 19 83 36 7 12 104 56 2 319<br />

Prozent 6% 26% 11% 2% 4% 33% 18% 1% 100%<br />

Mechernich Anzahl 38 120 76 14 19 184 77 4 532<br />

Prozent 7% 23% 14% 3% 4% 35% 14% 1% 100%<br />

Nettersheim Anzahl 27 62 57 9 12 138 57 4 366<br />

Prozent 7% 17% 16% 2% 3% 38% 16% 1% 100%<br />

Schleiden Anzahl 29 115 44 9 15 130 54 2 398<br />

Prozent 7% 29% 11% 2% 4% 33% 14% 1% 100%<br />

Weilerswist Anzahl 26 73 33 10 6 108 52 1 309<br />

Prozent 8% 24% 11% 3% 2% 35% 17% 0% 100%<br />

Zülpich Anzahl 27 108 55 8 8 123 65 6 400<br />

Prozent 7% 27% 14% 2% 2% 31% 16% 2% 100%<br />

gesamt Anzahl 328 1.091 570 102 118 1.499 665 46 4.408<br />

Prozent 7% 25% 13% 2% 3% 34% 15% 1% 100%<br />

In Schleiden wurden besonders viele Rentner erfasst, in Nettersheim viele<br />

Vollzeit Berufstätige und ganz besonders wenige Rentner.<br />

Auch zu den Erwerbstätigen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> stehen Daten der Landesdatenbank<br />

Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Den Vergleich zwischen<br />

diesen und den der Stichprobe liefert die folgende Abbildung. Demnach<br />

weicht die Stichprobe nur geringfügig von den Daten der Landesstatistik<br />

ab:<br />

37


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 3-10:<br />

Erwerbstätige im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Vergleich der Stichprobe<br />

mit den Daten der Landesdatenbank NRW 15<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

51% 50%<br />

4%<br />

1%<br />

45% 49%<br />

Nichterwerbspersonen<br />

Erwerbslose<br />

Erwerbstätige<br />

0%<br />

IT‐NRW<br />

Stichprobe<br />

3.6 Gewichtung und Hochrechnung<br />

Gewichtung<br />

Hochrechnung<br />

Durch die Gewichtung der Personen- und Wegedatensätze werden Verzerrungen<br />

der Befragungsergebnisse, die aus der Unter- oder Überrepräsentierung<br />

einzelner Bevölkerungsgruppen resultieren, ausgeglichen. Beispielsweise<br />

ist die männliche Bevölkerung in der Haushaltsbefragung unterrepräsentiert<br />

(vergleiche Kapitel 3.4). Da Frauen und Männer häufig ein<br />

unterschiedliches Verkehrsverhalten haben (z.B. bei der Anzahl der Wege<br />

– Stichworte: Teilzeitberufstätigkeit, Hol- und Bringewege – oder bei der<br />

Verkehrsmittelwahl und Wegelänge), würde der Verzicht auf die Gewichtung<br />

für die Gesamtbevölkerung ein Bild ergeben, das statistisch gesehen<br />

zu sehr von der weiblichen Mobilität geprägt wäre.<br />

Die Hochrechnung der Datensätze auf die Gesamtbevölkerung wird durchgeführt,<br />

um Aussagen über die Gesamtmobilität der Bevölkerung treffen zu<br />

können, insbesondere um das Mengengerüst der räumlichen Verflechtungen<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> zu erstellen. Da der Bevölkerungsanteil der<br />

einzelnen Gemeinden und Städte in der Stichprobe z.T. stark von dem der<br />

gesamten <strong>Kreis</strong>bevölkerung abweicht, wird die Hochrechnung für die einzelnen<br />

Kommunen separat durchgeführt. Somit wird durch die Hochrech-<br />

15<br />

https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data;jsessionid=015AEAEB42C2CEE043D70C<br />

DFE5F89448?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=2&levelid=1363006271433&auswahlo<br />

peration=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel<br />

=werteabruf&selectionname=12211-01ir&auswahltext=%23RKREISE-<br />

05366&nummer=2&variable=1&name=KREISE&werteabruf=Werteabruf abgerufen am 11.03.2013<br />

38


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

nung die unterschiedliche Rücklaufquote aus den Kommunen ausgeglichen.<br />

Abb. 3-11:<br />

Prinzipdarstellung von Gewichtung und Hochrechnung<br />

Gewichtung der Stichprobe<br />

Hochrechnung auf die Grundgesamtheit (Einwohnerzahl) (bei gleichzeitiger Gewichtung)<br />

Merkmal Einwohnerzahl<br />

Gewichtungsmerkmale<br />

Der Vergleich zwischen den Einwohnerzahlen und dem Rücklauf aus den<br />

Kommunen wurde bereits in Kapitel 3.1 dargestellt. Zu beachten ist, dass in<br />

die Befragung nur Personen ab sechs Jahren einbezogen wurden, so dass<br />

sich die Hochrechnungsfaktoren auf diesen Bevölkerungsanteil beziehen.<br />

Beispielsweise ergab sich aus der Stadt <strong>Euskirchen</strong> ein Rücklauf von 748<br />

Fragebögen (entsprechend Personen) bei insgesamt 52.598 Einwohnern<br />

ab sechs Jahren, so dass sich für alle Datensätze aus <strong>Euskirchen</strong> ein<br />

Hochrechnungsfaktor von 52.598 / 748 = 70,318 errechnet. Anschaulich<br />

gesprochen repräsentiert jeder Fragebogen aus <strong>Euskirchen</strong> 70 <strong>Euskirchen</strong>er<br />

Einwohner/Innen ab einem Alter von sechs Jahren.<br />

Die Hochrechnung der Datensätze erfolgt nach dem Merkmal EINWOHNER-<br />

ZAHL je Kommune wie oben beschrieben, während eine Gewichtung nach<br />

39


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

den Merkmalen GESCHLECHT (kommunenspezifisch) und ALTERSGRUPPE<br />

(kreisweit) erfolgt. Diese beiden Merkmale bestimmen das Verkehrsverhalten<br />

stark.<br />

Merkmal<br />

Geschlecht<br />

Merkmal Altersgruppe<br />

Gesamthochrechnungsfaktor<br />

Es bestehen Abweichungen zwischen der Altersverteilung in der Stichprobe<br />

und in der Grundgesamtheit. Insbesondere sind die Altersgruppen 20<br />

bis 40 Jahre unterrepräsentiert, während die 50-bis 70-Jährigen überrepräsentiert<br />

sind. Für die Datensätze aller Altersgruppen werden daher Hochrechnungsfaktoren<br />

als Quotient aus dem jeweiligen kreisweiten Altersgruppenanteil<br />

und dem Altersgruppenanteil in der Stichprobe errechnet. 16<br />

Beim Merkmal Geschlecht werden kommunenscharfe Gewichtungsfaktoren<br />

angesetzt.<br />

Den einzelnen Datensätzen der Befragten werden nach den Merkmalen:<br />

Wohnort (Kommune)<br />

<br />

<br />

Altersgruppe<br />

Geschlecht<br />

Hochrechnungs- und Gewichtungsfaktoren zugeordnet, die wie oben beschrieben<br />

bestimmt werden. Aus deren Multiplikation ergibt sich ein Gesamthochrechnungsfaktor.<br />

17<br />

Die im Kapitel 5 dargestellten Daten zur Mobilität basieren auf gewichteten<br />

und hochgerechneten Auswertungen, da als Basis für Planungen die Gesamtzahl<br />

der Wege der Einwohner des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> beziffert werden<br />

muss. Die Auswertungen in Kapitel 6 beziehen sich wiederum nur auf die<br />

Stichprobe, da eine Gewichtung von Meinungsäußerungen nicht notwendig<br />

ist.<br />

16 Die gemeindescharfe Hochrechnung nach Altersgruppen erscheint nicht sinnvoll, da die Stichprobensegmente<br />

für die einzelnen Altersgruppen in der Regel zu klein und nicht mehr repräsentativ<br />

sind. Von insgesamt 88 Stichprobensegmenten (8 Altersgruppen in 11 Kommunen) sind 62 kleiner<br />

als 50 Personen.<br />

17 Die Multiplikation der Hochrechnungs- und Gewichtungsfaktoren ist eine mathematische Näherung<br />

und erfordert eine geringfügige nachträgliche Korrektur, damit die hochgerechnete Gesamtzahl der<br />

Stichprobe mit der Einwohnerzahl (Grundgesamtheit) übereinstimmt. Das Näherungsverfahren erscheint<br />

zulässig, da die Gewichtungsfaktoren nahe bei 1 liegen.<br />

40


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

4 Verkehrsmittelverfügbarkeit<br />

In Kapitel 5 wird die Verkehrsmittelverfügbarkeit der Befragten dargestellt.<br />

Neben dem Besitz von Kraftfahrzeugen und nicht motorisierten Verkehrsmitteln<br />

wurde auch der ÖPNV-Zeitkarten- und Führerscheinbesitz erfragt.<br />

4.1 Fahrradbesitz<br />

Fahrradbesitz<br />

32 % der befragten Haushalte besitzen kein Fahrrad (1.427 Haushalte).<br />

Somit liegt die Fahrrad-Ausstattung 2012 im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit 68 %<br />

deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 82 % und dem NRW-<br />

Landesdurchschnitt von 81 %. 18<br />

Abb. 4-1:<br />

Prozentualer Anteil der Ausstattung der Haushalte mit Fahrrädern<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012 (n=4.405)<br />

5 Räder<br />

5,0%<br />

6 Räder und mehr<br />

2,8%<br />

4 Räder<br />

12,7%<br />

kein Rad<br />

32,4%<br />

3 Räder<br />

13,3%<br />

2 Räder<br />

21,9%<br />

1 Rad<br />

12,0%<br />

Deutlich wird, dass im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> vor allem die Haushalte ohne Fahrrad<br />

und mit nur einem Fahrrad deutlich über dem Bundes- und Landesdurchschnitt<br />

liegen:<br />

18 MiD 2008, Tabellenband, H 2.1A, S. 3<br />

41


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-2:<br />

Prozentualer Anteil der Ausstattung der Haushalte mit Fahrrädern<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich mit der BRD und<br />

NRW sowie dem <strong>Kreis</strong>typ „verdichteter <strong>Kreis</strong>“ 19<br />

4 Räder und mehr<br />

17%<br />

16%<br />

18%<br />

20%<br />

3 Räder<br />

2 Räder<br />

1 Rad<br />

13%<br />

13%<br />

14%<br />

13%<br />

12%<br />

28%<br />

27%<br />

28%<br />

22%<br />

25%<br />

25%<br />

23%<br />

BRD<br />

NRW<br />

verdichtete <strong>Kreis</strong>e<br />

<strong>Kreis</strong> EU<br />

kein Rad<br />

17%<br />

19%<br />

16%<br />

32%<br />

0% 10% 20% 30% 40%<br />

Dies ist wahrscheinlich auf die für das Fahrradfahren zumindest im<br />

Südkreis ungünstige Topografie zurückzuführen; für Siedlungstypen unterschieden<br />

nach Topografie trifft die MiD leider keine Aussagen. Wie sich die<br />

Fahrradverfügbarkeit in den befragten Kommunen des <strong>Kreis</strong>es unterscheidet,<br />

verdeutlicht im Detail folgende Abbildung:<br />

19 MiD 2008, Tabellenband, H 2.1A, S. 3 und H 2.1B, S. 4<br />

42


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-3:<br />

Ausstattung der Haushalte mit Fahrrädern nach Kommunen<br />

(n=4.400)<br />

Zülpich<br />

29%<br />

11%<br />

28%<br />

13%<br />

11%<br />

4% 4%<br />

Weilerswist<br />

26%<br />

13%<br />

24%<br />

15%<br />

15%<br />

6% 1%<br />

Schleiden<br />

32%<br />

13%<br />

24%<br />

12%<br />

10%<br />

8% 2%<br />

Nettersheim<br />

32%<br />

12%<br />

20%<br />

12%<br />

13%<br />

7%<br />

4%<br />

kein Rad<br />

Mechernich<br />

34%<br />

12%<br />

21%<br />

13%<br />

14%<br />

3% 2%<br />

1 Rad<br />

Kall<br />

38%<br />

10%<br />

15%<br />

17%<br />

14%<br />

3% 3%<br />

2 Räder<br />

3 Räder<br />

Hellenthal<br />

37%<br />

9%<br />

19%<br />

13%<br />

14%<br />

6% 1%<br />

4 Räder<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Dahlem<br />

26%<br />

33%<br />

14%<br />

10%<br />

27%<br />

21%<br />

13%<br />

13%<br />

11%<br />

14%<br />

4% 4%<br />

6% 3%<br />

5 Räder<br />

6 Räder und mehr<br />

Blankenheim<br />

36%<br />

11%<br />

18%<br />

14%<br />

12%<br />

6% 3%<br />

Bad Münstereifel<br />

38%<br />

13%<br />

18%<br />

11%<br />

12%<br />

5% 2%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Die Auswertung zeigt deutlich, dass in den topografisch für den Radverkehr<br />

begünstigten Nordkreis-Kommunen <strong>Euskirchen</strong>, Weilerswist und Zülpich<br />

die wenigsten Haushalte über kein Fahrrad verfügen. Die meisten Haushalte<br />

ohne Fahrrad weisen Kall, Bad Münstereifel, Hellenthal und<br />

Blankenheim auf.<br />

Abb. 4-4 zeigt den Mittelwert der Ausstattung der Haushalte mit Fahrrädern<br />

in den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich mit NRW und der<br />

gesamten BRD.<br />

43


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-4:<br />

Ausstattung der Haushalte mit Fahrrädern (Mittelwert)<br />

BRD<br />

NRW<br />

<strong>Kreis</strong> EU<br />

Zülpich<br />

Weilerswist<br />

Schleiden<br />

Nettersheim<br />

Mechernich<br />

Kall<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Dahlem<br />

Blankenheim<br />

Bad Münstereifel<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,9<br />

2,0<br />

2,1<br />

1,9<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,8<br />

1,8<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,9<br />

1,7<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5<br />

Fahrradverfügbarkeit<br />

Die Auswertungen zur Fahrradverfügbarkeit bieten noch einmal einen anderen<br />

Blick als die Auswertung zur Ausstattung der Haushalte mit Fahrrädern:<br />

Abb. 4-5:<br />

Fahrrad-Verfügbarkeit der Befragten (n=4.304)<br />

3%<br />

22%<br />

33%<br />

nicht vorhanden<br />

immer verfügbar<br />

manchmal verfügbar<br />

nie verfügbar<br />

42%<br />

Nicht einmal die Hälfte aller Befragten gibt an, immer ein Fahrrad zur Verfügung<br />

zu haben. Wie sich das auf die Altersklassen verteilt, zeigt folgende<br />

Abbildung:<br />

44


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-6:<br />

Fahrrad-Verfügbarkeit der Befragten nach Altersklassen<br />

(n=4.282)<br />

>70 Jahre<br />

63%<br />

19%<br />

15%<br />

61‐70 Jahre<br />

45%<br />

36%<br />

16%<br />

51‐60 Jahre<br />

33%<br />

39%<br />

26%<br />

41‐50 jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

23%<br />

29%<br />

47%<br />

43%<br />

28%<br />

25%<br />

nicht vorhanden<br />

immer<br />

manchmal<br />

18‐30 Jahre<br />

25%<br />

50%<br />

22%<br />

nie<br />

15‐17 Jahre<br />

13%<br />

62%<br />

22%<br />

6‐14 Jahre<br />

14%<br />

66%<br />

19%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Deutlich wird, dass vor allem die Kinder und Jugendlichen sehr häufig ein<br />

Fahrrad zur Verfügung haben. Für die Befragten ab 70 Jahre nimmt die<br />

Fahrradverfügbarkeit spürbar ab: Der Anteil derjenigen, die immer ein Fahrrad<br />

zur Verfügung haben, sinkt um fast die Hälfte im Vergleich zur Altersklasse<br />

davor auf unter 20 %.<br />

Besitz und Verfügbarkeit<br />

von<br />

Pedelecs<br />

Pedelecs spielen erst seit sehr kurzer Zeit eine Rolle, daher sind sie in der<br />

MiD 2008 noch nicht erfasst worden. Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> verfügen im Jahr<br />

2012 bereits 167 Haushalte (3,8 % der befragten Haushalte) über 234<br />

Pedelecs: 103 Haushalte besitzen ein Pedelec, 61 Haushalte zwei<br />

Pedelecs und drei Haushalte drei Pedelecs.<br />

45


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-7:<br />

Prozentualer Anteil der Ausstattung der Haushalte mit<br />

Pedelecs im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012 (n=4.429)<br />

1 Pedelec<br />

2,3%<br />

2 Pedelecs<br />

1,4% 3 Pedelecs<br />

0,1%<br />

kein Pedelec<br />

96,2%<br />

Dass manche Haushalte zwar kein Fahrrad oder auch nur wenige Fahrräder<br />

besitzen, dafür aber mindestens ein Pedelec, zeigt die folgende Abbildung:<br />

Abb. 4-8:<br />

Absolute Anzahl der Ausstattung der Haushalte mit Pedelecs<br />

im Haushalt im Zusammenhang mit der Fahrradverfügbarkeit<br />

(n=167)<br />

6 Räder und mehr<br />

3 11<br />

5 Räder<br />

3<br />

2<br />

1 Pedelec<br />

4 Räder<br />

6<br />

4<br />

2 Pedelecs<br />

3 Pedelecs<br />

3 Räder<br />

10<br />

4<br />

2 Räder<br />

29<br />

10<br />

1 Rad<br />

38<br />

8<br />

kein Rad<br />

14<br />

32<br />

2<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

46


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

48 Haushalte geben an, dass sie zwar kein Fahrrad, aber mindestens ein<br />

Pedelec besitzen.<br />

Geringfügige Unterschiede lassen sich auch in der Pedelec-Verfügbarkeit<br />

nach Kommunen ausmachen:<br />

Abb. 4-9:<br />

Ausstattung der Haushalte mit Pedelecs nach Kommunen<br />

(n=4.424)<br />

<strong>Kreis</strong> EU<br />

96%<br />

2%<br />

1%<br />

Zülpich<br />

97%<br />

2%<br />

1%<br />

Weilerswist<br />

96%<br />

2%<br />

2%<br />

Schleiden<br />

94%<br />

3%<br />

2%<br />

Nettersheim<br />

Mechernich<br />

Kall<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

96%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

97%<br />

2%<br />

2%<br />

3%<br />

1%<br />

2% 1%<br />

2%<br />

3%<br />

2% 1%<br />

Kein Pedelec<br />

1 Pedelec<br />

2 Pedelecs<br />

3 Pedelecs<br />

Dahlem<br />

94%<br />

5%<br />

1%<br />

Blankenheim<br />

97%<br />

2%<br />

1%<br />

Bad Münstereifel<br />

97%<br />

2%<br />

1%<br />

90% 92% 94% 96% 98% 100%<br />

In den Südkreis-Kommunen Dahlem, Schleiden und Hellenthal sind die<br />

meisten Pedelecs in den Haushalten vorhanden, in Zülpich, Mechernich,<br />

<strong>Euskirchen</strong>, Blankenheim und Bad Münstereifel die wenigsten.<br />

Interessant ist die Auswertung nach Pedelec-Verfügbarkeit und Altersklassen.<br />

Bislang scheint das Pedelec vor allem von Menschen über 50 Jahren<br />

genutzt zu werden:<br />

47


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-10:<br />

Pedelec-Verfügbarkeit bei den Befragten nach Altersklassen<br />

(n=4.373)<br />

>70 Jahre<br />

93%<br />

4%<br />

3%<br />

61‐70 Jahre<br />

92%<br />

5%<br />

2%<br />

51‐60 Jahre<br />

96%<br />

2%<br />

3%<br />

41‐50 jahre<br />

99%<br />

1%<br />

nicht vorhanden<br />

31‐40 Jahre<br />

99%<br />

immer<br />

manchmal<br />

18‐30 Jahre<br />

100%<br />

15‐17 Jahre<br />

99%<br />

1%<br />

6‐14 Jahre<br />

99%<br />

1%<br />

88% 90% 92% 94% 96% 98% 100%<br />

48


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

4.2 Motorisierung: Kfz-Besitz und -verfügbarkeit<br />

Pkw-Besitz<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> herrscht fast Vollmotorisierung: 94,5 % aller Haushalte<br />

besitzen mindestens einen Pkw, jeder Haushalt verfügt durchschnittlich<br />

über 1,6 Pkw.<br />

Abb. 4-11:<br />

Anteil der Pkw-Ausstattung in den befragten Haushalten<br />

(n=4.401)<br />

4 Pkw<br />

2,4%<br />

5 Pkw<br />

0,4%<br />

6 Pkw<br />

0,1%<br />

kein Pkw<br />

5,5%<br />

3 Pkw<br />

8,8%<br />

1 Pkw<br />

39,5%<br />

2 Pkw<br />

43,3%<br />

Damit ist die durchschnittliche Anzahl von Pkw pro Haushalt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

im Vergleich zu der Haushaltsbefragung aus dem Jahr 2000 nur<br />

noch leicht angestiegen: Sie lag damals bei durchschnittlich 1,5 Pkw pro<br />

Haushalt.<br />

Grundsätzlich liegt die Ausstattung der Haushalte im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit<br />

Pkw sowohl über dem Bundes- als auch dem Landesdurchschnitt von 1,2<br />

Pkw pro Haushalt.<br />

Die Untersuchung weist mit einem Anteil von autofreien Haushalten von<br />

nur 5,5 % einen deutlich niedrigen Wert aus als die MiD-Studie 2008 mit<br />

12 % autofreien Haushalten für den <strong>Kreis</strong>typ „verdichteter <strong>Kreis</strong>“, dem der<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zugeordnet ist.<br />

49


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-12:<br />

Prozentualer Anteil der Ausstattung der Haushalte mit Pkw<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich mit der BRD und NRW sowie<br />

dem <strong>Kreis</strong>typ „verdichteter <strong>Kreis</strong>“ 20<br />

4 Pkw und mehr<br />

1%<br />

1%<br />

1%<br />

3%<br />

3 Pkw<br />

2 Pkw<br />

4%<br />

4%<br />

5%<br />

9%<br />

24%<br />

26%<br />

28%<br />

43%<br />

BRD<br />

NRW<br />

verdichtete <strong>Kreis</strong>e<br />

1 Pkw<br />

40%<br />

53%<br />

53%<br />

53%<br />

<strong>Kreis</strong> EU<br />

kein Pkw<br />

6%<br />

18%<br />

17%<br />

12%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

Die Abb. 4-13 zeigt die Ausstattung der Haushalte nach Wohnort. 8 % der<br />

Haushalte in der Stadt <strong>Euskirchen</strong> leben autofrei, das ist der höchste Wert<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Weitere 48 % der <strong>Euskirchen</strong>er Haushalte verfügen<br />

über nur einen Pkw. Damit sind die wenigsten Pkw pro Haushalt in der<br />

Stadt <strong>Euskirchen</strong> zugelassen.<br />

Die wenigsten autofreien Haushalte befinden sich in Nettersheim und in<br />

Bad Münstereifel. Die meisten Pkw pro Haushalt sind in Nettersheim,<br />

Hellenthal und Bad Münstereifel zugelassen.<br />

20 MiD 2008, Tabellenband, H 2.3 A und B, S.7 und 8<br />

50


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-13:<br />

Pkw-Besitz in den befragten Haushalten nach Wohnort<br />

(n=4.403)<br />

<strong>Kreis</strong> EU<br />

6%<br />

39%<br />

43%<br />

9%<br />

Zülpich<br />

5%<br />

37%<br />

45%<br />

8%<br />

Weilerswist<br />

6%<br />

38%<br />

47%<br />

7%<br />

Schleiden<br />

6%<br />

38%<br />

41%<br />

10%<br />

kein Pkw<br />

Nettersheim<br />

3%<br />

34%<br />

48%<br />

11%<br />

1 Pkw<br />

Mechernich<br />

7%<br />

36%<br />

46%<br />

9%<br />

2 Pkw<br />

Kall<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Dahlem<br />

6%<br />

5%<br />

8%<br />

5%<br />

44%<br />

34%<br />

48%<br />

47%<br />

37%<br />

46%<br />

37%<br />

39%<br />

10%<br />

12%<br />

6%<br />

7%<br />

3 Pkw<br />

4 Pkw<br />

5 Pkw<br />

6 Pkw<br />

Blankenheim<br />

5%<br />

38%<br />

45%<br />

8%<br />

Bad Münstereifel<br />

3%<br />

38%<br />

46%<br />

10%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Abb. 4-14:<br />

Ausstattung der Haushalte mit Pkw (Mittelwert)<br />

BRD<br />

NRW<br />

verdichtete <strong>Kreis</strong>e<br />

<strong>Kreis</strong> EU<br />

Zülpich<br />

Weilerswist<br />

Schleiden<br />

Nettersheim<br />

Mechernich<br />

Kall<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Dahlem<br />

Blankenheim<br />

Bad Münstereifel<br />

1,2<br />

1,2<br />

1,3<br />

1,6<br />

1,68<br />

1,63<br />

1,71<br />

1,8<br />

1,66<br />

1,58<br />

1,75<br />

1,45<br />

1,54<br />

1,69<br />

1,72<br />

0 0,5 1 1,5 2<br />

Beim Blick auf den Pkw-Besitz bezogen auf die Haushaltsgröße wird deutlich,<br />

dass insbesondere Mehrpersonenhaushalte inzwischen zu fast 100 %<br />

mindestens einen Pkw besitzen:<br />

51


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-15:<br />

Pkw-Besitz bezogen auf die Haushaltsgröße<br />

6 Personen‐HH und mehr<br />

2%<br />

28%<br />

70%<br />

5 Personen‐HH<br />

2%<br />

21%<br />

77%<br />

4 Personen‐HH<br />

1%<br />

22%<br />

76%<br />

kein Pkw<br />

1 Pkw<br />

3 Personen‐HH<br />

2%<br />

27%<br />

71%<br />

2 Pkw und mehr<br />

2 Personen‐HH<br />

5%<br />

51%<br />

44%<br />

1 Person‐HH<br />

26%<br />

69%<br />

5%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Nur noch ein Viertel der Einpersonenhaushalte lebt autofrei. Die fast vollständig<br />

motorisierten Alterskohorten wachsen ins Rentenalter hinein, so<br />

dass heute auch die Rentnerhaushalte mit einer oder zwei Personen nur<br />

mit wenigen Ausnahmen motorisiert sind und voraussichtlich auch so lange<br />

wie möglich bleiben wollen. Zwei Gründe könnten diesen allgemein anerkannten<br />

Trend jedoch zumindest abschwächen: 21<br />

<br />

Würden Fahrtauglichkeitsprüfungen für ältere Autofahrer eingeführt,<br />

so ist davon auszugehen, dass die Motorisierung der Senioren und<br />

vor allem der Hochbetagten wieder sinkt.<br />

Würden die Kraftstoffpreise weiterhin steigen und/oder die Altersarmut<br />

zunehmen, so ist davon auszugehen, dass sich in Zukunft<br />

mehr Senioren einen privaten Pkw nicht mehr leisten können.<br />

In der Befragung wurden die Haushalte, die angaben, kein Auto zu besitzen,<br />

nach ihren Gründen befragt. 244 Haushalte gaben folgende Antworten:<br />

21 BMVBS (Hrsg.): ÖPNV: Planung für ältere Menschen. Ein Leitfaden für die Praxis. BMVBS-Online-<br />

Publikation 09/2010. S. 23<br />

52


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-16:<br />

Gründe für den Nicht-Besitz eines Autos (n=241, Mehrfachantworten<br />

waren möglich)<br />

10%<br />

nicht notwendig<br />

27%<br />

20%<br />

zu teuer<br />

bewusster Verzicht<br />

5%<br />

Alters‐/gesundheitl.<br />

Gründe<br />

38%<br />

kein Führerschein<br />

15 % der Antworten der autofreien Haushalte geben an, freiwillig auf ein<br />

Auto zu verzichten („nicht notwendig“ oder „bewusster Verzicht“). Knapp<br />

60 % verzichten jedoch nicht freiwillig: Sie können entweder aus gesundheitlichen<br />

oder Altersgründen kein Auto (mehr) fahren oder sich kein Auto<br />

leisten. Rund ein Viertel gibt an, keinen Führerschein zu haben ohne hierfür<br />

einen Grund zu nennen.<br />

Die Personen, die angeben, sie hätten keinen Führerschein (unabhängig<br />

vom Grund) sind im Wesentlichen jüngere Frauen bis 30 Jahre und ältere<br />

Frauen ab 60 Jahre (siehe Abb. 4-18). In den anderen Altersklassen ist der<br />

Führerschein unabhängig vom Geschlecht fast überall vorhanden.<br />

Pkw-Verfügbarkeit<br />

Für das Mobilitätsverhalten bedeutend ist in erster Linie die Pkw-<br />

Verfügbarkeit. Im Fragebogen wurde die Frage gestellt, ob ein Pkw immer,<br />

manchmal oder nie zur Nutzung zur Verfügung steht.<br />

53


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-17:<br />

Pkw-Verfügbarkeit der Befragten über 17 Jahre (n=3.905)<br />

9%<br />

3%<br />

6%<br />

nicht vorhanden<br />

immer verfügbar<br />

manchmal verfügbar<br />

nie verfügbar<br />

82%<br />

Im Vergleich zwischen 2012 und 2000 sind Veränderungen festzustellen:<br />

Gaben im Jahr 2000 nur knapp 70 % der Personen an, sie verfügten immer<br />

über einen Pkw, sind dies im Jahr 2013 bereits 82 % der befragten Personen.<br />

Mit dem Eintritt in das Führerscheinalter steigt die Pkw-Verfügbarkeit<br />

sprunghaft an, nur noch 7 % der 18 bis 30-Jährigen sagen, sie hätten nie<br />

einen Pkw zur Verfügung. Dieses Ergebnis entspricht fast genau dem Ergebnis<br />

aus dem Jahr 2000: Hier waren es 6 % in der Altersklasse 18 bis<br />

24-Jahre.<br />

Deutlich wird auch, dass 10 % der 17-Jährigen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die<br />

Möglichkeit des „begleiteten Fahrens“ nutzen.<br />

In den Altersgruppen 31 bis 70 Jahre ist der Pkw fast immer vorhanden.<br />

Einzig bei den Senioren über 70 Jahre nimmt die Pkw-Verfügbarkeit wieder<br />

ab: 20 % verfügen in dieser Altersklasse nicht (mehr) über ein Auto und<br />

4 % besitzen offensichtlich keinen Führerschein (siehe auch Kapitel 4.3).<br />

54


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-18: Pkw-Verfügbarkeit der Befragten nach Altersklassen<br />

(n=4.334)<br />

>70 Jahre<br />

20%<br />

67%<br />

9% 4%<br />

61‐70 Jahre<br />

4%<br />

85%<br />

7% 4%<br />

51‐60 Jahre<br />

3%<br />

88%<br />

1%<br />

8%<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

3%<br />

2%<br />

89%<br />

91%<br />

1%<br />

7%<br />

1%<br />

6%<br />

nicht vorhanden<br />

immer<br />

manchmal<br />

18‐30 Jahre<br />

2%<br />

74%<br />

19%<br />

5%<br />

nie<br />

15‐17 Jahre<br />

4%<br />

4% 6%<br />

86%<br />

6‐14 Jahre<br />

100%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Entsprechend zu den Ergebnissen zur Pkw-Ausstattung zeigt sich, dass in<br />

der Stadt <strong>Euskirchen</strong> die Zugriffsmöglichkeit der Befragten auf einen Pkw<br />

geringer ist. Die höchste Pkw-Verfügbarkeit geben die Befragten in Bad<br />

Münstereifel, Nettersheim und Blankenheim an.<br />

55


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-19:<br />

Nutzungsmöglichkeit Pkw nach Wohnort (n=3.899)<br />

Zülpich<br />

6%<br />

83%<br />

8%<br />

Weilerswist<br />

5%<br />

83%<br />

9%<br />

Schleiden<br />

6%<br />

83%<br />

9%<br />

Nettersheim<br />

3%<br />

86%<br />

9%<br />

Mechernich<br />

7%<br />

84%<br />

7%<br />

nicht vorhanden<br />

Kall<br />

7%<br />

80%<br />

10%<br />

immer<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

6%<br />

8%<br />

84%<br />

73%<br />

6%<br />

14%<br />

manchmal<br />

nie<br />

Dahlem<br />

7%<br />

78%<br />

11%<br />

Blankenheim<br />

4%<br />

85%<br />

8%<br />

Bad Münstereifel<br />

4%<br />

87%<br />

7%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Besitz und Verfügbarkeit<br />

eines Kraftrades<br />

Ein Fünftel der befragten Haushalte besitzt mindestens ein Kraftrad (Motorrad,<br />

Mofa, etc.).<br />

Abb. 4-20:<br />

Ausstattung der Haushalte mit Krafträdern (Krad) (n=4.416)<br />

2 Krad<br />

3,0%<br />

3 Krad<br />

0,9% 4 Krad und mehr<br />

0,3%<br />

1 Krad<br />

14,7%<br />

kein Krad<br />

81,1%<br />

Krafträder werden vor allem von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

genutzt. In den anderen Altersklassen haben sie einen konstanten An-<br />

56


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

teil von 7-8 %, nur in den Altersklassen ab 61 Jahren sinkt die Verfügbarkeit<br />

deutlich.<br />

Abb. 4-21:<br />

Kraftrad-Verfügbarkeit der Befragten nach Altersklassen<br />

(n=4.025)<br />

>70 Jahre<br />

97%<br />

5%<br />

61‐70 Jahre<br />

90%<br />

3%<br />

51‐60 Jahre<br />

78%<br />

8% 10%<br />

nicht vorhanden<br />

41‐50 Jahre<br />

75%<br />

8%<br />

12%<br />

immer<br />

manchmal<br />

31‐40 Jahre<br />

82%<br />

7% 7%<br />

nie<br />

18‐30 Jahre<br />

76%<br />

10% 7%<br />

15‐17 Jahre<br />

67%<br />

13% 5%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

4.3 ÖPNV-Zeitkarten- und Führerscheinbesitz<br />

ÖPNV-<br />

Zeitkartenbesitz<br />

21 % aller im Jahr 2012 Befragten besitzen eine ÖPNV-Zeitkarte. Den<br />

höchsten Anteil innerhalb der Zeitkarten weisen das Schüler-/ SemesterTicket<br />

mit 12 % und das JobTicket mit 6,1 % auf.<br />

Die MiD 2008 gibt – allerdings nur für Befragte ab 14 Jahren - für verdichtete<br />

<strong>Kreis</strong>e einen Zeitkartenbesitz von durchschnittlich 11,8 % an, der Vergleichswert<br />

der Stichprobe mit allen Befragten über 14 Jahre läge bei<br />

16,1 %. 22<br />

Damit ist der Zeitkartenbesitz im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> überdurchschnittlich<br />

hoch.<br />

22 MiD 2008, Tabellenband, Tabelle P 8.1.1B, S. 54; Personen ab 14 Jahre, ohne „fahre nie ÖPNV“<br />

und „weiß nicht“<br />

57


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-22: ÖPNV-Zeitkartenbesitz (n=4.459) 23<br />

Schüler‐/<br />

SemesterTicket<br />

12,0%<br />

Behindertenausweis<br />

0,4%<br />

Jahreskarte<br />

0,1%<br />

JobTicket<br />

6,1%<br />

Wochen‐/<br />

Monatsticket<br />

2,4%<br />

nein<br />

79,0%<br />

Legt man zugrunde, dass die Stichprobe einen Frauenüberschuss aufweist,<br />

so wird deutlich, dass mehr Männer als Frauen ein Schüler-/ SemesterTicket<br />

besitzen und mehr Frauen als Männer ein Wochen-/ MonatsTicket.<br />

Der JobTicket-Besitz entspricht genau dem Geschlechterverhältnis der<br />

Stichprobe. Die Aussagen zum JahresTicket und zum Behindertenausweis<br />

sind nicht statistisch abgesichert, da insgesamt nur wenige Personen über<br />

ein solches verfügen:<br />

23 Die Abb. 6-19 zeigt die Auswertung noch einmal in Bezug auf die gesamte Stichprobe.<br />

58


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-23:<br />

Zeitkartenbesitz nach Geschlecht (n=4.394)<br />

Jahreskarte<br />

100%<br />

Behindertenausweis<br />

44%<br />

56%<br />

Schüler‐/ SemesterTicket<br />

51%<br />

49%<br />

JobTicket<br />

46%<br />

54%<br />

männlich<br />

Wochen‐/ Monatsticket<br />

39%<br />

61%<br />

weiblich<br />

keine Zeitkarte<br />

45%<br />

55%<br />

Geschlecht<br />

46%<br />

54%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Schüler im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nutzen überwiegend das SchülerTicket; das ist<br />

den relativ langen Schulwegen im ländlichen Raum geschuldet. Die jungen<br />

Erwachsenen bis 30 Jahre weisen immer noch einen relativ hohen Anteil<br />

an Schüler-/SemesterTickets von einem Viertel auf. Hier kommt das JobTicket<br />

mit rund 10 % hinzu, das in allen erwerbsfähigen Altersklassen einen<br />

Anteil von um die 10 % hält. Ab 60 Jahre verfügen die Befragten kaum<br />

noch über ÖPNV-Zeitkarten.<br />

Abb. 4-24:<br />

Zeitkartenbesitz nach Altersklassen (n=4.383)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

96%<br />

94%<br />

51‐60 Jahre<br />

89%<br />

8%<br />

nein<br />

41‐50 Jahre<br />

87%<br />

10%<br />

Wochen‐/ MonatsTicket<br />

JobTicket<br />

31‐40 Jahre<br />

87%<br />

9%<br />

Schüler‐/ SemesterTicket<br />

18‐30 Jahre<br />

59%<br />

10%<br />

25%<br />

Behindertenausweis<br />

15‐17 Jahre<br />

17%<br />

80%<br />

Jahreskarte<br />

6‐14 Jahre<br />

25%<br />

74%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

59


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die höchsten Schüler-/SemesterTicket-Anteile sind in den Gemeinden<br />

Nettersheim und Dahlem festzustellen, die geringsten in Zülpich, <strong>Euskirchen</strong><br />

und Bad Münstereifel.<br />

Die höchsten JobTicket-Anteile sind in den Gemeinden Weilerswist, Kall<br />

und <strong>Euskirchen</strong> zu finden, den niedrigsten Anteil haben Schleiden und Bad<br />

Münstereifel, gefolgt von Zülpich und Hellenthal. Die geringen JobTicket-<br />

Anteile spiegeln den nicht vorhandenen bzw. nur mit Umsteigen vorhandenen<br />

Bahnanschluss in die Zentren <strong>Euskirchen</strong>, Bonn und Köln wider.<br />

Abb. 4-25:<br />

Fahrscheinnutzung nach Wohnort (n=4.432)<br />

Zülpich<br />

84%<br />

4% 10%<br />

Weilerswist<br />

76%<br />

11%<br />

11%<br />

Schleiden<br />

82%<br />

3% 12%<br />

Nettersheim<br />

78%<br />

6%<br />

15%<br />

nein<br />

Mechernich<br />

78%<br />

5%<br />

14%<br />

Wochen‐/ Monatsticket<br />

Kall<br />

77%<br />

10% 11%<br />

JobTicket<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Dahlem<br />

79%<br />

75%<br />

75%<br />

4% 14%<br />

9% 10%<br />

5% 15%<br />

Schüler‐/ SemesterTicket<br />

Behindertenausweis<br />

Jahreskarte<br />

Blankenheim<br />

79%<br />

6%<br />

13%<br />

Bad Münstereifel<br />

86%<br />

3% 10%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

60


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Führerscheinbesitz<br />

Mehr als 90 % der befragten Personen ab 17 Jahre besitzen einen Pkw-<br />

Führerschein.<br />

Abb. 4-26: Führerscheinbesitz bei den über 17-Jährigen im Jahr 2013<br />

(n=3.925)<br />

andere Führerscheinklassen<br />

1%<br />

kein<br />

Führerschein<br />

7%<br />

Führerschein<br />

Pkw<br />

92%<br />

Es verfügt nahezu fast jeder zwischen 18 und 70 Jahren über einen Pkw-<br />

Führerschein.<br />

Abb. 4-27:<br />

Führerscheinbesitz bei den über 17-Jährigen nach Altersklassen<br />

(n=3.925)<br />

>70 Jahre<br />

81%<br />

18%<br />

61‐70 Jahre<br />

93%<br />

6%<br />

51‐60 Jahre<br />

96%<br />

2%<br />

41‐50 Jahre<br />

97%<br />

2%<br />

Führerschein Pkw<br />

andere Führerscheinklassen<br />

31‐40 Jahre<br />

98%<br />

2%<br />

kein Führerschein<br />

18‐30 Jahre<br />

91%<br />

8%<br />

17 Jahre<br />

33%<br />

21% 46%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

61


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Sogar über die Hälfte der 17-Jährigen hat bereits einen Führerschein und<br />

ein Drittel davon den Führerschein „begleitetes Fahren“. Auch die „jungen“<br />

Senioren zwischen 61 und 70 Jahren besitzen zu über 90 % einen Führerschein.<br />

Nur bei den Senioren über 70 Jahren sinkt der Führerscheinbesitz<br />

auf 81 % ab.<br />

Bezogen auf das Geschlecht sind noch kleinere Unterschiede beim Führerscheinbesitz<br />

festzustellen:<br />

Abb. 4-28:<br />

Führerscheinbesitz bei den über 16-Jährigen nach Geschlecht<br />

(n=3.919)<br />

0,7%<br />

weiblich<br />

89,7%<br />

9,6%<br />

Führerschein Pkw<br />

2,0%<br />

andere Führerscheinklassen<br />

kein Führerschein<br />

männlich<br />

95,3%<br />

2,8%<br />

80% 85% 90% 95% 100%<br />

10 % der befragen Frauen besitzen keinen Führerschein, bei den Männern<br />

sind dies nur 3 %. Auch andere Führerscheinklassen als die des Pkw-<br />

Führerscheins besitzen vor allem Männer. Die Unterschiede zwischen den<br />

Geschlechtern zeigen sich vor allem bei jungen und alten Befragten:<br />

62


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-29:<br />

Führerscheinbesitz bei den über 16-Jährigen nach Geschlecht<br />

und Alter (n=3.919)<br />

m w m w m w m w m w m w m w<br />

>70<br />

>70<br />

61‐70<br />

61‐70<br />

51‐60<br />

51‐60<br />

41‐50<br />

41‐50<br />

31‐40<br />

31‐40<br />

18‐30<br />

18‐30<br />

17<br />

17<br />

19%<br />

44%<br />

64%<br />

19%<br />

94%<br />

91%<br />

96%<br />

95%<br />

98%<br />

97%<br />

97%<br />

97%<br />

98%<br />

89%<br />

93%<br />

22%<br />

62%<br />

35%<br />

33%<br />

4%<br />

9%<br />

2%<br />

3%<br />

1%<br />

3%<br />

2%<br />

3%<br />

1%<br />

10%<br />

5%<br />

Führerschein Pkw<br />

andere Führerscheinklassen<br />

kein Führerschein<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

17-jährige Männer besitzen zu zwei Dritteln einen Führerschein, 17-jährige<br />

Frauen nur zu etwas mehr als einem Drittel. Vor allem das begleitete Fahren<br />

scheint vor allem für junge Männer im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> attraktiv zu<br />

sein.<br />

Bei den Senioren über 70 Jahre haben ein Drittel der Frauen keinen Führerschein<br />

(mehr), doch nur 4 % der Männer über 70 Jahre. Offen bleibt, ob<br />

Männer in dieser Altersklasse immer noch häufiger einen Führerschein erworben<br />

haben oder ob sie weniger bereit sind, als Hochbetagte auf den<br />

Führerschein zu verzichten. Grundsätzlich scheinen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Frauen den Pkw-Führerschein später zu machen und früher wieder abzugeben.<br />

Bezogen auf die Kommunen ergeben sich keine großen Unterschiede: die<br />

Prozentanteile schwanken zwischen 91 % und 95 % Pkw-Führerscheinbesitz.<br />

Einzig in der Stadt <strong>Euskirchen</strong> liegt der Führerscheinbesitz bei nur<br />

88 %; hier war bereits die Pkw-Verfügbarkeit geringer als in den anderen<br />

Kommunen.<br />

63


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 4-30:<br />

Führerscheinbesitz bei den über 16-Jährigen nach Wohnort<br />

(n=3.922)<br />

Zülpich<br />

91%<br />

7%<br />

Weilerswist<br />

92%<br />

6%<br />

Schleiden<br />

94%<br />

5%<br />

Nettersheim<br />

95%<br />

3%<br />

Mechernich<br />

Kall<br />

Hellenthal<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

92%<br />

95%<br />

92%<br />

88%<br />

11%<br />

6%<br />

5%<br />

6%<br />

Führerschein Pkw<br />

andere Führerscheinklassen<br />

kein Führerschein<br />

Dahlem<br />

Blankenheim<br />

92%<br />

92%<br />

8%<br />

7%<br />

Bad Münstereifel<br />

95%<br />

3%<br />

80% 85% 90% 95% 100%<br />

64


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5 Mobilitätshandeln<br />

Die Mobilität der Bevölkerung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> setzt sich aus der Anzahl<br />

der zurückgelegten Wege (Verkehrsaufkommen), der Verkehrsmittelwahl<br />

(Modal Split) und den Quellen und Zielen der Wege (Verkehrsverflechtungen)<br />

zusammen. Damit lässt sich der größte Teil des Verkehrsgeschehens<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beschreiben.<br />

Eine Aussage zu den Einpendlern und Besuchern von außerhalb des<br />

<strong>Kreis</strong>gebietes ist auf Grund der Haushaltsbefragung nicht möglich. Ebenso<br />

wird der Durchgangsverkehr nicht erfasst. Die hier dargestellten Ergebnisse<br />

beziehen sich also auf das Mobilitätshandeln der Bevölkerung im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> (hochgerechnete und gewichtete Daten).<br />

Zunächst werden in diesem Kapitel die wichtigsten Begriffe der Mobilitätsanalyse<br />

erläutert, damit sich die Ergebnisse richtig einordnen lassen.<br />

Schließlich handelt es sich teilweise um Begriffe, die auch in der Umgangssprache<br />

verwendet werden, dort jedoch keinen klar definierten Bedeutungsinhalt<br />

haben.<br />

5.1 Definition der Grundbegriffe<br />

Weg<br />

Verkehrszweck<br />

Eine Ortsveränderung wird als Weg bezeichnet. Dabei muss jeweils das<br />

Grundstück verlassen werden. Arbeitet jemand z.B. zu Hause und ist somit<br />

mit dem Erreichen des Arbeitsplatzes keine Ortsveränderung verbunden,<br />

wird in diesem Falle auch kein „Arbeitsweg“ erfasst.<br />

Aus diesem Beispiel wird deutlich, dass Wege immer Verkehrszwecken<br />

zugeordnet werden, das heißt, der Zweck ist die Tätigkeit, zu deren Ausübung<br />

der Weg unternommen wird. In der Regel sind dies:<br />

Arbeitswege (Berufsverkehr)<br />

dienstliche, geschäftliche Wege<br />

Ausbildungswege<br />

Einkaufswege für den täglichen Bedarf und den längerfristigen<br />

Bedarf sowie Wege, die im Rahmen persönlicher Erledigungen<br />

(z.B. Arztbesuche) unternommen werden<br />

Freizeitwege<br />

Üblicherweise werden Freizeitwege nicht weiter differenziert, so dass diese<br />

Kategorie häufig als „Restkategorie“ anzusehen ist, unter der so unterschiedliche<br />

Wege wie Kinobesuch, Spazieren gehen, Verwandte besuchen<br />

gefasst werden.<br />

65


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Mittlerweile hat es sich durchgesetzt, dass:<br />

Hol- und Bringewege<br />

als eigene Kategorie im Fragebogen geführt werden. Dieser Entwicklung<br />

wurde bei der Konzeption des Fragebogens für den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Rechnung getragen. Die kurz- und längerfristigen Einkaufswege sowie die<br />

Wege privater Erledigungen wurden ebenfalls detailliert erfasst und können<br />

bei Bedarf detailliert ausgewertet werden. In der Regel werden diese aber<br />

unter der Kategorie „Einkaufswege“ zusammengefasst.<br />

Wegekette<br />

Verkehrsmittel<br />

Als Wegekette bezeichnet man mehrere Wege, die gekoppelt werden, ohne<br />

dass zwischenzeitlich die Wohnung bzw. der Ausgangspunkt erreicht<br />

wird. Dabei können sich die Verkehrszwecke ändern, müssen aber nicht.<br />

Eine Wegekette oder Wegekopplung beginnt und endet in der Regel zu<br />

Hause. Es gibt Fälle, in denen die Wegekette an dem Stichtag nicht zu<br />

Hause beginnt oder endet.<br />

Folgende Verkehrsmittel werden in dem Fragebogen erfasst:<br />

zu Fuß gehen<br />

Fahrrad<br />

Pedelec / E-Bike<br />

Mofa / Moped / Motorrad<br />

Pkw als Fahrer<br />

Pkw als Mitfahrer<br />

Taxi<br />

Eisenbahn / S-Bahn / Stadtbahn / Straßenbahn<br />

Linienbus / Stadtbus<br />

TaxiBus<br />

Anrufsammeltaxi (AST)<br />

Sonstiges (Inliner, Roller, Traktor, Lkw, Wohnmobil, etc.)<br />

Fußwege werden nur dann als solche erfasst, wenn Wege nicht mit Hilfe<br />

einer Transportkette (s.u.) unternommen werden, sondern nur, wenn bei<br />

der Ortsveränderung ausschließlich zu Fuß gegangen wird. Dies hat den<br />

Hintergrund, dass davon ausgegangen wird, dass auch das Auto, die Bushaltestelle<br />

oder das Fahrrad zunächst in der Regel zu Fuß erreicht werden<br />

muss.<br />

Transportkette<br />

Unter einer Transportkette versteht man die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel<br />

beim Zurücklegen eines einzigen Weges. Die Verkehrsmittel<br />

wechseln, ohne dass ein Wechsel des Verkehrszweckes stattfindet. Eine<br />

66


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

typische Transportkette ist zum Beispiel Bike & Ride, wobei auf dem Weg<br />

zur Bahnhaltestelle das Fahrrad benutzt wird, um dann in die Eisenbahn,<br />

z.B. am Bahnhof Mechernich, umzusteigen. Von dort aus wird dann der<br />

Zug nach <strong>Euskirchen</strong> benutzt und das Ziel in <strong>Euskirchen</strong> zu Fuß erreicht.<br />

Hauptverkehrsmittel<br />

Mobilität<br />

Verkehrsaufwand<br />

Innerhalb einer Transportkette wird ein Hauptverkehrsmittel definiert. Unter<br />

dem Hauptverkehrsmittel wird das Verkehrsmittel innerhalb einer Transportkette<br />

verstanden, mit dem die weiteste Entfernung zurückgelegt wird. In<br />

unserem Beispiel wäre dies die Eisenbahn.<br />

Die Anzahl der Wege am Tag bezeichnet man als Mobilitätsrate. Also vereinfacht<br />

gesagt: Je mehr Wege jemand zurücklegt, desto mobiler ist er.<br />

Dabei ist es unerheblich, wie lange ein Weg dauert oder welche Entfernung<br />

im Rahmen eines Weges zurückgelegt wird.<br />

Die Kilometer, die eine Person pro Tag zurücklegt, bezeichnet man als<br />

Verkehrsaufwand. Der Verkehrsaufwand der Bevölkerung nahm in den<br />

vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zu.<br />

5.2 Mobilitätsrate<br />

durchschnittliche<br />

Anzahl der Wege<br />

Der durchschnittliche Bewohner des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> unternimmt am<br />

Werktag 3,4 Wege. Dieser Wert bezieht sich auf die gesamte Bevölkerung<br />

des <strong>Kreis</strong>es (ab einem Alter von 6 Jahren) und schließt auch die am Stichtag<br />

„immobilen“ Einwohner des <strong>Kreis</strong>es mit ein.<br />

Die Haushaltsbefragung von 2000 kam zu einem Mittelwert von 3,6 Wegen<br />

pro Werktag. Die Studie MiD 2008 gibt 3,4 Wege am Werktag an. Somit<br />

entspricht das Wegeaufkommen der Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> dem<br />

Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland. Der Unterschied der Mobilitätsraten<br />

zwischen den Haushaltsbefragungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ergibt<br />

sich aus dem geringeren Anteil mobiler Personen. Er betrug im Jahr 2012<br />

92,3 %, während es im Jahr 2000 96,6 % waren.<br />

Anzahl der Wege<br />

mobiler Personen<br />

Anteil immobiler<br />

Personen<br />

Als mobile Bevölkerung bezeichnet man die erfassten Personen, die an<br />

dem Stichtag zumindest einen Weg außer Haus unternommen haben (und<br />

älter als sechs Jahre sind). Bezieht man die Berechnung der durchschnittlichen<br />

Wegezahl nur auf die mobilen Personen, so ergibt sich 2012 ein Wert<br />

von 3,8 Wegen pro mobiler Person und Werktag. Dieser Wert betrug 2000<br />

ebenfalls 3,7 und war somit nur geringfügig niedriger.<br />

In der hochgerechneten Stichprobe 2012 sind 7,7 % der Personen immobil.<br />

In der hochgerechneten Stichprobe 2000 waren dagegen nur 3,4 % der<br />

Probanden am Stichtag immobil, d.h. sie haben ihr Haus an diesem Tag<br />

nicht verlassen.<br />

67


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Mobilität nach<br />

Bevölkerungsgruppen<br />

Mobilität nach<br />

Geschlecht<br />

Mobilität nach<br />

Altersklassen<br />

Die Mobilitätsrate hat sich in den vergangenen 20 Jahren erhöht. So wurden<br />

in der KONTIV ´89 noch 2,8 bis 3,0 Wege pro Tag festgestellt. Diese<br />

Steigerung hängt mit den gestiegenen Mobilitätserfordernissen in Beruf,<br />

Freizeit und Familienarbeit (Einkauf, Erledigungen, Begleitmobilität) zusammen.<br />

Diese sind in den letzten 15 bis 20 Jahren deutlich angestiegen.<br />

Die Mobilitätsrate ist demnach besonders stark von der Stellung in Beruf<br />

und Familie abhängig. Hier lassen sich charakteristische Unterschiede<br />

feststellen.<br />

Unterschiede in der täglichen Wegezahl lassen sich am Geschlecht festmachen:<br />

So weisen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> Frauen 3,6 Wege am Werktag auf<br />

und Männer 3,1 Wege am Werktag auf. Damit hat sich vor allem bei den<br />

Frauen die durchschnittliche Wegezahl pro Werktag erhöht. Sie sind heute<br />

die mobilste Gruppe.<br />

Interessante Unterschiede lassen sich auch in den Altersklassen finden. So<br />

sind Menschen über 70 Jahre im Vergleich weniger mobil (2,7 Wege am<br />

Werktag), da im Ruhestand die Arbeitswege wegfallen und durch Freizeitaktivitäten<br />

nicht voll kompensiert werden. Besonders mobil sind die 31- bis<br />

40-Jährigen, die in der Regel hinsichtlich Erwerbs- und Familienarbeit (3,9<br />

Wege am Werktag) am stärksten gefordert sind. Einen Überblick hierzu gibt<br />

Tabelle 5-1.<br />

Durch demografische Effekte wird demnach das Verkehrsaufkommen beeinflusst:<br />

Ein hoher Anteil hochbetagter Menschen hat ein geringeres Verkehrsaufkommen<br />

zur Folge.<br />

68


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-1:<br />

Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Altersklassen (am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe) 24<br />

Altersklasse Wege Wege<br />

umgerechnet<br />

Personen<br />

ab 6 J.<br />

Mobilitätsrate<br />

6‐14 J Anzahl 57.023 57.345 17.642 3,25<br />

Prozent 9,3% 9,3%<br />

15‐17 J Anzahl 22.692 22.821 6.729 3,39<br />

Prozent 3,7% 3,7%<br />

18‐30 J Anzahl 83.289 83.759 26.724 3,13<br />

Prozent 13,6% 13,6%<br />

31‐40 J Anzahl 79.391 79.839 20.613 3,87<br />

Prozent 12,9% 13,0%<br />

41‐50 J Anzahl 122.415 123.106 33.379 3,69<br />

Prozent 19,9% 20,1%<br />

51‐60 J Anzahl 105.181 105.774 29.131 3,63<br />

Prozent 17,1% 17,2%<br />

61‐70 J Anzahl 67.729 68.111 20.561 3,31<br />

Prozent 11,0% 11,1%<br />

>70 J Anzahl 72.819 73.230 26.701 2,74<br />

Prozent 11,9% 11,9%<br />

keine Angabe Anzahl 3.445<br />

Prozent 0,6%<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> Anzahl 613.984 613.984 181.480 3,38<br />

Prozent 100,0% 100,0%<br />

Diese Ergebnisse decken sich in der Tendenz mit denen aus der MiD 2008<br />

und 2002:<br />

24 „Wege umgerechnet“: Die Wegezahl der Personen ohne Angabe des Alters wurde auf<br />

die Altersklassen umgerechnet.<br />

69


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-1: Mobilität nach Altersklassen in der MiD 2008 und 2002 25<br />

Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der werktäglich zurückgelegten<br />

Wege an, bis in den mittleren Altersklassen ein Maximum erreicht wird. Anschließend<br />

nimmt die Mobilität wieder ab.<br />

junge Erwachsene<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> fällt dagegen auf, dass die Altersklasse der 18- bis 30-<br />

Jährigen nicht in diesen kontinuierlichen Verlauf passt. Mit 3,1 Wegen liegt<br />

die Mobilitätsrate sogar noch unter der der Altersklassen 6-14 und 61-70<br />

Jahre. Dies kann nur zum Teil dadurch erklärt werden, dass der Anteil der<br />

mobilen Personen in dieser Altersklasse etwas geringer ist als in den benachbarten<br />

Klassen (vgl. Tabelle 5-2).<br />

25 Infas: Trends im Verkehrsmarkt – Detailergebnisse der Studie Mobilität in Deutschland. Präsentation<br />

anlässlich des VDV-Marketing-Kongresses in Erfurt am 15. und 16.4.2010<br />

70


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-2: Anteil mobiler Personen nach Altersklasse (am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe)<br />

Altersklasse<br />

Anteil mobiler<br />

Personen<br />

6‐14 J 97,9%<br />

15‐17 J 97,6%<br />

18‐30 J 94,2%<br />

31‐40 J 94,8%<br />

41‐50 J 94,9%<br />

51‐60 J 94,9%<br />

61‐70 J 88,1%<br />

>70 J 80,4%<br />

alle Altersklassen 92,3%<br />

Vergleich<br />

2000 / 2012<br />

Senioren<br />

Mobilität nach<br />

Berufstätigkeit<br />

Ein Vergleich der Haushaltsbefragungen 2000 und 2012 hinsichtlich der<br />

Mobilität der Altersklassen war nicht Gegenstand der Untersuchung, da die<br />

Altersklassen unterschiedlich zugeschnitten sind. Beispielsweise wies im<br />

Jahr 2000 die Altersklasse der 18- bis 24-Jährigen 4,0 Wege je Werktag<br />

auf, also deutlich mehr als die 18- bis 30-Jährigen des Jahres 2012.<br />

Hinsichtlich der Senioren ist trotz des Anstiegs der Pkw-Verfügbarkeit 26<br />

keine eindeutige Zunahme der Mobilität zu erkennen: Im Jahr 2000 betrug<br />

die Mobilitätsrate der über 64-Jährigen 2,9, während es im Jahr 2012 bei<br />

den 61- bis 70-Jährigen 3,3 und bei den über 70-Jährigen 2,7 waren. Das<br />

Mittel dieser beiden Altersklassen liegt bei 3,0 und somit nur geringfügig<br />

höher als bei den über 64-Jährigen des Jahres 2000.<br />

Deutliche Unterschiede sind auch bei der Stellung im Beruf festzustellen.<br />

Als hochmobile Gruppe treten hier die Teilzeitbeschäftigten (4,6 Wege am<br />

Werktag) besonders hervor. Die niedrigen Werte für Personen in Hochschul-<br />

oder Berufsausbildung (jeweils 3,1) korrespondieren mit der niedrigen<br />

Mobilitätsrate der Altersklasse 18-30 Jahre. Auffällig ist auch die mit<br />

3,7 Wegen/Werktag hohe Mobilität der Hausfrauen und Hausmänner sowie<br />

der Personen in Elternzeit. Hier spielen Hol- und Bringewege eine bedeutendere<br />

Rolle als bei den anderen Personengruppen (vgl. Kapitel 5.4). 27<br />

26 Im Jahr 2012 (vgl. S. 49) verfügten 80 % der über 70-Jährigen zumindest manchmal über einen<br />

Pkw, während es im Jahr 2000 nur 72 % waren.<br />

27 Während in der gesamten Stichprobe die Hol- und Bringewege 7,7 % aller Wege umfassen, sind es<br />

bei den Hausfrauen-/männern 23,2 % und bei den Personen in Elternzeit 21,2 %.<br />

71


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-3:<br />

Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Berufstätigkeit (Stichprobenauswertung<br />

28 )<br />

Berufstätigkeit<br />

Wege<br />

Personen<br />

ab 6 J.<br />

(Stichprobe)<br />

Mobilitätsrate<br />

Hausfrau/‐mann, Elternzeit Anzahl 1.184 319 3,71<br />

Prozent 7,8% 7,4%<br />

Rentner/‐in Anzahl 3.129 1.051 2,98<br />

Prozent 20,7% 24,4%<br />

in Schulausbildung Anzahl 1.897 558 3,40<br />

Prozent 12,6% 13,0%<br />

in Hochschulausbildung Anzahl 299 98 3,05<br />

Prozent 2,0% 2,3%<br />

in Berufsausbildung Anzahl 355 115 3,09<br />

Prozent 2,4% 2,7%<br />

voll berufstätig Anzahl 5.139 1.463 3,51<br />

Prozent 34,1% 34,0%<br />

Teilzeit berufstätig / geringf. beschäftigt Anzahl 2.984 654 4,56<br />

Prozent 19,8% 15,2%<br />

erwerbslos/arbeitsunfähig/krank Anzahl 103 45 2,29<br />

Prozent 0,7% 1,0%<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> Anzahl 15.090 4.303<br />

Prozent 100,0% 100,0%<br />

Abschließend soll noch ein Blick auf die Mobilitätsraten der Kommunen im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> geworfen werden. Dabei wird deutlich, dass Unterschiede<br />

vorhanden sind; so liegen die Mobilitätsraten im Bereich von -12 % (Bad<br />

Münstereifel) bis +6 % (Mechernich und Kall) um den <strong>Kreis</strong>durchschnitt.<br />

28 Eine Auswertung der hochgerechneten und gewichteten Stichprobe ist nicht möglich, da keine Angaben<br />

zur Grundgesamtheit (Berufstätigkeitsstatistik für die Gesamtbevölkerung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>)<br />

vorliegen.<br />

72


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-4:<br />

Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Kommunen (am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe) 29<br />

Kommune Anzahl Wege<br />

Wege Personen Mobilitätsrate<br />

umgerechnet ab 6 J.<br />

Bad Münstereifel 53.559 53.610 17.710 3,03<br />

Blankenheim 24.320 24.343 7.842 3,10<br />

Dahlem 12.580 12.592 3.910 3,22<br />

<strong>Euskirchen</strong> 179.422 179.592 52.598 3,41<br />

Hellenthal 26.285 26.309 7.826 3,36<br />

Kall 39.777 39.814 11.129 3,58<br />

Mechernich 92.126 92.213 25.747 3,58<br />

Nettersheim 24.177 24.200 7.352 3,29<br />

Schleiden 40.880 40.918 12.602 3,25<br />

Weilerswist 55.306 55.358 15.716 3,52<br />

Zülpich 64.973 65.034 19.048 3,41<br />

keine Angabe 580<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 613.984 613.984 181.480 3,38<br />

In der Regel legen die Einwohner der größeren Kommunen relativ zum<br />

Durchschnitt mehr Wege zurück. Beispiele hierfür sind Mechernich (3,6),<br />

Weilerswist (3,5), <strong>Euskirchen</strong> und Zülpich (jeweils 3,4). Die Bevölkerung in<br />

den kleineren Kommunen wie Blankenheim (3,1), Dahlem (3,2), Hellenthal<br />

(3,4) und Nettersheim (3,4) weist oft unterdurchschnittliche Werte auf. Die<br />

Kommunen Bad Münstereifel (3,0), Kall (3,6) und Schleiden (3,2), die in<br />

Bezug auf ihre Einwohnerzahl im Mittelfeld liegen, haben sehr unterschiedliche<br />

Mobilitätsraten.<br />

Ein Grund für die Unterschiede dürfte in der Struktur der Kommunen liegen.<br />

So werden in kompakten und größeren Ortsteilen und in den Kernstädten<br />

relativ viele kürzere Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad durchgeführt. In<br />

den ländlicheren Bereichen ist die Zieldichte geringer, so dass (die tendenziell<br />

längeren) Wege zusammengefasst werden, zum Beispiel bei den Einkäufen,<br />

oder Wege gänzlich unterlassen werden, die aufgrund der vorhandenen<br />

Nutzungsmischung in den größeren Kommunen als kurze Wege unternommen<br />

werden. In Bad Münstereifel und Schleiden lässt sich die geringe<br />

Wegezahl zum Teil durch den hohen Anteil der älteren Bevölkerung erklären.<br />

30<br />

29 „Wege umgerechnet“: Die Wegezahl der Personen ohne Angabe des Wohnorts wurde auf die<br />

Kommunen umgerechnet.<br />

30 In Bad Münstereifel und in Schleiden sind jeweils 28,6 % der Einwohner (ab 6 Jahren) 61 Jahre und<br />

älter, im <strong>Kreis</strong>durchschnitt dagegen nur 26,0 %.<br />

73


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.3 Gesamtzahl der Wege<br />

An einem Werktag des Jahres 2012 wurden durch die Bewohner des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Euskirchen</strong>, die mindestens 6 Jahre alt waren, 614.000 Wege zurückgelegt.<br />

In der Haushaltsbefragung 2000 wurden die Sechs- bis Neunjährigen<br />

nicht befragt; die aktuelle Erhebung orientiert sich an der bundesweiten<br />

Untersuchung „Mobilität in Deutschland“, in welcher diese Altersklasse einbezogen<br />

ist. In der vergleichbaren Grundgesamtheit der ab 10-Jährigen<br />

wurden im Jahre 2012 593.000 Wege/Werktag zurückgelegt; im Jahre<br />

2000 waren es 591.000 Wege. Die Zunahme um 2.000 Wege (+0,3 %) ist<br />

sehr gering, da sich seit dem Jahr 2000 die Zunahme der Einwohnerzahl<br />

(ab 10 Jahre) und die gesunkene Mobilitätsrate in etwa kompensieren.<br />

Tabelle 5-5:<br />

Wegezahl, Bevölkerung und Mobilität im Vergleich der<br />

Haushaltsbefragungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2000 und 2012<br />

Jahr<br />

Wege<br />

(HHB<br />

hochgerechnet)<br />

Personen<br />

ab 10 J.<br />

(IT.NRW)<br />

Mobilitätsrate<br />

2000 590.705 165.089 3,58<br />

2012 592.963 174.414 3,40<br />

Veränderung 0,4% 5,6% ‐5,0%<br />

Im Raumordnungsbericht von 2005 wurde der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> noch zu<br />

den Regionen mit starkem Wachstum an Siedlungsflächen und Verkehrsaufkommen<br />

(Quell- und Zielverkehr) eingestuft. Diese Entwicklung hat sich<br />

jedoch in den letzten Jahren abgeschwächt. Für die Zukunft wird mit einer<br />

Abnahme der Einwohnerzahl von 190.500 im Jahr 2012 auf 185.200<br />

(-5.300 / -2,8 %) im Jahr 2025 gerechnet. 31<br />

31 Quelle: www.landesdatenbank.nrw.de , abgerufen am 17.4.2013<br />

74


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-2:<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gehörte im Jahr 2005 zu den Räumen,<br />

die noch Verkehrszunahmen aufwiesen 32<br />

<strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

32 http://www.bbr.bund.de/nn_622162/BBSR/DE/Raumentwicklung/RaumentwicklungDeutschland/<br />

Raumordnungsberichte/ROB2005/ROB2005.html<br />

75


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.4 Wegezweck<br />

5.4.1 Wegezweck allgemein<br />

Wie in Kapitel 5.1 erläutert, werden mit Ortsveränderungen Zwecke verfolgt<br />

und sei es, sich auf einem Spaziergang zu erholen. Daher sprechen wir<br />

von Wege- oder Verkehrszwecken. Die Verkehrszwecke sind Ausdruck der<br />

gesellschaftlichen Entwicklung und verändern sich im Laufe der Zeit. So<br />

nimmt die Anzahl der Wege mit dem Fahrtzweck Arbeit ab, wenn weniger<br />

Menschen erwerbstätig sind.<br />

Anteile der<br />

Wegezwecke am<br />

werktäglichen<br />

Verkehr<br />

Die folgende Abb. 5-3 zeigt, wie sich die Aufteilung nach Verkehrszwecken<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> von 2000 bis 2012 verändert hat.<br />

Dabei dominiert weiterhin eindeutig der Fahrtzweck „Einkauf / private Erledigung“<br />

unverändert mit 31 %.<br />

Der Fahrtzweck „Arbeit“ steht mit 28 % nach wie vor an zweiter Stelle und<br />

hat gegenüber 2000 geringfügig an Bedeutung gewonnen (+2 %).<br />

An dritter Stelle steht der Fahrtzweck „Freizeit“ mit einem Anteil von 17 %<br />

der Wege. Im Jahr 2000 betrug der Anteil noch 24 %. Auffallend neben der<br />

Abnahme des Anteils der Freizeitwege ist die deutliche Zunahme bei den<br />

Hol- und Bringewegen (von 4 auf 7 %).<br />

Aggregiert man die Verkehrszwecke weiter zu den drei Gruppen „Arbeit<br />

und Ausbildung“ (einschließlich dienstlicher und geschäftlicher Wege),<br />

„Einkauf und Erledigung“, „Freizeit und Begleitung“ (einschließlich Sonstiges),<br />

so ist festzustellen, dass sich die Anteile dieser Gruppen von 2000 bis<br />

2012 kaum verändert haben:<br />

Arbeit und Ausbildung: 43 % statt 42 %<br />

Einkauf und Erledigung: unverändert 31 %<br />

Freizeit und Begleitung: 26 % statt 28 %<br />

76


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-3:<br />

Verteilung der Wegezwecke im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich<br />

zwischen 2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

2012<br />

Begleitung von<br />

Personen<br />

7%<br />

sonstiges<br />

2%<br />

Freizeit<br />

17%<br />

Arbeitsplatz<br />

28%<br />

Schule/<br />

Ausbildung<br />

11%<br />

Einkauf /<br />

private<br />

Erledigung<br />

31%<br />

dienstl./<br />

geschäftl.<br />

4%<br />

2000<br />

Begleitung von<br />

Personen<br />

4%<br />

sonstiges<br />

0%<br />

Freizeit<br />

24%<br />

Arbeitsplatz<br />

26%<br />

Schule/<br />

Ausbildung<br />

9%<br />

Einkauf /<br />

private<br />

Erledigung<br />

31%<br />

dienstl./<br />

geschäftl.<br />

7%<br />

77


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Vergleich der<br />

vorliegenden<br />

Daten<br />

Vergleicht man die Ergebnisse der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>er Haushaltsbefragung<br />

mit denen der bundesweiten Erhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) von<br />

2008, so ergeben sich teilweise erhebliche Unterschiede in der Verteilung<br />

der Verkehrszwecke.<br />

Abb. 5-4:<br />

Verteilung der Wegezwecke im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in der<br />

Haushaltsbefragung 2012 im Vergleich zu der des Bundes 33<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

7% 5%<br />

17% 25%<br />

31%<br />

36%<br />

5%<br />

11%<br />

7%<br />

7%<br />

28%<br />

22%<br />

HHB 2012 MiD 2008<br />

Begleitung von Personen<br />

Freizeit<br />

Einkauf / private<br />

Erledigung<br />

dienstlich / geschäftlich<br />

Schule / Ausbildung<br />

Arbeitsplatz<br />

Freizeitwege<br />

Arbeits- und<br />

Ausbildungswege<br />

Interessanterweise liegt der Anteil der Freizeitwege in der Haushaltsbefragung<br />

2012 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.<br />

Die Arbeitswege liegen dagegen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Auch werden im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mehr Ausbildungswege<br />

angegeben. Der Anteil der dienstlichen und geschäftlichen Wege ist im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> dagegen geringer als im Bundesdurchschnitt.<br />

Der hohe Anteil an Arbeitswegen in der <strong>Euskirchen</strong>er Haushaltsbefragung<br />

2012 ist zum Teil durch den hohen Anteil Berufstätiger an den Befragten in<br />

der Stichprobe zu erklären: Nur 1,8 % der Probanden (ohne Rentner/-<br />

innen, (Hoch-)Schüler/-innen und Hausfrauen/-männer) geben an, sie seien<br />

erwerbslos. Die offizielle Arbeitslosenquote der Bevölkerung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

lag aber bei 6,4 % 34 (2011) und bundesweit bei 6,8 % 35 (2012). Die<br />

33 MiD 2008: Raumtyp: ländliche <strong>Kreis</strong>e im Agglomerationsraum (bundesweit); Wochentag: Donnerstag<br />

34 bezogen auf alle Erwerbspersonen (Quelle: https://www.landesdatenbank.nrw.de abgerufen am<br />

17.4.2013); auf die Gesamtbevölkerung bezogen betrug der Anteil 3,5 % (siehe Kapitel 3.5)<br />

35 https://www-genesis.destatis.de abgerufen am 17.4.2013<br />

78


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

hohe Anzahl der Berufstätigen in der Stichprobe verursacht demnach den<br />

hohen Anteil der Arbeitswege und – so ist zu vermuten – auch den geringen<br />

Anteil der Freizeitwege.<br />

5.4.2 Wegezweck nach Berufstätigkeit<br />

Deutliche Unterschiede sind bei der Wegezweck-Verteilung für die Personengruppen<br />

mit unterschiedlichem Status der Berufstätigkeit zu erkennen.<br />

Tabelle 5-6:<br />

Wegezweck im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Berufstätigkeit (Stichprobenauswertung<br />

36 )<br />

Hausfrau/‐mann,<br />

Elternzeit<br />

Arbeitsplatz<br />

dienstl. /<br />

geschäftl.<br />

Schule /<br />

Ausbildung<br />

Einkauf /<br />

private<br />

Erledigung<br />

Freizeit<br />

Begleitung<br />

von<br />

Personen<br />

sonstiges<br />

alle Wegezwecke<br />

1,2% 0,5% 0,6% 51,1% 18,7% 23,1% 4,7% 100,0%<br />

Rentner/‐in 1,7% 2,8% 0,1% 67,1% 20,0% 5,4% 2,8% 100,0%<br />

in Schulausbildung 1,1% 0,4% 59,3% 10,0% 26,4% 1,4% 1,5% 100,0%<br />

11,9% 5,1% 33,8% 18,4% 21,2% 5,5% 4,1% 100,0%<br />

in Berufsausbildung 28,9% 2,9% 37,4% 10,0% 18,6% 2,0% 0,3% 100,0%<br />

voll berufstätig 57,0% 8,3% 0,4% 18,5% 11,3% 3,8% 0,7% 100,0%<br />

in Hochschulausbildung<br />

Teilzeit berufstätig /<br />

geringfügig beschäftigt<br />

erwerbslos/arbeitsunfähig/krank<br />

35,2% 5,0% 0,6% 28,9% 13,0% 15,6% 1,7% 100,0%<br />

2,0% 3,0% 4,0% 66,3% 10,9% 11,9% 2,0% 100,0%<br />

alle Berufstätigkeiten 27,8% 4,6% 9,5% 32,3% 16,3% 7,7% 1,8% 100,0%<br />

Erwartungsgemäß dominiert bei den Personen in Schul- und Hochschulausbildung<br />

der Wegezweck „Schule/Ausbildung“. Gleiches gilt für die Vollzeit-<br />

und Teilzeit-Berufstätigen in Bezug auf den Wegezweck „Arbeitsplatz“.<br />

Bei den in einer Berufsausbildung befindlichen Personen verteilen sich die<br />

dominanten Wegezwecke auf „Arbeitsplatz“ und „Schule/Ausbildung“. Bei<br />

den Hausfrauen/-männern und den Personen in Elternzeit treten die Wegezwecke<br />

„Einkauf“, „private Erledigung“ und „Begleitung“ hervor. Die Hauptwegezwecke<br />

der Rentner und Rentnerinnen sind wie bei Hausfrauen/-<br />

36 Eine Auswertung der hochgerechneten und gewichteten Stichprobe ist nicht möglich, da keine Angaben<br />

zur Grundgesamtheit (Berufstätigkeitsstatistik für die Gesamtbevölkerung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>)<br />

vorliegen.<br />

79


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

männern „Einkauf“ und „private Erledigung“, die Freizeitwege haben aber<br />

einen deutlich höheren Anteil als die Hol- und Bringewege.<br />

5.5 Verkehrsmittelwahl<br />

5.5.1 Verkehrsmittelnutzung allgemein<br />

Wesentlichen Einfluss auf das Verkehrsgeschehen hat die Verkehrsmittelwahl<br />

der Bevölkerung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die Verkehrsmittelwahl wird<br />

stark durch das Individualverkehrsmittel Pkw dominiert, wie Abb. 5-5 deutlich<br />

macht: 37<br />

Abb. 5-5:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Vergleich zwischen<br />

2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100%<br />

90%<br />

0,9% 0,0%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

59,4% 61,1%<br />

11,2% 9,8%<br />

10,8% 11,1%<br />

6,1% 8,3%<br />

11,7% 9,7%<br />

HHB 2012 HHB 2000<br />

Sonstiges<br />

MIV (Fahrer)<br />

MIV (Mitfahrer)<br />

ÖV<br />

Fahrrad<br />

zu Fuß<br />

Die Dominanz des motorisierten Individualverkehrs ist im Vergleich zur letzten<br />

Haushaltsbefragung im Jahre 2000 unverändert hoch: Insgesamt wurden<br />

2012 70,5 % der Wege mit dem MIV (MIV-Fahrer, MIV-Mitfahrer und<br />

Krad) zurückgelegt; im Jahr 2000 lag der Wert mit 70,9 % noch geringfügig<br />

höher. Bei den MIV-Selbstfahrern sank der Anteil um 1,7 Prozentpunkte auf<br />

37 In dieser Darstellung werden nur die Hauptverkehrsmittel dargestellt. Transportketten, d.h. Verkehrsmittelkombinationen,<br />

werden dabei dem Verkehrsmittel zugeordnet, mit dem die längste Wegestrecke<br />

zurückgelegt wurde. Unter dem Hauptverkehrsmittel Bus zum Beispiel sind demnach<br />

auch folgende Verkehrsmittelkombinationen gefasst: Bus und Fahrrad, Bus und Pkw-Mitfahrer, Bus,<br />

Rad und Fuß. (siehe auch Kapitel 5.1)<br />

80


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

59,5 %; dagegen stieg der Anteil bei den MIV-Mitfahrern um<br />

1,4 Prozentpunkte auf 11,2 %.<br />

Der Anteil des Umweltverbundes (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV) ist von 29,1 %<br />

im Jahr 2000 auf 28,6 % leicht gesunken. Im Gegensatz zu 2000 wurden<br />

auch „sonstige“ Verkehrsmittel angegeben (z.B. Lkw, Wohnmobil, Traktor,<br />

Flugzeug). Werden diese Fahrzeugarten in der Auswertung unberücksichtigt<br />

gelassen, so ist festzustellen, dass das Verhältnis zwischen MIV und<br />

Umweltverbund fast unverändert geblieben ist.<br />

Innerhalb des Umweltverbundes haben sich Verschiebungen bei der Bedeutung<br />

der Verkehrsmittel ergeben. Während der ÖV-Anteil fast unverändert<br />

bei rund 11 % liegt, ist der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten<br />

Wege von 8,3 % auf 6,1 % gesunken. Dagegen stieg der Anteil der Fußwege<br />

von 9,7 % auf 11,7 %.<br />

Vor dem Hintergrund, dass im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die klassischen Nutzergruppen<br />

des ÖV, nämlich Schüler und Senioren, Bus und Bahn seltener<br />

nutzen, ist der stabile ÖV-Anteil bereits als Erfolg zu verbuchen: die Schülerzahlen<br />

sind seit der Jahrtausendwende gesunken 38 und die Senioren<br />

weisen eine höhere MIV-Mobilität auf. Grundsätzlich ist der ÖV-Anteil im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit 11 % ein sehr guter Wert für einen zwar verdichteten,<br />

aber ländlich strukturierten Raum: Vergleichbar strukturierte Räume weisen<br />

durchschnittliche ÖV-Anteile von 7 bis 8 % auf (siehe Abb. 5-6). 39<br />

intermodaler<br />

Verkehr<br />

Während sich die bisherigen Aussagen auf das jeweilige Hauptverkehrsmittel<br />

des Weges beziehen, werden in der folgenden Tabelle 5-7 die Verkehrsmittelkombinationen<br />

aufgeschlüsselt.<br />

Die Tabelle zeigt, dass nur für 4 % aller Wege überhaupt mehr als ein Verkehrsmittel<br />

benutzt wird. 40 Bahnfahrten werden am häufigsten mit anderen<br />

Verkehrsmitteln kombiniert. Von den insgesamt 30.308 Bahnfahrten sind<br />

20.683 (68 %) mit dem Umstieg auf ein weiteres Verkehrsmittel verknüpft,<br />

während 9.625 (32 %) reine Bahnfahrten sind (mit Fußweg von/zum Bahnhof).<br />

Die Verkehrsmittelkombination Bahn/Pkw (Fahrer), also Park & Ride,<br />

wird mit 7.000 Wegen – das sind fast 30 % aller Kombinationen - im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> am häufigsten genutzt.<br />

38 Die Anzahl der Personen in den Altersklassen 6-17 Jahre sank von 26.459 im Jahr 2000 um 8 %<br />

auf 24.373 im Jahr 2012. (Quelle: IT.NRW)<br />

39 Im Landkreis Grafschaft Bentheim hat das Planungsbüro VIA 2011 eine Mobilitätsstudie durchgeführt,<br />

die einen ÖV-Anteil von 4,3 % ergab. Auch der Landkreis Grafschaft Bentheim gehört zum<br />

Siedlungstyp „ländliche Räume höherer Dichte“.<br />

40 Kombinationen mit Fußwegen sind hierbei nicht berücksichtigt, da sie bei den meisten Wegen am<br />

Anfang und/oder am Ende stehen. Zu nennen sind zum Beispiel der Fußweg vom Pkw-Parkplatz<br />

zum Ziel oder von der Haustür zur Bushaltestelle.<br />

81


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die zweithäufigste Kombination ist Bahn/Bus mit über 6.000 Wegen, entsprechend<br />

einem Anteil von etwa einem Viertel an den Kombinationen.<br />

Die Kombination Bahn/Pkw-Mitfahrer (Kiss & Ride) mit 2.700 Wegen und<br />

Bahn/Fahrrad (Bike & Ride) mit 2.100 Wegen sind die Kombinationen mit<br />

der nächsthöheren Bedeutung. Interessant sind auch die Kombinationen<br />

aus Bahn, Pkw (Fahrer oder Mitfahrer) und einem weiteren Verkehrsmittel,<br />

die zusammengefasst 2.000 Wege ergeben. Es handelt sich zum Beispiel<br />

um Wege, bei denen der Vortransport zur Bahn mit dem Pkw durchgeführt<br />

wird und/oder der Nachtransport zum Zielort mit Fahrrad oder Bus.<br />

Nur mit der Bahn werden überhaupt zwei weitere Verkehrsmittel kombiniert;<br />

wenn das Verkehrsmittel Bahn nicht involviert ist, findet innerhalb eines<br />

Weges also höchstens ein Wechsel des Verkehrsmittels statt.<br />

Nur 2.600 Wege sind „Bahn-freie“ Kombinationen aus Pkw (Fahrer oder<br />

Mitfahrer) und einem weiteren Verkehrsmittel.<br />

82


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-7:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> aufgeschlüsselt<br />

nach Verkehrsmittelkombinationen (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

Verkehrsmittel<br />

Wege<br />

Anteil an<br />

allen Wegen<br />

Anteil an<br />

Kombinationen<br />

nur ein Verkehrsmittel 575.435 96,1%<br />

zu Fuß 70.045 11,7%<br />

Fahrrad 35.034 5,8%<br />

Pedelec / E‐Bike 1.950 0,3%<br />

Krad 3.368 0,6%<br />

Pkw (Fahrer) 352.681 58,9%<br />

Pkw (Mitfahrer) 63.749 10,6%<br />

Taxi 1.529 0,3%<br />

Bahn 9.625 1,6%<br />

Bus 31.409 5,2%<br />

TaxiBus 515 0,1%<br />

AST 54 0,0%<br />

sonstiges 5.477 0,9%<br />

Kombinationen mit Bahn 20.683 3,5% 88,0%<br />

Bahn/Rad 2.121 0,4% 9,0%<br />

Bahn/Krad 96 0,0% 0,4%<br />

Bahn/PkwF 7.031 1,2% 29,9%<br />

Bahn/PkwM 2.740 0,5% 11,7%<br />

Bahn/Bus 6.088 1,0% 25,9%<br />

Bahn/Taxibus 165 0,0% 0,7%<br />

Bahn/AST 176 0,0% 0,7%<br />

Bahn/PkwF/Rad 292 0,0% 1,2%<br />

Bahn/PkwM/Rad 80 0,0% 0,3%<br />

Bahn/PkwM/PkwF 60 0,0% 0,3%<br />

Bahn/Bus/Rad 220 0,0% 0,9%<br />

Bahn/Bus/PkwF 959 0,2% 4,1%<br />

Bahn/Bus/PkwM 579 0,1% 2,5%<br />

Bahn/Bus/Taxi 29 0,0% 0,1%<br />

Bahn/TaxiBus/PkwM 24 0,0% 0,1%<br />

Bahn/Bus/TaxiBus 24 0,0% 0,1%<br />

Kombinationen mit Bus 1.681 0,3% 7,1%<br />

Bus/PkwM 1.309 0,2% 5,6%<br />

Bus/Rad 199 0,0% 0,8%<br />

Bus/PkwF 121 0,0% 0,5%<br />

Bus/Taxibus 52 0,0% 0,2%<br />

Kombinationen mit Pkw (Fahrer) 339 0,1% 1,4%<br />

PkwF/sonstiges 261 0,0% 1,1%<br />

PkwF/Rad 78 0,0% 0,3%<br />

Kombinationen mit Pkw (Mitfahrer) 813 0,1% 3,5%<br />

PkwM/PkwF 733 0,1% 3,1%<br />

PkwM/Rad 79 0,0% 0,3%<br />

alle Verkehrsmittel 598.951 100,0%<br />

alle Kombinationen 23.516 100,0%<br />

83


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

öffentlicher<br />

Nahverkehr<br />

Die Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln (einschließlich der Kombinationen;<br />

ohne Taxi) verteilen sich wie folgt auf die Hauptverkehrsmittel:<br />

Tabelle 5-8:<br />

Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln als Hauptverkehrsmittel<br />

(am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

Verkehrsmittel Wege Anteil<br />

Bahn 30.308 47,4%<br />

Linienbus 33.090 51,7%<br />

TaxiBus 515 0,8%<br />

AST 54 0,1%<br />

Summe 63.967 100,0%<br />

Die hohe Bedeutung der Eisenbahnstrecken für den ÖV im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

wird somit deutlich. Die Wege, die die Bahn als Hauptverkehrsmittel<br />

enthalten, sind allerdings - wie oben beschrieben – in der Mehrzahl der Fälle<br />

mit einem weiteren Verkehrsmittel kombiniert. Interessant sind daher zur<br />

Einschätzung der Bedeutung der einzelnen Verkehrsmittel innerhalb des<br />

ÖV auch die mit diesen zurückgelegten Teilwege. In der folgenden Tabelle<br />

sind daher alle Wege, in denen ein ÖV-Verkehrsmittel vorkommt, aufgeführt.<br />

Hierdurch ergeben sich im Fall der Kombination zweier ÖV-<br />

Verkehrsmittel Doppelzählungen. Beispielsweise werden die Wege der<br />

Kombination „Bahn/TaxiBus“ sowohl bei „Bahn“ als auch bei „Taxibus“ gezählt.<br />

Tabelle 5-9:<br />

Teilwege mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

(Umsteiger werden mehrfach gezählt; am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe) 41<br />

Verkehrsmittel Teilwege Anteil<br />

Bahn 30.308 41,9%<br />

Linienbus 41.012 56,7%<br />

TaxiBus 780 1,1%<br />

AST 229 0,3%<br />

Summe 72.330 100,0%<br />

41 Laut der TaxiBus-Nutzerstatistik des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> wurden im Jahr 2012 117.652 Fahrgäste<br />

befördert, was überschlägig berechnet etwa 400 Fahrgästen je Werktag entspricht.<br />

84


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die Bedeutung des Linienbusverkehrs im ÖV des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> hebt<br />

sich in dieser Betrachtungsweise noch stärker hervor. TaxiBus und AST<br />

haben nachfragemäßig betrachtet dagegen nur geringe Bedeutung.<br />

Radverkehr<br />

Das Fahrrad ist nicht nur von Bedeutung als alleiniges Verkehrsmittel, um<br />

eine Gesamtwegstrecke zurückzulegen (ca. 35.000 Wege), sondern auch<br />

als Teil von Kombinationen. Bei etwa 3.100 Wegen, das sind 8 % aller Wege,<br />

bei denen das Fahrrad mindestens bei einem Teilweg vorkommt, wird<br />

es als Zu- oder Abbringer eingesetzt, zum größten Teil (bei 2.100 Wegen)<br />

in Verbindung mit Bahnfahrten.<br />

Interessant im Bereich des Verkehrssystems Fahrrad ist die inzwischen<br />

messbare Bedeutung der elektrisch angetriebenen Zweiräder. Immerhin<br />

5 % aller mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege am Werktag entfallen auf<br />

E-Bikes und Pedelecs (ca. 2.000 Wege). Das Pedelec scheint sich damit<br />

der Bedeutung des Krads zu nähern (ca. 3.400 Wege). Als Zubringerverkehrsmittel,<br />

zum Beispiel im Sinne der Erweiterung des Rad-<br />

Einzugsbereichs von Bahnstationen, treten sie in der Haushaltsbefragung<br />

(noch) nicht in Erscheinung.<br />

5.5.2 Vergleich mit der Haushaltsbefragung des Bundes<br />

In Abb. 5-6 können die Ergebnisse der Haushaltsbefragung 2012 im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> mit denen der MiD von 2008 verglichen werden.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> liegen bezogen auf die MiD-Werte 2008 (Siedlungstyp<br />

„ländliche <strong>Kreis</strong>e im Agglomerationsraum“) bei den Verkehrsmittelanteilen<br />

deutliche Unterschiede vor. Der MIV-Anteil liegt bei den Selbstfahrern um<br />

14 Prozentpunkte höher als im Bundesdurchschnitt, der Mitfahreranteil ist<br />

dagegen um 1,4 Prozentpunkte geringer. Die ÖV-Nutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

ist mit 10,8 % deutlich stärker ausgeprägt als im Bundesdurchschnitt<br />

mit 7,5 %. Im Bereich des Fuß- und Radverkehrs bestehen die verhältnismäßig<br />

größten Differenzen: Die Anteile beider Verkehrsarten erreichen mit<br />

6,1 % (Rad) und 11,7 % (zu Fuß) jeweils nur etwas mehr als die Hälfte der<br />

bundesweiten Anteile (11,9 % und 22,6 %).<br />

85


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-6:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012 im Vergleich<br />

zu den MiD-Werten 2008 42<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0,9%<br />

45,5%<br />

59,4%<br />

12,6%<br />

7,5%<br />

11,2%<br />

11,9%<br />

10,8%<br />

6,1%<br />

22,6%<br />

11,7%<br />

HHB 2012 MiD 2008<br />

Sonstiges<br />

MIV (Fahrer)<br />

MIV (Mitfahrer)<br />

ÖV<br />

Fahrrad<br />

zu Fuß<br />

In den folgenden Abschnitten sollen die Einflussfaktoren auf die Verkehrsmittelwahl<br />

bestimmt werden. Dabei geht es um folgende Fragen:<br />

Welche Bedeutung für die Verkehrsmittelwahl hat die Pkw-<br />

Verfügbarkeit?<br />

Haben soziodemographische Faktoren Einfluss?<br />

Welche Rolle spielt der Verkehrszweck?<br />

Hat die Siedlungsstruktur der einzelnen Kommunen einen Einfluss?<br />

Sind die Wege länger und die Verkehrsbeziehungen in stärkerem<br />

Maße dispers geworden?<br />

42 MiD 2008: Raumtyp: ländliche <strong>Kreis</strong>e im Agglomerationsraum (bundesweit); Wochentag: Donnerstag<br />

86


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.5.3 Verkehrsmittelwahl nach Verkehrsmittelverfügbarkeit<br />

Dass die Verkehrsmittelverfügbarkeit in starkem Maße die Verkehrsmittelnutzung<br />

bestimmt, zeigt Abb. 5-7.<br />

Abb. 5-7: Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Pkw-<br />

Verfügbarkeit (nur Personen ab 17 Jahre; am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe) 43<br />

100%<br />

90%<br />

0% 1% 2%<br />

10%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

77%<br />

45%<br />

16%<br />

15%<br />

21%<br />

25%<br />

16%<br />

sonstiges<br />

MIV‐F<br />

MIV‐M<br />

ÖV<br />

Fahrrad<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

5%<br />

11%<br />

4%<br />

4%<br />

9% 12%<br />

ja, den ganzen Tag<br />

ja, aber nur<br />

zeitweise<br />

26%<br />

nein<br />

zu Fuß<br />

Pkw‐Verfügbarkeit<br />

Personen, die jederzeit über einen Pkw verfügen, nutzen diesen auch<br />

überwiegend als Fahrer (77 %) oder Mitfahrer (5 %). Bei Personen, die<br />

zeitweise einen Pkw benutzen können, sinkt der Fahrer-Anteil auf 45 %,<br />

und der MIV wird deutlich öfter (16 %) als Mitfahrer genutzt als von den<br />

Personen mit ständiger Pkw-Verfügbarkeit. In 15 % der Fälle werden die<br />

Wege mit dem ÖV zurückgelegt, und fast ebenso viele mit dem Fahrrad<br />

(11 %) und zu Fuß (12 %).<br />

Je seltener ein Pkw zur Verfügung steht, desto mehr kommen alternative<br />

Verkehrsmittel zum Einsatz: Von Personen, die keinen eigenen Pkw zur<br />

Verfügung haben, werden 31 % der Wege im MIV zurückgelegt, davon<br />

aber nur in jedem dritten Fall als Fahrer. Entsprechend steigen die Anteile<br />

43 Bei den Personen, die „nein“ bei der Pkw-Verfügbarkeit angegeben haben: Nutzung von privat geliehenen<br />

Pkw oder Krädern, Miet-, CarSharing- oder Geschäfts-Pkw als MIV-Fahrer.<br />

87


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

des Umweltverbundes: im ÖV auf 25 %, beim Fahrrad auf 16 %, beim Zufußgehen<br />

auf 26 %.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pkw-Verfügbarkeit nach wie<br />

vor einen starken Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl hat. Angesichts der<br />

deutlichen Zunahme der Pkw-Verfügbarkeit in den letzten 12 Jahren (siehe<br />

Kapitel 4.2) wäre zu erwarten, dass auch der Anteil der mit dem Pkw zurückgelegten<br />

Wege deutlich zugenommen hätte. Da dies nicht der Fall ist,<br />

scheint auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> der Trend weg von der ausschließlichen<br />

Nutzung des Pkw hin zu Alternativen und zu mehr Wahlfreiheit bei der Verkehrsmittelwahl<br />

zu gehen.<br />

88


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.5.4 Verkehrsmittelwahl nach Geschlecht<br />

Den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Verkehrsmittelwahl verdeutlicht<br />

die folgende Abbildung:<br />

Abb. 5-8:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Geschlecht<br />

(am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1% 1%<br />

61%<br />

58%<br />

9% 13%<br />

11% 10%<br />

7% 5%<br />

10% 13%<br />

männlich<br />

weiblich<br />

sonstiges<br />

MIV‐F<br />

MIV‐M<br />

ÖV<br />

Fahrrad<br />

zu Fuß<br />

Männer fahren drei von fünf Wegen (61 %) mit dem MIV als Selbstfahrer.<br />

Im Vergleich zu 2000 (67 %) ist die Tendenz 2012 aber sinkend. Der Anteil<br />

der Wege als Mitfahrer ist dagegen von 6 % auf 9 % und der Anteil der<br />

Fußwege von 7 % auf 10 % gestiegen. Bei den übrigen Verkehrsmitteln<br />

gab es nur geringe Änderungen; so sank der Fahrradanteil von 8 % auf<br />

7 % und der ÖV-Anteil von 12 % auf 11 %.<br />

Frauen fahren fast ebenso häufig selbst Pkw und Krad wie Männer. Gegenüber<br />

2000 ist der Anteil um 2 % auf 58 % gestiegen. Der Mitfahrer-<br />

Anteil ist mit 13 % unverändert geblieben und liegt somit um 4 Prozentpunkte<br />

höher als bei den Männern. Der Anteil des Umweltverbundes liegt<br />

mit 28 % genau so hoch bzw. niedrig wie bei den Männern. Gegenüber<br />

2000 ist er jedoch um drei Prozentpunkte gesunken. Innerhalb dessen gibt<br />

es leichte Unterschiede gegenüber dem anderen Geschlecht: So gehen<br />

Frauen etwas häufiger zu Fuß (13 %; 2000: 11 %) und nutzen etwas seltener<br />

das Fahrrad (5 %; 2000: 9 %) als Männer. Beim ÖV liegt der Anteil mit<br />

10 % (2000: 11 %) nur unwesentlich niedriger als bei den Männern.<br />

89


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.5.5 Verkehrsmittelwahl nach Lebensalter<br />

Den Zusammenhang zwischen Alter und Verkehrsmittelwahl im Vergleich<br />

der beiden Haushaltsbefragungen verdeutlichen die folgende Abb. 5-9 und<br />

die folgende Tabelle 5-10.<br />

Abb. 5-9:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Lebensalter im<br />

Vergleich zwischen 2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe) 44 ;<br />

an 100 fehlende Prozente: sonstige Verkehrsmittel<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0%<br />

0%<br />

9% 4%<br />

25%<br />

35% 21% 29%<br />

43%<br />

69% 60% 55%<br />

54%<br />

63%<br />

69%<br />

74% 75% 72% 78% 76%<br />

44%<br />

42%<br />

18%<br />

37% 44%<br />

14%<br />

13%<br />

9%<br />

13%<br />

12% 5%<br />

8%<br />

8% 6%<br />

5%<br />

5%<br />

19% 10% 14%<br />

17% 6% 4%<br />

3% 8%<br />

5% 11%<br />

10%<br />

9% 12% 6% 4%<br />

6% 7%<br />

4% 6% 6%<br />

12% 15% 3% 7%<br />

9% 6%<br />

14% 4%<br />

4%<br />

7% 4%<br />

13% 7% 9% 8% 9% 6% 9% 9% 11% 15% 14% 19% 16%<br />

2000 2012 2000 2012 2000 2012 2000 2012 2000 2012 2000 2012 2000 2012 2000 2012<br />

10‐14 J 15‐17 J 18‐30 J 31‐40 J 41‐50 J 51‐60 J 61‐70 J >70 J<br />

zu Fuß Fahrrad ÖV MIV‐M MIV‐F sonstiges<br />

44 Aufgrund der Vergleichbarkeit mit der Haushaltsbefragung 2000 sind auch für 2012 nur die Wege<br />

der Bevölkerung ab 10 Jahren dargestellt.<br />

MIV-Fahrer bei den 15- bis 17-Jährigen: fast ausschließlich Krad<br />

90


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-10: Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Lebensalter im<br />

Vergleich zwischen 2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe) 45<br />

Altersklasse Jahr zu Fuß Fahrrad ÖV MIV‐M MIV‐F sonstiges<br />

10‐14 J 2012 15% 10% 37% 35% 0% 3%<br />

2000 12% 19% 44% 25% 0% 0%<br />

Veränder. +3% ‐9% ‐6% +9% +0% +3%<br />

15‐17 J 2012 13% 9% 44% 29% 4% 1%<br />

2000 14% 14% 42% 21% 9% 0%<br />

Veränder. ‐2% ‐4% +2% +8% ‐5% +1%<br />

18‐30 J 2012 9% 3% 17% 9% 60% 1%<br />

2000 7% 4% 12% 8% 69% 0%<br />

Veränder. +3% ‐1% +5% +1% ‐8% +1%<br />

31‐40 J 2012 9% 4% 4% 4% 78% 0%<br />

2000 8% 7% 6% 5% 74% 0%<br />

Veränder. +1% ‐3% ‐1% ‐0% +4% +0%<br />

41‐50 J 2012 9% 4% 6% 4% 76% 0%<br />

2000 6% 7% 6% 6% 75% 0%<br />

Veränder. +3% ‐3% ‐0% ‐1% +1% +0%<br />

51‐60 J 2012 11% 6% 6% 5% 72% 1%<br />

2000 9% 9% 5% 8% 69% 0%<br />

Veränder. +1% ‐2% +1% ‐3% +3% +1%<br />

61‐70 J 2012 14% 7% 3% 12% 63% 1%<br />

2000 15% 10% 6% 14% 55% 0%<br />

Veränder. ‐0% ‐3% ‐3% ‐3% +8% +1%<br />

>70 J 2012 16% 11% 5% 13% 54% 1%<br />

2000 19% 8% 13% 18% 43% 0%<br />

Veränder. ‐2% +3% ‐8% ‐5% +11% +1%<br />

-0%: Veränderung von -0,5 % bis unter 0 %<br />

+0%: Veränderung von über 0 % bis +0,5 %<br />

Altersklasse 6-14<br />

Jahre<br />

Diese Altersklasse weist nur geringe Unterschiede zu der in der Abbildung<br />

und der Tabelle dargestellten Teilmenge der 10- bis 14-Jährigen auf. Die<br />

Modal-Split-Werte lauten: zu Fuß: 17 %, Fahrrad: 9 %, ÖV: 33 %, MIV-<br />

Mitfahrer: 37 %, MIV-Fahrer: 0 %, Sonstiges: 4 %.<br />

45 Aufgrund der Vergleichbarkeit mit der Haushaltsbefragung 2000 sind auch für 2012 nur die Wege<br />

der Bevölkerung ab 10 Jahren dargestellt.<br />

91


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Altersklasse 10-14<br />

Jahre<br />

Bei dieser grundsätzlich fuß- und fahrradaffinen Altersklasse hat in den<br />

vergangenen zwölf Jahren der Anteil der nichtmotorisierten Wege abgenommen.<br />

Besonders drastisch zeigt sich das beim Fahrrad: Dessen Anteil<br />

sank von 19 % auf 10 %. Allerdings werden statt 12 % nun 15 % der Wege<br />

zu Fuß zurückgelegt. Insgesamt finden 6 Prozentpunkte weniger nichtmotorisierte<br />

Wege statt. Ebenfalls eingebrochen ist der ÖV-Anteil: Waren es<br />

im Jahre 2000 noch 44 %, so werden 2012 (trotz der flächendeckenden<br />

Verbreitung des VRS-SchülerTickets) nur noch für 35 % der Wege Bus und<br />

Bahn genutzt.<br />

Sehr viel häufiger sind die 10- bis 14-Jährigen dagegen als Mitfahrer im<br />

MIV unterwegs. Dieser Anteil stieg von 24 % auf 35 %.<br />

Altersklasse 15-17<br />

Jahre<br />

Altersklasse 18-30<br />

Jahre<br />

Bei dieser nur drei Jahrgänge umfassenden Altersklasse ist ein ähnlicher<br />

Trend in Bezug auf den Fuß- und Radverkehr wie bei den 10- bis 14-<br />

Jährigen zu verzeichnen. Auch hier beträgt der Rückgang beim nichtmotorisierten<br />

Verkehr 6 Prozentpunkte. Beim ÖV ist – vermutlich bedingt durch<br />

die flächendeckende Verbreitung des VRS-SchülerTickets – der Anteil sogar<br />

leicht von 42 % auf 44 % angestiegen. Aber auch der Anteil als MIV-<br />

Mitfahrer stieg von 21 % auf 29 % an. Deutlich weniger bedeutend als im<br />

Jahre 2000 ist die Nutzung des MIV als Fahrer; sie ging von 9 % auf 4 %<br />

zurück. 46<br />

Diese Gruppe umfasst ein weites Spektrum in Bezug auf den beruflichen<br />

Status. Vorherrschend sind Schul-, Hochschul- und Berufsausbildung und<br />

verschiedene Formen der Berufstätigkeit. Dementsprechend unterschiedlich<br />

sind die Mobilitätsmuster. Erfreulicherweise ist hier ein Trend mit geringerer<br />

MIV-Nutzung und stärkerer Nutzung des ÖV zu verzeichnen. So werden<br />

inzwischen 17 % statt 12 % der Wege mit dem ÖV zurückgelegt und<br />

nur noch 60 % statt 69 % mit dem MIV als Fahrer. Hier spiegelt sich der<br />

sonst vor allem in Großstädten ausgeprägte Trend wider, dass die Bedeutung<br />

des Pkws als Statussymbol zurückgeht und die Reisezeit im ÖV zum<br />

Beispiel zur mobilen Kommunikation oder zum Lesen genutzt werden kann.<br />

Die zunehmende Verbreitung des NRW-weit gültigen VRS-Semester-<br />

Tickets 47 (eingeschränkt auch des Schüler- und JobTickets) dürften zu dieser<br />

Entwicklung einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Weniger er-<br />

46 Bei den Jugendlichen ist fast ausschließlich das Krad von Bedeutung; der Pkw-Führerschein ab 17<br />

Jahren wurde in NRW erst im Jahre 2005 (als Modellversuch) eingeführt.<br />

47 „Im Sommersemester 2008 startete das SemesterTicket NRW an acht Hochschulen. Heute können<br />

mehr als 500.000 Studierende das landesweite Mobilitätsangebot nutzen – als verbindliches Plus<br />

zu ihrem regionalen Semesterticket. Mittlerweile nutzen fast alle angehenden Akademiker und Akademikerinnen<br />

das Ticket: Nur zwei Prozent verfügt nicht über diesen NRW-weit gültigen Fahrausweis.“<br />

(Quelle: http://busse-und-bahnen.nrw.de/news-downloads/aktuelles/detail/2013-03-14-<br />

fahrgastpreis-2013-fuer-das-semesterticket-nrw/, Pressemitteilung des VRS, abgerufen am<br />

26.04.2013)<br />

92


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

freulich ist bei dieser (und bei den höheren Altersgruppen) die geringe<br />

Fahrradnutzung (3 %), welche zudem noch um einen Prozentpunkt gesunken<br />

ist.<br />

Altersklassen<br />

31-60 Jahre<br />

Die drei Altersklassen 31-40 Jahre, 41-50 Jahre und 51-60 Jahre verhalten<br />

sich in ihrer Verkehrsmittelwahl sehr ähnlich. Charakteristisch sind hier<br />

Fußweganteile von 9 % bis 11 %, Fahrrad- und ÖV-Anteile von 4 % bis<br />

6 %. Die MIV-Mitfahrer-Anteile sind von allen Altersklassen am geringsten;<br />

sie liegen zwischen 4 % und 5 %, mit abnehmender Tendenz im Vergleich<br />

zu 2000. Sehr deutlich dominiert die Nutzung des MIV als Fahrer mit 72 %<br />

bis 78 % die werktäglichen Wege. Die Gruppe der 31- bis 40-Jährigen<br />

weist mit 78 % den höchsten Anteil aller Altersklassen auf; mit zunehmendem<br />

Alter nimmt dieser kontinuierlich ab.<br />

In allen drei Altersklassen hat die MIV-Nutzung gegenüber 2000 um 1 bis 3<br />

Prozentpunkte zugenommen. Weitere Tendenzen waren die leichte Zunahme<br />

der Fußweganteile um ebenfalls 1 bis 3 Prozentpunkte und der<br />

Rückgang bei den Fahrradanteilen um 1 bis 3 Prozentpunkte. Die ÖV-<br />

Anteile haben sich nur geringfügig verändert (-1 bis +1 Prozentpunkte).<br />

Altersklasse 61-70<br />

Jahre<br />

Altersklasse 71<br />

Jahre und älter<br />

Diese Altersklasse weist im Vergleich zu der vorhergehenden einen mit<br />

14 % etwas niedrigeren Fußwegeanteil, einen geringeren Radwegeanteil<br />

(7 %), einen höheren Anteil als MIV-Mitfahrer (12 %) und einen geringeren<br />

MIV-Selbstfahreranteil (63 %) auf. Der ÖV-Anteil ist mit 3 % der niedrigste<br />

aller Altersklassen. Gegenüber dem Jahre 2000 hat die Nutzung des Fahrrades,<br />

des ÖV und des MIV als Mitfahrer um jeweils 3 Prozentpunkte abgenommen,<br />

während der Selbstfahreranteil um 8 Prozentpunkte zugenommen<br />

hat.<br />

Nach wie vor nutzen die Personen dieser Altersgruppe unter den Erwachsenen<br />

den MIV als Fahrer(innen) am wenigsten (54 %) und werden am<br />

häufigsten mitgenommen (13 %). Ebenso werden die meisten Wege zu<br />

Fuß (16 %) und mit dem Fahrrad (11 %) unter allen Altersgruppen zurückgelegt.<br />

Im Jahr 2000 waren die Kinder und Jugendlichen bei den nichtmotorisierten<br />

Verkehrsmitteln noch führend. Der ÖV-Anteil der ab 71-Jährigen<br />

ist dagegen mit 5 % sehr unterdurchschnittlich.<br />

Gegenüber dem Jahr 2000 sind auch in dieser Altersgruppe größere Veränderungen<br />

zu verzeichnen: Die Senioren über 70 Jahre fahren deutlich<br />

häufiger mit dem eigenen Pkw (54 % statt 43 % im Jahr 2000), die Mitnahme<br />

im MIV spielt eine um fünf Prozentpunkte geringere Rolle und der ÖV-<br />

Anteil ist drastisch von 13 % auf 5 % zurückgefallen. Die Zunahme um drei<br />

Prozentpunkte bei den mit dem Fahrrad zurückgelegten Wegen (11 % statt<br />

93


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

8 % im Jahr 2000) wird durch einen Rückgang der Fußwege kompensiert<br />

(von 19 % auf 16 %).<br />

Fazit<br />

Vergleicht man für die Erwachsenen die Modal-Split-Werte einer bestimmten<br />

Altersgruppe für das Jahr 2012 mit den Werten der vorhergehenden Altersgruppe<br />

für das Jahr 2000, so handelt es sich zum großen Teil um die<br />

gleichen Personen („Kohortenwanderung“). Es wird deutlich, dass die<br />

Mobilitätsmuster beim Übergang in die nächste Altersgruppe zum großen<br />

Teil erhalten bleiben. So findet sich zum Beispiel die hohe MIV-Nutzung bei<br />

den 41- bis 50-Jährigen des Jahres 2000 (75 %) im Jahr 2012 in leicht abgeschwächter<br />

Form (72 %) bei den 51- bis 60-Jährigen wieder. Noch deutlicher<br />

wird dieses Phänomen beim Vergleich der Altersklassen 51-60 und<br />

61-70 des Jahres 2000 mit den Altersklassen 61-70 und 70+ des Jahres<br />

2012. Zu hoffen bleibt, dass sich ebenso der Verlagerungstrend vom MIV<br />

zum ÖV bei den 18- bis 30-Jährigen in die Zukunft fortsetzt. Hierfür spricht,<br />

dass diese Nutzer für den ÖV im Gegensatz zu den Schülern keine<br />

„captive riders“ sind. Andererseits sollte nach Ansätzen gesucht werden, für<br />

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene das Zufußgehen und Radfahren<br />

wieder attraktiver zu gestalten, so dass sich die negative Entwicklung<br />

nicht weiter fortsetzt und im Sinne der Kohortenwanderung zukünftig in die<br />

höheren Altersklassen ausstrahlt.<br />

Zielgruppe für ein verstärktes ÖV-Marketing sollten dennoch die Senioren<br />

(60+) bleiben. Das flexible Angebot im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sollte in möglichst<br />

leicht verständlicher Form stärker beworben werden. Für die Zielgruppe der<br />

jungen Erwachsenen sollte der positive Trend durch Marketingmaßnahmen<br />

unterstützt und stabilisiert werden, auch um einer Abwanderung zum MIV<br />

nach Beendigung der Ausbildung entgegen zu steuern.<br />

94


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.5.6 Verkehrsmittelwahl nach Wegezwecken<br />

Die Verkehrsmittelnutzung unterscheidet sich in den einzelnen Verkehrszwecken<br />

erheblich, wie die folgende Abbildung verdeutlicht:<br />

Abb. 5-10:<br />

Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Wegezwecken<br />

(am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100%<br />

0% 1%<br />

4%<br />

0% 1% 1%<br />

3%<br />

90%<br />

8%<br />

80%<br />

17%<br />

40%<br />

70%<br />

64%<br />

58%<br />

60%<br />

77%<br />

87%<br />

81%<br />

50%<br />

40%<br />

54%<br />

21%<br />

3%<br />

30%<br />

13%<br />

11%<br />

14%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

3%<br />

11%<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

1%<br />

5% 4%<br />

5%<br />

Arbeitsplatz dienstl./geschäftl. Schule /<br />

Ausbildung<br />

3%<br />

8%<br />

4%<br />

2%<br />

1%<br />

12% 12% 12%<br />

Einkauf / private<br />

Erledigung<br />

Begleitung von<br />

Personen<br />

25%<br />

Freizeit<br />

zu Fuß Fahrrad ÖV MIV (Mitfahrer) MIV (Fahrer) sonstiges<br />

8%<br />

3%<br />

14%<br />

sonstiges<br />

Deutlich ist nach wie vor die Dominanz des MIV bei den Arbeits- und<br />

dienstlichen/geschäftlichen Wegen, etwas geringer bei den Wegen für den<br />

Einkauf und für private Erledigungen. Noch höher als bei den Arbeitswegen<br />

ist der MIV-Anteil bei den Hol- und Bringewegen. Den geringsten MIV-<br />

Anteil weisen erwartungsgemäß die Ausbildungswege auf. Im Vergleich der<br />

Wegezwecke werden die werktäglichen Freizeitwege am häufigsten zu Fuß<br />

und mit dem Fahrrad zurückgelegt. Auch die Mitnahme im MIV spielt bei<br />

den Freizeitwegen die größte Rolle.<br />

95


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.5.7 Verkehrsmittelwahl in den Kommunen<br />

Die Verkehrsmittelwahl unterscheidet sich in den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Euskirchen</strong>, wie die folgende Abb. 5-11 zeigt. In der Tabelle 5-11 werden<br />

die Ergebnisse der Haushaltsbefragungen 2000 und 2012 miteinander verglichen.<br />

Abb. 5-11:<br />

Verkehrsmittelwahl in den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

(am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100%<br />

1% 1% 1% 0% 1% 1% 1% 1% 1% 2% 2% 1%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

66%<br />

59%<br />

64%<br />

51%<br />

65% 64% 63% 60% 63% 61% 61%<br />

59%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

11%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

14%<br />

10%<br />

11%<br />

7%<br />

11%<br />

11%<br />

3% 3%<br />

3%<br />

12% 12% 10%<br />

13%<br />

11%<br />

14%<br />

11% 13%<br />

11% 11%<br />

3% 3%<br />

9% 9%<br />

12% 13%<br />

12%<br />

10% 11%<br />

10%<br />

3% 4% 4% 5%<br />

9% 12%<br />

11%<br />

13% 8% 11%<br />

7% 6%<br />

12% 11% 9% 10% 11% 12%<br />

zu Fuß Fahrrad ÖV MIV (Mitfahrer) MIV (Fahrer) sonstiges<br />

96


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Tabelle 5-11: Verkehrsmittelwahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Kommunen im<br />

Vergleich zwischen 2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

Kommune Jahr zu Fuß Fahrrad ÖV MIV‐M MIV‐F sonstiges<br />

Bad M'eifel 2012 11,9% 3,0% 7,3% 10,4% 66,4% 1,0%<br />

2000 8,3% 3,2% 7,5% 9,5% 71,5% 0,0%<br />

Veränder. +3,6% ‐0,2% ‐0,2% +0,9% ‐5,1% +1,0%<br />

Blankenheim 2012 12,1% 2,7% 11,0% 14,0% 59,4% 0,9%<br />

2000 9,2% 2,7% 12,8% 13,9% 61,5% 0,0%<br />

Veränder. +2,9% +0,0% ‐1,7% +0,1% ‐2,2% +0,9%<br />

Dahlem 2012 9,7% 3,3% 11,1% 10,8% 63,8% 1,3%<br />

2000 10,3% 4,8% 11,7% 12,3% 60,9% 0,0%<br />

Veränder. ‐0,6% ‐1,5% ‐0,5% ‐1,5% +2,8% +1,3%<br />

<strong>Euskirchen</strong> 2012 13,9% 11,3% 12,5% 10,6% 51,1% 0,5%<br />

2000 12,3% 14,3% 13,5% 7,9% 51,9% 0,0%<br />

Veränder. +1,6% ‐3,0% ‐1,0% +2,7% ‐0,8% +0,5%<br />

Hellenthal 2012 8,8% 2,6% 11,3% 10,9% 65,2% 1,2%<br />

2000 6,3% 5,9% 10,6% 12,4% 64,8% 0,0%<br />

Veränder. +2,5% ‐3,2% +0,7% ‐1,5% +0,4% +1,2%<br />

Kall 2012 8,8% 2,6% 11,4% 13,0% 63,7% 0,5%<br />

2000 9,1% 2,8% 6,8% 9,8% 71,4% 0,0%<br />

Veränder. ‐0,4% ‐0,2% +4,6% +3,2% ‐7,7% +0,5%<br />

Mechernich 2012 12,2% 2,8% 10,3% 11,5% 62,5% 0,7%<br />

2000 8,2% 3,8% 12,4% 11,5% 64,2% 0,0%<br />

Veränder. +4,0% ‐1,0% ‐2,1% +0,1% ‐1,7% +0,7%<br />

Nettersheim 2012 10,8% 4,0% 11,2% 12,6% 60,0% 1,3%<br />

2000 8,1% 4,6% 6,3% 10,8% 70,2% 0,0%<br />

Veränder. +2,7% ‐0,5% +4,9% +1,9% ‐10,2% +1,3%<br />

Schleiden 2012 9,3% 4,4% 10,3% 12,5% 62,6% 0,9%<br />

2000 10,1% 7,7% 9,2% 14,2% 58,8% 0,0%<br />

Veränder. ‐0,8% ‐3,3% +1,1% ‐1,7% +3,8% +0,9%<br />

Weilerswist 2012 9,9% 5,3% 13,5% 9,2% 60,5% 1,6%<br />

2000 8,1% 10,6% 13,3% 7,3% 60,8% 0,0%<br />

Veränder. +1,8% ‐5,3% +0,2% +1,9% ‐0,3% +1,6%<br />

Zülpich 2012 11,4% 7,2% 7,6% 11,7% 60,5% 1,7%<br />

2000 8,3% 10,6% 9,5% 9,2% 64,8% 0,0%<br />

Veränder. +3,1% ‐3,4% ‐1,9% +2,4% ‐4,2% +1,7%<br />

<strong>Kreis</strong> EU 2012 11,7% 6,1% 10,9% 11,2% 59,1% 0,9%<br />

2000 9,7% 8,3% 9,5% 9,8% 61,1% 0,0%<br />

Veränder. +2,1% ‐2,1% +1,4% +1,4% ‐1,9% +0,9%<br />

97


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Fußwegeanteil<br />

Fahrradanteil<br />

nichtmotorisierter<br />

Verkehr insgesamt<br />

ÖV-Anteil<br />

Der Fußwegeanteil in den Kommunen bewegt sich zwischen 8,8 % (Kall<br />

und Hellenthal) und 13,9 % (<strong>Euskirchen</strong>). Seit dem Jahr 2000 ist in acht<br />

Kommunen ein Zuwachs dieses Anteils zu verzeichnen. Spitzenreiter sind<br />

Mechernich (+4,0 Prozentpunkte) und Bad Münstereifel (+3,6 Prozentpunkte).<br />

In den drei Kommunen Dahlem, Kall und Schleiden ist der Anteil dagegen<br />

gesunken, allerdings in allen Fällen nur um weniger als einen Prozentpunkt.<br />

Der Fahrradanteil in den Kommunen bewegt sich zwischen 2,6 % (Kall und<br />

Hellenthal) und 11,3 % (<strong>Euskirchen</strong>) und ist somit weitaus stärker gestreut<br />

als der Fußwegeanteil. Neben dem Spitzenreiter <strong>Euskirchen</strong> lassen sich<br />

drei Gruppen unterscheiden: Um 3 % liegt der Radverkehrsanteil in Bad<br />

Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall und Mechernich.<br />

Nettersheim und Schleiden haben Anteile von etwa 4 %. Die Kommunen<br />

Weilerswist und Zülpich mit vergleichsweise flacher Topographie erreichen<br />

Werte von 5,3 % und 7,2 %. Entsprechend dem kreisweiten Trend ist in allen<br />

Kommunen der Radverkehrsanteil gesunken; lediglich in Blankenheim<br />

wurde das sehr niedrige Niveau gehalten. Die Abnahme war zumeist dort<br />

besonders ausgeprägt, wo im Jahre 2000 noch relativ hohe Fahrradanteile<br />

ermittelt wurden, so zum Beispiel in Weilerswist (-5,3 Prozentpunkte),<br />

Zülpich (-3,4), Schleiden (-3,3), Hellenthal (-3,2) und <strong>Euskirchen</strong> (-3,0). In<br />

Weilerswist sank der Anteil am stärksten in allen Kommunen um die Hälfte<br />

ab.<br />

Zum Teil sind die Veränderungen beim Rad- und Fußverkehr gegenläufig.<br />

So ist in den vier Kommunen Bad Münstereifel, Blankenheim, Mechernich<br />

und Nettersheim der Anteil des nichtmotorisierten Verkehrs um mehr als<br />

einen Prozentpunkt gestiegen, in den vier Kommunen Dahlem, <strong>Euskirchen</strong>,<br />

Schleiden und Weilerswist ist er dagegen um mehr als einen Prozentpunkt<br />

gesunken. In Hellenthal, Kall und Zülpich liegen die Veränderungen zwischen<br />

-1 und +1 Prozentpunkt.<br />

Der ÖV-Anteil in den Kommunen bewegt sich zwischen 7,3 % (Bad Münstereifel)<br />

und 13,5 % (Weilerswist). Die Unterschiede zwischen den Kommunen<br />

sind bis auf die Ausreißer Bad Münstereifel (7,3 %) und Zülpich<br />

(7,6 %) relativ gering; sonst bewegt sich der ÖV-Anteil zwischen 10 % und<br />

12 %. Die unmittelbare Anbindung der Kommunen an der Eifelbahn Köln –<br />

<strong>Euskirchen</strong> – Trier ist nicht der einzige Einflussfaktor für den ÖV-Anteil. Die<br />

Schülerverkehrs-Nachfrage im Linienbus scheint ebenso einflussreich zu<br />

sein, wie das Beispiel der Kommunen im Schleidener Tal zeigt, deren<br />

ÖPNV-Anteil nicht geringer ist als der der Kommunen mit Eifelbahnanschluss.<br />

Die Änderungen gegenüber dem Jahr 2000 sind uneinheitlich; im<br />

Fall von Nettersheim hat offensichtlich die Angebotsverdichtung bei der Ei-<br />

98


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

felbahn auf den Stundentakt einen positiven Einfluss auf den ÖV-Anteil<br />

bewirkt. Dieser stieg von 6,3 % im Jahr 2000 um 4,9 Prozentpunkte auf<br />

11,2 % im Jahr 2012. Ein ähnlich hoher Anstieg ist aber auch in Kall zu<br />

verzeichnen, wo sich das Angebot nicht drastisch verbessert hat, so dass<br />

davon ausgegangen werden kann, dass die Steigerung hauptsächlich<br />

durch tarifliche Maßnahmen wie das SemesterTicket bewirkt wurde.<br />

MIV-Anteil<br />

Der Wegeanteil der MIV-Mitfahrer in den Kommunen bewegt sich zwischen<br />

9,2 % (Weilerswist) und 14,0 % (Blankenheim). Bei den MIV-Selbstfahrern<br />

bewegen sich die Werte zwischen 51,1 % (<strong>Euskirchen</strong>) und 66,4 % (Bad<br />

Münstereifel). Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Mitfahreranteil<br />

und den anderen Verkehrsmittelanteilen ist nicht erkennbar.<br />

Die Veränderung beim MIV-Anteil von 2000 bis 2012 ist unterschiedlich.<br />

Stärkeren Zuwachs bei den Selbstfahrern gab es in Dahlem (+2,8 Prozentpunkte)<br />

und Schleiden (+3,8). Stärkere Rückgänge sind dagegen in<br />

Nettersheim (-10,2 Prozentpunkte), Kall (-7,7), Bad Münstereifel (-5,1) und<br />

Zülpich (-4,2) zu verzeichnen. Gegenläufig zum Selbstfahreranteil verhielt<br />

sich in allen Kommunen die Entwicklung des Mitfahreranteils, allerdings in<br />

unterschiedlicher Stärke.<br />

99


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.6 Wegelängen und Verkehrsverflechtungen<br />

ländlicher Verkehr<br />

= disperser Verkehr?<br />

Auch in Fachdiskussionen wird immer wieder die These vertreten, der Verkehr<br />

im ländlichen Raum sei fast ausschließlich dispers ausgerichtet und<br />

böte daher keine Ansatzmöglichkeiten einer Bündelung, was die Voraussetzung<br />

einer Verlagerung vom MIV auf den ÖPNV ist.<br />

Eine weitere These ist, dass die Wege im ländlichen Raum zu lang sind,<br />

um sie unmotorisiert zurücklegen zu können und daher das Auto als Verkehrsmittel<br />

dominiert.<br />

Beide Thesen treffen in der Regel nur teilweise zu. Inwieweit dies im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> der Fall ist, sollen die folgenden Kapitel klären helfen.<br />

5.6.1 Wegelängen<br />

Wegelänge im<br />

Vergleich zum<br />

Bundesdurchschnitt<br />

Die mittlere Wegelänge betrug in der MiD 2008 bezogen auf die gesamte<br />

Bundesrepublik 11,5 Kilometer je Weg. 48 Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beträgt die<br />

mittlere Wegelänge 13,8 Kilometer, liegt also um 2,3 Kilometer oder um<br />

20 % über dem Bundesdurchschnitt. Die Bewohner des <strong>Kreis</strong>es legen am<br />

Werktag 46 Kilometer pro Person zurück, also 18 % mehr als die 39 Kilometer<br />

im Bundesdurchschnitt 2008.<br />

In einer flächenhaft ausgedehnten Region wie dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, die<br />

zudem ausgeprägte Pendlerbeziehungen in die Oberzentren Köln und<br />

Bonn aufweist, müssen die Bürger einen relativ hohen Verkehrsaufwand<br />

leisten. Allerdings liegt die mittlere Wegelänge der <strong>Euskirchen</strong>er <strong>Kreis</strong>bevölkerung<br />

leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt des Siedlungtyps<br />

„ländlicher <strong>Kreis</strong> im Agglomerationsraum“, für den die MiD 2008 eine<br />

durchschnittliche Wegelänge von 14,3 km ausweist. 49<br />

Verteilung der<br />

Wegelängen<br />

Mittelwerte sind immer nur begrenzt aussagekräftig, da z.B. wenige sehr<br />

lange Wege die durchschnittliche Wegelänge deutlich nach oben verschieben<br />

können. So liegt der Median der Wegelängen bei 6 km, das heißt, jeder<br />

zweite Weg ist maximal 6 Kilometer lang. Wesentlich aussagekräftiger,<br />

auch für die Verlagerungsmöglichkeiten auf andere Verkehrsmittel, ist die<br />

Verteilung der Wege auf die Entfernungsklassen. Anhand einer kumulierten<br />

Darstellung kann sofort abgelesen werden, wie viele Wege unterhalb einer<br />

bestimmten Entfernungsstufe bleiben.<br />

48 MiD Tabellenband 2008, S. 41<br />

49 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Mobilität in Deutschland 2008 –<br />

MiD 2008. Webanwendung „Mobilität in Tabellen“. http://www.htmldb-hosting.com/<br />

100


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-12:<br />

Kumulierte Verteilung der Wegelänge im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

im Vergleich zwischen 2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

bis 1<br />

km<br />

bis 2<br />

km<br />

bis 3<br />

km<br />

bis 4<br />

km<br />

bis 5<br />

km<br />

bis 10<br />

km<br />

bis 20<br />

km<br />

bis 50<br />

km<br />

bis<br />

100<br />

km<br />

bis<br />

200<br />

km<br />

über<br />

200<br />

km<br />

Anteil kumuliert (2000) Anteil kumuliert (2012)<br />

Es wird deutlich, dass 2012 geringfügig mehr Wege in den unteren Wegeklassen<br />

bis 50 km liegen als im Jahr 2000. Im Jahr 2012 sind fast die Hälfte<br />

(46,4 %) aller Wege kürzer als fünf Kilometer (2000: 43,6 %). Damit liegt<br />

der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, wo 61 % der<br />

Wege nach fünf Kilometern enden 50 . 14,5 % aller Wege der <strong>Kreis</strong>bevölkerung<br />

liegen sogar im Bereich bis zu einem Kilometer, also in Fußwegeentfernung.<br />

Auch diese Werte liegen niedriger als der bundesweite Durchschnitt.<br />

Abschließend soll noch erwähnt werden, dass nur 18 % der Wege<br />

länger als 20 km sind.<br />

In bundesweiten Vergleichsstudien wurde immer eine kontinuierliche Zunahme<br />

der mittleren Wegelänge festgestellt. So stieg die mittlere Wegelänge<br />

zwischen 2002 und 2008 von 10,8 km auf 11,5 km. Waren bundesweit<br />

2002 noch 77 % aller Wege maximal 5 Kilometer lang, so waren es im Jah-<br />

50 MID Tabellenband 2008, S. W 41<br />

101


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

re 2008 nur noch 61 % (wie bereits oben erwähnt). 51 Diesem Trend folgt<br />

der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> also nicht.<br />

Wegelängen nach<br />

Wohnort<br />

Die Wegelängen unterscheiden sich nach Wohnort recht deutlich (siehe<br />

Tabelle 5-12): Die kürzesten durchschnittlichen Wegelängen haben die<br />

<strong>Euskirchen</strong>er mit 10,9 km und die Zülpicher mit 11,9 km Länge, die weitesten<br />

Wege legen die Blankenheimer mit 21,2 km und die Dahlemer mit<br />

20,1 km zurück. Die Unterschiede sind in der Struktur der Kommunen begründet<br />

und in deren Zentralität. In Kommunen mit einem höheren Anteil<br />

kompakter Siedlungsbereiche müssen die Bewohner tendenziell kürzere<br />

Wege zurücklegen als in Kommunen, bei denen die Siedlungsbereiche dispers<br />

verteilt sind. Eine hohe Zentralität bewirkt in der Regel einen höheren<br />

Anteil an Binnenpendlern, während aus den Kommunen mit geringer Zentralität<br />

ein höherer Anteil der Einwohner auspendelt.<br />

Tabelle 5-12: Mittlere Wegelänge nach Kommunen (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

Kommune<br />

mittlere Wegelänge<br />

[km]<br />

Bad Münstereifel 15,5<br />

Blankenheim 21,2<br />

Dahlem 20,1<br />

<strong>Euskirchen</strong> 10,9<br />

Hellenthal 18,4<br />

Kall 14,3<br />

Mechernich 14,7<br />

Nettersheim 19,5<br />

Schleiden 12,9<br />

Weilerswist 13,7<br />

Zülpich 11,9<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 13,8<br />

51 MID Tabellenband 2002, S.W 41 ; MID Tabellenband 2008, S. W 41<br />

102


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die Abb. 5-13 verdeutlicht die Unterschiede der Kommunen bei der Verteilung<br />

der Wegelängen.<br />

Abb. 5-13:<br />

Kumulierte Verteilung der Wegelänge im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

nach Wohnort (am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

Bad Münstereifel<br />

Blankenheim<br />

Dahlem<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

Weilerswist<br />

Zülpich<br />

0,0%<br />

bis 1<br />

km<br />

bis 2<br />

km<br />

bis 3<br />

km<br />

bis 4<br />

km<br />

bis 5<br />

km<br />

bis 10<br />

km<br />

bis 20<br />

km<br />

bis 50<br />

km<br />

bis 100<br />

km<br />

bis 200<br />

km<br />

über 200<br />

km<br />

Am deutlichsten werden die Unterschiede bei der Verteilung im der Entfernungsklasse<br />

bis 5 km. Die Südkreiskommunen Blankenheim, Dahlem,<br />

Hellenthal und Nettersheim weisen hierbei nur Anteile von etwas über 30 %<br />

auf. Bad Münstereifel, Kall, Mechernich, Schleiden, Weilerswist und Zülpich<br />

liegen zwischen 30 % und 40 %. <strong>Euskirchen</strong> hat aufgrund seiner Bedeutung<br />

als Mittelzentrum und aufgrund seiner kompakten Siedlungsstruktur<br />

mit 57 % den höchsten Anteil an Wegen bis 5 km Entfernung.<br />

Wegelängen nach<br />

Verkehrsmitteln<br />

Die folgenden Darstellungen geben einen Überblick über die Verteilung der<br />

Fahrtweiten je Verkehrsmittel.<br />

103


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-14:<br />

Kumulierte Verteilung der Wegelänge im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> je<br />

Verkehrsmittel (am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

zu Fuß<br />

Fahrrad<br />

ÖV<br />

MIV‐M<br />

MIV‐F<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

bis 1<br />

km<br />

bis 2<br />

km<br />

bis 3<br />

km<br />

bis 4<br />

km<br />

bis 5<br />

km<br />

bis 10<br />

km<br />

bis 20<br />

km<br />

bis 50<br />

km<br />

bis 100<br />

km<br />

bis 200<br />

km<br />

über 200<br />

km<br />

Abb. 5-15:<br />

Verteilung der Wegelänge im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Verkehrsmitteln<br />

(am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

zu Fuß<br />

Fahrrad<br />

ÖV<br />

MIV‐M<br />

MIV‐F<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

bis 1 km 1 bis 2 km 2 bis 3 km 3 bis 4 km<br />

4 bis 5 km 5 bis 10 km 10 bis 20 km 20 bis 50 km<br />

50 bis 100 km 100 bis 200 km über 200 km<br />

104


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Während 95 % aller Fußwege bis zu 5 km lang sind, sind 95 % der Fahrradwege<br />

schon bis zu 10 km lang.<br />

ÖPNV wird im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> besonders auf den mittleren Entfernungen<br />

gefahren: 68 % aller ÖV-Wege sind zwischen 5 und 50 km weit. Das Auto<br />

wird für alle Wegelängen genutzt, leider auch für die ganz kurzen: 38 % aller<br />

MIV-Wege als Fahrer sind unter 5 km lang, jeder vierte MIV-Weg ist sogar<br />

nur maximal 3 km lang. Die Wegelängenverteilung der MIV-Mitfahrer<br />

hat einen sehr ähnlichen Verlauf, allerdings sind die kürzeren Wege häufiger<br />

als bei den MIV-Fahrern: 44 % sind unter 5 km lang, 29 % sind sogar<br />

nur maximal 3 km lang.<br />

Modal Split nach<br />

Entfernung<br />

Betrachtet man umgekehrt die Wegelängen als Bezugsgröße, so ergibt die<br />

Auswertung, dass im Entfernungsbereich bis 2 km der MIV bereits einen<br />

Anteil von 44 % aufweist (36 % als Fahrer, 8 % als Mitfahrer). 37 % aller<br />

Wege werden zu Fuß zurückgelegt und 15 % mit dem Fahrrad. Der ÖV ist<br />

bei diesen ganz kurzen Distanzen mit 2 % fast unbedeutend.<br />

Im Bereich von 2 bis 5 km macht der MIV bereits drei Viertel aller Wege<br />

aus (MIV-Fahrer 64 %, MIV-Mitfahrer 13 %). Fuß und Fahrrad haben mit<br />

jeweils 7 % noch überschaubar große Anteile, und der ÖPNV liegt mit 8 %<br />

ähnlich hoch.<br />

Zusammengefasst sind die Anteile im Entfernungsbereich bis 5 Kilometer<br />

folgendermaßen verteilt: Zu Fuß 24 %, Fahrrad 12 %, ÖV 5 %, MIV (Fahrer)<br />

48 %, MIV (Mitfahrer) 11 %.<br />

In der Entfernungsklasse 5 bis 10 km spielen der Fußverkehr (3 %) und der<br />

Radverkehr (2 %) nur eine geringe Rolle. Die Bedeutung des MIV nimmt<br />

gegenüber den kürzeren Wegen weiter zu (MIV-Fahrer 67 %, MIV-Mitfahrer<br />

15 %). Der ÖV-Anteil erreicht 12 %.<br />

Bei den Entfernungen im Bereich von 10 bis 50 Kilometern steigt der Anteil<br />

des MIV nicht weiter an (MIV-Fahrer 71 %, MIV-Mitfahrer 10 %). Fuß- und<br />

Radverkehr sind fast unbedeutend; fast alle Wege im Umweltverbund werden<br />

mit dem ÖV zurückgelegt (17 %).<br />

105


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.6.2 Verkehrsverflechtungen<br />

Im Rahmen der Auswertungen zu den Verkehrsverflechtungen können vier<br />

Hauptverflechtungstypen definiert werden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Binnenverkehr innerhalb der Kommunen<br />

Verkehre zwischen den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es<br />

Verkehre von und nach außerhalb des <strong>Kreis</strong>es (Quell- und Zielverkehr)<br />

Verkehre außerhalb des <strong>Kreis</strong>es<br />

Tabelle 5-13 und Abb. 5-16 zeigen die Verteilung auf die Verflechtungstypen<br />

im Vergleich zwischen 2012 und 2000. Dabei wird deutlich, dass weiterhin<br />

die Mehrheit der Wege innerhalb einer Kommune verbleibt. Ein weiterer<br />

wesentlicher Anteil ist der Verkehr zwischen den Kommunen im<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet.<br />

Tabelle 5-13: Verteilung auf die Verflechtungstypen im Vergleich zwischen<br />

2012 und 2000 (am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

2012<br />

Kategorie Wege Anteil an<br />

allen Wegen<br />

Anteil am<br />

Binnen‐,<br />

Quell‐ und<br />

Zielverkehr<br />

Anteil am<br />

Binnenverkehr<br />

des<br />

<strong>Kreis</strong>es<br />

Binnenverkehr Kommunen 351.524 58,6% 59,7% 71,9%<br />

Verkehr zwischen den Kommunen 137.123 22,9% 23,3% 28,1%<br />

Quell‐/Zielverkehr <strong>Kreis</strong> EU 100.220 16,7% 17,0%<br />

Wege außerhalb des <strong>Kreis</strong>es EU 11.198 1,9% 1,9%<br />

Binnenverkehr <strong>Kreis</strong> EU 488.647 81,4% 83,0% 100,0%<br />

Binnen‐, Quell‐ und Zielverkehr <strong>Kreis</strong> EU 588.867 98,1% 100,0%<br />

Summe aller Wege 600.065 100,0%<br />

2000<br />

Kategorie Wege Anteil an<br />

allen Wegen<br />

Anteil am<br />

Binnen‐,<br />

Quell‐ und<br />

Zielverkehr<br />

Anteil am<br />

Binnenverkehr<br />

des<br />

<strong>Kreis</strong>es<br />

Binnenverkehr Kommunen 318.900 54,0% 55,2% 68,0%<br />

Verkehr zwischen den Kommunen 149.896 25,4% 26,0% 32,0%<br />

Quell‐/Zielverkehr <strong>Kreis</strong> EU 108.519 18,4% 18,8%<br />

Wege außerhalb des <strong>Kreis</strong>es EU 13.391 2,3%<br />

Binnenverkehr <strong>Kreis</strong> EU 468.796 79,4% 81,2% 100,0%<br />

Binnen‐, Quell‐ und Zielverkehr <strong>Kreis</strong> EU 577.314 97,7% 100,0%<br />

Summe aller Wege 590.705 100,0%<br />

106


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-16:<br />

Verteilung auf die Verflechtungstypen im Vergleich zwischen<br />

2012 und 2000 (ohne Außenverkehr; am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

17,0%<br />

2012<br />

18,8%<br />

2000<br />

23,3%<br />

59,7%<br />

26,0%<br />

55,2%<br />

Binnenverkehr Kommunen<br />

Verkehr zwischen den Kommunen<br />

Quell‐/Zielverkehr <strong>Kreis</strong> EU<br />

Binnenverkehr Kommunen<br />

Verkehr zwischen den Kommunen<br />

Quell‐/Zielverkehr <strong>Kreis</strong> EU<br />

Hoher Anteil des<br />

Verkehrsaufkommens<br />

bleibt im<br />

<strong>Kreis</strong><br />

Mit 83 % ist der Anteil des Verkehrs innerhalb des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

hoch. 60 % verbleiben sogar innerhalb einer Kommune. Dies passt zu der<br />

Aussage im vorhergehenden Kapitel, dass fast die Hälfte der Wege eine<br />

Entfernung von 5 km nicht überschreitet. Nur etwas weniger als ein Viertel<br />

der Wege überschreitet eine Gemeinde- oder Stadtgrenze. Etwa ein<br />

Sechstel des Verkehrs verlässt den <strong>Kreis</strong>. Hierin spiegeln sich die starken<br />

Pendlerverflechtungen wider.<br />

Gegenüber der Haushaltsbefragung aus dem Jahre 2000 ist der Anteil der<br />

nach außen gerichteten Verkehre von 18,8 % auf 17,0 % im Jahre 2012<br />

gesunken. Der Anteil der Wege, die innerhalb der Kommunen bleiben, ist<br />

seit dem Jahr 2000 dagegen von 55,2 % auf 59,7 % gestiegen. Etwas zurückgegangen<br />

ist der Anteil der Verkehre zwischen den kreisangehörigen<br />

Kommunen. Er sank von 26,0 % (2000) auf 23,3 % (2012). Zusammengefasst<br />

lässt sich sagen, dass sich das Eigengewicht des <strong>Kreis</strong>es und seiner<br />

Kommunen leicht gestärkt hat.<br />

107


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.6.3 Verkehrsverflechtungen der einzelnen Kommunen<br />

Auch bezogen auf die einzelnen Kommunen ist ein großer Teil des Verkehrs<br />

Binnenverkehr. Die folgende Abb. 5-17 stellt Anteil und Größenordnung<br />

dar. Es wird deutlich, dass nach wie vor ein großer Teil des Verkehrs<br />

innerhalb der Gebietskörperschaft verbleibt. Der hohe Binnenverkehrsanteil<br />

von <strong>Euskirchen</strong> ist auf die hohe Zentralität der <strong>Kreis</strong>stadt zurückzuführen.<br />

Dagegen weisen Gemeinden mit geringerer Zentralität einen höheren Anteil<br />

nach außen gerichteter Verkehre auf.<br />

Die Verteilung der Binnenverkehrsanteile weist Analogien zu der Verteilung<br />

der Wegelängen auf (siehe Abb. 5-13). Die Südkreiskommunen Dahlem,<br />

Hellenthal, Nettersheim und Kall weisen Anteile von um 30 % auf.<br />

Blankenheim und Weilerswist liegen mit um 35 % im Mittelfeld, während<br />

Bad Münstereifel, Mechernich und Schleiden fast 40 % erreichen. Erstaunlich<br />

ist der hohe Binnenverkehrsanteil von Zülpich, der mit 43 % fast dieselbe<br />

Höhe wie in <strong>Euskirchen</strong> (44 %) erreicht.<br />

108


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-17:<br />

Verkehrsaufkommen in den Kommunen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

(Binnen-, Ziel- und Quellverkehr) 52 und Anteile des<br />

Binnenverkehrs (am Stichtag; hochgerechnete Stichprobe)<br />

35%<br />

68.000<br />

Weilerswist<br />

43%<br />

Zülpich<br />

86.000<br />

44%<br />

Schleiden<br />

39%<br />

285.000<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

38%<br />

71.000 31%<br />

131.000<br />

Mechernich<br />

Bad Münstereifel<br />

38%<br />

68.000<br />

Kall<br />

33.000<br />

27%<br />

Nettersheim<br />

80.000<br />

29%<br />

33.000<br />

Hellenthal<br />

29%<br />

Blankenheim<br />

34%<br />

Dahlem<br />

15.000<br />

34.000<br />

Haushaltsbefragung zur Mobilität<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

66%<br />

65.000<br />

Bearbeitet: dms 05/13<br />

Binnenverkehrsanteil<br />

Gesamter Binnen-,<br />

Quell- und Zielverkehr<br />

Planungsbüro VIA eG<br />

Marspfortengasse 6, 50667 Köln<br />

52 Es sind die Wege aller <strong>Kreis</strong>bewohner enthalten (also z.B. auch die der Einpendler aus anderen<br />

Kommunen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>), nicht nur die Wege der Einwohner der jeweiligen Kommune.<br />

109


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

In den folgenden Abbildungen werden die Verflechtungen für die einzelnen<br />

Kommunen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> dargestellt.<br />

Bei allen Kommunen heben sich die Verflechtungen mit den Nachbarkommunen<br />

heraus. Darüber hinaus sind – außer bei Dahlem – die Beziehungen<br />

mit der <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> von besonderer Bedeutung. Im Südkreis<br />

ist Schleiden als Mittelzentrum und ehemalige <strong>Kreis</strong>stadt ein herausgehobenes<br />

Ziel.<br />

ÖV-Anteile<br />

Interessant sind die stark unterschiedlichen ÖV-Anteile, die in vielen Fällen<br />

(insbesondere auf den stark nachgefragten Achsen) den kreisweiten<br />

Durchschnitt von 11 % deutlich überschreiten, so z.B. Bad Münstereifel –<br />

Bonn (27 %), Nettersheim – Blankenheim (21 %) 53 , <strong>Euskirchen</strong> – Köln<br />

(49 %). Insbesondere von und nach Köln und Bonn sind die ÖV-Anteile in<br />

der Regel hoch, zum Teil sogar höher als die MIV-Anteile. Ursachen hierfür<br />

sind im Wesentlichen das gut ausgebaute Eisenbahnangebot, die günstige<br />

Reisezeit, die große Reiseweite und die Restriktionen und Widerstände für<br />

den MIV in den Innenstädten und inneren Stadtteilen. Zudem sind beide<br />

Oberzentren bedeutende Arbeitsplatz- und Ausbildungsstandorte sowie<br />

Freizeitziele, so dass die VRS-Tarifangebote wie JobTicket und Schüler-/<br />

SemesterTicket stark genutzt werden.<br />

53 Die Relation Nettersheim – Blankenheim weist mit 20 % einen überdurchschnittlich hohen Anteil<br />

des Verkehrszwecks „Schule/Ausbildung“ auf (<strong>Kreis</strong>durchschnitt 11 %).<br />

110


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-18:<br />

Verkehrsverflechtungen Bad Münstereifel (am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe)<br />

111


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-19:<br />

Verkehrsverflechtungen Blankenheim (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

112


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-20:<br />

Verkehrsverflechtungen Dahlem (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

113


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-21:<br />

Verkehrsverflechtungen <strong>Euskirchen</strong> (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

114


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-22:<br />

Verkehrsverflechtungen Hellenthal (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

115


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-23:<br />

Verkehrsverflechtungen Kall (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

116


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-24:<br />

Verkehrsverflechtungen Mechernich (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

117


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-25:<br />

Verkehrsverflechtungen Nettersheim (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

118


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-26:<br />

Verkehrsverflechtungen Schleiden (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

119


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-27:<br />

Verkehrsverflechtungen Weilerswist (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

120


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-28:<br />

Verkehrsverflechtungen Zülpich (am Stichtag; hochgerechnete<br />

Stichprobe)<br />

121


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.6.4 Verkehrsverflechtungen im Überblick<br />

Die Abb. 5-29 bis Abb. 5-35 zeigen die bedeutendsten Verflechtungen zwischen<br />

den <strong>Kreis</strong>kommunen und mit Zielen außerhalb des <strong>Kreis</strong>es. Dargestellt<br />

sind jeweils Verflechtungen mit mindestens 900 werktäglichen Wegen<br />

in beiden Richtungen zusammen.<br />

Abb. 5-29:<br />

ÖV-Binnenverkehrsbeziehungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im<br />

Überblick (nur Relationen ab 500 Wegen dargestellt)<br />

122


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Verflechtungen<br />

innerhalb des<br />

<strong>Kreis</strong>es<br />

Verflechtungen<br />

nach außen<br />

Verflechtungsachsen<br />

Die Beziehungen mit der <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> sind von besonderer Bedeutung.<br />

Aufgrund der Nähe und der relativ hohen Einwohnerzahl sind die<br />

Verflechtungen <strong>Euskirchen</strong>s mit seinen Nachbarkommunen Mechernich<br />

(16.500 Wege), Bad Münstereifel (13.700 Wege), Zülpich (11.200 Wege)<br />

und Weilerswist (9.900 Wege) am stärksten. Im Südkreis hat Schleiden als<br />

ehemalige <strong>Kreis</strong>stadt und Mittelzentrum eine herausgehobene Bedeutung<br />

als Ziel, insbesondere für Kall (10.100 Wege) und Hellenthal (7.800 Wege).<br />

Weitere bedeutende Ströme mit mindestens 3.000 Wegen bestehen zwischen<br />

Bad Münstereifel und Mechernich (5.500 Wege), zwischen Kall und<br />

Nettersheim (4.300 Wege), zwischen <strong>Euskirchen</strong> und Kall (3.600 Wege),<br />

zwischen Kall und Hellenthal (3.500 Wege) sowie zwischen Nettersheim<br />

und Blankenheim (3.200 Wege).<br />

Bei den Zielen außerhalb des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> hat das Oberzentrum<br />

Köln die höchste Bedeutung. 28.300 werktägliche Wege führen aus dem<br />

<strong>Kreis</strong> dorthin oder wieder zurück. In den Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong> und zurück führen<br />

19.400 werktägliche Wege; Schwerpunkte sind dort Brühl und Erftstadt mit<br />

6.000 und 5.800 Wegen. Der gesamte Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong> kommt auf 18.100<br />

Wege/Werktag. Rheinbach mit 8.900 Wegen/Werktag und Swisttal mit<br />

4.200 Wegen/Werktag sind dort die bedeutendsten Ziele. Die Verkehrsbeziehungen<br />

mit Bonn stehen an vierter Stelle mit 11.200 werktäglichen Wegen.<br />

Die Verflechtungen mit der Städteregion Aachen und mit dem <strong>Kreis</strong><br />

Düren liegen mit zusammen knapp 9.000 Wegen unter den genannten<br />

<strong>Kreis</strong>en und kreisfreien Städten. Hauptziel ist dort die Stadt Düren mit<br />

2.700 Wegen/Werktag.<br />

Die genannten starken Verkehrsbeziehungen lassen sich den Verflechtungsachsen<br />

entlang der Eisenbahnstrecken zuordnen:<br />

(Trier ― Jünkerath ―) Dahlem ― Blankenheim ― Nettersheim ―<br />

Kall ― Mechernich ― <strong>Euskirchen</strong> ― Weilerswist (― Erftstadt ―<br />

Brühl-Kierberg ― Hürth-Kalscheuren ― Köln) (Eifelbahn)<br />

(Bonn ― Rheinbach ― Swisttal-Odendorf ―) <strong>Euskirchen</strong> ― Bad<br />

Münstereifel (Voreifelbahn)<br />

<strong>Euskirchen</strong> ― Zülpich (― Düren) (Bördebahn)<br />

Kall ― Schleiden ― Hellenthal (Oleftalbahn)<br />

123


900<br />

Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-30:<br />

Binnenverkehrsbeziehungen MIV und MIV im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

im Überblick (nur Relationen ab 900 Wegen dargestellt)<br />

Weilerswist<br />

Zülpich<br />

1.500<br />

9.900<br />

11.200<br />

5.300<br />

Schleiden<br />

Mechernich<br />

2.300<br />

2.700<br />

16.500<br />

1.100<br />

3.600<br />

1.000<br />

13.700<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

7.800<br />

10.100<br />

1.300<br />

3.500<br />

1.300<br />

Kall<br />

7.700<br />

4.300<br />

2.200<br />

1.100<br />

1.600<br />

1.000<br />

2.700<br />

1.800<br />

5.500<br />

Bad Münstereifel<br />

Hellenthal<br />

Nettersheim<br />

3.200<br />

1.700<br />

900<br />

1.800<br />

Dahlem<br />

Blankenheim<br />

Haushaltsbefragung zur Mobilität<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.000 Verkehrsverflechtung<br />

(Ströme ab 900 Wegen/Werktag)<br />

Bearbeitet: dms 05/13<br />

Planungsbüro VIA eG<br />

Marspfortengasse 6, 50667 Köln<br />

124


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-31:<br />

MIV-Binnenverkehrsbeziehungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im<br />

Überblick (nur Relationen ab 500 Wegen dargestellt)<br />

125


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-32:<br />

ÖV-Binnenverkehrsbeziehungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im<br />

Überblick (nur Relationen ab 500 Wegen dargestellt)<br />

126


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-33:<br />

Quell-/Ziel-Verkehrsbeziehungen MIV und ÖV des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Euskirchen</strong> mit dem Umland (nur Relationen ab 900 Wegen<br />

dargestellt)<br />

Köln<br />

Zülpich<br />

1.100<br />

Erftstadt<br />

900<br />

2.200<br />

2.900<br />

Weilerswist<br />

10.100<br />

4.400<br />

2.900<br />

900<br />

1.000<br />

1.700<br />

1.100<br />

Brühl<br />

Wesseling<br />

Bornheim<br />

Swisttal<br />

1.000<br />

Mechernich<br />

4.000<br />

900<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

2.000<br />

2.300<br />

6.100<br />

5.400<br />

1.300<br />

1.500<br />

Bonn<br />

Rheinbach<br />

Schleiden<br />

1.500<br />

1.200<br />

1.100<br />

1.500<br />

Kall<br />

Nettersheim<br />

Bad Münstereifel<br />

Hellenthal<br />

Dahlem<br />

Blankenheim<br />

1.500<br />

Haushaltsbefragung zur Mobilität<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

VG Obere Kyll<br />

5.000 Verkehrsverflechtung<br />

(Ströme ab 900 Wegen/Werktag)<br />

Bearbeitet: dms 05/13<br />

Planungsbüro VIA eG<br />

Marspfortengasse 6, 50667 Köln<br />

127


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-34:<br />

MIV-Quell-/Ziel-Verkehrsbeziehungen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

mit dem Umland (nur Relationen ab 500 Wegen dargestellt)<br />

128


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-35:<br />

ÖV-Quell-/Ziel-Verkehrsbeziehungen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

mit dem Umland (nur Relationen ab 500 Wegen dargestellt)<br />

129


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

5.6.5 Zeitliche Verteilung der Wege<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen die tageszeitliche Verteilung (Tagesgang)<br />

des Wegebeginns und des Wegeendes im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Abb. 5-36:<br />

Tageszeitliche Verteilung des Wegebeginns (am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe)<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

9,4%<br />

9,2%<br />

8,6%<br />

8,0%<br />

7,1%<br />

5,5%<br />

5,7% 5,8% 5,7% 6,2% 6,5%<br />

5,2%<br />

5,1%<br />

4,8%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1,7%<br />

1%<br />

0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,3%<br />

0%<br />

2,2%<br />

1,6%<br />

1,1%<br />

0,3%<br />

Stunde<br />

Abb. 5-37:<br />

Tageszeitliche Verteilung des Wegeendes (am Stichtag;<br />

hochgerechnete Stichprobe)<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

9,6%<br />

7,6%<br />

7,2%<br />

6,4% 6,2%<br />

5,8%<br />

5,2% 5,2% 5,0%<br />

9,1%<br />

8,5% 8,2%<br />

5,9%<br />

4%<br />

2,8%<br />

2%<br />

0,9%<br />

0,1% 0,1% 0,0% 0,0% 0,1%<br />

0%<br />

2,6%<br />

1,8%<br />

1,2%<br />

0,5%<br />

Stunde<br />

130


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die Unterschiede zwischen den Verteilungen in den einzelnen Stunden<br />

sind in der Regel gering. Jedoch werden vor der Morgenspitze zwischen 5<br />

und 7 Uhr deutlich mehr Wege begonnen als beendet, während es nach<br />

der Morgenspitze in der Stunde 8-9 umgekehrt ist. In der Nachmittags-/<br />

Frühabendspitze ist der gleiche Effekt festzustellen: In der Stunde 15-16<br />

werden deutlich mehr Wege begonnen als beendet, während zwischen 18<br />

und 20 Uhr der Anteil der beendeten Wege höher liegt. Insbesondere die<br />

zeitlich längeren Wege tragen zu diesen Effekten bei.<br />

Vergleich mit der<br />

MiD<br />

Im bundesweiten Vergleich (siehe Abb. 5-38) zeigen sich einige Unterschiede:<br />

In den vergleichbaren <strong>Kreis</strong>en werden zwischen 5 und 7 Uhr 6,1 % der<br />

Wege begonnen, im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> dagegen 7,2 %. Zwischen 7 und 9<br />

Uhr sind es bundesweit 11,9 %, im <strong>Kreis</strong> dagegen 15,1 %. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

zeigt also eine ausgeprägte Frühspitze mit frühem Wegebeginn.<br />

Vormittags und mittags (9-14 Uhr) sind die bundesweiten (11,2 % / 17,1 %)<br />

und die <strong>Euskirchen</strong>er Werte (11,0 % / 17,0 %) fast identisch.<br />

Die Nachmittagsspitze ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> schwächer ausgeprägt: Nur<br />

23,7 % der Wege beginnen zwischen 14 und 17 Uhr, bundesweit sind es<br />

29,2 %. Viele Wege werden eher am frühen Abend begonnen als im Bundesdurchschnitt:<br />

Zwischen 17 und 20 Uhr liegt der Anteil des <strong>Kreis</strong>es bei<br />

20,5 % statt 17,4 % bundesweit.<br />

Am Abend (20 bis 24 Uhr) liegt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit 5,2 % wieder nahe<br />

am Bundesmittel von 6,1 %.<br />

Interessant ist besonders, dass zwischen 19 und 20 Uhr ähnlich viele Wege<br />

beginnen oder enden wie in der Nebenverkehrszeit zwischen 9 und 13<br />

Uhr, nämlich jeweils ca. 5 % aller Wege am Stichtag. Ebenso liegt der Anteil<br />

der Stunde 19-20 ähnlich hoch wie in der Stunde 6-7.<br />

Die Auswertung der Tagesganglinie wird im Nahverkehrsplan wieder aufgegriffen<br />

vor dem Hintergrund der Diskussion der Betriebszeiten der flexiblen<br />

Bedienungsformen.<br />

131


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 5-38: Bundesweite Vergleichswerte des zeitlichen Wegebeginns 54<br />

30%<br />

29,2%<br />

25%<br />

Tagesanteil<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

17,1%<br />

17,4%<br />

11,9%<br />

11,2%<br />

6,1%<br />

4,5%<br />

1,0%<br />

1,6%<br />

vor 5 Uhr 5 bis vor 7 7 bis vor 9 9 bis vor 11 11 bis vor 14 14 bis vor 17 17 bis vor 20 20 bis vor 22 nach 22 Uhr<br />

Stundengruppe<br />

54 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Mobilität in Deutschland 2008 –<br />

MiD 2008. Webanwendung „Mobilität in Tabellen“. http://www.htmldb-hosting.com/; <strong>Kreis</strong>typ „ländlicher<br />

<strong>Kreis</strong> im Agglomerationsraum“, Stichtag Donnerstag<br />

132


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

6 Zusatzfragen zur Nutzung von ÖPNV und Fahrrad<br />

Neben den Fragestellungen zu Person und Haushalt und zum Mobilitätshandeln<br />

am Stichtag wurden im vierten Abschnitt Fragen zur Nutzung des<br />

ÖPNV, insbesondere zum Anrufsammeltaxi (AST) und zum TaxiBus, sowie<br />

zum Fahrrad gestellt.<br />

Vor Auswertung des Zusatzfragebogens steht zu Beginn dieses Kapitels<br />

eine vertiefte Analyse der ÖPNV-Wege, die auf den Wegeprotokollen der<br />

Stichtagsbefragung basiert. So können die Ergebnisse zu den Verkehrsmittelwahlroutinen<br />

direkt verglichen werden.<br />

Es schließen sich die Ergebnisse zu den Fragen zur Fahrscheinnutzung<br />

an. Ein Fokus liegt auf Fragen zu Kenntnis, Nutzung und Bewertung von<br />

AST und TaxiBus sowie zu maximalen Preisvorstellungen und Verbesserungsvorschlägen<br />

für die beiden Verkehrsmittel.<br />

Zusätzlich wurden Fragen zur Kombination von Fahrrad und Öffentlichem<br />

Verkehr (Bike & Ride) und einer Einschätzung des Radfahrverhaltens gestellt.<br />

Schüler und Berufstätige wurden außerdem aufgefordert, die Entfernung<br />

zu Schule bzw. Arbeitsstelle anzugeben und (sofern zutreffend) die<br />

Gründe auszuwählen, warum für den Schulweg bzw. den Weg zur Arbeitsstelle<br />

nicht das Fahrrad als Verkehrsmittel genutzt wird. Abgeschlossen<br />

wird die Befragung mit Fragen zur Einschätzung und Verbesserung des<br />

Angebots für den Radverkehr unter Berücksichtigung von Pedelec- / E-<br />

Bike-Nutzung sowie zum Interesse an Car-Sharing.<br />

Im Jahr 2000 waren diese Fragestellungen nicht Bestandteil der Haushaltsbefragung,<br />

somit ist kein Vergleich möglich.<br />

Die hier dargestellten Ergebnisse sind auf Grund der Stichprobengröße als<br />

repräsentativ anzusehen. Eine Gewichtung ist bei diesen Fragestellungen<br />

nicht notwendig, da keine Hochrechnung, wie z.B. beim Verkehrsaufwand,<br />

erforderlich ist.<br />

6.1 Analyse der ÖPNV-Wege am Stichtag<br />

Um die Aussagen zu den Verkehrsmittelroutinen einordnen zu können,<br />

wurden zunächst die ÖPNV-Wege, die am Stichtag unternommen wurden,<br />

noch einmal ausführlicher analysiert.<br />

Häufigkeit der<br />

ÖV-Nutzung in der<br />

Stichprobe<br />

Die Analyse der ÖPNV-Wege nach Verkehrszwecken ergibt, dass von den<br />

rund 64.000 mit dem ÖPNV am Stichtag zurückgelegten Wegen der weit<br />

überwiegende Teil Ausbildungswege sind (56 %). Am zweithäufigsten wird<br />

133


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

der ÖPNV auf dem Weg zur Arbeit genutzt (29 %). So werden 85 % aller<br />

ÖPNV-Wege am Stichtag auf dem Weg zur Schule und zur Arbeit erbracht.<br />

Abb. 6-1:<br />

ÖPNV-Wege am Stichtag nach Verkehrswecken (n=63.356)<br />

Einkauf / private<br />

Erledigung<br />

8%<br />

Freizeit<br />

5%<br />

Begleitung von<br />

Personen<br />

0%<br />

Arbeitsplatz<br />

29%<br />

Schule/Ausbildung<br />

56%<br />

dienstl./geschäftl.<br />

1%<br />

Schlüsselt man den ÖPNV nach den einzelnen Verkehrsarten weiter auf,<br />

so ergibt sich folgendes Bild:<br />

Abb. 6-2:<br />

Wege in den Verkehrsmitteln des ÖPNV nach Verkehrszwecken<br />

(n=63.356)<br />

Bahn<br />

15.140<br />

763<br />

10.518<br />

1.863<br />

1.515<br />

Linienbus<br />

2.755<br />

24.671<br />

2.453<br />

1.389<br />

22<br />

TaxiBus<br />

130<br />

110<br />

175<br />

91<br />

Arbeitsplatz<br />

dienstl./geschäftl.<br />

AST<br />

Taxi<br />

54<br />

144<br />

909<br />

441<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Schule/Ausbildung<br />

Einkauf / private Erledigung<br />

Freizeit<br />

Begleitung von Personen<br />

Während die Bahn sowohl im Verkehrszweck Arbeit als auch Ausbildung<br />

sehr oft genutzt wird, werden Linienbus und TaxiBus überwiegend im Aus-<br />

134


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

bildungsverkehr genutzt. Die wenigen AST-Fahrten, die am Befragungsstichtag<br />

erfasst wurden, fanden ausschließlich im Verkehrszweck Arbeit<br />

statt; hier die Aussage jedoch nicht repräsentativ. Das Taxi dagegen wird<br />

im Verkehrszweck Einkauf / private Erledigung am häufigsten genutzt; dies<br />

deckt sich mit den Erfahrungen aus den Gesprächen der Telefonhotline:<br />

Viele Probanden hatten angegeben, vor allem die Ärzte und Krankenhäuser<br />

in der Region nur noch per Taxi erreichen zu können.<br />

6.2 Verkehrsmittelroutinen<br />

Auswertung der<br />

Verkehrsmittelroutinen<br />

Die Auswertung nach Verkehrsmittelroutinen im Zusatzfragebogen erlaubt<br />

einen Blick auf die Verkehrsmittelnutzung unabhängig vom Stichtag. Dabei<br />

ist zu beachten, dass der Stichtag die werktägliche Mobilität abbildet, die<br />

Verkehrsmittelroutinen aber durchaus das Verkehrsverhalten am Wochenende<br />

einschließen können.<br />

Die Ergebnisse zu den Verkehrsmittelroutinen liegen zumindest teilweise<br />

relativ nahe am Modal Split des Stichtages: 9 % geben an, sie fahren täglich<br />

als Mitfahrer im Pkw mit, während der Modal Split des Stichtages bei<br />

11 % liegt. 8 % der Befragten sagen, sie fahren täglich Fahrrad und<br />

Pedelec, der Modal Split-Wert des Stichtages liegt bei 6 %.<br />

Bei den Verkehrsmittelroutinen sagen jedoch nur 51 %, sie fahren täglich<br />

Pkw, der Modal Split-Wert liegt dagegen bei 59 %. Auch geben nur 4 % an,<br />

sie würden täglich mit dem ÖPNV fahren, doch liegt der Modal Split-Wert<br />

bei 11 %.<br />

Dies legt den Schluss nahe, dass die Bewohner des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

tendenziell über längere Zeit gesehen weniger MIV- und ÖPNV-Wege als<br />

in der Stichprobe angegeben zurücklegen, dafür aber mehr Wege mit dem<br />

Fahrrad unternehmen. 55<br />

55 Auch die Gewichtung und Hochrechnung nach den Merkmalen Wohnort, Geschlecht und Altersgruppe<br />

trägt zu einer Verschiebung der Verkehrsmittelanteile zwischen den Auswertungen der Verkehrsmittelroutinen<br />

und der Wege am Stichtag bei.<br />

135


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-3:<br />

Verkehrsmittelroutinen<br />

Pkw (Fahrer)<br />

6%<br />

51%<br />

20%<br />

5%<br />

17%<br />

Pkw (Mitfahrer)<br />

26%<br />

9%<br />

23%<br />

24%<br />

14%<br />

5%<br />

Fahrrad<br />

8%<br />

7%<br />

12%<br />

17%<br />

25%<br />

32%<br />

k.A.<br />

Pedelec<br />

95%<br />

täglich<br />

Regionalbahn<br />

9%<br />

3%<br />

6% 6%<br />

37%<br />

40%<br />

mehrmals die Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

3%<br />

mehrmals pro Jahr<br />

Linienbus<br />

10%<br />

9%<br />

4%<br />

18%<br />

56%<br />

nie<br />

2%<br />

TaxiBus/AST<br />

9%<br />

86%<br />

Taxi<br />

33%<br />

2%<br />

19%<br />

46%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

ÖV<br />

2%<br />

13% 4% 3% 21% 57%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Gelegenheitsnutzer<br />

Der Anteil der Gelegenheitsnutzer ist vor allem bei den MIV-Mitfahrern,<br />

beim Fahrrad und bei den ÖV-Nutzern hoch: 38 % fahren mehrmals pro<br />

Monat oder mehrmals pro Jahr im Pkw als Mitfahrer mit, 42 % nutzen gelegentlich<br />

das Fahrrad und 24 % den ÖV.<br />

Sieht man sich die einzelnen Verkehrsmittel des ÖV genauer an, so wird<br />

die Eisenbahn von 43 % der Befragten gelegentlich genutzt und der Linienbus<br />

von 22 %. 11 % fahren gelegentlich mit dem TaxiBus, während nicht<br />

einmal 1 % den TaxiBus regelmäßig nutzen. Das Taxi hat einen noch deutlich<br />

höheren Anteil an Gelegenheitsnutzern mit 21 %.<br />

Nicht-Nutzung von<br />

Verkehrsmitteln<br />

Mehr als die Hälfte der Befragten im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gibt an, nie den ÖV<br />

zu nutzen (57 %). Besonders viele Befragte nutzen vor allem die flexiblen<br />

Bedienungsformen nie (86 %), dagegen nutzen nur 40 % die Bahn nie.<br />

Auch das Fahrrad nutzen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein Drittel der Befragten nie.<br />

Das Pedelec hat bislang im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> keine weite Verbreitung, so<br />

dass es nicht verwundert, dass 95 % heute das Pedelec nie nutzen.<br />

136


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Häufigkeit der<br />

Pkw- und Fahrrad-<br />

Nutzung<br />

Erneut zeigt sich, dass die Pkw-Verfügbarkeit die Fahrradnutzung beeinflusst:<br />

Nur 2 % der täglichen Pkw-Nutzer geben an, auch täglich das Fahrrad<br />

zu nutzen. Die Mehrheit der täglichen Fahrradnutzer besteht aus Personen,<br />

die nur gelegentlich oder nie das Auto als Fahrer nutzen.<br />

Abb. 6-4:<br />

Verkehrsmittelroutinen: Häufigkeit der Pkw-Nutzung und<br />

Häufigkeit der Fahrradnutzung<br />

nie Pkw<br />

2%<br />

13%<br />

21%<br />

19%<br />

12%<br />

33%<br />

mehrmals pro Jahr Pkw<br />

6%<br />

13%<br />

8%<br />

10%<br />

25%<br />

38%<br />

keine Angabe<br />

mehrmals pro Monat Pkw<br />

3%<br />

22%<br />

13%<br />

12%<br />

14%<br />

36%<br />

täglich Rad<br />

mehrmals die Woche Rad<br />

mehrmals die Woche Pkw<br />

8%<br />

9%<br />

14%<br />

14%<br />

21%<br />

33%<br />

mehrmals pro Monat Rad<br />

mehrmals pro Jahr Rad<br />

täglich Pkw<br />

6% 2% 9%<br />

18%<br />

34%<br />

30%<br />

nie Rad<br />

keine Angabe<br />

37%<br />

7%<br />

7%<br />

8%<br />

7%<br />

33%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Interessant ist, dass in allen Kategorien der Häufigkeit der Pkw-Nutzung ein<br />

konstanter Anteil von rund einem Drittel nie das Fahrrad nutzt.<br />

ÖV-Nutzung nach<br />

Geschlecht<br />

Das Geschlechterverhältnis der Stichprobe im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beträgt<br />

46 % Männer zu 54 % Frauen. Vor diesem Hintergrund lassen sich folgende<br />

Abbildungen zur geschlechterspezifischen Nutzung der ÖPNV-<br />

Verkehrsmittel interpretieren:<br />

137


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-5:<br />

Häufigkeit der Nutzung der Eisenbahn im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

nach Geschlecht (n=4.063)<br />

nie<br />

49%<br />

51%<br />

mehrmals pro Jahr<br />

43%<br />

57%<br />

mehrmals pro Monat<br />

38%<br />

62%<br />

männlich<br />

weiblich<br />

mehrmals die Woche<br />

43%<br />

57%<br />

täglich<br />

48%<br />

52%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 6-6:<br />

Häufigkeit der Nutzung von Linienbus / Stadtbus im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> nach Geschlecht (n=4.012)<br />

nie<br />

47%<br />

53%<br />

mehrmals pro Jahr<br />

43%<br />

57%<br />

mehrmals pro Monat<br />

43%<br />

57%<br />

männlich<br />

weiblich<br />

mehrmals die Woche<br />

45%<br />

55%<br />

täglich<br />

49%<br />

51%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

138


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-7:<br />

Häufigkeit der Nutzung von TaxiBus / AST im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

nach Geschlecht (n=4.349)<br />

nie<br />

46%<br />

54%<br />

mehrmals pro Jahr<br />

44%<br />

56%<br />

mehrmals pro Monat<br />

46%<br />

54%<br />

männlich<br />

weiblich<br />

mehrmals die Woche<br />

25%<br />

75%<br />

täglich<br />

27%<br />

73%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 6-8:<br />

Häufigkeit der Taxi-Nutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Geschlecht<br />

(n=2.976)<br />

nie<br />

44%<br />

56%<br />

mehrmals pro Jahr<br />

50%<br />

50%<br />

mehrmals pro Monat<br />

60%<br />

40%<br />

männlich<br />

weiblich<br />

mehrmals die Woche<br />

67%<br />

33%<br />

täglich<br />

40%<br />

60%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Grundsätzlich lassen sich nur wenige geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

feststellen:<br />

Bei den täglichen Nutzern von Eisenbahn und Linienbus / Stadtbus<br />

überwiegt der Anteil der Männer (unter Berücksichtigung des Geschlechterverhältnisses<br />

in der Stichprobe).<br />

139


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Bei den ÖPNV-Gelegenheitsnutzern sind Frauen stärker vertreten als<br />

Männer.<br />

<br />

Frauen sind deutlich häufiger regelmäßige Nutzer der flexiblen Bedienungsformen.<br />

Frauen fahren häufiger täglich Taxi als Männer, aber Männer fahren<br />

häufiger mehrmals die Woche oder mehrmals im Monat Taxi.<br />

ÖPNV-Nutzung<br />

nach Alter<br />

Die Nutzung der verschiedenen ÖV-Verkehrsmittel unterscheidet sich zum<br />

Teil erheblich nach Alter:<br />

Abb. 6-9:<br />

Häufigkeit der Nutzung der Eisenbahn im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

nach Alter (n=4.052)<br />

>70 Jahre<br />

5%<br />

25%<br />

69%<br />

61‐70 Jahre<br />

4%<br />

37%<br />

55%<br />

51‐60 Jahre<br />

4%<br />

4%<br />

44%<br />

45%<br />

täglich<br />

41‐50 Jahre<br />

6%<br />

4%<br />

44%<br />

43%<br />

mehrmals die Woche<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

7%<br />

4%<br />

18%<br />

10%<br />

45%<br />

10%<br />

43%<br />

43%<br />

19%<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

15‐17 Jahre<br />

21%<br />

9%<br />

25%<br />

35%<br />

10%<br />

6 ‐ 14 Jahre<br />

7%<br />

11%<br />

47%<br />

32%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

140


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-10:<br />

Häufigkeit der Nutzung von Linienbus / Stadtbus im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> nach Alter (n=4.002)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

3% 1% 6%<br />

1%<br />

5%<br />

15%<br />

19%<br />

76%<br />

74%<br />

51‐60 Jahre<br />

3% 3%<br />

22%<br />

70%<br />

täglich<br />

41‐50 Jahre<br />

2% 4%<br />

21%<br />

70%<br />

mehrmals die Woche<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

3%<br />

14%<br />

20%<br />

8%<br />

6%<br />

29%<br />

74%<br />

43%<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

15‐17 Jahre<br />

59%<br />

13%<br />

8%<br />

13%<br />

6 ‐ 14 Jahre<br />

58%<br />

7% 3%<br />

13%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 6-11:<br />

Häufigkeit der Nutzung TaxiBus / AST im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

nach Alter (n=4.338)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

3% 9%<br />

3% 9%<br />

88%<br />

89%<br />

51‐60 Jahre<br />

1% 10%<br />

88%<br />

täglich<br />

41‐50 Jahre<br />

2% 7%<br />

91%<br />

mehrmals die Woche<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

6%<br />

4%<br />

15%<br />

93%<br />

78%<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

15‐17 Jahre<br />

9%<br />

16%<br />

72%<br />

6 ‐ 14 Jahre<br />

3% 6%<br />

90%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

141


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-12:<br />

Häufigkeit der Taxi- Nutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Alter<br />

(n=2.966)<br />

>70 Jahre<br />

8%<br />

26%<br />

65%<br />

61‐70 Jahre<br />

2%<br />

31%<br />

67%<br />

51‐60 Jahre<br />

2%<br />

28%<br />

70%<br />

täglich<br />

41‐50 Jahre<br />

1%<br />

30%<br />

69%<br />

mehrmals die Woche<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

1%<br />

4%<br />

30%<br />

39%<br />

69%<br />

57%<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

15‐17 Jahre<br />

3%<br />

22%<br />

74%<br />

6 ‐ 14 Jahre<br />

1% 5%<br />

94%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Folgende Unterschiede in der ÖV-Nutzung nach Alter lassen sich feststellen:<br />

Die Eisenbahn wird mit Abstand am häufigsten regelmäßig in der Altersgruppe<br />

15 bis 30 Jahre genutzt. Deutlich wird in den Auswertungen<br />

zur Fahrscheinnutzung, dass in diesen Altersklassen das Schüler- bzw.<br />

das SemesterTicket ein Grund für die häufige Nutzung sind (siehe Abb.<br />

6-20).<br />

<br />

<br />

<br />

Die älteren Senioren nutzen die Eisenbahn am wenigsten.<br />

Der Linienbus / Stadtbus wird mit Abstand am häufigsten von Schülern<br />

und Personen bis 30 Jahren benutzt. In den Altersgruppen ab 30 Jahre<br />

geben z.T. weit mehr als 70 % an, sie würden nie den Linienbus /<br />

Stadtbus nutzen; sogar die Senioren 70+ nutzen zu 76 % nie den Bus.<br />

Die flexiblen Bedienungsformen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> werden am häufigsten<br />

von den Altersgruppen zwischen 15 und 30 Jahren genutzt.<br />

Das Taxi ist ein Verkehrsmittel des Gelegenheitsverkehrs in allen Altersgruppen.<br />

Die Senioren 70+ nutzen das Taxi vergleichsweise am<br />

häufigsten.<br />

ÖPNV-Nutzung<br />

nach Wohnort<br />

Untersucht man die Häufigkeit der ÖPNV-Nutzung nach dem Wohnort der<br />

Befragten, so ergibt sich folgendes Bild:<br />

142


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-13:<br />

Häufigkeit der Nutzung der Eisenbahn nach Wohnort<br />

(n=4.097)<br />

Bad Münstereifel<br />

5%<br />

36%<br />

50%<br />

Blankenheim<br />

5%<br />

33%<br />

49%<br />

Dahlem<br />

6%<br />

46%<br />

35%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

11%<br />

5%<br />

7%<br />

7%<br />

6%<br />

4%<br />

48%<br />

39%<br />

47%<br />

39%<br />

43%<br />

39%<br />

31%<br />

49%<br />

35%<br />

45%<br />

43%<br />

47%<br />

täglich<br />

mehrmals die Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

Weilerswist<br />

10%<br />

41%<br />

33%<br />

Zülpich<br />

4%<br />

31%<br />

60%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 6-14:<br />

Häufigkeit der Linienbus-/Stadtbusnutzung nach Wohnort<br />

(n=4.049)<br />

Bad Münstereifel<br />

7%<br />

17%<br />

68%<br />

Blankenheim<br />

11%<br />

12%<br />

70%<br />

Dahlem<br />

13%<br />

9%<br />

75%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

11%<br />

11%<br />

10%<br />

11%<br />

12%<br />

19%<br />

18%<br />

17%<br />

15%<br />

33%<br />

64%<br />

65%<br />

65%<br />

67%<br />

42%<br />

täglich<br />

mehrmals die Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

Schleiden<br />

9%<br />

23%<br />

61%<br />

Weilerswist<br />

11%<br />

23%<br />

57%<br />

Zülpich<br />

8%<br />

18%<br />

66%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

143


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-15:<br />

Häufigkeit der Nutzung der flexiblen Bedienungsformen<br />

TaxiBus / AST nach Wohnort (n=4.390)<br />

Bad Münstereifel<br />

4% 9%<br />

85%<br />

Blankenheim<br />

5%<br />

19%<br />

75%<br />

Dahlem<br />

7%<br />

90%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

7%<br />

7%<br />

9%<br />

9%<br />

5%<br />

18%<br />

92%<br />

90%<br />

88%<br />

89%<br />

74%<br />

täglich<br />

mehrmals die Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

mehrmals pro Jahr<br />

nie<br />

Schleiden<br />

5%<br />

93%<br />

Weilerswist<br />

6%<br />

94%<br />

Zülpich<br />

6%<br />

91%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Abb. 6-16:<br />

Häufigkeit der Taxi-Nutzung nach Wohnort (n=2.995)<br />

Bad Münstereifel<br />

Blankenheim<br />

32%<br />

22%<br />

65%<br />

74%<br />

Dahlem<br />

9%<br />

90%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

38%<br />

18%<br />

28%<br />

58%<br />

81%<br />

69%<br />

täglich<br />

mehrmals die Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

Mechernich<br />

31%<br />

66%<br />

mehrmals pro Jahr<br />

Nettersheim<br />

25%<br />

72%<br />

nie<br />

Schleiden<br />

27%<br />

69%<br />

Weilerswist<br />

28%<br />

71%<br />

Zülpich<br />

29%<br />

68%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

144


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Folgende Unterschiede in der ÖV-Nutzung nach Wohnort lassen sich feststellen:<br />

<br />

Nutzer der Eisenbahn sind vor allem junge Berufstätige sowie Schüler<br />

und Studenten (siehe Abb. 6-9: Häufigkeit der Nutzung der Eisenbahn<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nach Alter (n=4.052).<br />

10 % der Befragten aus <strong>Euskirchen</strong> und Weilerswist nutzen täglich die<br />

Bahn, 7 % aus Mechernich und Kall. Hierbei handelt es sich um die Eifelgemeinden,<br />

die über das beste Eisenbahnangebot verfügen.<br />

Schlusslichter sind Zülpich und Schleiden als Gemeinden, die nicht<br />

über einen Bahnanschluss verfügen und in denen die Bewohner weite<br />

Weg bis zum nächsten Bahnhof zurücklegen müssen. Die geringste<br />

Bahnaffinität zeigen die Befragten aus Zülpich: 60 % fahren hier nie mit<br />

der Bahn.<br />

Nutzer von Linienbus / Stadtbus sind vor allem Schüler (siehe Abb.<br />

6-10).<br />

Die meisten täglichen Nutzer von Linien-/Stadtbus finden sich in Dahlem<br />

und Nettersheim; es ist zu vermuten, dass hier viele Schüler mit<br />

dem Bus die Schule erreichen. Den geringsten Anteil der täglichen Nutzer<br />

hat Bad Münstereifel; möglicherweise kommen hier mehr Kinder<br />

auch mit anderen Verkehrsmitteln zu Schule.<br />

Deutlich setzt sich die Stadt <strong>Euskirchen</strong> von den anderen Kommunen<br />

ab: Hier gibt es viele gelegentliche und seltene Nutzer– so ist anzunehmen<br />

– des Stadtbusses.<br />

<br />

<br />

Grundsätzlich ist die Nutzung der flexiblen Bedienungsformen sehr gering.<br />

Am häufigsten werden die flexiblen Bedienungsformen in Nettersheim,<br />

Blankenheim und Bad Münstereifel genutzt.<br />

Auch das Taxi wird nur gelegentlich genutzt, am seltensten in Dahlem<br />

und Weilerswist.<br />

Verkehrsmittelroutinen<br />

nach<br />

Verkehrszwecken<br />

Im Zusatzfragebogen wurden für Wege, die mit den Verkehrsmitteln Pkw,<br />

Fahrrad und ÖV zurückgelegt werden, die häufigsten Verkehrszwecke ermittelt.<br />

Vorangestellt wird dieser Auswertung der Verkehrsmittelroutinen erneut<br />

die Auswertung der Stichtagsdaten.<br />

145


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-17:<br />

Stichtagsdaten: Verkehrsmittel und Verkehrszweck (am<br />

Stichtag, hochgerechnete Stichprobe)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

2% 0%<br />

9%<br />

5%<br />

8%<br />

14% 30%<br />

70%<br />

sonstiges<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

34%<br />

4%<br />

6%<br />

31%<br />

39%<br />

8%<br />

1%<br />

20%<br />

55%<br />

1%<br />

28%<br />

Begleitung von Personen<br />

Freizeit<br />

Einkauf / private Erledigung<br />

Schule/Ausbildung<br />

dienstl./geschäftl.<br />

Arbeitsplatz<br />

0%<br />

MIV Fahrrad ÖV<br />

Abb. 6-18:<br />

Routinen: Verkehrsmittel und Verkehrszweck<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

13%<br />

2% 1%<br />

21%<br />

73%<br />

48%<br />

34%<br />

17%<br />

4%<br />

6%<br />

17%<br />

22%<br />

15%<br />

4%<br />

2%<br />

6%<br />

11%<br />

Pkw Rad ÖV<br />

sonstiges<br />

Bringen/Holen<br />

Freizeit<br />

Einkauf<br />

Ausbildung<br />

dienstlich<br />

Arbeit<br />

Die Ergebnisse der Stichtagsbefragung und die der Routinen zeigen in Bezug<br />

auf den Pkw ganz erstaunliche Übereinstimmungen. Mit dem Pkw werden<br />

fast alle Verkehrszwecke häufig ausgeführt; am häufigsten aber sind<br />

Einkauf, Arbeit und Freizeit. Grundsätzlich wird das Auto häufiger in der<br />

Freizeit und bei den Begleitwegen genutzt als am Stichtag, der ein Werktag<br />

war.<br />

146


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Das Fahrrad wird am Stichtag am häufigsten zum Einkauf, dann in der<br />

Freizeit und auf dem Weg zur Arbeit genutzt. Generell hat das Fahrrad im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> aber eine überaus überragende Bedeutung im Freizeitverkehr.<br />

Mehr als jeder zweite ÖPNV-Weg am Stichtag ist ein Ausbildungsweg.<br />

Routiniert wird aber auch der ÖV vor allem in der Freizeit genutzt.<br />

6.3 Fahrscheinnutzung<br />

Aufgrund der insgesamt eher gelegentlichen Nutzung des ÖPNV im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> ergibt sich, dass die Nutzung des Bartarifs (Einzelfahrscheine,<br />

4erTicket, Tageskarte, Gruppenticket) dominiert:<br />

Abb. 6-19:<br />

Fahrscheinnutzung (n=4.512)<br />

JobTicket<br />

5,9%<br />

Schüler‐/<br />

SemesterTicket<br />

11,8%<br />

fährt kein ÖV<br />

28,1%<br />

Jahreskarte<br />

0,1%<br />

Wochen‐/<br />

Monatsticket<br />

2,1%<br />

keine Angabe<br />

2,7%<br />

Behindertenausweis<br />

0,7%<br />

sonstiges<br />

2,6%<br />

Gruppenticket<br />

0,9%<br />

Tageskarte<br />

0,2%<br />

Einzel‐/ 4erTicket<br />

44,8%<br />

Entsprechend der hohen Bedeutung des Ausbildungsverkehrs dominiert<br />

unter den Zeitkarten die Schülerkarte / SemesterTicket. Doch auch das<br />

Job-Ticket erringt einen Anteil von 6 %.<br />

Einzelfahrscheine werden von allen Gruppen, die Angaben zur Berufstätigkeit<br />

gemacht haben, genutzt, aber am wenigsten von den Auszubildenden<br />

und Rentnern:<br />

147


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-20:<br />

Fahrscheinnutzung nach Erwerbstätigkeit (n=4.413)<br />

erwerbslos / arbeitsunfähig<br />

teilzeit berufstätig / geringf. beschäft.<br />

voll berufstätig<br />

in Berufsausbildung<br />

in Hochschulausbildung<br />

in Schulausbildung<br />

Rentner/‐in<br />

Hausfrau/‐mann / Elternzeit<br />

JobTicket<br />

Schüler‐/ SemesterTicket<br />

Jahreskarte<br />

Wochen‐/ Monatsticket<br />

Behindertenausweis<br />

Einzel‐/ 4erTicket<br />

Tageskarte<br />

Gruppenticket<br />

sonstiges<br />

keine Angabe<br />

fährt kein ÖV<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Von den <strong>Euskirchen</strong>ern werden mit Abstand die meisten Zeitfahrscheine<br />

genutzt, während die Weilerswister bei den Einzelfahrscheinen vorne liegen.<br />

Abb. 6-21:<br />

Fahrscheinnutzung nach Wohnort (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

Blankenheim<br />

Dahlem<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

Weilerswist<br />

Zülpich<br />

JobTicket<br />

Schüler‐/ SemesterTicket<br />

Jahreskarte<br />

Behindertenausweis<br />

Wochen‐/ Monatsticket<br />

Einzel‐/ 4erTicket<br />

Tageskarte<br />

Gruppenticket<br />

sonstiges<br />

Keine Angabe<br />

fährt kein ÖV<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

148


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

6.4 Kenntnis, Nutzung und Bewertung der flexiblen<br />

Bedienungsformen TaxiBus und AST<br />

Kenntnis der<br />

flexiblen Bedienungsformen<br />

Das Angebot des TaxiBus ist bei den Bewohnern des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

bekannter als das AST. Ein Drittel der Einwohner kennt beide Angebote<br />

nicht:<br />

Abb. 6-22:<br />

Kenntnis der flexiblen Bedienungsformen (n=4.512)<br />

100%<br />

90%<br />

14%<br />

21%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

34%<br />

34%<br />

keine Angabe<br />

nein, kenne Angebot nicht<br />

ja, kenne Angebot<br />

30%<br />

20%<br />

51%<br />

45%<br />

10%<br />

0%<br />

Kenntnis TaxiBus<br />

Kenntnis AST<br />

149


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Besonders gut über den TaxiBus informiert sind die 15- bis 30-Jährigen,<br />

besonders schlecht die Kinder von 6 bis 14 Jahre und die Senioren 70+.<br />

Abb. 6-23:<br />

Kenntnis des TaxiBus nach Alter (n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

36%<br />

41%<br />

23%<br />

61‐70 Jahre<br />

46%<br />

37%<br />

18%<br />

51‐60 Jahre<br />

54%<br />

31%<br />

15%<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

55%<br />

54%<br />

65%<br />

33%<br />

32%<br />

29%<br />

12%<br />

14%<br />

6%<br />

ja, kenne TaxiBus<br />

nein, kenne TaxiBus nicht<br />

keine Angabe<br />

15‐17 Jahre<br />

63%<br />

28%<br />

9%<br />

6 bis 14 Jahre<br />

42%<br />

45%<br />

13%<br />

keine Angabe<br />

47%<br />

27%<br />

26%<br />

0% 50% 100%<br />

Das AST-Angebot ist bei den mittleren Altersklassen breiter bekannt, doch<br />

auch hier sagen besonders oft Kinder, Jugendliche und Senioren, dass sie<br />

das AST nicht kennen.<br />

Abb. 6-24:<br />

Kenntnis des AST nach Alter (n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

30%<br />

36%<br />

34%<br />

61‐70 Jahre<br />

39%<br />

34%<br />

26%<br />

51‐60 Jahre<br />

52%<br />

26%<br />

22%<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

52%<br />

59%<br />

54%<br />

32%<br />

29%<br />

34%<br />

16%<br />

12%<br />

11%<br />

ja, kenne AST<br />

nein, kenne AST nicht<br />

keine Angabe<br />

15‐17 Jahre<br />

37%<br />

43%<br />

20%<br />

6 bis 14 Jahre<br />

26%<br />

55%<br />

20%<br />

keine Angabe<br />

41%<br />

28%<br />

31%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Nutzung der flexiblen<br />

Bedienungsformen<br />

13 % der Befragten haben bereits Erfahrungen mit dem TaxiBus und 9 %<br />

mit dem AST gemacht. Fast die Hälfte gibt an, das Angebot zwar noch<br />

nicht genutzt zu haben, es sich jedoch durchaus vorstellen zu können. Et-<br />

150


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

was mehr als ein Drittel hat kein Interesse an dem Angebot der flexiblen<br />

Bedienungsformen.<br />

Abb. 6-25:<br />

Nutzung der flexiblen Bedienungsformen (n=4.512)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

36% 38%<br />

60%<br />

50%<br />

keine Angabe<br />

nein, nicht interessant<br />

nein, aber vorstellbar<br />

40%<br />

30%<br />

47%<br />

49%<br />

ja, selten<br />

ja, mehrmals/ regelmäßig<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

9%<br />

7%<br />

4% 2%<br />

Nutzung TaxiBus<br />

Nutzung AST<br />

151


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die, die das Angebot TaxiBus kennen, haben es bereits auch am ehesten<br />

genutzt, nämlich die Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen. Hohe Potenziale<br />

liegen offensichtlich bei den Senioren: 60 % (Befragte 61-70 Jahre) bzw.<br />

50 % (Befragte über 70 Jahre) sagen, sie könnten sich eine Nutzung vorstellen.<br />

Abb. 6-26:<br />

Nutzung des TaxiBus nach Alter(n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

51‐60 Jahre<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

3%<br />

6%<br />

4%<br />

6%<br />

3%<br />

9%<br />

2%<br />

8%<br />

2%<br />

5%<br />

11%<br />

50%<br />

59%<br />

49%<br />

46%<br />

45%<br />

19% 31%<br />

30%<br />

27%<br />

35%<br />

41%<br />

45%<br />

38%<br />

ja, mehrmals/ regelmäßig<br />

ja, selten<br />

nein, aber vorstellbar<br />

nein, nicht interessant<br />

15‐17 Jahre<br />

6 bis 14 Jahre<br />

keine Angabe<br />

15%<br />

3%<br />

6%<br />

4%<br />

10%<br />

13% 41%<br />

47%<br />

51%<br />

29%<br />

41%<br />

32%<br />

keine Angabe<br />

0% 50% 100%<br />

152


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die 18- bis 30-Jährigen nutzen bislang am häufigsten das AST. Hohe Potenziale<br />

sind auch beim AST bei den Senioren festzustellen.<br />

Abb. 6-27:<br />

Nutzung des AST nach Alter (n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

51‐60 Jahre<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

15‐17 Jahre<br />

6 bis 14 Jahre<br />

keine Angabe<br />

4%<br />

2%<br />

6%<br />

1%<br />

8%<br />

1%<br />

7%<br />

1%<br />

7%<br />

1%<br />

15%<br />

4%<br />

10%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

7%<br />

2%<br />

51%<br />

58%<br />

54%<br />

47%<br />

47%<br />

36%<br />

48%<br />

47%<br />

53%<br />

32%<br />

30%<br />

34%<br />

42%<br />

43%<br />

45%<br />

37%<br />

46%<br />

33%<br />

ja, mehrmals/ regelmäßig<br />

ja, selten<br />

nein, aber vorstellbar<br />

nein, nicht interessant<br />

keine Angabe<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

153


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die Nutzung des Angebotes TaxiBus ist vor allem in Nettersheim und<br />

Blankenheim verbreitet. Am seltensten fahren die Weilerswister, die <strong>Euskirchen</strong>er,<br />

die Zülpicher und die Schleidener TaxiBus im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Abb. 6-28:<br />

Nutzung des TaxiBus nach Wohnort (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

7%<br />

9%<br />

44%<br />

36%<br />

Blankenheim<br />

10%<br />

21%<br />

39%<br />

26%<br />

Dahlem<br />

4%<br />

7%<br />

49%<br />

36%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

1%<br />

4%<br />

3%<br />

8%<br />

4% 10%<br />

3%<br />

8%<br />

12%<br />

53%<br />

49%<br />

48%<br />

47%<br />

21%<br />

42%<br />

38%<br />

37%<br />

34%<br />

39%<br />

22%<br />

ja, mehrmals/ regelmäßig<br />

ja, selten<br />

nein, aber vorstellbar<br />

nein, nicht interessant<br />

keine Angabe<br />

Schleiden<br />

2%<br />

5%<br />

45%<br />

43%<br />

Weilerswist<br />

1%<br />

3%<br />

51%<br />

39%<br />

Zülpich<br />

2%<br />

4%<br />

46%<br />

44%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

154


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Das AST wird insgesamt noch seltener genutzt. Auch hier sind vor allem<br />

die Hellenthaler diejenigen, die das AST nutzen. 56 Dahlemer und<br />

Weilerswister nutzen das AST am seltensten.<br />

Abb. 6-29:<br />

Nutzung des AST nach Wohnort (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

4%<br />

9%<br />

47%<br />

35%<br />

Blankenheim<br />

2%<br />

8%<br />

48%<br />

37%<br />

Dahlem<br />

1%<br />

2%<br />

50%<br />

43%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

2%<br />

8%<br />

52%<br />

36%<br />

Hellenthal<br />

2%<br />

11%<br />

49%<br />

35%<br />

ja, mehrmals/ regelmäßig<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

2%<br />

9%<br />

1%<br />

6%<br />

2%<br />

10%<br />

50%<br />

47%<br />

52%<br />

36%<br />

42%<br />

32%<br />

ja, selten<br />

nein, aber vorstellbar<br />

nein, nicht interessant<br />

keine Angabe<br />

Schleiden<br />

1%<br />

5%<br />

47%<br />

42%<br />

Weilerswist<br />

4%<br />

53%<br />

38%<br />

Zülpich<br />

1%<br />

6%<br />

46%<br />

43%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

56 Auch die Nettersheimer geben an, häufig AST zu nutzen, obwohl in Nettersheim kein AST angeboten<br />

wird. Möglicherweise fahren aber Nettersheimer in anderen Kommunen AST. Auch denkbar ist,<br />

dass die Nutzer die Unterscheidung zwischen TaxiBus und AST nicht immer trennscharf ziehen<br />

können.<br />

155


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Bewertung der<br />

flexiblen Bedienungsformen<br />

Die Bewertung der flexiblen Bedienungsformen spiegelt vor allem wider,<br />

dass viele <strong>Kreis</strong>bewohner das Angebot bislang noch nicht genutzt haben<br />

und folglich auch keine Bewertung geben können.<br />

Abb. 6-30:<br />

Bewertung der flexiblen Bedienungsformen (n=4.512)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

5% 5%<br />

74% 78%<br />

1%<br />

5%<br />

1%<br />

5%<br />

14% 11%<br />

Bewertung TaxiBus Bewertung AST<br />

keine Angabe<br />

kann ich nicht sagen<br />

schlecht<br />

teils/ teils<br />

gut<br />

Diejenigen, die jedoch schon Erfahrungen sammeln konnten, bewerten das<br />

Angebot überaus positiv: Zwei Drittel finden TaxiBus und AST gut. Dies<br />

zeigt die folgende Abbildung, in der nur die Antworten der Nutzer der flexiblen<br />

Bedienungsformen dargestellt sind.<br />

Abb. 6-31:<br />

Bewertung der flexiblen Bedienungsformen nur durch Nutzer<br />

(n=585 bzw. 412)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

10% 12%<br />

4% 4%<br />

24%<br />

61%<br />

Bewertung TaxiBus<br />

28%<br />

56%<br />

Bewertung AST<br />

keine Angabe<br />

kann ich nicht sagen<br />

schlecht<br />

teils/ teils<br />

gut<br />

156


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Auch bei der Bewertung nach Alter pausen sich die bereits bekannten Muster<br />

weiter fort: Die 18- bis 30-Jährigen kennen den TaxiBus am besten und<br />

bewerten ihn auch am positivsten. Allerdings scheinen einige Nutzer auch<br />

noch Verbesserungsvorschläge zu haben, da sie das Angebot mit<br />

„teils/teils“ bewerten.<br />

Abb. 6-32:<br />

Bewertung des TaxiBus nach Alter (n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

12% 3%<br />

70%<br />

61‐70 Jahre<br />

14% 3%<br />

74%<br />

51‐60 Jahre<br />

15%<br />

5%<br />

74%<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

12% 5%<br />

10% 4%<br />

77%<br />

83%<br />

gut<br />

teils/ teils<br />

schlecht<br />

18‐30 Jahre<br />

18%<br />

14%<br />

65%<br />

kann ich nicht sagen<br />

15‐17 Jahre<br />

22%<br />

8%<br />

70%<br />

keine Angabe<br />

6 bis 14 Jahre<br />

11% 3%<br />

81%<br />

keine Angabe<br />

15%<br />

6%<br />

67%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

157


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die 18- bis 30-Jährigen geben auch für das AST die meisten Bewertungen<br />

ab: 20 % tun ihre Meinung kund. Am positivsten bewerten jedoch die 51-<br />

bis 60-Jährigen das AST.<br />

Abb. 6-33:<br />

Bewertung des AST nach Alter (n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

51‐60 Jahre<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

15‐17 Jahre<br />

6 bis 14 Jahre<br />

keine Angabe<br />

1%<br />

10% 3%<br />

1%<br />

11% 5%<br />

1%<br />

13% 5%<br />

1%<br />

10% 5%<br />

1%<br />

9% 5%<br />

2%<br />

11% 9%<br />

1%<br />

9% 8%<br />

1%<br />

7% 2%<br />

4%<br />

15% 5%<br />

72%<br />

76%<br />

78%<br />

81%<br />

82%<br />

77%<br />

81%<br />

87%<br />

72%<br />

gut<br />

teils/ teils<br />

schlecht<br />

kann ich nicht sagen<br />

keine Angabe<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Die positivsten Bewertungen bekommt der TaxiBus in Nettersheim und<br />

Blankenheim.<br />

Abb. 6-34:<br />

Bewertung des TaxiBus nach Wohnort (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

18%<br />

1%<br />

5%<br />

71%<br />

Blankenheim<br />

28%<br />

3%<br />

11%<br />

53%<br />

Dahlem<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

14%<br />

0%<br />

6% 2%<br />

0%<br />

3%<br />

77%<br />

86%<br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

3%<br />

15% 6%<br />

1%<br />

17% 5%<br />

1%<br />

11% 6%<br />

29%<br />

0%<br />

11% 3%<br />

14%<br />

2%<br />

71%<br />

74%<br />

75%<br />

79%<br />

50%<br />

gut<br />

teils/ teils<br />

schlecht<br />

kann ich nicht sagen<br />

keine Angabe<br />

Weilerswist<br />

1%<br />

2% 2%<br />

87%<br />

Zülpich<br />

1%<br />

7% 2%<br />

84%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

158


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Das AST bekommt die positivsten Bewertungen in Bad Münstereifel, Kall<br />

und Hellenthal.<br />

Abb. 6-35:<br />

Bewertung des AST nach Wohnort (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

17%<br />

2%<br />

4%<br />

72%<br />

Blankenheim<br />

12%<br />

2%<br />

5%<br />

75%<br />

Dahlem<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

6% 2%<br />

1%<br />

9% 5%<br />

86%<br />

82%<br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

14%<br />

15%<br />

3%<br />

8%<br />

1%<br />

4%<br />

1%<br />

8% 6%<br />

1%<br />

13% 8%<br />

1%<br />

11% 4%<br />

70%<br />

76%<br />

80%<br />

73%<br />

79%<br />

gut<br />

teils/ teils<br />

schlecht<br />

kann ich nicht sagen<br />

keine Angabe<br />

Weilerswist<br />

4% 4%<br />

84%<br />

Zülpich<br />

1%<br />

7% 3%<br />

85%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

159


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Preiselastizität<br />

TaxiBus-Zuschlag<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> möchte den TaxiBus-Zuschlag, der heute bei<br />

1,00 Euro pro Person und Fahrt liegt, erhöhen. Aus diesem Grund ist die<br />

Preiselastizität zum TaxiBus-Zuschlag abgefragt worden. Lässt man die<br />

1.245 Befragten außer Acht, die diese Frage nicht beantwortet haben, so<br />

ergibt sich folgendes Bild:<br />

Abb. 6-36:<br />

Preiselastizität TaxiBus-Zuschlag (n=3.267)<br />

mehr als 2 Euro<br />

0,5%<br />

2 Euro<br />

20,0%<br />

sonstiges<br />

1,9%<br />

0 Euro<br />

3,0% 0,50 Euro<br />

1,3%<br />

1,00 Euro<br />

42,5%<br />

1,50 Euro<br />

30,8%<br />

Nur 4 % der Befragten geben an, sie möchten weniger als heute Zuschlag<br />

bezahlen. 43 % sind mit dem heutigen Zuschlag von 1,00 Euro zufrieden.<br />

Mehr als 50 % sind aber durchaus bereit, auch einen höheren Zuschlag zu<br />

bezahlen: 31 % würden 1,50 Euro mehr bezahlen und immerhin noch 20 %<br />

2,00 Euro mehr bezahlen.<br />

160


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die jüngeren Befragten bis 30 Jahre weisen eine geringe Preiselastizität<br />

auf: In diesen Altersklassen möchten mehr als 50 % maximal 1,00 Euro<br />

Zuschlag zahlen. In den höheren Altersklassen liegt die Bereitschaft, mehr<br />

als 1,00 Euro Zuschlag zu zahlen, höher.<br />

Abb. 6-37:<br />

Preiselastizität TaxiBus-Zuschlag nach Alter (n=3.267)<br />

>70 Jahre<br />

39%<br />

30%<br />

22%<br />

61‐70 Jahre<br />

38%<br />

32%<br />

24%<br />

51‐60 Jahre<br />

40%<br />

28%<br />

25%<br />

0 Euro<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

42%<br />

38%<br />

30%<br />

36%<br />

22%<br />

21%<br />

0,50 Euro<br />

1,00 Euro<br />

1,50 Euro<br />

18‐30 Jahre<br />

46%<br />

33%<br />

14%<br />

2 Euro<br />

15‐17 Jahre<br />

50%<br />

30%<br />

12%<br />

mehr als 2 Euro<br />

6 bis 14 Jahre<br />

55%<br />

27%<br />

9%<br />

sonstiges<br />

keine Angabe<br />

45%<br />

27%<br />

14%<br />

0% 50% 100%<br />

161


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Interessanterweise sind die Blankenheimer und Nettersheimer, die den<br />

TaxiBus heute schon am häufigsten nutzen, am wenigsten bereit, einen erhöhten<br />

Zuschlag für dieses Angebot zu zahlen: Um die 60 % sind bereit,<br />

maximal 1,00 Euro Zuschlag zu bezahlen. In allen anderen Kommunen ist<br />

mehr als die Hälfte der Befragten, die Angaben zu dieser Frage gemacht<br />

haben, bereit, auch einen höheren Zuschlag zu bezahlen.<br />

Abb. 6-38:<br />

Preiselastizität TaxiBus-Zuschlag nach Wohnort (n=3.247)<br />

Bad Münstereifel<br />

38%<br />

28%<br />

26%<br />

Blankenheim<br />

53%<br />

23%<br />

14%<br />

Dahlem<br />

40%<br />

34%<br />

19%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

39%<br />

37%<br />

19%<br />

0 Euro<br />

Hellenthal<br />

42%<br />

30%<br />

21%<br />

0,50 Euro<br />

Kall<br />

42%<br />

31%<br />

19%<br />

1,00 Euro<br />

1,50 Euro<br />

Mechernich<br />

39%<br />

32%<br />

22%<br />

2 Euro<br />

Nettersheim<br />

52%<br />

24%<br />

16%<br />

mehr als 2 Euro<br />

sonstiges<br />

Schleiden<br />

43%<br />

34%<br />

18%<br />

Weilerswist<br />

38%<br />

30%<br />

27%<br />

Zülpich<br />

41%<br />

33%<br />

21%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

162


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Schließlich konnten die Befragten Verbesserungsvorschläge für den<br />

TaxiBus / das AST im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> benennen:<br />

Abb. 6-39:<br />

Verbesserungsvorschläge (n=551, Mehrfachantworten waren<br />

möglich)<br />

abends mehr Fahrten<br />

mehr Informationen/ Werbung<br />

mehr Fahrten<br />

mehr Fahrten am Wochenende<br />

günstigere Preise<br />

bessere Anbindung der kleineren Orte<br />

gemeindeübergreifend bessere Verbindungen<br />

mehr Flexibilität bei Abfahrtszeiten<br />

Abfahrtszeiten besser mit Bahn abstimmen<br />

Pünktlichkeit<br />

morgens mehr Fahrten<br />

mehr Haltestellen<br />

kostenlos / günstigere Preise für Schüler<br />

Zuverlässigkeit<br />

billigere/ kostenlose Hotline<br />

kurzfristigere Vorbestellung<br />

Abfahrtszeiten an Schülerverkehr anpassen<br />

freundlicheres Fahrpersonal<br />

kinderfreundlicher gestalten<br />

mehr Flexibilität bei Zieladresse<br />

auch unangemeldete Personen mitnehmen<br />

bessere Verbindung Zülpich ‐> <strong>Euskirchen</strong><br />

Verbindung Bad Münstereifel ‐ Mechernich<br />

mittags mehr Fahrten<br />

vorsichtigere Fahrweise<br />

Anbindung von Dahlem Bf<br />

Barrierefreiheit<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

9<br />

8<br />

7<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

27<br />

27<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

21<br />

31<br />

49<br />

47<br />

77<br />

77<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Deutlich wird der Wunsch vieler Befragter, dass die flexiblen Bedienungsformen<br />

häufiger fahren sollen bzw. dass die Betriebszeiten am Abend und<br />

am Wochenende ausgeweitet werden sollen. Ebenso wünschen viele der<br />

Befragten mehr Informationen / Werbung. Dies korrespondiert mit der nur<br />

mäßigen Bekanntheit der Angebote (siehe Abb. 6-22). Zusammen mit der<br />

grundsätzlichen Bereitschaft eines großen Anteils der Befragten, den<br />

TaxiBus und das AST möglicherweise benutzen zu wollen (siehe Abb.<br />

6-25), zeigt sich hier ein bedeutendes Potenzial.<br />

163


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

6.5 Kombination von Fahrrad und Bahn<br />

In der Kombination von Fahrrad und ÖPNV werden die höchsten Verlagerungspotenziale<br />

vom MIV gesehen, da so relativ flexibel auch längere Distanzen<br />

überwunden werden können. Folglich wurde in der Befragung die<br />

heutige Nutzung von Bike & Ride abgefragt.<br />

Abb. 6-40:<br />

Nutzung von Bike & Ride (n=4.612, Mehrfachantworten waren<br />

möglich)<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

nicht vorstellbar<br />

63<br />

vorstellbar<br />

1000<br />

500<br />

722<br />

2114<br />

1286<br />

Nachtransport<br />

Mitnahme<br />

Vortransport<br />

427<br />

0<br />

ja<br />

nein, aber<br />

vorstellbar<br />

nein, nicht<br />

vorstellbar<br />

1.212-mal wurde angegeben, dass mindestens eine Form von Bike & Ride<br />

schon einmal genutzt wurde. 2.114 Personen geben an, sie hätten Bike &<br />

Ride zwar noch nie genutzt, könnten es sich aber vorstellen. Für 1.286 Befragte<br />

ist Bike & Ride grundsätzlich nicht vorstellbar.<br />

Bike & Ride im Vor- und Nachtransport wird heute im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> vor<br />

allem von den 15- bis 30-Jährigen genutzt, während die Altersklassen zwischen<br />

40 und 70 Jahren am häufigsten die Fahrradmitnahme praktizieren.<br />

Das zeigt, dass die Jüngeren Bike & Ride eher im Alltagsverkehr nutzen,<br />

die Älteren jedoch eher im Freizeitverkehr.<br />

164


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-41:<br />

Nutzung von Bike & Ride nach Alter (n=4.612, Mehrfachantworten<br />

waren möglich, Prozentzahlen beziehen sich auf<br />

Antworten)<br />

>70 Jahre<br />

6% 11%<br />

38%<br />

44%<br />

61‐70 Jahre<br />

7%<br />

18%<br />

46%<br />

28%<br />

51‐60 Jahre<br />

8%<br />

18%<br />

48%<br />

25%<br />

41‐50 Jahre<br />

10%<br />

18%<br />

47%<br />

24%<br />

ja, Vortransport<br />

31‐40 Jahre<br />

9%<br />

14%<br />

46%<br />

30%<br />

ja, Mitnahme<br />

ja, Nachtransport<br />

18‐30 Jahre<br />

13%<br />

12%<br />

43%<br />

29%<br />

nein, aber vorstellbar<br />

15‐17 Jahre<br />

17%<br />

17%<br />

43%<br />

19%<br />

nein, nicht vorstellbar<br />

6 bis 14 Jahre<br />

11%<br />

16%<br />

57%<br />

15%<br />

keine Angabe<br />

11%<br />

18%<br />

41%<br />

30%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Die höchsten Potenziale für Bike & Ride sind bei den Kindern zwischen 6-<br />

und 14-Jahren auszumachen.<br />

165


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die Weilerswister und <strong>Euskirchen</strong>er können die meisten Erfahrungen mit<br />

Bike & Ride vorweisen. An dritter Stelle liegen die Dahlemer; hier ist die<br />

Gesamtstichprobe allerdings klein und hier haben relativ viele Personen Erfahrungen<br />

mit der Fahrradmitnahme angegeben.<br />

Abb. 6-42:<br />

Nutzung von Bike & Ride nach Wohnort (n=4.548, Mehrfachantworten<br />

waren möglich, Prozentzahlen beziehen sich<br />

auf Antworten)<br />

Bad Münstereifel<br />

9% 11%<br />

43%<br />

36%<br />

Blankenheim<br />

5% 14%<br />

47%<br />

33%<br />

Dahlem<br />

11%<br />

23%<br />

39%<br />

24%<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

15%<br />

3%<br />

10%<br />

8%<br />

8%<br />

18%<br />

17%<br />

20%<br />

49%<br />

41%<br />

47%<br />

47%<br />

22%<br />

37%<br />

25%<br />

26%<br />

ja, Vortransport<br />

ja, Mitnahme<br />

ja, Nachtransport<br />

nein, aber vorstellbar<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

9% 16%<br />

4%<br />

14%<br />

45%<br />

52%<br />

30%<br />

29%<br />

nein, nicht vorstellbar<br />

Weilerswist<br />

19%<br />

18%<br />

43%<br />

19%<br />

Zülpich<br />

7% 11%<br />

52%<br />

29%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Es verwundert nicht, dass in den Kommunen ohne Bahnanschluss der Anteil<br />

der Befragten, die Erfahrungen mit Bike & Ride gemacht haben, am geringsten<br />

ist: In Hellenthal beträgt der Anteil nur 17 %, in Zülpich und<br />

Schleiden jeweils 19 %. Der geringe Anteil in Blankenheim mit 20 % liegt<br />

vermutlich in der ortsfernen Lage des Bahnhofs begründet und in der für<br />

das Radfahren ungünstigen Topographie des Gemeindegebietes.<br />

166


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Schließlich konnten die Befragten noch Verbesserungsvorschläge für die<br />

Kombination von Fahrrad und Bahn benennen:<br />

Abb. 6-43:<br />

Verbesserungsvorschläge für Bike & Ride (n=3.582, Mehrfachantworten<br />

waren möglich)<br />

Fahrradbox<br />

1641<br />

überdachtes Parken<br />

1063<br />

Fahrradvermietung<br />

624<br />

mehr Stellplätze in Bus&Bahn<br />

kostenfreie / kostengünstigere Fahrradmitnahme<br />

bequemer Einstieg<br />

Aufzüge an Bf/ barrierefreier Zugang zum Gleis<br />

häufigere Bus‐/Bahnverbindungen<br />

mehr Stellplätze am Bf<br />

Fahrradhalterungen in Bus&Bahn<br />

überwachte Abstellanlagen<br />

für Schüler kostenfreie Fahrradmitnahme<br />

117<br />

55<br />

40<br />

20<br />

8<br />

6<br />

3<br />

3<br />

2<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800<br />

Es werden mit weitem Abstand am häufigsten Verbesserungen beim Fahrradparken<br />

gefordert: Fahrradboxen für sicheres und überdachtes Parken<br />

sowie generell eine Überdachung für das Langzeitparken an Haltestellen.<br />

Die Fahrradvermietung könnte helfen, die Kapazitätsprobleme an Tagen<br />

mit schönem Wetter bei der Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen zu<br />

entschärfen. Und schließlich werden mehr Fahrradmitnahmekapazitäten,<br />

kostenfreie Fahrradmitnahme und barrierefreie Zugänge für die Mitnahme<br />

gewünscht.<br />

167


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

6.6 Radverkehrspotenziale<br />

Alltagsradfahrer fahren in der Regel relativ unbeeinflusst vom Wetter Fahrrad;<br />

nur Phasen mit lang anhaltendem regenreichem Wetter sowie Schnee<br />

und Eis unterbrechen ihre Verkehrsmittelroutine. Ob das auch im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> der Fall ist und um den Anteil der Alltagsradfahrer beziffern zu<br />

können, wurde die Frage nach dem Radfahrertyp gestellt:<br />

Abb. 6-44:<br />

Welcher Typ Radfahrer sind Sie – Fahren Sie eher in der<br />

Freizeit oder im Alltag Rad? (n=2.495, Mehrfachantworten<br />

waren möglich) 57<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

293<br />

288<br />

841<br />

20<br />

35<br />

233<br />

in Freizeit und Alltag<br />

nur sporadisch<br />

nur im Sommer<br />

nur wenn trocken<br />

Wetter egal<br />

200<br />

0<br />

462<br />

276<br />

47<br />

in der Freizeit im Alltag in Freizeit und Alltag<br />

Grundsätzlich fahren viel mehr Befragte in der Freizeit Rad, nur eine geringe<br />

Anzahl gibt an, sowohl in der Freizeit als auch im Alltag Rad zu fahren.<br />

Die Freizeit-Radfahrer sind sehr viel abhängiger vom Wetter: 60 % fahren<br />

nur im Sommer bzw. nur bei trockenem Wetter. 25 % der Freizeit-<br />

Radfahrer geben jedoch auch an, bei jedem Wetter zu fahren. Die Hälfte<br />

der Alltagsradfahrer fährt unabhängig vom Wetter Fahrrad, 40 % benutzen<br />

ihr Rad im Alltag nur, wenn das Wetter trocken ist.<br />

Die folgende Abbildung zeigt denn auch noch einmal die Regelmäßigkeit<br />

des Fahrradfahrens unabhängig von Freizeit oder Alltag auf:<br />

57 Nicht alle Befragte beantworten diese Frage und zudem waren Mehrfachantworten zulässig. Aus<br />

diesem Grund gibt dieses Ergebnis einen Eindruck über die Anteile.<br />

168


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-45:<br />

Welcher Typ Radfahrer sind Sie – regelmäßiges Radfahren?<br />

(n=3.307, Mehrfachantworten waren möglich)<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

313<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

738<br />

323<br />

1074<br />

859<br />

fahre nie mit dem Rad<br />

nur sporadisch<br />

nur im Sommerhalbjahr<br />

nur bei trockenem Wetter<br />

unabhängig vom Wetter<br />

0<br />

fahre<br />

unabhängig<br />

vom Wetter<br />

fahre<br />

zeitweise<br />

fahre nie<br />

Die Frage zur Entfernung der Ausbildungs-/Arbeitsstätte macht noch einmal<br />

unter einem anderen Aspekt die Potenziale für die Nutzung des Fahrrades<br />

deutlich:<br />

Abb. 6-46:<br />

Entfernung zur Ausbildungs-/Arbeitsstätte (n=2.726)<br />

< 1km<br />

5%<br />

1‐2 km<br />

8%<br />

> 20 km<br />

42%<br />

3‐5 km<br />

11%<br />

5‐10 km<br />

15%<br />

10‐20 km<br />

19%<br />

169


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Rund 26 % der Wege haben eine Länge zwischen 3 und 10 km 58 ; damit<br />

liegen sie in Fahrradentfernung. Allerdings muss bei Wegen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

immer auch die Topografie berücksichtigt werden.<br />

Die Wege unter 3 km sind in oft zu kurz für das Fahrrad; sie werden eher<br />

zu Fuß zurückgelegt.<br />

Wird zukünftig die Verfügbarkeit der Pedelecs steigen, so ist mit einer deutlichen<br />

Steigerung der Fahrradpotenziale zu rechnen, da nicht nur die Wegelänge<br />

in etwa verdoppelt werden kann, sondern auch die Topographie<br />

deutlich an Einfluss verliert. Bei einem Einsatz von Pedelecs steigt die Wegedistanz<br />

auf 20 km, was ein Radverkehrspotenzial von ca. 45 % bedeuten<br />

würde.<br />

Allerdings fahren nicht alle Personen, die aufgrund der Wegedistanz Fahrrad<br />

fahren könnten, auch wirklich mit dem Rad.<br />

Abb. 6-47:<br />

Entfernung zur Ausbildungs-/Arbeitsstätte und Grund, warum<br />

das Fahrrad nicht genutzt wird (n=3.058, Mehrfachantworten<br />

waren möglich)<br />

zu viel Gepäck<br />

Auto nötig für Wegekopplung<br />

Abstellanlagen unsicher/ unbequem<br />

keine Umzieh‐/Duschmöglichkeit<br />

39<br />

43 51<br />

23<br />

34<br />

52 56<br />

44<br />

keine Angabe<br />

< 1km<br />

1‐2 km<br />

3‐5 km<br />

5‐10 km<br />

10‐20 km<br />

> 20 km<br />

zu gefährlich<br />

55 79 71 58<br />

zu anstrengend/ zu langsam<br />

43 97<br />

145<br />

144<br />

98<br />

zu nah/ weit entfernt<br />

655349<br />

162<br />

388<br />

1027<br />

0 500 1000 1500 2000<br />

58 In der hochgerechneten Stichprobe haben 31,6 % aller Wege (nicht nur die Ausbildungs- und Arbeitswege)<br />

eine Länge zwischen 3 und 10 Kilometern.<br />

170


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Die weitaus meisten Befragten geben an, dass der Weg zu nah bzw. zu<br />

weit ist. Diese Angabe ist üblicherweise die häufigste in Befragungen. 59<br />

Dann lassen ungefähr 15 % der Antworten eine mangelnde Motivation gegenüber<br />

dem Radfahren erkennen. Circa 10 % der Antworten beziehen<br />

sich auf mangelnde Verkehrssicherheit beim Radfahren und ungefähr 5 %<br />

vermissen eine Umzieh- oder Duschmöglichkeit am Zielort bzw. sind der<br />

Ansicht, dass die Abstellanlagen ihren Sicherheits- und Qualitätsansprüchen<br />

nicht genügen.<br />

Damit werden die wesentlichen Faktoren für eine Förderung des Fahrradfahrens<br />

auf dem Weg zur Arbeit bzw. zur Schule genannt:<br />

Sichere und bequem befahrbare Radverkehrswegeinfrastruktur<br />

sichere und bequem zu nutzende Abstellanlagen<br />

Aufbewahrungsmöglichkeit für Wechselkleidung, Umzieh- und<br />

Duscheinrichtungen (speziell bei Berufstätigen).<br />

59 siehe z.B.: Stadt Moers: Altersgruppenspezifische Verkehrssicherheitsarbeit – Schülerbefragung<br />

zum Radverkehr in der Stadt Moers. Moers 2010, Seite 46<br />

171


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

6.7 Bewertung der Radverkehrsinfrastruktur und<br />

Verbesserungspotenziale<br />

Die Aussage, die mit Abstand am meisten Zustimmung erhalten hat, ist die<br />

Aussage „“Radfahren in Kreuzungen muss sicherer werden“: Fast 60 % der<br />

Befragten äußeren hierzu Zustimmung.<br />

Abb. 6-48:<br />

Bewertung der Aussagen zum Radverkehr<br />

Es fehlen Radwege /‐routen an Straßen.<br />

42%<br />

40%<br />

18%<br />

Es fehlen Radwege /‐routen abseits von Straßen.<br />

29%<br />

44%<br />

27%<br />

Radfahren in Kreuzungen muss sicherer sein.<br />

57%<br />

31%<br />

12%<br />

Radwege müssen sicherer & komfortabler<br />

werden.<br />

33%<br />

42%<br />

25%<br />

trifft zu<br />

mittel<br />

Wünsche mir mehr Tipps& Infos zum Radfahren.<br />

22%<br />

26%<br />

51%<br />

trifft nicht zu<br />

Hätte ich ein Pedelec, würde ich mehr Radfahren.<br />

20%<br />

16%<br />

64%<br />

Ich würde gerne ein Pedelec/ E‐Bike mieten.<br />

7%<br />

13%<br />

79%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Auch als wichtig erachtet wird: „Es fehlen Radwege / Radrouten an Straßen“,<br />

sogar deutlich wichtiger als „abseits von Straßen“. Damit hat die Radfahrinfrastruktur<br />

für den Alltagsverkehr Priorität.<br />

Die meisten Nennungen im Mittelbereich haben die Aussagen „Es fehlen<br />

Radwege/-routen abseits von Straßen“ und „Radwege müssen sicherer<br />

und komfortabler werden“.<br />

Die geringste Zustimmung erhält die Aussage „Ich würde gerne ein<br />

Pedelec / E-Bike mieten“. Wenig Zustimmung bekommt darüber hinaus<br />

„Hätte ich ein Pedelec, würde ich mehr Rad fahren“ und „Wünsche mir<br />

mehr Tipps und Infos zum Radfahren“. Augenscheinlich sind die Vorteile<br />

der Pedelecs bislang nur wenigen Bewohnern des <strong>Kreis</strong>es bewusst: Das<br />

bestätigt die Aussage vieler Händler, die immer noch von vielen Kunden<br />

hören, dass Pedelec fahren nur etwas für Senioren ist. Hier muss auf jeden<br />

Fall das Marketing verbessert und intensiviert werden.<br />

172


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Schließlich konnten die Probanden Verbesserungsvorschläge für den Radverkehr<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> frei nennen. Die Verbesserungsvorschläge<br />

werden thematisch sortiert in den folgenden Abbildungen aufgeführt:<br />

Abb. 6-49:<br />

Verbesserungsvorschläge zur linienhaften Radverkehrsinfrastruktur<br />

mehr Radwege<br />

sicherere Radwege<br />

mehr Radwege außerorts (zw. Gemeinden)<br />

besser ausgebautes Radwegenetz<br />

mehr Radwege an Hauptstraßen<br />

<strong>Kreis</strong>verkehre sicherer gestalten<br />

mehr Sicherheit an Kreuzungen/ Einmündungen<br />

keine Radfahrstreifen (auf der Straße)<br />

mehr Radwege abseits von Straßen<br />

Radwege von Gehwegen trennen<br />

Radwege asphaltieren<br />

mehr Radwege innerorts<br />

Radwege‐Vorbild Niederlande<br />

Radwegenden/ ‐übergänge besser regeln<br />

mehr Radwege abseits von Hauptstraßen<br />

mehr Radfahrstreifen (auf der Straße)<br />

4<br />

8<br />

13<br />

12<br />

11<br />

11<br />

11<br />

24<br />

22<br />

22<br />

20<br />

30<br />

34<br />

41<br />

57<br />

73<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Grundsätzlich wird mehr linienhafte Radverkehrsinfrastruktur gefordert. In<br />

der Regel ist davon auszugehen, dass „mehr Radwege“ nicht unbedingt<br />

„mehr baulich angelegte Radwege“ bedeutet, da den Befragten in der Regel<br />

das breite Spektrum der linienhaften Radverkehrsinfrastruktur von<br />

Schutzstreifen über Radfahrstreifen bis hin zu Fahrradstraße und anderen<br />

Infrastrukturelementen nicht bekannt ist. Allerdings wünschen sich ausdrücklich<br />

22 Befragte, dass keine Radfahrstreifen angelegt werden – doch<br />

ist hier nicht zu verifizieren, ob dieser Wunsch von Radfahrern oder Autofahrern<br />

geäußert wird. Vier wünschen sich dagegen explizit mehr Radfahrstreifen;<br />

hier ist davon auszugehen, dass dieser Wunsch von Radfahrern<br />

genannt wurde.<br />

Nach der Forderung nach mehr linienhaften Radverkehrsinfrastruktur steht<br />

an zweiter Stelle die Forderung nach mehr Verkehrssicherheit, vor allem an<br />

<strong>Kreis</strong>verkehren sowie Kreuzungen und Einmündungen.<br />

173


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-50:<br />

Verbesserungsvorschläge zur ergänzenden Radverkehrsinfrastruktur<br />

bessere Beschilderung/Markierung der Radwege<br />

bessere Mitnahmemöglichkeiten in Bus & Bahn<br />

mehr Infos/ Karten zu Radrouten<br />

sichere Abstellmöglichkeiten<br />

Beleuchtung<br />

Fahrradverleihstationen<br />

sichere Abstellmöglichkeiten in EU<br />

mehr Abstellmöglichkeiten (innerorts)<br />

Verleih von Pedelecs/ E‐Bikes<br />

kostenlose Mitnahme in Bus&Bahn<br />

5<br />

4<br />

4<br />

8<br />

10<br />

15<br />

16<br />

20<br />

22<br />

45<br />

günstigere Mitnahme in Bus&Bahn<br />

3<br />

Mitnahme auch in TaxiBus&AST<br />

3<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

Die häufigste Nennung bei der ergänzenden Radverkehrsinfrastruktur bekommt<br />

eine Optimierung der Fahrradwegweisung, aber auch eine Verbesserung<br />

der Fahrradmitnahme im ÖPNV und Fahrrad-/Pedelec-Vermietung<br />

wird mehrfach genannt. Schließlich scheint es auch bei den Abstellanlagen<br />

Optimierungspotenziale zu geben.<br />

Beleuchtung ist vor allem in ländlichen Raum auf Außerortsradwegen ein<br />

Thema, dass in letzter Zeit neue Perspektiven bekommen hat: Zum einen<br />

ist heute eine Stromnetz unabhängige Beleuchtung über Solarenergie möglich,<br />

die in den Niederlanden zudem mit Bewegungsmeldern ausgestattet<br />

ist, zum anderen werden zunehmend auf Radwegen außerorts reflektierende<br />

Randmarkierungen eingesetzt, die ein Abkommen vom Weg verhindern<br />

sollen.<br />

174


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Abb. 6-51:<br />

Verbesserungsvorschläge zu Wartung und Kontrolle<br />

bessere Wartung/ Pflege der Radwege<br />

59<br />

mehr Rücksichtsnahme durch/ Kontrolle der<br />

Autofahrer<br />

27<br />

Zuparken durch Pkw verhindern<br />

23<br />

Fahrverbot auf Straßen (wenn Radwege<br />

vorhanden)<br />

30<br />

Kontrolle der Radfahrer<br />

23<br />

mehr Rücksichtsnahme durch Radfahrer<br />

11<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Wartung und Pflege der vorhandenen Radwege ist der hier am häufigsten<br />

genannte Verbesserungsvorschlag. Die Radfahrer wünschen sich mehr<br />

Rücksichtnahme der Autofahrer und eine stärkere Kontrolle von Fehlverhalten<br />

der Autofahrer.<br />

Die Autofahrer wiederum wünschen sich auch mehr Rücksichtnahme der<br />

Radfahrer und eine stärkere Kontrolle von Fehlverhalten der Radfahrer. 30<br />

Personen nennen zudem das Fahren auf der Fahrbahn, obwohl ein Radweg<br />

vorhanden ist, als ein Ärgernis; hier ist davon auszugehen, dass viele<br />

Autofahrer die Änderungen in der StVO bezüglich der Radwegebenutzungspflicht<br />

nicht realisiert haben. Hier tut noch viel Aufklärungsarbeit Not.<br />

15 Befragte sind zudem der Ansicht, dass es genug bzw. bereits zu viele<br />

Radwege im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gebe.<br />

175


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

6.8 Car-Sharing<br />

Das Potenzial für Car-Sharing im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist bislang begrenzt:<br />

Rund 5 % der Befragten bekunden ein konkretes Interesse, weitere 15 %<br />

wollen zunächst weiter informiert werden.<br />

Abb. 6-52:<br />

Haben Sie Interesse an Car-Sharing? (n=4.512)<br />

ja,<br />

nutze eigenen Pkw kaum<br />

1%<br />

sonstiges<br />

0% keine Angabe<br />

9%<br />

ja, kann vielleicht 1 Pkw<br />

abschaffen<br />

3%<br />

1 Pkw abschaffen<br />

/ mehr Infos<br />

1%<br />

ja, möchte eigenen Pkw<br />

anbieten<br />

0%<br />

vielleicht, mehr Infos<br />

nötig<br />

15%<br />

nein<br />

71%<br />

Sieben von zehn Personen haben heute jedoch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> kein<br />

Interesse an Car-Sharing.<br />

176


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Es zeigt sich, dass die Personen, die ein Interesse bekunden, vor allem<br />

jüngere Jahrgänge sind:<br />

Abb. 6-53:<br />

Interesse an Car-Sharing nach Alter (n=4.512)<br />

>70 Jahre<br />

61‐70 Jahre<br />

51‐60 Jahre<br />

41‐50 Jahre<br />

31‐40 Jahre<br />

18‐30 Jahre<br />

15‐17 Jahre<br />

6 bis 14 Jahre<br />

keine Angabe<br />

ja, nutze eigenen Pkw kaum<br />

ja, kann vielleicht 1 Pkw<br />

abschaffen<br />

1 Pkw abschaffen / mehr Infos<br />

ja, möchte eigenen Pkw<br />

anbieten<br />

vielleicht, mehr Infos nötig<br />

nein<br />

sonstiges<br />

keine Angabe<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Bis zu 30 % der 15- bis 30-Jährigen bekunden ihr Interesse an Car-<br />

Sharing. Diese Altersgruppe kennt dieses Angebot wohl auch schon eher<br />

und zeigt eine höhere Bereitschaft dazu.<br />

Analysiert man nur diejenigen, die ein Interesse an Car-Sharing bekunden<br />

(n=899), so sind vor allem die 51- bis 70-Jährigen interessiert, da hier<br />

Zweitwagen im Haushalt vorhanden zu sein scheinen, die nicht mehr regelmäßig<br />

genutzt werden.<br />

177


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Unterschiede zwischen den Kommunen bestehen kaum, wie die folgende<br />

Abbildung zeigt:<br />

Abb. 6-54:<br />

Interesse an Car-Sharing nach Wohnort (n=4.483)<br />

Bad Münstereifel<br />

Blankenheim<br />

Dahlem<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Hellenthal<br />

Kall<br />

Mechernich<br />

Nettersheim<br />

Schleiden<br />

ja, nutze eigenen Pkw kaum<br />

ja, kann vielleicht 1 Pkw abschaffen<br />

1 Pkw abschaffen / mehr Infos<br />

ja, möchte eigenen Pkw anbieten<br />

vielleicht, mehr Infos nötig<br />

nein<br />

sonstiges<br />

keine Angabe<br />

Weilerswist<br />

Zülpich<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

178


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

7 Literatur<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Mobilität in<br />

Deutschland (MiD) 2002. Ergebnisbericht. http://www.mobilitaet-indeutschland.de/03_kontiv2002/pdf/ergebnisbericht_mid_ende_144_punkte.p<br />

df abgerufen am 2.11.2012<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Mobilität in<br />

Deutschland (MiD) 2008. Ergebnisbericht Struktur – Aufkommen –<br />

Emissionen – Trends.<br />

http://www.mobilitaet-indeutschland.de/pdf/MiD2008_Abschlussbericht_I.pdf,<br />

abgerufen am<br />

2.11.2012<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Mobilität in<br />

Deutschland (MiD) 2008. Kurzbericht Struktur – Aufkommen – Emissionen<br />

– Trends.<br />

http://www.mobilitaet-indeutschland.de/pdf/MiD2008_Kurzbericht_I.pdf,<br />

abgerufen am<br />

2.11.2012<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Mobilität in<br />

Deutschland (MiD) 2008. Tabellenband. http://www.mobilitaet-indeutschland.de/pdf/MiD2008_Tabellenband.pdf,<br />

abgerufen am<br />

12.4.2012<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Mobilität in<br />

Deutschland (MiD) 2008. Trends im Verkehrsmarkt, Detailergebnisse<br />

der Studie Mobilität in Deutschland. http://www.mobilitaet-indeutschland.de/pdf/VortragMiD_VDV_Marketingkongress2010.pdf,<br />

abgerufen am 14.8.2012, Seite 20<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): ÖPNV:<br />

Planung für ältere Menschen. Ein Leitfaden für die Praxis. BMVBS-<br />

Online-Publikation 09/2010. S. 23.<br />

http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BMVBS/Onli<br />

ne/2010/ON092010.html, abgerufen am 2.11.2012<br />

http://www.bbr.bund.de/nn_622162/BBSR/DE/Raumentwicklung/Raumentw<br />

icklungDeutschland/Raumordnungsberichte/ROB2005/ROB2005.html<br />

, abgerufen am 2.11.2012<br />

http://www.berlin-institut.org/newsletter/72_06_Mai_2009.html,<br />

am 12.4.2012<br />

abgerufen<br />

https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/ abgerufen am 2.11.2012<br />

179


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

Infas: Trends im Verkehrsmarkt – Detailergebnisse der Studie Mobilität in<br />

Deutschland. Präsentation anlässlich des VDV-Marketing-<br />

Kongresses in Erfurt am 15. und 16.4.2010<br />

Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen: Erlass „Standards zur einheitlichen Modal-Split-<br />

Erhebung in nordrheinwestfälischen Kommunen“, Fassung 2009<br />

http://www.fahrradfreundlich.nrw.de/cipp/agfs/lib/all/lob/return_downlo<br />

ad,ticket,guest/bid,1531/no_mime_type,0/~/Standards_Modal_Split_2<br />

40409.pdf, abgerufen am 24.10.2012<br />

Stadt Münster: Fahrradhauptstadt Münster - alle fahren Rad: gestern, heute,<br />

morgen. Münster 2009<br />

180


Haushaltsbefragung zur Mobilität im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 2012<br />

8 Anhang<br />

Fragebogen<br />

Zusatzfragebogen<br />

Anschreiben<br />

181

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