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KURENAI : Kyoto University Researc<br />

Title<br />

<strong>Uber</strong> <strong>das</strong> <strong>Warmwalzen</strong> <strong>fur</strong> <strong>die</strong><br />

stranggegossenen Brammen<br />

Breiten<br />

Author(s) Takuda, Hirohiko<br />

Citation Kyoto University ( 京 都 大 学 )<br />

Issue Date 1984-11-24<br />

URL<br />

http://hdl.handle.net/2433/74549<br />

Right<br />

Type<br />

Thesis or Dissertation<br />

Textversion author<br />

Kyoto University


<strong>Uber</strong> <strong>das</strong> <strong>Warmwalzen</strong><br />

für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

<strong>der</strong> stranggegossenen Brammen<br />

Hirohiko<br />

von<br />

Takuda<br />

1984


<strong>Uber</strong> <strong>das</strong> <strong>Warmwalzen</strong><br />

für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

<strong>der</strong> stranggegossenen Brammen<br />

Hirohiko<br />

von<br />

Takuda<br />

1984


VORWORT<br />

Die vorliegende Dissertation wurde von Herrn Professor<br />

Dr_-Ing. J. Kokado angeregt. An <strong>die</strong>ser Stelle möchte ich<br />

ihm für <strong>die</strong> freundliche Betreuung <strong>der</strong> Arbeit danken.<br />

Mein aufrichtiger Dank gilt auch den Herren a.o. Professor<br />

Dr.-Ing. N. Hatta und Dr.-Ing. K. Mori für ihre wertvollen<br />

Hinweise bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Forschung.<br />

Nicht min<strong>der</strong> sei dem Kultusministerium für <strong>die</strong> finanzielle<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Arbeit gedankt.


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

1. EINLEITUNG<br />

1<br />

1.1.<br />

Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong> stranggegossenen<br />

Brammen beim <strong>Warmwalzen</strong> vor<br />

<strong>der</strong><br />

Warmbreitbandstraße<br />

1<br />

1.2.<br />

Bisherige<br />

Forschungsergebnisse<br />

3<br />

1.3.<br />

Zweck und Inhalt <strong>die</strong>ser Arbeit<br />

7<br />

2. EXPERIMENT UND ANALYSE ÜBER DAS VERTIKALWALZEN<br />

DER BRAMMEN MIT FLACH- UND KALIBERWALZE<br />

10<br />

2.1.<br />

Einleitung<br />

10<br />

2.2.<br />

Versuchsmethode<br />

10<br />

2.3.<br />

Berechnungsverfahren<br />

13<br />

2.3.1.<br />

Ansatz <strong>der</strong> Grundgleichungen für <strong>das</strong> in<br />

<strong>der</strong> Rechnung benutzte starr-plastische<br />

Finite-Elemente-Verfahren<br />

13<br />

2.3.2.<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Materialsfließspannung von <strong>der</strong> Dehnung<br />

und von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

15<br />

2.3.3.<br />

Die für <strong>die</strong> Rechnung benutzten räumlichen<br />

finiten Elemente<br />

17<br />

2.3.4.<br />

Rechenmodell für <strong>das</strong> Vertikalwalzen<br />

mit Flach- und Kaliberwalze<br />

19<br />

2.4. Experimentelle und analytische Ergebnisse<br />

23<br />

2.4.1.<br />

Querschnittform <strong>der</strong> Bramme nach dem<br />

Vertikalwalzen<br />

23<br />

2.4.2.<br />

Einfluß <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Materialsfließspannung<br />

von <strong>der</strong> Dehnung und von<br />

<strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit auf <strong>die</strong> Hundeknochenform<br />

27


Seite<br />

2.4.3.<br />

Walzkraft und Walzmoment beim Vertikalwalzen<br />

28<br />

2.4.4.<br />

Walzeigenschaft beim Horizontalwalzen<br />

des hundeknochenförmigen Walzgutes<br />

30<br />

2.4.5.<br />

Anwendung des anlytischen Verfahrens<br />

über <strong>das</strong> Vertikalwalzen auf <strong>die</strong> praktischen<br />

Stahlbrammen<br />

32<br />

2.5.<br />

Zusammenfassung<br />

35<br />

3. EXPERIMENT UND ANALYSE ÜBER DAS HORIZONTALWALZEN<br />

DES HUNDEKNOCHENFÖRMIGEN WALZGUTES<br />

37<br />

3.1.<br />

Einleitung<br />

37<br />

3.2.<br />

Versuchs- und Berechnungsverfahren<br />

37<br />

3.2.1.<br />

Versuchsverfahren<br />

37<br />

3.2.2.<br />

Berechnungsverfahren<br />

38<br />

3.3.<br />

Experimentelle und analytische Ergebnisse<br />

41<br />

3.3.1.<br />

Experimentelle Ergebnisse über <strong>die</strong><br />

Wirkung des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

und des Gipfelstellenverhältnisses<br />

auf den Walzvorgang<br />

41<br />

3.3.2.<br />

Vergleich zwischen den experimentellen<br />

und analytischen Ergebnissen<br />

44<br />

3.3.3.<br />

Rechnerische Ergebnisse über <strong>die</strong> Wirkung<br />

des Hundeknochendickenverhältnisses und<br />

des Gipfelstellenverhältnisses auf den<br />

Walzvorgang<br />

45<br />

3.4.<br />

Zusammenfassung<br />

48<br />

4. VERTEILUNG DER IM WALZGUT HERVORGERUFENEN SPAN-<br />

NUNGEN BEIM BREITENABNAHMENPROZESS<br />

4.1. Einleitung<br />

49<br />

49


Seite<br />

4.2. Versuchs- und Berechnungsverfahren<br />

49<br />

4.2.1<br />

Versuchsmethode<br />

49<br />

4.2.2.<br />

Rechnerische<br />

Methode<br />

50<br />

4.3.<br />

Experimentelle und berechnete Ergebnisse<br />

52<br />

4.3.1.<br />

Spannungsverteilung während des Vertikalwalzens<br />

mit Kaliberwalze<br />

52<br />

4.3.2.<br />

Spannungsverteilung während des Horizontalwalzens<br />

des hundeknochenförmigen<br />

walzgutes<br />

56<br />

4.3.3.<br />

Einfluß <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Vertikalwalze auf<br />

<strong>die</strong><br />

Spannungsverteilung<br />

58<br />

4.3.4.<br />

Einfluß <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

auf <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

62<br />

4.5.<br />

Zusammenfassung<br />

63<br />

5. EINFLUSS DES WALZENDURCHMESSERS UND DER BRAMMEN-<br />

BREITE AUF DIE WALZEIGENSCHAFTEN BEIM WALZEN FÜR<br />

DIE BREITENABNAHME DER BRAMMEN<br />

65<br />

5.1.<br />

Einleitung<br />

65<br />

5.2.<br />

Versuchsmethode<br />

65<br />

5.3.<br />

Versuchsergebnisse und Betrachtung<br />

66<br />

5.3.1.<br />

Einfluß des Walzendurchmessers auf <strong>die</strong><br />

Walzeigenschaften<br />

66<br />

5.3.2.<br />

Einfluß <strong>der</strong> Brammenbreite auf <strong>die</strong><br />

Walzeigenschaften<br />

71<br />

5.3.3.<br />

Berechnung <strong>der</strong> Walzeigenschaften beim<br />

Vertikalwalzen <strong>der</strong> Stahlbrammen mit dem<br />

Finite-Elemente-Verfahren<br />

76<br />

5.4.<br />

Zusammenfassung<br />

80


Seite<br />

6. EINFLUSS DER TEMPERATURVERTEILUNG IM WALZGUT<br />

AUF DIE HUNDEKNOCHENFORM BEIM VERTIKALWALZEN<br />

82<br />

6.1.<br />

6.2.<br />

Einleitung<br />

Experimentelle und rechnerische Methode<br />

82<br />

83<br />

6.2.1.<br />

Experimentelle<br />

Methode<br />

83<br />

6.2.2.<br />

Rechnerische<br />

Methode<br />

84<br />

6.3.<br />

Experimentelle und rechnerische Ergebnisse<br />

85<br />

6.4.<br />

6.5.<br />

Betrachtung<br />

Zusammenfassung<br />

90<br />

92<br />

7. FORMÄNDERUNG DER BRAMMEN UND KRAFTBEDARF BEIM<br />

MEHRSTUFIGEN WALZEN FÜR DIE BREITENABNAHME<br />

94<br />

7.1.<br />

Einleitung<br />

94<br />

7.2.<br />

Versuchsmethode<br />

94<br />

7.3.<br />

Experimentelle<br />

Ergebnisse<br />

97<br />

7.3.1.<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Querschnittform des<br />

7.3.2.<br />

Walzgutes im ständigen Umformungsbereich<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Länge des Schopf-Endes<br />

102<br />

97<br />

7.3.3.<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Walzmomentes und <strong>der</strong><br />

Walzkraft<br />

104<br />

7.4.<br />

Zusammenfassung<br />

106<br />

8. EINWIRKUNG DES WALZENS FÜR DIE BREITENABNAHME<br />

AUF DIE MAKROSTRUKTUR UND AUF DIE MECHANISCHEN<br />

EIGENSCHAFTEN DER STRANGGEGOSSENEN BRAMMEN<br />

108<br />

8.1.<br />

8.2.<br />

8.3.<br />

Einleitung<br />

Versuchsmethode<br />

Versuchsergebnisse und Betrachtung<br />

108<br />

109<br />

111<br />

8.3.1. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Querschnittform des Walzgutes<br />

beim V.H-Walzen<br />

111


Seite<br />

8.3.2.<br />

Einfluß des Walzens für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

auf <strong>die</strong> Makrostruktur<br />

113<br />

8.3.3.<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> mechanischen Eigenschaften<br />

des<br />

Walzgutes<br />

116<br />

8.4.<br />

Zusammenfassung<br />

119<br />

9. ZUSAMMENFASSUNG 121<br />

SCHRIFTTUM 128


- 1<br />

1, EINLEITUNG<br />

1.1. Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong> stranggegossenen<br />

Brammen beim <strong>Warmwalzen</strong> vor <strong>der</strong> Warmbreitbandstraße<br />

Das erstmals im Jahre 1960 für Stahl praktisch angewendete<br />

Stranggießverfahren wurde in den letzten Jahren technisch<br />

stark verbessert. Das Verhältnis des durch <strong>das</strong> Stranggießverfahren<br />

erzeugten Rohstahls zur gesamten Rohstahlerzeugung<br />

nimmt von Jahr zu Jahr zu, beson<strong>der</strong>s stark in Japan. Dies<br />

kommt erstens daher, daß <strong>das</strong> Ausbringen beim Stranggießverfahren<br />

über 10 % höher ist als beim Blockverfahren, und<br />

zweitens daß sein Energieverbrauch etwa 200 L 250.10' kcal/<br />

t-RS geringer ist. Ferner ist zu erwähnen, daß <strong>die</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> stranggegossenen Brammen besser ist als <strong>die</strong> <strong>der</strong> nach dem<br />

Blockverfahren erzeugten Brammen. Zum Beispiel hat <strong>das</strong> aus<br />

stranggegossenen Brammen warmgewalzten Stahlband eine geringere<br />

Streuung <strong>der</strong> Härte und <strong>der</strong> Festigkeit und eine größere<br />

Festigkeit zur übergangstemperatur als <strong>das</strong> Stahlband, <strong>das</strong><br />

aus den nach dem Blockverfahren erzeugten Brammen warmgewalzt<br />

ist. Früher wurde <strong>die</strong> nach dem Stranggießverfahren gewonnenen<br />

Brammen zunächst einmal auf <strong>die</strong> Zimmertemperatur abgekühlt,<br />

damit <strong>die</strong> Schrammen auf ihrer Oberfläche abgehobelt werden<br />

können. Durch <strong>die</strong> technische Entwicklung wurde aber <strong>die</strong> Oberflächenqualität<br />

so verbessert, daß <strong>die</strong>ser Vorgang unnötig<br />

wurde.<br />

Daher werden heute <strong>die</strong> Brammen für <strong>die</strong> Warmbreitbandstraße<br />

meistens, über 90 % in Japan, im Strangguß hergestellt. In


- 2 -<br />

<strong>der</strong> Warmbreitbandstraße sind Brammen mit verschiedenen Breiten<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Sie werden gewöhnlich durch <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kokillenbreite während des Gießens erzeugt. Es ist jedoch<br />

günstiger, <strong>die</strong> Brammen mit gleichbleiben<strong>der</strong> Breite und Dicke<br />

strangzugießen, um <strong>die</strong> Gießgeschwindigkeit konstant zu halten.<br />

Dies erleichtert <strong>die</strong> Abstimmung auf <strong>die</strong> Geschwindigkeit <strong>der</strong><br />

Stahlerzeugung, <strong>die</strong> Kontrolle <strong>der</strong> Brammenqualität, <strong>die</strong> Automatisierung<br />

und <strong>die</strong> Vereinfachung des Stranggießverfahrens<br />

und nicht zuletzt erhöht es <strong>das</strong> Ausbringen <strong>der</strong> Brammen.<br />

Deshalb hat man sich bemüht, Vorbrammen mit beliebiger Breite<br />

aus einem mit konstanter Breite vergossenen Strang durch Vertikal-<br />

und Horizontalwalzen herzustellen. Im Jahre 1980 wurde<br />

schließlich ein solches Verfahren mit Erfolg in Japan (Nippon<br />

Steel Corporation, Hütte-Oita) festgestellt. Und zwar werden<br />

<strong>die</strong> mit einer maximalen und konstanten Breite von 1900 mm<br />

und mit einer Dicke von 280 mm in drei Stranggießanlagen erzeugten<br />

Brammen durch <strong>die</strong> Anlage <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> mit den<br />

zwei Vertikalwalzen und dazwischen befindlichen Horizontalwalze<br />

zur Vorbrammen mit einer beliebigen Breite von 1900 mm<br />

bis auf 750 mm gewalzt, mit einer Walzgeschwindigkeit von<br />

etwa 1,0 m/s. Die Erzeugungsfähigkeit <strong>der</strong> Vorbrammen nach<br />

<strong>die</strong>sem Verfahren ist drei- bis viermal größer als <strong>die</strong> <strong>der</strong><br />

einzelnen Stranggießanlage mit zwei Stränge. Dies bedeutet,<br />

daß <strong>das</strong> Verfahren wirtschaftlich ungünstig ist, wenn <strong>die</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Stranggießanlage weniger zwei ist. In <strong>die</strong>sem Falle<br />

sollte man <strong>die</strong> Kokillenbreite än<strong>der</strong>n, wenn man <strong>die</strong> Breite <strong>der</strong><br />

Brammen groß än<strong>der</strong>n will, und sollte man <strong>die</strong> Brammenbreite<br />

durch eine vor <strong>der</strong> Vorstraße <strong>der</strong> Warmbreitbandstraße neu ge-


- 3 -<br />

bauten Vertikalwalze än<strong>der</strong>n, wenn man <strong>die</strong> Breite <strong>der</strong> Brammen<br />

um weniger als 300 mm abnehmen will.<br />

Es sind beim Planen solch einer Anlage wichtige und schwierige<br />

Fragen, welche Leistung <strong>der</strong> Motor haben soll, welche<br />

Form und welchen Durchmesser <strong>die</strong> Vertikalwalze haben soll<br />

und wie sich <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Spannungen im Walzgut durch<br />

<strong>die</strong> Walzbedingungen verän<strong>der</strong>t.<br />

1.2. Bisherige Forschungsergebnisse<br />

Wenn <strong>die</strong> Bramme durch <strong>die</strong> Vertikalwalze in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

gewalzt wird, verdicken sich <strong>die</strong> Brammenseiten, und ihre Querschnitt<br />

nimmt <strong>die</strong> sogenannte "Hundeknochenform" an. Daher ist<br />

<strong>das</strong> Horizontalwalzen erfor<strong>der</strong>lich, um <strong>die</strong> Bramme wie<strong>der</strong> zu<br />

ebenen, dadurch wird jedoch <strong>die</strong> Brammenbreite wie<strong>der</strong> etwas<br />

ausgebreitet. Das Umformverhalten <strong>der</strong> Brammen läßt sich für<br />

<strong>die</strong>se Fälle nicht anhand <strong>der</strong> bisherigen Walztheorien1'2)diskutieren.<br />

Das Walzen <strong>der</strong> Brammen in ihrer Breitenrichtung unterscheidet<br />

sich in <strong>der</strong> Walzgeometrie vom Flachwalzen durch ein wesentlich<br />

geringes Walzspaltverhältnis, meistens viel kleiner als 1,0,<br />

worunter hier <strong>das</strong> Verhältnis <strong>der</strong> gedrückten Länge im Walzspalt<br />

zur eingestellten Walzgutbreite zu verstehen ist. Das Walzspaltverhältnis<br />

beim Block- und manchmal Dickplattenwalzen hat<br />

einen Wert von etwa 1,0. Deswegen müssen <strong>die</strong> Untersuchungsergebnisse<br />

über <strong>die</strong>se beiden Walzverfahren für <strong>die</strong> Untersuchung<br />

des Vertikalwalzens nützlich sein.<br />

Die Walzkraft beim Dickplattenwalzen wurde bisher mit einigen


- 4 -<br />

Berechnungsmethoden, <strong>die</strong> z.B. von Saito, Nakajima,) Macgregor)<br />

usw. unter Berücksichtigung des sogenannten "Peening Effect"<br />

ergriffen wurden, berechnet.<br />

Die Walzkraft beim Blockverfahren, wobei <strong>das</strong> Walzgut horizontal-<br />

und vertikalgewalzt wird, wurde berechnet anhand <strong>der</strong><br />

Walzkraftfunktion, <strong>die</strong> aus <strong>der</strong> Berechnungsmethode beim Dickplattenwalzen<br />

herausgezogen und durch <strong>die</strong> Betriebsdaten kompensiert<br />

worden war. Diese Berechnungsmethoden sind aber auf<br />

<strong>der</strong> bisherigen Walztheorie im Fall <strong>der</strong> Platte begründet und<br />

deshalb für <strong>das</strong> Vertikalwalzen nur schlecht anwendbar.<br />

Zur Berechnung <strong>der</strong> Ausbreitung des Materials beim Dickplattenwalzen<br />

sind einige rechnerischen Modelle von Yanagimotö; Gokyu<br />

8)<br />

et al. und in den letzten Jahren von Kihara et9ä1.; Kato et a±.<br />

usw. vorgeschlagen worden. Es ist jedoch unmöglich, daß man <strong>das</strong><br />

Umformverhalten von Brammen beim Vertikalwalzen und beim Horizontalwalzen<br />

des Walzgutes mit einer Hundeknochenform anhand<br />

<strong>der</strong> obigen vorgeschlagenen Modelle ermittelt.<br />

Es bestand daher <strong>die</strong> Notwendigkeit, auf einem neuen Gesichtspunkt<br />

über <strong>das</strong> Umformverhalten des Walzgutes und über <strong>die</strong><br />

Walzeigenschaften, nämlich <strong>die</strong> Walzkraft, <strong>das</strong> Walzmoment usw.,<br />

beim <strong>Warmwalzen</strong> <strong>der</strong> Brammen in ihrer Breitenrichtung zu untersuchen.<br />

Nagata et2äi. und Saito et4äi. haben ungefähr gleichzeitig<br />

<strong>die</strong> experimentellen Untersuchungen über <strong>das</strong> Umformverhalten<br />

<strong>der</strong> Brammen beim Vertikal- und Horizontalwalzen mit Flachwalze<br />

durchgeführt, und Saito et al. haben eine empirische Gleichung<br />

zu den Walzeigenschaften vorgeschlagen.<br />

Kurz danach haben Pawelski et al.eine Untersuchung über <strong>die</strong>


- 5 -<br />

Möglichkeit und Grenze <strong>der</strong> Umformung in Breitenrichtung beim<br />

Warm-Flachwalzen<br />

berichtet.<br />

Nagata et7äi. und Watanabe et ai.haben eine ähnliche experimentelle<br />

Untersuchung über <strong>das</strong> Umformverhalten des Walzgutes<br />

beim Kaliberwalzen durchgeführt.<br />

Eine analytische Forschung über <strong>die</strong> Walzkraft wurde seit 1977<br />

20)<br />

angefangen. Nämlich haben Watanabe et al. unter <strong>der</strong> Annahme,<br />

daß <strong>die</strong> Bramme in ihrer Breitenrichtung ins Umform- und ins<br />

Nicht-Umformbereich eingeteilt werden könne, eine <strong>die</strong> Walzkraft<br />

beim Vertikalwalzen mit Flachwalze gebende Berechnungs-<br />

21)<br />

gleichung aufgestellt. Nagata et al. haben eine Berechnungsgleichung<br />

zur Walzkraft beim Horizontalwalzen <strong>der</strong> hundeknochenförmigen<br />

Brammen unter <strong>der</strong> Annahme gegeben, daß <strong>die</strong> Walzkraft<br />

<strong>der</strong> hundeknochenförmigen Bramme mit <strong>der</strong> jener zwei rechteckigen<br />

Teile gleich sei, <strong>die</strong> einen gleichwertigen Flächenraum haben<br />

22)<br />

mit den Hundeknochenteile <strong>der</strong> Bramme. Suzuki et al. haben auch<br />

eine Berechnungsgleichung zur Walzkraft beim Vertikalwalzen<br />

mit kaliberwalze unter <strong>der</strong> Annahme gegeben, daß <strong>die</strong> an <strong>die</strong><br />

Kaliberwand wirkende Kraft mit <strong>der</strong> an den Kaliberboden wirkenden<br />

durchschnittlichen Kraft gleich sei.<br />

Jedes des Berechnungsergebnisses aus <strong>die</strong>sen Gleichungen stimmt<br />

mit jedem entsprechenden experimentellen Ergebnis nur schlecht<br />

überein und zeigt manchmal über 20 % Fehler.<br />

Einige allgemeine Vorausberechnungsmodelle des Umformverhaltens<br />

23)<br />

und <strong>der</strong> Walzeigenschaften <strong>der</strong> Bramme wurde von Hino et al.,<br />

24%27)28)<br />

Tanaka et al. und Hamauzu et al. durch <strong>die</strong> aufgrund <strong>der</strong> bisherigen<br />

Walztheorien vorgenommene Regressionsanalyse <strong>der</strong> zahlreichen<br />

Untersuchungsergebnisse vorgeschlagen. Jedes <strong>die</strong>ser


- 6 -<br />

Modelle zeigt gute Übereinstimmung mit den Berechnungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> dem Modell entsprechenden experimentellen Bedingungen.<br />

Aber wenn sich <strong>die</strong> experimentellen Bedingungen än<strong>der</strong>n,<br />

gelangt man natürlich zu schlechtem Ergebnis.<br />

Tanaka et al. und Hamauzu et al. haben über den Wirkungsgrad<br />

<strong>der</strong> Zugspannung zwischen den Gerüsten auf <strong>die</strong> Umformung und<br />

auf <strong>die</strong> Walzkraft in <strong>der</strong> Tandemstraße untersucht. In letzter<br />

Zeit sind auch <strong>die</strong> im Betrieb geschehenden Probleme berichtet<br />

worden.<br />

Beim Vertikalwalzen <strong>der</strong> Brammen wird <strong>der</strong> sogenannte Fischschwanz<br />

durch <strong>die</strong> am Kopf- und Fußende <strong>der</strong> Brammen erzeugte unständige<br />

Umformung gebildet, und er ruft <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Aus-<br />

beute hervor?'35) Dies ist ein großes Problem im Betrieb. Um<br />

<strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Ausbeute zu vermeiden, haben sich einige praktische<br />

Maßnahmen entwickelr6ti47)<br />

Die Ergebnisse in den oben angegebenen experimentellen Berichten<br />

sind nur unter den jede Untersuchung voraussetzenden Bedingungen<br />

gültig und haben keine allgemeine Gültigkeit. Dies<br />

kommt erstens daher; daß <strong>die</strong> Forschungsergebnisse anhand <strong>der</strong><br />

nur im Fall <strong>der</strong> zweidimensionalen Umformung gültigen Walztheorie<br />

gebracht waren o<strong>der</strong> durch <strong>die</strong> Regressionsanalyse in einer<br />

empirischen Gleichung geordnet waren, und zweitens daß je<strong>der</strong><br />

Untersuchungsbereich zu eng war; um <strong>die</strong> allgemeine Beeinflussung<br />

<strong>der</strong> Walzbedingungen auf <strong>das</strong> Umformverhalten und auf <strong>die</strong><br />

Walzeigenschaften in Erwägung zu ziehen.<br />

Daher stand es ungeduldig zu erwarten, daß <strong>die</strong> grundsätzlichen<br />

und anwendbaren Untersuchungen über <strong>das</strong> Vertikal- und Horizon-


- 7 -<br />

tal-<strong>Warmwalzen</strong> <strong>der</strong> Brammen durchgeführt werden und dadurch <strong>die</strong><br />

Anleitung zur Planung solch einer Anlage gegeben wird.<br />

1.3. Zweck und Inhalt <strong>die</strong>ser Arbeit<br />

Die Wichtigkeit <strong>der</strong> Untersuchung über <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong><br />

Brammen wird in den letzten Jahren größer mit <strong>der</strong> wachsenden<br />

Erzeugung <strong>der</strong> stranggegossenen Brammen und mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> unmittelbaren Walzungsmethode, mit <strong>der</strong> <strong>die</strong> stranggegossenen<br />

Brammen ohne Anwendung des Heizofens in <strong>die</strong> Warmbreitbandstraße<br />

geför<strong>der</strong>t werden können. Infolgedessen wurde eine Reihe von den<br />

Untersuchungen über <strong>das</strong> Walzen <strong>der</strong> Brammen in ihrer Breitenrichtung<br />

durchgeführt und daraus kamen zahlreiche Erfolge.<br />

Aber noch bleiben viele Probleme offen, um <strong>die</strong>se Walzungsmethode<br />

zum Betrieb zu bringen, wie sie in 1.2. dargestellt<br />

wurden.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>die</strong>ser Situationen wurde eine experimentelle<br />

und analytische Untersuchung durchgeführt, um <strong>die</strong><br />

unklaren Punkte zu erklären und <strong>die</strong> benutzbaren Unterlagen<br />

zur Planung einer praktischen<br />

Anlage beizubringe8ti63)<br />

Nämlich wurde <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Gestalt <strong>der</strong> Vertikalwalze, des<br />

Walzendurchmessers, <strong>der</strong> Brammenbreite und <strong>der</strong> Brammentemperatur<br />

auf <strong>das</strong> Umformverhalten <strong>der</strong> Brammen und auf <strong>die</strong> Walzeigenschaften,<br />

i.e. <strong>die</strong> Walzkraft, <strong>das</strong> Walzmoment und <strong>die</strong> Innenspannungen,<br />

anhand <strong>der</strong> Aluminiumplatten, <strong>der</strong> Plasticine-Platten,<br />

und <strong>der</strong> Stahlplatten experimentell untersucht. Gleichzeitig<br />

wurde eine analytische Untersuchung über <strong>das</strong> Umformverhalten<br />

<strong>der</strong> Brammen und über <strong>die</strong> Walzeigenschaften nach dem starr-


- 8 -<br />

plastischen Finite-Elemente-Verfahren unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Fließspannung des Walzgutes von <strong>der</strong> Dehnung,<br />

von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit und von <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

im Walzgut durchgeführt.<br />

Der Inhalt <strong>der</strong> Untersuchung wird in den folgenden sieben Kapiteln<br />

ausführlich geschrieben, und <strong>die</strong> erbrachten Ergebnisse<br />

werden im Kapitel 9 zusammengefaßt.<br />

Im zweiten Kapitel wird <strong>der</strong> Walzvorgang beim Vertikalwalzen<br />

mit Flach- und Kaliberwalze untersucht. Und zwar wird <strong>die</strong><br />

Wirkung <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und <strong>der</strong> Gestalt <strong>der</strong> Walze<br />

auf <strong>die</strong> Hundeknochenform, auf <strong>die</strong> Walzkraft, auf <strong>das</strong> Walzmoment<br />

und auf <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße beim nachfolgenden Horizontalwalzen<br />

wird experimentell untersucht. Gleichzeitig wird ein<br />

rechnerisches Modell aus starr-plastischen finiten Elementen<br />

zum Ermitteln des Walzvorganges beim Vertikalwalzen vorgeschlagen,<br />

und <strong>das</strong> rechnerische Ergebnis wird im Vergleich mit den<br />

gemessenen Werten dargestellt.<br />

Im dritten Kapitel wird ein rechnerisches Modell zum Ermitteln<br />

des Walzvorganges beim Horizontalwalzen des hundeknochenförmigen<br />

Walzgutes vorgeschlagen, und <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

Hundeknochenform und dem Walzvorgang wird experimentell und<br />

analytisch<br />

untersucht.<br />

Im vierten Kapitel werden <strong>die</strong> durch <strong>das</strong> Vertikal- und Horizontalwalzen<br />

hervorgerufenen Spannungen im Walzgut experimentell<br />

und nach dem im zweiten und dritten Kapitel dargestellten Verfahren<br />

rechnerisch untersucht.<br />

Im fünften Kapitel wird <strong>der</strong> Einfluß des Walzendurchmessers<br />

und <strong>der</strong> Brammenbreite auf den Walzvorgang beim Vertikal- und


- 9 -<br />

Horizontalwalzen<br />

untersucht.<br />

Im sechsten Kapitel wird <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Walzgutstemperatur,<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Temperaturverteilung im Walzgut in<br />

<strong>der</strong> Breitenrichtung, auf <strong>das</strong> Umformverhalten beim Vertikalwalzen<br />

untersucht.<br />

Im siebten Kapitel wird <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Brammenform und<br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Walzleistung beim mehrstufigen Walzen mit<br />

verschiedenen Stichplänen experimentell untersucht.<br />

Im achten Kapitel wird <strong>die</strong> Einwirkung des Walzens für <strong>die</strong><br />

<strong>Breitenabnahme</strong> auf <strong>die</strong> Makrostruktur und auf <strong>die</strong> mechanischen<br />

Eigenschaften des Walzgutes, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Brammenseiten, worauf<br />

sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung beim Vertikal- und Horizontalwalzen<br />

konzentriert, experimentell untersucht.


- 10 -<br />

2. EXPERIMENT UND ANALYSE ÜBER DAS VERTIKALWALZEN DER BRAMMEN<br />

MIT FLACH- UND KALIBERWALZE<br />

2.1. Einleitung<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel werden zunächst <strong>die</strong> Ergebnisse des Modellversuches<br />

über <strong>das</strong> Vertikalwalzen berichtet, <strong>das</strong> anhand <strong>der</strong><br />

Flachwalze und <strong>der</strong> Kaliberwalzen mit dreiartigen Kaliberwinkeln<br />

durchgeführt wurde, um hauptsächlich <strong>die</strong> Zusammenhänge<br />

<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> mit dem Umformverhalten <strong>der</strong> Brammen, <strong>der</strong><br />

Walzkraft und dem Walzmoment zu erklären. Zweitens wird ein<br />

rechnerisches Modell aus starr-plastischen finiten Elementen<br />

zum Ermitteln des Umformverhaltens von Brammen beim Vertikalwalzen<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Materialsfließspannung<br />

von <strong>der</strong> Dehnung und von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

vorgeschlagen. Die Gültigkeit des hier vorgeschlagenen rechnerischen<br />

Modells wird im Vergleich mit den experimentellen<br />

Ergebnissen<br />

bestätigt.<br />

2.2. Versuchsmethode<br />

Als Walzgut wurden Aluminiumplatten mit einer Breite von 85<br />

mm und einer Dicke von 12 mm benutzt. Diese Größe entspricht<br />

etwa 1/20 <strong>der</strong> praktisch stranggegossenen Brammen mit einer<br />

Breite von 1800 mm und einer Dicke von 250 mm. Das Walzgut<br />

wurde im Heizofen auf eine Temperatur von 500°C erwärmt und<br />

dann gewalzt. Die Fließspannung c des benutzten Werkstoffes<br />

bei <strong>die</strong>ser Temperatur wurde gemessen und mit <strong>der</strong> folgenden


- 11 -<br />

Gleichung<br />

dargestellt:<br />

a = 20,6•E°,12.£0,15 in N/mm2( 2-1 )<br />

Darin ist s <strong>die</strong> Vergleichsdehnung und s <strong>die</strong> Vergleichsdehngeschwindigkeit.<br />

Die Gleichung zeigt, daß sich <strong>die</strong> Fließspannung<br />

<strong>der</strong> benutzten Aluminiumplatten mit <strong>der</strong> Dehnung und<br />

<strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit genau so ähnlich verän<strong>der</strong>t wie bei<br />

dem erwärmten Stahle, und daß deshalb <strong>das</strong> Werkstoff zum<br />

Ersatzmodellstoff für den Stahl geeignet ist.<br />

Als Vertikalwalze wurden <strong>die</strong> in Bild 2-1 gezeigten Flachund<br />

Kaliberwalzen mit einem Durchmesser von 80 mm benutzt.<br />

Der Kaliberwinkel war 10°, 20° und 30°. Die Drehgeschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> Walze war 63,5 mm/s.<br />

Das hundeknochenförmige Walzgut nach<br />

dem Vertikalwalzen wurde durch <strong>die</strong><br />

Flachwalze mit einem Durchmesser von<br />

180 mm und mit einer Drehgeschwin-<br />

digkeit von 801,100 mm/s bis zu seiner<br />

Anfangsdicke horizontalgewalzt.Nl~<br />

J<br />

_ 080<br />

u_<br />

Betreffs <strong>der</strong> Querschnittform des<br />

Walzgutes vor und nach dem Walzen<br />

wurden <strong>die</strong> in Bild 2-2 gezeigten<br />

Größen gemessen. Die Walzkraft und=s—<br />

<strong>das</strong> Walzmoment wurden gleichzeitig<br />

gemessen.<br />

Die benutzten Bezeichnungen sind in<br />

------- 1," ~#<br />

0110<br />

Tafel 2-1 zusammengestellt.<br />

Bild 2-1 Profil <strong>der</strong><br />

Vertikalwalze


- 12 -<br />

Ba<br />

%// F<br />

o<br />

VOR DEM WALZEN NACH DEM VERTIKALWALZEN NACH DEM HORIZONTALWALZEN<br />

Bild 2-2 Querschnittform des Walzgutes vor und nach dem Walzen<br />

Tafel 2-1 Bezeichnungen<br />

BO<br />

HO<br />

FO<br />

B1<br />

Bp<br />

Hmax<br />

Hc1<br />

F1<br />

B2<br />

Hc2<br />

B0-B1<br />

(B0-B1)/B0<br />

B2-B1<br />

B0-B2<br />

(BO-B2)/B0<br />

(F0 -F1)/F0<br />

Hmax/H0<br />

Hcl/HO<br />

Bp/B1<br />

(B1-Bp)/2<br />

Hc2/HO<br />

(HO-Hc2)/HO<br />

Anfangsbreite<br />

Anfangsdicke<br />

Anfangsquerschnitt<br />

Breite nach dem Vertikalwalzen<br />

Gipfelbreite<br />

Hundeknochendicke<br />

Zentrumdicke nach dem Vertikalwalzen<br />

Querschnitt nach dem Vertikalwalzen<br />

Breite nach dem Horizontalwalzen<br />

Zentrumdicke nach dem Horizontalwalzen<br />

<strong>Breitenabnahme</strong> ( = OB )<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis ( B.A.V. )<br />

Ausbreitungsgröße<br />

Effektivbreitenabnahme<br />

Effektivbreitenabnahmenverhältnis<br />

Querschnittabnahmenverhältnis<br />

Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

Zentrumdickenverhältnis nach dem Vertikalwalzen<br />

Gipfelstellenverhältnis<br />

Gipfelstelle<br />

Zentrumdickenverhältnis nach dem Horizontalwalzen<br />

Abnahmenverhältnis <strong>der</strong> Zentrumdicke


- 13 -<br />

Wenn <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> größer als <strong>die</strong> Grenze des Greifwinkels<br />

war, wurde <strong>der</strong> Kopf des Walzgutes vor dem Walzen gespitzt,<br />

um den experimentellen Bereich <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> auszubreiten.<br />

2.3. Berechnungsverfahren<br />

2.3.1. Ansatz <strong>der</strong> Grundgleichungen für <strong>das</strong> in <strong>der</strong> Rechnung<br />

benutzte starr-elastische Finite-Elemente-Verfahren<br />

Für <strong>die</strong> Rechnung wurde <strong>das</strong> von Mori et al. aufgestellte starr-<br />

64,65)<br />

plastische Finite-Elemente-Verfahren angewandt. In dem Verfahren<br />

werden <strong>die</strong> Grundgleichungen <strong>der</strong> Plastizität für ein<br />

66)<br />

kompressibles Material auf <strong>die</strong> für ein nichtkompressibles<br />

Material angewandt, indem man <strong>die</strong> Kompressibilität als sehr<br />

klein<br />

ansetzt.<br />

Nimmt man an, daß <strong>die</strong> Vergleichsspannung c in <strong>der</strong> v.Misesschen<br />

Fließbedingung ein wenig von <strong>der</strong> hydrostatischen Spannung am<br />

abhängt, so kann man schreiben:<br />

122((<br />

=<br />

a,oy)2+(ayaz)2+Qx)2+6<br />

V-2r)1+gram'<br />

(rv,+Itz+rl<br />

•( 2-2 )<br />

Darin ist g ein kleiner Wert (z.B. kleiner als 10-2), <strong>der</strong> dem<br />

eigentlich nicht kompressiblen Material eine kleine (scheinbare)<br />

Kompressibilität gibt. Für den Zusammenhang zwischen<br />

den Spannungen und den Dehngeschwindigkeiten erhält man aus<br />

<strong>der</strong> Gleichung zur Fließbedingung (2-2) und aus <strong>der</strong> inkrementellen<br />

Dehnungstheorie folgende Gleichungen:<br />

X =o1-3Ex+ (—g9) -OEv<br />

ie.


- 14 -<br />

Qy =u3Ey \g9/ Er~/E<br />

oz=ciEz+ /1<br />

\g 9)e,}lE<br />

rxy = QvxvnE<br />

( 2-3 )<br />

Tyz = O)'vz l 3 :<br />

rzx = (n)zx 3 E<br />

Ev = Ex + v + Ez .<br />

Und <strong>die</strong> Vergleichsdehngeschwindigkeit<br />

des Materials ergibt<br />

sich den Komponenten als<br />

E = V9{(Ex0z + (Ey-Ez.)z + (EzEx)2~+3(‘;\.2,<br />

•<br />

+Y~+ yzr~<br />

+gEv( 2-4 )<br />

Aus <strong>die</strong>sen Gleichungen kann man jede Spannungskomponente<br />

berechnen. Ermöglicht wird <strong>die</strong>s durch <strong>die</strong> Annahme einer endlichen<br />

(kleinen) Kompressibilität.<br />

Falls <strong>die</strong> Fließspannung des Materials von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

unabhängig ist, kann man <strong>die</strong> richtigen Dehngeschwindigkeiten,<br />

Dehnungen und Spannungen an jedem beliebigen Punkt<br />

des Materials durch <strong>die</strong> Suche nach einem Geschwindigkeitsfeld,<br />

<strong>das</strong> den Wert <strong>der</strong> folgenden Funktion ei minimiert, berechnen.<br />

Ol=J a~dV-f-~ zfdvdS—JT;v;dS<br />

sfst<br />

( 2-5 )<br />

Darin<br />

sind:<br />

V <strong>das</strong> Volumen,<br />

S <strong>die</strong> Fläche,<br />

Tf <strong>die</strong> Reibungsspannung,<br />

Av <strong>die</strong> Relativgeschwindigkeit,<br />

Ti <strong>die</strong> äußeren Kräfte außer <strong>der</strong> Reibungsspannung,


- 15 -<br />

vi <strong>die</strong> Geschwindigkeit.<br />

Auf <strong>der</strong> rechten Seite von Gleichung (2-5) stellt also <strong>das</strong> erste<br />

Glied <strong>die</strong> Leistung <strong>der</strong> plastischen Formän<strong>der</strong>ung dar, <strong>das</strong> zweite<br />

<strong>die</strong> Leistung <strong>der</strong> äußeren Reibung und <strong>das</strong> dritte <strong>die</strong> <strong>der</strong> äußeren<br />

Kräfte.<br />

Falls <strong>die</strong> Funktion ei minimiert geworden ist, muß sich <strong>die</strong><br />

Volumenän<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit ev als natürliche Folge zu<br />

Null nähern, weil <strong>der</strong> Wert von 1/g in Gleichung (2-4) sehr<br />

groß ist, und auch <strong>die</strong> Bedingung <strong>der</strong> Nichtkompressibilität<br />

fast zufriedengestellt wird.<br />

2.3.2. Berücksichtiauna <strong>der</strong> Abhänaiakeit <strong>der</strong> Materialsfließspannung<br />

von <strong>der</strong> Dehnung und von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

Wenn <strong>die</strong> Fließspannung des Materials von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

stark abhängt wie <strong>der</strong> 'Stahl bei hoher Temperatur, muß<br />

67,68)<br />

<strong>die</strong> Gleichung (2-5) wie folgt umgeformt werden.<br />

0-5 v(~QdedV+ Jsf4vdS—Js~Tjv;dS( 2-6 )<br />

f Die Abhängigkeit <strong>der</strong> Fließspannung von <strong>der</strong> Dehnung und von <strong>der</strong><br />

Dehngeschwindigkeit kann im allgemeinen mit <strong>der</strong> Exponentialform<br />

dargestellt werden, wie <strong>die</strong> Gleichung (2-7) zeigt.<br />

Q=a s"•e"'( 2-7 )<br />

Darin ist a <strong>die</strong> Konstante, n <strong>der</strong> Verfestigungsexponent und m<br />

<strong>die</strong><br />

Geschwindigkeitsempfindlichkeit.<br />

Wenn man <strong>die</strong> Gleichung (2-6) mit <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> finiten<br />

Elemente zeigt, bekommt man <strong>die</strong> folgende Gleichung (2-8).


- 16 -<br />

N1 1N2 N3<br />

0—~'(m+1aEnEin"V\).+E (1- E (F'vT)i( 2-8 )<br />

i=1 i=1 i=1<br />

Darin<br />

sind:<br />

a <strong>die</strong> Vergleichsspannung,<br />

e <strong>die</strong> Vergleichsdehnung,<br />

<strong>die</strong><br />

Vergleichsdehngeschwindigkeit,<br />

n <strong>der</strong> Verfestigungsexponent,<br />

m <strong>die</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit,<br />

^ <strong>das</strong> Volumen des Elementes,<br />

Tf <strong>die</strong> Reibungsspannung,<br />

Av <strong>die</strong> Relativgeschwindigkeit zwischen Walze und Walzgut,<br />

A <strong>die</strong> Berührungsfläche zwischen Walze und Walzgut,<br />

F <strong>die</strong> äußeren Kräfte außerhalb des Walzspaltes,<br />

vT <strong>die</strong> Geschwindigkeit <strong>der</strong> Flächen, auf <strong>die</strong> solche äußeren<br />

Kräfte<br />

wirken,<br />

N1 <strong>die</strong> Anzahl aller Elemente,<br />

N2 <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Flächen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Walze berühren,<br />

N3 <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Flächen, auf <strong>die</strong> <strong>die</strong> äußeren Kräfte wirken.<br />

Wenn <strong>die</strong> Fließspannung des Materials nicht von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

abhängt (d.h. m=0), wird <strong>die</strong> Funktion e <strong>der</strong> gesamten<br />

Verformungsleistung gleich. Einer <strong>der</strong> Vorteile des Verfahrens<br />

mit starr-plastischen finiten Elementen liegt darin, daß <strong>die</strong><br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Fließspannung von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

ohne Schwierigkeit berücksichtigt werden kann.


1<br />

- 17 -<br />

2.3.3. Die für <strong>die</strong> Rechnung benutzten räumlichen finiten<br />

Elemente<br />

Um <strong>die</strong> räumliche Formän<strong>der</strong>ung beim Vertikalwalzen von Brammen<br />

mit <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> finiten Elemente genau zu analysieren, ist<br />

es nötig, daß man <strong>das</strong> Material in drei Richtungen feinmöglichst<br />

in finite Elemente einteilt. Die Rechnungszeitdauer verlängert<br />

sich stark mit <strong>der</strong> zunehmenden Anzahl <strong>der</strong> Elemente, aber <strong>die</strong><br />

Genauigkeit <strong>der</strong> Rechnung wird damit nur schwach verbessert,<br />

wenn <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Elemente groß wird. Deswegen beherrscht<br />

man mit <strong>der</strong> Geschicklichkeit <strong>der</strong> Einteilungsweise <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>liche<br />

Zeitdauer und <strong>die</strong> Genauigkeit <strong>der</strong> Rechnung. Erfahrungsgemäß<br />

ist es günstig und damit genug, daß man <strong>das</strong> Walzgut in<br />

seiner Dickenrichtung nur in zwei Teile und in seiner Walzund<br />

Breitenrichtung in einige geeignete Teile teilt, wie Bild<br />

2-3 zeigt.<br />

In jedem Elemente wird es angenommen, daß <strong>die</strong> Geschwindigkeitskomponenten<br />

in Breiten- (x) und Walzrichtung (y), u und v, in<br />

<strong>der</strong> Dickenrichtung (z) konstant bleiben, und daß <strong>die</strong> Geschwindigkeitskomponente<br />

in <strong>der</strong> Dickenrichtung, w, in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />

z<br />

K<br />

Wm9m<br />

ivm<br />

/24I<br />

m-----'vm<br />

z<br />

X<br />

1<br />

1<br />

J<br />

Bild 2-3 Die für <strong>die</strong> Rechnung benutzten finiten<br />

Elemente in räumlicher Darstellung


1<br />

- 18 -<br />

Walzgutdicke Null ist und sich mit dem Abstand von <strong>der</strong> Dicken-<br />

69,70)<br />

mitte linear vergrößert. So kann man <strong>die</strong> Geschwindigkeitskomponenten<br />

u, v und w in einem Element wie folgt schreiben:<br />

4-1(1-e)<br />

(1-9) u;+ (1+e) (1-77) ui + (1+e) (1+,7) um+ (1—e) (1+71) uk}<br />

v=--1-{(1-e){ (1—~7)vi+ (1+e) (1—'7)v;+ (1+e) (1+77)vm+ (1—e) (1+~7)vk}<br />

w=1{(1-e){ (1—~7)h-wi+(1+e) (1—~2)h iwi<br />

+ (1+e) (1+77) hmwm+ (1-e)(1+9)hkwk}<br />

( 2-9 )<br />

Darin sind r-) und g normalisierte Koordinaten von 1 bis -1,<br />

und hi, hj, hm und hk <strong>die</strong> Dicke des Elementes an jedem Knotenpunkt.<br />

Die Dehngeschwindigkeitskomponenten können durch<br />

<strong>die</strong> partielle Differenzierung <strong>der</strong> Geschwindigkeitskomponenten<br />

u, v und w nach dem Ort wie folgt dargestellt werden:<br />

ei<br />

ey<br />

et<br />

%y<br />

iy+<br />

i...<br />

B<br />

0<br />

0<br />

C<br />

0<br />

0<br />

0 0 B;<br />

rr<br />

0 0 Bm 0 0 Bk 0 0<br />

r<br />

rr;<br />

Ci 0 0 C; 0 0 Cm 0 0 Ck 0<br />

0 Di 0 0 D; 0 0 Dm 0 0 Dk<br />

rrm<br />

Bi 0 Cj Bj 0 Cm Bm 0 Ck Bk 0<br />

rm<br />

0 h. C; 0 0h,;CO 0`imCm0 0h kCk 1Ik<br />

r'k<br />

0h iB,0 0Bj00-ZB"'0 % Bk ik irk<br />

( 2-10 )<br />

13;<br />

13j 2<br />

13. .1<br />

13,<br />

yik- y„,k e—<br />

yi.+ ymk e+ yik<br />

Yik + Y; e— Yik 77<br />

Yij e + Yi.<br />

Ci<br />

C;<br />

Cm<br />

k<br />

- xjk+x mke+xjmn<br />

2 xim-"xmks— xik,<br />

.1 xjk—xij E+xikV<br />

-xi<br />

J(—xi+xj+x,,,—xk)+(xi—xj+xm—xk)r1}<br />

m+x,jS—xjm 77<br />

X{ (—Yi —Yj+Ym+Yk) + (Yi —Yj+Ym—Yk)e}<br />

—{ (—xi —x;+x m+xk) + (xi —xj+xm—xk) e)<br />

X { (—Yi+Yj-f-Ym—Yk) + (Yi-Yj+Ym-Yk)7}<br />

U;<br />

Uj<br />

_ 1<br />

D. 4<br />

Dk<br />

71;(1+e)(1—r~<br />

~lm(1+g)(1+~<br />

k(1—)(1+„<br />

( 2-11 )


- 19 -<br />

Ein hexaedrisches Element hat 8 Knotenpunkte, und je<strong>der</strong> Punkt<br />

hat normalerweise drei unbekannte Geschwindigkeitskomponenten.<br />

Infolgedessen hat <strong>das</strong> einzelne Element grundsätzlich 24 unbekannte<br />

Größen <strong>der</strong> Geschwindigkeitskomponenten. Diese Anzahl<br />

von 24 kann aber durch <strong>die</strong> oben gegebene Einteilungsweise und<br />

auch durch <strong>die</strong> obenerwähnte Annahme bis zur Hälfte vermin<strong>der</strong>t<br />

werden, wie <strong>die</strong> Gleichung (2-10) zeigt.<br />

2.3.4. Rechenmodell für <strong>das</strong> Vertikalwalzen mit Flach- und<br />

Kaliberwalze<br />

Bild 2-4 zeigt <strong>das</strong> benutzte Netz <strong>der</strong> finiten Elemente in <strong>der</strong><br />

Breiten- und Walzrichtung auf <strong>der</strong> Anfangsstufe <strong>der</strong> Rechnung.<br />

Walze<br />

D<br />

F<br />

'1<br />

c<br />

8<br />

A<br />

Bild 2-4<br />

Netz <strong>der</strong> finiten Elemente in Breitenund<br />

Walzrichtung<br />

Tafel 2-2<br />

Randbedingungen <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

A B u w = 0 , v konstant (unbekannt)<br />

C D u<br />

-v•tana<br />

Berührungswinkel<br />

D E u 0<br />

E F u w = 0 , v konstant (unbekannt)<br />

F A u 0


=<br />

- 20 -<br />

Tafel 2-2 zeigt <strong>die</strong> Randbedingungen <strong>der</strong> Geschwindigkeit beim<br />

Vertikalwalzen mit Flachwalze. Mit den in 2.3.3. aufgestellten<br />

Annahmen läßt sich <strong>die</strong> Minimierung <strong>der</strong> Funktion 0 unter den<br />

gegebenen Bedingungen im Fall <strong>der</strong> Flachwalze direkt und verhältnismäßig<br />

leicht durchführen.<br />

Beim Walzen im Kaliber sind <strong>die</strong> Randbedingungen <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

komplizierter, weil <strong>die</strong> Verdickung <strong>der</strong> Bramme durch<br />

<strong>die</strong> Kaliberwand beschränkt wird (vgl. Bild 2-5). Zur Beschreibung<br />

<strong>die</strong>ses Vorganges werden <strong>die</strong> zwei in Bild 2-6 gezeigten<br />

Koordinatensysteme gewählt. Die x-, y- und z-Achsen im Walzgut<br />

zeigen - wie in Bild 2-3 - Breiten-, Walz- und Dickenrichtung.<br />

Der Koordinatenursprung liegt etwas außerhalb des<br />

Walzspalts auf <strong>der</strong> Eingangsseite in <strong>der</strong> Mitte von Breite und<br />

Dicke. Die Koordinaten eines beliebigen Punktes in <strong>der</strong> Berührungsfläche<br />

zwischen Walzgut und Kaliberwand werden durch <strong>die</strong><br />

Größen X, Y und Z (=z) beschrieben. Für <strong>die</strong> Umrechnung von<br />

einem System auf <strong>das</strong> an<strong>der</strong>e gelten <strong>die</strong> folgenden Gleichungen:<br />

Z =<br />

(1X2+Y2—R)•tanO+h<br />

X =<br />

=<br />

R + —2<br />

ai • Al —y<br />

a2 11(B0 2BI/(2R—B0--------2B'<br />

( 2-12 )<br />

Darin<br />

sind:<br />

R <strong>der</strong> Radius des Kaliberbodens,<br />

0 <strong>der</strong> Kaliberwinkel,<br />

h <strong>die</strong> halbe Dicke des Kaliberbodens,<br />

B0 <strong>die</strong> Breite des Walzgutes am Walzspalteingang,


- 21 -<br />

B1 <strong>die</strong> Breite des Walzgutes am Walzspaltausgang,<br />

a1 <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Elemente in Walzrichtung vom Koordinatenursprung<br />

bis zum Walzspaltausgang,<br />

a2 <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Elemente in Walzrichtung vom Walzspalteingang<br />

bis zum Walzspaltausgang,<br />

Al <strong>die</strong> Länge <strong>der</strong> Elemente, hier also genau ein Fünftel <strong>der</strong><br />

Walzspaltlänge.<br />

Die Randbedingung für <strong>die</strong> Geschwindigkeitskomponente w (in <strong>der</strong><br />

Dickenrichtung) lautet dann:<br />

w=—tan0.(X2+Y2)-~12•(X•u+Yv).<br />

( 2-13 )<br />

EINGANGSSEITEAUSGANGSSEITE<br />

Bild 2-5 Än<strong>der</strong>ung des Walzgutsquerschnittes während<br />

des Vertikalwalzens mit Kaliberwalze<br />

By<br />

x------<br />

R<br />

RWalze \\<br />

>I<br />

)<br />

ä_ä<br />

ro b<br />

~ x<br />

I —"%2<br />

Bild 2-6 Koordinatensystem für <strong>die</strong> Berechnung in <strong>der</strong><br />

Kaliberwalze


- 22 -<br />

Die Rechnung wird nun in folgenden Schritten durchgeführt:<br />

1. Anfangs <strong>der</strong> Rechnung fehlen <strong>die</strong> Werte von <strong>der</strong> Dicke des<br />

Walzgutes im Walzspalt und von <strong>der</strong> Reibungsspannung Tf.<br />

So nimmt man an, daß <strong>die</strong> Dickenverteilung des Walzgutes<br />

mit seiner Anfangsdicke gleich und konstant ist, und daß<br />

<strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Reibungsspannung aus <strong>der</strong> vorläufigen<br />

Walzdruckverteilung berechnet wird, <strong>die</strong> z.B. durch <strong>die</strong><br />

zweidimensionale Walztheorie leicht berechnet wird.<br />

Zunächst wird <strong>die</strong> Funktion 0 mit den in Tafel 2-2 gezeigten<br />

Randbedingungen minimiert. Dadurch erhält man <strong>das</strong><br />

Geschwindigkeitsfeld<br />

im Walzgut.<br />

2. Aus dem Geschwindigkeitsfeld kann man <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

Dicke (z-Koordinate) und <strong>der</strong> Vergleichsdehnung im Walzgut<br />

berechnen.<br />

3. Wenn <strong>der</strong> berechnete Wert <strong>der</strong> z-Koordinate eines Knotenpunkts<br />

größer ist als Z (<strong>die</strong> Koordinate <strong>der</strong> Kaliberwand),<br />

so wird er zunächst so weit vermin<strong>der</strong>t, daß er den Wert Z<br />

nur in kleinem Maß übersteigt. In <strong>der</strong> folgenden Berechnung<br />

wird <strong>die</strong> Geschwindigkeitsbedingung von Gleichung (2-13)<br />

für solche Knotenpunkte zu den in Tafel 2-2 gegebenen Randbedingungen<br />

hinzugefügt. Falls alle vier Knotenpunkte eines<br />

Elementes <strong>die</strong> Kaliberwand berühren, wird <strong>die</strong> Oberfläche<br />

<strong>die</strong>ses Elementes zur Reibungsfläche zwischen Walze und<br />

Walzgut<br />

ad<strong>die</strong>rt.<br />

4. Mit <strong>die</strong>sen neuen Randbedingungen wird <strong>die</strong> Funktion 0<br />

wie<strong>der</strong>um minimiert, und man erhält ein neues Geschwindigkeitsfeld<br />

im Walzgut.<br />

5. Die Schritte 2, 3 und 4 werden nun wie<strong>der</strong>holt, bis sich


- 23 -<br />

<strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dicken, Spannungen und Dehnungen vernachlässigen<br />

läßt.<br />

Der Schritt 3 wird im Fall <strong>der</strong> Flachwalze ausgelassen.<br />

Die Zahlenangaben für <strong>die</strong> Rechnung sind in 2.2. dargestellt,<br />

und <strong>die</strong> Rechnung wird auch für <strong>die</strong> Kaliberwalze mit einem<br />

Kaliberwinkel von 5° getan. Der Reibungskoeffizient zwischen<br />

Walze und Walzgut wird zu 0,45 angenommen.<br />

2.4. Experimentelle und analytische Ergebnisse<br />

2.4.1. Querschnittform <strong>der</strong> Bramme nach dem Vertikalwalzen<br />

Bild 2-7 zeigt an einem Beispiel den Vergleich zwischen den<br />

berechneten und experimentellen Ergebnissen <strong>der</strong> Hundeknochenform<br />

nach dem Vertikalwalzen mit Flach- und Kaliberwalze nach<br />

einer <strong>Breitenabnahme</strong> von 9 mm. Die berechneten und <strong>die</strong> gemessenen<br />

Konturen stimmen gut miteinan<strong>der</strong> überein. Es ist zu<br />

beachten, daß <strong>das</strong> Maximum <strong>der</strong> Dicke nach dem Walzen mit Kaliberwalze<br />

kleiner ist als bei <strong>der</strong> Flachwalze und weiter zur<br />

Breitenmitte hin verschoben ist.<br />

/ FLACHWALZE<br />

KALIBERWALZE 9=20°<br />

Bild 2-7<br />

(a) EXPERIMENT<br />

Vergleich<br />

zwischen<br />

FLACHWALZE<br />

berechneten und experimentellen<br />

Ergebnissen<br />

8=20°<br />

(b) ANALYSE<br />

über <strong>die</strong> Hundeknochenform<br />

nach dem Vertikalwalzen


- 24 -<br />

Bild 2-8 zeigt den Zusammenhang des <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnisses<br />

mit dem Dickenverhältnis des Hundeknochens und mit dem<br />

Zentrumdickenverhältnis. Im Bild zeigen <strong>die</strong> ausgezogenen Linien<br />

<strong>die</strong> berechneten Werte, und <strong>die</strong> gestrichelten Linien <strong>die</strong> gemessenen<br />

Werte. Mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis nimmt<br />

<strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens zu, und zwar am stärksten<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze, und es wird kleiner mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel. Diese Wirkung des Kaliberwinkels auf <strong>das</strong> Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens verstärkt sich mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel. Die Zuwachsrate des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

verkleinert sich sanft mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis.<br />

Die berechneten und <strong>die</strong> gemessenen Werte stimmen<br />

gut miteinan<strong>der</strong> überein, obwohl <strong>der</strong> erste etwas größer ist<br />

als <strong>der</strong> letzte.<br />

Die Zentrumdicke des Walzgutes wird mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

zunächst ein wenig dünner und dann nachher<br />

wie<strong>der</strong> dicker als seine Anfangsdicke. Sie ist immer umso dicker, ,<br />

je kleiner <strong>der</strong> Kaliberwinkel ist. Davon kann man verstehen,<br />

daß <strong>die</strong> Kaliberwalze <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung an den Breitenseiten<br />

beschränkt und gleichzeitig <strong>die</strong> Verformungszone in <strong>die</strong> Breitenmitte<br />

ausbreitet.<br />

Das <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis bei <strong>der</strong> Greifgrenze <strong>der</strong> benutzten<br />

Versuchseinrichtung war etwa 10ti15 % bei <strong>der</strong> Flachwalze und<br />

etwas größer bei <strong>der</strong> Kaliberwalze. Aber <strong>das</strong> Experiment wurde<br />

auch im Gebiete über <strong>die</strong>se Greifgrenze durchgeführt, um den<br />

Walzvorgang in dem weiteren Bereich <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> zu<br />

untersuchen. Aber <strong>die</strong> Konvergenz <strong>der</strong> Lösung bei <strong>der</strong> Rechnung<br />

wird schlechter mit zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>, und <strong>die</strong> Rech-


- 25 -<br />

1.4<br />

FLACH ,g,'" 30<br />

N<br />

W<br />

S<br />

U 0<br />

Z<br />

W<br />

Z o<br />

1.3<br />

H.,,,/ Ho<br />

40°,(3,<br />

///6 0<br />

• i<br />

/i 10° ,0'<br />

cb<br />

n-0<br />

10:<br />

r<br />

y<br />

W<br />

1.2<br />

II<br />

1.1<br />

1.0<br />

lI<br />

1'/<br />

H,1 /f10<br />

v10 - 20 30<br />

Bild 2-8<br />

B.A.V. (B0—B1)/20/%<br />

Zusammenhang ang des <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnisses<br />

(B.A.V.)<br />

mit dem Dickenverhältnis des Hundeund<br />

knochens<br />

mit dem Zentrumdickenverhältnis<br />

1.0<br />

BERECHNETER WERT<br />

---- GEMESSENER WERT<br />

0.9<br />

\\ \ \\ FLACH<br />

-30°<br />

\\\ö.<br />

\\\<br />

\\\\<br />

20` -<br />

FLACH<br />

J<br />

0.8<br />

2 W<br />

Z<br />

W<br />

J<br />

J<br />

^\<br />

8= 30'<br />

0.7<br />

A<br />

LL<br />

I-1 \\<br />

N<br />

0.6!11 - ^.o /<br />

010 2030<br />

B,A,V, (B0 —B1)/B0/%<br />

N,10°<br />

Bild 2-9<br />

Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Gipfelstellenverhältnis


- 26 -<br />

nung wird schließlich unmöglich, wenn <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

<strong>die</strong> Greifgrenze verhältnismäßig überschreitet. Auf<br />

<strong>die</strong>sem Grund gelang <strong>die</strong> Rechnung nur bei <strong>der</strong> verhältnismäßig<br />

kleinen<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>.<br />

Bild 2-9 zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Gipfelstellenverhältnis, darin zeigen <strong>die</strong><br />

ausgezogenen Linien <strong>die</strong> berechneten Werte und <strong>die</strong> gestrichelten<br />

Linien <strong>die</strong> gemessenen Werte. Das Gipfelstellenverhältnis<br />

verkleinert sich mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis,<br />

nämlich nähert sich <strong>die</strong> Gipfelstelle <strong>der</strong> Breitenmitte. Diese<br />

Tendenz wird mit abnehmendem Kaliberwinkel deutlicher. Die<br />

berechneten Werte sind größer als <strong>die</strong> gemessenen Werte. Der<br />

Unterschied <strong>der</strong> beiden Werte ist davon hervorgerufen, erstens<br />

daß bei <strong>der</strong> Rechnung <strong>die</strong> Temperaturverteilung im Walzgut nicht<br />

berücksichtigt ist und zweitens daß <strong>die</strong> Feststellung des<br />

Gipfelpunktes und dessen Messung beim Experiment ziemlich<br />

schwer ist, weil <strong>die</strong> Form des Hundeknochens in <strong>der</strong> Umgebung<br />

seines Gipfels flachförmig ist.<br />

Bild 2-10 zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Querschnittabnahmenverhältnis. Weil sich<br />

<strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung beim Vertikalwalzen an den Brammenseiten<br />

konzentriert und <strong>der</strong> Querschnitt keine rechteckige Form zeigt,<br />

son<strong>der</strong>n eine Hundeknochenform, ist <strong>das</strong> Querschnittabnahmenverhältnis<br />

beim Vertikalwalzen kleiner als <strong>das</strong> beim Horizontalwalzen<br />

<strong>der</strong> rechteckigen Platten. Das Bild zeigt, daß beim<br />

kleinen <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis <strong>die</strong>se Tendenz stark ist.<br />

Das Querschnittabnahmenverhältnis ist am kleinsten bei <strong>der</strong><br />

Flachwalze und wird größer mit abnehmendem Kaliberwinkel.<br />

Die mit ausgezogenen Linien gezeigten berechneten Werte und


0<br />

- 27 -<br />

<strong>die</strong> mit gestrichelten Linien gezeigten<br />

gemessenen Werte stimmen<br />

fast gut miteinan<strong>der</strong> überein.<br />

30~---------------------------------------------------~<br />

co LE 20oj20%////<br />

/o;/30°<br />

ä~:///A//30. /// /<br />

_ 1/<br />

w///'///EFLACH /f7<br />

/N O/<br />

//o// /<br />

YFLACHO<br />

=10` 10° 5°/~7// /O<br />

/~/o9/, ~/~,///// o<br />

/<br />

/7'g------/<br />

F10—----•U /~~/////--------------<br />

1-<br />

cc<br />

BERECHNETER WERT<br />

- - — — GEMESSENER WERT<br />

:~~20°<br />

I~_•<br />

..~<br />

/~~30°<br />

FLACH<br />

1 ..:12'.--~~FLACH<br />

0 0-<br />

0 102030<br />

223/7,<br />

10° /<br />

g<br />

/<br />

/<br />

///<br />

°,° 20,793'fi<br />

~'--------------------,<br />

B,A,V, (/30-731)/!30/%<br />

Bild<br />

2-10 Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Querschnittabnahmenverhältnis<br />

2.4.2. Einfluß <strong>der</strong> Abhänaiakeit <strong>der</strong> Materialsfließspannun<br />

von <strong>der</strong> Dehnung und von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit auf<br />

<strong>die</strong><br />

Hundeknochenform<br />

Wie oben dargestellt, stimmen <strong>die</strong> berechneten Werte <strong>der</strong> Walzgutsquerschnittform<br />

nach dem Vertikalwalzen mit den gemessenen<br />

Werten gut überein. Daraus kann man schließen, daß <strong>das</strong> hier<br />

angewandte Rechnungsverfahren genügend seine Genauigkeit hat.<br />

Die Fließspannung des Materials hängt von <strong>der</strong> Dehnung und von<br />

<strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit ab, und <strong>der</strong> Verfestigungsexponent n<br />

und <strong>die</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit m sind unterschiedlich<br />

je nach dem Material und nach seiner Temperatur.


- 28 -<br />

Bild 2-11 zeigt <strong>die</strong> Wirkung des Wertes von n und von m auf<br />

<strong>die</strong> Hundeknochenform und zwar <strong>die</strong> berechneten Konturen des<br />

Brammenquerschnittes nach dem Vertikalwalzen mit Flachwalze<br />

für verschiedene Werte <strong>der</strong> Exponenten n und m. Es zeigt sich,<br />

daß <strong>der</strong> Maximalwert <strong>der</strong> Brammendicke (Hundeknochendicke) mit<br />

steigenden Werten von n und m abnimmt. Beide Parameter haben<br />

etwa den gleichen Einfluß. Man sieht daraus, daß es notwendig<br />

ist, nicht nur <strong>die</strong> Verfestigung, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit<br />

in <strong>die</strong> Berechnung einzubeziehen.<br />

n=0.0<br />

4210.20<br />

m=0.0<br />

/0.05 /<br />

,~0<br />

.20<br />

Bild 2-11 Wirkung des Verfestigungsexponentes n und <strong>der</strong><br />

Geschwindigkeitsempfindlichkeit m auf <strong>die</strong> Hundeknochenform<br />

2.4.3. Walzkraft und Walzmoment beim Vertikalwalzen<br />

Bild 2-12 zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft, und Bild 2-13 zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis und dem Walzmoment.<br />

Die Walzkraft wächst mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis,<br />

aber schwächer als proportional. Dagegen wächst


z<br />

- 29 -<br />

<strong>das</strong> Walzmoment proportional zum zunehmenden <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis.<br />

Walzkraft und Walzmoment sind am kleinsten bei<br />

<strong>der</strong> Flachwalze und werden größer mit abnehmendem Kaliberwinkel,<br />

und <strong>die</strong>se Wirkung des Kaliberwinkels verstärkt sich mit<br />

abnehmendem Kaliberwinkel. Die berechneten Werte stimmen mit<br />

den gemessenen Werten gut überein. Die strichpunktierten Linien<br />

in Bild 2-13 zeigen den vom Reibungsverlust bewirkten Teil<br />

des Walzmomentes, <strong>der</strong> durch <strong>die</strong> Rechnung erworben wird. Sein<br />

Verhältnis zum Walzmoment wächst mit abnehmendem Kaliberwinkel.<br />

15------------------------------------------------Bild 2-12<br />

^10 ^ 10~~~<br />

0=5° ^ EI.-- ~~'~~ 20°i<br />

-,<br />

"-Dz<br />

% ^/0L_-O~i~~~ i<br />

pl~~p-oO ip --~ O O<br />

•~A<br />

.ii~ =FLACH• 20~~'FLACH ^<br />

/~i30°<br />

j<br />

%,/'i•eFLACH 1~i30°<br />

10----------------0=5°-------------------------<br />

(7,./<br />

5/A•FLACH<br />

0<br />

0 1020<br />

B.A.V.<br />

'<br />

BERECHNETER WERT<br />

GEMESSENER WERT<br />

(B0—B1)/B0/%<br />

a<br />

^ Zusammenhang zwischen dem<br />

30<br />

8<br />

1-<br />

w<br />

z<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

400<br />

300<br />

200<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft<br />

/ /<br />

/10° /<br />

/0 /<br />

0=5° /<br />

^/^/20° /<br />

/ V8<br />

/ „/ A<br />

/ / / //^/ FLACH<br />

/<br />

//10%A/<br />

/L i/ i/r/o30°<br />

D ,<br />

V\FLACH<br />

O<br />

Bild 2-13<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Walzmoment<br />

100<br />

%/%/<br />

%///0<br />

/20°30°<br />

VOM<br />

FLACH<br />

0<br />

0 10 20<br />

B,A.V, (B0-81)/B0/%<br />

RE BUNGSVERLUST<br />

BEI ' ILKTER TEIL<br />

30


- 30 -<br />

2.4.4. Walzeiaenschaft beim Horizontalwalzen des hundeknochenförmigen<br />

Walzgutes<br />

Das durch <strong>das</strong> Vertikalwalzen gebildete hundeknochenförmige<br />

Walzgut wird wie<strong>der</strong> bis zu seiner Anfangsdicke horizontalgewalzt.<br />

Bild 2-14 zeigt den Zusammenhang zwischen den Verhältnissen<br />

<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und <strong>der</strong> Effektivbreitenabnahme. Der Unterschied<br />

zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und <strong>der</strong> Effektivbreitenabnahme,<br />

nämlich <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße steigert sich mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> zuerst und wird bald konstant.<br />

Dies zeigt, daß mit zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong> Wirkungsgrad<br />

<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> relativ größer wird. Die Ausbreitungsgröße<br />

ist am größten bei <strong>der</strong> Flachwalze und wird kleiner mit<br />

abnehmendem Kaliberwinkel <strong>der</strong> Vertikalwalze.<br />

Beim Horizontalwalzen hat <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Vertikalwalze einen<br />

bedeutenden Einfluß nicht nur auf <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße,<br />

son<strong>der</strong>n auch auf <strong>die</strong> Zentrumdicke. Nach dem Horizontalwalzen<br />

wird <strong>das</strong> Walzgut nicht ganz flach, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Zentrumdicke<br />

wird ein wenig dünner als seine Anfangsdicke. Bild 2-15<br />

zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Zentrumdickenverhältnis nach dem Horizontalwalzen,<br />

und zwar wird <strong>die</strong> Zentrumdicke mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>n- -<br />

verhältnis zunächst dünner. Aber wenn <strong>das</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

noch größer wird, wendet sich <strong>die</strong> Zentrumdicke zur<br />

Zunahme. Das Zentrumdickenverhältnis nach dem Horizontalwalzen<br />

ist am kleinsten bei <strong>der</strong> Flachwalze und wird größer mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel <strong>der</strong> angewendeten Vertikalwalze. Um <strong>die</strong>


- 31 -<br />

20<br />

O<br />

FLACHWALZE<br />

N<br />

Z<br />

o ' KALIBERWALZE20<br />

•KALIBERWALZE 10<br />

/<br />

J<br />

W Z<br />

W<br />

=10<br />

z W<br />

N<br />

w<br />

><br />

F-<br />

Y<br />

W<br />

LL<br />

LL<br />

w 0<br />

A<br />

/.s,<br />

,//<br />

0 10<br />

00<br />

/<br />

///<br />

/'//a<br />

L<br />

BRE I TENABIJAHMENVERFIÄLTN I S 1%<br />

Bild 2-14<br />

Zusammenhang zwischen den<br />

Verhältnissen <strong>der</strong> Breiten-<br />

20 abnahme und <strong>der</strong> Effektivbreitenabnahme<br />

n<br />

Z<br />

w<br />

N<br />

1.00<br />

o~<br />

ZJ Z a<br />

-A<br />

-J JJ<br />

:a <<br />

x<br />

z wz<br />

UJ<br />

N<br />

Z<br />

w<br />

Y O<br />

U<br />

M<br />

w<br />

0.98<br />

0.96<br />

0<br />

Bild 2-15<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

Z_ Z<br />

w<br />

z4 N<br />

Z<br />

0.94<br />

0<br />

10 20<br />

und dem Zentrumdickenverhältnis<br />

nach dem Horizon-<br />

BREITENABNAHMENVERHÄLTNIS<br />

talwalzen<br />

I<br />

0 FLACHWALZE<br />

A KALIBERWALZE 20<br />

Z Y<br />

^ KALIBERWALZE 10<br />

0<br />

Z8<br />

0<br />

u_<br />

G K Y<br />

I0<br />

0<br />

N<br />

-J<br />

0<br />

Q 3<br />

J<br />

Q F -<br />

Z<br />

0<br />

N<br />

0<br />

0<br />

=<br />

0<br />

0~ ^<br />

5<br />

0 10<br />

BREITENABNAHMENVERHÄLTNIS 1%<br />

Bild 2-16<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

20und <strong>der</strong> Walzkraft beim<br />

Horizontalwalzen


- 32 -<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentrumdicke zu vermeiden, ist es günstiger,<br />

<strong>die</strong> Kaliberwalze mit einem kleinen Kaliberwinkel beim vorigen<br />

Vertikalwalzen zu benutzen.<br />

Bild 2-16 zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft beim Horizontalwalzen. Die Walzkraft<br />

vergrößert sich mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis,<br />

aber <strong>die</strong>se Zuwachsrate wird damit kleiner- Die Walzkraft<br />

beim Horizontalwalzen ist im Gegensatz zur Walzkraft beim Vertikalwalzen<br />

am größten bei <strong>der</strong> Flachwalze und wird kleiner mit<br />

abnehmendem<br />

Kaliberwinkel.<br />

Das Walzmoment beim Horizontalwalzen zeigt eine ähnliche Tendenz.<br />

2.4.5. Anwenduna des analytischen Verfahrens über <strong>das</strong> Vertikalwalzen<br />

auf <strong>die</strong> praktischen Stahlbrammen<br />

Der Modellversuch des Vertikalwalzens wurde anhand <strong>der</strong> Aluminiumplatten<br />

durchgeführt, und dabei wurde <strong>die</strong> Richtigkeit des<br />

in 2.3. vorgeschlagenen analytischen Verfahrens festgestellt.<br />

Daher würde es eine Bedeutung haben, daß man den Walzvorgang<br />

beim Warm-Vertikalwalzen von Stahlbrammen mit praktischen<br />

Größen anhand <strong>die</strong>ses Verfahrens analysiert.<br />

Bild 2-17 ti2-19 zeigen <strong>die</strong> Beispiele <strong>der</strong> berechneten Werte.<br />

Die für <strong>die</strong> Rechnung benutzten Zahlenangaben sind wie folgt.<br />

Als Walzgut wird eine Stahlbramme mit einer Breite von 1900<br />

mm, mit einer Dicke von 280 mm, mit 0;1ö C und mit einer Temperatur<br />

von 1100°C angenommen. Die Fließspannung <strong>die</strong>ses Werk-<br />

stoffs wird nach S.Shida durch <strong>die</strong> folgende Gleichung besch-


O<br />

- 33 -<br />

rieben:<br />

0,403<br />

a = 98,21,3 (=--201- 0,3 \02,}(10-----)0J28<br />

(in Nimm2). ( 2-14 )<br />

Als Vertikalwalze werden Flach- und Kaliberwalzen mit einem<br />

Durchmesser von 1200 mm und mit verschiedenen Kaliberwinkeln<br />

von 5°'L30°<br />

angenommen.<br />

Der Zusammenhang <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> mit dem Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens, <strong>der</strong> Walzkraft und dem Walzmoment zeigt eine<br />

qualitativ gleiche Tendenz mit den Ergebnissen des Modellversuches,<br />

wie Bild 2-17'L2-19 zeigen.<br />

O<br />

X<br />

1.4<br />

EC<br />

07<br />

w<br />

= 1 .3<br />

fn<br />

J•1<br />

2 CC<br />

W<br />

7<br />

W<br />

1.2<br />

.1:Q<br />

'<br />

Flac<br />

30%<br />

20a<br />

5/<br />

6.5°<br />

0°<br />

U<br />

0 1.<br />

50 100<br />

150<br />

BREITENABNAHME AB IN MM<br />

Bild 2-17<br />

Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und<br />

dem Dickenverhältnis des Hundeknochens für<br />

Stahlbrammen


3Z<br />

- 34 -<br />

12<br />

10<br />

8<br />

e=5'<br />

,20j<br />

105<br />

z<br />

Z<br />

1-<br />

L<br />

a<br />

6<br />

30° Flach<br />

J4<br />

2<br />

0' 0<br />

50100<br />

BREITENABNAHME AB IN MM<br />

150<br />

Bild 2-18<br />

Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und<br />

<strong>der</strong> Walzkraft für Stahlbrammen<br />

6<br />

5<br />

4<br />

0=5 10/i<br />

)-<br />

Z<br />

W 0<br />

0<br />

z<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Flach<br />

Flach<br />

~~30°<br />

•15<br />

VOM REIBUNGSVERLUST<br />

BEWIRKTER TEIL e = 5° --<br />

15u<br />

0t0<br />

50 10015<br />

BREITENABNAHME AB IN MM<br />

Bild 2-19 Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und<br />

dem Walzmoment für Stahlbrammen


- 35 -<br />

2.5. Zusammenfassung<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wurde <strong>der</strong> Walzvorgang beim Vertikalwalzen<br />

anhand <strong>der</strong> Flach- und Kaliberwalzen mit verschiedenen Kaliberwinkeln<br />

experimentell und nach dem starr-plastischen<br />

Finite-Elemente-Verfahren unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Materialsfließspannung von <strong>der</strong> Dehnung und von <strong>der</strong><br />

Dehngeschwindigkeit analytisch untersucht. Nach <strong>die</strong>ser Untersuchung<br />

wurde es klar, daß <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Vertikalwalze großen<br />

Einfluß auf den Walzvorgang beim Vertikal- und nachfolgenden<br />

Horizontalwalzen<br />

hat.<br />

Die in <strong>die</strong>sem Kapitel erworbenen Ergebnisse können wie folgt<br />

zusammengefaßt<br />

werden:<br />

1) Der Wirkungsgrad <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> ist effektiver bei <strong>der</strong><br />

Kaliberwalze als bei <strong>der</strong> Flachwalze und verstärkt sich mit<br />

abnehmendem Kaliberwinkel. Mit abnehmendem Kaliberwinkel<br />

wird <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens kleiner, Walzkraft<br />

und Walzmoment dagegen größer. Das erstere ist von<br />

Vorteil für <strong>die</strong> Weiterverarbeitung <strong>der</strong> Bramme, <strong>das</strong> letztere<br />

führt zu stärkerer Abnutzung <strong>der</strong> Walze. Unter Berücksichtigung<br />

<strong>die</strong>ser Vor- und Nachteile kann <strong>der</strong> günstigste Kaliberwinkel<br />

zwischen 10° und 15° liegen.<br />

2) Die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentrumdicke und <strong>der</strong> Kraftbedarf beim<br />

nachfolgenden Horizontalwalzen sind am größten, wenn <strong>das</strong><br />

Vertikalwalzen mit Flachwalze durchgeführt wurde, und werden<br />

kleiner mit abnehmendem Kaliberwinkel <strong>der</strong> Vertikalwalze<br />

beim<br />

Vertikalwalzen.<br />

3) Die nach dem starr-plastischen Finite-Elemente-Verfahren


- 36 -<br />

berechneten Ergebnisse über den Walzvorgang beim Vertikalwalzen<br />

stimmen gut mit den gemessenen Ergebnissen überein.<br />

4) Der Verfestigungsexponent n und <strong>die</strong> Geschwindigkeitsempfind- •<br />

lichkeit m haben etwa einen gleichen Einfluß auf <strong>die</strong> Hundeknochenform,<br />

und <strong>die</strong> Hundeknochendicke nimmt mit steigenden<br />

Werten von n und m ab.<br />

Zur Rechnung wurde <strong>die</strong> Elektronenrechenmaschine FACOM M-200<br />

an <strong>der</strong> Uni. Kyoto verwandt, und <strong>die</strong> Rechnungszeitdauer war<br />

ungefähr 100 Sekunden für <strong>die</strong> Flachwalze und 130'\150 Sekunden<br />

für <strong>die</strong> Kaliberwalze.


- 37 -<br />

3, EXPERIMENT UND ANALYSE ÜBER DAS HORIZONTALWALZEN DES<br />

HUNDEKNOCHENFÖRMIGEN WALZGUTES<br />

3.1. Einleitung<br />

Die hundeknochenförmigen Brammen nach dem Vertikalwalzen werden<br />

horizontalgewalzt, damit sie wie<strong>der</strong> geflächt werden. Das Umformverhalten<br />

von hundeknochenförmigen Brammen beim Horizontalwalzen<br />

ist auch räumlich gleich wie <strong>das</strong> beim Vertikalwalzen,<br />

und <strong>die</strong> Analyse darüber ist auch nicht einfach.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wird zuerst <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Hundeknochenform<br />

auf <strong>das</strong> Umformverhalten und auf den Kraftbedarf beim Horizontalwalzen<br />

experimentell untersucht. Dann wird <strong>das</strong> analytische<br />

Verfahren aus starr-plastischen finiten Elementen vorgeschlagen,<br />

und durch <strong>das</strong> Vergleichen mit den gemessenen Ergebnissen wird<br />

<strong>die</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> berechneten Ergebnisse festgestellt. Danach<br />

wird <strong>die</strong> Wirkung <strong>der</strong> Hundeknochendicke und <strong>der</strong> Gipfelstelle<br />

auf den Walzvorgang analytisch untersucht.<br />

3.2. Versuchs- und Berechnungsverfahren<br />

3.2.1. Versuchsverfahren<br />

Als Walzgut wurden <strong>die</strong> durch den Modellversuch des Vertikalwalzens<br />

erzeugten hundeknochenförmigen Aluminiumplatten benutzt,<br />

wobei <strong>das</strong> Walzgut, <strong>das</strong> eine Anfangsbreite von 85 mm und eine<br />

Anfangsdicke von 12 mm hatte, mit einmaliger <strong>Breitenabnahme</strong><br />

von 3rb15 mm vertikalgewalzt wurde. Dabei wurden <strong>die</strong> Flachwalze


- 38 -<br />

und Kaliberwalzen mit Kaliberwinkeln von 10° und 20° als Vertikalwalze<br />

benutzt.<br />

Das dadurch erzeugte hundeknochenförmige Walzgut wurde anhand<br />

einer Flachwalze mit einem Durchmesser von 180 mm und mit<br />

einer Temperatur von 500°C bis zu seiner Anfangsdicke horizontalgewalzt.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel werden <strong>die</strong> Bezeichnungen benutzt, <strong>die</strong> in<br />

Bild 2-2 und in Tafel 2-1 dargestellt sind.<br />

3.2.2. Berechnungsverfahren<br />

Für <strong>die</strong> Analyse über <strong>das</strong> Horizontalwalzen wurde <strong>das</strong> für <strong>die</strong><br />

Analyse über <strong>das</strong> Vertikalwalzen angewandte starr-plastische<br />

Finite-Elemente-Verfahren benutzt. Weil <strong>die</strong> Grundbegriffe des<br />

Verfahrens schon in 2.3.1-% 2.3.3. erklärt wurden, werden hier<br />

nur <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Analyse über <strong>das</strong> Horizontalwalzen typischen<br />

Punkte<br />

dargestellt.<br />

Bild 3-1 zeigt <strong>das</strong> Netzmodell <strong>der</strong> finiten Elemente in Breitenund<br />

Walzrichtung auf <strong>der</strong> Anfangsstufe <strong>der</strong> Rechnung als ein<br />

Beispiel, <strong>das</strong> <strong>der</strong> in Bild 3-2 mit einer ausgezogenen Linie<br />

gezeigten Hundeknochenform entspricht. Wie <strong>das</strong> Bild zeigt,<br />

wird <strong>das</strong> Walzgut in 20 gleiche Teile in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

eingeteilt. In <strong>der</strong> Walzrichtung wird aber <strong>die</strong> Walzspaltlänge<br />

durch eine ganze Zahl so eingeteilt, daß sich <strong>die</strong> dadurch<br />

gebildete Elementsform möglichst einer quadratischen Form<br />

nähert. Die schlaffierten Elemente im Bild 3-1 zeigen <strong>die</strong><br />

Elemente, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Walz an über drei Knotenpunkten berühren<br />

und als Reibungsflächen zwischen Walze und Walzgut angenommen<br />

werden.


- -<br />

- 39 -<br />

Y<br />

0 : DER DIE WALZE BERÜHRENDE KNOTENPUNKT<br />

C<br />

D<br />

) "<br />

)<br />

U<br />

CC<br />

N<br />

-J<br />

Q ------- 3<br />

-e<br />

\\ ~\\Y<br />

J<br />

d<br />

J<br />

B BREITENMITTE<br />

A- z<br />

BREITENENDE<br />

Bild 3-1<br />

Netz<br />

<strong>der</strong><br />

finiten Elemente in <strong>der</strong><br />

Breiten-<br />

und<br />

Walzrichtung<br />

EI -<br />

EI<br />

El<br />

e<br />

x<br />

------------------------- 35.0mm---------------------<br />

(a)<br />

z<br />

E<br />

E<br />

0<br />

cd<br />

E<br />

E<br />

-_<br />

_<br />

_-<br />

T<br />

e<br />

s<br />

0<br />

r'-----------------------------------35.0mm--------------------------i<br />

Bild 3-2 Die für <strong>die</strong> Rechnung benutzte<br />

(b)<br />

schematische<br />

Hundeknochenform<br />

Tafel 3-1 Randbedingungen <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

A B u w 0 v konstant (unbekannt)<br />

B C u 0<br />

C D u w 0 v konstant (unbekannt)<br />

0 w<br />

-v •<br />

tanc a: Berührungswinkel


- 40 -<br />

Die Rechnung wird nun in folgenden Schritten durchgeführt.<br />

1. Da vor <strong>der</strong> Rechnung <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße des Walzgutes<br />

durch <strong>das</strong> Horizontalwalzen unbekannt ist, wird <strong>die</strong> Breite<br />

als konstant angenommen. Die Funktion e (vgl. Gleichung<br />

2-8) wird mit den in Tafel 3-1 gezeigten Randbedingungen<br />

minimiert, und dadurch erhält man <strong>das</strong> Geschwindigkeitsfeld<br />

im<br />

Walzgut.<br />

2. Aus dem Geschwindigkeitsfeld berechnet man eine Verteilung<br />

<strong>der</strong> Breite, <strong>der</strong> Dicke und <strong>der</strong> Vergleichsdehnung im Walzgut.<br />

3. Der Berührungsbereich zwischen Walze und Walzgut wird durch<br />

<strong>die</strong> aus <strong>der</strong> Rechnung in Schritt 2 gewonnenen Ergebnisse<br />

nachbessert. Unter den neuen Randbedingungen wird <strong>die</strong> Funktion<br />

e wie<strong>der</strong>um minimiert, und man gewinnt ein neues Geschwindigkeitsfeld<br />

im Walzgut.<br />

4. Die Schritte 2 und 3 werden so wie<strong>der</strong>holt, bis sich <strong>die</strong><br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Breiten, Dicken, Spannungen und Dehnungen<br />

vernachlässigen<br />

läßt.<br />

Um <strong>die</strong> Gültigkeit des analytischen Verfahrens festzustellen,<br />

wurde <strong>die</strong> Rechnung über <strong>das</strong> wirkliche hundeknochenförmige Walzgut<br />

durchgeführt, <strong>das</strong> durch <strong>das</strong> Vertikalwalzen mit Flach- und<br />

Kaliberwalze mit einem Kaliberwinkel von 10° erworben wurde,<br />

und ihre Ergebnisse wurden mit den gemessenen Ergebnissen verglichen.<br />

Danach wurde <strong>die</strong> Rechnung über <strong>das</strong> schematische hundeknochenförmige<br />

Walzgut durchgeführt, dessen Form in Bild 3-2<br />

gezeigt ist, um <strong>die</strong> Wirkung <strong>der</strong> Hundeknochendicke und <strong>der</strong><br />

Gipfelstelle auf den Walzvorgang beim Horizontalwalzen zu<br />

untersuchen.


0<br />

- 41 -<br />

3.3. Experimentelle und analytische Eraebnisse<br />

3.3.1. Experimentelle Eraebnisse über <strong>die</strong> Wirkuna des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

und des Ginfelstellenverhältnisses<br />

auf den Walzvorgang<br />

Bild 3-3 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Hundeknochendickenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße. Die Ausbreitungsgröße<br />

vermehrt sich unabhängig von <strong>der</strong> Walzenform beim Vertikalwalzen<br />

und proportional zum zunehmendem Hundeknochendickenverhältnis.<br />

Weil <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens, wie<br />

im zweiten Kapitel dargestellt wurde, von <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Vertikalwalze<br />

abhängt, ist <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße bei <strong>der</strong> Flachwalze<br />

am größten.<br />

oa<br />

CO<br />

5.0-------------------------------------------<br />

0:FLACHWALZE<br />

O<br />

A:KALIBERWALZE<br />

8=20°O13 20O -----------------------------------------------------------------1<br />

~ 1 ~ 1 I<br />

c<br />

o • FLACHWALZE<br />

B=IOh 8= 10V0<br />

: FLACHWALZE<br />

KALIBERWALZE 6=20°<br />

4.0<br />

KALIBERWALZE 8=10°<br />

11<br />

I I I o<br />

A<br />

w<br />

cr<br />

C7<br />

Z<br />

W<br />

fA<br />

N<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

^<br />

7<br />

A<br />

Z<br />

Y<br />

H-<br />

ix 9<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

3<br />

7<br />

'// `<br />

01 1I I<br />

1.10 1.15 1.20 1.25 1.30 1.35<br />

DICKENVERHÄLTNIS<br />

Bild 3-3<br />

Hmax /<br />

DES HUNDEKNOCHENS<br />

Ho<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

Hundeknochendickenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße<br />

51 Di<br />

1.10 1.15 1.20 1.25 1.30 1.35<br />

DICKENVERHÄLTNIS DES HUNDEKNOCHENS<br />

Bild 3-4<br />

Hmax/HO<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

Hundeknochendickenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft


- 42 -<br />

Bild 3-4 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Hundeknochendickenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft beim Horizontalwalzen. Die<br />

Walzkraft vergrößert sich stark und dem zunehmenden Hundeknochendickenverhältnis<br />

proportional. Der Zusammenhang zwischen<br />

dem Hundeknochendickenverhältnis und dem Walzmoment zeigt eine<br />

ähnliche<br />

Tendenz.<br />

Das Walzgut wird nach dem Horizontalwalzen nicht ganz flach,<br />

son<strong>der</strong>n wird <strong>die</strong> Zentrumdicke ein wenig dünner als seine Anfangsdicke.<br />

Bild 3-5 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Hundeknochendickenverhältnis<br />

und dem Zentrumdickenverhältnis nach<br />

dem Horizontalwalzen. Die Zentrumdicke nach dem Horizontalwalzen<br />

wird zunächst dünner mit zunehmendem Hundeknochendickenverhältnis.<br />

Aber wenn <strong>das</strong> Hundeknochendickenverhältnis noch<br />

größer wird, nämlich wenn <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> beim Vertikalwalzen<br />

noch größer wird, wendet sich <strong>die</strong> Zentrumdicke zur Zunahme.<br />

Das Zentrumdickenverhältnis ist bei <strong>der</strong> Flachwalze am<br />

Vertikalwalze.\<br />

kleinsten und wird größer mit abnehmendem Kaliberwinkel <strong>der</strong><br />

Lu<br />

><br />

w<br />

U<br />

1-<br />

H Lu<br />

W<br />

N<br />

1.001-------------------------------------------------------------------------------------------<br />

111 i<br />

0.99<br />

0.98<br />

0.97 L<br />

1.10<br />

Bild 3-5<br />

—0 : FLACHWALZE<br />

o<br />

1 0<br />

A • KALIBERWALZE 8=20`<br />

E


- 43 -<br />

Bild 3-6 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gipfelstellenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße. Die Ausbreitungsgröße<br />

vermin<strong>der</strong>t sich dem zunehmenden Gipfelstellenverhältnis proportional,<br />

<strong>das</strong> bei <strong>der</strong> Flachwalze am größten ist und mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel kleiner wird. Der Verkleinerungsgrad<br />

ist bei <strong>der</strong> Flachwalze am stärksten und wird schwächer mit<br />

abnehmendem Kaliberwinkel <strong>der</strong> Kaliberwalze.<br />

Bild 3-7 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gipfelstellenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft, und <strong>der</strong> Zusammenhang zeigt eine<br />

ähnliche Tendenz mit dem im Bild 3-6 gezeigten Zusammenhang<br />

zwischen dem Gipfelstellenverhältnis und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße.<br />

Wie Bild 3-8 zeigt, ist <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen dem Gipfelstellenverhältnis<br />

und dem Zentrumdickenverhältnis nicht deutlich.<br />

Z Y<br />

F-<br />

LL<br />

G<br />

CC<br />

Y<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

3<br />

13<br />

11<br />

9<br />

7<br />

I1.00 -------------------------------------------------------------------- ^ I<br />

O<br />

FLACHWALZE• z o ^ ^ o<br />

•:KALIBERWALZE 8==20°o<br />

^ EP<br />

^ 3 :KALIBERWALZE 0=10' • J Z 0 Le<br />

WNCä .99LA S dk° e<br />

z =0<br />

0<br />

ii•><br />

0<br />

w<br />

U<br />

U<br />

0.98<br />

O: 0 : FLACHWALZE<br />

}-A:<br />

A : KALIBERWALZE 0=20°o 0-20° 0<br />

•w<br />

o: o : KALIBERWALZE 0=10` 6=10°<br />

O 0<br />

.^'<br />

0.970 ------------------------------------------------------d'<br />

.6 0.7 0.80.9<br />

•,<br />

10<br />

Bild 3-8<br />

GIPFELSTELLENV Bp/B1<br />

5<br />

0.6<br />

,7 0.80,9<br />

GIPFELSTELLENVERHÄLTNIS<br />

Bp/B1<br />

Zusammenhang zwischen dem Gipfelstellenverhältnis<br />

und dem Zentrumdickenverhältnis<br />

0<br />

Bild<br />

3-7 Zusammenhang zwischen dem Gipfelstellenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Walzkraft<br />

Bild 3-6 Zusammenhang zwischen dem Gipfelstellenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße


- 44 -<br />

3.3.2. Veraleich zwischen den experimentellen und analytischen<br />

Ergebnissen<br />

In Bild 3-9 (a), (b) und (c) sind <strong>die</strong> Vergleiche zwischen den<br />

gemessenen und berechneten Werten dargestellt, um <strong>die</strong> Gültigkeit<br />

des in 3.2.2. vorgeschlagenen analytischen Verfahrens<br />

über <strong>das</strong> Horizontalwalzen des hundeknochenförmigen Walzgutes<br />

festzustellen. Und zwar zeigt Bild 3-9 (a) den Zusammenhang<br />

zwischen den gemessenen und berechneten Werten über <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße,<br />

Bild 3-9 (b) über <strong>die</strong> Walzkraft und Bild 3-9<br />

(c) über <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis. Über <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße<br />

stimmen <strong>die</strong> berechneten Werte mit den gemessenen Werten<br />

gut überein, beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Kaliberwalze. Bei <strong>der</strong> Flachwalze<br />

sind <strong>die</strong> berechneten Werte etwas kleiner als <strong>die</strong> gemessenen<br />

Werte. Die Ursache von <strong>die</strong>sem Unterschied dazwischen<br />

kann darin liegen, daß bei <strong>der</strong> Rechnung <strong>das</strong> Walzgut in nur<br />

zwei Elemente in <strong>der</strong> Dickenrichtung geteilt wird, obwohl <strong>die</strong><br />

Hundeknochenform bei <strong>der</strong> Flachwalze steiler ist als sie bei<br />

<strong>der</strong> Kaliberwalze. Über <strong>die</strong> Walzkraft stimmen auch <strong>die</strong> berechneten<br />

Werte mit den gemessenen Werten überein, gut bei <strong>der</strong><br />

Kaliberwalze und mit kleinem Rechenfehler bei <strong>der</strong> Flachwalze.<br />

Über <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis stimmen <strong>die</strong> beiden Werte miteinan<strong>der</strong><br />

qualitativ gut überein, obgleich <strong>die</strong> berechneten<br />

Werte kleiner sind als <strong>die</strong> gemessenen Werte.<br />

Daraus kann man so schließen, daß <strong>die</strong> analytischen Ergebnisse<br />

mit den experimentellen Ergebnissen gut überein. Dies zeigt,<br />

daß <strong>das</strong> hier vorgeschlagene analytische Verfahren eine praktische<br />

und genügende Gültigkeit für <strong>die</strong> qualitative Unter-


- 45 -<br />

knochenförmigen<br />

Walzgutes<br />

hat.<br />

I-<br />

cr<br />

Lu<br />

ce<br />

W<br />

1—<br />

W<br />

Z<br />

2<br />

U<br />

W<br />

CC W<br />

W<br />

3<br />

2<br />

1<br />

/<br />

2<br />

0<br />

0 1 2 3 4<br />

/<br />

GEMESSENER WERT/ mm<br />

(a)<br />

I-<br />

C<br />

w<br />

3<br />

0<br />

suchung über den Walzvorgang beim Horizontalwalzen des hunde-<br />

5r-------------------------------- i<br />

0 : FLACHWALZE<br />

^ :<br />

5 5 _ KALIBERWALZE 0=100<br />

4<br />

0<br />

04<br />

1.00r-<br />

0: FLACHWALZE<br />

0 : KALIBERWALZE 0=1O'^<br />

0.99<br />

5<br />

III/<br />

I-<br />

CC<br />

LLI<br />

CC<br />

W<br />

W<br />

W<br />

K<br />

W<br />

CO<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

0 : FLACHWALZE<br />

KALIBERWALZE 0=10'<br />

Y<br />

D<br />

4 6 8 10 12<br />

a<br />

GEMESSENER WERT AN<br />

(b)<br />

0<br />

0<br />

0<br />

14<br />

C<br />

w<br />

H<br />

w<br />

z<br />

M<br />

U<br />

W<br />

C<br />

W<br />

C4<br />

0.98<br />

0.97<br />

0<br />

0<br />

/<br />

D 0<br />

0.96 V 1 1<br />

0.96 0.97 0.98 0.99 1.00<br />

GEMESSENER WERT<br />

(C)<br />

Bild 3-9 Zusammenhang zwischen berechneten und<br />

gemessenen Werten <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße (a), <strong>der</strong><br />

Walzkraft (b) und des Zentrumdickenverhältnisses (c)<br />

3.3.3. Rechnerische Ergebnisse über <strong>die</strong> Wirkung des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

und des Gipfelstellenverhältnisses<br />

auf den Walzvorgang<br />

Die Ausbreitungsgröße, <strong>die</strong> Walzkraft, <strong>das</strong> Walzmoment und <strong>die</strong>


- 46 -<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentrumdicke verän<strong>der</strong>t sich mit dem Hundeknochendickenverhältnis<br />

und gleichzeitig mit dem Gipfelstellenverhältnis,<br />

wie Bild 3-3, 3-4 usw. zeigen. Aber soweit von<br />

den Bil<strong>der</strong>n beurteilt, ist es sehr schwer zu entscheiden,<br />

welches von den beiden Verhältnissen auf den Walzvorgang herrschend<br />

wirkt, weil <strong>die</strong> Werte des Gipfelstellenverhältnisses<br />

an den gemessenen Punkten, <strong>die</strong> den Zusammenhang zwischen dem<br />

Hundeknochendickenverhältnis und <strong>der</strong> Walzeigenschaft in jedem<br />

Bild zeigen, nicht immer gleich sind.<br />

Daher wurde eine rechnerische Entscheidung über den Wirkungsgrad<br />

des Hundeknochendickenverhältnisses und des Gipfelstellenverhältnisses<br />

auf den Walzvorgang in den folgenden beiden<br />

Fällen<br />

versucht:<br />

1. Im Fall, daß <strong>das</strong> Gipfelstellenverhältnis mit einem Wert von<br />

0,7 konstant ist und sich <strong>der</strong> Wert des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

von 1,0 bis 1,5 verän<strong>der</strong>t. (vgl. Bild 3-2 (a))<br />

2. Im Fall, daß <strong>das</strong> Hundeknochendickenverhältnis mit einem<br />

Wert von 1,25 konstant ist und sich <strong>der</strong> Wert des Gipfelstellenverhältnisses<br />

von 0,5 bis 0,9 verän<strong>der</strong>t. (vgl. Bild 3-2 (b))<br />

Bild 3-10 und Bild 3-11 zeigen <strong>die</strong> rechnerischen Ergebnisse<br />

über den Einfluß des Hundeknochendickenverhältnisses und des<br />

Gipfelstellenverhältnisses auf <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße, auf <strong>die</strong><br />

Walzkraft, auf <strong>das</strong> Walzmoment und auf <strong>das</strong> Abnahmenverhältnis<br />

<strong>der</strong> Zentrumdicke. Bild 3-10 zeigt, daß sich <strong>die</strong> Walzkraft ,<br />

<strong>das</strong> Walzmoment, <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße und <strong>das</strong> Abnahmenverhältnis<br />

<strong>der</strong> Zentrumdicke dem Hundeknochendickenverhältnis proportional<br />

vergrößern. Dagegen zeigt Bild 3-11, daß sich <strong>die</strong> Walzkraft,<br />

<strong>das</strong> Walzmoment, <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße und <strong>das</strong> Abnahmen-


W<br />

- 47 -<br />

verhältnis <strong>der</strong> Zentrumdicke mit dem Gipfelstellenverhältnis<br />

fast kaum verän<strong>der</strong>n.<br />

Daraus kann man schließen, daß <strong>der</strong> Einfluß des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

auf den Walzvorgang viel stärker ist als<br />

<strong>der</strong> des Gipfelstellenverhältnisses.<br />

6.0<br />

E<br />

E 5.0<br />

B1=70mm<br />

—BP/Bi =0.7.<br />

12<br />

10<br />

600<br />

500<br />

^L.<br />

0<br />

'T<br />

..,<br />

0.08<br />

0.04<br />

0<br />

1 4.0<br />

w<br />

:O<br />

N<br />

Z<br />

F-<br />

w<br />

C7<br />

N<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0 -<br />

o~<br />

1.0<br />

V~Q<br />

i /,'<br />

/'T<br />

Zi<br />

~ aQ' ‹z-‚<br />

z<br />

O,E,`<br />

(HG',Ha)<br />

/ Ho<br />

1.1 1.2 1.3 1.4<br />

-2<br />

8<br />

6<br />

4<br />

-0<br />

1.5<br />

z<br />

I-U _<br />

IX<br />

Y<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

z<br />

E<br />

I-<br />

Z<br />

z<br />

0 Z<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

DICKENVERHÄLTNIS DES HUNDEKNOCHENS<br />

Hmax /HO<br />

Bild 3-10 Rechnerisches Ergebnis über den Zusammenhang<br />

zwischen dem Hundeknochendickenverhältnis und<br />

den Walzeigenschaften beim Horizontalwalzen<br />

0<br />

ea U<br />

O<br />

5.0---------------------------------<br />

B<br />

B1= I =70mm<br />

10 500<br />

Hmax /Ho' 1-25<br />

4.0 Hmax /Ho =1.25<br />

8<br />

qWALZKRAFT<br />

WALZKRAFT<br />

z<br />

3.0 -------------------------------------------- 6<br />

400<br />

300<br />

WALZMOMENT<br />

c,<br />

~- ---j--<br />

0.08- 2.0--------------------------------------- 4 N 200<br />

J Q<br />

B2 — BI B1<br />

1<br />

0.04 - 1.0 '—(H—H _ _—--r------------------------------------<br />

i 2 100<br />

Ho—H2)/Ho c2 0 _N ¢<br />

1 I I ___10 0<br />

0.5 0.6 0.7 0.8 0.9<br />

GIPFELSTELLENVERHÄLTNIS B2 /B 1<br />

z<br />

I-<br />

Z<br />

0 w<br />

N<br />

J<br />

6<br />

3<br />

Bild<br />

3-11 Rechnerisches Ergebnis über den Zusammenhang<br />

zwischen dem Gipfelstellenverhältnis und den<br />

Walzeigenschaften beim Horizontalwalzen


- 48 -<br />

3.4. Zusammenfassung<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wurden <strong>das</strong> Experiment und <strong>die</strong> Analyse über<br />

<strong>das</strong> Horizontalwalzen des hundeknochenförmigen Walzgutes durchgeführt,<br />

und <strong>die</strong> folgenden Ergebnisse wurden erworben.<br />

1) Das Hundeknochendickenverhältnis hat einen viel stärkeren<br />

Einfluß auf den Walzvorgang beim Horizontalwalzen als <strong>das</strong><br />

Gipfelstellenverhältnis.<br />

2) Die Ausbreitungsgröße und <strong>der</strong> Kraftbedarf beim Horizontalwalzen<br />

vergrößern sich dem zunehmenden Hundeknochendickenverhältnis<br />

proportional.<br />

3) Die Zentrumdicke nach dem Horizontalwalzen wird zunächst<br />

dünner mit zunehmendem Hundeknochendickenverhältnis. Aber<br />

wenn <strong>das</strong> Hundeknochendickenverhältnis noch größer wird,<br />

nämlich wenn <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> beim Vertikalwalzen noch<br />

größer wird, wendet sich <strong>die</strong> Zentrumdicke zur Zunahme.<br />

Für <strong>die</strong> Rechnung wurde <strong>die</strong> Elektronenrechenmaschine FACOM<br />

M-200 an <strong>der</strong> Uni. Kyoto verwandt, und <strong>die</strong> Rechnungszeitdauer<br />

war 50 ti 70 Sekunden.


- 49 -<br />

4, VERTEILUNG DER IM WALZGUT HERVORGERUFENEN SPANNUNGEN<br />

BEIM BREITENABNAHMENPROZESS<br />

4.1. Einleitung<br />

Beim <strong>Breitenabnahme</strong>nprozeß <strong>der</strong> Brammen ist es eine wichtige<br />

Frage, ob <strong>die</strong> durch <strong>das</strong> Walzen im Walzgut hervorgerufenen<br />

Spannungen Flächen- und Innenrisse <strong>der</strong> stranggegossenen Brammen<br />

erweitern können. Daher soll es vor <strong>der</strong> praktischen Anwendung<br />

<strong>die</strong>ses Prozesses genug untersucht werden, wo und wie<br />

groß <strong>die</strong> Spannungen im Walzgut entstehen und wie <strong>die</strong> Walzbedingungen<br />

auf <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Spannungen wirken.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel werden <strong>die</strong>se Fragen durch <strong>das</strong> Modellversuch<br />

anhand <strong>der</strong> Plasticine-Platten und auch durch <strong>die</strong> analytische<br />

Berechnung mit dem starr-plastischen Finite-Elemente-Verfahren<br />

untersucht.<br />

4.2. Versuchs- und Berechnungsverfahren<br />

4.2.1. Versuchsmethode<br />

Als Modellversuch wurden Plasticine-Platten mit einer Breite<br />

von 190 mm und mit einer Dicke von 28 mm durch <strong>die</strong> Vertikalund<br />

Horizontalwalze gewalzt. Diese Größe entspricht etwa 1/10<br />

von <strong>der</strong> praktisch stranggegossenen Brammen. Als Vertikalwalze<br />

wurden eine Flachwalze und drei verschiedene Kaliberwalzen<br />

mit einem Durchmesser von 120 mm und mit einer Drehzahl von<br />

3,75 r.p.m. benutzt. Bild 4-1 zeigt <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Kaliberwalzen


- 50 -<br />

und ihre Größe. Wie <strong>das</strong> Bild zeigt, haben <strong>die</strong> Kaliberwalzen<br />

je einen Kaliberwinkel von 7,6° (Form I), 14,9° (Form II)<br />

und 21,8° (Form III) (je eine Neigung <strong>der</strong> Kaliberwand von<br />

13,3 %, 26,6 % und 40,0 %).<br />

Das Walzgut mit rechteckigem Querschnitt wurde zuerst mit<br />

einer <strong>Breitenabnahme</strong> von 15 mm (<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis von<br />

7,9 %) und dann weiter mit einer <strong>Breitenabnahme</strong> von 15 mm<br />

8,6 %) durch <strong>die</strong> gleichartige Vertikalwalze gewalzt. Das dadurch<br />

gewonnene hundeknochenförmige Walzgut wurde durch <strong>die</strong><br />

Flachwalze bis zur Anfangsdicke von 28 mm horizontalgewalzt.<br />

Die Normalspannungen in Breiten-, Walz- (Längs-) und Dickenrichtung<br />

des Walzgutes, aw, GI und 0H, wurden anhand <strong>der</strong><br />

Drucksensoren mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Dicke<br />

von 0,6 mm gemessen. Dabei wurden <strong>die</strong> Sensoren an drei Stellen,<br />

je 7 mm, 15 mm und 35 mm von dem Breitenende <strong>der</strong> Probe entfernt,<br />

und auch in <strong>der</strong> Breitenmitte vorher begraben, wie sie<br />

in Bild 4-2 wie<strong>der</strong>gegeben sind. Um <strong>die</strong> begrabenen Stellen und<br />

Richtungen genau zu halten, wurden <strong>die</strong> Drucksensoren vor jedem<br />

Walzen neu begraben.<br />

Es wurde im Vorversuch festgestellt, daß <strong>der</strong> Drucksensor auch<br />

auf eine Zugspannung, <strong>die</strong> kleiner ist als etwa 1 kgf/cm2,<br />

sicher antworten kann, aber daß in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> quantitative<br />

Zuverlässigkeit niedrig ist.<br />

Die Temperatur des Walzgutes war immer auf 20°C gehalten.<br />

4.2.2. Rechnerische Methode<br />

Die rechnerische Methode mit starr-plastischen finiten Elemen-


T<br />

- 51 -<br />

Neigung <strong>der</strong><br />

Kaliberwand<br />

13.3%<br />

61R<br />

29<br />

FORM I<br />

061R<br />

o<br />

,-1---'<br />

___~61R°<br />

NeigungÄ<br />

029 o<br />

cn<br />

26.6/omN<br />

eigung<br />

FORMII40.0%29<br />

FORM III-------------------a<br />

37<br />

4541<br />

Bild<br />

4-1 Profil von drei Kaliberwalzen<br />

Breitenmitte<br />

Breitenrichtung<br />

r--------------<br />

DRUCKSENSOR i K<br />

?<br />

, 20 8~7<br />

E<br />

U 0<br />

WALZGUT ö<br />

I<br />

I l i<br />

~ I I<br />

~ I I<br />

0H Spannung in <strong>der</strong> Dickenrichtung<br />

'1L• Spannung in <strong>der</strong> Walz(Längs)richtung<br />

QW: Spannung in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

Bild 4-2 Stellen und Richtungen <strong>der</strong> Drucksensoeren<br />

im Walzgut<br />

ten ist im zweiten und dritten Kapitel eingehend dargestellt.<br />

Die für <strong>die</strong> Rechnung erfor<strong>der</strong>liche Fließspannung von Plasti-<br />

72)<br />

cine wird nach Chijiiwa et al. durch <strong>die</strong> folgende Gleichung<br />

gegeben:<br />

Q=1.15X10eo•sexp(lg/cmZ soas 0.12~(3 5301in kgf/cm2 ( 4-1 )<br />

T = 253'\,323 K,e= 0,02'0,3,e= 10ti10°1/s.<br />

Darin ist T <strong>die</strong> absolute Temperatur. Unter bestimmten Walzbedingungen<br />

überschritt <strong>die</strong> Vergleichsdehnung s den Anwendungsbereich<br />

<strong>der</strong> Gleichung ein wenig. Es wurde angenommen, daß auch


0<br />

- 52 -<br />

in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Gleichung doch noch<br />

gültig<br />

ist.<br />

Die Reibungskoeffizient zwischen Walze<br />

und Plasticine wurde<br />

um 0,45 angenommen.<br />

4.3. Experimentelle und berechnete Ergebnisse<br />

4.3.1. SDannunasverteiluna wärhend des Vertikalwalzens mit<br />

Kaliberwalze<br />

Bild 4-3 (a) und (b) zeigen <strong>die</strong> Abläufe <strong>der</strong> gemessenen Span-<br />

•b 3-vond<br />

von dem<br />

1:3<br />

v c 2- %-*\Breitenende<br />

,I 1 -<br />

7mm<br />

•i •UU<br />

1 / N 15mm<br />

C C e 0-------------------<br />

c<br />

C +•<br />

b<br />

`~<br />

0<br />

1 - l\ 35 mm<br />

ro<br />

a1_Breiter<br />

Breitenmitte<br />

0 ----------------------<br />

von dem<br />

2<br />

Breitenende<br />

1<br />

7mm<br />

0<br />

1<br />

-J \ 15 mm<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

---------<br />

Breitenmitte<br />

35 mm<br />

b °-<br />

7mm<br />

• t•n i 0 ---------------------------<br />

_70E1-<br />

15mm<br />

b'GwU<br />

0•-1 I<br />

35 m m<br />

C N j 0<br />

N3b1<br />

—1-<br />

Breitenmitte<br />

Breite]<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

-/ 7mm<br />

------- _15 mm<br />

Breitenmitte<br />

35 mm<br />

w o<br />

rog0N<br />

•+<br />

1~~<br />

0E<br />

7 C iD 1<br />

CN~0------------------<br />

äöb1`Breite<br />

Breitenmitte<br />

IEingangs-I<br />

IAusgangsse<br />

Walzrichtung —.-<br />

(a) FORM I<br />

7mm<br />

/ \ 15mm<br />

35 mm<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

IEingangs- I<br />

Walzrichtung<br />

Breitenmitte<br />

(b) FORM II<br />

7mm<br />

15 mm<br />

35mm<br />

I Ausgangsse<br />

Bild<br />

4-3 Experimentelle E Ergebnisse<br />

drei<br />

Normalspannungen<br />

kalwalzens lzens mit Kaliberwa'<br />

r <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung von<br />

während lrend des ersten Vertion<br />

Form I und IC


53 -<br />

nungen in Breiten-, Walz- (Längs-) und Dickenrichtung des<br />

Walzgutes, aW, aL und 0H, während des ersten Vertikalwalzens<br />

mit Kaliberwalze von Form I und von Form II. In <strong>die</strong>sen Bil<strong>der</strong>n<br />

sind <strong>die</strong> Druckspannungen positiv angegeben. Mit <strong>der</strong> Entfernung<br />

von dem Breitenende verkleinert sich <strong>der</strong> Wert je<strong>der</strong> Spannung,<br />

aber damit breitet sich <strong>der</strong> Einflußreich <strong>der</strong> Spannungen aus.<br />

Die Spannungen im Walzgut sind großenteils Druckspannungen.<br />

Aber <strong>die</strong> Längsspannung aL in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

und <strong>die</strong> Dickenspannung aH vor dem Walzspalt an <strong>der</strong> um 15 mm<br />

von dem Breitenende entfernten Stelle sind Zugspannungen.<br />

Der Wert <strong>der</strong> Druckspannung von aL verkleinert sich einmal in<br />

<strong>der</strong> Mitte des Walzspaltes. Die maximale Druckspannung entsteht<br />

an <strong>der</strong> Eingangsseite des Walzspaltes wie sie beim Dickplattenwalzen.<br />

Bild 4-4 zeigt <strong>die</strong> nach dem starr-plastischen Finite-Elemente-<br />

Verfahren berechneten Ergebnisse über <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Spannungen<br />

im Walzgut während des Vertikalwalzens mit Kaliberwalze<br />

von Form II. Und zwar zeigt <strong>das</strong> Bild 4-4 (a) <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

im L.W-Querschnitt beim ersten Vertikalwalzen, wodurch<br />

<strong>die</strong> Breite des Walzgutes von 190 mm zu 175 mm abgenommen<br />

wird, und <strong>die</strong> beim zweiten Vertikalwalzen, wodurch <strong>die</strong> Breite<br />

von 175 mm zu 160 mm abgenommen wird. Die gestrichelten Linien<br />

im Bild zeigen <strong>die</strong> Fließlinien <strong>der</strong> Punkte, wo <strong>die</strong> Drucksensoren<br />

begraben sind. Das Bild 4-4 (b) zeigt den Ablauf <strong>der</strong><br />

Spannungen während des ersten Vertikalwalzens an den gemessenen<br />

Punkten, <strong>der</strong> den Fließlinien entlang erworben wird.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> aW und <strong>der</strong> aH verhalten sich miteinan<strong>der</strong><br />

ähnlich, und beide zeigen eine sogenannte muschelförmige


Ib<br />

- 54 -<br />

Gestalt im Bild (a) und eine konvexförmige Kurve im Bild (b).<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> 6 verhaltet sich aber an<strong>der</strong>s als <strong>die</strong> von<br />

aw und QH und zeigt eine konkavförmige Kurve im Bild (b).<br />

Ferner wird <strong>die</strong> Längsspannung o'L in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

eine verhältnismäßig große Zugspannung. Diese Ergebnisse<br />

Ausgangsseite 1 .5 IAusgangsseite<br />

5N.1 1.0 0.5 0.21 2.0\1 1.0 0.5 0.2<br />

2.00 1\ i<br />

2.5<br />

2.55<br />

3.0<br />

l'<br />

3.00<br />

3.5-<br />

1<br />

/1<br />

.5<br />

4.0<br />

i<br />

I<br />

4.5'<br />

Ende<br />

2.0<br />

1.5<br />

7 15 35 mm Eingangssc!<br />

Uw<br />

Mitte<br />

1.0 0.5 0.0 - 0.5 - 1.0i<br />

11/1 (<br />

i1 1 / i<br />

(1'<br />

I<br />

; 7 1535 mm<br />

Ende<br />

7 15<br />

35 mm Eingangsseite<br />

a,.<br />

Mitte<br />

11.51. 0.50.0 -0.5 -1.0<br />

2.0j//<br />

,I<br />

2.5 I1<br />

1 1<br />

II I I<br />

7 15 35 mm<br />

QL<br />

QI<br />

1.5~,<br />

2.01.\I<br />

!1.0 0.5 0.0<br />

.51l.! I/ /I<br />

/ /1<br />

1 / I<br />

7 15 35mm<br />

11.00.5 0.0i<br />

1.5<br />

I 1<br />

2.0<br />

2.5<br />

11<br />

3.0-13<br />

1 )<br />

.55<br />

i / .<br />

715 35 mm<br />

beim<br />

ersten<br />

Vertikalwalzen<br />

UH<br />

(a)<br />

beim<br />

zweiten<br />

Q1/<br />

Vertikalwalzen<br />

3<br />

TE<br />

yU. W<br />

X<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Eingang<br />

Walzspalt<br />

(b)<br />

Bild 4-4 Berechnete !hnete Ergebnisse über <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

walzens<br />

Walzspalt<br />

1.5----------7mm—2<br />

7 mm<br />

1.0----------------7mm<br />

7 m m<br />

7mmi—~<br />

15<br />

,\<br />

-~ 35`<br />

15-----<br />

•0.5 `G o 0 15 `5) ö 1 /~- / 15<br />

35<br />

35 IS'—0.5b0 35<br />

Mitte<br />

Mitte .te —1.0_----------------<br />

—1 .5 Mitte —1<br />

Ausgang<br />

beim ersten<br />

Vertikalwalzen<br />

Walzspalt<br />

Spannungen Lungen im Walzgut während des Vertikalms<br />

mit Kaliberwalze von Form IC


-----<br />

- 55 -<br />

stimmen mit den im Bild 4-3 gezeigten gemessenen Ergebnissen<br />

im ganzen gut überein.<br />

Vergleicht man <strong>die</strong> beiden Darstellungen <strong>der</strong> Spannungsverteilung<br />

im Bild 4-4 (a) miteinan<strong>der</strong>, kann man es leicht verstehen,<br />

daß <strong>die</strong> Werte <strong>der</strong> Spannungen bei zweiten Vertikalwalzen im<br />

ganzen größer sind als <strong>die</strong> beim ersten.<br />

Bild 4-5 zeigt <strong>die</strong> gemessenen<br />

---------------------------------- 15.0<br />

und berechneten Ergebnisse5W, BW<br />

3 beim ersten 0<br />

.0<br />

• \beim zweiten p 11.2<br />

über <strong>die</strong> maximale Spannungs- 2<br />

.~<br />

bD 2.0p7.5<br />

verteilung in <strong>der</strong> Breiten-<br />

richtung während des Vertikal-A<br />

0------------------------------0<br />

walzens mit Kaliberwalze von0 7 153595<br />

Form H und <strong>die</strong> gute Übereinstimmung<br />

von beiden Werten.<br />

Jede Spannung ist am Breitenende<br />

am größten und wird umso<br />

kleiner, je näher sie zur<br />

Breitenmitte kommt. In <strong>die</strong>sem<br />

Fall ist es beachtlich, daß<br />

<strong>die</strong> Spannung 01 , Zugspannung<br />

wird, wo <strong>die</strong> Entfernung<br />

von dem Breitenende<br />

größer ist als ungefähr 40<br />

3.0 -<br />

2.0<br />

° 1 .0 -<br />

-1 .0<br />

O-<br />

4.0-<br />

3.0<br />

U ~<br />

2.0<br />

Q,` 1.0<br />

7 15<br />

°\<br />

o °\<br />

G,W,: Gemessener Wert<br />

B.W.: Berechneter Wert<br />

35<br />

0<br />

0 7 15 3595<br />

ENDEMITTE<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE / rn<br />

11.2<br />

7.5<br />

3.7<br />

0<br />

95— 3.7<br />

15.0<br />

11.2<br />

7.5<br />

3.7<br />

0<br />

I<br />

E<br />

uJ<br />

W W<br />

W = 2 U<br />

W<br />

g<br />

J<br />

M<br />

Z W<br />

W<br />

L;<br />

•<br />

3<br />

W<br />

a<br />

Q<br />

mm, und daß <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong><br />

Zugspannung in <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

nach dem berechneten<br />

Ergebnis nicht außerachtgelassen<br />

werden kann. Daß <strong>die</strong><br />

Bild 4-5<br />

Vergleich zwischen berechneten<br />

und gemessenen Ergebnissen<br />

über <strong>die</strong> maximalen Spannungen<br />

während des Vertikalwalzens<br />

mit Kaliberwalze von Form IC


- 56 -<br />

gemessenen Werte <strong>der</strong> Zugspannung in <strong>der</strong> Breitenmitte etwas<br />

kleiner sind als <strong>die</strong> berechneten Werte, kann man damit begründen,<br />

daß bei <strong>der</strong> Zugspannung <strong>der</strong> Drucksensor eine schlechtere<br />

Zuverlässigkeit hat als bei <strong>der</strong> Druckspannung. Die<br />

rechte Vertikalachse des Bildes zeigt den auf warmen Stahl<br />

umgerechneten Werte unter <strong>der</strong> Annahme, daß <strong>die</strong> Fließspannung<br />

von 1,0 kgf/cm2 beim Plasticine <strong>der</strong> Fließspannung von 3,7<br />

kgf/mm2 beim warmen Stahl entspricht.<br />

4.3.2. Spannunasverteiluna während des Horizontalwalzens<br />

des hundeknochenförmigen Walzgutes<br />

Das durch <strong>die</strong> zweimal durchgeführten Vertikalwalzen je mit<br />

einer <strong>Breitenabnahme</strong> von 15 mm gewonnene hundeknochenförmige<br />

Walzgut wurde bis zu seiner Anfangsdicke horizontalgewalzt.<br />

Bild 4-6 zeigt <strong>die</strong> Verteilung von drei berechneten Normalspannungen<br />

im L.W-Querschnitt beim Horizontalwalzen, <strong>das</strong> nach<br />

dem Vertikalwalzen mit Kaliberwalze von Form II durchgeführt<br />

wurde. Die Verhalten <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> aW und <strong>der</strong> GH zeigen<br />

eine ähnliche Figur, obwohl <strong>die</strong> Größen <strong>der</strong> Spannungen unterschiedlich<br />

sind. Die maximale Druckspannung <strong>der</strong> aH entsteht<br />

an <strong>der</strong> Gipfelstelle des Hundeknochens, aber <strong>die</strong> <strong>der</strong> aW verschiebt<br />

sich etwas zur Breitenmitte. In <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong><br />

Breitenmitte werden <strong>die</strong> Spannungen von am und insbeson<strong>der</strong>e<br />

von eine Zugspannung. Es ist zu beachten, daß eine verhältnismäßig<br />

große Zugspannung nicht nur beim Vertikalwalzen entsteht,<br />

son<strong>der</strong>n auch beim Horizontalwalzen in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong><br />

Breitenmitte des Walzgutes. Infolgedessen sollten <strong>die</strong> Brammen


• `<br />

0<br />

- 57 -<br />

beim Stranggießverfahren so gegossen werden, daß sie nicht<br />

nur auf ihre Oberfläche son<strong>der</strong>n auch in ihrem Innern keinen<br />

Fehler haben, um <strong>die</strong> Vergrößerung des Fehlers durch <strong>die</strong> beim<br />

Vertikal- und Horizontalwalzen hervorgerufene Zugspannung zu<br />

vermeiden.<br />

Bild 4-7 zeigt <strong>die</strong> gemessenen und berechneten Ergebnisse über<br />

<strong>die</strong> maximale Spannungsverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung beim<br />

Horizontalwalzen. Außer den Werten <strong>der</strong> Spannungen von 6L und<br />

von 6W in <strong>der</strong> Breitenmitte stimmen <strong>die</strong> berechneten Werte mit<br />

,Ausgangsseite<br />

Ausgangs<br />

7 15 35mm 2.0-----------------------------------GEMESSENER<br />

WERT o~.5<br />

ii i<br />

1EBERECHNETER WERT —<br />

1 10_ 1 1<br />

3.7<br />

11<br />

OO\C<br />

I .<br />

0.6 0.4 0.2 0.0 —0.2.b -0.2 Eingangsseitei<br />

alt g<br />

EndedwMitte—1 00 7 15 35803.7<br />

7 15 35<br />

1 ~<br />

/I<br />

/I<br />

/ 1<br />

0.00 .50.5J1-0.5\<br />

0.0 -1.0<br />

6L<br />

; 7 15 35<br />

\<br />

ii/.<br />

2.511.5T0.5 0.0<br />

2.0 1.0<br />

Qe<br />

2.0<br />

U 1.0<br />

1.11<br />

•<br />

- 1 .0<br />

0<br />

3.7<br />

E<br />

0<br />

- 3 .7<br />

0<br />

0 7 15<br />

80<br />

bq 1 0<br />

.0 3.7<br />

3.0<br />

11.2<br />

0<br />

6 2.0<br />

7.5<br />

3<br />

0<br />

W<br />

0 7 15 \ 3580<br />

E GEMESSENE GIPFELSTELLE<br />

NDE DES HUNDEKNOCHENSMITTE<br />

7.5<br />

W 3<br />

E<br />

CC<br />

CC<br />

W F -<br />

W<br />

Z x<br />

V W<br />

K<br />

W<br />

U'<br />

J<br />

VD<br />

Z W<br />

Q<br />

Bild 4-6<br />

Berechnete Ergebnisse über<br />

<strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

während des Horizontalwalzens<br />

nach dem Vertikalwalzen<br />

mit Kaliberwalze<br />

von Form IC<br />

Bild 4-7<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE/mm<br />

Vergleich zwischen berechneten<br />

und gemessenen Ergebnissen über<br />

<strong>die</strong> maximalen Spannungen während<br />

des Horizontalwalzens mit Form l


- 58 -<br />

den gemessenen Werten sehr gut überein. Das Bild zeigt auch,<br />

daß am Breitenende <strong>die</strong> Spannung von sL eine kleine Zugspannung<br />

wird. Dies bedeutet, daß an <strong>der</strong> Brammenkante manchmal entstehende<br />

Risse durch <strong>die</strong> Zugspannung entwickelt werden können.<br />

Die rechte Vertikalachse im Bild zeigt den auf warmen Stahl<br />

umgerechneten Wert wie <strong>die</strong> im Bild 4-5.<br />

Bild 4-8 zeigt <strong>die</strong> gemessenen und berechneten Ergebnisse über<br />

U<br />

bC<br />

4.3.3. Einfluß <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Vertikalwalze auf <strong>die</strong> Spannunasverteilung<br />

Y3-<br />

ou<br />

-1<br />

4.0<br />

3.0 •<br />

\<br />

FORM I<br />

FORM III<br />

2.0 \\^<br />

A<br />

1.0N.<br />

3.0<br />

•,.<br />

0<br />

0 7 15 35<br />

2.0 k<br />

e<br />

1.0 `.. -.. ..~ 0<br />

0=<br />

.0<br />

0 7 15 35 95<br />

4.0<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

0<br />

0 7 15 3595<br />

ENDEMITTE<br />

95<br />

G,W,: GEMESSENER WERT<br />

B,W.: BERECHNETER WERT<br />

‘<br />

\<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE/mm<br />

(a) beim ersten<br />

Vertikalwalzen<br />

Bild 4-8 Verteilung <strong>der</strong> maximalen<br />

4.0<br />

T FORM I<br />

E3.0 $ RM III<br />

\t o<br />

2.0 x 1.0 b i1 0-------<br />

0715 35<br />

3.0<br />

2.0<br />

U A.<br />

,-ü ,1.0 A<br />

b 0<br />

—1 .0 0715<br />

4.0 --------<br />

~3.0- U<br />

`o2 .0-ö<br />

G.W.<br />

A<br />

ö1.0 -\<br />

0-----<br />

0 7 15 3587.5<br />

ENDEMITTE<br />

A<br />

0715 35<br />

kalwalzen mit Kaliberwalze von Form I und<br />

87.5<br />

C<br />

C<br />

87.<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE /mm<br />

(b) beim zweiten<br />

Vertikalwalzen<br />

en Spannungen beim Verti-<br />

III


0-----<br />

- 59 -<br />

<strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> maximalen Normalspannungen in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

beim Vertikalwalzen mit Kaliberwalze von Form I und<br />

von Form III. Jede Spannung bei <strong>der</strong> Vertikalwalze mit einem<br />

Kaliberwinkel von 7,6° (Form I) ist größer als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

mit einem Kaliberwinkel von 21,8° (Form III), und<br />

<strong>der</strong> Unterschied dazwischen wird umso geringer, je näher es<br />

zur Breitenmitte kommt. Die berechneten Werte sind dabei ein<br />

wenig kleiner als <strong>die</strong> gemessenen Werte, aber <strong>die</strong> beiden stimmen<br />

miteinan<strong>der</strong> im ganzen gut überein. Daß es in <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

einen gewissen Unterschied zwischen den berechneten und<br />

gemessenen Werten <strong>der</strong> Spannung eL gibt, kann von <strong>der</strong> Meßunsicherheit<br />

des Sensors bei <strong>der</strong> Zugspannung abhängen.<br />

Die Spannungen beim zweiten Vertikalwalzen werden etwas größer<br />

4.0<br />

3.0 F<br />

4.0<br />

3.0 •F<br />

U<br />

2.0`~<br />

1.0\<br />

V<br />

b<br />

2.0 \\ ^<br />

1.0<br />

Bild<br />

0<br />

0715<br />

2.0<br />

1.0 `^•<br />

0------<br />

—1 .0<br />

35 95<br />

0 7 15 35 95<br />

3.0 ----------------------------------------------------------- 3.0 ----------------------------------------<br />

G,W.: GEMESSENER WERT<br />

2.0"~ 2.0 - o<br />

\B,W,: BERECHNETER WERT<br />

0 ~S--------a<br />

0 7 15 3595<br />

ENDEMITTE<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE/mm<br />

(a) beim ersten<br />

Vertikalwalzen<br />

bL<br />

kalwalzen<br />

mit<br />

0<br />

0 7 15<br />

2.0<br />

1.0 -::<br />

—1 .01--a<br />

0 7 15 3587.5<br />

35 87.5<br />

o<br />

1.0-\ \ '„ .<br />

0;<br />

0 7 15 3587.5<br />

•<br />

ENDEMITTE<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE/mm<br />

(b) beim zweiten<br />

Vertikalwalzen<br />

4-9 Verteilung ng <strong>der</strong> ma) maximalen [imalen Spannungen beim Verti-<br />

Flachwalze und Kaliberwalze K<br />

von Form IT


1<br />

- 60 -<br />

als <strong>die</strong> beim ersten Vertikalwalzen, aber <strong>die</strong> Verhalten <strong>der</strong><br />

Spannungsverteilung sind miteinan<strong>der</strong> ähnlich.<br />

Bild 4-9 zeigt <strong>die</strong> maximale Spannungsverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

beim Vertikalwalzen mit Flachwalze im Vergleich<br />

mit <strong>der</strong> beim Vertikalwalzen mit Kaliberwalze. Die Spannungen<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze sind im ganzen kleiner als sie bei <strong>der</strong><br />

Kaliberwalze, beson<strong>der</strong>s am Breitenende. Das Verhalten <strong>der</strong><br />

Spannungsverteilung bei <strong>der</strong> Flachwalze ist aber gründsätzlich<br />

gleich mit dem bei <strong>der</strong> Kaliberwalze.<br />

Bild 4-10 zeigt <strong>die</strong> berechnete Spannungsverteilung im L.W-<br />

Querschnitt beim ersten Vertikalwalzen mit Kaliberwalze von<br />

Form I, Kaliberwalze von Form EI und Flachwalze. Im Vergleich<br />

<strong>der</strong> in Bild 4-10 und in Bild 4-4 dargestellten Spannungen miteinan<strong>der</strong><br />

wird es klar, daß <strong>die</strong> Spannungen beim Vertikalwalzen<br />

1.0 0.5 0.2 i 11.0 0.5 0.20.5 0.2<br />

)733~3.0''i,<br />

2011.5 3si_i1.0<br />

7 15 35mm1 11 15 35mm' 7 1535mm<br />

ENDE<br />

awMITTE ENDE aWMITTE ENDEam<br />

1/77-1.0,g<br />

1 1.5 1.0 0.5 0.0 -0.5 -1.0I1.0 0.5 0.0 -0.5 1 '1.0 11.0 0.5 0.0 -0.5 —0.5<br />

i/1.B<br />

i<br />

Ii/ i /<br />

2.0<br />

i<br />

~ l<br />

II<br />

1<br />

;lI l1 OLOL ,<br />

az<br />

aL<br />

MITTE<br />

1.0 0.5 0.0^1.0 0.5 0.0 1 2.0<br />

11111111.5I0.52.0i1.0i<br />

II 1<br />

0.5 I I<br />

I I<br />

I I<br />

.0<br />

OHOH<br />

.all<br />

a11<br />

(a) Form I(b) Form Itt(c) Flachwalze<br />

Bild 4-10 Berechnete Ergebnisse über <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

beim ersten Vertikalwalzen mit Kaliberwalze<br />

von Form I, Kaliberwalze von Form EI und Flachwalze


•<br />

- 61 -<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze am kleinsten sind, und daß mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel <strong>die</strong> Spannungen immer größer werden und <strong>der</strong> Wirkungsbereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> immer mehr in <strong>die</strong> Breitenmitte<br />

kommt.<br />

Bild 4-11 zeigt <strong>die</strong> gemessenen und berechneten Ergebnisse<br />

über <strong>die</strong> maximale Spannungsverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

beim Horizontalwalzen nach den<br />

zweimaligen Vertikalwalzen mit<br />

Kaliberwalze von Form I und II.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Bild und dem Bild 4-7<br />

kann man leicht verstehen, daß<br />

sich <strong>die</strong> Gipfelstelle je<strong>der</strong> Spannungsverteilung<br />

mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel <strong>der</strong> Vertikalwalze<br />

zur Breitenmitte verschiebt.<br />

Dies bedeutet, daß sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung<br />

beim Vertikalwalzen mit<br />

abnehmendem Kaliberwinkel zur<br />

Breitenmitte mehr ausbreitet.<br />

Die Form <strong>der</strong> Vertikalwalze hat<br />

2.0<br />

ö 1.0<br />

0,<br />

—1 .0.<br />

0<br />

2.Of<br />

A<br />

E<br />

G.W . B.W.<br />

Form I p<br />

AIIIEl<br />

7 15 35 80<br />

G.W.: Gemessener Wert<br />

E B.W.: Berechneter Wert<br />

V 1.0<br />

4 ~<br />

Y d<br />

0<br />

123<br />

I '•<br />

I I ~~<br />

— 1 .0<br />

J<br />

e.<br />

b<br />

Bild<br />

3.0<br />

2.0<br />

0 7 15 35 80<br />

1.0<br />

0OL<br />

1I180<br />

0715~~35<br />

EndeMitte<br />

Gemessene Gipfelstelle<br />

des Hundeknochens<br />

Entfernung<br />

i<br />

vom Breitenende/mm<br />

r<br />

einen Einfluß auf <strong>die</strong> Zugspannung<br />

Verteilung i4-11 n<br />

maximale<br />

am Breitenende, und zwar verkleinert<br />

sich <strong>die</strong> Zugspannung von GI,<br />

am Breitenende mit zunehmendem<br />

Kaliberwinkel.<br />

Spannungen während des<br />

Horizontalwalzens<br />

nach<br />

dem Vertikalwalzen mit<br />

Kaliberwalze von Form I<br />

und von Form III


- 62 -<br />

4.3.4. Einfluß <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> auf <strong>die</strong><br />

Spannungsverteilung<br />

Um den Einfluß <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> auf <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

beim Vertikalwalzen zu untersuchen, wurde <strong>das</strong> Walzgut<br />

mit einer Breite von 190 mm und einer Dicke von 28 mm anhand<br />

<strong>der</strong> Kaliberwalze von Form EI mit drei verschiedenen <strong>Breitenabnahme</strong>n<br />

von 5 mm, 10 mm und 15 mm vertikalgewalzt.<br />

Bild 4-12 zeigt <strong>die</strong> unter <strong>die</strong>sen Walzbedingungen berechneten<br />

und gemessenen Ergebnisse über <strong>die</strong> maximale Spannungsverteilung<br />

in <strong>der</strong> Breitenrichtung, und Bild 4-13 zeigt <strong>die</strong> berechnete<br />

Spannungsverteilung im L.W-Querschnitt. Mit zunehmen<strong>der</strong><br />

<strong>Breitenabnahme</strong> vergrößern sich <strong>die</strong> Spannungen im ganzen.<br />

Nach dem berechneten Ergebnis wird aber <strong>die</strong>se Tendenz umgekehrt<br />

am Breitenende, wo <strong>das</strong> 4<br />

.0-------1<br />

BREITEN-GA, -B.W. G.W.BBREITEN<br />

B.W.<br />

30 ABNAHME<br />

ABNAHME<br />

15mmo<br />

15 mm °<br />

Walzgut <strong>die</strong> Walze berührt. Dies<br />

^l/10mm 1 1/ 10 mm fi<br />

E5mm 5mm 0 --- bedeutet , daß mit zunehmen<strong>der</strong><br />

5D 2'0 VIPL<br />

\-N<br />

IG,W,: G.W.: GEMESSENER<br />

WERT<br />

B.W.: BERECHNETER WERT<br />

~ :B,W,: • BERECHNETER <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>die</strong> Lokalisierung LO b<br />

q<br />

^'~<br />

-_ _~<strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ung am Breitenende<br />

E 2.0 k<br />

- 1.0<br />

0<br />

Ir~_Breitenmitte<br />

0 schwächer wird und sich statt 7<br />

dessen <strong>die</strong> Verformungszone zur<br />

ausbreitet.<br />

0 3.0Bild 4-12<br />

U bD 10Verteilung <strong>der</strong> maximalen Span-<br />

: b<br />

nungen während des ersten Vertib<br />

LO ^<br />

. k alwalzens anhand <strong>der</strong> Kaliber-<br />

0~``~•----------------walze von Form III mit drei veṟ<br />

0 7 15 3595<br />

ENDEMITTEschiedenen <strong>Breitenabnahme</strong>n von<br />

ENTFERNUNG VOM BREITENENDE/mm 5 mm, 10 mm und 15 mm


~<br />

- 63 -<br />

4.4. Zusammenfassung<br />

Durch eine Reihe von Modellversuchen mit Plasticine wurde es<br />

untersucht, wie <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Spannungen im Walzgut beim<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nprozeß ist, und wie sich <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

durch <strong>die</strong> Walzbedingungen verän<strong>der</strong>t. Zugleich wurde <strong>die</strong><br />

Spannungsverteilung nach dem Finite-Elemente-Verfahren analysiert,<br />

und <strong>die</strong> berechneten Ergebnisse wurden mit den gemessenen<br />

Ergebnissen verglichen. Obwohl es teilweise einen kleinen<br />

Unterschied dazwischen gibt, stimmen <strong>die</strong> beiden im ganzen nicht<br />

nur qualitativ, son<strong>der</strong>n auch quantitativ gut überein. Wenn man<br />

<strong>die</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Voraussetzungen, z.B. <strong>die</strong> genaue Stellenund<br />

Richtungssetzung des begrabenen Drucksensors und <strong>die</strong> Genauigkeit<br />

<strong>der</strong> Fließspannungsgleichung von Plasticine, berücksichtigt,<br />

kann man so schließen, daß <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

den berechneten und gemessenen Ergebnissen in einem zulässigen<br />

Bereich liegt, und daß <strong>die</strong> hier vorgeschlagene analytische<br />

1.5 ^ 1.0 0.5 0.2i'1.5 1.00.50.00.51.5 i! /0.50.0 1.0<br />

.5BREITENABNAI 1E'BREITENABNAF9'E2.5 2.5'ii<br />

'0.5<br />

' iBREITENABNAFNE<br />

0.0 v2.0i -------------------------------- 2<br />

2.0-2.0<br />

\ i^\ N\ BREITENABNAI-I<br />

2.5 ~BRE ITENABNPW<br />

3.05m5m3.0 J i J ) 5 mm<br />

3.0 iii5mm i1 5mm<br />

3.5<br />

4.0<br />

1.5 1.0 0.5 0.2<br />

1 ! 1.0 1.0 0.50.0 0.5 0.0 - 0.51~1.00.5 0.5<br />

11.00.5 0.0<br />

0.0<br />

1.5<br />

,:)i<br />

2.0<br />

II<br />

10 mm<br />

lOmm<br />

10 mm<br />

0 1<br />

2.5<br />

. 1<br />

36~.// 10 mm 2.05~I!'jOmm250~/!' J1lOmm1(<br />

1.0 0.5 0.2<br />

5-. i<br />

2.00 I<br />

2.55<br />

3.00 I<br />

I<br />

7~ .<br />

aw<br />

15 mm<br />

1 1. 0.5 0.0 -0.5I<br />

1.5k !/J / I<br />

I/ 1/<br />

~OL<br />

I/<br />

i~ 1 / / 15 mm<br />

11 i<br />

11<br />

hII 1<br />

-1 .0<br />

11.0 0.5 0.0<br />

)1.5iI<br />

2.0iI15mm<br />

1<br />

l~<br />

Bild 4-13 Berechnete Ergebnisse über <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

beim Vertikalwalzen anhand <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

von Form III mit drei verschiedenen<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>n von 5 mm, 10 mm und 15 mm


- 64 -<br />

Methode verlässig ist.<br />

Die Eigentumlichkeit <strong>der</strong> Spannungsverteilung im <strong>Breitenabnahme</strong>nprozeß<br />

<strong>der</strong> Brammen kann wie folgt zusammengefaßt werden:<br />

1) Beim Vertikalwalzen und dem nachfolgenden Horizontalwalzen<br />

wird <strong>die</strong> Spannung in <strong>der</strong> Walzrichtung sL in <strong>der</strong> Umgebung<br />

<strong>der</strong> Breitenmitte des Walzgutes eine verhältnismäßig große<br />

Zugspannung. Dies bedeutet, daß Innenrisse, <strong>die</strong> im Strangguß<br />

unerwartet erscheinen, in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

<strong>der</strong> Brammen durch <strong>das</strong> Walzen vergrößert werden können.<br />

Daher sollte <strong>die</strong> Entstehung von Innenrissen beim Stranggießverfahren<br />

völlig zurückgehalten werden.<br />

2) Beim Horizontalwalzen wird <strong>die</strong> Spannung in <strong>der</strong> Walzrichtung<br />

cL nach den Walzbedingungen nicht nur in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong><br />

Breitenmitte eine Zugspannung, son<strong>der</strong>n auch am Breitenende.<br />

Diese Zugspannung kann einen Anlaß für <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Risse an <strong>der</strong> Brammenkante geben.<br />

3) Die Form <strong>der</strong> Vertikalwalze und <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

haben einen bedeutsamen Einfluß auf <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong> Spannungen...<br />

Die am Breitenende entstehende Zugspannung beim Horizontalwalzen<br />

kann durch <strong>die</strong> Zunahme des Kaliberwinkels vermieden<br />

werden. Dagegen kann <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

entstehende Zugspannung beim Vertikal- und auch Horizontalwalzen<br />

nicht vermieden werden.


- 65 -<br />

5. EINFLUSS DES WALZENDURCHMESSERS UND DER BRAMMENBREITE<br />

AUF DIE WALZEIGENSCHAFTEN BEIM WALZEN FÜR DIE BREITEN-<br />

ABNAHME DER BRAMMEN<br />

5.1. Einleitung<br />

Bis hierher wurde eine Reihe von den experimentellen und<br />

analytischen Untersuchungen über <strong>die</strong> Walzeigenschaften beim<br />

Vertikal- und Horizontalwalzen <strong>der</strong> Brammen durchgeführt, und<br />

zahlreiche Fragen sind gelöst. Aber <strong>der</strong> Einfluß des Walzendurchmessers<br />

und <strong>der</strong> Brammenbreite auf <strong>die</strong> Walzeigenschaften<br />

stellte eine ungelöste Frage dar. Unter Berücksichtigung<br />

<strong>die</strong>ser Situation wurde eine weitere Untersuchung über <strong>die</strong><br />

Wirkung des Walzendurchmessers und <strong>der</strong> Brammenbreite auf <strong>die</strong><br />

Walzkraft, <strong>das</strong> Walzmoment, <strong>die</strong> Walzleistung und <strong>das</strong> Umformverhalten<br />

beim Vertikalwalzen und beim nachfolgenden Horizontalwalzen<br />

durchgeführt.<br />

5.2. Versuchsmethode<br />

Als Walzgut wurden <strong>die</strong> im Heizofen auf eine Temperatur von<br />

500°C erwärmten Aluminiumplatten mit einer Dicke von 12 mm<br />

und mit verschiedenen Breiten von 36 mm bis 96 mm (Breiten-<br />

Dickenverhältnis ist 3'\)8) benutzt. Die Fließspannung des<br />

benutzten Werkstoffs bei <strong>die</strong>ser Temperatur kann nach den<br />

gemessenen Werten durch <strong>die</strong> folgende Gleichung darstellt<br />

werden:<br />

c = 16-€"5 • O'1.7 N/mm2 ( 5-1 )


- 66 -<br />

Als Vertikalwalze wurden Flach- und Kaliberwalzen mit einem<br />

konstanten Kaliberwinkel von 15° und mit vier verschiedenen<br />

Walzendurchmessern von 60 mm, 80 mm, 100 mm und 120 mm benutzt.<br />

Die Drehzahl <strong>der</strong> Walze war immer 15,2 r.p.m.. Beim Experiment<br />

zum Ermitteln des Walzendurchmessereinflusses wurden nur <strong>die</strong><br />

Platten mit einer Breite von 84 mm, und beim Experiment zum<br />

Ermitteln des Brammenbreiteeinflusses wurde nur <strong>die</strong> Walze mit<br />

einem Durchmesser von 80 mm benutzt.<br />

Als Horizontalwalze wurde meistens eine Flachwalze mit einem<br />

Durchmesser von 70 mm und mit einer Drehzahl von 45 r.p.m.,<br />

und teilweise eine an<strong>der</strong>e Flachwalze mit einem Durchmesser von<br />

180 mm und mit einer Drehzahl von 10,5 r.p.m. benutzt.<br />

Das Walzgut wurde mit verschiedenen <strong>Breitenabnahme</strong>n zuerst<br />

einmal vertikal und dann bis zu seiner Anfangsdicke horizontal<br />

gewalzt.<br />

Bei jedem Walzen wurden <strong>die</strong> Walzkraft, <strong>das</strong> Walzmoment und <strong>die</strong><br />

Querschnittform des Walzgutes gemessen. Die in Bild 2-2 und<br />

in Tafel 2-1 im zweiten Kapitel definierten Bezeichnungen<br />

werden auch in <strong>die</strong>sem Kapitel gebraucht.<br />

5.3. Versuchsergebnisse und Betrachtung<br />

5.3.1. Einfluß des Walzendurchmessers auf <strong>die</strong> Walzeiaenschaften<br />

Bild 5-1 (a) zeigt den Zusammenhang zwischen dem Vertikalwalzendurchmesser<br />

und <strong>der</strong> Vertikalwalzkraft für verschiedene<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>n AB, und Bild 5-1 (b) den Zusammenhang zwischen


- 67 -<br />

500<br />

Z<br />

Y<br />

0 a<br />

F8<br />

IC<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

3. J<br />

10<br />

x 6<br />

re H<br />

W<br />

/•<br />

AB=15mm<br />

3.---<br />

•<br />

•<br />

I2_,..2<br />

looloor: 6<br />

•<br />

FLACHWALZE<br />

I 1 i<br />

F<br />

z<br />

I-<br />

z<br />

W<br />

OZ<br />

N J<br />

4<br />

J<br />

6 Y<br />

1-<br />

w<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100 _-{<br />

41 60 I 801 1I01 I1 11<br />

100 120 60 80 100 120<br />

VERTIKALWALZENDURCHMESSER<br />

/ MM VERTIKALWALZENDURCHMESSER<br />

/ MM<br />

(a)<br />

Bild 5-1 Zusammenhang zwischen dem Vertikalwalzendurchmesser<br />

und (a) <strong>der</strong> Vertikalwalzkraft, (b) dem<br />

Vertikalwalzmoment<br />

dem Vertikalwalzendurchmesser und dem<br />

Vertikalwalzmoment. Die Walzkraft und<br />

<strong>das</strong> Walzmoment vergrößern sich fast<br />

(b)<br />

oB=i5mm<br />

Y 12<br />

r-<br />

KALIHERWALZE<br />

- - - - FLACHWALZE<br />

~<br />

W<br />

9<br />

t


,<br />

- 68 -<br />

des Walzgutes beim Vertikalwalzen mit abnehmendem Walzendurchmesser<br />

am Breitenende mehr lokalisiert wird. Mit an<strong>der</strong>n Worten<br />

erreicht <strong>die</strong> Verformungszone mit zunehmendem Walzendurchmesser<br />

weiter in <strong>die</strong> Breitenmitte, und <strong>die</strong> Hundeknochenform wird<br />

sanfter. Der Einfluß des Walzendurchmessers auf <strong>die</strong> Hundeknochenform<br />

ist bei <strong>der</strong> Flachwalze größer als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze.<br />

Dies geschieht daraus, daß <strong>die</strong> Kaliberwalze mit seiner<br />

Kaliberwand <strong>das</strong> sich mit abnehmendem Walzendurchmesser vergrößernde<br />

Dickenwachstum einschränkt. Infolgedessen wird <strong>die</strong><br />

Einschränkungskraft <strong>der</strong> Kaliberwand mit abnehmendem Walzendurchmesser<br />

größer. Dies ist <strong>die</strong> Ursache dafür, daß sich <strong>die</strong><br />

Walzenergie bei <strong>der</strong> Kaliberwalze, wie Bild 5-2 zeigt, mit<br />

abnehmendem Walzendurchmesser deutlicher vergrößert als bei<br />

<strong>der</strong> Flachwalze. Mit zunehmendem Walzendurchmesser wird <strong>der</strong><br />

Unterschied zwischen <strong>der</strong> durch <strong>das</strong> Vertikalwalzen mit <strong>der</strong><br />

Bild 5-3<br />

Flachwalze gebildeten Hundeknochenform und <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Kali-<br />

1.40<br />

Z~<br />

KALIBERWALZE8'0<br />

---<br />

..1~<br />

FLACHWALZE<br />

z-- -- FLACHWALZE<br />

\B ~=15mm AB=15mm<br />

.<br />

ö1.35 \----------------------I<br />

v<br />

`<br />

T `.<br />

t~E12<br />

w6.0raggin.<br />

H1.30~oB=15mm--- ~,\_1 T<br />

3=15mn<br />

ö~.•~B=15mm_9<br />

AB=15mm<br />

am'ix12/<br />

12-<br />

•<br />

~•12<br />

=1.25i•ä9--'<br />

~e~9<br />

P-~~5<br />

° 1 .0/<br />

.20• :v<br />

e-6<br />

gig.--•12_,<br />

1.15<br />

/.0'------------------------------------------------- 1 60 80<br />

100 1206080 100 120<br />

VERT I KALWALZENDURCHMESSER / MMVERT I KALWALZENDURCHMESSER / MM<br />

(a)(b)<br />

l~6<br />

Einfluß des Vertikalwalzendurchmessers auf (a) <strong>das</strong><br />

Hundeknochendickenverhältnis und (b) <strong>die</strong> Gipfelstelle<br />

6<br />

KALIBERWALZE<br />

FLACHWALZE<br />

-


9<br />

- 69 -<br />

berwalze gebildeten Form kleiner, und <strong>der</strong> Vorteil <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

wird geringer. Dies bedeutet, daß <strong>der</strong> günstigste Kaliberwinkel<br />

auch von dem Walzendurchmesser abhängig ist.<br />

Bild 5-4 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Vertikalwalzendurchmesser<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße beim Horizontalwalzen<br />

anhand <strong>der</strong> Flachwalze mit einem Durchmesser von 70 mm für<br />

verschiedene <strong>Breitenabnahme</strong>n AB. Die Ausbreitungsgröße verkleinert<br />

sich mit zunehmendem Vertikalwalzendurchmesser, beson<strong>der</strong>s<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze, weil <strong>der</strong> Einfluß des Walzendurchmessers<br />

auf <strong>die</strong> Hundeknochendicke bei <strong>der</strong> Flachwalze größer<br />

ist als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze. Mit zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

wird <strong>die</strong> Ausbreitung größer, aber <strong>der</strong> Vergrößerungsgrad wird<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze kleiner. Bei <strong>der</strong> Kaliberwalze wird <strong>die</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße durch <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung des Ver-<br />

4.5-----------------------------------<br />

--------'<br />

KALIBERWALZE I BERWALZE200<br />

\ y<br />

..~~~<br />

V • ---- FLACHWALZE---------- ----------- KALIDC•RWALZE<br />

KALIDERWALZE<br />

4 • --- ~--- FLACHWALZE<br />

FLACFIWALZE<br />

.0-----------------------------------<br />

f..~180<br />

~ ~~~~~o8=15mm ~•\\~..~B=15mmz~8=15mm<br />

`4<br />

r,3.5--------------------~,~y------~~<br />

,<br />

Zi~<br />

w3.011g.~ni2414012<br />

ä.~~<br />

I<br />

Ä 1 A-1<br />

,~AN<br />

2.5-----------------~~6-ö 120<br />

I 186<br />

I r 9<br />

\ J<br />

~ l<br />

111111111119<br />

i<br />

9<br />

1 ~~<br />

i8=15mm<br />

'__ 12<br />

15<br />

12<br />

2.0--------------------------------------60<br />

80100 120<br />

Bild 5-4<br />

VERT I KALWALZENDURCHMESSER / MM<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

Vertikalwalzendurchmesser<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße<br />

V ~d<br />

1 O O 1 6080100 1IY -.12.,.'1 120<br />

Bild 5-5<br />

VERT IKALWALZENDURCHMESSER / MM<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

Vertikalwalzendurchmesser<br />

beim<br />

Horizontalwalzen<br />

und dem Horizontalwalzmoment


- 70 -<br />

tikalwalzendurchmessers und gleichzeitig durch <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> undeutlich, wenn <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> größer<br />

wird als 9 mm.<br />

Bild 5-5 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Vertikalwalzendurchmesser<br />

und dem Walzmoment beim Horizontalwalzen anhand<br />

<strong>der</strong> Flachwalze mit einem Durchmesser von 70 mm. Mit zunehmendem<br />

Vertikalwalzendurchmesser verkleinert sich <strong>das</strong> Horizontalwalzmoment,<br />

beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Flachwalze.<br />

Daraus ist es klar geworden, daß mit zunehmendem Vertikalwalzendurchmesser<br />

<strong>die</strong> Leistung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> besser und<br />

<strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>liche Gesamtwalzenergie kleiner wird.<br />

Um den Einfluß des Horizontalwalzendurchmessers auf <strong>die</strong> Querschnittform<br />

des Walzgutes nach dem Horizontalwalzen zu untersuchen,<br />

wurden <strong>die</strong> anhand <strong>der</strong> Flach- und Kaliberwalze mit<br />

einem Durchmesser von 60 mm und 120 mm vertikalgewalzten Walzgüte<br />

durch zwei verschiedene Flachwalzen mit einem Durchmesser<br />

von 70<br />

mm und 180<br />

mm<br />

horizontalgewalzt.<br />

Die Ergebnisse sind<br />

z<br />

4.0<br />

UI 3 .0<br />

co<br />

n2.0<br />

•<br />

VERTIKALWALZENDURCFMESSERD=6 0 mm<br />

FLACHWALZE N . N C~'<br />

120<br />

KALIBERWALZE<br />

( )<br />

(120)(120)<br />

Bild 5-6 Einfluß des<br />

<strong>die</strong><br />

Ausbreitungsgröße<br />

w<br />

N<br />

Z<br />

z V<br />

-J J<br />

Q<br />

O E<br />

1-<br />

z Z<br />

1.00,--<br />

0.99<br />

0.98<br />

0.97<br />

HORIZONTAL- ---<br />

- WALZENDURCHMESSER 70 mm<br />

--- 180 mm<br />

Horizontalwalzendurchmessers auf (a)<br />

und (b) <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis<br />

•<br />

5.0,-<br />

w CO<br />

co CO<br />

.J<br />

0<br />

N<br />

1.0<br />

0.96<br />

60<br />

- HORIZONTAL-<br />

WALZENDURCHMESSER<br />

70 mm<br />

0<br />

--- 180 mm<br />

FLACHWALZE<br />

0-U 5 10 15 200 0.95--------------------------------------------<br />

5<br />

60<br />

• 120<br />

0<br />

10 15 20<br />

BREITENABNAHME / MM<br />

BRE I TENABNAHME / MM<br />

(a)<br />

(b)<br />

VERTIKAL-<br />

\\4\IALZENDURCHMESSERD. 120mm.


- 71 -<br />

in Bild 5-6 (a) und (b) gezeigt. Bild (a) zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße.<br />

In <strong>die</strong>sem Bild spielt <strong>der</strong> Walzendurchmesser eine Rolle als<br />

Parameter. Obgleich <strong>der</strong> Einfluß des Horizontalwalzendurchmessers<br />

auf <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße klein ist, wird <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße<br />

mit zunehmendem Horizontalwalzendurchmesser<br />

etwas größer. Bild (b) zeigt den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

<strong>Breitenabnahme</strong> und dem Zentrumdickenverhältnis, wobei <strong>der</strong><br />

Walzendurchmesser auch wie<strong>der</strong> als Parameter spielt. Die<br />

Zentrumdicke verkleinert sich mit Abnahme des Horizontalwalzendurchmessers<br />

und auch des Vertikalwalzendurchmessers.<br />

5.3.2. Einfluß <strong>der</strong> Brammenbreite auf <strong>die</strong> Walzeigenschaften<br />

Bild 5-7 zeigt den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Brammenbreite<br />

und <strong>der</strong> Grenze des Greifwinkels beim Vertikalwalzen. Die<br />

Grenze des Greifwinkels vergrößert sich mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Brammenbreite. Dies hat eine Ähnlichkeit dazu, daß <strong>die</strong> Bramme<br />

beim früheren Walzen in <strong>der</strong><br />

Vorstraße <strong>der</strong> Warmbreitbandstraße<br />

leichter gegriffen<br />

wird. Die Ursache ist nicht<br />

klar, aber kann darin liegen,<br />

daß <strong>der</strong> sogenannte "Peening<br />

Effect' mit zunehmen<strong>der</strong> Brammenbreite<br />

größer wird.<br />

Die Wirkung <strong>der</strong> Brammenbreite<br />

auf <strong>das</strong> Dickenverhältnis des<br />

0.81 o a<br />

I III;IIIA~~• -40<br />

0.G----------°°~••------------<br />

0.410----------------------<br />

• -20<br />

0.2---------------10<br />

0 UNGEGRI FFENBAR<br />

• GEGRIFFENBAR<br />

0<br />

36 486017I28496<br />

BRAMMENBREITE / MM<br />

Bild 5-7 Zusammenhang zwischen<br />

<strong>der</strong> Brammenbreite und <strong>der</strong><br />

Grenze des Greifwinkels beim<br />

Vertikalwalzen


—<br />

- 72 -<br />

Hundeknochens wird in Bild 5-8 (a) und <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Gipfelstelle<br />

in Bild 5-8 (b) gezeigt. Das Dickenverhältnis des<br />

Hundeknochens wird größer mit zunehmen<strong>der</strong> Brammenbreite, beson<strong>der</strong>s<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze. Bei <strong>der</strong> Flachwalze verän<strong>der</strong>t sich<br />

<strong>die</strong> Gipfelstelle fast kaum mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Brammenbreite.<br />

Bei <strong>der</strong> Kaliberwalze nähert sich dagegen <strong>die</strong> Gipfelstelle mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Brammenbreite etwas <strong>der</strong> Breitenmitte. Dies bedeutet,<br />

daß sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung am Breitenende mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Brammenbreite vergrößert und bei <strong>der</strong> Flachwalze verhältnismäßig<br />

mehr lokalisiert wird als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze,<br />

weil <strong>die</strong> Kaliberwalze <strong>das</strong> sich mit zunehmen<strong>der</strong> Brammenbreite<br />

vergrößernde Dickenwachstum einschränkt. Der Unterschied<br />

zwischen <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Flachwalze gebildeten Hundeknochenform<br />

und <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Kaliberwalze gebildeten Form vermin<strong>der</strong>t sich<br />

mit abnehmen<strong>der</strong> Brammenbreite.<br />

N<br />

Z<br />

2<br />

O<br />

0 Z<br />

7<br />

N<br />

W<br />

O<br />

Z<br />

J<br />

S<br />

Z<br />

1.40<br />

1.35<br />

KALI BERWALZE<br />

- -- - FLACHWALZE I /<br />

i<br />

10=15 mm<br />

,.12<br />

7.0<br />

1.30<br />

12_<br />

z<br />

/<br />

9<br />

z<br />

1 '<br />

g<br />

w<br />

-J<br />

6.0<br />

-J<br />

1.25' ~/ t w<br />

j 6<br />

I-<br />

r--<br />

N<br />

UI<br />

J<br />

LL<br />

r<br />

a<br />

5.0 ^<br />

g<br />

n<br />

1----<br />

1.20<br />

1<br />

1.15d<br />

48 60 72 84 96<br />

3.04<br />

8 60 72 84 96<br />

4.0<br />

---------- KALIBERWALZE<br />

- -- - FLACHWALZE<br />

BRAMMENBREITE / MMBRAMMENBREITE / MM<br />

(a)(b)<br />

/<br />

~~15<br />

Bild 5-8 Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Brammenbreite und<br />

(a) dem Dickenverhältnis des Hundeknochens,<br />

(b) <strong>der</strong> Gipfelstelle<br />

8.0<br />

AB=15mm<br />

12<br />

9<br />

=15- - 6<br />

-6<br />

9 _


69<br />

a<br />

---<br />

- 73 -<br />

Bild 5-9 zeigt den Zusammenhang<br />

400<br />

zwischen <strong>der</strong> Brammenbreite und<br />

----------<br />

KALIBERWALZE<br />

KALIBERWALZE<br />

----- - FLACHWALZEAB AB=15mm =15 mm<br />

dem Vertikalwalzmoment. Das 300 • -and<br />

00<br />

r ~<br />

12<br />

Walzmoment nimmt schwach mit15<br />

15<br />

<strong>der</strong> Brammenbreite zu. Dieö200m-<br />

Steigung ist größer bei <strong>der</strong>36<br />

Kaliberwalze als bei <strong>der</strong> Flach-<br />

walze. Die Walzkraft zeigt eine<br />

--12 -12<br />

9-<br />

- 9<br />

Y 100'- 00<br />

6-<br />

488 60 7284 84 96<br />

ähnliche Tendenz. B RAMMENBREITE / Bild 5-10 (a) zeigt den Zusam- Bild 5 -9<br />

menhang zwischen <strong>der</strong> Anfangs-Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

brammenbreite und <strong>der</strong> Aus-Brammenbreite und dem<br />

Vertikalwalzmoment<br />

breitungsgröße beim Horizontalwalzen,<br />

und Bild 5-10 (b) den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Anfangsbrammenbreite<br />

und dem Horizontalwalzmoment. Weil sich<br />

<strong>die</strong> Hundeknochendicke mit zunehmen<strong>der</strong> Anfangsbrammenbreite<br />

00<br />

L ~~<br />

^<br />

~I<br />

_<br />

vergrößert, vergrößern sich beim Horizontalwalzen <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße,<br />

<strong>das</strong> Walz-<br />

5.0<br />

4.0<br />

Z3.0<br />

2.0<br />

../-1--<br />

..., ,<br />

-<br />

KALIBERWALZE<br />

1<br />

- FLACHWALZE LB=12mm<br />

FLACHWALZEAB_1<br />

I-<br />

i;./....-1„..-^2;J<br />

1.0 48 60 72 84<br />

48 60 72 84 96<br />

BRAMMENBREITE / (a)<br />

Bild 5-10 Zusammenhang<br />

1<br />

moment<br />

(a) und<br />

<strong>der</strong><br />

beim<br />

,----g-~ --6~<br />

~-~12<br />

6<br />

z<br />

1-z<br />

w S<br />

0<br />

N<br />

J Q<br />

J<br />

4<br />

H<br />

0 O<br />

N<br />

Q<br />

0<br />

S<br />

zwischen<br />

25 0<br />

20 0<br />

50<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Ausbreitungsgröße,<br />

Horizontalwalzen<br />

'<br />

KALIBERWALZE<br />

OB=15rm<br />

FLACHWALZE 12<br />

i5-<br />

19<br />

J<br />

•<br />

•<br />

48 60 72 84 96<br />

BRAMMENBREITE / <strong>der</strong><br />

(b)<br />

Anfangsbrammenbreite<br />

(b) dem Walz-


- 74 --<br />

moment und auch <strong>die</strong> Walzkraft mit <strong>der</strong> Anfangsbrammenbreite.<br />

Diese Tendenz ist bei <strong>der</strong> Flachwalze stärker als bei <strong>der</strong><br />

Kaliberwalze.<br />

Daraus wird es klar, daß mit zunehmen<strong>der</strong> Brammenbreite <strong>die</strong><br />

Leistung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> sich verkleinert und <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>liche<br />

Gesamtwalzenergie sich vergrößert.<br />

Bild 5-11 zeigt den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

und dem Zentrumdickenverhältnis nach dem Horizontalwalzen bei<br />

drei verschiedenen Anfangsbrammenbreiten von 48 mm, 72 mm und<br />

96 mm. Mit <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> vermin<strong>der</strong>t<br />

sich <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis am Anfang stark, aber weil<br />

mit wachsen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung beim Vertikalwalzen<br />

weiter in <strong>die</strong> Breitenmitte hinreicht, wird <strong>die</strong> Vermin<strong>der</strong>ungsrate<br />

des Zentrumdickenverhältnisses kleiner und endlich<br />

wendet sich <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis zur Zunahme.<br />

Wenn <strong>die</strong> Brammenbreite klein wird, wird <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

klein, wobei <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis den minimalen Wert<br />

zeigt.<br />

Bild 5-12 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Hundeknochendickenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße bei drei verschiedenen<br />

Anfangsbrammenbreiten von 48 mm, 72 mm und 96 mm. Die<br />

Ausbreitungsgröße beim Horizontalwalzen vermehrt sich am Anfang<br />

mit zunehmendem Dickenverhältnis des Hundeknochens verhältnismäßig<br />

und dann wird ihre Zuwachsrate schwächer als<br />

proportional. Wenn <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

gleichen Wert hat, wird <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Anfangsbrammenbreite<br />

größer.<br />

Bild 5-13 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Hundeknochen-


^z<br />

- 75 -<br />

dickenverhältnis und dem Horizontalwalzmoment bei drei verschiedenen<br />

Anfangsbrammenbreiten. Das Horizontalwalzmoment<br />

veLyrößert sich fast proportional zum Dickenverhältnis des<br />

Hundeknochens. Wenn <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

gleichen Wert hat, wird auch <strong>das</strong><br />

1.00<br />

Walzmoment mit zunehmen<strong>der</strong> Angangs-<br />

Brammenbreite<br />

größer.<br />

0.99<br />

1- J<br />

S<br />

7<br />

~ I<br />

Bo=4Bmn<br />

Dies geschieht daraus, daß mit<br />

> 0.98<br />

ti<br />

zunehmen<strong>der</strong><br />

Anfangsbrammenbreite<br />

<strong>die</strong> Dehnung des Berges des Hundeknochens<br />

in <strong>der</strong> Walzrichtung durch<br />

<strong>die</strong> Wi<strong>der</strong>standskraft des flachen<br />

2 V<br />

0.97<br />

0.96<br />

KAL IBERWALZE<br />

-- - FLACHWALZE<br />

96 mm',<br />

0.95'--------------------------------------------5 10 15<br />

ö<br />

2m<br />

Teiles des Hundeknochenförmigen<br />

Bild 5-11<br />

BREITENABNAHME / MM<br />

Walzgutes eingeschränkt wird. Einfluß <strong>der</strong> Brammenbreite auf<br />

<strong>das</strong><br />

Zentrumdickenverhältnis <strong>das</strong><br />

nach dem Horizontalwalzen<br />

5.0<br />

w 4.0<br />

ce<br />

Z 3.0<br />

w<br />

cO<br />

m<br />

2.0<br />

1.0<br />

KALIBERWALZE A(<br />

--- FLACHWALZE<br />

Jr<br />

/8o=96mm<br />

y .~<br />

/i<br />

i n-----<br />

/<br />

n__A<br />

~72mm<br />

--96<br />

mm<br />

72 mm<br />

48 mm<br />

-48 mm<br />

z<br />

z<br />

1-<br />

z w<br />

z<br />

0<br />

N<br />

-J<br />

C 3<br />

J<br />

Q<br />

Z<br />

O<br />

N<br />

CC<br />

0 2<br />

25 0<br />

200<br />

50<br />

100<br />

50<br />

^ A 0 KALIBERWALZE<br />

FLACHWALZE<br />

Ae<br />

1o=96mm<br />

72mm<br />

48mm<br />

1.0<br />

Bild 5-12 Zusammenhang<br />

zwische<br />

1.11.2 1.3 Ih<br />

DICKENVERHÄLTNIS DES HUNDEKNOCHENS<br />

endemHundeknochen-<br />

Bild<br />

06'"-------------------------------------------------------<br />

1<br />

.0 1.1 1.2 1.3 1.4<br />

DICKENVERHÄLTNIS DES HUNDEKNOCHENS<br />

5-13Zusammenhang<br />

zwischen dem Hundeknochen-<br />

dickenverhältnis rerhältnisund<br />

<strong>der</strong><br />

dickenverhältnis und dem<br />

Ausbreitungsgröße<br />

bei<br />

ver-<br />

Horizontalwalzmoment bei ver-<br />

schiedenen_<br />

nennbreiten_ ___<br />

schiedenen<br />

Brammenbreiten


- 76 -<br />

5.3.3. Berechnuna <strong>der</strong> Walzeiaenschaften beim Vertikalwalzen<br />

<strong>der</strong> Stahlbrammen mit dem Finite-Elemente-Verfahren<br />

Aus dem oben dargestellten Experiment anhand <strong>der</strong> Aluminiumplatten<br />

wurde es klar, wie <strong>der</strong> Einfluß des Walzendurchmessers<br />

und <strong>der</strong> Brammenbreite auf <strong>das</strong> Umformverhalten und auf den<br />

Kraftbedarf beim Vertikalwalzen ist. Um <strong>die</strong>se Ergebnisse auf<br />

<strong>das</strong> Warm-Vertikalwalzen <strong>der</strong> stranggegossenen Stahlbrammen zu<br />

erweitern und <strong>die</strong> Kenntnisse um den Neubau einer praktischen<br />

Anlage zu erwerben, werden <strong>die</strong> Walzeigenschaften nach dem<br />

starr-plastischen Finite-Elemente-Verfahren berechnet, dessen<br />

Gültigkeit im zweiten und vierten Kapitel schon festgestellt<br />

ist.<br />

Als Walzgut wird Stahl mit 0,1% C und mit einer Temperatur<br />

von 1100°C angenommen. Die Fließspannung <strong>die</strong>ses Werkstoffs<br />

wird nach S.Shida durch <strong>die</strong> folgende Gleichung beschrieben:<br />

(c)0403 •= 98,2 j13 (in N/mm2). - 0,3 (02)1 (10-----)0J28<br />

( 5-2 )<br />

Als Ausgangspunkt <strong>der</strong> Berechnung wird eine Bramme mit einer<br />

Breite von 1900 mm und einer Dicke von 280 mm gewählt. Die<br />

Flach- und Kaliberwalzen haben jeweils einen Durchmesser von<br />

1200 mm und einen Kaliberwinkel von 15°. Die Drehgeschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> Walze ist 1 m/s, und es gibt keinen Längszug.<br />

Um den Einfluß des Walzendurchmessers zu untersuchen, wird<br />

er (bei Flach- und Kaliberwalze) zwischen 900 mm und 2100 mm<br />

variiert. Die rechnerischen Ergebnisse sind in Bild 5-14 bis<br />

5-17 gezeigt. Bild 5-14 (a) und (b) zeigen <strong>die</strong> Wirkung des<br />

Walzendurchmessers auf <strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment. Die


J<br />

- 77 -<br />

11<br />

10<br />

---------- KALIBERWALZE--<br />

FLACHWALZE<br />

7<br />

6<br />

KALISERWALZE<br />

FLACHWALZE<br />

E<br />

9<br />

8<br />

L,B=150mm<br />

5<br />

4<br />

,~.omm<br />

ä<br />

7------------------ _<br />

N ,.--~-<br />

J<br />

3 6------------------------------------<br />

50____<br />

z<br />

3<br />

0O<br />

2<br />

1<br />

50<br />

900 1200 1500 1800 2100<br />

WALZENDURCHMESSER / MM<br />

(a)<br />

Bild 5-14 Rechnerische che Ergebnisse über<br />

zwischen dem<br />

Walzendurchmesser<br />

Walzkraft, (b) dem Walzmoment beim Vertikal-<br />

walzen <strong>der</strong> Stahlbrammen<br />

0<br />

9 00<br />

1200 1500 1800<br />

WALZENDURCHMESSER / MM<br />

(b)<br />

.en<br />

und<br />

Zusammenhang<br />

(a)<br />

<strong>der</strong><br />

2100<br />

Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment<br />

10000<br />

vergrößern sich mit zunehmendem<br />

Walzendurchmesser; und zwar <strong>die</strong><br />

3<br />

8000<br />

---------- KAL I BERWALZE<br />

\---- FLACHWALZE<br />

AB=150mr7<br />

Walzkraft verhältnismäßig sch-<br />

U'<br />

Z<br />

6000<br />

wach und <strong>das</strong> Walzmoment stark.<br />

Diese Tendenz ist gleich mit<br />

3<br />

F-<br />

W<br />

-J<br />

N<br />

J<br />

Q<br />

4000<br />

100<br />

den in Bild 5-1 (a) und (b)<br />

2000<br />

T<br />

gezeigten Ergebnissen. Dagegen<br />

zeigt Bild 5-15, daß sich <strong>die</strong><br />

Walzleistung mit zunehmendem<br />

Walzendurchmesser vermin<strong>der</strong>t<br />

und daß <strong>die</strong> Vermin<strong>der</strong>ungsrate<br />

auch kleiner wird. Aus den<br />

1<br />

800 1200 1500 1800 2100<br />

Bild 5-15<br />

WALZENDURCHMESSER / MM<br />

Rechnerische Ergebnisse über<br />

den Zusammenhang zwischen<br />

dem Walzendurchmesser und<br />

<strong>der</strong> Walzleistung beim Vertikalwalzen<br />

<strong>der</strong> Stahlbrammen<br />

beiden Bil<strong>der</strong>n von 5-14 und<br />

von 5-15 erklärt sich, daß <strong>die</strong><br />

Zunahme des Walzendurchmessers


- 78 -<br />

zu einer nachteilhaften Vergrößerung <strong>der</strong> Anlage und zu einer<br />

vorteilhaften Verkleinerung des Energieverbrauches führt. Der<br />

günstigste Walzendurchmesser sollte aber nicht nur von <strong>die</strong>sen<br />

Tatsachen, son<strong>der</strong>n auch aus dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Baukosten,<br />

<strong>der</strong> Lebensdauer <strong>der</strong> Walze, <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> dort behandelten<br />

Brammen usw. entschieden werden.<br />

Bild 5-16 (a), (b) und (c) zeigen <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Spannungen<br />

in Breiten, Walz- und Dickenrichtung des Walzgutes, Gx, 6y und<br />

0z, während des Vertikalwalzens in Kaliberwalzen je mit einem<br />

Durchmesser von 900 mm, 1500 mm und 2100 mm. Es zeigt sich,<br />

daß mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Walzendurchmessers <strong>die</strong> Werte von<br />

Spannungen an <strong>der</strong> Brammenseite abnehmen und daß sich <strong>der</strong> Abstand<br />

zwischen Linien gleicher Spannung vergrößert. Das bedeutet,<br />

daß <strong>die</strong> Reibungskraft zwischen Walze und Walzgut mit <strong>der</strong><br />

42 0 -<br />

»/// 8-------------<br />

Vergrößerung des Walzendurchmessers abnimmt, so daß <strong>die</strong> Lebens-<br />

16,,12<br />

ii~<br />

WALZENDURCHMESSER<br />

900 MMWALZENDURCHMESSER 900 MMWALZENDURCHMESSER 900 MM<br />

a<br />

10-W<br />

WALZENDURCHMESSER ).500 MM WALZENDURCHMESSER 1,500 MMWALZENDURCHMESSER 1 ,500 MM<br />

42 4 2 0 -2 4 2<br />

\6<br />

14/810<br />

12<br />

WALZENDURCHMESSER 2,100 MM WALZENDURCHMESSER 2,100 MMWALZENDURCHMESSER 2,100 MM<br />

\~2\16%%/H)--------------<br />

(a) ax in 10 N/mm2 (b) clyin10 N/mm2 (c) ßz in 10 N/mm2<br />

Bild 5-16 Rechnerische Ergebnisse über den Einfluß des Walzendurchmessers<br />

auf <strong>die</strong> Spannungsverteilung in Stahlbrammen<br />

während des Vertikalwalzen mit <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

(<strong>Breitenabnahme</strong> ist 100 mm)


- 79 -<br />

dauer <strong>der</strong> Walze verlängert wird.<br />

Auch <strong>die</strong> Zugspannung von uy in<br />

<strong>der</strong> Breitenmitte verringert sich<br />

etwas mit zunehmendem Walzendurchmesser.<br />

Bild 5-17 zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen dem Walzendurchmesser<br />

und dem Dickenverhältnis des<br />

Hundeknochens. Dieses vermin<strong>der</strong>t<br />

o 1.4----------------------------------------------.<br />

_ N<br />

J, 1.3-------------<br />

z~_<br />

z<br />

1.2<br />

1'150<br />

/S<br />

0p_<br />

08=159mm<br />

_______50mm100mm<br />

--<br />

KALIBERWALZE<br />

mm<br />

--------<br />

FLACHWALZE<br />

19 00 1200 1500 1800 2100<br />

Bild 5-17<br />

WALZENDURCHMESSER / MM<br />

Rechnerische<br />

Ergebnisse<br />

sich mit zunehmendem Walzendurchmesser,<br />

und zwar bei <strong>der</strong><br />

Flachwalze stärker als bei <strong>der</strong><br />

Kaliberwalze.<br />

über den Zusammenhang<br />

zwischen dem Walzendurchmesser<br />

und dem Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens<br />

Um den Einfluß<br />

<strong>der</strong> Brammenbreite auf <strong>die</strong> Walzeigenschaften<br />

zu<br />

untersuchen,<br />

, wird <strong>die</strong> Brammenbreite von 900 mm bis 2100 mm<br />

variiert.<br />

Die<br />

rechnerischen Ergebnisse sind in Bild 5-18 und<br />

N<br />

r LL<br />

9r<br />

8<br />

7<br />

i<br />

I<br />

ERWALZE<br />

FLACHWALZE<br />

----.0nm<br />

1<br />

~3.5--------------------------------------------------------------------------------------i -------------------------<br />

-------- KALIBERWALZE<br />

E<br />

3.0<br />

2.5<br />

----- FLACHWALZE<br />

i-100 mm<br />

Q K<br />

N N<br />

QJ<br />

3<br />

6<br />

J Q<br />

3<br />

2.0<br />

NN<br />

5<br />

5<br />

50 mm<br />

900 4'~111101200 1500 1800 2100<br />

1<br />

900 1200 1500 1800 2100<br />

BRAMMENBREITE Bo / MMBRAMMENBREITE<br />

BO / MM<br />

(a)(b)<br />

Bild 5-18 Rechnerische Ergebnisse über den Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Brammenbreite und (a) <strong>der</strong> Walzkraft, (b) dem<br />

Walzmoment beim Vertikalwalzen <strong>der</strong> Stahlbrammen


- 80 --<br />

5-19 gezeigt, und zwar zeigt<br />

Bild 5-18 (a) <strong>die</strong> Werte über<br />

<strong>die</strong> Walzkraft, Bild 5-18 (b)<br />

<strong>die</strong> über <strong>das</strong> Walzmoment und<br />

Bild 5-19 <strong>die</strong> über <strong>das</strong> Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens.<br />

Diese Ergebnisse stimmen mit<br />

den schon dargestellten experimentellen<br />

Ergebnissen qualitativ<br />

gut überein, so wird<br />

hier <strong>die</strong> Erklärung jedes Bilds<br />

ausgelassen.<br />

_° 1.25.---------------------------------------------<br />

x<br />

= 1.20 ---------------------------<br />

= •1 .15------------<br />

z<br />

• ___ ( 50mm<br />

1.10----------------<br />

---------- KALIBER WALZE<br />

FLACHWALZE -----<br />

"•1.05----------------------------------------------------<br />

01200 1500 1800 2100<br />

Bild 5-19<br />

AB<br />

100 mm<br />

lO<br />

BRAMMENBRE ITE Bo / MM<br />

Rechnerische Ergebnisse über<br />

den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

Brammenbreite und dem Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens<br />

5.4. Zusammenfassung<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wurde es experimentell und rechnerisch<br />

untersucht, wie <strong>der</strong> Walzendurchmesser und <strong>die</strong> Brammenbreite<br />

auf <strong>das</strong> Umformverhalten und auf den Kraftbedarf beim Walzen<br />

für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong> Brammen einwirken.<br />

Die experimentellen und rechnerischen Ergebnisse können wie<br />

folgt zusammengefaßt werden:<br />

1) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Vertikalwalzendurchmessers nehmen<br />

<strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment beim Vertikalwalzen zu,<br />

dagegen nimmt <strong>die</strong> Walzleistung ab.<br />

2) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Vertikalwalzendurchmessers nimmt<br />

<strong>die</strong> Hundeknochendicke ab, und dadurch werden <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße<br />

und <strong>der</strong> Kraftbedarf beim nachfolgenden Horizontalwalzen<br />

kleiner.


- 81 -<br />

3) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Vertikalwalzendurchmessers nimmt<br />

<strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Spannungen an <strong>der</strong> Brammenseite ab. Dies bedeutet,<br />

daß <strong>die</strong> Lebensdauer <strong>der</strong> Walze verlängert wird.<br />

Es ist eine schwierige Frage, wie groß <strong>der</strong> Walzendurchmesser<br />

beim Vertikalwalzen sein soll. Mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Walzendurchmessers<br />

nehmen <strong>die</strong> Baukosten zu, dagegen nimmt <strong>der</strong><br />

Energieverbrauch ab. Unter Berücksichtigung <strong>die</strong>ser Tatsachen<br />

und auch <strong>der</strong> Betriebserfahrungen dürfte <strong>der</strong> günstigste Walzendurchmesser<br />

etwa 1500 mm bei <strong>der</strong> Kaliberwalze und etwas mehr<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze sein.<br />

4) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> Brammenbreite vergrößert sich <strong>die</strong><br />

Grenze des Greifwinkels beim Vertikalwalzen.<br />

5) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> Brammenbreite nehmen <strong>die</strong> Hundeknochendicke,<br />

<strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment beim Vertikalwalzen,<br />

ferner <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße, <strong>die</strong> Walzkraft und<br />

<strong>das</strong> Walzmoment beim nachfolgenden Horizontalwalzen zu.


- 82 -<br />

6. EINFLUSS DER TEMPERATURVERTEILUNG IM WALZGUT AUF DIE<br />

HUNDEKNOCHENFORM BEIM VERTIKALWALZEN<br />

6.1. Einleitung<br />

Der Querschnitt des Walzgutes nach dem Vertikalwalzen wird<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger je nach <strong>der</strong> Walzenform hundeknochenförmig.<br />

Ein Teil des Hundeknochens wird durch <strong>das</strong> nachfolgende Horizontalwalzen<br />

verbreitet, und <strong>die</strong>s führt zu einer Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>nleistung. Eine Möglichkeit, <strong>die</strong><br />

Verschlechterung <strong>der</strong> Leistung zu hin<strong>der</strong>n, könnte man dadurch<br />

besitzen, daß <strong>das</strong> Walzgut mit einer Kaliberwalze vertikalgewalzt<br />

wird, <strong>die</strong> einen Kaliberwinkel unter 5° und eine Kalibertiefe<br />

von mehr als ein Viertel <strong>der</strong> Brammenbreite hat.<br />

Aber <strong>die</strong>s ist tatsächlich <strong>fur</strong>chtbar schwer. Eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit<br />

liegt darin, daß man absichtlich den Brammen eine<br />

Temperaturverteilung in ihrer Breitenrichtung gibt, um <strong>die</strong><br />

Festigkeit an den Brammenseiten eher als <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Mitte zu<br />

verstärken. Die stranggegossenen Brammen haben so wie so eine<br />

Temperaturverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung nach dem Gießen.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wird <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

im Walzgut auf <strong>das</strong> Umformverhalten beim Vertikalwalzen mit<br />

Flachwalze experimentell und rechnerisch untersucht. Für <strong>die</strong><br />

Rechnung wird <strong>die</strong> im zweiten Kapitel aufgestellte rechnerische<br />

Methode mit starr-plastischen finiten Elementen so erweitert,<br />

daß <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Temperatur in <strong>der</strong> Breitenrichtung des<br />

Walzgutes berücksichtigt werden kann.


- 83 -<br />

6.2. Experimentelle und rechnerische Methode<br />

6.2.1. Experimentelle Methode<br />

Als Vertikalwalze wurde eine Flachwalze mit einem Durchmesser<br />

von 80 mm angewandt, und <strong>die</strong> Drehgeschwindigkeit <strong>der</strong> Walze<br />

war 160 mm/s. Als Walzgut wurden ausgeglühte Aluminiumplatten<br />

mit einer Breite von 52 mm und einer Dicke von 8,2 mm (Breite/<br />

Dickenverhältnis ist 6,3) gebraucht.<br />

Um den Einfluß <strong>der</strong> Temperaturverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

auf <strong>das</strong> Umformverhalten beim Vertikalwalzen zu untersuchen,<br />

wurde <strong>das</strong> auf eine Temperatur von 600°C erwärmte Walzgut kurz<br />

vor dem Walzen von seinen beiden Breitenenden an abgekühlt<br />

und dann mit verschiedenen <strong>Breitenabnahme</strong>n vertikalgewalzt.<br />

Dadurch wurde eine Temperaturverteilung erhalten, wie Bild 6-1<br />

zeigt.<br />

Vergleichsweise wurde <strong>das</strong> Vertikalwalzen des Walzgutes durchgeführt,<br />

<strong>das</strong> auf verschiedene Temperaturen von 300°C, 400°C,<br />

500°C und 600°C gleichmäßig erwärmt wurde.<br />

Nach dem Vertikalwalzen wurde<br />

600<br />

<strong>das</strong> Walzgut bis zur Anfangsdicke<br />

horizontalgewalzt. Als Horizontalwalze<br />

wurde eine Flachwalze<br />

mit einem Durchmesser von 180<br />

z<br />

w<br />

z I-<br />

500<br />

/<br />

mm angewandt.<br />

Die Bezeichnungen für <strong>die</strong> Querschnittform<br />

des Walzgutes sind<br />

gleich mit den Bezeichnungen,<br />

400v----------- 0<br />

BREI TEN ENDE<br />

B ild 6-1 -<br />

Temperaturverteilung in <strong>der</strong><br />

Breitenrichtung des Walzgutes<br />

Bo/2<br />

BREITENMITTE


- 84 -<br />

<strong>die</strong> in Bild 2-2 und in Tafel 2-1 definiert sind.<br />

6.2.2. Rechnerische Methode<br />

Die rechnerische Methode für <strong>das</strong> Vertikalwalzen wurde schon<br />

im zweiten Kapitel ausführlich erklärt, so wird hier nur <strong>der</strong><br />

erweiterte Teil dargestellt.<br />

Die für <strong>die</strong> Rechnung erfor<strong>der</strong>liche Fließspannung des Walzgutes<br />

wurde bei je<strong>der</strong> Temperatur gemessen, und daraus konnte sie<br />

durch <strong>die</strong> folgende Gleichung gegeben werden:<br />

a= a• c11. min N/mm2( 6-1 )<br />

Darin ist c <strong>die</strong> Vergleichsspannung, E <strong>die</strong> Vergleichsdehnung,<br />

e <strong>die</strong> Vergleichsdehngeschwindigkeit, n <strong>der</strong> Verfestigungsexponent<br />

und m <strong>die</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit. a, n und<br />

m hängen von <strong>der</strong> Temperatur ab, und <strong>der</strong> Zusammenhang dazwischen<br />

ist in Bild 6-2 gezeigt.0.20100<br />

Bei <strong>der</strong> Rechnung <strong>der</strong> Walzeigenschaften<br />

beim ::::::::::::sik<br />

Walzgutes 2 mit r<br />

verteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

wurde es angenommen, daß während"L<br />

0.15<br />

11°111<br />

des Walzens <strong>die</strong> Temperatur <strong>die</strong><br />

Fließlinie entlang konstant ist.<br />

Dadurch kann man eine Temperaturverteilung<br />

anhand <strong>der</strong> in Bild 6-2<br />

gezeigten Beziehung auf <strong>die</strong> Verteilung<br />

von a, n und m für finite<br />

Elemente umstellen.<br />

300 400 500 600<br />

TEMPERATUR/ C<br />

Bild 6-2<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Werte<br />

von a, n und m des für<br />

<strong>das</strong> Experiment gebrauchten<br />

Aluminiums von <strong>der</strong><br />

Temperatur


- 85 -<br />

6.3. Experimentelle und rechnerische Ergebnisse<br />

Die experimentellen und rechnerischen Ergebnisse über <strong>die</strong><br />

Querschnittform nach dem Vertikalwalzen sind in Bild von 6-3<br />

bis 6-5 gezeigt. In <strong>die</strong>sen Bil<strong>der</strong>n zeigen <strong>die</strong> weißen Punkte<br />

und <strong>die</strong> ausgezogenen Linien <strong>die</strong> gemessenen und berechneten<br />

Werte für den Fall, daß <strong>das</strong> Walzgut eine gleichmäßige Temperaturverteilung<br />

hat, und <strong>die</strong> schwarzen Punkte und <strong>die</strong> gestrichelten<br />

Linien zeigen <strong>die</strong> Werte für den Fall, daß <strong>das</strong><br />

Walzgut eine bestimmte Temperaturverteilung hat, <strong>die</strong> in Bild<br />

6-1 gezeigt ist.<br />

Bild 6-3 zeigt den Zusammenhang des <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnisses<br />

mit dem Hundeknochendickenverhältnis und mit dem<br />

Zentrumdickenverhältnis. Wenn <strong>das</strong> Walzgut gleichmäßig erwärmt<br />

ist, vergrößert sich <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis am Anfang<br />

stark und dann etwas schwächer. Die Zentrumdicke des Walzgutes<br />

wird mit zunehmendem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis einmal<br />

dünner als seine Anfangsdicke und dann umgekehrt dicker und<br />

bekommt seine Anfangsdicke beim <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

von etwa 18 % wie<strong>der</strong>. Die Wirkung <strong>der</strong> Walztemperatur auf <strong>die</strong><br />

Hundeknochendicke und beson<strong>der</strong>s auf <strong>die</strong> Zentrumdicke ist<br />

klein. Falls <strong>das</strong> Walzgut von seinen Breitenseiten an abgekühlt<br />

wird und <strong>die</strong> in Bild 6-1 gezeigte Temperaturverteilung<br />

in seiner Breitenrichtung hat, ist <strong>das</strong> Dickenverhältnis des<br />

Hundeknochens viel kleiner und <strong>das</strong> Zentrumdickenverhältnis<br />

größer als beim Walzen des Walzgutes mit gleichmäßiger Temperaturverteilung.<br />

Diese Ergebnisse bedeuten, daß beim Ver-


- 86 -<br />

tikalwalzen desjenigen Walzgutes <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung an den<br />

Breitenseiten wegen <strong>der</strong> höheren Fließspannung beschränkt wird<br />

und dadurch <strong>der</strong> Umformungsbereich weiter in <strong>die</strong> Breitenmitte<br />

hingeht. Wie <strong>das</strong> Bild zeigt, stimmen <strong>die</strong> unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Temperaturverteilung im Walzgut berechneten Werte<br />

mit den gemessenen Werten sehr gut überein.<br />

Bild 6-4 zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis<br />

und dem Gipfelstellenverhältnis. Das Gipfelstellenverhältnis<br />

beim Vertikalwalzen des von seinen Breitenseiten<br />

an abgekühlten Walzgutes ist kleiner als <strong>das</strong> beim Walzen des<br />

gleichmäßig erwärmten Walzgutes. Daraus kann man auch leicht<br />

verstehen, daß <strong>der</strong> Umformungsbereich beim abgekühlten Walzgut<br />

mehr in <strong>die</strong> Breitenmitte hingeht als beim gleichmäßig erwärmten<br />

Walzgut. Nach den experimentellen Ergebnissen ist<br />

<strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> gleichmäßigen Erwärmungstemperatur auf <strong>das</strong><br />

Gipfelstellenverhältnis wenig, und <strong>das</strong> Gipfelstellenverhältnis<br />

wird mit steigen<strong>der</strong> Erwärmungstemperatur etwas kleiner. Die<br />

berechneten Werte in <strong>die</strong>sem Fall sind deutlich größer als<br />

<strong>die</strong> gemessenen Werte. Dagegen stimmen <strong>die</strong> unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Temperaturverteilung berechneten Werte des Gipfelstellenverhältnisses<br />

beim Walzen des von seinen Breitenseiten<br />

an abgekühlten Walzgutes mit den gemessenen Werten gut überein.<br />

Dies bedeutet, daß <strong>die</strong> berechneten Werte beim Walzen des<br />

gleichmäßig erwärmten Walzgutes mit den gemessenen Werten gut<br />

übereinstimmen müßten, wenn man <strong>die</strong> durch den Temperaturabfall<br />

wegen <strong>der</strong> Ausstrahlung hervorgerufene Temperaturverteilung<br />

in <strong>der</strong> Breitenrichtung des Walzgutes richtig annehmen könnte.<br />

Bild 6-5 zeigt den Zusammenhang zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>n-


•<br />

- 87 -<br />

verhältnis und dem Querschnittabnahmenverhältnis. Das Querschnittabnahmenverhältnis<br />

des von den Breitenseiten an abgekühlten<br />

Walzgutes ist größer als <strong>das</strong> des Walzgutes mit gleichmäßiger<br />

Temperaturverteilung. Dies bedeutet, daß <strong>die</strong> Abkühlung<br />

an den Breitenseiten auch auf <strong>die</strong> Dehnung des Walzgutes in <strong>der</strong><br />

Walzrichtung zweckmäßig wirkt. In <strong>die</strong>sem Fall ist <strong>der</strong> Einfluß<br />

<strong>der</strong> Erwärmungstemperatur auch wenig, wenn <strong>das</strong> Walzgut gleichmäßig<br />

erwärmt wird. Die berechneten Werte stimmen mit den<br />

gemessenen Werten gut überein.<br />

300tv300°Cv}<br />

1.51.0 ----------------------------------------------------------------------------------------------IGEMESSENER<br />

WERT BERECHNETER WERT<br />

1 WERT BERECENETER<br />

BERECHNETER<br />

WERT<br />

300 °C<br />

400to400t 400 °C 0<br />

500 "C^500 500 C ^<br />

600 t o\600°C 600 °C0 o<br />

ABKÜHLUNG •------<br />

1.4 41—ABKÜHLUNG •---• ------ -~00C------0.9$ \, /G00•Vi<br />

600 •SV<br />

°`<br />

^400 ^300 ••\~ •'<br />

P 9431<br />

.•1<br />

s?<br />

Ade<br />

e 1.3-------------~;.0.8---------------------------------------------------------------\4.•Si^<br />

zigv,z57<br />

/.d.llmxMO ••<br />

1.20.70 10 20 • 3040<br />

1F—<br />

i; :(BR—Bt)/Bo/%<br />

=Bild 6-4<br />

u<br />

,' —<br />

Zusammenhang zwischen dem Brei- L1<br />

/<br />

//ll,/llo I


- 88 --<br />

Bild 6-6 zeigt an einem Beispiel den Vergleich <strong>der</strong> Querschnittform<br />

nach dem Vertikalwalzen zwischen dem Walzgut mit<br />

gleichmäßiger Temperatur und dem Walzgut mit <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

in <strong>der</strong> Breitenrichtung. Es zeigt sich, daß beim<br />

Walzen des von den Breitenseiten an abgekühlten Walzgutes <strong>die</strong><br />

Höhe <strong>der</strong> Hundeknochenform niedriger ist und sich <strong>die</strong> Querschnittform<br />

<strong>der</strong> rechteckigen Form nähert, und daß <strong>die</strong> berechnete<br />

Querschnittform mit <strong>der</strong> gemessenen Form gut übereinstimmt.....<br />

Bild 6-7 zeigt ein Beispiel <strong>der</strong> berechneten Verteilung <strong>der</strong><br />

Vergleichsdehngeschwindigkeit während des Vertikalwalzens mit<br />

Vergleich zwischen dem Fall, daß <strong>das</strong> Walzgut eine gleichmäßige<br />

Temperatur von 600°C hat, und dem Fall, daß <strong>das</strong> Walzgut <strong>die</strong><br />

Temperaturverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung hat. Die Vergleichsdehngeschwindigkeit<br />

ist am Breitenende des Walzgutes<br />

am Eingang des Walzspaltes am größten. Bild 6-8 zeigt <strong>die</strong><br />

Verteilung <strong>der</strong> Vergleichsdehnung. Nach dem Bild konzentriert<br />

sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung beim Vertikalwalzen genau so am Breitenende,<br />

wie schon öfter diskutiert wurde. Falls <strong>das</strong> Walzgut von<br />

seinen Breitenenden abgekühlt wird, wird <strong>der</strong> Konzentrationsgrad<br />

<strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ung an seinem Breitenende geringer.<br />

6mmGLEIC(600FPl4°C)SSIGE TEMPERATUR (ANALYSE)<br />

ii<br />

ABK(.HLUNG (ANALYSE)<br />

/1 (EXPER IMENT)<br />

------------------------ 23 mm-----------------------°i<br />

Bild 6-6 Vergleich <strong>der</strong> Querschnittform nach dem Vertikalwalzen<br />

zwischen dem Walzgut mit gleichmäßiger<br />

Temperatur und dem Walzgut mit <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />

in <strong>der</strong> Breitenrichtung


- 89 -<br />

1<br />

2 '<br />

y ~ J .°" 1<br />

J<br />

Q 3<br />

y<br />

2 12 ENDE<br />

MITTEENDEMITTE<br />

(a) GLEICHMASSIGE<br />

6LEICHMSSIGE TEMPERATUR<br />

TENPER.ETUR(b)<br />

(600t )<br />

1<br />

ABKUHLUNG<br />

Bild 6-7 Rechnerische Ergebnisse über <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

4<br />

6<br />

Vergleichsdehngeschwindigkeit (s-1) im Walzgut<br />

während des Vertikalwalzens<br />

0.3<br />

0.40.30.20.1 0.05-----<br />

1 0.3 0.2 0.1 0.05_J<br />

i 0.2<br />

0.2<br />

0.10 .1<br />

ENDE (a) 6-60t MITTE ENDE (b) ABKUHLUNG MITTE<br />

Bild 6-8 Rechnerische Ergebnisse über <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

Vergleichsdehnung während des Vertikalwalzens<br />

Bild 6-9 zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen dem <strong>Breitenabnahme</strong>nver- 20<br />

300 °C v<br />

hältnis und <strong>der</strong> Walzkraft. Dieeot 400 `C 01<br />

GEMESSENER<br />

ESSENER WERT BERECHNETERWERT WERT<br />

500`Co<br />

600 t °C 0<br />

Walzkraft vergrößert sich mitABKWLUNG ABKÜ-LUNG • ------<br />

15<br />

abnehmen<strong>der</strong><br />

Erwärmungstemperatur<br />

und auch mit zunehmen- z<br />

1~<br />

dem <strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis. 10' o~ ee<br />

Die Walzkraft beim von seinen<br />

Breitenenden an abgekühlten5.o°•<br />

Walzgut ist größer als <strong>die</strong> beim~•<br />

•• -__---°~Q0 0 00<br />

0<br />

nicht abgekühlten Walzgut, aber<br />

<strong>der</strong> Unterschied dazwischen ist010 20 30 (B<br />

o-BI)/Bo/%<br />

Y~<br />

0<br />

v v~<br />

nicht so groß. Die berechnetenBild 6-9<br />

••<br />

^<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

und gemessenen Werte stimmen B<br />

reitenabnahmenverhältnis<br />

AA<br />

v<br />

D<br />

D<br />

4ä 002<br />

9 qo<br />

O<br />

miteinan<strong>der</strong> gut überein.und <strong>der</strong> Walzkraft


- 90 -<br />

Das vertikalgewalzte Walzgut wurde 30<br />

bis zu seiner Anfangsdicke horizontalgewalzt.<br />

Bild 6-10 zeigt 20<br />

ti<br />

den Zusammenhang zwischen dem<br />

<strong>Breitenabnahme</strong>nverhältnis beim n' 10<br />

o------- 600'C<br />

--•-- ABKÜHLUNG<br />

'1 '<br />

i,c<br />

, r<br />

/r'<br />

,<br />

Vertikalwalzen und dem Effektivbreitenabnahmenverhältnis<br />

nach<br />

dem Horizontalwalzen. Der Unterschied<br />

zwischen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

und <strong>der</strong> Effektivbreitenabnahme<br />

stellt <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße<br />

beim Horizontalwalzen dar.<br />

pv^1<br />

/'<br />

010 20 30<br />

(Bo—Bt)/Bo/%<br />

Bild 6-10<br />

Zusammenhang zwischen den<br />

Verhältnissen <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

und <strong>der</strong> Effektivbreitenabnahme<br />

Beim Horizontalwalzen des beim Vertikalwalzen tikalwalzen von seinen<br />

Breitenseiten an abgekühlten Walzgutes utes ist <strong>die</strong> alzen des mit gleichmäßiger<br />

Temperatur vertikalgewalzten Walzgutes, utes. wie es aus <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße<br />

kleiner als beim Horizontalwalzen<br />

nach<br />

dem Vertikalwalzen gebildeten Hundeknochenform vorausgesehen<br />

werden kann. Dies ist eine erfreuliche Tatsache um <strong>die</strong><br />

Besserung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>nleistung.<br />

6.4. Betrachtung<br />

Wie oben dargestellt wurde, hat <strong>die</strong> Erwärmungstemperatur des<br />

Walzgutes wenigen Einfluß auf <strong>die</strong> Bildung <strong>der</strong> Hundeknochenform<br />

beim Vertikalwalzen, wenn <strong>das</strong> Walzgut gleichmäßig erwärmt<br />

wird. Es bedeutet, daß <strong>das</strong> Koeffizient von "a" in <strong>der</strong><br />

<strong>die</strong> Fließspannung des Werkstoffs darstellenden Gleichung (6-1)<br />

fast keinen Einfluß auf <strong>die</strong> Hundeknochenform ausübt.


- 91 -<br />

n=0.0<br />

0.05<br />

0.1<br />

0.2<br />

m=0<br />

m= 0.0<br />

6mm 0.05<br />

\0.1<br />

0.2<br />

--------------------- 23 mm----------------<br />

Bild 6-11 Rechnerische Ergebnisse über <strong>die</strong> Wirkung des<br />

Verfestigungsexponent n und <strong>der</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit<br />

m auf <strong>die</strong> Hundeknochenform<br />

Bild 6-11 zeigt <strong>die</strong> analytischen Ergebnisse über <strong>die</strong> Wirkung<br />

des Verfestigungsexponent "n" und <strong>der</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit<br />

"m" auf <strong>die</strong> Hundeknochenform, und zwar zeigt es <strong>die</strong><br />

berechneten Konturen des Walzgutsquerschnittes nach dem Vertikalwalzen<br />

für verschiedene Werte <strong>der</strong> Exponenten u und m. Wie<br />

schon im zweiten Kapitel dargestellt wurde, nimmt <strong>die</strong> Hundeknochendicke<br />

mit steigenden Werten von n und m ab, und beide<br />

Parameter wirken auf <strong>die</strong> Bildung <strong>der</strong> Hundeknochenform mit<br />

gleichmäßigem<br />

Grad.<br />

Die Werte <strong>der</strong> Exponenten u und m des gebrauchten Aluminiums<br />

verän<strong>der</strong>n sich mit verän<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Temperatur.umgekehrterweise,<br />

wie in Bild 6-2 gezeigt ist. Daraus kann man sich überzeugen,<br />

daß <strong>die</strong> Erwärmungstemperatur des Walzgutes wenigen Einfluß<br />

auf <strong>die</strong> Hundeknochenform ausübt.<br />

Bei warmen Stahl ist es meistens angenommen, daß <strong>der</strong> Wert von<br />

n konstant ist, und daß <strong>der</strong> Wert von m mit steigen<strong>der</strong> Temperatur<br />

ein wenig größer wird. Deshalb kann <strong>die</strong> Erwärmungstemperatur<br />

<strong>der</strong> Stahlbramme auf <strong>die</strong> Bildung <strong>der</strong> Hundeknochenform


- 92 -<br />

nur kleinen Einfluß ausüben. Obwohl <strong>die</strong> Bramme im Heizofen<br />

gleichmäßig erwärmt wird, kann sie durch <strong>die</strong> Ausstrahlung<br />

keine gleichmäßige Temperatur halten, son<strong>der</strong>n sie hat vor dem<br />

Walzen immer in seiner Breitenrichtung mehr o<strong>der</strong> weniger eine<br />

Temperaturverteilung. Wenn <strong>das</strong> Walzgut mit einer höheren Temperatur<br />

erwärmt wird, wird <strong>der</strong> Temperaturunterschied im Walzgut<br />

größer, und dadurch wird <strong>die</strong> Hundeknochendicke kleiner,<br />

wie Bild 6-3 zeigt.<br />

6.5. Zusammenfassung<br />

Das Umformverhalten <strong>der</strong> Brammen beim Vertikalwalzen mit Flachwalze<br />

wurde in beiden folgenden Fällen experimentell und rechnerisch<br />

untersucht:<br />

1. Im Fall, daß <strong>die</strong> Bramme gleichmäßig auf verschiedene Temperaturen<br />

erwärmt wird.<br />

2. Im Fall, daß <strong>die</strong> Bramme eine Temperaturverteilung in ihrer<br />

Breitenrichtung<br />

hat.<br />

Die in <strong>die</strong>sem Kapitel erworbenen Ergebnisse können wie folgt<br />

zusammengefaßt<br />

werden:<br />

1) Wenn <strong>das</strong> ,Walzgut gleichmäßig erwärmt wird, hat <strong>die</strong> Erwärmungstemperatur<br />

wenigen Einfluß auf <strong>die</strong> Hundeknochenform.<br />

Wenn <strong>das</strong> Walzgut vor dem Vertikalwalzen von seinen Breitenseiten<br />

an abgekühlt und in seiner Breitenrichtung eine<br />

Temperaturverteilung gegeben wird, wird <strong>die</strong> Hundeknochendicke<br />

kleiner, nähert sich <strong>die</strong> Gipfelstelle seiner Breitenmitte,<br />

wird <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße beim Horizontalwalzen<br />

kleiner, und dadurch wird <strong>die</strong> Leistung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>


- 93 -<br />

besser als <strong>die</strong> beim Walzgut mit gleichmäßiger Temperatur.<br />

Die durch <strong>die</strong> Abkühlung hervorgerufene Zunahme <strong>der</strong> Walzkraft<br />

ist nicht so groß.<br />

2) Die nach dem Finite-Elemente-Verfahren berechneten Werte<br />

stimmen mit den gemessenen Werten gut überein, wenn <strong>die</strong><br />

gegebene Temperaturverteilung im Walzgut berücksichtigt<br />

wird. Daraus zeigt es sich, daß <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Arbeit vorgeschlagene<br />

rechnerische Methode auch <strong>das</strong> Umformverhalten<br />

des Walzgutes mit einer Temperaturverteilung in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

beim Vertikalwalzen zweckmäßig analysieren<br />

kann.


- 94 -<br />

7. FORMÄNDERUNG DER BRAMMEN UND KRAFTBEDARF BEIM MEHRSTUFIGEN<br />

WALZEN FÜR DIE BREITENABNAHME<br />

7.1. Einleitung<br />

Die Größe <strong>der</strong> durch einmaliges Vertikalwalzen gewonnenen<br />

<strong>Breitenabnahme</strong> ist im praktischen Betrieb durch <strong>die</strong> Greifund<br />

<strong>die</strong> Vermögensgrenze <strong>der</strong> Anlage und auch durch <strong>die</strong> Knickgrenze<br />

des Materials beschränkt. Wenn eine noch größere <strong>Breitenabnahme</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, muß <strong>die</strong> Bramme deshalb mehrstufig<br />

gewalzt werden mit <strong>der</strong> Kombination von dem Vertikal- und Horizontalwalzen.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wird es experimentell untersucht, wie sich<br />

<strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Brammen, <strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment beim<br />

mehrstufigen Walzen für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> mit verschiedenen<br />

Stichplänen und mit verschiedenen Formen <strong>der</strong> Vertikalwalze<br />

verän<strong>der</strong>n.<br />

7.2. Versuchsmethode<br />

Als Walzgut wurden <strong>die</strong> auf eine Temperatur von 500°C erwärmten<br />

Aluminiumplatten mit einer Breite von 85 mm und einer Dicke<br />

von 12 mm angewandt, <strong>die</strong> gleich mit dem in zweiten, dritten<br />

und sechsten Kapitel gebrauchten Werkstoff waren.<br />

Als Vertikalwalze wurden eine Flachwalze und zwei Kaliberwalzen<br />

mit Kaliberwinkeln von 10° und 20° benutzt. Jede Walze<br />

hatte einen Durchmesser von 80 mm, und <strong>die</strong> Drehgeschwindigkeit<br />

je<strong>der</strong> Walze war 63,5 mm/s. Als Horizontalwalze wurde eine


- 95 -<br />

Flachwalze mit einem Durchmesser von 180 mm benutzt<br />

, und <strong>die</strong><br />

Drehgeschwindigkeit <strong>der</strong> Walze war 80% 100 mm/s.<br />

Die Stichpläne werden wesentlich in zwei Gruppen eingeteilt .<br />

Beim ersten Stichplan wurden <strong>das</strong> Vertikalwalzen und <strong>das</strong> Horizontalwalzen<br />

abwechselnd wie<strong>der</strong>holt, und beim zweiten wurde<br />

<strong>das</strong> Walzgut zuerst durch <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>holung des Vertikalwalzens<br />

bis zur erwarteten Breite und dann durch einmaliges Horizontalwalzen<br />

bis zu seiner Anfangsdicke gewalzt. In <strong>die</strong>sem Kapitel<br />

wird <strong>der</strong> erste Plan V.H-Walzen und <strong>der</strong> zweite Plan V.V-<br />

Walzen<br />

genannt.<br />

Die Abnahme <strong>der</strong> Walzenöffnung pro einmaliges Vertikalwalzen<br />

AR war konstant beim V.H-Walzen und auch beim V.V-Walzen.<br />

Daher war <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> des Walzgutes bei jedem Vertikalwalzen<br />

gleich mit AR beim V.V-Walzen und wegen <strong>der</strong> durch<br />

<strong>das</strong> vorige Horizontalwalzen veranlassenen Ausbreitung etwas<br />

größer als AR beim V.H-Walzen. Die Untersuchung wurde bei<br />

drei verschiedenen AR von 6 mm, 9 mm und 12 mm durchgeführt.<br />

Bild 7-1 (a) zeigt <strong>die</strong> gemessenen Größen <strong>der</strong> Querschnittform<br />

des Walzgutes nach jedem Walzen. über eine unständige Umformung<br />

am Kopf- und Fußende des Walzgutes wurde je<strong>der</strong> Flächenraum<br />

<strong>der</strong> in Bild 7-1 (b) mit Schraffierung gezeigten<br />

Teile, d.h. Ct und Cb, gemessen, und <strong>der</strong> Wert von <strong>der</strong> Divi<strong>die</strong>rung<br />

des Gesamtflächenraums am Kopf- und Fußende durch<br />

<strong>die</strong> Anfangsbreite, d.h. (Ct+Cb)/B0, wurde als eine Relativlänge<br />

des Fischschwanzes definiert. Die im folgenden benutzten<br />

Bezeichnungen sind in Tafel 7-1 dargestellt.


- 96 -<br />

Bn<br />

------------------ THo<br />

VOR DEM WALZEN NACH DEM VERTIKALWALZEN<br />

Bild 7-1<br />

(a)<br />

(a) Querschnittform des Walzgutes<br />

vor und nach dem WalzenCt<br />

(b) Fischschwanz am Kopf- und<br />

Fußende des Walzgutes<br />

Hn<br />

Ll lrll<br />

NACH DEM HORIZONTALWALZEN<br />

WALZRICHTUNG<br />

(b)<br />

Tafel 7-1 Bezeichnungen<br />

BO<br />

HO<br />

Hmax<br />

Bp<br />

Bv<br />

Hcv<br />

Bh<br />

Hch<br />

B0-Bv<br />

(B0 -Bv)/B0<br />

Bh-Bv<br />

Mo -Bh)/B0<br />

Hmax/HO<br />

Hcv/H0<br />

Bp/Bv<br />

(Bv-Bp)/2<br />

Hch/HO<br />

Bc<br />

Ct<br />

Cb<br />

(Ct+Cb)/BO<br />

AR<br />

Anfangsbreite<br />

Anfangsdicke<br />

Hundeknochendicke<br />

Gipfelbreite<br />

Breite nach dem Vertikalwalzen<br />

Zentrumdicke nach dem Vertikalwalzen<br />

Breite nach dem Horizontalwalzen<br />

Zentrumdicke nach dem Horizontalwalzen<br />

Gesamtbreitenabnahme<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

(G.B.A.V.)<br />

Ausbreitungsgröße<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

nach dem Horizontalwalzen<br />

Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

Zentrumdickenverhältnis nach dem Vertikalwalzen<br />

Gipfelstellenverhältnis<br />

Gipfelstelle<br />

Zentrumdickenverhältnis nach dem Horizontalwalzen<br />

Zentrumgrabenbreite<br />

Fischschwanz-Flächenraum<br />

am Kopfende<br />

Fischschwanz-Flächenraum<br />

am Fußende<br />

Relativlänge des Fischschwanzes<br />

Abnahme <strong>der</strong> Walzenöffnung pro ein Vertikalwalzen


iw<br />

a<br />

/<br />

- 97 -<br />

7.3. Experimentelle Ergebnisse<br />

7.3.1. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Querschnittform des Walzgutes im<br />

ständigen<br />

Umformungsbereich<br />

Bild 7-2 (a) und (b) zeigen den Zusammenhang zwischen dem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis und dem Dickenverhältnis des<br />

Hundeknochens beim V.H-Walzen und beim V.V-Walzen. Beim V.H-<br />

Walzen wird <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens beim zweiten<br />

Vertikalwalzen ein bißchen größer als <strong>das</strong> beim ersten<br />

1.41---------------------------------------------------------------<br />

Vertikalwalzen, aber danach<br />

kleiner mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis.<br />

Dies<br />

geschieht daraus, daß sich <strong>die</strong><br />

Breite des Walzgutes vor dem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

stufenartig verkleinert. Das<br />

Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

ist bei <strong>der</strong> Flachwalze<br />

größer als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

und vermin<strong>der</strong>t sich mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel und mit<br />

abnehmen<strong>der</strong><br />

AR.<br />

An<strong>der</strong>seits vergrößert sich beim<br />

V.V-Walzen <strong>das</strong> Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverg<br />

2<br />

2ö<br />

f :<br />

21<br />

a ~<br />

Y C<br />

E,<br />

1.3<br />

• /.—•\ ,~ `\<br />

1.2 •=°°----•~-a<br />

•--• •~?•<br />

., •<br />

1.1 o • FLACH`--------G<br />

A • KALIBER 20` • • • AR=6mm<br />

^ ^ KALIBER 10' 0 C] ^ dR=9mm<br />

Vertikalwalzen mit zunehmendem<br />

1.0<br />

0204060<br />

G.B.A,V. (B0—&)/Bn/%<br />

(a) V.H-WALZEN<br />

2.2---------------------------------------------------------------^<br />

O<br />

• FLACH<br />

4 • KALIBER20°-.O<br />

)°<br />

• KALIBER<br />

2.0-0 •KALIBER<br />

^ dR=6mm/A'/<br />

10` ----------------------------------<br />

• A. • 0 Ll dR=9mm<br />

oiodR=9mmj/<br />

-,37---------------<br />

1 .8• P<br />

i<br />

`,5'1.6/~'<br />

/7/<br />

f~_, ./A--<br />

J if rä .-3 L~=- -<br />

,a----<br />

N1.4,.~~,_.--Z)---.13.---°-------<br />

.•/s///~, I^ ,<br />

1.2-------------------------------------------•C//'<br />

1.0-------------------------------------------------<br />

020 40 60<br />

G.B.A,V, (B0—B„)/Bo/%<br />

Bild/^7- 2 (b) V,V-WALZEN<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Hundeknochendickenverhältnisses<br />

beim (a)<br />

V.H-Walzen und (b) V.V-Walzen


- 98 -<br />

hältnis, beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Flachwalze stark. Bei <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

wird <strong>die</strong> Zuwachsrate des Dickenverhältnisses mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis kleiner und schließlich<br />

fast zu Null. Es ist beachtlich, daß <strong>das</strong> Dickenverhältnis<br />

des Hundeknochens mit abnehmen<strong>der</strong> AR größer wird im Gegensatz<br />

zu dem beim V.H-Walzen.<br />

Bild 7-3 (a) und (b) zeigen <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung des Zentrumdickenverhältnisses<br />

beim V.H-Walzen und beim V.V-Walzen, und in<br />

<strong>die</strong>sen Bil<strong>der</strong>n zeigen <strong>die</strong> schwarzen Punkte <strong>die</strong> Werte nach dem<br />

Vertikalwalzen und <strong>die</strong> weißen Punkte <strong>die</strong> Werte nach dem Horizontalwalzen.<br />

Wie es schon im Kapitel 2 und 5 geschrieben<br />

wurde, wird <strong>die</strong> Zentrumdicke beim Vertikalwalzen nicht größer<br />

außer dem Falle, daß <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> groß, <strong>der</strong> Kaliberwinkel<br />

klein und <strong>die</strong> Brammenbreite klein ist. Diese Tendenz ist<br />

auch in <strong>die</strong>sen Bil<strong>der</strong>n sichtbar. Beim V.H-Walzen wird <strong>die</strong><br />

Zentrumdicke nach jedem Horizontalwalzen dünner als <strong>die</strong> nach<br />

dem vorigen Vertikalwalzen, und im ganzen vermin<strong>der</strong>t sich <strong>die</strong><br />

Zentrumdicke mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn AR klein ist und <strong>die</strong> Flachwalze als Vertikalwalze<br />

verwendet ist.<br />

Dagegen verkleinert sich beim V.V-Walzen <strong>die</strong> Zentrumdicke mit<br />

zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis nicht, son<strong>der</strong>n<br />

sie vergrößert sich damit. Diese Tendenz wird stärker mit zunehmen<strong>der</strong><br />

AR und mit abnehmendem Kaliberwinkel <strong>der</strong> Kaliberwalze.<br />

Daher gibt es keine Rinne in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Breitenmitte<br />

des Walzgutes nach dem Horizontalwalzen beim V.V-Walzen.


- 99 -<br />

1.00<br />

0.95<br />

•—O FLACH<br />

•'--- KALIBER 20`<br />

---0 KALIBER 10`<br />

11<br />

• • • : NACH VERTIKALWALZEN<br />

0 < ^ : NACH HCRIZa TALWALZEA<br />

0.90<br />

LR=6mm<br />

0.85<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

1.00<br />

z<br />

w<br />

Y<br />

U<br />

O<br />

L<br />

K<br />

Z<br />

0.95<br />

L)<br />

AR=9mm<br />

0.90<br />

r<br />

0 10 20 30 40 5060<br />

1.05<br />

1.00,<br />

0.95.<br />

0<br />

G.B.A.V, (B0—B,,)/B0,<br />

(a) V.H-WALZEN<br />

(Bo—Bh)/Bo/%<br />

60<br />

1.05 -<br />

dR=6mm<br />

1.00 -<br />

0.95.<br />

0<br />

10 2C 30 40 50<br />

60<br />

1.10<br />

1.05 -<br />

1.00 - r G~O<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

•'<br />

dR<br />

j-,1.<br />

J~ ~ ' 1. •<br />

9mm<br />

1.200<br />

1.155<br />

1.100<br />

1.055<br />

.I<br />

•-c FLACH<br />

KALIBER 20°<br />

KALIBER 10`<br />

DWCH VERT IKALWALZEN<br />

O D O<br />

PHHORIZONTALWALZEN<br />

/<br />

i<br />

I /<br />

dR=12mm<br />

i<br />

l<br />

1.000<br />

01020 30 405060<br />

G.B.A.V. (B0—B„)/B0 , (Bo—Bh)/Bo/%<br />

( b) V.V-WALZEN<br />

Bild 7-3 Verän<strong>der</strong>ung des Zentrumdickenverhältnisses<br />

(a) beim V.H-Walzen und (b) beim V.V-Walzen


- 100<br />

Bild 7-4 zeigt <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gipfelstelle mit dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

beim V.H-Walzen und beim V.V-<br />

Walzen für eine AR von 9 mm. In <strong>die</strong>sem Bild zeigen <strong>die</strong> schwarzen<br />

Punkte <strong>die</strong> Werte beim V.H-Walzen und <strong>die</strong> weißen Punkte<br />

<strong>die</strong> Werte beim V.V-Walzen. Beim V.H-Walzen wird <strong>der</strong> Abstand<br />

zwischen <strong>der</strong> Gipfelstelle und dem Breitenende, nämlich <strong>der</strong><br />

Gipfelstellenwert, nach dem zweiten Vertikalwalzen ein bißchen<br />

größer als <strong>der</strong> nach dem ersten, aber danach wird er mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis kleiner.<br />

Beim V.V-Walzen vergrößert sich <strong>der</strong> Gipfelstellenwert mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis bei <strong>der</strong> Kaliberwalze,,,<br />

und <strong>die</strong>se Tendenz wird mit abnehmendem Kaliberwinkel stärker.<br />

Bei <strong>der</strong> Flachwalze verkleinert sich <strong>der</strong> Gipfelstellenwert mit<br />

zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis auch beim V.V-<br />

Walzen. Dies bedeutet, daß sich <strong>der</strong> Umformbereich des Walzgutes<br />

mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung des Vertikalwalzens in <strong>die</strong> Breitenmitte<br />

verbreitet bei <strong>der</strong> Kaliberwalze, aber <strong>die</strong>ser Umformbereich<br />

bei <strong>der</strong> Flachwalze nur am Breitenende bleibt.<br />

Wenn <strong>das</strong> Kaliber nicht genug tief ist und eine Hundeknochenform<br />

ungewöhnlich außerhalb des Kalibers wächst, ist zu befürchten,<br />

daß <strong>der</strong> Hundeknochenteil durch <strong>das</strong> nachfolgende<br />

Horizontalwalzen geknickt und dadurch ein schädlicher Oberflächenfehler<br />

gebildet wird. Dies muß vor allem für <strong>die</strong> Nacharbeitung<br />

vermeidet werden. Unter <strong>die</strong>sem Gesichtspunkt hat<br />

es eine große Bedeutung für <strong>die</strong> Entscheidung einer Kalibertiefe,<br />

<strong>die</strong> Gipfelstelle des Hundeknochens vorauszuwissen.<br />

Aus Bild 7-4 kann man leicht verstehen, daß <strong>die</strong> Kalibertiefe<br />

mit abnehmendem Kaliberwinkel, beson<strong>der</strong>s beim V.V-Walzen,


- 101 -<br />

größer gemacht werden.<br />

Bild 7-5 (a) und (b) zeigen den<br />

E15<br />

Zusammenhang zwischen dem Gesamt-<br />

• m —_<br />

breitenabnahmenverhältnis und <strong>der</strong><br />

5<br />

Ausbreitungsgröße beim V.H-Walzen<br />

•0 •<br />

FLACH<br />

0<br />

•o - •<br />

KALIBER<br />

• ^ •<br />

20° ^ V.H-WALZER<br />

KALIBER<br />

10° 0<br />

0D A 0 V.V-WALZEN •0<br />

und beim V.V-Walzen. Beim V.H-<br />

0 204060<br />

G.B.A.V. (Bo-Bv)/Bo/%o<br />

Walzen hat <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße<br />

Bild 7-4 Verän<strong>der</strong>ung<br />

eine Tendenz, nach dem zweiten<br />

<strong>der</strong> Gipfelstelle beim V.H-<br />

Vertikalwalzen mit zunehmendem<br />

Walzen und beim V.V-Walzen<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Walzenform<br />

abzunehmen. Dies geschieht dar-<br />

E<br />

m'<br />

CD<br />

a-----------------------------------<br />

6-<br />

O • FLACH<br />

e • KALIBER 20°<br />

^ ^ KALIBER 1O°<br />

• - • dR=6mm<br />

o u AR=9mm<br />

aus, daß <strong>die</strong> Hundeknochendicke<br />

und auch <strong>die</strong> Brammenbreite mit<br />

zunehmendem Gesamtbreitenabnah-<br />

1. 2-<br />

OQ<br />

20<br />

I<br />

40<br />

G.BIv)/Bo /°/°<br />

---<br />

-a<br />

60<br />

menverhältnis kleiner werden.<br />

(a) V,H-WALZEN<br />

Beim V.V-Walzen vergrößert sich<br />

0<br />

<strong>die</strong> Ausbreitungsgröße mit zuneh-<br />

8<br />

E<br />

E N<br />

i' 0 • FLACH<br />

A • KALIBER 20°<br />

mendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis,<br />

beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Flach-<br />

m<br />

6<br />

m`<br />

4<br />

d<br />

i<br />

a • KALIBER 10° _.<br />

^ dR=6mm<br />

0 0 0 dR=9mm<br />

walze. Bei <strong>der</strong> Kaliberwalze wird<br />

5, 2<br />

<strong>die</strong> Zuwachsrate <strong>der</strong> Ausbreitungsgröße<br />

mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

kleiner.<br />

Diese Tendenz ist gleich mit dem<br />

Verhalten des Hundeknochendickenverhältnisses,<br />

<strong>das</strong> in Bild 7-2<br />

(b) gezeigt ist.<br />

0<br />

0<br />

20<br />

b) VS-WALZEN<br />

1.0<br />

c•a•c•/Bo A.<br />

Bild 7-5 Zusammenhang<br />

zwischen dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und <strong>der</strong><br />

Ausbreitungsgröße (a) beim<br />

V.H-Walzen und (b) beim<br />

V.V-Walzen<br />

60


- 102 -<br />

7.3.2. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Länge des Schopf-Endes<br />

Beim Walzen für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> wird <strong>der</strong> sogenannte Fischschwanz<br />

durch <strong>die</strong> am Kopf- und Fußende des Walzgutes entstehende<br />

unständige Umformung gebildet.<br />

Bild 7-6 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Relativlänge des Fischschwanzes<br />

beim V.H-Walzen. Die Relativlänge des Fischschwanzes vergrößert<br />

sich im ganzen mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis,<br />

aber sie wird wie<strong>der</strong> kleiner, wenn <strong>das</strong> Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

größer als 40 % und AR größer als<br />

9 mm wird. Die Relativlänge des Fischschwanzes vermin<strong>der</strong>t<br />

sich mit zunehmen<strong>der</strong> AR, und sie ist bei <strong>der</strong> Flachwalze größer<br />

als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze und wird kleiner mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel.<br />

Bild 7-7 zeigt den Vergleich zwischen <strong>der</strong> Relativlänge des<br />

Fischschwanzes beim V.H-Walzen und <strong>der</strong>jenigen beim V.V-Walzen.<br />

Bei den beiden Fällen zeigt <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Relativlänge des<br />

Fischschwanzes mit dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis eine<br />

ähnliche Tendenz. Die Relativlänge des Fischschwanzes beim<br />

V.V-Walzen ist aber kleiner als <strong>die</strong> beim V.H-Walzen.<br />

Die Entstehung des Fischschwanzes führt zur Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> Ausbeute, weil <strong>der</strong> Fischschwanzteil vor dem nachfolgenden<br />

Prozeß geschopft werden muß. Deswegen bemüht man sich zur<br />

Zeit um eine Entwicklung <strong>der</strong> praktischen Maßnahme, <strong>die</strong> Größe<br />

des Schopf-Endes zu vermin<strong>der</strong>n. Aus den in Bild 7-6 und 7-7<br />

gezeigten experimentellen Ergebnissen werden einige Erkenntnisse<br />

erworben, daß <strong>die</strong> Größe des beim mehrstufigen Walzen


- 103 -<br />

entstehenden Schopf-Endes beim V.V-Walzen kleiner ist als<br />

beim V.H-Walzen, und daß <strong>die</strong> Größe des Schopf-Endes mit ab-<br />

nch.:ndem Kaliberwinkel <strong>der</strong> Vertikalwalze und mit zunehmen<strong>der</strong><br />

AR kleiner wird. Außerdem ist es auch eine wirkliche Maßnahme,<br />

daß <strong>die</strong> möglichstlange Bramme durch <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>holung des<br />

Vertikal-Vertikal-Horizontalwalzens in ihrer Breitenrichtung<br />

gewalzt wird und danach mit einer bestimmter Länge eingeteilt<br />

wird.<br />

E<br />

E<br />

12.0,------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1I111<br />

o • • FLACH<br />

Q9<br />

a • • KALIBER 20°<br />

0.0<br />

8.0<br />

6.0<br />

^ GI • KALIBER 10°<br />

— A a JR=6m m<br />

o . GI LR=9mm<br />

• - s JR=12mm/<br />

/%i /1<br />

I~.<br />

u<br />

4.0<br />

/7-<br />

Bild 7-6<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

2.0<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und <strong>der</strong> Relativ-<br />

0L 0<br />

10 20 30 40 50<br />

G,B,A.V, (Bo—Bh)/Bo/%<br />

60<br />

länge des Fischschwanzes<br />

beim<br />

V.H-Walzen<br />

E<br />

0<br />

• 0 FLACH<br />

° KALIBER 20°<br />

^ ^ KALIBER 10°<br />

68 • AM V ,H-WALZEN<br />

0 4• 0 V.V-WALZEN<br />

dR=9mm<br />

ti<br />

ur<br />

5<br />

6<br />

4<br />

o ffl<br />

~ I<br />

2<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

G,B.A.V. (B0—Bk,)/Bo/%<br />

Bild 7-7<br />

Vergleich zwischen dem<br />

V.H-Walzen und dem V.V-<br />

Walzen über <strong>die</strong> Relativlänge<br />

des Fischschwanzes


- 104 -<br />

7.3.3. Verän<strong>der</strong>una des Walzmomentes und <strong>der</strong> Walzkraft<br />

Bild 7-8 (a) und (b) zeigen den Zusammenhang zwischen dem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis und dem Walzmoment beim<br />

V.H-Walzen und beim V.V-Walzen für eine AR von 9 mm. In<br />

<strong>die</strong>sen Bil<strong>der</strong>n zeigen <strong>die</strong> schwarzen Punkte <strong>die</strong> Werte beim<br />

Vertikalwalze und <strong>die</strong> weißen Punkte <strong>die</strong> Werte beim Horizontalwalzen.<br />

Beim V.H-Walzen: Das Vertikalwalzmoment beim zweiten Vertikalwalzen<br />

ist größer als <strong>das</strong> beim ersten Vertikalwalzen,<br />

weil <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> beim zweiten Vertikalwalzen<br />

wegen <strong>der</strong> beim vorigen Horizontalwalzen hervorgerufenen Ausbreitung<br />

größer ist als <strong>die</strong> <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> beim ersten<br />

Vertikalwalzen. Aber <strong>das</strong> Vertikalwalzmoment wird mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis nach dem zweiten Vertikalwalzen<br />

kleiner. Dies geschieht daraus, daß mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis <strong>die</strong> Breite des Walzgutes<br />

kleiner wird und dadurch sich <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße<br />

beim vorigen Horizontalwalzen verringert. Das Horizontalwalzmoment<br />

wird auch mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

nach dem zweiten Horizontalwalzen kleiner. Dies<br />

geschieht daraus, daß sich <strong>das</strong> Dickenverhältnis des Hundeknochens<br />

verkleinert, wie Bild 7-2 (a) zeigt, und auch <strong>die</strong><br />

Breite selbst des Walzgutes kleiner wird.<br />

Beim V.V-Walzen: Das Vertikalwalzmoment vergrößert sich mit<br />

zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis schwach, weil<br />

beim V.V-Walzen <strong>die</strong> Dicke <strong>der</strong> Brammenseiten mit zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis immer dicker wird und dadurch


0<br />

4<br />

- 105 -<br />

sich <strong>die</strong> Berührungsfläche zwischen<br />

Walze und Walzgut vere<br />

300 -<br />

n-.<br />

AR=9mm<br />

größert. Die Zuwachsrate desz<br />

Vertikalwalzmomentes wird aberN<br />

damit kleiner. Das Horizontal-y100<br />

walzmoment wird bei <strong>der</strong> Flachwalze<br />

mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

viel<br />

bei <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

ein wenig größer. Dies ent-<br />

200 -<br />

700<br />

600 -<br />

• O•<br />

• 0<br />

• •<br />

O i BEIM MORI2<br />

20 40<br />

G.ß.A.V.(B0—B,)/B0 ,(B0— Bh)/ Bo/%<br />

(a) V.H-WALZEN<br />

LIR=9mm<br />

60<br />

spricht auch <strong>der</strong> in Bild 7-2 500- s<br />

(b) gezeigten Verän<strong>der</strong>ung des400<br />

Hundeknochendickenverhältnisses.J 30°-<br />

3<br />

Der Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

Walzkraft und dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

beim<br />

d<br />

200 -<br />

100~<br />

0<br />

----------- •<br />

• 0 FLACH<br />

• A KALIBER 20°<br />

KALIBER 10°<br />

VERTIKALWALZEN<br />

0 A ^ HORIZONfALWALZEN<br />

60<br />

V.H- und auch beim V.V-Walzen<br />

zeigt eine ähnliche Tendenz<br />

mit dem Zusammenhang zwischen<br />

dem Walzmoment und dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis.<br />

Bild G.B,A.V, (Bo—Bo)/Bo, 2040 (b) V,V-WALZEN (Bo—B~,)B0/%<br />

Zusammenhang<br />

em<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und dem Vertikalund<br />

Horizontalwalzmoment<br />

(a) beim V.H-Walzen und<br />

(b) beim V.V-Walzen


- 106 -<br />

7.4. Zusammenfassung<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wurde <strong>der</strong> Modellversuch zum Ermitteln <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Brammenform, des Walzmomentes und <strong>der</strong> Walzkraft<br />

beim mehrstufigen Walzen durchgeführt. Daraus erklärte<br />

sich, daß <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Vertikalwalze und <strong>der</strong> Stichplan großen<br />

Einfluß auf <strong>die</strong> Brammenform, <strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment<br />

haben.<br />

Die erworbenen Erkenntnisse können wie folgt zusammengefaßt<br />

werden:<br />

1) Die Flachwalze hat nicht nur beim V.V-Walzen,son<strong>der</strong>n auch<br />

beim V.H-Walzen einige Nachteile. Beim V.V-Walzen mit<br />

Flachwalze wird z.B. <strong>das</strong> Hundeknochendickenverhältnis mit<br />

zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis zu groß und<br />

dadurch wird <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße und <strong>der</strong> Kraftbedarf<br />

beim nachfolgenden Horizontalwalzen viel größer als bei<br />

<strong>der</strong> Kaliberwalze. Beim V.H-Walzen ist <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong><br />

Zentrumdicke bei <strong>der</strong> Flachwalze stärker als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze<br />

und <strong>die</strong> Ausbeute schlechter. Daraus erklärt sich,<br />

daß <strong>die</strong> Flachwalze für <strong>die</strong> Vertikalwalze bei <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

<strong>der</strong> Brammen nicht geeignet ist.<br />

2) Bei <strong>der</strong> Kaliberwalze sind <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Zentrumdicke<br />

und <strong>die</strong> Länge des Fischschwanzes kleiner als <strong>die</strong>se bei<br />

<strong>der</strong> Flachwalze, und <strong>die</strong>se Tendenz wird mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel stärker. Beim V.V-Walzen nimmt <strong>die</strong> Hundeknochendicke<br />

mit dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis zu ,<br />

und ihre Zuwachsrate vermin<strong>der</strong>t sich mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel. Dadurch wird <strong>die</strong> Zunahme <strong>der</strong> Ausbreitungs-


- 107 -<br />

größe und des Kraftbedarfs beim Horizontalwalzen mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel kleiner.<br />

3) Beim V.H-Walzen wird <strong>die</strong> Hundeknochendicke nicht so groß<br />

wie <strong>die</strong> beim V.V-Walzen. Aber <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Zentrumdicke<br />

und <strong>die</strong> Länge des Fischschwanzes sind beim V.H-Walzen<br />

größer als <strong>die</strong> beim V.V-Walzen.<br />

4) Wenn <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Walzenöffnung pro ein Vertikalwalzen<br />

AR konstant ist, verkleinert sich <strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong><br />

Walzmoment mit zunehmendem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

beim<br />

V.H-Walzen.


- 108<br />

8, EINWIRKUNG DES WALZENS FÜR DIE BREITENABNAHME AUF DIE<br />

MAKROSTRUKTUR UND AUF DIE MECHANISCHEN EIGENSCHAFTEN<br />

DER STRANGGEGOSSENEN BRAMMEN<br />

8.1. Einleitung<br />

Die Makrostruktur <strong>der</strong> stranggegossenen Brammen besteht, von<br />

<strong>der</strong> Oberfläche in <strong>die</strong> Mitte gesagt, aus dem abschreckenden<br />

Kristall, aus dem Stengelkristall und aus dem gleichachsigen<br />

Kristall, wie Bild 8-1 zeigt. Der bei <strong>der</strong> Erstarrung des<br />

Stahls gebildete Stengelkristall ist für <strong>die</strong> mechanische<br />

Qualität nicht günstig. Es ist zu vermuten, daß <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Dickenrichtung <strong>der</strong> Bramme gewachsene Stengelkristall durch<br />

<strong>das</strong> horizontale Walzen auf <strong>der</strong> Warmbreitbandstraße zerdrückt<br />

wird, aber daß <strong>der</strong> am Seitenteil in <strong>der</strong> Breitenrichtung <strong>der</strong><br />

Bramme gewachsene Stengelkristall nur wenig zerdrückt und<br />

seine schlechte mechanische Qualität kaum verbessert werden<br />

kann. Wenn <strong>die</strong> Bramme beim Walzen für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

durch <strong>die</strong> Vertikalwalze in ihrer Breitenrichtung gewalzt<br />

wird, verdicken sich <strong>die</strong> Brammenseiten und wird <strong>die</strong> sogenannte<br />

Hundeknochenform gebildet. Dabei und beim nachfolgenden Horizontalwalzen<br />

konzentriert sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung an den Brammenseiten,<br />

und daducrh kann <strong>die</strong> mechanische Qualität an den<br />

Brammenseiten verbessert werden.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wird deshalb <strong>die</strong> experimentelle Untersuchung<br />

über <strong>die</strong> Einwirkung des Walzens für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> auf<br />

<strong>die</strong> Makrostruktur und auf <strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften des<br />

Walzgutes, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Brammenseiten berichtet.


- 109 -<br />

8.2. Versuchsmethode<br />

Als Walzgut wurden <strong>die</strong> Stahlplatten mit einer Breite von 150<br />

mm und einer Dicke von 24 mm angewandt. Sie wurden aus einem<br />

quadratisch stranggegossenen Knüppel mit einer Seite von 160<br />

mm so ausgeschnitten, daß <strong>die</strong> Wachstumsrichtung des Stengelkristalles<br />

möglichst mit <strong>der</strong> Breitenrichtung des Walzgutes<br />

gut übereinstimmt, wie Bild 8-2 zeigt. Die Größe des Walzgutes<br />

war fast ein Zehntel <strong>der</strong> wirklichen Brammen im Betrieb .<br />

Tafel 8-1 zeigt <strong>die</strong> chemische Zusammensetzung d"es Walzgutes .<br />

Die <strong>Breitenabnahme</strong> des Walzgutes wurde mit <strong>der</strong> abwechselnden<br />

Wie<strong>der</strong>holung des Vertikal- und Horizontalwalzens, nämlich<br />

V.H-Walzens, durchgeführt. Und zwar wurde <strong>das</strong> Walzgut bei<br />

drei verschiedenen AR (AR: <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Walzenöffnung pro<br />

ein Vertikalwalzen) von 5 mm, 10 mm und 15 mm und bei drei<br />

verschiedenen Gesamtbreitenabnahmen von 30 mm, 60 mm und 90<br />

mm gewalzt./1---------<br />

74<br />

nT~ 0<br />

, `ST ENG ELKRiSTALL<br />

GLEICHACHSIGER KRISTALL<br />

~~<br />

~ N<br />

•WALZGUT<br />

STENGELKR I STALL<br />

Bild 8-1 Schematisches Bild<br />

<strong>der</strong> Makrostruktur <strong>der</strong><br />

stranggegossenen<br />

Brammen<br />

Tafel 8-1 Chemische<br />

---------- 160---------<br />

Bild 8-2 Ausschnitt des Walzgutes<br />

aus dem quadratisch<br />

stranggegossenen<br />

Knüppel<br />

Zusammensetzung des Walzgutes<br />

(%)<br />

c Si Mn P S<br />

0,25 0,18 1,17 0,024 0,017


- 110<br />

Außerdem wurde <strong>das</strong> Walzgut, ohne vorher vertikal gewalzt zu<br />

werden, mit einer Dickenabnahme von 2,4 mm zwei- bis achtmal<br />

horizontalgewalzt. Dieser Stichplan wird in <strong>die</strong>sem Kapitel<br />

H-Walzen<br />

genannt.<br />

Das Walzgut wurde im Gasofen auf eine Temperatur von 1000°C<br />

erwärmt und dann anhand <strong>der</strong> Flachwalze mit einem Durchmesser<br />

von 180 mm und mit einer Drehgeschwindigkeit von 80 mm/s vertikal-<br />

und horizontalgewalzt. Beim Vertikalwalzen wurde <strong>das</strong><br />

Walzgut durch den vor dem Walzspalteingang gesetzten Führer<br />

in den Walzspalt vertikal eingeführt. Nach den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Walzen wurde <strong>das</strong> Walzgut durch <strong>die</strong> natürliche Konvektion abgekühlt.<br />

In dem ständigen Formän<strong>der</strong>ungsbereich wurde <strong>die</strong> mechanische<br />

Eigenschaft des Walzgutes durch <strong>die</strong> Zugprüfung untersucht.<br />

Die Zugprüfungsstücke wurden aus <strong>der</strong> Umgebung des Breitenendes<br />

und <strong>der</strong> Breitenmitte des Walzgutes, wo <strong>der</strong> Stengelkristall<br />

existiert war, mit Mikroschneidmaschine ausgeschnitten,<br />

wie Bild 8-3 zeigt. Das Walzgut /<br />

wurde geätzt, und dann wurde <strong>die</strong><br />

Makro- und Mikrostruktur seiner<br />

A Oberfläche beobachtet und<br />

Si<br />

F //<br />

//<br />

photographiert (vgl. Bild<br />

8-3). Das Ätzmittel für <strong>die</strong> ----------<br />

Makrostruktur war <strong>die</strong> Salzsäure<br />

mit einer Dichte von Bild 8-3<br />

100011N<br />

ratur von 75°C, und <strong>die</strong><br />

Ätzungszeit war 30 Minuten. dem<br />

Walzgut<br />

Nt4KROSKOP I SCHES PRÜFUNGSSTOCK<br />

Ausschnitt des Zugprüfi:ngs-<br />

18 % und mit einer Tempe-Ausschnitt d<br />

stückes und dc=s makroskopischen<br />

Prüfungsstückes aus


- 111 -<br />

Das Ätzmittel für <strong>die</strong> Mikrostruktur war Nital mit einer Dichte<br />

von 10 % und mit einer Zimmertemperatur, und <strong>die</strong> Ätzungszeit<br />

wai 10 bis 15 Sekunden.<br />

Nach jedem Walzen wurde <strong>die</strong> Querschnittform des Walzgutes<br />

gemessen. Die Meßpunkte <strong>der</strong> Form und <strong>die</strong> Bezeichnungen sind<br />

gleich mit denjenigen im siebten Kapitel (vgl. Bild 7-1 und<br />

Tafel 7-1).<br />

8.3. Versuchsergebnisse und Betrachtun<br />

8.3.1. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Querschnittform des Walzgutes beim<br />

V.H-Walzen<br />

Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Querschnittform des Stahlwalzgutes beim<br />

V.H-Walzen zeigt eine ähnliche Tendenz wie bei dem Experiment<br />

anhand <strong>der</strong> Aluminiumplatten, <strong>das</strong> im siebten Kapitel dargestellt<br />

wurde.301-------------------------------------------------e 0 y m ,<br />

ü 9(0<br />

Bild 8-4 (a) zeigt <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung ö 28- 08<br />

0 m9 g g<br />

<strong>der</strong> Hundeknochendicke Hmax und YE26-`De$09<br />

z9°me 0 8,<br />

<strong>der</strong> Gipfelstelle (Bv-Bp)/2 nach<br />

0:d2= 5mmm889<br />

jedem Vertikalwalzen beim V.H-<br />

Walzen. Die Hundeknochendicke<br />

wird mit annehmen<strong>der</strong> AR und mit<br />

abnehmen<strong>der</strong><br />

Walzgutsbreite<br />

kleiner. Die Gipfelstelle Bild d 8-4(a)------ GESAMTBRE ITENABNAHMENVERHÄLTN<br />

,....._...__.__ IS 1%<br />

Än<strong>der</strong>ung erung <strong>der</strong> Hundeknochendicke<br />

nähert sich mit abnehmen<strong>der</strong> un<br />

und <strong>der</strong> Gipfelstelle nach dem<br />

AR dem Breitenende.Ve<br />

24 — A : n lünoo --------------<br />

1 ^ :n15mmI(B,,—Bp)/2<br />

2-T<br />

8 0^<br />

A<br />

~NA° g 2 A88 @ •<br />

08 08 A 0<br />

nC° 6 0ö88oA °<br />

A LL I 0 8 8 8 8 808 6 o 8•<br />

~~'6 0 8<br />

10 204060<br />

Vertikalwalzen beim V.H-Walzen<br />


e<br />

- 112 -<br />

Bild 8-4 (b) zeigt <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung 24<br />

<strong>der</strong> Zentrumdicke Hch und <strong>der</strong> E 22<br />

Zentrumgrabenbreite Bc nach 20<br />

jedem Horizontalwalzen. Durch E<br />

<strong>das</strong> Horizontalwalzen wird <strong>das</strong> N • :II l5mm<br />

16<br />

hundeknochenförmige Walzgut in<br />

0204060<br />

GESAMTBREI TENABNAHMENVERHALTN<br />

I S /%<br />

seiner Breitenrichtung ver- Bild<br />

breitet und gleichzeitig inÄr<br />

18<br />

<strong>der</strong> Zentrumgrabenbreite nach<br />

seiner Walzrichtung gedehnt. de<br />

dem Horizontalwalzen beim<br />

Weil <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung inV.<br />

<strong>die</strong>sem Fall meistens im Hundeknock-<br />

Hundeknochenteil chenteil entsteht, wird <strong>der</strong><br />

Zentrumteil des Walzgutes durch <strong>die</strong> Dehnung seiner beiden<br />

Seiten gezogen gen und mit zunehmende/<br />

zunehmen<strong>der</strong> Gesamtbreitenabnahme dünner, ,<br />

und <strong>die</strong>se Tendenz wird mit abnehmc abnehmen<strong>der</strong> AR stärker. Von <strong>die</strong>sem<br />

Grunde hängt t es ziemlich ab, daß c <strong>das</strong> am Kopf- und Fußende <strong>der</strong><br />

Bramme sich entwickelnde Fischschti Fischschwanz-Volumen mit abnehmen<strong>der</strong><br />

AR und mit zunehmen<strong>der</strong> Gesamtbreitenabnahme größer und dadurch<br />

<strong>die</strong> Ausbeute e schlechter wird. Es ist auch beachtlich, daß eine<br />

von <strong>der</strong> Ausdehnung in <strong>der</strong> Walzricr Walzrichtung hervorgerufene Zug-<br />

spannung im Zentrumteil <strong>die</strong> beim Strangguß gebildeten Innen-<br />

risse ausbreiten kann.<br />

O<br />

0•:AR=<br />

A • :<br />

Oo 2<br />

89<br />

5mm<br />

II l0mm<br />

8-4(b)<br />

80<br />

• • • :GRABENBREITE<br />

O A 0 :ZENTRINOICKE<br />

• • P<br />

^• a 0•40<br />

A<br />

g<br />

60<br />

r<br />

`20 2<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentrumdicke und<br />

V.H-Walzen<br />

Durch <strong>die</strong> Untersuchung über <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Querschnittform<br />

des Walzgutes kommt es zum Schluß, daß sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung<br />

beim V.H-Walzen auf <strong>die</strong> Umgebung <strong>der</strong> beiden Breitenenden<br />

konzentriert, und <strong>die</strong>se Tendenz wird mit abnehmen<strong>der</strong> AR<br />

stärker.


U<br />

- 113 -<br />

8.3.2. Einfluß des Walzens für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> auf<br />

<strong>die</strong><br />

Makrostruktur<br />

Bild 8-5 zeigt <strong>die</strong> Makrostruktur <strong>der</strong> Probe vor dem Walzen.<br />

Wie <strong>das</strong> Bild zeigt, wächst <strong>der</strong> Stengelkristall vom Breitenende<br />

zur Breitenmitte <strong>der</strong> Probe parallel mit <strong>der</strong> Breitenrichtung.<br />

Bild 8-6 zeigt <strong>die</strong> Makrostruktur des Walzgutes nach dem mehrstufigen<br />

H-Walzen mit einem Gesamtdickenabnahmenverhältnis<br />

von 40 %. Der Stengelkristall ist noch nicht zerstört und<br />

bleibt in <strong>der</strong> Breitenrichtung bestehen, obgleich <strong>der</strong> Abstand<br />

zwischen den Stengelkristallen größer wird.<br />

‘e ,*<br />

~,x*,<br />

1 cm<br />

BreitenendeBrei<br />

Breitenmitte<br />

Bild 8-5 Makrostruktur ;truktur <strong>der</strong> Probe Prone vc vor dem Walzen<br />

9 1<br />

N<br />

N<br />

r-1<br />

rd<br />

Breitenende<br />

Breitenmitte<br />

1 cm<br />

h-7<br />

Bild 8-6 Makrostruktur des Walzgutes nach dem H-Walzen<br />

( Gesamtdickenabnahmenverhältnis ist 40 % )


9<br />

- 114 -<br />

Bild 8-7 (a) und (b) zeigen<br />

<strong>die</strong> Makrostruktur des Walz- 4<br />

4 gutes nach dem V.H-Walzen<br />

mit zwei verschiedenen AR<br />

von 5 mm und 15 mm und mit<br />

x~.<br />

einem Gesamtbreitenabnahmen- Breitenende<br />

Breitenende<br />

verhältnis von 60 %. Der('<br />

(a) AR = 5 mm, G.B.A.V.= 60 %<br />

Stengelkristall des Walzgutes<br />

fließt in <strong>der</strong> Walz-4<br />

richtung schräg von dem<br />

Breitenende zur Breiten-<br />

r<br />

U<br />

r-I<br />

Ä<br />

mitte, und <strong>der</strong> Fließwinkel B<br />

Breitenende1Breitenende<br />

ist bei <strong>der</strong> AR von 5 mm<br />

F--I<br />

(b) AR = 15 mm, G.B.A.V.= 60 %<br />

größer als bei <strong>der</strong> AR von Bild<br />

Lld 8-7 Makrostruktur des Walz-<br />

15 mm.<br />

Diese Tendenz ist noch klarer<br />

gezeigt in Bild 8-8, <strong>das</strong> den<br />

Zusammenhang zwischen dem Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und dem<br />

Fließwinkel des Stengelkristalles<br />

darstellt. Der Fließwinkel vergrößert<br />

sich mit zunehmendem<br />

w<br />

CZI<br />

J<br />

Y<br />

Z<br />

Z<br />

h<br />

un<br />

w<br />

J<br />

gutes nach dem V.H-Walzen<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

1<br />

2f<br />

B-<br />

BREITEN-<br />

ENDE<br />

0/8<br />

dR=5mm<br />

ö 10mm `<br />

O m<br />

15mm<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und mit abnehmen<strong>der</strong> AR.<br />

Bild 8-9 zeigt beispielsweise<br />

Bild<br />

011' 11<br />

0 20 40 60<br />

GESPITBREITENABNAHIENVERHÄLTNIS<br />

/ %<br />

<strong>die</strong> Mikrostruktur <strong>der</strong> Probe vor<br />

dem Walzen und <strong>die</strong>jenige des<br />

Walzgutes nach dem V.H- und H-<br />

Zusammenhang<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

und dem Fließwinkel<br />

des Stengelkristalles


- 115 -<br />

Walzen. Die Mikrostruktur <strong>der</strong> Probe vor dem Walzen ist von<br />

<strong>der</strong>jeniger des Walzgutes verschieden, und zwar wird z.B. <strong>die</strong><br />

Korngröße nach dem Walzen kleiner.<br />

Bild 8-10 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Gesamtbreiten-<br />

(dicken)abnahmenverhältnis und <strong>der</strong> Korngröße von Ferrit. Die<br />

Korngröße wird mit zunehmendem Gesamtabnahmenverhältnis<br />

kleiner, beson<strong>der</strong>s beim H-Walzen. Nach dem V.H-Walzen wird<br />

<strong>die</strong> Korngröße am Breitenende ein bißchen kleiner als <strong>die</strong><br />

an <strong>der</strong> Breitenmitte. Aber auf alle Fälle hat <strong>das</strong> V.H-Walzen<br />

wenigen Einfluß auf <strong>die</strong> Verkleinerung <strong>der</strong> Korngröße.<br />

0.1 mm<br />

vor<br />

dem Walzen nach dem V.H-Walzen nach dem H-Walzen<br />

AR = 5mm, G.B.A.V.=40% G.D.A.V.= 40%<br />

Bild<br />

8-9 Mikrostruktur <strong>der</strong> Probe vor dem Walzen und des<br />

Walzgutes nach dem V.H- und H-Walzen<br />

Z<br />

K<br />

O<br />

4 000 ix-19<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

(e::: x<br />

/7<br />

WALZEN<br />

x/ V.H-WALZEN 60%<br />

,///‚+ EI-WALZEN 50%<br />

X/--—`BRE I TENENDE<br />

0<br />

qV.H-WALZEN<br />

1-5"5;1"---;-----'--475BREI TENMI TT<br />

0 • LIR= 5m<br />

• n 10mm<br />

6<br />

u 15 mm 5<br />

0( 11------------------------------------------------1<br />

20 40 60 80<br />

G,B,(D,)A,V, /%<br />

8<br />

7<br />

E E<br />

O<br />

Bild 8-10 Zusammenhang zwischen dem Gesamtbreiten(dicken)-<br />

abnahmenverhältnis und <strong>der</strong> Korngröße von Ferrit


- 116<br />

8.3.3. Än<strong>der</strong>una <strong>der</strong> mechanischen Eiaenschaften des Walzctutes<br />

Die mechanischen Eigenschaften <strong>der</strong> Probe vor und nach dem<br />

Walzen, nämlich <strong>der</strong> n-Wert, <strong>der</strong> r-Wert, <strong>die</strong> Fließgrenze, <strong>die</strong><br />

Zugfestigkeit und <strong>das</strong> Querschnittabnahmenverhältnis beim<br />

Zerreißen wurden durch <strong>die</strong> Zugprüfung untersucht. Bil<strong>der</strong> von<br />

8-11 bis 8-14 zeigen <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung jedes Durchschnittswertes<br />

von <strong>die</strong>sen gemessenen Werten beim V.H- und H-Walzen.<br />

Bild 8-11 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Querschnittabnahmenverhältnis<br />

beim Zerreißen und dem Gesamtbreiten-<br />

(dicken)abnahmenverhältnis beim V.H-Walzen und beim H-Walzen<br />

unter <strong>der</strong> Annahme, daß beide Verhältnisse von Breiten- und<br />

Dickenabnahme eine gleiche Wirkung für <strong>das</strong> Querschnittabnahmenverhältnis<br />

haben. Da <strong>die</strong> Probe vor dem Walzen viele Fehler<br />

hat, so wird sie durch eine kleine Dehnung zerrissen. Daher<br />

ist <strong>das</strong> Querschnittabnahmenverhältnis sehr klein. Dies wird<br />

durch <strong>das</strong> Walzen verbessert, beson<strong>der</strong>s stark am Breitenende<br />

beim V.H-Walzen. Das Querschnittabnahmenverhältnis <strong>der</strong> von<br />

dem Breitenende ausgeschnittenen Probe beim Zerreißen wird mit<br />

abnehmen<strong>der</strong> AR größer. Das Querschnittabnahmenverhältnis <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Breitenmitte ausgeschnittenen Probe wird dagegen mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> AR größer. Dies geschieht daraus , daß sich <strong>der</strong><br />

Formän<strong>der</strong>ungsbereich beim V.H-Walzen mit abnehmen<strong>der</strong> AR am<br />

Breitenende mehr konzentriert und mit zunehmen<strong>der</strong> AR in <strong>die</strong><br />

Breitenmitte mehr ausbreitet. Das Querschnittabnahmenverhältnis<br />

<strong>der</strong> Zugprüfungsprobe beim Zerreißen, <strong>die</strong> von dem durch<br />

<strong>das</strong> H-Walzen gewalzten Walzgut ausgeschnitten wurde, ist<br />

kleiner als <strong>das</strong> beim V.H-Walzen und nimmt mit zunehmendem


- 117 -<br />

Gesamtdickenabnahmenverhältnis 50<br />

nur schwach zu.<br />

a5<br />

Bild 8-12 zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen dem Gesamtbreiten- 40<br />

.H-WALZEN 60% 4 H-WALZEN 50%<br />

V.H-<br />

A~o<br />

0<br />

yENDE<br />

1lI<br />

~~0}MITTE<br />

__<br />

.-WALZEN<br />

(dicken)abnahmenverhältnis und 35<br />

dem Verfestigungsexponent n-<br />

Wert. Der Verfestigungsexponent<br />

ä30<br />

n-Wert <strong>der</strong> Probe vor dem Walzen 25<br />

0 20 40 60 80<br />

und des Walzgutes nach dem H-<br />

G.B.(DJA.V. 1%<br />

Bi. Bild 8-11 Einfluß des V.Hund<br />

H-Walzens auf <strong>das</strong><br />

Walzen ist unabhängig von dem<br />

unc<br />

Quer-<br />

gemessenen Teil und konstant sc] schnittabnahmenverhältnis<br />

cos<br />

mit einem Wert von ungefähr<br />

0,27. Der n-Wert des Walzgutes<br />

nach dem V.H-Walzen ist ab-<br />

hängig vom gemessenen Teil und<br />

wird am Breitenende größer als<br />

an <strong>der</strong> Breitenmitte. Diese Ten-<br />

denz wird mit abnehmen<strong>der</strong> AR<br />

deutlicher.Bi:<br />

0.30<br />

uni und H-Walzens auf den Ver-<br />

Bild 8-13 zeigt den Zusammenhang f<br />

festigungsexponent<br />

e:<br />

zwischen dem Gesamtbreiten- 1.1<br />

(dicken)abnahmenverhältnis<br />

und<br />

dem von Lankford vorgeschlagenen ›.<br />

0.251---------------------------------------------------------------<br />

0 20 40 60 80<br />

G.B. (DJA.V. 1%<br />

Bild 8-12 Einfluß des V.H-<br />

1.0<br />

VOR DEM WALZEN<br />

H\WALZEN -------------------------<br />

0 •:4R= 5nun'<br />

A •: 1r lOmm<br />

0 •. u 15mm<br />

o .: JR= 5mm<br />

A : u 10mm<br />

^.. n 15mm<br />

(:) \<br />

V.H-WALZEN 60%<br />

+ H-WALZEN 50%<br />

Q3 • •<br />

o D o:BREITENEwE o • : dR= 5mm<br />

• • • :BREITENMITTE A • : ', = 10 mm<br />

o^: u=15mm<br />

~®,<br />

n<br />

r-Wert bei <strong>der</strong> Dehnung in Längs- ti<br />

0.9<br />

richtung von 10 % bis 15 %.<br />

Weil <strong>die</strong> Zugprüfungsprobe aus 08 I---------------------------------------------------------------<br />

0 20 40 60 80<br />

dem Walzgut so ausgeschnitten<br />

G.B.(D,)A.V. /%<br />

Bi: Bild 8-13 Einfluß des V.Hund<br />

c H-Walzens auf den Lank-<br />

werden, wie Bild 8-3 zeigt, un<br />

stellt <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Zugprüfung fo: fordschen Wert r


- 118 -<br />

hervorgerufene Dehnung <strong>der</strong> Probe in ihrer Breitenrichtung<br />

<strong>die</strong> Dehnung in <strong>der</strong> Dickenrichtung des Walzgutes Et dar. Dagegen<br />

stellt <strong>die</strong> Dehnung <strong>der</strong> Probe in ihrer Dickenrichtung<br />

<strong>die</strong> Dehnung in <strong>der</strong> Breitenrichtung des Walzgutes sw dar.<br />

Der r-Wert ist so berechnet: r=sw/Et. Der gemessene r-Wert<br />

<strong>der</strong> Probe vor dem Walzen ist 0,83 und ziemlich kleiner als<br />

1,0. Dies geschieht daraus, daß <strong>die</strong> Probe vor dem Walzen in<br />

ihrer Breitenrichtung wegen des Stengelkristalls schwer<br />

zusammenzuziehen ist. Der r-Wert des Walzgutes nach dem H-<br />

Walzen ist ungefähr 0,87 und auch kleiner als 1,0. Daraus<br />

kann man vermuten, daß <strong>der</strong> Stengelkristall durch <strong>das</strong> H-Walzen<br />

nicht so stark zerdrückt wird. Die gemessenen r-Werte am<br />

Breitenende des Walzgutes nach dem V.H-Walzen liegen zerstreut<br />

um einen Wert von 1,0. Dies bedeutet, daß <strong>die</strong> von dem<br />

Stengelkristall hervorgerufene Anisotropie des Walzgutes an<br />

seinem Breitenende durch <strong>das</strong> V.H-Walzen verschwunden ist.<br />

Diese Wirkung breitet sich mit<br />

60<br />

zunehmendem<br />

E<br />

1.<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

zur Breitenmitte<br />

aus.<br />

Bild 8-14 zeigt den Einfluß<br />

des Walzens auf <strong>die</strong> Fließgrenze<br />

und <strong>die</strong> Zugfestigkeit.<br />

Beide vergrößern sich mit<br />

zunehmendem<br />

Gesamtbreitenabnahmenverhältnis<br />

beim<br />

V.H-Walzen schwach und sind<br />

m<br />

Biic<br />

o .: dR= 5mm<br />

35 - 0 • : II 101nrnH -WALZEN ~~<br />

^^: II 15mm<br />

30<br />

Einfluß<br />

auf<br />

,x e<br />

-~ RV.H-WALZEN, BREITENEIDE<br />

VOR DEM WALZEN\V,H-WALZEN, BREITENMITTE<br />

25<br />

0 20 40 60 80<br />

14<br />

G.B.(D.)A,V. /<br />

des V.H- und H-Walzens<br />

<strong>die</strong>Fließgrenze und auf<br />

am Breitenende größer als an<br />

<strong>die</strong><br />

Zugfestigkeit


- 119 -<br />

<strong>der</strong> Breitenmitte. Beim H-Walzen sind <strong>die</strong> beiden größer als<br />

<strong>die</strong> beim V.H-Walzen. Diese Tendenz hat eine enge Beziehung<br />

mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Korngröße durch <strong>das</strong> Walzen<br />

, wie in<br />

Bild 8-10 gezeigt ist.<br />

Das Walzgut nach dem V.H-Walzen zeigt günstigere mechanische<br />

Eigenschaften als <strong>die</strong> nach dem H-Walzen, obwohl <strong>die</strong> Fließgrenze<br />

und <strong>die</strong> Zugfestigkeit ein bißchen niedriger sind.<br />

Die mechanischen Eigenschaften des Walzgutes, <strong>das</strong> durch <strong>das</strong><br />

V.H-Walzen seine Breite um 60 % und dann weiter durch horizontales<br />

Walzen seine Dicke um 50 % abgenommen wurde, wurden<br />

durch <strong>die</strong> Zugprüfung gemessen. Wie in Bil<strong>der</strong>n 8-10 bis 8-14,<br />

kamen <strong>die</strong> Werte von <strong>der</strong> Korngröße, <strong>der</strong> Fließgrenze und <strong>der</strong><br />

Zugfestigkeit desjenigen Walzgutes denen des Walzgutes nach<br />

dem H-Walzen gleich. Der n-Wert und <strong>der</strong> r-Wert, <strong>die</strong> schon<br />

größer als <strong>die</strong> des Walzgutes nach dem H-Walzen waren, verän<strong>der</strong>ten<br />

sich sehr wenig, und <strong>das</strong> Querschnittabnahmenverhältnis<br />

beim Zerreißen wurde etwas noch größer.<br />

8.4. Zusammenfassung<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel wurde <strong>der</strong> Einfluß des Walzens für <strong>die</strong><br />

<strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong> stranggegossenen Brammen auf <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Gußstruktur und auf <strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften<br />

des Walzgutes untersucht. Die experimentellen<br />

Ergebnisse können wie folgt zusammengefaßt werden:<br />

1) Der am Breitenende <strong>der</strong> Bramme befindliche Stengelkristall,<br />

<strong>der</strong> beim Gießen in ihrer Breitenrichtung erzeugt wurde,


- 120<br />

wird durch <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>holung des Vertikal- und Horizontalwalzens<br />

zerdrückt, und dadurch werden ihre mechanischen<br />

Eigenschaften, beson<strong>der</strong>s <strong>die</strong> Dehnbarkeit am Breitenende<br />

verbessert.<br />

2) Mit abnehmen<strong>der</strong> AR, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Walzenöffnung pro<br />

ein Vertikalwalzen zeigt, konzentriert sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung<br />

mehr am Breitenende, und <strong>die</strong> Wirkung des Vertikalwalzens<br />

auf <strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften <strong>der</strong> Brammenseiten<br />

wird stärker. Wenn AR größer wird, wird <strong>die</strong> mechanischen<br />

Eigenschaften in <strong>der</strong> Breitenmitte verbessert und<br />

dadurch wird ihr Unterschied zwischen dem Breitenende und<br />

<strong>der</strong> Breitenmitte kleiner.<br />

3) Wenn <strong>die</strong> Bramme ohne Vertikalwalzen nur noch horizontalgewalzt<br />

wird, wird <strong>der</strong> Stengelkristall in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

nur wenig zerdrückt und <strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften<br />

werden schwer verbessert.<br />

4) Die Fließgrenze und <strong>die</strong> Zugfestigkeit werden durch <strong>das</strong><br />

H-Walzen ein bißchen mehr vergrößert als <strong>die</strong> durch <strong>das</strong><br />

V.H-Walzen. Aber wenn <strong>das</strong> Walzgut nach dem V.H-Walzen<br />

weiter horizontalgewalzt wird, vergrößern sich <strong>die</strong> beiden<br />

Werte bis zum Wert des Walzgutes nach dem H-Walzen.<br />

Daraus kommt es zum Schluß, daß <strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften<br />

des warmgewalzten Stahlbandes, dessen Breite durch <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>holung<br />

des Vertikal- und Horizontalwalzens abgenommen wurde,<br />

besser sind als <strong>die</strong> des ohne <strong>Breitenabnahme</strong> warmgewalzten<br />

Stahlbandes.


- 121 -<br />

9. ZUSAMMENFASSUNG<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde <strong>der</strong> Walzvorgang beim <strong>Breitenabnahme</strong>nprozeß<br />

<strong>der</strong> stranggegossenen Brammen durch eine Reihe<br />

von Modellversuchen und Analysen untersucht. Dadurch sind <strong>die</strong><br />

Zusammenhänge <strong>der</strong> Walzeigenschaften mit <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>,<br />

<strong>der</strong> Walzenform, dem Walzendurchmesser, <strong>der</strong> Brammenbreite,<br />

<strong>der</strong> Brammentemperatur und dem Stichplan klar geworden.<br />

Diese Ergebnisse werden hier wie<strong>der</strong>um zusammengefaßt.<br />

Erstens wurde ein grundlegendes Experiment über <strong>das</strong> Vertikalwalzen<br />

<strong>der</strong> Brammen und über <strong>das</strong> nachfolgende Horizontalwalzen<br />

angestellt, indem Aluminiumplatten als Walzgut und Flach- und<br />

Kaliberwalzen mit verschiedenen Kaliberwinkeln als Vertikalwalze<br />

benutzt wurden. Gleichzeitig wurde ein rechnerisches<br />

Modell aus starr-plastischen finiten Elementen vorgeschlagen,<br />

damit <strong>der</strong> Walzvorgang analysiert. Aus <strong>die</strong>sem Experiment und<br />

<strong>der</strong> Analyse wurden <strong>die</strong> folgenden Erkenntnisse erworben.<br />

1) a) Wenn <strong>die</strong> Bramme durch <strong>die</strong> Vertikalwalze in ihrer Breitenrichtung<br />

gewalzt wird, wird <strong>die</strong> sogenannte Hundeknochenform<br />

gebildet. Die Hundeknochendicke (Maximaldicke) vergrößert<br />

sich mit zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> am Anfang stark<br />

und danach sanft, und <strong>die</strong> Gipfelstelle des Hundeknochens<br />

nähert sich auch damit <strong>der</strong> Breitenmitte. Die Zentrumdicke<br />

<strong>der</strong> Bramme wird nicht größer, son<strong>der</strong>n ein wenig kleiner<br />

als ihre Anfangsdicke, wenn <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> klein ist.<br />

Die Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment.vergrößern sich mit zunehmen<strong>der</strong><br />

<strong>Breitenabnahme</strong>, und zwar <strong>die</strong> Walzkraft schwächer<br />

als proportional, <strong>das</strong> Walzmoment proportional.


- 122 -<br />

b) Bei <strong>der</strong> Kaliberwalze ist <strong>die</strong> Hundeknochendicke kleiner<br />

und verbreitet sich <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung in <strong>die</strong> Breitenmitte<br />

mehr als bei <strong>der</strong> Flachwalze. Mit abnehmendem Kaliberwinkel<br />

wird <strong>die</strong>se Tendenz deutlicher, Walzkraft und Walzmoment<br />

dagegen größer. Das erstere ist vorteilhalt für <strong>die</strong> Weiterverarbeitung<br />

<strong>der</strong> Bramme, <strong>das</strong> letztere führt zu stärkerer<br />

Abnutzung <strong>der</strong> Walze. Unter Berücksichtigung <strong>die</strong>ser Vorund<br />

Nachteile kann <strong>der</strong> günstigste Kaliberwinkel zwischen<br />

10° und 15° liegen.<br />

c) Die berechnete Querschnittform <strong>der</strong> Bramme stimmt mit<br />

<strong>der</strong> gemessenen Form gut überein, wenn <strong>die</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Materialsfließspannung von <strong>der</strong> Dehnung und von <strong>der</strong> Dehngeschwindigkeit<br />

richtig berücksichtigt wird. Nach <strong>der</strong><br />

Analyse nimmt <strong>die</strong> Hundeknochendicke ab mit steigenden<br />

Werten von Verfestigungsexponent n und von Geschwindigkeitsempfindlichkeit<br />

m. Beide Parameter haben etwa den<br />

gleichen Einfluß auf <strong>die</strong> Hundeknochenform. Man sieht daraus,<br />

daß es notwendig ist, nicht nur <strong>die</strong> Verfestigung,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> Geschwindigkeitsempfindlichkeit in <strong>die</strong><br />

Berechnung<br />

einzubeziehen.<br />

2) a) Beim Horizontalwalzen <strong>der</strong> hundeknochenförmigen Bramme<br />

breitet sich <strong>die</strong> Brammenbreite wie<strong>der</strong> etwas aus. Die Ausbreitungsgröße<br />

steigt mit zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> zuerst,<br />

aber wird bald fast konstant. Dies bedeutet, daß<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong>nleistung<br />

relativ größer wird. Die Zentrumdicke <strong>der</strong> Bramme nach dem<br />

Horizontalwalzen wird dünner als ihre Anfangsdicke, wenn<br />

<strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> klein ist.


- 123 -<br />

b) Die Ausbreitungsgröße, <strong>die</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentrumdicke<br />

<strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment beim Horizontalwalzen sind<br />

,<br />

am größten, wenn <strong>das</strong> Vertikalwalzen durch <strong>die</strong> Flachwalze<br />

durchgeführt wurde, und sie werden kleiner mit abnehmendem<br />

Kaliberwinkel <strong>der</strong> Vertikalwalze beim vorigen Vertikalwalzen .<br />

c) Der Einfluß <strong>der</strong> Hundeknochendicke auf <strong>die</strong> Walzeigenschaften<br />

beim Horizontalwalzen ist viel stärker als <strong>der</strong><br />

Einfluß <strong>der</strong> Gipfelstelle. Die Ausbreitungsgröße und <strong>der</strong><br />

Kraftbedarf beim Horizontalwalzen vergrößern sich fast proportional<br />

zur Hundeknochendicke.<br />

d) Die berechneten Werte <strong>der</strong> Walzeigenschaften beim Horizontalwalzen<br />

stimmen mit den gemessenen Werten qualitativ<br />

gut überein, aber <strong>der</strong> Rechenfehler wird mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Hundeknochendicke verhältnismäßig größer.<br />

Zweitens wurde ein Modellversuch über <strong>die</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

im Walzgut entstehende Spannung anhand <strong>der</strong> Plasticine-<br />

Platten und gleichzeitig eine rechnerische Untersuchung darüber<br />

mit dem Finite-Elemente-Verfahren durchgeführt. Daraus<br />

erklärte sich, wie <strong>die</strong> Walzbedingungen auf <strong>die</strong> Spannungsverteilung<br />

im Walzgut wirken. Die daraus gewonnene wichtige<br />

Kenntnis<br />

ist:<br />

3) Beim Vertikalwalzen und auch beim nachfolgenden Horizontalwalzen<br />

entsteht im allgemeinen eine Druckspannung, und<br />

ihre Größe ist am größten an den Breitenseiten <strong>der</strong> Bramme.<br />

Aber <strong>die</strong> Spannung in <strong>der</strong> Walzrichtung wendet sich mit<br />

Näherung zur Breitenmitte von Druckspannung zu Zugspannung.<br />

Dies bedeutet, daß <strong>die</strong> im Strangguß unerwartet in <strong>der</strong> Umgebung<br />

<strong>der</strong> Breitenmitte <strong>der</strong> Bramme erscheinenden Innenrisse


- 124 -<br />

durch <strong>die</strong> beim Walzen dort entstehende Zugspannung vergrößert<br />

werden können. Daher sollte <strong>die</strong> Entstehung von<br />

Innenrissen beim Stranggießverfahren völlig zurückgehalten<br />

werden.<br />

Die berechneten Werte <strong>der</strong> Spannungen stimmten mit den gemessenen<br />

Werten im ganzen nicht nur qualitativ, son<strong>der</strong>n auch<br />

quantitativ gut überein. Daraus und aus den Ergebnissen 1)c)<br />

und 2)d) kann man so schließen, daß <strong>die</strong> hier vorgeschlagene<br />

rechnerische Methode genügende Gültigkeit und Verläßlichkeit<br />

hat.<br />

Drittens wurde <strong>der</strong> Einfluß des Walzendurchmessers, <strong>der</strong> Brammenbreite<br />

und <strong>der</strong> Brammentemperatur auf <strong>das</strong> Umformverhalten<br />

<strong>der</strong> Bramme und auf den Kraftbedarf beim Vertikal- und beim<br />

Horizontalwalzen experimentell und rechnerisch untersucht.<br />

4) a) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Vertikalwalzendurchmessers<br />

wird <strong>die</strong> Hundeknochendicke kleiner,und dadurch <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße,<br />

<strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment beim<br />

Horizontalwalzen<br />

kleiner.<br />

b) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung des Vertikalwalzendurchmessers<br />

wird <strong>die</strong> Vertikalwalzkraft und <strong>das</strong> Vertikalwalzmoment<br />

größer, dagegen wird <strong>die</strong> Walzleistung kleiner. Dies bedeutet,<br />

daß mit zunehmendem Walzendurchmesser <strong>die</strong> Baukosten<br />

zunimmt, dagegen aber <strong>der</strong> Energieverbrauch abnimmt.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>die</strong>ser Tatsachen und auch <strong>der</strong> Betriebserfahrungen<br />

dürfte <strong>der</strong> günstigste Vertikalwalzendurchmesser<br />

etwa 1500 mm bei <strong>der</strong> Kaliberwalze und etwas<br />

mehr bei <strong>der</strong> Flachwalze sein.<br />

5) a) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> Brammenbreite vergrößert sich


- 125 -<br />

<strong>der</strong> Greifgrenzwinkel beim Vertikalwalzen.<br />

b) Mit <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> Brammenbreite nehmen <strong>die</strong> Hundeknochendicke,<br />

<strong>die</strong> Walzkraft und <strong>das</strong> Walzmoment beim Vertikalwalzen,<br />

ferner <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße, <strong>die</strong> Walzkraft und<br />

<strong>das</strong> Walzmoment beim Horizontalwalzen zu.<br />

6) a) Wenn <strong>das</strong> Walzgut gleichmäßig erwärmt wird, hat <strong>die</strong> Erwärmungstemperatur<br />

wenigen Einfluß auf <strong>die</strong> Bildung <strong>der</strong><br />

Hundeknochenform.<br />

b) Wenn <strong>das</strong> Walzgut vor dem Vertikalwalzen von seinen Breitenseiten<br />

an abgekühlt wird, wird <strong>die</strong> Hundeknochendicke<br />

kleiner, nähert sich <strong>die</strong> Gipfelstelle seiner Breitenmitte,<br />

wird <strong>die</strong> Ausbreitungsgröße beim Horizontalwalzen kleiner,<br />

und dadurch wird <strong>die</strong> Leistung <strong>der</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> besser als<br />

<strong>die</strong> beim Walzgut mit gleichmäßiger Temperatur.<br />

Weiter wurde <strong>der</strong> Modellversuch zum Ermitteln <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Brammenform, <strong>der</strong> Walzkraft und des Walzmomentes beim mehrstufigen<br />

Walzen durchgeführt. Dabei wurden zwei Gruppen von<br />

Stichplänen, V.H-Walzen und V.V-Walzen, benutzt.<br />

( V.H-Walzen: <strong>die</strong> abwechselnde Wie<strong>der</strong>holung des Vertikal- und<br />

Horizontalwalzens, V.V-Walzen: <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>holung des Vertikalwalzens<br />

+ <strong>das</strong> einmalige Horizontalwalzen )<br />

7) a) Beim V.H-Walzen ist <strong>die</strong> Hundeknochendicke kleiner als<br />

<strong>die</strong> beim V.V-Walzen. Aber <strong>das</strong> lokale Dünnerwerden des<br />

Walzgutes in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Breitenmitte nach dem Horizontalwalzen<br />

und <strong>die</strong> Länge des Fischschwanzes am Kopf- und<br />

Fußende des Walzgutes beim V.H-Walzen sind größer als <strong>die</strong><br />

beim<br />

V.V-Walzen.<br />

b) Die Flachwalze hat nicht nur beim V.V-Walzen, son<strong>der</strong>n


- 126 -<br />

auch beim V.H-Walzen einige Nachteile. Beim V.V-Walzen mit<br />

Flachwalze wird <strong>die</strong> Hundeknochendicke mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Gesamtbreitenabnahme zu groß. Beim V.H-Walzen ist <strong>die</strong> Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Zentrumdicke stärker und <strong>die</strong> Ausbeute des<br />

Walzstahlfertigerzeugnisses bei <strong>der</strong> Flachwalze schlechter<br />

als bei <strong>der</strong> Kaliberwalze. Daraus erklärt sich, daß <strong>die</strong><br />

Flachwalze für <strong>die</strong> Vertikalwalze für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong><br />

<strong>der</strong> Brammen nicht geeignet ist.<br />

Zuletzt wurde zum Ermitteln <strong>der</strong> Einwirkung des Walzens für<br />

<strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> auf <strong>die</strong> Makrostruktur und auf <strong>die</strong> mechanischen<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> stranggegossenen Brammen <strong>die</strong> experimentelle<br />

Untersuchung durchgeführt, und <strong>die</strong> <strong>die</strong> im folgenden<br />

dargestellte Wirkung andeutende Ergebnisse wurden erworben.<br />

8) Der beim Gießen erzeugte Stengelkristall in <strong>der</strong> Breitenrichtung<br />

an den Breitenseiten wird durch <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>holung<br />

des Vertikal- und Horizontalwalzens zerdrückt, und dadurch<br />

werden <strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften, beson<strong>der</strong>s <strong>die</strong> Dehnbarkeit<br />

an den Brammenseiten verbessert.<br />

Wie oben dargestellt wurde, wurden in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit<br />

<strong>die</strong> zahlreichen Erkenntnisse um <strong>die</strong> Planung und praktische<br />

Anwendung <strong>der</strong> Anlage für <strong>die</strong> <strong>Breitenabnahme</strong> <strong>der</strong> Brammen erworben.<br />

Für <strong>die</strong> Rechnung <strong>der</strong> Walzeigenschaften beim Vertikalwalzen<br />

<strong>der</strong> Bramme und beim Horizontalwalzen des hundeknochenförmigen<br />

Walzgutes, <strong>die</strong> anhand <strong>der</strong> bisherigen Walztheorien<br />

nicht analysiert werden konnten, wurde ein rechnerisches<br />

Modell mit starr-plastischen Finite-Elemente-Verfahren vorgeschlagen,<br />

und <strong>das</strong> verlässige Berechnungsverfahren wurde


- 127 -<br />

festgestellt. Aber in <strong>der</strong> Untersuchung über <strong>das</strong> unständige<br />

Umformverhalten am Kopf- und Fußende <strong>der</strong> Bramme bleiben noch<br />

viele Probleme offen, <strong>die</strong> baldmöglichst gelöst werden sollten.<br />

So kann <strong>die</strong>se Arbeit keinen Abschluß darstellen.


- 128 -<br />

SCHR I FTTUM<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

5)<br />

6)<br />

7)<br />

8)<br />

9)<br />

10)<br />

11)<br />

12)<br />

13)<br />

14)<br />

15)<br />

16)<br />

17)<br />

Karman, Th.v.: Z. angew. Math. Mech., 5(1925), S.139.<br />

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Nagata, S.; Kamiyama, F.; Kawaharada, M.; Nakajima, H.;<br />

Yanagimito, S.: 1977 Japanese Spring Conf. for Tech. of<br />

Plasticity,. (1977), 132.<br />

Nagata, S.; Kamiyama, F.; Kawaharada, M.; Nakajima, H.:<br />

1978 Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity, (1978),<br />

115.<br />

Kato, K.; Saito, Y.; Ayata, N.; Nakagawa, Y.; Shiina, H.:<br />

28th Japanese Joint Conf. for Tech. of Plasticity, (1977),<br />

130.<br />

Saito, Y.; Ayata, N.; Kato, K.: 1978 Japanese Spring Conf.<br />

for Tech. of Plasticity, (1978), 225.<br />

Pawelski, 0.; Piber, V.: Stahl u. Eisen 100-17(1980), S.<br />

937.<br />

Nagata, S.; Kawaharada, M.; Nakajima, H.; Kamiyama, F.:<br />

97th ISIJ Meeting, (1979), S303.


- 129 -<br />

18) Nagata, S.; Kawaharada, M.; Nakajima, H.; Kamiyama, F.:<br />

98th ISIJ Meeting, (1979), S832.<br />

19) Watanabe, K.; Tokita, H.; Nakajima, H.: 93rd ISIJ Meeting,<br />

(1977), S213.<br />

20) Watanabe, K.; Tokita, H.; Nakajima, H.: 96th ISIJ Meeting,<br />

(1978), S697.<br />

21) Nagata, S.; Kawaharada, M.; Nakajima, H.; Kamiyama, F.:<br />

98th ISIJ Meeting, (1979), S833.<br />

22) Suzuki, K.; Okamoto, R.; Harii, T.; Imamura, Y.; Sugita,<br />

K.: 1980 Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity,<br />

(1980), 109.<br />

23) Hino, H.; Osono, R.; Tsukamoto, K.; Morimoto, K.; Masumoto,<br />

M.: 1981 Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity,<br />

(1981), 105.<br />

24) Tanaka, A.; Miyashita, M.; Tanabe, N.; Sadamasu, T.: 1981<br />

Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity: (1981), 101.<br />

25) Tanaka, A.; Miyashita, M.; Ishimatsu, M.; Mori, T.: 1981<br />

Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity, (1981), 102.<br />

26) Tanaka, A.; Miyashita, M.; Wada, T.; Tanabe, N.: 1981<br />

Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity, (1981), 103.<br />

27) Tanaka, A.; Miyashita, M.; Abe, K.; Miyamoto, T.: 1981<br />

Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity, (1981), 104.<br />

28) Hamauzu, S.; Nakajima, H.; Amemura, A.; Chino, S.: 101st<br />

ISIJ Meeting, (1981), S346.<br />

29) Hamauzu, S.; Tokita, H.; Nakajima, H.; Okamoto, R.; Tajima,<br />

K.: 32nd Japanese Joint Conf. for Tech. of Plasticity,<br />

(1981), 117.<br />

30) Hamauzu, S.; Tokita, H.; Nakajima, H.; Okamoto, R.; Tajima,<br />

K.: 1982 Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity,<br />

(1982), 129.<br />

31) Hamauzu, S.; Nakajima, H.; Okamoto, R.; Tokita, H.; Tajima,<br />

K.: 33rd Japanese Joint Conf. for Tech. of Plasticity,<br />

(1982), 104.<br />

32) Ibata, 0.; Kokubo, I.; Hirano, H.: 28th Japanese Joint<br />

Conf. for Tech. of Plasticity, (1977), 135.<br />

33) Ibata, 0.; Ueda, N.; Kokubo, I.; Hirano, H.: 1979 Japanese<br />

Spring Conf. for Tech. of Plasticity, (1979), 331.


- 130 -<br />

34)<br />

35)<br />

36)<br />

37)<br />

38)<br />

39)<br />

40)<br />

41)<br />

42)<br />

43)<br />

44)<br />

45)<br />

46)<br />

47)<br />

48)<br />

49)<br />

50)<br />

Hamauzu, S.; Ishii, K.; Kawaharada, M.: 31st Japanese<br />

Joint Conf. for Tech. of Plasticity, (1980), 323.<br />

Kinoshita, K.; Tanda, 0.; Hamauzu, S.; Ishii, K.: 32nd<br />

Japanese Joint Conf. for Tech. of Plasticity, (1981), 116.<br />

Tarui, M.; Seki, T.; Tasoe, N.: 1980 Japanese Spring Conf.<br />

for Tech. of Plasticity, (1980), 111.<br />

Machidome, M.; Naoi, T.; Nishide, T.; Hamada, K.; Ueki, S.;<br />

Miyake, H.: 1980 Japanese Spring Conf. for Tech. of Plasticity,<br />

(1980), 112.<br />

Tokita, H.; Watanabe, K.; Nakajima, H.; Kikuma, T.: 101st<br />

ISIJ Meeting, (1981), S344.<br />

Hiramatsu, T.; Oki, M.: 102nd ISIJ Meeting, (1981), S1031.<br />

Nagata, S.; Kawaharada, M.; Nakajima, H.; Kamiyama, F.:<br />

99th ISIJ Meeting, (1980), S292.<br />

Niwa, F.; Matsuda, M.; Ono, T.; Matoba, T.; Adaka, M.;<br />

Nohara, Y.: 104th ISIJ Meeting, (1982), S1121.<br />

Kimura, H.; Abe, H.; Hadano, S.; Yanai, H.; Sonoda, T.;<br />

Amiva, H.: 104th ISIJ Meeting, (1982), S1126.<br />

Tokita, H.; Watanabe, K.; Nakajima, H.; Kikuma, T.: 100th<br />

ISIJ Meeting, (1980), S970.<br />

Ibata, 0.; Kawatani, Y.; Kokubo, I.; Hirano, H.: 101st<br />

ISIJ Meeting, (1981), S345.<br />

Matoba, T.; Adaka, M.; Niwa, F.; Matsuda, M.; Nohara, Y.;<br />

Iwasaki, I.: 103rd ISIJ Meeting, (1982), S358.<br />

Yamaguchi, M.; Misaka, K.; Kono, T.; Shibahara, T.; Nunokawa,<br />

T.; Koriki, M.: 31st Japanese Joint Conf. for Tech.<br />

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LEBENSLAUF<br />

Persönliches:<br />

Hirohiko<br />

Takuda,<br />

geboren am 21.4.1955 in Osaka Japan als Sohn<br />

von damals Angestellter Jihei Kitani und<br />

seiner Ehefrau Tokiko Kitani, geborene Takuda;<br />

verheiratet seit 1981 mit Hitomi Takuda,<br />

geborene Maeda; ein Sohn<br />

Schulbildung:<br />

Volksschule, Mittelschule und Höhere Schule<br />

in<br />

Osaka<br />

Studium:<br />

März 1978 Abschluß des Studiums an <strong>der</strong> naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität<br />

Kyoto als Diplom-Naturwissenschaftler;<br />

März 1980 Abschluß des Studiums am technischen<br />

Forschungskurs <strong>der</strong> Universität Kyoto als<br />

Master-Ingenieur<br />

Tätigkeit:<br />

Seit 1980 Assistent am Institut für Bergbauund<br />

Hüttenmaschinen <strong>der</strong> Universität Kyoto

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