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Wanderung nach dem Schlachtfelde von Leipzig im October 1813

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D<br />

DA<br />

DAI<br />

GESCHICHTE UND LÄNDERKUNDE<br />

ALLGEMEINES; EPOCHEN<br />

19. Jahrhundert<br />

Völkerschlacht bei <strong>Leipzig</strong><br />

Augenzeugenbericht<br />

Carl Bertuch<br />

EDITION<br />

13-3 <strong>Wanderung</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Schlachtfelde</strong> <strong>von</strong> <strong>Leipzig</strong> <strong>im</strong> <strong>October</strong><br />

<strong>1813</strong> : ein Augenzeugenbericht zur Völkerschlacht / <strong>von</strong><br />

Carl Bertuch. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen <strong>von</strong><br />

Siegfried Seifert und Peter Seifert. - Beucha ; Markkleeberg :<br />

Sax-Verlag, 2013. - X, 150 S. : Ill., Kt. ; 20 cm. - (Schriftenreihe<br />

des Freundeskreises Goethe-Nationalmuseum ; 5). - ISBN 978-<br />

3-86729-116-3 : EUR 14.80<br />

[#3224]<br />

Die sich dieses Jahr zum 200. Mal jährende sogenannte Völkerschlacht bei<br />

<strong>Leipzig</strong> gehört in den größeren Rahmen der napoleonischen Kriege jener<br />

Zeit, die um die Vorherrschaft in Europa geführt wurden. 1 Das diesjährige<br />

Jubiläum schließt dabei an das <strong>im</strong> vorigen Jahr an, das den Rußlandfeldzug<br />

Napoleons betraf. 2 Zu den Quellenschriften über jenes Ereignis gehört der<br />

Augenzeugenbericht des Verlegersohnes Carl Bertuch, der hier in einer in<br />

1 Siehe dazu jetzt <strong>1813</strong> : die Völkerschlacht und das Ende der alten Welt / Andreas<br />

Platthaus. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt, 2013. - 475 S. : Ill. ; 22 cm. - ISBN 978-3-<br />

87134-749-8 : EUR 22.95 [#3233]. - Eine Rezension in IFB ist vorgesehen. - <strong>1813</strong><br />

: der Krieg und sein Nachleben / Kurt Pätzold. - Berlin : Verlag Am Park, 2013. -<br />

151 S. ; 21 cm. - ISBN 978-3-89793-185-5 : EUR 12.99. - Auf gegen Napoleon! :<br />

Mythos Volkskriege / Alexandra Bleyer. - Darmstadt : Pr<strong>im</strong>us-Verlag, 2013. - 262<br />

S. : Kt. ; 23 cm. - ISBN 978-3-86312-022-1 : EUR 24.90 [#3175]. - Rez.: IFB 13-3<br />

http://ifb.bsz-bw.de/bsz379406608rez-1.pdf - Zahlreiche kurze Augezeugenberichte<br />

(Bertuch ist dabei nicht berücksichtigt) bietet: Die Völkerschlacht in Augenzeugenberichten<br />

: vor <strong>Leipzig</strong> <strong>1813</strong> / hrsg. <strong>von</strong> Karl-Heinz Börner. - 2. Aufl. - Husum<br />

: Verlag der Nation, 2012. - 391 [16] S. : zahlr. Ill., Kt. ; 22 cm. - ISBN 978-3-<br />

373-00533-9 : EUR 24.95. - Unveränderte Auflage <strong>von</strong>: Vor <strong>Leipzig</strong> <strong>1813</strong> : die<br />

Völkerschlacht in Augenzeugenberichten / [hrsg. <strong>von</strong> Karl-Heinz Börner]. - 1. Aufl.<br />

- Berlin : Verlag der Nation, 1988. - 391 S. : Ill., Kt. ; 22 cm.<br />

2 1812 : Napoleons Feldzug in Russland / Adam Zamoyski. Aus <strong>dem</strong> Engl. <strong>von</strong><br />

Ruth Keen und Erhard Stölting. - München : Beck, 2012. - 720 S. : Ill., Kt. ; 23 cm.<br />

- Einheitssacht.: 1812 . - ISBN 978-3-406-63170-2 : EUR 29.95 [#2892]. -<br />

Rez.: IFB 13-2 http://ifb.bsz-bw.de/bsz359247474rez-1.pdf


jeder Hinsicht gelungenen Neuausgabe vorgelegt wird. Das ansprechende<br />

Buch 3 ist sorgfältig gemacht und enthält neben <strong>dem</strong> Text der <strong>Wanderung</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Schlachtfelde</strong> <strong>von</strong> <strong>Leipzig</strong> <strong>im</strong> <strong>October</strong> <strong>1813</strong>, der erstmals<br />

1814 erschienen war, einen Anhang mit <strong>dem</strong> Entwurf einer Kapelle der Eintracht<br />

auf <strong>dem</strong> Schlachtfeld, ein Glossar mit französischen militärischen<br />

Fachausdrücken sowie ein informatives Nachwort <strong>von</strong> Siegfried und Peter<br />

Seifert. Das Buch, das hier in der originalen Rechtschreibung und Zeichensetzung<br />

wiedergegeben wird, gilt als „erste authentische Kunde vom Ort<br />

des Geschehens“ (Klappentext) und ist eine willkommene Publikation zum<br />

Jubiläumsjahr.<br />

Der erste Teil schildert in mehreren Briefe die <strong>Wanderung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Leipzig</strong> und<br />

dann über das Schlachtfeld; der zweite Teil <strong>nach</strong> verschiedenen Quellen<br />

den Ablauf der Schlacht. Dieser Teil der Darstellung ist den Herausgebern<br />

zufolge so gehalten, daß „die militärischen Abläufe mit einer erstaunlichen<br />

Genauigkeit und kenntnisreich beschrieben werden“ (S. 136). Auch sonst<br />

ragen die Beschreibungen Bertuchs „durch ihre Anschaulichkeit, Farbigkeit<br />

und Lebendigkeit“ hervor, doch ist auch sein Bemühen um Sachlichkeit angesichts<br />

des traurigen Anblicks zu verzeichnen (S. 128). Bertuch verknüpft<br />

seine Darstellung auch mit einigen Gedanken über Deutschland <strong>nach</strong> Napoleon<br />

und sieht als eine der zukünftigen heilsamen Folgen der Schlacht die<br />

„Wiedergeburt deutscher Völker und Staaten“ (S. 31).<br />

Das ausführliche Nachwort diskutiert die Darstellung der Schlacht, erörtert<br />

Bertuchs Gedanken über Napoleon und die Frage der Volksbewaffnung<br />

sowie den Entwurf Bertuchs für ein Erinnerungsdenkmal zur Völkerschlacht<br />

1913. Außer<strong>dem</strong> stellt es den Autor, den Sohn des Verlegers Friedrich Justin<br />

Bertuch, vor, der nur knapp 38 Lebensjahre alt wurde, was auch <strong>von</strong><br />

Goethe bedauert wurde (S. 119; 123). Angesichts seiner künstlerischen<br />

Neigungen kam es zu Konflikten mit <strong>dem</strong> auf strenger Arbeitsdiziplin bestehenden<br />

Vater, der ihn als Nachfolger aufbauen wollte. Carl Bertuch trat<br />

auch als Reiseschriftsteller hervor und verbrachte lange Zeit in Wien, während<br />

der Wiener Kongreß tagte. Bertuch war dort in Vertretung seines Vaters<br />

als Deputierter der deutschen Verlagsbuchhändler. Er führte auch darüber<br />

Tagebücher, die jedoch erst <strong>nach</strong> hundert Jahren auszugsweise gedruckt<br />

wurden (S. 123). Sein früher Tod <strong>im</strong> Jahre 1815 war auch für das<br />

Verlagsgeschäft des Vaters eine Katastrophe, da mit <strong>dem</strong> Tod seines Sohnes<br />

alle „Hoffnungen und Pläne für die Zukunft“ zunichte wurden (S. 123).<br />

Das Buch empfiehlt sich einerseits Regional- und Militärhistorikern, andererseits<br />

aber auch allen Kultur- und Literaturwissenschaftlern, die sich mit<br />

der napoleonischen Zeit und ihrer Kriegs- und Reiseschriftstellerei beschäftigen.<br />

Till Kinzel<br />

QUELLE<br />

Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und<br />

Wissenschaft<br />

3 Inhaltsverzeichnis: http://d-nb.info/1032272716/04


http://ifb.bsz-bw.de/<br />

http://ifb.bsz-bw.de/bsz380581957rez-1.pdf

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