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MQ November 2013 - SAQ

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<strong>MQ</strong><br />

Ausgabe 11/<strong>2013</strong><br />

Management<br />

43. Jahrgang CHF 14.30 / ¤ 13,50 ISSN 1862-2623<br />

und Qualität<br />

Das Magazin für integrierte Managementsysteme<br />

Seite 4<br />

Systemisch<br />

führen<br />

Lösungen für KMU<br />

Arbeitssicherheit<br />

Kreativität<br />

und Gesundheit<br />

Die grosse<br />

Herausforderung Seite 13<br />

Weg vom<br />

Papiertiger<br />

Vitales<br />

Managementsystem Seite 20<br />

Langfristig<br />

verankert<br />

Risikomanagement<br />

in der Praxis Seite 24<br />

Der Produktmanager<br />

Chancen durch<br />

Produktmanagement Seite 29<br />

<strong>MQ</strong><br />

SQS – Der Zertifizierungsmarkt boomt


Das Magazin für KMU<br />

Aktuelle betriebswirtschaftliche Themen aus<br />

dem Bereich Klein- und Mittelunternehmen für<br />

Entscheidungsträger.<br />

organisator<br />

OrganisatOr 12. Oktober 2012 | 10/12<br />

Das magazin für kmu | www.organisator.ch<br />

organisator<br />

Das magazin für kmu | www.organisator.ch<br />

Ausgabe<br />

09/12<br />

OrganisatOr 7. september 2012 | 09/12<br />

Ausgabe<br />

10/12<br />

Dossier – Die Finanzen im Griff: nicht<br />

nur eine Frage der Budgetier ung<br />

Nachgefragt – KMU-tag zum Zehnten:<br />

Weshalb er immer noch eine Attraktion ist<br />

schwerpuNkt – Wirksame Anreize<br />

für Kunden und Mitarbeitende<br />

ict – KMU und Cloud Computing: So geht’s<br />

fit im Job – Psychische Krankheiten:<br />

Wo Vorgesetzte gefordert sind<br />

meNscheN –<br />

tanja Frieden am KMU-tag:<br />

«Erfolg beginnt im Kopf»<br />

Bild: sämy Blaser<br />

Beilage Studie KMU-Monitor 2012<br />

OrganisatOr 4. Juni 2012 | 06/12<br />

organisator<br />

Das magazin für kmu | www.organisator.ch<br />

Ausgabe<br />

06/12<br />

Dossier – KMU-Office: Bürowelten,<br />

mal ökologisch, mal wohnlich<br />

schwerpunkt – Wenn Veränderungen<br />

an Machtspielen scheitern<br />

nachgefragt – Zu viel Bürokratie für KMU?<br />

Marketing – Umgang mit Kunden<br />

nach dem Zwiebelmodell<br />

fit iM Job – Wie man als<br />

«Schreibtisch-Täter» nicht einrostet<br />

Menschen –<br />

Martin und Daniel Spring: In ihrem<br />

Unternehmen geht es hart auf hart<br />

Dossier – Versicherungen und Risikomanagement<br />

als Chefsache<br />

schwerpunkt – Nachfolgeregelung und ihre<br />

psychologischen und strategischen Komponenten<br />

LeaDership – Mit schlanker Organisation<br />

die Wettbewerbsfähigkeit verbessern<br />

internationaL – Der Weg nach China<br />

Fit im Job – Wie Sie auch Protokollen<br />

den sprachlichen Feinschliff geben<br />

menschen –<br />

Johannes M. Trümpy<br />

mit Tochter Sarah:<br />

Führen den Glarner<br />

Schabziger in eine<br />

neue Generation<br />

Bild: Linda Pollari<br />

Bild: stefan rohner<br />

Jetzt Probeabo für CHF 25.– bestellen<br />

(drei Ausgaben)<br />

T 058 344 92 95, abo@galledia.ch<br />

galledia verlag ag, Hafnerwisenstr. 1, 9442 Berneck


APROPOSINHALt<br />

Ständig präsent sein?<br />

Wie ist es bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser? Gehen<br />

Sie auch krank zur Arbeit? Kopfschmerzen, Husten,<br />

Schnupfen – und doch ab ins Büro. Jeder zweite Erwerbstätige<br />

in Deutschland<br />

tut es, im Schnitt an 11,5<br />

Tagen im Jahr. Dabei wären<br />

sie besser zu Hause geblieben.<br />

Zu diesem alarmierenden<br />

Befund kam jetzt eine aktuelle<br />

Umfrage unter 20›000<br />

Deutschen. Dabei zahlt sich<br />

derartiger «Präsentismus»<br />

weder für die Arbeitnehmer<br />

noch für das Unternehmen<br />

aus. Langzeitfolgen wie Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen können<br />

individuell zur Arbeitsunfähigkeit<br />

führen. Und im Betrieb lässt die Leistungsfähigkeit<br />

nach, krankheitsbedingt nehmen die Fehler<br />

zu. Viele handeln so aus Pflichtbewusstsein oder weil sie<br />

Angst vor Sanktionen haben. Wer krank zur Arbeit geht<br />

– so die Umfrage – leidet häufig unter Leistungs-, Termin-<br />

und Zeitdruck. Auch das Gefühl, «unersetzlich» zu<br />

sein, spielt eine Rolle. Dabei müssten ja wohl die Führungskräfte<br />

für eine Vertretung sorgen. – Die Umfrage<br />

passt zum Thema dieser <strong>MQ</strong>-Ausgabe: Psychomentale<br />

Belastungen sind die Gesundheitsgefährdung der Zukunft.<br />

Die neue Arbeitswelt birgt ganz neue Fallstricke.<br />

Wie kann ich in einem Hochleistungsumfeld langfristig<br />

gesund und leistungsfähig bleiben, sollte sich jeder fragen.<br />

Nur wer seine Bedürfnisse und Ressourcen genau<br />

kennt und sie bei allem, was er tut, berücksichtigt, wird<br />

dazu fähig sein. Dazu muss ich wissen, was genau mich<br />

stresst und wo und wie ich meine Energien wieder gezielt<br />

auftanke. «Zeit für mich» ganz bewusst zu blocken,<br />

gehört dazu, also auch mit einer Grippe einfach im Bett<br />

zu bleiben.<br />

Ihr<br />

Dr. Hans-Henning Herzog<br />

Chefredaktor<br />

Titelbild: Messe Düsseldorf – Constanze Tillmann<br />

Flash<br />

Systemisch führen 4<br />

Bedeutung eines aktuellen Begriffs<br />

Von Hartmut Volk<br />

Business Excellence<br />

Prävention im Büro 8<br />

Praktische Tipps der EKAS<br />

Von Sarah Schmid<br />

Arbeitssicherheit für KMU 10<br />

Branchenlösungen<br />

Von Tanja Vitale<br />

Kreativität und Gesundheit 13<br />

Die grosse Herausforderung<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Zertifizierungsmarkt boomt 16<br />

Schweiz. Vereinigung für Qualitäts- & Managementsysteme SQS<br />

Von Max W. Twerenbold<br />

QM-System nach ISO 9001:2008 19<br />

Budliger Treuhand AG: erfolgreiche Zertifizierung<br />

Von Daniel Jordan<br />

Weg vom Papiertiger 20<br />

Bardusch: vitales Managementsystem<br />

Von Fabian Gailer<br />

<strong>SAQ</strong>/<strong>SAQ</strong>-QUALICON AG<br />

Verbandsnachrichten<br />

Supervision22<br />

Persönliches Entwicklungsinstrument<br />

Von Ulrich Dessel<br />

Risiken managen<br />

Langfristig verankert 24<br />

Risikomanagement in der Praxis<br />

Von Eric Montagne, Marta Thomik und Erik Norell<br />

Basis der Optimierung 26<br />

«Gutes» Prozessmanagement<br />

Von Oliver Kopp und Markus Dörflinger<br />

Der Produktmanager 29<br />

Chancen durch Produktmanagement<br />

Von Ulrike Laubner<br />

Die Lieferkette 32<br />

Eine Kristallkugel für den CFO<br />

Von Stephan Göppert<br />

Qualität sichern<br />

Passgenaue Lösung 33<br />

Qualitätssicherung nach Mass<br />

Von Carolin C. Franke<br />

Rubriken<br />

markt-infos<br />

Szene 6 Meetingpoint 28<br />

Newsletter 37 Marketplace 34<br />

Agenda/Impressum 38<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

3


flash<br />

Bedeutung eines aktuellen Begriffs<br />

Systemisch führen<br />

Von Hartmut Volk<br />

Ein Wort taucht zunehmend in der Managementdiskussion<br />

auf: systemisch. Systemisch soll<br />

gedacht, gehandelt und geführt werden. Im<br />

<strong>MQ</strong>-Interview erläutert der Buchautor Dr. Frank<br />

Michael Orthey, Trainer und Berater mit<br />

Lehrauftrag an der Hochschule für Philosophie<br />

in München, den Begriff und stellt den Bezug<br />

zur Praxis der Führung her.<br />

Dr. Orthey, «systemisch» bedeutet<br />

was und steht für?<br />

Systemisches Denken und Handeln<br />

steht für ein ganzheitliches<br />

Verstehen und Handeln in Bezug<br />

auf verschiedene Systemarten:<br />

Personen, Gruppen, Teams beziehungsweise<br />

soziale Beziehungen<br />

und Organisationen. Systemisch<br />

zu denken und zu handeln, bedeutet,<br />

diese «Systeme» in ihrer Eigenlogik<br />

zu respektieren, zu erforschen,<br />

sie in ihren Energien und<br />

Ressourcen zu nutzen und gezielt<br />

damit zu arbeiten. Und es heisst<br />

weiter, diese Systeme in ihren Verschränkungen<br />

zu verstehen.<br />

Können Sie das konkretisieren?<br />

Es gilt, sich beispielsweise anzuschauen,<br />

welche Zusammenhänge<br />

zwischen einem Mitarbeiterverhalten<br />

(erkennbar etwa an<br />

Leistungseinbrüchen), den Beziehungen<br />

dieses Mitarbeiters im<br />

Team und den organisationalen<br />

Hartmut Volk, Diplom-Betriebswirt,<br />

freier Publizist, Redaktionsbüro Wirtschaft &<br />

Wissenschaft, Am Silberborn 14,<br />

D-38667 Bad Harzburg, T. +49 (0)5322 2460,<br />

hartmut.volk@t-online.de<br />

Bedingungen bestehen. Um diese<br />

vielschichtige, ineinander verwobene<br />

Ganzheitlichkeit handhabbar<br />

zu machen, biete ich das Modell<br />

«Führen in Fünfeck» an, das<br />

es erlaubt, ganz praktisch zu<br />

schauen, welche Aspekte der beteiligten<br />

Personen, ihrer Beziehungen,<br />

der Sachaufgaben, der<br />

Organisation und der Kultur unter<br />

bestimmten Umweltbedingungen<br />

jeweils situativ eine Rolle spielen.<br />

Geleitet wird diese Denk- und<br />

Handlungsweise vom Interesse an<br />

und Respekt vor den Systemen,<br />

um die es geht, und den Bezügen,<br />

sprich Zusammenhängen, in die<br />

sie eingebettet sind.<br />

Sind «systemisch» und «systematisch»<br />

deckungsgleiche Begriffe?<br />

Nein! Im alltäglichen Sprachgebrauch<br />

wird «systematisch» meist<br />

im Sinne einer «Wenn-dann-Logik»<br />

gebraucht. Wenn dieses und<br />

jenes, erstens, zweitens, drittens<br />

gemacht wird, dann ist mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit mit einem bestimmten<br />

vorhersehbaren und<br />

vorher berechenbaren Ergebnis<br />

zu rechnen. Im Gegensatz dazu<br />

bezieht sich der Begriff «systemisch»<br />

auf psychische, soziale<br />

oder organisationale Systeme.<br />

Was beispielsweise bei der einen<br />

Person einen ertragreichen Lernprozess<br />

auslöst, schreckt eine andere<br />

für immer ab. Systemisches<br />

Denken und Handeln bedeutet,<br />

Respekt vor<br />

der Eigenlogik<br />

von Systemen<br />

die jeweilige Eigenlogik zu akzeptieren,<br />

zu verstehen und zu nutzen.<br />

Das führt dann im Gegensatz<br />

zu systematischen, standardisierbaren<br />

Lösungen zu besonderen,<br />

massgeschneiderten und nicht zu<br />

standardisierenden Ansätzen.<br />

Und weshalb wird systemisches<br />

Überlegen und Vorgehen immer<br />

wichtiger?<br />

Weil es heute darauf ankommt,<br />

mit unsicheren, hochkomplexen,<br />

sprich vielschichtigen, sich wechselseitig<br />

beeinflussenden und damit<br />

überraschenden und nicht<br />

vorhersehbaren Situationen produktiv<br />

umzugehen. Weil es, salopp<br />

gesagt, heute meist anders<br />

kommt, als das vorausbedacht<br />

war. Insofern wird die Frage gestellt:<br />

Was tun, wenn das Ergebnis<br />

anders aussieht als beabsichtigt?<br />

Diese Frage der Praktiker trifft auf<br />

die systemtheoretisch begründeten<br />

Überlegungen der Systemiker.<br />

Die haben mittlerweile für die<br />

Abschied von der «Wenn-dann-<br />

Logik», Frank Michael Orthey<br />

Handhabung der zunehmend unübersichtlicheren<br />

Praxis ganz<br />

brauchbare Werkzeuge entwickelt.<br />

Das, was sie zu bieten haben,<br />

ist keine Garantie für dauerhaften<br />

Erfolg und immerwährendes<br />

Gelingen, aber ein erfolgversprechenderer<br />

Ansatz als das<br />

nicht mehr so recht in die Zeit<br />

passende Wenn-dann-Denken<br />

und Handeln. Systemisches Denken<br />

und Handeln reagiert also auf<br />

die Komplexität mit komplexen<br />

Lösungen. Deshalb wird es in der<br />

Praxis der Unternehmensführung<br />

immer bedeutsamer, ja unverzichtbar,<br />

wenn es darum geht, die<br />

Anpassungs- und Überlebensfähigkeit<br />

von Unternehmen zu verbessern.<br />

Welchen Vorteil bringt systemisches<br />

Führen?<br />

Systemische Führung ist im übertragenden<br />

Sinn «energieeffizienter».<br />

Und zwar deshalb, weil sie<br />

mit und nicht gegen die jeweiligen<br />

Systeme und deren Energien arbeitet.<br />

Ich könnte auch sagen,<br />

weil sie einfühlsamer und deshalb<br />

wirkungsvoller vorgeht, weil sie<br />

das intervenierte System, allen voran<br />

die Mitarbeiter, die Gruppe,<br />

das Team respektiert, achtet und<br />

wirklich beteiligt. Dies steigert die<br />

Akzeptanz und die Wirksamkeit<br />

dessen, was getan wird, weil systemische<br />

Führung konsequent<br />

die Dimensionen des Führungs-<br />

4<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


flash<br />

Zum Weiterlesen<br />

Frank Michael Orthey: SYSTEMISCH<br />

FÜHREN – Grundlage, Methoden, Werkzeuge.<br />

Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart<br />

<strong>2013</strong>, 199 Seiten, Euro 39,95,<br />

CHF 59.00<br />

E.W. Udo Küppers: Denken in Wirkungsnetzen<br />

– Nachhaltiges Problemlösen<br />

in Politik und Gesellschaft. Tectum<br />

Verlag, Marburg <strong>2013</strong>, 237 Seiten, Euro<br />

29,90, CHF 43.90<br />

Doris Wilhelmer, Reinhart Nagl: Foresight-Managementhandbuch:<br />

Das Gestalten<br />

von Open Innovation. Carl-Auer<br />

Verlag, Heidelberg <strong>2013</strong>, Euro 49,00,<br />

CHF 72.00<br />

Heinz von Foerster/Bernhard Pörksen:<br />

Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners<br />

- Gespräche für Skeptiker. Carl<br />

Auer Verlag, Heidelberg, 10. Auflage<br />

<strong>2013</strong>, 167 Seiten, Euro 19,95,<br />

CHF 32.90<br />

Fünfecks berücksichtigt: die beteiligten<br />

Personen, deren Beziehungsgeflechte,<br />

die Sachaufgaben,<br />

um die es geht, die Besonderheit<br />

der jeweiligen Organisation<br />

und ihrer Kultur unter ganz bestimmten<br />

Umweltbedingungen.<br />

Der Vorteil oder vielleicht besser<br />

Einfühlsam<br />

vorgehen<br />

der Nutzen systemischer Führung<br />

besteht darin, der Vielfalt und<br />

Komplexität dessen, worum es<br />

geht, besser gerecht zu werden.<br />

Das heisst, sie zuverlässiger zu erfassen<br />

und eben zu nutzen.<br />

Bitte sagen Sie zu dem Unterschied<br />

zwischen gewohntem und systemischem<br />

Führen noch ein wenig<br />

mehr!<br />

Gerne, aber nun wird es ein wenig<br />

«erstaunlich». Ein gewichtiger Unterschied<br />

besteht auch darin, dass<br />

systemisch angelegtes Führen<br />

nach den Unterschieden fragt, die<br />

einen Unterschied machen. Das<br />

ist kein Wortspiel, sondern die systemtheoretische<br />

Definition von<br />

«Differenz»: Die lautet nun einmal<br />

«ein Unterschied, der einen Unterschied<br />

macht». Systemisch angelegtes<br />

Führen ist differenztheoretisch<br />

grundgelegt. Und das heisst<br />

praktisch, dass die Frage nach den<br />

Unterschieden, zum Beispiel von<br />

neuen Produkten, Strukturen, Prozessen<br />

usw., die einen Unterschied<br />

machen, häufig gestellt wird. Damit<br />

wird das System, werden Menschen,<br />

Teams, ja komplette Organisationen<br />

angeregt, sich selbst in<br />

ihrer Autonomie angemessener zu<br />

entwickeln und zu steuern.<br />

Inwieweit müssen sich Führungskräfte<br />

von ihrem gewohnten Führungsverständnis<br />

lösen, um systemisch<br />

zu führen?<br />

Lassen Sie es mich so sagen: Systemisches<br />

Führen ist eine Haltungssache.<br />

Führungskräfte, die zugewandt,<br />

achtsam und wertschätzend<br />

im stimmigen Kontakt mit<br />

ihren Leuten führen, können systemische<br />

Elemente sicher gut in<br />

ihr Tun integrieren und davon<br />

profitieren. Jedenfalls erlebe ich<br />

viele solcher Führungskräfte, die<br />

damit auch eine Stärkung dessen<br />

erfahren, was sie bereits tun, und<br />

sich eher bestätigt und besser gerüstet<br />

fühlen. Nur diejenigen, die<br />

Menschen und soziale Beziehungen<br />

mit einer Maschinen- oder<br />

Wenn-dann-Logik sehen und entsprechende<br />

Outputerwartungen<br />

haben, müssen sich von sehr<br />

Grundlegendem verabschieden.<br />

Anders herum gefragt, worauf<br />

kommt es besonders an, um systemisch<br />

tatsächlich effizienter zu<br />

führen?<br />

Letztlich wird der Erfolg sich nur<br />

einstellen, wenn das, was bei Führung<br />

– egal wie sie auch genannt<br />

werden mag – herauskommt,<br />

emotional akzeptabel ist. Das ist<br />

bei grossen Führungsspannen natürlich<br />

sehr anspruchsvoll – was<br />

übrigens praktisch gesehen für eine<br />

Stärkung der ersten und zweiten<br />

Führungsebene spricht. Aber<br />

darauf kommt es an, nicht auf<br />

schicke Hochglanz-Projektexposés,<br />

Sitzungsmarathons, hochkomplexe<br />

Balken- und Diagrammsysteme,<br />

intensive Reisetätigkeiten<br />

oder durchgestylte Controlling-Werkzeuge.<br />

Es geht vielmehr<br />

entscheidend um die emotionale<br />

Akzeptanz dessen, was da geschieht.<br />

Und die steht oder fällt<br />

mit der Person der Führungskraft,<br />

ihrer Sicht- und Greifbarkeit, ihrer<br />

inneren und äusseren Stimmigkeit,<br />

ihrem Interesse, ihrer Achtsamkeit<br />

und Wertschätzung denjenigen<br />

gegenüber, die geführt<br />

werden. Und sich selbst gegenüber,<br />

versteht sich.<br />

Woran lässt sich diese höhere Effizienz<br />

erkennen?<br />

Nach meiner Erfahrung an zufriedeneren,<br />

gesünderen Menschen,<br />

an stabileren und belastbareren<br />

Beziehungen, einer verbesserten<br />

Anzeige<br />

Aufgabenerfüllung sowie einer<br />

«passenderen» und tragfähigeren<br />

Unternehmenskultur, die eine<br />

wirkungsvolle Gemeinsamkeit aus<br />

zwangsläufigen Unterschiedlichkeiten<br />

herzustellen vermag. Und<br />

Emotionale<br />

Akzeptanz<br />

das alles in einem stimmigen Verhältnis<br />

zu den jeweiligen Umwelt-,<br />

sprich Markt- und Konkurrenzbedingungen.<br />

Wer das, was geschieht,<br />

ständig überprüft, sorgt<br />

für Dynamik. Systemische Führung<br />

bringt und hält Kräfte in Bewegung,<br />

ist also in einem heute<br />

immer wichtiger werdenden Bezug<br />

ausgesprochen innovationsfreundlich!<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

5


szene<br />

20 Jahre Xerox-Forschung<br />

Arbeitskreis Managementsysteme<br />

Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft<br />

aus? Wohin führt das zunehmende<br />

Interesse an selbstfahrenden<br />

Autos? Und was haben<br />

wirtschaftliche Gegebenheiten<br />

und maschinelles Lernen mit<br />

dem Transportwesen zu tun? Auf<br />

diese und viele weitere Fragen<br />

sucht das europäische Forschungszentrum<br />

von Xerox Antworten.<br />

Anfang Oktober hat das<br />

Xerox Research Centre Europe<br />

(XRCE) in Grenoble sein 20-jähriges<br />

Bestehen gefeiert. Als eines<br />

der fünf Forschungszentren von<br />

Xerox ist das Research Centre in<br />

Grenoble der Arbeitsplatz von 100<br />

Wissenschaftlern und Mitarbeitern<br />

mit Kompetenzen auf den<br />

Gebieten Ethnografie, natürliche<br />

Sprachverarbeitung, computerunterstütztes<br />

Sehen und Datenanalyse.<br />

Über die Jahre hat das<br />

Zentrum bahnbrechende Erfolge<br />

bei der Automatisierung dokumentenintensiver<br />

Geschäftsprozesse<br />

erzielt. Heute wenden die<br />

Forscher ihre Expertise auf neue<br />

Herausforderungen in den Bereichen<br />

Transportwesen, Gesundheitswesen<br />

und Kundenpflege an.<br />

__Info: www.xerox.ch/<br />

www.xerox.com<br />

Eine Studie des Fraunhofer IPT in<br />

Aachen aus dem Jahr 2011 belegt<br />

einen signifikanten positiven Zusammenhang<br />

zwischen Unternehmenserfolg<br />

und Erfolg des<br />

Managementsystems. Viele Unternehmen<br />

haben diesen Zusammenhang<br />

schon längst erkannt<br />

und entwickeln ihre Managementsysteme.<br />

Oft mangelt es jedoch<br />

an den notwendigen Ressourcen,<br />

um alle Ansätze konsequent<br />

weiterverfolgen zu können,<br />

oder an zielführenden kreativen<br />

Ideen. Der neue Arbeitskreis prozessorientierte<br />

Managementsysteme<br />

(proMS) startet 2014 und<br />

bietet Unternehmen eine Plattform,<br />

um diesen Herausforderungen<br />

gemeinsam zu begegnen. Im<br />

Rahmen eines Expertennetzwerks<br />

am Werkzeugmaschinenlabor der<br />

RWTH Aachen wird die aktuelle<br />

Forschung mit praxisrelevantem<br />

Bedarf der Industrie verknüpft.<br />

Die Mitglieder des Arbeitskreises<br />

profitieren sowohl von der universitären<br />

Expertise als auch von<br />

Best Practices der anderen Teilnehmer.<br />

Der Arbeitskreis gibt Unternehmen<br />

die Möglichkeit, den<br />

Inhalt spezifisch zu gestalten, um<br />

ihren individuellen Anforderungen<br />

nachzukommen. proMS verfolgt<br />

dabei das Ziel, die Managementsystemlandschaft<br />

eines jeden<br />

Teilnehmers kontinuierlich<br />

zu verbessern. Hierzu finden<br />

halbjährliche Arbeitstreffen statt,<br />

die neben dem Identifizieren weiterer<br />

Themenschwerpunkte, der<br />

Vorstellung erreichter Ergebnisse<br />

und dem persönlichen Austausch<br />

dienen. Die Veranstaltungen finden<br />

am WZL der RWTH Aachen<br />

oder falls gewünscht bei einem<br />

der teilnehmenden Unternehmen<br />

statt. Die im gesamten Arbeitskreis<br />

erarbeiteten Ergebnisse<br />

fliessen unmittelbar in die Unternehmen<br />

zurück, was einen direkten<br />

Nutzen für die Anwender zur<br />

Folge hat. Für interessierte Unternehmen<br />

findet am 13. Dezember<br />

<strong>2013</strong> am WZL der RWTH Aachen<br />

eine Informationsveranstaltung<br />

statt.<br />

__Info: www.akproms.de<br />

Risikomanagement für KMU<br />

Brain, Body & Business<br />

Was sind die Voraussetzungen<br />

für beruflichen Erfolg?<br />

Eine fundierte Ausbildung ist<br />

eine Grundvoraussetzung,<br />

Motivation und persönliches<br />

Engagement sind ebenfalls<br />

bedeutend. Eine aussergewöhnliche<br />

Antwort auf die<br />

Frage gibt das von der VDI<br />

Wissensforum GmbH des Vereins<br />

Deutscher Ingenieure (VDI) neu<br />

konzipierte Seminar «Brain, Body<br />

& Business» für technische Fachund<br />

Führungskräfte. Die Veranstaltung<br />

verbindet Erkenntnisse<br />

und Methoden aus der Motivationspsychologie,<br />

der Sportwissenschaft<br />

und der Medizin in einem<br />

interaktiven Seminar mit praktischen<br />

Trainingseinheiten. Damit<br />

begegnet das Konzept der Herausforderung,<br />

berufliche Ziele im Einklang<br />

mit individuellen Bedürfnissen<br />

zu realisieren. Die Teilnehmer<br />

lernen unter anderem, ihre geistige<br />

und körperliche Leistungsfähigkeit<br />

mit kurzen Übungen zu<br />

steigern sowie persönliche Verhaltensmuster<br />

und individuelle Antreiber<br />

zu nutzen, um andere zu<br />

motivieren. Gesunde Ernährungsmöglichkeiten,<br />

Stressabbau und<br />

Für eine erfolgreiche Geschäftsführung<br />

ist es wichtig, die Schwächen<br />

und Risiken seines Unternehmens<br />

zu kennen und zu wissen,<br />

wie diesen begegnet werden<br />

kann. Ein integrales Risikomanagement<br />

zur ganzheitlichen<br />

Sicherung der Geschäftstätigkeit<br />

aufzubauen, stellt ein kleines oder<br />

mittleres Unternehmen aber oftmals<br />

vor grössere Probleme. Die<br />

Hochschule Luzern-Wirtschaft hat<br />

ein Instrumentarium erstellt, das<br />

KMU hilft, einfach und pragmatisch<br />

ihre Geschäftstätigkeiten zu<br />

sichern und Risiken zu managen –<br />

mit dem Ziel, die frei werdenden<br />

Ressourcen in innovative Projekte<br />

investieren zu können. Das Institut<br />

für Betriebs- und Regionalökonomie<br />

IBR hat dazu ein integrales<br />

Risikomanagement speziell für<br />

KMU entwickelt. Dabei hat das<br />

Forscherteam die vier Bereiche<br />

Geschäftskontinuitätsmanagement,<br />

internes Kontrollsystem,<br />

Krisenmanagement, unternehmerisches<br />

Risikomanagement auf<br />

Schnittstellen, Doppelspurigkeiten<br />

und Synergiepotenzial untersucht.<br />

Herausgekommen ist ein<br />

Benchmark-Tool, das die Themen<br />

zusammenfasst und integriert<br />

darstellt. Das Computerprogramm<br />

in Form eines elektronischen Fragebogens<br />

zeigt KMU die Stärken,<br />

Schwächen und Lücken auf.<br />

__Info: www.hslu.ch/ibr<br />

effektives Selbstmanagement sind<br />

weitere Themen des Seminars.<br />

Aufgaben- und Tätigkeitsfelder,<br />

die für technische Fach- und Führungskräfte<br />

von zentraler Bedeutung<br />

sind, finden im gesamten Ablauf<br />

besondere Berücksichtigung.<br />

Die VDI Wissensforum GmbH<br />

richtet ihr gesamtes Seminarangebot<br />

gezielt an den Bedürfnissen<br />

von Ingenieuren aus. Dies gilt<br />

auch für alle Angebote aus den<br />

Themenbereichen Führung und<br />

Persönlichkeit sowie Projektmanagement.<br />

Zahlreiche Referenten<br />

können auf ihre beruflichen Erfahrungen<br />

in der Industrie zurückgreifen<br />

und diese praxisnah weitergeben.<br />

Die Übungen sind individuell<br />

auf die Arbeitssituation der<br />

Teilnehmer abgestimmt.<br />

__Info: www.vdi.de/seminarefuehrung<br />

6<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


SZENE<br />

Arbeitsmarkt in Schieflage<br />

Die Weltwirtschaft leidet nach<br />

wie vor an einem Mangel an qualifizierten<br />

Arbeitskräften: 18 der 30<br />

führenden Volkswirtschaften sind<br />

davon betroffen. Trotzdem steigt<br />

sowohl die Zahl der Arbeitslosen<br />

als auch die der unbesetzten Stellen,<br />

da die verfügbaren Arbeitskräfte<br />

meist nicht ausreichend<br />

qualifiziert sind. Dies ist ein zentraler<br />

Widerspruch vieler nationaler<br />

Arbeitsmärkte.<br />

Erste Anzeichen einer positiven<br />

Entwicklung sind zwar erkennbar.<br />

Staaten und Unternehmen müssen<br />

jedoch noch enger zusammenarbeiten,<br />

um den Bedarf an<br />

Fachkräften zu decken. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt der «Hays Global<br />

Skills Index <strong>2013</strong>», der vom Personaldienstleister<br />

Hays in Zusammenarbeit<br />

mit Oxford Economics<br />

durchgeführt wurde. Er basiert auf<br />

einer Analyse der Arbeitsmärkte<br />

von 30 wichtigen Volkswirtschaften.<br />

Die Hauptergebnisse der Studie:<br />

Nicht die wirtschaftliche Lage,<br />

sondern die Beschäftigungs- und<br />

die Bildungspolitik sind entscheidend,<br />

um den weltweiten Fachkräftemangel<br />

zu entschärfen. Und<br />

nur wenige Länder haben ein Bildungssystem,<br />

das Absolventen mit<br />

den Qualifikationen hervorbringt,<br />

die von den Unternehmen gebraucht<br />

werden. Regierungen aller<br />

Länder sind aufgefordert, mit Arbeitgebern<br />

und Bildungsinstituten<br />

zusammenzuarbeiten und Anreize<br />

zu schaffen, damit die jungen Leute<br />

die am meisten gefragten Fähigkeiten<br />

erlernen. Der komplette<br />

Bericht steht in Englisch zur Verfügung.<br />

__Info: www.hays-index.com/<br />

<strong>2013</strong><br />

Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich<br />

Die Baumann Federn AG, ein international<br />

ausgerichtetes Familienunternehmen<br />

mit einer<br />

125-jährigen Geschichte, wurde<br />

am 3. Oktober mit dem Prix SVC<br />

Wirtschaftsraum Zürich <strong>2013</strong> ausgezeichnet.<br />

Vor rund 2000 geladenen<br />

Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Politik, Medien und<br />

Kultur fand die vierte Verleihung<br />

des Preises im Hallenstadion Zürich<br />

statt. Das Hightech-Unternehmen<br />

Baumann Federn AG ist<br />

heute auf drei Kontinenten stationiert<br />

und produziert an insgesamt<br />

elf Standorten Federn und Stanzteile<br />

für<br />

Textilmaschinen,<br />

Eisenbahnen,<br />

Autos und<br />

sogar für<br />

die Medizintechnik.<br />

Michael<br />

Steinmann,<br />

Thomas H. Rüegg,<br />

CEO Baumann Federn AG<br />

Präsident der 13-köpfigen Expertenjury,<br />

zum frischgekürten Sieger<br />

in seiner Laudatio: «In mehr als<br />

125 Jahren hat Baumann bewiesen,<br />

dass man mit Innovation, einer<br />

cleveren Expansionsstrategie<br />

und einem angepassten Portfolio<br />

sein Potenzial stetig ausbauen und<br />

so erfolgreich sein kann. Dass in<br />

all den Jahren die Familie und die<br />

Tradition zentrale Werte des Unternehmens<br />

blieben, die sich in<br />

seiner regionalen Verankerung widerspiegeln,<br />

hat uns überzeugt.»

Zweite<br />

wurde die Zühlke<br />

Gruppe aus Schlieren, deren Kernkompetenzen<br />

Produkt- und Software-Engineering,<br />

Managementberatungen<br />

und Start-up-Finanzierungen<br />

sind. Die mageba SA<br />

Bülach rangierte auf dem dritten<br />

Platz. Sie ist weltweit führender<br />

Anbieter von Bauwerkslagern,<br />

Dehnfugen sowie weiteren hochwertigen<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

des Hoch- und Infrastrukturbaus.<br />

__Info: www.swiss-venture-club.ch<br />

Vorschau A+A <strong>2013</strong><br />

China-Geschäfte sind keine<br />

Glückssache<br />

China ist heute – gemäss EDA –<br />

der wichtigste Handelspartner<br />

der Schweiz in Asien mit einem<br />

Handelsvolumen von CHF 18,1<br />

Milliarden (2012). Dank dem<br />

kürzlich abgeschlossenen Freihandelsabkommen<br />

zwischen<br />

dem Reich der Mitte und der<br />

Schweiz werden die Wirtschaftsbeziehungen<br />

gestärkt. Für erfolgreiches<br />

Geschäften auf dem chinesischen<br />

Markt braucht es jedoch<br />

viel mehr als lediglich betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnisse.<br />

Die SNV Schweizerische Normen-<br />

Vereinigung veranstaltet am 12.<br />

<strong>November</strong> <strong>2013</strong> im Glattpark ein<br />

Vom 5. bis 8. <strong>November</strong> findet<br />

zum 33. Mal der Internationale<br />

Kongress der A+A – Sicherheit und<br />

Gesundheit bei<br />

der Arbeit – im<br />

Kongresszentrum<br />

Düsseldorf<br />

statt. In 60 Veranstaltungsreihen<br />

des parallel<br />

zur A+A-Fachmesse<br />

stattfindenden Kongresses<br />

referieren 350 hochrangige Experten<br />

aus Politik, Forschung und<br />

Praxis des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

zu aktuellen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen, Reformvorhaben<br />

der nationalen und<br />

europäischen Politik, technischen<br />

und organisatorischen Innovationen<br />

sowie neuen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen. Es werden<br />

5000 Kongressbesucher erwartet.<br />

Partnerland der A+A <strong>2013</strong> ist die<br />

Türkei. Das Thema «Arbeit und<br />

Gesundheit» erlebt aktuell eine<br />

öffentliche Aufmerksamkeit wie<br />

kaum je zuvor. Vor allem Stress,<br />

psychische Belastungen und Erkrankungen<br />

sowie als herausragendes<br />

Einzelthema «Burn-Out»<br />

sind fast allgegenwärtig.
Das zunehmende<br />

Gewicht dieser Belastungen<br />

bedeutet<br />

jedoch keineswegs,<br />

dass physische<br />

Belastungen<br />

zum Beispiel<br />

durch<br />

Lärm, Gefahrstoffe<br />

oder auch<br />

das Heben und Tragen von Lasten<br />

irrelevant geworden wären. Mit<br />

Ausnahme der körperlichen<br />

Schwerstbelastungen und tödlichen<br />

Risiken haben sie keineswegs<br />

durchgängig abgenommen,<br />

ja sie nehmen in vielen Bereichen<br />

zu, wie etwa derzeit die Unfälle im<br />

Baubereich, oder entstehen sogar<br />

neu.

Ungeachtet dessen ist der<br />

Bedeutungszuwachs der psychischen<br />

Belastungen und Erkrankungen<br />

durchaus so etwas wie ein<br />

Zeichen für die «Zeitenwende»,<br />

der sich der Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

gegenüber sieht. Die<br />

A+A wird zum Weltmarktplatz der<br />

Prävention.<br />

__Info: www.aplusa.de<br />

Seminar zu den Themen: Tücken<br />

des Rechtssystems, Produktesicherheit<br />

bezüglich chinesischer<br />

Waren, Chancen von Schweizer<br />

Unternehmen auf dem chinesischen<br />

Markt, passende Verhandlungstaktiken<br />

und die chinesische<br />

Kultur. Die Veranstaltung baut auf<br />

Grundlagenkenntnissen über<br />

China auf. Am Seminar werden<br />

vertieftes Wissen und Insiderkenntnisse<br />

von langjährigen Kennern<br />

des chinesischen Markts sowie<br />

dem aus China stammenden<br />

Tagungsleiter weitergegeben.<br />

__Info: www.snv.ch/de/ausbildung-seminare<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

7


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Praktische Tipps aus der EKAS-Box<br />

Prävention im Büro<br />

Von Sarah Schmid<br />

Mit wenig Aufwand kann die Sicherheit und Gesundheit<br />

im Büro verbessert werden – dies zeigt<br />

die EKAS-Box, das Online-Präventionsinstrument<br />

der Eidgenössischen Koordinationskommission<br />

für Arbeitssicherheit, auf interaktive und unterhaltsame<br />

Weise. Neue Inhalte machen die EKAS-<br />

Box jetzt noch attraktiver.<br />

Das Risiko, in einem Bürobetrieb<br />

zu verunfallen, wird<br />

stark unterschätzt. In Realität<br />

erfolgt mehr als die Hälfte aller<br />

anerkannten Berufsunfälle in<br />

Dienstleistungsunternehmen. Ein<br />

Drittel davon sind Stolper- und<br />

Sturzunfälle. Zudem gehen rund<br />

1,6 Millionen Arbeitstage in der<br />

Schweiz pro Jahr allein durch<br />

Muskel-Skelett-Leiden verloren.<br />

Den Grossteil der Kosten tragen<br />

die Unternehmen: Ein verlorener<br />

Arbeitstag kostet sie im Schnitt<br />

600 Franken.<br />

Sarah Schmid, advocacy ag communication<br />

and consulting, Glockengasse 7,<br />

CH-4051 Basel, T. +41 (0) 61 268 99 99,<br />

schmid@advocacy.ch, www.advocacy.ch<br />

EKAS bietet Unterstützung<br />

Die Aktion «Prävention im Büro»<br />

der Eidgenössischen Koordinationskommission<br />

für Arbeitssicherheit<br />

EKAS macht auf die oft unterschätzten<br />

Risiken in Unternehmen<br />

des Dienstleistungssektors<br />

mit Büroarbeitsplätzen aufmerksam.<br />

Dazu lädt die EKAS-Box<br />

(www.ekas-box.ch), das Präventionsinstrument<br />

der EKAS, den Besucher<br />

oder die Besucherin auf<br />

einen informativen Rundgang<br />

durch verschiedene Bürosituationen<br />

ein und bietet Führungskräften<br />

und Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern auf unterhaltsame<br />

Weise praktische Tipps.<br />

Mit den Themen «Ergonomisches<br />

Arbeiten», «Unfallverhütung»,<br />

«Büroeinrichtung» und «Büroplanung»<br />

wurde die EKAS-Box 2012<br />

erfolgreich lanciert und dieses<br />

Vielbeachtete<br />

Aktion<br />

Jahr um weitere Kapitel ergänzt.<br />

Mit den neuen Inhalten nimmt<br />

die EKAS die Rückmeldungen der<br />

EKAS-Box-Nutzer auf und stützt<br />

sich zudem auf die Faktenlage:<br />

Ein Drittel aller Arbeitsunfälle im<br />

Dienstleistungssektor sind Stolper-<br />

und Sturzunfälle. Ein neues<br />

Kapitel zum Gebäudeunterhalt<br />

stellt Informationen zur Verfügung,<br />

wie bei Türen, Treppen, Böden,<br />

Fluchtwegen sowie der Reinigung<br />

für mehr Sicherheit im Bürogebäude<br />

gesorgt werden kann. Ein<br />

Exkurs zu «Stolpern und Stürzen»<br />

ergänzt das Kapitel und macht auf<br />

Stolperfallen im Büro wie achtlos<br />

hingestellte Arbeitsmappen und<br />

Papierkörbe oder herumliegende<br />

Laptopkabel aufmerksam. Auch<br />

Muskel- und Gelenkschmerzen<br />

führen häufig zu Arbeitsausfällen.<br />

Der Exkurs zu «Ergonomischen<br />

Hilfsmitteln» bietet praktische<br />

Tipps, wie man beispielsweise mit<br />

einer Handballenauflage die Gelenke<br />

schonen oder mit einer<br />

Dokumentenauflage den Nacken<br />

entlasten kann, indem man sie<br />

zwischen Bildschirm und Tastatur<br />

positioniert. So hat man Tastatur,<br />

Vorlage und Bildschirm in einer<br />

Blickrichtung. Dem Nacken bleibt<br />

ein ständiges Drehen und Nicken,<br />

was zu Verspannungen führen<br />

kann, erspart.<br />

Stress als neues Thema<br />

der EKAS-Box<br />

Zwei weitere neue Kapitel «Arbeitsorganisation»<br />

und «Selbstmanagement»<br />

befassen sich<br />

hauptsächlich mit Stress, einem<br />

Thema, das immer mehr Dienstleistungsbetrieben<br />

Sorgen bereitet.<br />

Laut einer SECO-Studie von<br />

2010 ist belegt, dass in der<br />

Schweiz Stress jährliche Kosten<br />

von 4,2 Milliarden Franken verursacht.<br />

Das Verhalten von Führungskräften<br />

hat grossen Einfluss<br />

auf die Produktivität, aber auch<br />

auf das Arbeitsklima im Büro und<br />

somit auch auf die Gesundheit der<br />

Beschäftigten. Das neue Kapitel<br />

gibt Anregungen und Tipps, wie<br />

sich Druck- und Stresssituationen<br />

sowie gesundheitliche Beschwerden<br />

möglichst vermeiden lassen<br />

und welche Rolle dabei Führungskräfte<br />

übernehmen können. Beispielsweise<br />

haben lobende Worte<br />

des Vorgesetzten oft positive Auswirkungen<br />

auf die Arbeitsmotivation.<br />

Auch eine regelmässige<br />

Überprüfung der Fähigkeiten und<br />

Anforderungen kann nützlich<br />

sein, um Stress zu vermeiden.<br />

Doch genauso können die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihren<br />

Beitrag leisten. Das Kapitel<br />

zur Selbstorganisation zeigt, wie<br />

wichtig die Abwechslung während<br />

der Arbeit ist. Der Wechsel zwischen<br />

Routine- und Denkarbeit<br />

hält die Konzentration hoch und<br />

Führungsverhalten<br />

und Stress<br />

wirkt weniger ermüdend. Daneben<br />

ist genügend Bewegung hilfreich,<br />

Anspannung vorzubeugen<br />

– sei es beispielsweise im Stehen<br />

zu telefonieren oder über Mittag<br />

ein paar Schritte im Freien zu gehen.<br />

Internationale Anerkennung<br />

Rund 40000 Besucherinnen und<br />

Besuchern, holten sich seit der<br />

Lancierung 2012 praktische Informationen<br />

auf dem virtuellen<br />

Aufgaben der EKAS<br />

Die Eidgenössische Koordinationskommission<br />

für Arbeitssicherheit EKAS fungiert<br />

im Bereich Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz als Drehscheibe:<br />

Sie sorgt für die einheitliche Anwendung<br />

der Sicherheitsvorschriften in den<br />

Betrieben, die koordinierte Verteilung<br />

finanzieller Mittel und für eine partnerschaftliche,<br />

effiziente Zusammenarbeit<br />

von kantonalen Arbeitsinspektoraten,<br />

SECO, Suva und Fachorganisationen.<br />

Den Vorsitz über die elfköpfige Kommission,<br />

in der auch die Delegierten<br />

der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen<br />

mitwirken, hat die Suva.<br />

__Info: www.ekas.ch<br />

8<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Büroplanung<br />

Bürorundgang. Und es werden<br />

täglich mehr. Die EKAS-Box findet<br />

auch international Anerkennung.<br />

Die Jury der ISSA (International<br />

Social Security Association) verlieh<br />

der EKAS am Regionalforum<br />

für soziale Sicherheit für Europa<br />

<strong>2013</strong> ein «Certificate of Merit» für<br />

die EKAS-Box, eine Auszeichnung<br />

für gute Praxis. Ein Besuch der<br />

EKAS-Box lohnt sich jetzt doppelt.<br />

Sie bietet nebst praktischen Tipps<br />

zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

die Möglichkeit, bei<br />

der Teilnahme am Wettbewerb attraktive<br />

Preise zu gewinnen. Dieser<br />

läuft bis Ende Dezember <strong>2013</strong>.<br />

Damit möglichst viele Betriebe<br />

und Mitarbeitende von den Tipps<br />

für mehr Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz profitieren<br />

können, fordert die EKAS mit der<br />

Aktion «Prävention im Büro» Führungskräfte<br />

auf, in ihren Unternehmen<br />

auf die EKAS-Box und<br />

weitere Präventionsinstrumente<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Aus der EKAS-Box 1<br />

Aus der EKAS-Box 2<br />

Arbeitsmittel optimal platzieren – einige Tipps zu ergonomischem Arbeiten:<br />

Bildschirm: Stellen Sie den Bildschirm gerade vor sich hin, damit Sie Ihren Kopf nicht<br />

seitlich abdrehen müssen. Die Höhe sollte so eingestellt sein, dass der obere Bildschirmrand<br />

eine Handbreit unter Ihrer Augenhöhe ist. Der Abstand zwischen Augen und<br />

Bildschirm sollte mindestens eine Armlänge betragen, bei grösseren Monitoren etwas<br />

mehr. Stellen Sie den Bildschirm nicht näher, wenn Sie Texte am Bildschirm nicht gut<br />

lesen können. Erhöhen Sie stattdessen die Schriftgrösse in Ihrer Applikation.<br />

Tastatur und Maus: Die Tastatur sollte gerade vor Ihnen liegen. Der Abstand zur Tischkante<br />

sollte 10 bis 15 Zentimeter betragen, damit Sie Ihre Handballen locker auf dem<br />

Tisch abstützen können. Halten Sie zudem die Maus so nahe wie möglich bei der Tastatur.<br />

Sorgen Sie für eine sichere Arbeitsumgebung – einige Tipps zur Unfallverhütung:<br />

Offene Schubladen sowie Kabelkanäle, achtlos abgestellte Gegenstände, Flüssigkeiten<br />

am Boden und auch Teppichohren können zu unglücklichen Sturz- und Stolperunfällen<br />

führen. Achten Sie darauf, die Verkehrswege und Durchgänge immer frei zu halten,<br />

ausgeschüttete Flüssigkeiten rasch aufzuwischen und offene Schubladen sowie<br />

Kabelkanäle immer zu schliessen oder zu markieren, wenn dies nicht möglich ist. Auch<br />

provisorisch aufgestellte Geräte und Verkabelungen können aus Gewohnheit übersehen<br />

werden. Markieren Sie diese oder räumen Sie sie weg.<br />

Arbeitsdokumente: Achten Sie darauf, dass Arbeitsdokumente nicht zwischen Ihnen<br />

und Tastatur, sondern zwischen Tastatur und Bildschirm liegen. Tastatur, Dokumente<br />

und Bildschirm sollten wenn möglich auf einer Achse liegen.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

9


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Branchen- und andere Lösungen<br />

Arbeitssicherheit für KMU<br />

Von Tanja Vitale<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind in<br />

den meisten grösseren Betrieben fest verankert.<br />

Aber auch mittlere und kleine Betriebe setzen alles<br />

daran, Arbeitssicherheit nicht nur punktuell zu<br />

verbessern, sondern systematisch umzusetzen.<br />

Hilfe erhalten sie dazu nicht selten durch ihren<br />

Branchenverband mit einer Branchenlösung.<br />

Aufgrund der rechtlichen Vorgaben<br />

im Arbeits- und Unfallversicherungsgesetz<br />

muss jeder<br />

Betrieb seine Gefährdungen<br />

kennen, entsprechende Schutzmassnahmen<br />

treffen und seine<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

darüber informieren. Kommen<br />

besondere Gefahren vor wie zum<br />

Beispiel Stapler, Pressen, Arbeiten<br />

mit Gefahrstoffen oder mit gehörgefährdendem<br />

Lärm, müssen<br />

zur Abklärung dieser Gefahren<br />

«Arbeitsärzte oder andere Spezialisten<br />

der Arbeitssicherheit»,<br />

kurz ASA-Spezialisten, beigezogen<br />

werden.<br />

Tanja Vitale, Dr. sc. nat. Dipl. Natw. ETH/<br />

Sicherheitsingenieurin, AEH Zentrum für<br />

Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene AG,<br />

Militärstrasse 76, CH-8004 Zürich,<br />

T. +41 (0)44 240 55 50, vitale@aeh.ch,<br />

www.aeh.ch<br />

Nun macht es in der Praxis wenig<br />

Sinn, dass jede Schreinerei oder<br />

jede Bäckerei einen ASA-Spezialisten<br />

beizieht, um identische<br />

Gefährdungen festzustellen und<br />

gleiche Schutzmassnahmen vorzuschlagen.<br />

Deshalb empfiehlt<br />

die EKAS (Eidgenössische Koordinationskommission<br />

für Arbeitssicherheit)<br />

den Branchenverbänden,<br />

sogenannte Branchenlösungen<br />

anzubieten, in denen allen<br />

Mitgliedern die notwendigen Informationen<br />

und Werkzeuge zur<br />

Verfügung gestellt werden können.<br />

Risiken<br />

beurteilen<br />

Breite Dienstleistungen<br />

In einer Branchenlösung wird in<br />

der Regel von den ASA-Spezialisten<br />

als Erstes eine umfassende Risikobeurteilung<br />

erstellt, welche<br />

die Gefährdungen der Branche<br />

aufzeigt, bewertet und entsprechende<br />

Schutzvorkehrungen vorschlägt.<br />

Für den einzelnen Betrieb<br />

ist der Inhalt dieser Risikobeurteilung<br />

nichts Neues. Mit diesen Gefährdungen<br />

musste er bis anhin<br />

schon klarkommen. Die Risikobeurteilung<br />

stellt aber eine systematische<br />

Sammlung dieser Gefährdungen<br />

dar und beschreibt auch<br />

den momentanen Stand der Technik,<br />

wie mit diesen Gefährdungen<br />

umgegangen wird. Auch zeigt sie<br />

der Trägerschaft der Branchenlösung<br />

auf, wo Schwerpunkte bei<br />

der Information und Weiterbildung<br />

gesetzt werden sollen.<br />

Betriebe, die Mitglied einer Branchenlösung<br />

sind, profitieren<br />

meistens von mehreren Dienstleistungen:<br />

Selbstständig vorgehen<br />

Die Branchenlösung stellt aufgrund<br />

der Risikobeurteilung<br />

Werkzeuge wie etwa Checklisten<br />

zusammen, mit denen der Betrieb<br />

selber seine spezifischen<br />

Gefährdungen erkennen und die<br />

adäquaten Schutzmassnahmen<br />

überprüfen kann. Mit dem daraus<br />

resultierenden Massnahmenplan<br />

kann der Betrieb selber entscheiden,<br />

wann er welche Massnahme<br />

wie umsetzen will.<br />

Umsetzung dokumentieren<br />

Da die Betriebe nicht nur die<br />

Massnahmen umsetzen, sondern<br />

die Umsetzung auch glaubhaft<br />

darlegen müssen, hat sich die<br />

Dokumentation der wichtigsten<br />

Schritte bewährt. In einigen Branchen<br />

sind Managementsysteme<br />

wie zum Beispiel ein QMS weit<br />

verbreitet. In anderen Branchen<br />

ist man mit dem Schreibkram<br />

noch etwas zurückhaltender. Deshalb<br />

stellen die Branchenlösungen<br />

ein Handbuch zur Verfügung,<br />

das den Bedürfnissen in der<br />

Branche optimal entspricht. Es<br />

kann als Anleitung für ein Arbeitssicherheitsmanagementsys-<br />

tem aufgebaut sein oder schon die<br />

notwendigen Formulare enthalten,<br />

welche der Betrieb nur noch<br />

ausfüllen muss.<br />

Einführung und Fortbildung<br />

Damit die zuständigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den<br />

Betrieben wissen, wie sie die Gefährdungsermittlung<br />

durchführen<br />

müssen und wie das Handbuch zu<br />

benutzen ist, bieten die Branchenlösungen<br />

Einführungskurse<br />

für die teilnehmenden Betriebe<br />

an. In regelmässigen Fortbildungskursen,<br />

sogenannten ERFA-<br />

Teil eines<br />

QM-Systems<br />

Tagen, haben die Teilnehmenden<br />

einerseits die Möglichkeit, sich<br />

über den Fortschritt der Arbeitssicherheit<br />

in ihrem Betrieb auszutauschen.<br />

Andererseits werden<br />

Neuerungen im Stand der Technik,<br />

in den gesetzlichen Vorgaben<br />

oder einfach nur Schwerpunkt-<br />

Gefahren und Schutzmassnahmen<br />

thematisiert.<br />

Information<br />

Mit regelmässigen Newslettern<br />

werden die Mitgliederbetriebe<br />

auch unter dem Jahr über Schwerpunkte<br />

und Neuerungen in den<br />

Anforderungen der Technik informiert<br />

und auf dem Laufenden gehalten.<br />

Auditierung<br />

Viele Branchenlösungen haben in<br />

ihrem eigenen Controlling ein sogenanntes<br />

System-Audit integriert.<br />

Jedes Jahr wird eine bestimmte<br />

Anzahl zufällig ausgewählter<br />

Betriebe durch ASA-Spezialisten<br />

besucht. Dabei wird einerseits<br />

die Dokumentation angeschaut,<br />

andererseits die Umsetzung<br />

in der Praxis überprüft. Der<br />

Betrieb erhält so ein Feedback zu<br />

seinen Bemühungen und gleichzeitig<br />

eine kompetente Beratung<br />

10<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Branchenlösungen haben sich bewährt<br />

vor Ort, bei der auch die nächsten<br />

Schritte und Prioritäten besprochen<br />

werden können.<br />

Controlling<br />

Neben diesen Audits wird meist<br />

auch ein Controlling über die Absenzzahlen<br />

und die Unfallschwerpunkte<br />

in den Betrieben gemacht.<br />

ASA-Spezialisten<br />

vor Ort<br />

Die Auswertung über die gesamte<br />

Branchenlösung erlaubt dann<br />

meist sogar ein Benchmarking der<br />

teilnehmenden Betriebe.<br />

Mehrere Alternativen<br />

Leider bieten nicht alle Branchen<br />

ihren Mitgliedern so eine Branchenlösung<br />

an. Andererseits sind<br />

auch nicht alle Betriebe in Branchenverbänden<br />

organisiert. Deshalb<br />

gibt es neben den Branchenlösungen<br />

auch andere überbetriebliche<br />

Lösungen wie Betriebsgruppenlösungen<br />

oder Modelllösungen.<br />

Der Betrieb kann sich<br />

auch für eine individuelle Lösung<br />

entscheiden.<br />

Betriebsgruppenlösungen bieten<br />

sich in grösseren Betrieben oder<br />

Konzernen an, welche über alle<br />

Teilbetriebe eine einheitliche Lösung<br />

haben wollen. Die Verantwortung<br />

der Umsetzung bleibt<br />

aber in den Teilbetrieben. Auch<br />

in einer Betriebsgruppenlösung<br />

braucht es eine Trägerschaft, welche<br />

die Lösung koordiniert und<br />

für deren Weiterentwicklung verantwortlich<br />

ist.<br />

Bild: EKAS-Jahresbericht 2012<br />

Modelllösungen werden in der<br />

Regel von Beratern angeboten.<br />

Sie sind ähnlich organisiert wie<br />

die beschriebene Branchenlösung.<br />

Ausser, dass sie nicht auf<br />

einen Branchenverband beschränkt<br />

sind, sondern über mehrere<br />

unterschiedliche Branchen<br />

und Gefährdungen angewendet<br />

werden. Da damit viel mehr unterschiedliche<br />

Gefährdungen abgedeckt<br />

werden, ist meist auch<br />

die Betreuung individueller und<br />

intensiver.<br />

Dann bleibt noch die individuelle<br />

Lösung. Der Betreuungsgrad<br />

durch externe ASA-Spezialisten ist<br />

bei der individuellen ASA-Lösung<br />

am differenziertesten. Auch ein<br />

Mitarbeiter des Betriebes kann<br />

sich als ASA-Spezialist ausbilden<br />

und intern die Funktionen übernehmen.<br />

Empfehlungen der EKAS<br />

Wie auch immer die Lösung gewählt<br />

wird, müssen die nachstehenden<br />

zehn Punkte irgendwie<br />

geregelt sein.<br />

1. Sicherheitsleitbild und Ziele<br />

2. Sicherheitsorganisation<br />

3. Ausbildung, Instruktion,<br />

Information<br />

4. Sicherheitsregeln<br />

5. Gefahrenermittlung, Risikobeurteilung<br />

6. Massnahmenplanung und<br />

-realisierung<br />

7. Notfallorganisation<br />

8. Mitwirkung<br />

9. Gesundheitsschutz<br />

10. Kontrolle, Audit<br />

Die EKAS hat diese Punkte als<br />

Empfehlung festgelegt, wie ein Sicherheitskonzept<br />

aufgebaut werden<br />

soll. Diese zehn Punkte können<br />

entweder als Kapitel im betriebsspezifischen<br />

Sicherheitskonzept<br />

verwendet oder im bestehenden<br />

Managementsystem abgedeckt<br />

sein. Die Punkte Leitbild,<br />

Ziele, Ausbildung, Regeln, Notfallkonzept<br />

sowie Controlling sind<br />

meist schon in einem bestehenden<br />

Qualitäts- oder Umweltmanagementsystem<br />

vorhanden. Da<br />

lohnt es sich nicht, diese Prozesse<br />

spezifisch für die Arbeitssicherheit<br />

nochmals zu beschreiben. Es<br />

empfiehlt sich, die Aspekte der Arbeitssicherheit<br />

und des Gesundheitsschutzes<br />

in das bestehende<br />

Managementsystem zu integrieren.<br />

Die anderen Punkte können<br />

dann als mitgeltende Dokumente<br />

angehängt werden.<br />

Tipps aus der Praxis<br />

In der Praxis hat sich folgendes<br />

Vorgehen bewährt:<br />

1. Sicherheitsleitbild und Ziele<br />

Das Leitbild sollte nicht zu lang<br />

sein. Wenn schon ein Leitbild des<br />

Betriebes besteht, kann der Aspekt<br />

der Arbeitssicherheit und<br />

des Gesundheitsschutzes integriert<br />

werden. Auch die Ziele sollten<br />

von der Geschäftsleitung festgelegt,<br />

freigegeben und an die Organi-sationseinheiten<br />

zur Umsetzung<br />

weitergegeben werden. Natürlich<br />

gibt es Ziele, welche nur<br />

den Arbeitssicherheitsbeauftragten<br />

betreffen, wie zum Beispiel<br />

«Überprüfung und Aktualisierung<br />

des Notfallkonzeptes». Andere wie<br />

etwa die «Senkung der Unfallabsenzen<br />

um zehn Prozent» liegen<br />

weder in der Kompetenz noch in<br />

der Machbarkeit des Arbeitssicherheitsbeauftragten.<br />

2. Sicherheitsorganisation<br />

Die Verantwortung für Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz<br />

liegt in der Linie. Dies bedeutet,<br />

dass im Falle eines schweren Unfalles<br />

neben dem Verunfallten<br />

auch sein Vorgesetzter sowie dessen<br />

Vorgesetzter, bei Bedarf alle<br />

Linienvorgesetzten bis zur Geschäftsleitung<br />

befragt werden. Zur<br />

Unterstützung der Linie und für<br />

die Koordination der Arbeitssicherheit<br />

im Betrieb wird trotzdem<br />

häufig ein Arbeitssicherheitsbeauftragter<br />

bestimmt. Seine Stellung<br />

sollte wenn möglich (parallel<br />

zum Qualitätsbeauftragten) eine<br />

Stabsstelle direkt unterhalb der<br />

Geschäftsleitung sein.<br />

3. Ausbildung, Instruktion,<br />

Information<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

müssen über das Arbeitssicherheitskonzept,<br />

ihre Pflichten,<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

11


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Aufgaben und Rechte sowie über<br />

die im Betrieb geltenden Sicherheitsregeln<br />

informiert sein. Bei<br />

den tätigkeitsspezifischen Instruktionen<br />

sind die Arbeitssicherheit<br />

und der Gesundheitsschutz<br />

mit einzubeziehen. Es gibt aber<br />

auch grundsätzliche Themen wie<br />

zum Beispiel Heben und Tragen<br />

oder Stürzen und Stolpern, die<br />

unabhängig zur Tätigkeit instruiert<br />

werden können. Bei Arbeiten<br />

mit besonderen Gefahren (Stapler,<br />

Motorsäge, Kranbedienung)<br />

ist eine Schulung durch eine ausgewiesene<br />

Fachkraft notwendig.<br />

Alle Instruktionen und Schulungen<br />

sollten nachweisbar dokumentiert<br />

werden. Regelmässige<br />

Refresher sind sehr zu empfehlen.<br />

4. Sicherheitsregeln<br />

Die Hausordnung ist eine Sicherheitsregel,<br />

die fast jeder Betrieb<br />

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hat. Hinzu kommen je nachdem<br />

Regeln, bei welchen Arbeiten persönliche<br />

Schutzausrüstung zu tragen<br />

ist und wer welche Arbeiten<br />

durchführen darf. Betriebsanleitungen<br />

von Maschinen können<br />

auch Sicherheitsregeln sein. Besser<br />

ist jedoch, wenn diese in auf<br />

den Betrieb angepasste Arbeitsanweisungen<br />

umgeschrieben<br />

werden. Auch der Umgang mit<br />

Gefahrstoffen sollte klar geregelt<br />

werden.<br />

Institut für Wirtschaftsinformatik der Kalaidos Fachhochschule Schweiz.<br />

Kompetenz durch Vorsprung im Bereich Wirtschaftsinformatik, Projekt- und<br />

Prozessmanagement. Forschungsaktivitäten im internationalen Austausch mit<br />

Universitäten und Hochschulen.<br />

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Certificate of Advanced Studies FH in Business<br />

Performance and Intelligence Management*,<br />

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Certificate of Advanced Studies FH in Coaching<br />

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zertifiziert*, Start 12.4.2014<br />

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Schweiz<br />

Die Hochschule für Berufstätige.<br />

5. Gefährdungsermittlung,<br />

Risikobeurteilung<br />

Es gibt verschiedene Methoden,<br />

die Gefährdungen und Risiken im<br />

Betrieb systematisch zu erheben.<br />

Gut bewährt hat sich der Einsatz<br />

von Checklisten. Bei besonderen<br />

Gefahren und wenn das Fachwissen<br />

nicht vorhanden ist, müssen<br />

ASA-Spezialisten beigezogen werden.<br />

Sind keine Regeln zum Umgang<br />

mit diesen Gefahren bekannt,<br />

ist eine Risikobeurteilung<br />

angezeigt.<br />

Vorgaben<br />

der EKAS<br />

6. Massnahmenplanung und<br />

-realisierung<br />

Die aufgrund der Gefährdungsermittlung<br />

erkannten Massnahmen<br />

sollen priorisiert und umgesetzt<br />

werden. Da für die Umsetzung<br />

meist andere Leute zuständig<br />

sind, obliegt es dem Arbeitssicherheitsbeauftragten,<br />

die Umsetzung<br />

der Massnahmen regelmässig<br />

zu kontrollieren. Auch die<br />

Dokumentation der Umsetzung<br />

ist ratsam.<br />

7. Notfallorganisation<br />

Zur Notfallorganisation gehören<br />

die Erste Hilfe, der Brandfall und<br />

die Evakuation. Der Umfang der<br />

Vorkehrungen ist stark abhängig<br />

von den vorhandenen Gefahren<br />

und der Anzahl Beschäftigten im<br />

Betrieb. So sind für die Erste Hilfe<br />

die Versorgung und Betreuung<br />

der Verunfallten bis zum Eintreffen<br />

der Ambulanz sicherzustellen.<br />

Es empfiehlt sich, dafür mit Spezialisten,<br />

ein sinnvolles Konzept zu<br />

erstellen.<br />

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8. Mitwirkung<br />

Bei kleinen Betrieben findet dank<br />

der flachen Hierarchien die Mitwirkung<br />

häufig am Kaffeetisch<br />

statt. Bei grösseren Betrieben<br />

empfiehlt sich der enge Kontakt<br />

des Arbeitssicherheitskoordinators<br />

mit dem Personalausschuss.<br />

Ist kein Personalausschuss vorhanden,<br />

kann auch ein sog. Mitarbeitervertreter<br />

ernannt werden.<br />

9. Gesundheitsschutz<br />

Unter das Kapitel Gesundheitsschutz<br />

gehören die Anforderungen<br />

bezüglich Arbeitszeiten, Mutterschutz,<br />

Jugendschutz etc. Auch<br />

der Link zur Gesundheitsförderung<br />

kann hier dokumentiert sein.<br />

10. Kontrolle, Audit<br />

Jedes Managementsystem erfordert<br />

eine Kontrolle. Wer Ziele<br />

setzt, sollte auch überprüfen, ob<br />

er diese erreicht hat. Mit regelmässigen<br />

Kontrollgängen, die<br />

auch dokumentiert werden, können<br />

die wichtigsten Gefahrenpunkte<br />

regelmässig überprüft<br />

werden. Mit einem Jahresbericht<br />

über die Aktivitäten im Bereich<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

kann gegenüber allen<br />

im Betrieb betont werden, was<br />

man erreichen wollte, was man<br />

nicht erreicht hat und weshalb es<br />

nicht erreicht werden konnte.<br />

Tagesklinik und<br />

stationäre Behandlungsangebote<br />

sowie<br />

Ambulatorien in<br />

Bern und Biel<br />

12<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Die grosse Herausforderung<br />

Kreativität und Gesundheit<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Mit Blick auf die zentrale Bedeutung von Kreativität<br />

und Innovation und die dramatischen Entwicklungen<br />

psychischer Erkrankungen hat eine<br />

aktuelle Studie die Zusammenhänge von Kreativität<br />

und Innovation mit der psychophysischen<br />

Gesundheit der Mitarbeiter untersucht.<br />

Eine Frage<br />

des Überlebens<br />

Als das Jahr 2009 von der Europäischen<br />

Union zum «European<br />

Year of Creativity and<br />

Innovation» ausgerufen wurde,<br />

wollte man damit das Bewusstsein<br />

der Bedeutung von Kreativität<br />

und Innovation für die persönliche,<br />

soziale und wirtschaftliche<br />

Entwicklung schärfen. Die Kernbotschaft<br />

war klar: Vor allem im<br />

Wirtschaftsleben werden Innovationsfähigkeit<br />

und Kreativität zum<br />

zentralen Thema für die Überlebensfähigkeit<br />

von Unternehmen.<br />

Kreative Ideen statt standardisierter<br />

Produktionstechnologien sind<br />

für Unternehmen unerlässlich,<br />

um am Weltmarkt bestehen zu<br />

können.<br />

Erfolg mit den «besten<br />

Köpfen»<br />

Damit rückt der Mensch mit seinen<br />

kognitiven Fähigkeiten in den<br />

Fokus des Interesses. Muskelkraft<br />

und physische Leistungsfähigkeit<br />

werden immer mehr zum austauschbaren<br />

Arbeitskapital, wie<br />

die Verlagerung von Produktionstätigkeiten<br />

in sogenannte «Billiglohnländer»<br />

zeigt. Wettbewerbsvorteile<br />

lassen sich mit diesen<br />

klassischen Arbeitsfähigkeiten<br />

nicht erzielen – übrigens auch<br />

nicht mit hervorragenden Produktionsfaktoren,<br />

die heute an<br />

vielen Standorten reproduziert<br />

werden können. Erfolgreich in der<br />

Wissensgesellschaft sind vielmehr<br />

diejenigen Unternehmen mit den<br />

«besten Köpfen». Begriffe wie<br />

«Humankapital» oder «Human<br />

Resource Management» beherrschen<br />

seitdem jeden Kongress<br />

und die betriebswirtschaftliche<br />

Diskussion.<br />

Fraglich bleibt jedoch, ob die propagierten<br />

Strategien zur Förderung<br />

des Humankapitals wirklich<br />

angemessen sind. Von den Menschen<br />

wird eine immer höhere<br />

zeitliche und örtliche Flexibilität<br />

erwartet, Routinetätigkeiten nehmen<br />

ab, der Zeitdruck nimmt zu,<br />

die Eigenverantwortung steigt. Im<br />

Sog moderner Informationstechnologien<br />

wird die Aufnahme und<br />

Verarbeitung von Informationen<br />

rasch zur Überforderung. Multitaskingfähigkeiten<br />

und ständige<br />

Verfügbarkeit prägen viele Jobs.<br />

Und: Parallel wird immer mehr<br />

«Kreativität» eingefordert. All das<br />

lässt eine neue Lebens- und Arbeitswelt<br />

entstehen – geprägt von<br />

zunehmender Unsicherheit, erheblichem<br />

Stress und beeinträchtigten<br />

Möglichkeiten zur Erholung.<br />

Die Folge: Veränderte Leistungsanforderungen<br />

bleiben<br />

nicht ohne Auswirkungen auf die<br />

Gesundheit der Arbeitnehmer.<br />

Hinzu kommt der demografische<br />

Wandel. «Alternde» Industrienationen<br />

wie die Schweiz und<br />

Deutschland sind davon besonders<br />

betroffen. Der Kampf um<br />

qualifizierte Fachkräfte ist voll<br />

entbrannt. Unternehmen werden<br />

in naher Zukunft nur dann konkurrenzfähig<br />

sein können, wenn<br />

sie sich als «guter» Arbeitgeber<br />

und mit Arbeitsbedingungen auszeichnen,<br />

welche die Gesundheit<br />

und das Leistungsvermögen ihrer<br />

Mitarbeiter erhalten und fördern.<br />

Psychische Erkrankungen<br />

Doch während Unfallzahlen und<br />

Berufskrankheiten eher sinken,<br />

nehmen depressive Störungen<br />

und psychische Erkrankungen<br />

dramatisch zu. Genaue Angaben<br />

dazu fehlen in der Schweiz. Dennoch<br />

malen internationale Experten<br />

ein düsteres Bild. Laut Statistiken<br />

des Bundesverbands der<br />

deutschen Betriebskrankenkassen<br />

hat sich der Anteil der psychischen<br />

Erkrankungen an den<br />

Krankheitstagen in kurzer Zeit<br />

verdreifacht. Produktionsausfälle<br />

in Milliardenhöhe sind die Folge.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO prognostiziert für die nahe<br />

Zukunft der Industrieländer das<br />

Bild zunehmend psychisch kranker<br />

und depressiver Gesellschaften<br />

– ein Szenario, das angesichts<br />

der anspruchsvollen unternehmerischen<br />

Herausforderungen<br />

alles andere als optimistisch<br />

stimmt.<br />

Der Anstieg arbeitsbedingter psychischer<br />

und psychosomatischer<br />

Erkrankungen rückt als Trend immer<br />

mehr in den Vordergrund des<br />

Interesses. Angesichts der hohen<br />

Bedrohliche<br />

Lage<br />

Kosten krankheitsbedingter Absenzen<br />

und Produktionsausfälle<br />

wird er von der Wirtschaft inzwischen<br />

als ernste Bedrohung wahrgenommen.<br />

Immer deutlicher<br />

wird: Erfolgsfaktoren wie Innovation<br />

und Kreativität brauchen ein<br />

Erschöpfung – ein Alarmsignal<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

13


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Korrelat bei der psychophysischen<br />

Gesundheit der Mitarbeiter,<br />

sonst greifen sie nicht.<br />

Die Zusammenhänge zwischen<br />

Arbeit und Gesundheit sind bekannt.<br />

Doch die Frage nach den<br />

«gesundheitskritischen» Aspekten<br />

im Umgang mit Kreativität als Arbeitsanforderung<br />

bleibt weitgehend<br />

ausgeblendet. Welche Formen<br />

der Arbeitsgestaltung fördern<br />

Kreativität und Gesundheit?<br />

Wo liegen die hemmenden Arbeitsbedingungen?<br />

Antworten darauf<br />

sollen die Entwicklung von<br />

betrieblichen Interventionen vorbereiten<br />

helfen. Mit ihnen hat sich<br />

ein Projekt, initiiert durch die<br />

deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin<br />

(BAU), befasst. Vor Kurzem wurde<br />

der Abschlussbericht vorlegt (siehe<br />

Kasten).<br />

Neu, originell<br />

und nützlich<br />

Kreativität in der Arbeit<br />

Im Unterschied zur allgemeinen<br />

(neurobiologischen) Kreativitätsforschung<br />

gibt es für die Beschreibung<br />

und Erklärung von Kreativität<br />

in der Arbeit vergleichsweise<br />

wenig Theorien. Dabei ist man<br />

sich darin einig, dass für Unternehmen<br />

kreative Leistungen Produkte,<br />

Ideen oder Prozeduren<br />

umfassen, die zwei Bedingungen<br />

erfüllen: Sie müssen neuartig und<br />

originell sowie für die Organisation<br />

nützlich sein. Bei Kreativität<br />

handelt es sich um Leistungen auf<br />

einer individuellen Ebene, während<br />

die (erfolgreiche) Implementierung<br />

dieser Ideen auf organisationaler<br />

Ebene als Innovation bezeichnet<br />

wird. Innovation wird<br />

dabei als kontinuierlicher Prozess<br />

von der Ideengenerierung und<br />

Weiterentwicklung der Ideen bis<br />

zu ihrer Umsetzung und Stabilisierung<br />

verstanden, ein Prozess,<br />

der wesentlich durch die Kreativität<br />

der Mitarbeiter angestossen<br />

wird. Damit diese ihre kreativen<br />

Potenziale entfalten können, darüber<br />

entscheiden nicht nur, aber<br />

in hohem Masse die Arbeitsbedingungen.<br />

Was zeichnet eine kreative Person<br />

aus? Neben Faktenwissen, technischem<br />

Können und der Fähigkeit,<br />

Probleme dank neuer Perspektiven<br />

lösen zu können, spielt die<br />

intrinsische, von innen her kommende<br />

Motivation oder der Wille,<br />

dies auch zu tun, eine entscheidende<br />

Rolle. Der Grad der Kreativität<br />

ist umso höher, wenn sich<br />

die persönlichen Fähigkeiten und<br />

Talente einer Person mit ihrer intrinsischen<br />

Aufgabenmotivation<br />

überlappen.<br />

Was fördert, was behindert<br />

Kreativität?<br />

Unternehmen können diese Haltung<br />

über die Organisationskultur<br />

und Arbeitsgestaltung am gezieltesten<br />

und am schnellsten fördern.<br />

Kreativitätsförderliche Arbeitsbedingungen<br />

sind dabei: herausfordernde<br />

Arbeitsaufgaben,<br />

Freiheit (im Sinne von Tätigkeitsspielräumen),<br />

ausreichende materielle<br />

und immaterielle Ressourcen,<br />

Unterstützung durch die<br />

Merkmale einer Arbeitsgruppe,<br />

Unterstützung des Vorgesetzten<br />

und durch die Organisation.<br />

Arbeit, (kreative) Leistung, Gesundheit Grafik 1<br />

Psychische Belastung<br />

Lernanforderungen<br />

- Anforderungsvielfalt<br />

- Denk-/Planungserf.<br />

Ressourcen, u.a.<br />

- Autonomie<br />

- Soz. Unterstützung<br />

Stressoren, u.a.<br />

- Überforderung<br />

- Hindernisse<br />

(+)<br />

}<br />

(+)<br />

(–)<br />

(+)}<br />

Kurzfristig:<br />

«Befinden»<br />

Motivation<br />

Zufriedenheit<br />

Erholungsmangel<br />

Irritation<br />

Psychische Beanspruchungsfolgen<br />

Lernen und Leistung<br />

Kreativität<br />

Engagement<br />

(–)<br />

Erschöpfung<br />

Psychosomatik<br />

Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

Chronifiziert:<br />

«Verhalten»<br />

Kompetenz<br />

Leistung<br />

Krankheit<br />

Fehlzeiten<br />

Umgekehrt wird Kreativität behindert<br />

durch organisationale Bedingungen<br />

wie Mikropolitik, also<br />

die vielen alltäglichen «kleinen»<br />

Machtspiele, durch harsche Kritik<br />

an neuen Ideen, Vermeidung von<br />

Risiken etc. sowie durch Arbeitsbelastungen<br />

(zum Beispiel Zeitdruck,<br />

unrealistische Erwartungen<br />

und Ablenkungen von kreativer<br />

Arbeit). Zusammenfassend<br />

bleibt festzuhalten, dass Arbeitsplatzmerkmale<br />

die deutlichsten<br />

Prädiktoren für Kreativität sind,<br />

insbesondere die Arbeitskomplexität,<br />

Autonomie bzw. Tätigkeitsspielräume<br />

und wahrgenommenen<br />

Kreativitätsanforderungen.<br />

Beanspruchungen im Fokus<br />

Beanspruchungen wirken auf den<br />

Menschen einerseits positiv und<br />

gesundheitsfördernd. Der arbeitende<br />

Mensch baut durch sie<br />

Funktionen wie zum Beispiel seine<br />

Muskeln auf und erhält sie, er<br />

Positive und negative<br />

Beanspruchung<br />

schult das Gedächtnis oder übt<br />

Fertigkeiten ein – subjektiv und<br />

leistungsbestimmend. Durch Beanspruchung<br />

mobilisiert er Ressourcen<br />

und aktiviert Funktionen.<br />

Positive Beanspruchungsfolgen<br />

zeigen sich vor allem in Hinblick<br />

auf Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung,<br />

aber auch in<br />

der Arbeitszufriedenheit. Neben<br />

der erwähnten intrinsischen Arbeitsmotivation<br />

konnte die Stärkung<br />

bzw. der Erhalt der individuellen<br />

fachlichen Kompetenz und<br />

der intellektuellen Leistungsfähigkeit<br />

als Folge einer günstigen<br />

Konstellation von Anforderungen<br />

und Ressourcen gezeigt werden.<br />

Auch Selbstvertrauen, soziale<br />

Kompetenz, Engagement und<br />

spezifische Merkmale wie intellektuelle<br />

Flexibilität und Kreativität<br />

werden als positive Beanspruchungsfolgen<br />

bestätigt (Grafik 1).<br />

Andererseits setzt sogenannte<br />

«Fehlbeanspruchung» die Leistungsfähigkeit<br />

herab, schwächt<br />

die aktuell verfügbaren Ressourcen<br />

und mindert das Wohlbefinden.<br />

Es kommt individuell zu<br />

Leistungsschwankungen, Nachlassen<br />

der Konzentration und<br />

Fehlern. Lernprozesse bleiben<br />

14<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

aus. Frustration und Anspannung<br />

gehen mit Ermüdungs-, Monotonie-<br />

oder Sättigungsgefühlen einher.<br />

Psychische Ressourcen wie<br />

Konzentration, Aufmerksamkeit<br />

oder Ausgeglichenheit – als wichtige<br />

Voraussetzungen zur erfolgreichen<br />

Bewältigung von Arbeitsaufgaben<br />

– werden nicht mehr<br />

angemessen regeneriert. Mittelfristig<br />

treten psychosomatische<br />

Beschwerden, Resignation und<br />

Depressionen als negative Beanspruchungsfolgen<br />

in den Vordergrund,<br />

Dabei sind oft negative soziale<br />

Effekte wie Konflikte, Streit,<br />

Aggressionen oder sozialer Rückzug<br />

zu beobachten, die ihrerseits<br />

neue Problemlagen hervorbringen<br />

können.<br />

Die moderne Hirnforschung hat<br />

gezeigt, dass psychischer Schmerz<br />

(etwa das Gefühl, sozial ausgeschlossen<br />

zu sein) dieselben<br />

Hirnareale aktiviert wie körperlicher<br />

Schmerz. Langfristig münden<br />

solche Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

in manifeste psychische<br />

und physische Krankheiten<br />

und führen – neben dem individuellen<br />

Leid – zu erheblichen<br />

Fehlzeiten durch Arbeitsunfähigkeit.<br />

Integriertes<br />

Vorgehen<br />

Empfehlungen für die Praxis<br />

Die Ausführungen zur Kreativität<br />

und zu den positiven wie negativen<br />

Beanspruchungen in der Arbeit<br />

zeigen, wie elementar eine<br />

beide Aspekte umfassende Arbeitsgestaltung<br />

zukünftig wird.<br />

Erfolgreiche Arbeitsgestaltung<br />

sollte Kreativität und Gesundheit<br />

integriert angehen.<br />

Im Projekt der BAU wurde ein Modell<br />

entwickelt, das zwei Folgenketten<br />

von Bedingungskonstellationen<br />

annimmt: Hohe Lernanforderungen<br />

und hohe Ressourcen<br />

führen vermittelt über positive Beanspruchungsfolgen<br />

zu längerfristigen<br />

hohen Leistungen wie Kreativität.<br />

Hohe Stressoren und geringe<br />

Ressourcen führen hingegen vermittelt<br />

über negative Beanspruchungsfolgen<br />

zu Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

(Grafik 1).<br />

Bei der Bestandsaufnahme kreativitäts-<br />

und gesundheitsrelevanter<br />

Arbeitsbedingungen wurden vier<br />

Bereiche identifiziert:<br />

1. Autonomie in der Arbeit<br />

Sie scheint den stärksten positiven<br />

Einfluss auf Kreativität und<br />

Gesundheit zu haben. Um die Autonomie<br />

zu erhöhen, sollten den<br />

Mitarbeitern weitgehende Tätigkeitsspielräume<br />

bei der Arbeit<br />

eingeräumt werden. Dazu gehören<br />

– in Anlehnung an den Zürcher<br />

Arbeitspsychologen Prof.<br />

Eberhard Ulich – ein Handlungsspielraum,<br />

der den Mitarbeitern<br />

erlaubt, Verfahren und Mittel sowie<br />

die zeitliche Organisation einer<br />

Aufgabe eigenständig auszuwählen;<br />

der Gestaltungsspielraum,<br />

der Möglichkeiten zur<br />

selbstständigen Gestaltung von<br />

Vorgehensweisen gibt; und als<br />

wesentlichster Aspekt der Entscheidungsspielraum,<br />

der Mitarbeitern<br />

Entscheidungskompetenzen<br />

in ihrer Tätigkeit einräumt.<br />

Empfohlen wird daher eine (möglichst)<br />

eigenverantwortliche Bestimmung<br />

von Ort, Zeit und Inhalt<br />

bzw. Art der Leistungserbringung<br />

durch den Mitarbeiter.<br />

2. Anforderungsvielfalt<br />

Diese hat laut Interviews und<br />

Fragebogenstudien eindeutig positive<br />

Effekte auf Gesundheit und<br />

Kreativität. Neben der Notwendigkeit,<br />

Mitarbeitern abwechslungsreiche<br />

Aufgaben zu bieten,<br />

etwa durch Job Enrichments,<br />

kann Anforderungsvielfalt auch<br />

indirekt erhöht werden, indem<br />

beispielsweise Bereichs-/Abteilungsgrenzen<br />

«weich» sind, demnach<br />

Kooperation und Unterstützung<br />

zwischen Bereichen gefördert<br />

oder die Auseinandersetzung<br />

der Mitarbeiter mit Problemstellungen<br />

anderer Tätigkeitsbereiche<br />

positiv gewertet werden.<br />

3. Kreative Selbstwirksamkeit<br />

Auch sie trägt massgeblich zu Kreativität<br />

und Gesundheit in der Arbeit<br />

bei. Wie kann das Erleben kreativer<br />

Selbstwirksamkeit gestärkt<br />

werden? Auf der Fortbildungsseite<br />

ist hier natürlich an die unterschiedlichsten<br />

Kreativitätstrainings<br />

zu denken, die es Mitarbeitern<br />

erlauben, ihre eigene Kreativität<br />

zu erleben und die Überzeugung<br />

zu erwerben, dass sie kreativ<br />

sein können. Aber auch im Betrieb<br />

kann kreative Selbstwirksamkeit<br />

unterstützt werden. Allgemein<br />

wird sie dadurch aufgebaut, dass<br />

Menschen Dinge ausprobieren<br />

können (Stichwort: Fehlertoleranz)<br />

und dass sie Feedbacks<br />

durch Führungskräfte über ihre<br />

Handlungen erhalten. Eine Kultur<br />

der Fehlerfreundlichkeit erlaubt<br />

den Mitarbeitern ein angstfreies<br />

Erproben und Spielen mit Ideen,<br />

was oft direkt kreative Lösungen<br />

ermöglicht.<br />

Hochaktuelle Studie<br />

Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung<br />

kreativer Leistungen existiert eine<br />

grosse Lücke, wenn es darum geht,<br />

Kreativität in Organisationen als Arbeitsanforderung<br />

in Abhängigkeit von<br />

Gesundheit zu analysieren. Nicht zuletzt<br />

der alarmierende Anstieg arbeitsbedingter<br />

psychischer Erkrankungen<br />

hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin (BAUA Dortmund/Berlin/Dresden)<br />

bewogen, das<br />

Thema «Kreativität und Gesundheit im<br />

Arbeitsprozess» in einem Projekt systematisch<br />

untersuchen zu lassen. An der<br />

Bestandsaufnahme kreativitäts- und<br />

gesundheitsrelevanter Arbeitsbedingungen<br />

in Form einer Online-Befragung<br />

nahmen 830 Arbeitnehmer teil, darunter<br />

Beschäftigte aus sieben Unternehmen<br />

(KMU). Mit einem «CreateHealth-<br />

Zirkel» in einem KMU wurde ein partizipativer<br />

Ansatz der Arbeitsgestaltung erfolgreich<br />

umgesetzt. Gefördert durch<br />

das Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales (BMAS) hat die Forschergruppe<br />

von Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitspsychologen<br />

jetzt ihren Abschlussbericht<br />

vorgelegt.<br />

Britta Herbig, Jürgen Glaser<br />

Kreativität und Gesundheit im Arbeitsprozess.<br />

Bestandsaufnahme, Intervention<br />

und Evaluation. Dortmund: Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und<br />

Arbeitsmedizin <strong>2013</strong>, 182 Seiten, Projektnummer:<br />

F 2244, Papier, PDF-Datei,<br />

www.baua.de<br />

4. Teamklima, Kooperation und<br />

Kommunikation<br />

Auch dieser vierte Bereich kann so<br />

gestaltet werden, dass Kreativität<br />

wie Gesundheit positiv beeinflusst<br />

werden. Viele Möglichkeiten<br />

zur Stärkung eines positiven<br />

Teamklimas und einer guten Kooperation<br />

sind hier denkbar – von<br />

gemeinsamen Freizeitaktivitäten<br />

der Mitarbeiter über flache Hierarchien<br />

bis hin zu kommunikations-<br />

und kooperationsfreundlicher<br />

Gestaltung der Unternehmensräume.<br />

Zum Beispiel bieten<br />

moderne Bürokonzepte ein Umfeld,<br />

das die Kommunikation fördert<br />

und sowohl Team- wie auch<br />

konzentrierte Einzelarbeit ermöglicht.<br />

Mit gemeinsam genutzten<br />

Räumen (Archiven und Datenbanken)<br />

kann die Möglichkeit zu<br />

formeller und informeller Kommunikation<br />

und Kooperation gefördert<br />

werden. Wenig sinnvoll erscheint<br />

allerdings, solche Angebote<br />

mit verpflichtenden Regeln zu<br />

unterlegen, da im Sinne der Autonomie<br />

in der Arbeitstätigkeit dies<br />

der Selbstbestimmung der Mitarbeiter<br />

zuwiderläuft.<br />

Fazit<br />

Vor dem Hintergrund veränderter<br />

demografischer Rahmenbedingungen,<br />

der Kurzlebigkeit von<br />

Innovationen in einem globalisierten<br />

Markt und der horrenden<br />

einzelbetrieblichen und volkswirtschaftlichen<br />

Kosten, die psychische<br />

Belastungen verursachen,<br />

kann es nur im Sinne aller<br />

beteiligten Akteure sein, Arbeit so<br />

zu gestalten, dass sie auf Dauer<br />

Kre-ativität und Gesundheit fördert<br />

und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen<br />

erhält.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

15


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme SQS<br />

Zertifizierungsmarkt boomt<br />

Von Max W. Twerenbold<br />

Und wo sind Ihre Kunden zu finden?<br />

72 Prozent der SQS-Kunden haben<br />

ihren Sitz in der Schweiz,<br />

8,3 Prozent in Frankreich, 4 Prozent<br />

in Deutschland, 12,3 Prozent<br />

in Italien, 1,4 Prozent im Fürstentum<br />

Liechtenstein und 6,6 Prozent<br />

im übrigen Ausland. Bis Ende<br />

2012 hat die SQS bisher über<br />

16200 Zertifikate ausgestellt, 4400<br />

davon im Ausland.<br />

In der NZZ vom 27. Juni wurde der Zertifizierungsmarkt<br />

thematisiert. Im Zentrum dabei<br />

standen die beiden Marktführer SQS (mit dem<br />

Akzent auf Qualität und Managementsystemen)<br />

und SGS (mit dem Akzent auf Warenprüfung).<br />

Der Sektor hat viel zu tun, vor allem wegen<br />

der zunehmenden Internationalisierung der<br />

Wirtschaft. Wie erfährt der Schweizer Branchen-<br />

Leader SQS diese Entwicklung? Wir haben bei<br />

CEO Roland Glauser nachgefragt.<br />

desto eher machen sie ihre Auftragsvergabe<br />

vom Vorliegen eines<br />

Zertifikats abhängig. Ein passendes<br />

Beispiel für diesen Trend ist<br />

der Umstand, dass Investoren im<br />

Immobilienbereich ihre Objekte<br />

zunehmend über die ganze Nutzungsdauer<br />

betrachten.<br />

Zahlreiche bedeutende Konzerne<br />

sind Bestandteil Ihres Kunden-<br />

Portefeuilles. Wie steht es mit<br />

den Klein- und Mittelunternehmen?<br />

Wir sind stolz, renommierte und<br />

gut positionierte SMI- und SPI-<br />

Firmen mit internationaler Aus-<br />

Herr Glauser, die NZZ hat den<br />

Branchenbericht unter den Titel<br />

«Ticket für den Weltmarkt» gestellt.<br />

Ist das der entscheidende<br />

Treiber im Zertifizierungsmarkt?<br />

Immer mehr, aber bei Weitem<br />

nicht ausschliesslich, wie die Praxis<br />

zeigt. Denn für viele Organisationen<br />

ist der ganze Zertifizierungsprozess<br />

auch das Ticket für<br />

eigene Effizienz und Effektivität,<br />

weil die ständige Verbesserung<br />

wirkungsvoll unterstützt wird.<br />

Die Branche boomt?<br />

Ja, die Nachfrage ist ungebrochen.<br />

In unserer komplexen Welt mit gesteigerten<br />

Sicherheits-, Qualitätsund<br />

Nachhaltigkeitsbedürfnissen<br />

ist es naheliegend, dass Zertifikate<br />

und Konformitätsnachweise in allen<br />

Wirtschaftsbereichen im Aufwind<br />

sind.<br />

Max W. Twerenbold, Prof. em. für<br />

Betriebswirtschaftslehre, CH-9016 St.Gallen,<br />

maxw.twerenbold@bluewin.ch<br />

SQS ist international ausgerichtet.<br />

Wie entwickelt sich die Nachfrage<br />

nach Zertifikaten in anderen<br />

Ländern im Vergleich zur<br />

Schweiz?<br />

Die Dynamik der Nachfrageentwicklung<br />

ist einerseits eine Resultante<br />

der Situation in den entsprechenden<br />

Märkten, aber auch der<br />

besonderen Anforderungen in gewissen<br />

Branchen und Sektoren<br />

(Bau, Umwelt, Energie, Sicherheit,<br />

Logistik, Medtech, Gesundheit<br />

u.a.m.). Märkte, Branchen und<br />

Lebhafter<br />

Markt<br />

Sektoren geben also den SQS-<br />

Kunden bezüglich Zertifizierung<br />

den Takt vor. Auf der andern Seite<br />

entsteht ein zusätzlicher Antrieb<br />

durch die Kunden der SQS-Kunden:<br />

Je ausgeprägter deren Qualitätsbewusstsein<br />

und das Nachhaltigkeitsdenken<br />

verankert sind,<br />

Zertifikate sind «Tickets» zum Markteintritt, Roland Glauser, CEO SQS<br />

16<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

richtung zertifizieren zu dürfen.<br />

Einige davon betreuen wir sogar<br />

weltweit. Der Hauptanteil unserer<br />

Kunden, nämlich rund 96 Prozent,<br />

befindet sich aber in Betriebsgrössen<br />

unter 500 Mitarbeitenden.<br />

Und, was erstaunen mag,<br />

kleine Organisationen mit weniger<br />

als 30 Mitarbeitenden machen<br />

rund 55 Prozent aus. Die grossen<br />

Betriebe haben folglich einen Anteil<br />

von rund 4 Prozent.<br />

Gibt es eine Tendenz, dass sich<br />

immer mehr KMU zertifizieren<br />

lassen wollen, respektive sich<br />

zertifizieren lassen müssen?<br />

Man muss da differenzieren. Von<br />

aussen betrachtet, ist der Bedarf<br />

nach Zertifizierungsleistungen –<br />

abgesehen vom Bedarf nach kontinuierlicher<br />

Verbesserung der eigenen<br />

Managementsysteme und<br />

Leistungen generell nicht eine<br />

Frage der Betriebsgrösse, sondern<br />

des Marktes, in dem sich eine Organisation<br />

bewegt. Betreten KMU<br />

solche Märkte, müssen sie sich<br />

den Zugang mit den verlangten<br />

Zertifikaten ermöglichen. Es sind<br />

sozusagen die erforderlichen «Tickets»<br />

zum Markteintritt. Weil sich<br />

KMU zunehmend der Globalisierung<br />

stellen, resultiert aus dieser<br />

Entwicklung in der Tat vermehrte<br />

Nachfrage.<br />

Sie betonen die Aussensicht, den<br />

Markt als Impulsgeber für eine<br />

Zertifizierung. Sind noch weitere<br />

Motive zu nennen?<br />

Ja, die gibt es in der Tat. Ein zweiter<br />

Nachfrageimpuls stammt<br />

nämlich aus der «Innensicht» der<br />

KMU. Nicht externe Faktoren,<br />

sondern innerbetriebliche Überlegungen<br />

geben hier den Impuls<br />

zur Zertifizierung. Das hat zu tun<br />

mit der steten Verbesserung des<br />

Ausbildungsniveaus der Unternehmerschaft,<br />

was in den letzten<br />

Jahren eine spürbare Professionalisierung<br />

in der Betriebsführung<br />

zur Folge hatte. Das kontinuierliche<br />

Ausloten von Innovationschancen<br />

und von Verbesserungen,<br />

das Austarieren von Effizienz<br />

und Effektivität gehören in dieser<br />

«Liga» somit fast selbstverständlich<br />

ins «Führungs-Cockpit». Zertifizierungen<br />

schaffen hier den<br />

Vollzugsrahmen dazu.<br />

Bestehen erkennbare Unterschiede<br />

in Bezug auf Branchen?<br />

Ja, es sind Sektoren, die ausgesprochen<br />

qualitäts- und sicherheitssensibel<br />

handeln müssen.<br />

Entsprechend hoch ist dort das<br />

qualitative Anspruchsniveau. Zu<br />

erwähnen sind hier beispielsweise<br />

die Bereiche Gesundheit, Medizinaltechnik,<br />

Sicherheit, öffentlicher<br />

Transport, Energie u.a.m.<br />

Im Angebot der SQS stehen über<br />

100 Dienstleistungen. Wie entwickeln<br />

Sie diese Produkte?<br />

Die Weiterentwicklung des Angebots<br />

richtet sich so weit wie möglich<br />

nach den Bedürfnissen der<br />

Kunden. Findet sich im bestehenden<br />

SQS-Angebot keine passende<br />

Dienstleistung, bietet die SQS im<br />

Rahmen ihrer Entwicklungsleitsätze<br />

Hand für Neuentwicklungen.<br />

Häufig entstehen Dienstleistungen<br />

durch ein Zusammenspiel<br />

von neuen Normen oder Standards<br />

und gleichzeitiger Nachfrage<br />

auf Kundenseite. So schloss die<br />

SQS im Berichtsjahr 2012 die Entwicklung<br />

von sieben Dienstleistungen<br />

erfolgreich ab, die nun<br />

sämtlichen Interessierten zur Verfügung<br />

stehen und sich bereits im<br />

praktischen Einsatz befinden. Ein<br />

Beispiel: Die Bewertung von Führungsgremien<br />

gemäss Corporate-<br />

Governance-Grundlagen erfolgt<br />

mit dem «Best Board Practice-Label».<br />

Dieses Label unterstützt die<br />

Sicherstellung der gesetzlichen<br />

Konformität, schafft Transparenz<br />

und stellt Effizienz und Effektivität<br />

der Oberleitung sicher.<br />

Konkret: Was wird am meisten<br />

verlangt?<br />

Die wichtigsten Dienstleistungen<br />

der SQS basieren auf den folgenden<br />

drei Normen: ISO 9001:2008,<br />

ISO 14001:2004 für Umweltmanagementsysteme<br />

sowie OHSAS<br />

18001:2007, dem Standard für Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz,<br />

wobei zahlreiche Organisationen<br />

im Besitz aller drei Zertifikate<br />

sind.<br />

Ist es für diese Firmen nicht sehr<br />

aufwendig, sich drei Mal dem<br />

gleichen Verfahren stellen zu<br />

müssen, wenn auch mit anderem<br />

Ziel?<br />

Das träfe zu, wenn man so vorgehen<br />

würde. Die Praxis geht aber in<br />

eine andere Richtung. Die drei genannten<br />

«Kernzertifikate» werden<br />

Externe und<br />

interne Impulse<br />

von den Kunden mehr und mehr<br />

als sogenannte «kombinierte Zertifikate»<br />

für Qualität, Umwelt und<br />

Sicherheit verlangt. Das ist ein<br />

Trend, der von SQS gefördert wird.<br />

Kombinierte Zertifikate für die<br />

wichtigsten Managementdisziplinen<br />

bringen die Verpflichtung zu<br />

umfassender Unternehmensqualität<br />

ausgeprägt zum Ausdruck.<br />

Das sind also die eigentlichen<br />

«Renner» auf dem Zertifizierungsmarkt,<br />

die «Klassiker» sozusagen.<br />

Was tut sich in Sachen<br />

Neuentwicklungen?<br />

Stark zugenommen hat in den<br />

vergangenen Jahren die Nachfrage<br />

sowohl nach Zertifizierungen<br />

von Umweltmanagementsystemen<br />

als auch nach Überprüfungen<br />

von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

Die SQS will daher<br />

ihre Leistungen in diesen Bereichen<br />

weiter ausbauen. Vier internationale<br />

Normen und Standards<br />

stehen neu im Angebot der<br />

SQS (vergleiche Kasten).<br />

Normen, Labels, Regelungen,<br />

Zertifikate: In welche Richtung<br />

wird sich der Zertifizierungsmarkt<br />

Ihrer Einschätzung nach<br />

entwickeln?<br />

In unserem internationalen Netzwerk<br />

sind – zusammengefasst –<br />

zwei Tendenzen klar ersichtlich:<br />

Erstens wird im Zuge der Interna-<br />

Neue Normen im SQS-Angebot<br />

Fair Compensation<br />

Zertifizierung von Lohngerechtigkeit auf freiwilliger Basis anstelle per Verordnung mit<br />

der 1:12 -Initiative. Mit der Überprüfung und Zertifizierung von Lohngerechtigkeit bietet<br />

die SQS den Unternehmen an, ihr Lohngefüge und -system nach anerkannten Kriterien<br />

zu überprüfen und ihnen differenziert über die Einhaltung von Lohngerechtigkeit Rückmeldung<br />

zu geben. Unternehmen können sich auf drei verschiedenen Stufen auszeichnen<br />

lassen und sich so als gute Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt positionieren. Die<br />

SQS bietet diese Zertifizierung in Zusammenarbeit mit der Association of Compensation<br />

& Benefits Experts an.<br />

ISO 50001:2011<br />

Die Norm definiert die Anforderungen an ein systematisches Energiemanagement. Sie<br />

bildet die Grund lage, um das Energiemanagement sowie die Energieeffizienz kontinuierlich<br />

zu verbessern und die Umweltauswirkungen der Energienutzung zu reduzieren.<br />

ISO 29990:2010<br />

Die Norm bietet die Grundlage für ein bildungsspezifisches Managementsystem und<br />

die kontinuierliche Verbesserung des Führungssystems, der Prozesse und der Dienstleistungen.<br />

Sie ist eine branchenspezifische Vertiefung der ISO 9001 und eignet sich<br />

für alle Lerndienstleister.<br />

IQNet SR 10<br />

Der Standard spezifiziert die Anforderungen, um ein Sozial managementsystem<br />

einzuführen, aufrechtzuerhalten und kontinuierlich zu verbessern. In Abgrenzung zur<br />

bestehenden Dienstleistung SA8000 ist IQNet SR 10 ganzheitlicher und umfasst<br />

neben sozialen und gesellschaftlichen Themen auch die Bereiche Ökonomie und<br />

Ökologie. Die Dienstleistung wird in Zusammenarbeit mit der IQNet Ltd. angeboten.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

17


BUSINESS EXCELLENCE<br />

tionalisierung von Handel, Produktionsketten<br />

und Organisationen<br />

die Bedeutung von Qualitäts-<br />

und Konformitätsnachweisen<br />

weiter ansteigen. Nachweissicherheit<br />

und auch Compliance<br />

von Leistungserbringern und Anbietern<br />

bezüglich Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit aus wirtschaftlicher,<br />

sozialer und ökologischer<br />

Sicht ist wichtiger denn je.<br />

Diese Tendenz betrifft sowohl gesetzliche<br />

Vorgaben als auch freiwillige<br />

Normen und Verpflichtungen.<br />

Und die zweite Tendenz?<br />

Die Entwicklung neuer Normen<br />

und Anforderungen geht immer<br />

mehr in Richtung sektorspezifische<br />

Normen und risikoorientierte<br />

Themen. Vielfach basieren diese<br />

auf bewährten Grundlagen wie<br />

ISO 9001 und machen die Kombination<br />

mit anderen Normenforderungen<br />

(Managementsystemen)<br />

möglich. Im Vordergrund<br />

Topthema<br />

Nachhaltigkeit<br />

dieses Regulierungstrends steht<br />

die Produktsicherheit. Sektoren<br />

wie Nahrungsmittel, Luft- und<br />

Raumfahrt, Transport, Gesundheit,<br />

Automobilbau, Verpackung<br />

u.a.m. fragen vermehrt solche<br />

spezialisierten Überprüfungsleistungen<br />

nach.<br />

Roland Glauser, CEO SQS<br />

Seit 1. Oktober 2011 leitet Roland<br />

Glauser die SQS. Der dipl. Ingenieur<br />

FH verfügt über langjährige Führungserfahrung<br />

in der Industrie. Aufgrund<br />

dieser Praxis hat er bis heute über<br />

1000 Audits in Schweizer Unternehmen<br />

durchgeführt. Roland Glauser ist<br />

verheiratet und hat drei erwachsene<br />

Kinder. Ende Mai hat die SQS ihr<br />

30. Firmenjubiläum in Bern gefeiert<br />

__Info: www.sqs.ch<br />

Gemäss dem Bericht «ISO-Survey<br />

2011» präsentieren sich die<br />

Perspektiven für das Zertifizierungswesen<br />

vielversprechend.<br />

Wie stellt sich SQS darauf ein?<br />

Das vergangene Geschäftsjahr<br />

brachte der SQS mit einem Umsatz<br />

von über 40 Mio. Franken ein<br />

Rekordresultat. Gleichzeitig arbeiteten<br />

wir auch an unserer künftigen<br />

Ausrichtung. Im Rahmen einer<br />

umfassenden Strategie-Review<br />

hat das Thema Nachhaltigkeit<br />

einen zentralen Stellenwert<br />

erhalten. Dabei identifizierte die<br />

SQS Nachhaltigkeit als einen<br />

wichtigen Treiber für ihre unternehmerische<br />

Entwicklung und<br />

verankerte dieses Prinzip stärker<br />

in der Unternehmensstrategie.<br />

Diese richtet sich an vier Achsen<br />

aus, nämlich qualitativem und<br />

nachhaltigem, eigenfinanziertem<br />

Wachstum; absoluter Orientierung<br />

an Kundenerwartungen bei<br />

der Entwicklung neuer Dienstleistungen<br />

und integrierter Managementsysteme;<br />

Erbringen exzellenter<br />

Dienstleistungen, die einen<br />

echten Mehrwert darstellen; Pflege<br />

der Swissness mit Premium-<br />

Dienstleistungen im Heimmarkt<br />

und im Ausland.<br />

Vielen Dank für das Gespräch,<br />

Herr Glauser!<br />

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großen Aufgaben!<br />

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www.rolfheld.ch<br />

18<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Budliger Treuhand AG: erfolgreiche Zertifizierung<br />

QM-System nach ISO 9001:2008<br />

Unternehmensnutzen sind unabdingbar,<br />

um eine solche ISO-Zertifizierung<br />

erfolgreich implementieren<br />

zu können.» (Urs Karrer, Qualitätsbeauftragter,<br />

und Zafer Celik,<br />

Qualitätsleiter)<br />

Von Daniel Jordan<br />

Welchen Nutzen bringt ein Qualitätsmanagementsystem<br />

einem Treuhandunternehmen? Wie lassen sich<br />

Prozessabläufe standardisieren? Ist nicht vielmehr jeder<br />

Kunde einzigartig? Diese und andere Fragen hat<br />

sich die Budliger Treuhand AG in Zürich im Rahmen<br />

eines zweijährigen Entwicklungsprozesses gestellt.<br />

Der erhöhte Markt- und Rechtfertigungsdruck<br />

stellt Unternehmen<br />

zunehmend vor die<br />

Aufgabe, den Ressourcenbedarf zu<br />

optimieren und ihre Arbeit zu legitimieren.<br />

Prozessorientiertes Qualitätsmanagement<br />

wird in der heutigen<br />

Entwicklung immer bedeutender,<br />

dahinter steht das Bestreben<br />

nach ständiger Verbesserung<br />

der unternehmensinternen Abläufe<br />

und Prozesse. Effizienz und Effektivität<br />

von Leistungen, sprich<br />

«Qualität», sollen belegt werden.<br />

Qualität bzw. Qualitätsmanagement<br />

ist dabei kein absoluter Begriff.<br />

Das Qualitätsmanagement ist<br />

vielmehr ein Sammelsurium von<br />

koordinierten Tätigkeiten, um einheitliche<br />

und effektive Abläufe und<br />

Strukturen zu gewährleisten.<br />

Einheitliches<br />

Qualitätsverständnis<br />

Um ein passendes Qualitätsmanagementsystem<br />

für die Budliger<br />

Treuhand AG zu gestalten, übersetzten<br />

und adaptierten die Verantwortlichen<br />

die internationalen<br />

«Standards» in eine massgeschneiderte<br />

Sprache und Form. Im Juni<br />

<strong>2013</strong> wurde die Budliger Treuhand<br />

AG erfolgreich nach ISO 9001:2008<br />

zertifiziert.<br />

Durch die intensive Auseinandersetzung<br />

mit den bestehenden Prozessen<br />

und Strukturen wurde ein<br />

einheitliches Qualitätsverständnis<br />

aufgebaut. Die Beschäftigung mit<br />

den eigenen Erwartungen und Vorstellungen<br />

schaffte eine gute Basis<br />

für die Implementierung. Im Laufe<br />

des Aufbaus und der Entwicklung<br />

des massgeschneiderten Systems<br />

galt es, einige Stolpersteine zu<br />

überwinden: Es musste Ordnung<br />

geschaffen werden, bestehende Abläufe<br />

wurden hinterfragt, Dokumente<br />

gesichtet, besprochen, ausgewählt,<br />

verworfen und neu gestaltet.<br />

Zudem mussten Messgrössen<br />

definiert und die Systembeherrschung<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

hinweg geschult werden.<br />

«Für uns standen die Vereinheitlichung<br />

aller Prozesse und Dokumente<br />

sowie die Know-how-Sicherung<br />

unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Vordergrund. Wir<br />

haben viel Zeit investiert und mussten<br />

darauf achten, dass wir uns<br />

nicht im Detail verlieren. Ein stetiger<br />

pragmatischer Ansatz sowie eine<br />

ständige Fokussierung auf den<br />

Die Einbindung der Kaderstufen in<br />

das QMS führte zu einem vertieften<br />

Verständnis der unternehmensspezifischen<br />

Gegebenheiten. Durch<br />

die aktive Einbindung entstand ein<br />

schlagkräftiges System, hinter dem<br />

die gesamte Leitung sowie die gesamte<br />

Belegschaft standen. Rückblickend<br />

hat das QMS nach ISO<br />

9001:2008 vieles bewirkt: gestiegenes<br />

Vertrauen, höhere Transparenz<br />

innerhalb der Abteilungen, eindeutigen<br />

Orientierungsrahmen und<br />

Ordnung, klares Organisationsverständnis,<br />

vernetzte Zielsetzungen<br />

und Prozessmessgrössen, Nachweis<br />

der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften<br />

und schliesslich auch ein<br />

anerkanntes, allgemeingültiges<br />

und branchenübergreifendes Qualitätsmanagementsystem.<br />

Die Einführung des QMS veränderte<br />

zudem die Parameter für Veränderungen<br />

und Verbesserungen und<br />

setzte einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

(KVP) in Gang.<br />

Systemverbesserungen kommen<br />

nicht mehr nur in der Summe von<br />

Einzelleistungen zum Ausdruck,<br />

sondern durch ein systematisches<br />

Agieren und Koordinieren.<br />

QM-System Treuhandbüro Grafik 1<br />

Führungsprozesse<br />

Daniel Jordan, BSc FHO in Business Administration,
Projektleiter,<br />

Institut für Qualitätsmanagement<br />

und angewandte Betriebswirtschaft<br />

(IQB-FHS, Leiter Prof. Dr. Lukas Scherer)<br />

an der FHS St.Gallen, Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaften, Rosenbergstrasse<br />

59, CH-9000 St.Gallen,<br />

T. +41 (0)71 226 17 63, www.fhsg.ch/iqb<br />

Kundenanforderungen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Steuerberatung<br />

Rechnungswesen<br />

5<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Personalwesen<br />

6<br />

Wirtschaftsberatung<br />

Erbrechtliche Beratung<br />

Unterstützungsprozesse<br />

Kundenzufriedenheit<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

19


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Neues vitales Managementsystem<br />

Weg vom Papiertiger<br />

Von Fabian Gailer<br />

Vor knapp eineinhalb Jahren hat die Bardusch AG<br />

beschlossen, das über viele Jahre gewachsene Managementsystem<br />

zu verschlanken und durch ein<br />

modernes, dynamisches Führungssystem zu ersetzen.<br />

Frau Andrea Ruprecht, Leiterin Qualität bei<br />

Bardusch, erläutert im Interview das erfolgreiche<br />

Projekt.<br />

Frau Ruprecht, was waren die<br />

Gründe für den Umbau des<br />

Managementsystems?<br />

Der Zeitpunkt für die Weiterentwicklung<br />

ergab sich aus dem<br />

Wachstum der Firma über die Jahre,<br />

aus Veränderungen in Organisation<br />

und Prozessen sowie durch<br />

Neubesetzungen von Kaderstellen,<br />

so z.B. auch die Leitung Qualitätsmanagement.<br />

Wie beeinflusste das Wachstum<br />

der Firma die Anforderungen an<br />

das Managementsystem?<br />

Die komplexeren Strukturen mit<br />

mehreren Standorten und neuen<br />

Prozessen führten dazu, dass sich<br />

der Alltag mehr und mehr vom<br />

Immer komplexere<br />

Strukturen<br />

System entfernte und sich kaum<br />

mehr jemand damit identifizierte.<br />

Fabian Gailer, Master of Science in Business<br />

Administration, Freier Journalist,<br />

CH-8708 Männedorf, fabian.gailer@yahoo.com<br />

Ausserdem brachte die Integration<br />

der 2010 neu dazugekommenen<br />

Niederlassungen in Yverdon<br />

und Sierre neue Herausforderungen<br />

mit sich: Sie sollten ebenfalls<br />

Teil des Systems und damit zertifiziert<br />

werden. Ein zweisprachiges<br />

Managementsystem wurde so zur<br />

Bedingung.<br />

Wie reagierte Bardusch auf diese<br />

Erkenntnis?<br />

Wir stellten uns die Grundsatzfrage:<br />

«Benötigen wir als Dienstleistungsunternehmen<br />

überhaupt<br />

ein Managementsystem?» Im<br />

Rahmen einer Kaderklausur bekannten<br />

wir uns einstimmig zu<br />

einem Managementsystem. Die<br />

Rahmenbedingungen für alle<br />

waren aber klar: Es sollte «ein vitales<br />

Managementsystem» sein,<br />

schlank, pragmatisch, leicht verständlich<br />

und anwendbar für alle.<br />

Was waren die konkreten<br />

Vorgaben, die Ihr zeitgemässes,<br />

vitales Managementsystem<br />

erfüllen muss?<br />

Das System bildet den Alltag ab<br />

und ist durchgängig zweisprachig.<br />

Die Pflege der Prozesse und der<br />

Dokumente ist einfach und eine<br />

Suchfunktion hilft beim Finden<br />

von Dokumenten. Weiter trägt die<br />

Prozessdarstellung den Bedürfnissen<br />

der unterschiedlichen<br />

Funktionen im Unternehmen<br />

Rechnung und gibt den PDCA-<br />

Kreislauf wieder. Der kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozess ist einfach<br />

zu handhaben und zu dokumentieren.<br />

Beim Umfang des Managementsystems<br />

gilt der zentrale<br />

Grundsatz: so viel wie nötig – so<br />

wenig wie möglich.<br />

Wie sind Sie bei der<br />

Umsetzung dieser Zielsetzungen<br />

vorgegangen?<br />

Zuerst stellte sich die Frage, welche<br />

Software wir für die Abbildung<br />

des Managementsystems<br />

verwenden. Wir evaluierten verschiedene<br />

Softwarelösungen und<br />

entschieden uns schliesslich für<br />

IMS PREMIUM.<br />

Warum fiel die Wahl auf<br />

IMS PREMIUM?<br />

Die meisten Softwarelösungen<br />

beschränken sich auf das Prozessund<br />

Dokumentenmanagement.<br />

IMS PREMIUM bot uns zusätzlich<br />

die Möglichkeit, die Organisation<br />

des Unternehmens darzustellen,<br />

den kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

zu managen und die<br />

Risiken abzubilden. Der wichtigste<br />

Grund war aber, dass IMS PRE-<br />

MIUM eine pragmatische, leicht<br />

verständliche und einfach zu bedienende<br />

Software ist und damit<br />

das ideale Fundament für die Umsetzung<br />

eines praxisorientierten<br />

Managementsystems bildet.<br />

Verantwortlich für das neue<br />

Managementsystem, Andrea<br />

Ruprecht, Leiterin Qualität bei<br />

Bardusch<br />

Wir gingen klassisch top-down<br />

vor, das heisst wir fingen bei der<br />

Überarbeitung des Leitbildes an<br />

und definierten daraus ableitend<br />

die Prozesslandkarte und -organisation.<br />

Davon ausgehend machte<br />

ich mit den jeweiligen Prozesseignern<br />

eine Prozessanalyse. Gemeinsam<br />

gliederten wir für jeden<br />

An einem<br />

Strang ziehen<br />

Prozess die Struktur neu und definierten<br />

den zukünftigen Prozessinhalt.<br />

Die neuen Prozesse wurden<br />

in Workshops mit den Prozessteams<br />

aufgebaut und unmittelbar<br />

danach in IMS PREMIUM<br />

übernommen. Dabei orientierten<br />

wir uns selbstverständlich an der<br />

Struktur der Software, ihre Einfachheit<br />

kam uns dabei sehr entgegen.<br />

Nach der inhaltlichen<br />

Überarbeitung der Dokumente<br />

wurden diese in ein neues Layout<br />

gesetzt und ebenfalls in IMS PRE-<br />

MIUM übernommen. Nach Erstellung<br />

der Grundlagen und Vorgaben<br />

bauten wir «nebenbei»<br />

20<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Partner<br />

Swiss Association for Quality<br />

ISO- und EN-Normen<br />

in der Übersetzungsbranche<br />

>> Das Übersetzungsunternehmen Apostroph AG mit Hauptsitz<br />

in Luzern ist bereits seit 1994 ISO-zertifiziert und hat<br />

vor Kurzem auch das EN-Zertifikat erhalten. Welches sind die<br />

Bewertungskriterien und inwiefern profitieren die Apostroph-<br />

Kunden davon?<br />

Mit «Swiss Firm. Swiss Quality.»<br />

wirbt die Sprachdienstleisterin<br />

Apostroph AG für ihre qualitativ<br />

hochstehenden Übersetzungen.<br />

«Qualität ist das beste Rezept»,<br />

erkannte schon Dr. Oetker, die<br />

Webdesign-Agentur 3w-publishing<br />

verspricht «Qualität durch<br />

Kompetenz». Quer durch alle<br />

Branchen rühmen sich die Unternehmen<br />

der hohen Qualität<br />

ihrer Produkte und Dienstleis -<br />

tungen. Wie sollen Kunden da<br />

noch wissen, welche Firmen die<br />

angepriesene Qualität tatsächlich<br />

auch bieten?<br />

Gelebte KVP<br />

Anerkannte Zertifizierungen leis -<br />

ten hier gute Dienste und schaffen<br />

Vertrauen. Die Schweizerische<br />

Vereinigung für Qualitätsund<br />

Managementsysteme (SQS)<br />

ist in der Schweiz die führende<br />

Organisation für Zertifizierungs-<br />

und Bewertungsdienstleistungen,<br />

die international<br />

gültig sind. Sie verfügt über geeignete<br />

Instrumente, um die<br />

Qualitätssicherung in Unternehmen<br />

zu bewerten und zu<br />

fördern. Die bekannte Norm<br />

ISO 9001 beurteilt zum Beispiel<br />

das Führungs- und Prozessmanagementsystem<br />

und rückt das<br />

Streben nach kontinuierlicher<br />

Verbesserung als Aufgabe der<br />

Organisation ins Zentrum.<br />

Ein zentraler Bestandteil der<br />

ISO-Norm ist das Reklamations -<br />

management – ein von vielen<br />

Firmen leider vernachlässigter<br />

Bereich. Nicht so beim zer -<br />

tifizierten Übersetzungsunternehmen<br />

Apostroph AG: Kommt<br />

es trotz höchster Kompetenz der<br />

Sprachenprofis dennoch einmal<br />

zu einer Kundenbeanstandung,<br />

handelt Apostroph rasch und<br />

wirkungsorientiert. Die Reklamation<br />

wird vollständig aufgenommen<br />

und durch ein neutrales<br />

Gutachten analysiert. An -<br />

schliessend werden zusammen<br />

mit dem Kunden die Massnahmen<br />

beschlossen und deren Um -<br />

setzung sorgfältig überwacht.<br />

Das Resultat: ein klarer Pluspunkt<br />

für die Kundenbeziehung<br />

und eine stetige Qualitätssteigerung<br />

der Dienstleistung.<br />

Vier-Augen-Prinzip<br />

Als Ergänzung zur branchen -<br />

übergreifenden ISO-Norm be -<br />

rücksichtigt die Europäische<br />

Norm EN ganz konkrete branchenspezifische<br />

Kriterien. Für<br />

die Übersetzungsbranche zum<br />

Beispiel gilt aktuell die Norm<br />

EN 15038. Darin geregelt sind<br />

als wichtigste Punkte unter anderem<br />

die Präzisierung der<br />

beruf lichen Kompetenzen von<br />

Übersetzern (abgeschlossenes<br />

Sprach wissenschafts-Studium,<br />

Apostroph AG<br />

Die Luzerner Sprachdienstleisterin<br />

Apostroph AG<br />

bietet Übersetzungen in<br />

48 Spra chen, und das seit<br />

bald 20 Jahren.<br />

Sie gehört mit ihren über<br />

350 Fachübersetzerinnen<br />

und Fachübersetzern und<br />

mehr als 950 Firmenkunden<br />

zu den grössten Agenturen<br />

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überprüfung einer Übersetzung<br />

nach dem Vier-Augen-Prinzip<br />

(Korrekturlesen durch eine zwei -<br />

te Person mit den notwendigen<br />

sprachlichen und fachlichen<br />

Kompetenzen). Alle Prozesse<br />

und Informationen müssen zudem<br />

lückenlos im internen Datenbanksystem<br />

aufgezeichnet<br />

werden, sodass bei Abwesenheit<br />

des zuständigen Projektmanagers<br />

jederzeit eine Stellvertretung<br />

das Projekt übernehmen<br />

kann – zur vollen Zufriedenheit<br />

des Kunden.<br />

Die Apostroph AG erfüllt die<br />

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dürfen dem Motto «Swiss Firm.<br />

Swiss Quality.» also absolut vertrauen.<br />

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<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

I


Sektion<br />

Ostschweiz<br />

>> 18. September <strong>2013</strong><br />

Wege zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz<br />

>> Nach dem Beschluss des Bundesrates zum schrittweise<br />

Ausstieg aus der Kernenergie sind Lösungen gefragt. Ob<br />

mit Kernenergie oder anderen Energien: Effizienzsteigerung<br />

bedeutet auch Kosteneinsparung.<br />

>> Andreas Schläpfer<br />

Paul Vetsch, Präsident der <strong>SAQ</strong>-<br />

Sektion Ostschweiz, konnte zwei<br />

kompetente Referenten be -<br />

grüssen: Andreas Schläpfer von<br />

schläpfer-associates in Pfäffikon<br />

zeigte Lösungsansätze der Energie-Agentur<br />

der Wirtschaft auf<br />

und Josef Schaller, Focus Quality<br />

in Meggen, stellte das Energie -<br />

managementsystem nach ISO<br />

50001 näher vor.<br />

Energiegesetz (EnG)<br />

Das EnG bezweckt, zu einer ausreichenden,<br />

breit gefächerten,<br />

sicheren, wirtschaftlichen und<br />

umweltverträglichen Energieversorgung<br />

beizutragen und<br />

zwar durch die Sicherstellung<br />

einer wirtschaftlichen und umweltverträglichen<br />

Bereitstellung<br />

und Verteilung der Energie. Erreicht<br />

wird dies durch eine sparsame<br />

und rati onelle Energienutzung<br />

sowie durch die verstärkte<br />

Nutzung von einheimischen<br />

und erneuer baren Energien.<br />

Energie steht neben den<br />

Material- und Personalkosten im<br />

Kostenranking ganz oben. Energiekosten<br />

reduzieren den Gewinn.<br />

Der Klimawandel ist eine<br />

der Hauptursachen von Naturkatastrophen,<br />

wie Hochwasser<br />

und Trockenperioden. Der Vorrat<br />

an fossilen Energieträgern ist<br />

endlich.<br />

barung eingegangen ist, ist die<br />

EVA gleichzeitig das Vollzugs -<br />

instrument für den Kanton.<br />

Als Grossverbraucher gelten<br />

Unternehmen, die einen jähr -<br />

lichen Wärmeverbrauch von<br />

mehr als fünf Gigawattstunden<br />

oder einen jährlichen Elektri -<br />

zitätsverbrauch von mehr als<br />

0,5 Gigawattstunden aufweisen<br />

oder diese Werte durch einen<br />

Zusammenschluss mit anderen<br />

Verbrauchern erreichen.<br />

Energiemanagementsystem<br />

(EnMS) nach ISO 50001<br />

Mit der Einführung des EnMS<br />

nach ISO 50001 sollen Kosten<br />

reduziert, die Umwelt geschützt,<br />

nachhaltiges wirtschaften ge -<br />

fördert und die Glaubwürdigkeit<br />

nach aussen verbessert werden.<br />

Ferner sollen die gesetzlichen<br />

Erleichterungen genutzt werden<br />

können (kostensenkende Ausgleichsregelungen),<br />

ein klimapolitisches<br />

Vorausschauen fördern,<br />

und den Anforderungen<br />

der Schweizer Energiestrategie<br />

2050 gerecht zu werden.<br />

Mit einer Zertifizierung nach<br />

ISO 50001 wird nach aussen<br />

glaubwürdig dargestellt, dass<br />

>> Josef Schaller<br />

Drei Modelle stehen offen<br />

Mit der Universalvereinbarung<br />

ist es möglich, für verschiedene<br />

Standorte in der Schweiz eine<br />

gemeinsame Zielvereinbarung<br />

einzugehen.<br />

Kantonale Zielvereinbarungen<br />

werden in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Energie-<br />

Agentur der Wirtschaft (EnAW)<br />

abgewickelt und gewährleisten,<br />

dass keine Unterschiede in der<br />

Bemessung oder Bewertung<br />

entstehen.<br />

Mit einer Energieverbrauchs -<br />

analyse (EVA) wird die Energieeffizienz<br />

aufgrund von eindeutig<br />

festgelegten Massnahmen ge -<br />

steigert. Falls ein Energiegross -<br />

verbraucher keine Zielvereinein<br />

Unternehmen energetisch<br />

sinnvoll wirtschaftet und somit<br />

die Umwelt schützt.<br />

Alle können zu<br />

Einsparungen beitragen<br />

Die Literatur und das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz<br />

und Klimasicherheit<br />

(BMU) spricht von signifikanten<br />

Einsparpotenzialen in der Wärmeversorgung<br />

(bis zu 30 Prozent),<br />

der Stromnutzung (bis zu<br />

30 Prozent), der Abwärmenutzung<br />

(bis zu 40 Prozent), bei<br />

Druckluftanlagen (bis zu 40 Prozent)<br />

und bei der Beleuchtung.<br />

Unternehmen, die mit dem<br />

EnMS Einsparungen erzielen<br />

wollen, müssen auch in seine<br />

Wirksamkeit investieren und<br />

beispielsweise eine neue, energiesparende<br />

Druckluftanlager in -<br />

vestieren. Bei der Beleuchtung<br />

können gemäss den genannten<br />

Quellen gar bis zu 70 Prozent<br />

eingespart werden. Und dies ist<br />

gemäss Schaller die «einfachs te»<br />

Einsparmöglichkeit, können<br />

doch alle dazu beitragen. Wie<br />

viele kaum genutzte Räume<br />

werden dauernd beleuchtet?<br />

Hier können alle Mitarbeitenden<br />

«abgeholt» werden und sowohl<br />

für das Unternehmen als<br />

auch für ihren Privathaushalt<br />

zum Energiesparen beitragen.<br />

Text und Bilder:<br />

Esther Salzmann<br />

II<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Sektion<br />

Zentralschweiz<br />

Swiss Association for Quality<br />

>> 11. Oktober <strong>2013</strong><br />

Von der Kunst, die richtigen<br />

Fragen zu stellen<br />

>> «Wie man in den Wald ruft, tönt es zurück», sagt das<br />

Sprichwort. Gilt dies auch bei Audits? Dieser Frage gingen<br />

die Besucher der Sektion Zentralschweiz nach.<br />

>> Katharina Müllener<br />

Durch ein Audit werden die<br />

Wirksamkeit eines Managementsystems<br />

und die Er füllung<br />

von Gesetzen, Richt linien, Normen<br />

und internen Vorgaben beurteilt<br />

und der Stand und Reifegrad<br />

eines Managementsystems<br />

zwecks Optimierung dessen<br />

Nutzen und Wirtschaftlichkeit<br />

evaluiert. Interne Audits werden<br />

durch Betriebsange hörige ausgeführt<br />

und sind ein fester Bestandteil<br />

von Managementsys -<br />

temen für Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit,<br />

Energie usw. Der<br />

Auditbericht als Resultat dient<br />

als Grundlage für die Durch -<br />

führung von Verbesserungen.<br />

Ziel der Veranstaltung mit<br />

Katharina Müllener war, dass<br />

die Anwesenden ihre Audit-Vor -<br />

gehensweise reflektieren und<br />

Inputs für nutzbringende, interne<br />

Audits erhalten können. Im<br />

Zent rum der ersten Stunde<br />

stand eine Auslegeordnung zu<br />

den fachlichen und sozialen<br />

Voraussetzungen für Auditoren<br />

und die strukturelle und inhaltliche<br />

Organisation und Vorbereitung<br />

eines erfolgreichen Audits.<br />

In der Diskussion nach der<br />

Kaffeepause ging es um heikle<br />

Audit situationen, den Umgang<br />

mit Aggression, Verweigerung<br />

und Widerstand.<br />

Neben dem professionellen<br />

Einsatz von Hilfsmitteln wie<br />

Checklisten ist die Kunst des<br />

Stellens der richtigen Fragen<br />

eine Grundvoraussetzung für<br />

ein erfolgreiches Auditgespräch.<br />

«Denn», so Katharina Müllener,<br />

«man bekommt nur zu hören<br />

was man fragt.» Die Wahl der<br />

geeigneten Fragetypen (offene,<br />

hypothetische und Kontrollfragen)<br />

ist dabei gleich wichtig wie<br />

das aktive, teilnehmende Zu -<br />

hören. Wer die «Zwischen töne»<br />

nicht wahrnimmt, unterliegt der<br />

Gefahr der eigenen Interpretation,<br />

und aktives Zu hören ermöglicht<br />

das Stellen von Anschlussfragen.<br />

Als heikle Auditsituationen<br />

charakterisierte Müllener Ein-<br />

wände seitens des Auditierten<br />

über die Unmöglichkeit, Vor -<br />

gaben einzuhalten, oder deren<br />

Vorzug, sich um das «Wichtige» –<br />

der Erledigung des Tagesgeschäfts<br />

– zu kümmern. Zu Konflikten<br />

können auch betrieb -<br />

liche Strukturen führen. Einen<br />

grossen Einfluss auf den Erfolg<br />

von Audits hat der Stellenwert,<br />

den diese in den Führungsetagen<br />

haben.<br />

Die Referentin Katharina<br />

Müllener ist In haberin und Geschäftsführerin<br />

einer Unternehmung<br />

für Quality-Management<br />

und Coaching. Sie ist diplomierte<br />

Hôtelière, lizenzierte Auditorin/Assessorin<br />

und verfügt über<br />

einen Abschluss als Executive<br />

Master of Business Excellence.<br />

Die Folien der Veranstaltung<br />

finden Sie auf www.saq.ch unter<br />

Veranstaltung –> Archiv oder<br />

ww.saq-zentralschweiz.ch.<br />

Text und Bilder:<br />

Hans Peter Flückiger<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

III


Section<br />

Genève<br />

>> 20 septembre <strong>2013</strong><br />

Jubilé de la section <strong>SAQ</strong><br />

Genève: Domaine viticole de<br />

Stéphane Gros à Dardagny<br />

>> Pour marquer le 30 e anniversaire de son existence, le<br />

comité de la section <strong>SAQ</strong> Genève a organisé sa rencontre de<br />

20 septembre <strong>2013</strong> au Domaine viticole de Stéphane Gros à<br />

Dardagny – l’un des vignobles phares de la région de Genève.<br />

L’ouverture de la réunion a été<br />

marquée par le discours de<br />

Mario Zanata, président de la<br />

section <strong>SAQ</strong> Genève, qui a<br />

brièvement exposé le contexte<br />

de la mise en œuvre ainsi que<br />

l’historique de la section.<br />

L’histoire de <strong>SAQ</strong> Genève, fondée<br />

en 1983, se confonde avec<br />

celle de la «promotion de la<br />

capacité concurrentielle de<br />

l’économie, des services tertiaires<br />

et des services publics sur<br />

l’ensemble du territoire suisse».<br />

Avec les années elle devenue un<br />

leader de l’information, de la<br />

formation continue et du conseil<br />

dans les domaines de<br />

l’Excellence et des systèmes de<br />

management intégrés. Son intérêt<br />

se concentre particulièrement<br />

sur les besoins des spécialistes<br />

mais aussi sur ceux de<br />

la communauté, en facilitant<br />

son développement durable.<br />

C’est la raison pour laquelle<br />

aujourd’hui, la section Genève<br />

représente un baromètre fidèle<br />

et incontestable qui donne<br />

l’expression précise de la qualité<br />

et l’excellence en Suisse Romande.<br />

Bien-vivre et esprit<br />

Autour du même concept central<br />

– l’excellence au service de<br />

la qualité – les participants ont<br />

eu l’occasion enrichissante de<br />

découvrir les vins à travers<br />

une balade didactique dans les<br />

vignes et de visiter les caves<br />

du domaine, impeccablement<br />

aménagées.<br />

Situé à l’extrémité occidentale<br />

de la Suisse, Dardagny se<br />

remarque, depuis le Moyen Âge<br />

déjà, comme un village authentique<br />

de viticulteurs. À partir des<br />

années ’50, Dardagny se spécialise<br />

presque exclusivement dans<br />

la viticulture. Aujourd’hui il y a<br />

plus de 180 hectares qui reviennent<br />

à la culture du raisin<br />

et Stéphane Gros en exploite 5.<br />

Sa vigne pousse sur des pentes<br />

accueillantes, très favorisées par<br />

la prédominance de la molasse.<br />

Les caves de Stéphane Gros of-<br />

>> Stéphane Gros<br />

frent une palette de 14 cépages<br />

et autant des parfums et des tonalités<br />

où s’harmonisent richesse<br />

et finesse: dans les blancs<br />

(chasselas, pinot blanc, pinot<br />

gris, chardonnay, sauvignon,<br />

viognier, riesling), les rouges<br />

(gamay, pinot noir, gamaret,<br />

garanoir, merlot, cabernet franc)<br />

et l’Ambroisie ou «le nectar des<br />

dieux» (rouge et blanche).<br />

Stéphane Gros est, avant<br />

tout, un bon vivant volubile, un<br />

épicu rien véritable qui séduit<br />

irré médiablement ses invités:<br />

«Moi, j’aime bien manger donc<br />

je fais des vins qui s’accordent<br />

harmonieusement avec les homards,<br />

la féra et le fromage de<br />

chèvre. Cultiver le vin est un art<br />

qui prend ses racines dans le désir<br />

de bien vivre et dans l’esprit<br />

de partage. Le vin est le synonyme<br />

du plaisir et le plaisir est accessible<br />

à tout le monde, pour<br />

moi il n’y pas des petits et de<br />

gros clients – devant un verre du<br />

vin on est tous égaux». Il déborde<br />

d’une énergie inépuisable,<br />

d’idées et de projets qu’il dé -<br />

voile toujours avec enthousiasme<br />

et effervescence.<br />

Magicien ou alchimiste?<br />

Dans son style insolite, Sté -<br />

phane Gros se voit lui-même,<br />

allé goriquement, comme un<br />

écri vain: «Faire des raisins et ne<br />

pas les vinifier c’est comme<br />

IV<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Agendag<br />

Swiss Association for Quality<br />

>> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch<br />

>> Sektion Bern<br />

Thema Qualifizierung und Validierung von Prozessen<br />

Datum 5. <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />

Ort Armeeapotheke, Ittigen<br />

>> Sektion Ostschweiz<br />

Thema Wein und Qualität eine notwendige Verbindung<br />

Datum 6. <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />

Ort Weingut Schmidheiny, Heerbrugg<br />

écrire un livre sans le signer»,<br />

mais tout en gardant les pieds<br />

sur terre: «On n’est pas des magiciens,<br />

on n’est pas des alchimistes<br />

– ici, on fait du vin, avec<br />

de raisins, mûrs si possible». Il<br />

ne se sert jamais des pesticides<br />

en accordant toutefois une attention<br />

particulière à la vigne,<br />

par une culture intégrée qui<br />

utilise le minimum de soufre en<br />

vinification – «pour garder la<br />

pureté des jus». Une mention<br />

exquise et intrigante: «De la<br />

vigne jusqu’aux bouteilles il y a<br />

36 mois qui s’écoulent pourtant<br />

90 pour cent des vins suisses<br />

sont bus dans les premiers six<br />

mois», dit le vigneron.<br />

La clef de voûte de son<br />

succès réside dans le fait qu’il<br />

n’a jamais cessé d’investir dans<br />

des installations modernes et<br />

performantes pour gagner en<br />

raffinement, ergonomie, efficacité<br />

et hygiène, autrement dit<br />

pour progresser dans les standards<br />

de la qualité. À travers<br />

des investissements soutena -<br />

b les stratégiquement, il a réussi<br />

non seulement à rentabiliser la<br />

productivité du domaine mais<br />

aussi à la maintenir constamment,<br />

avec exigence, à un très<br />

haut niveau de qualité.<br />

Texte et photos:<br />

Claudiu Badescu<br />

>> Sektion Zentralschweiz<br />

Thema noch offen<br />

Datum 6. Dezember <strong>2013</strong><br />

Ort noch offen<br />

>> Section Vaud<br />

Sujet La démystification du Six Sigma<br />

Date 14 novembre <strong>2013</strong><br />

Lieu Uvavins – Cave de la Côte, Tolochenaz/Morges<br />

>> Sezione Svizzera italiana<br />

Thema Il Lean Development & Design: Lean Thinking in area<br />

tecnica – Il metodo ed applicazioni pratiche<br />

Datum 19 Novembre <strong>2013</strong><br />

Ort Hotel Coronado, Mendrisio (uscita autostrada A2)<br />

>> Fachgruppe Informatik<br />

Thema 30 Jahre <strong>SAQ</strong> Fachgruppe Informatik<br />

Datum 11. <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />

Ort SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich<br />

Thema Requirements Engineering Forum –<br />

Verstehen Sie Anforderungen?<br />

Datum 12. <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />

Ort SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich<br />

>> Impressum<br />

Peter Bieri, Geschäftsführer<br />

Rina Pitari, Redaktion, rina.pitari@saq.ch<br />

Sind Sie an detaillierten Informationen zu unserer Mitgliedschaft interessiert,<br />

so stehen wir Ihnen für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.<br />

<strong>SAQ</strong> Swiss Association for Quality, Stauffacherstrasse 65/42, CH-3014 Bern<br />

T +41 (0)31 330 99 00, F +41 (0)31 330 99 10, info@saq.ch, www.saq.ch<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

V


News<br />

>> Zusammenarbeit Beschaffungs- und Qualitätsmanagement stärken<br />

Management der<br />

Lieferantenqualität<br />

>> Ab 2014 bieten die <strong>SAQ</strong>-QUALICON und procure.ch neu<br />

den gemeinsamen Lehrgang «Supplier Quality Management»<br />

an. Er startet im Januar und richtet sich an Führungsund<br />

Fachkräfte, die eine strategieorientierte Verbesserung<br />

der Zulieferung sowie die Reduktion von Lieferantenrisiken<br />

anvisieren.<br />

Markus Matter, der zuständige<br />

Produktverantwortliche bei der<br />

<strong>SAQ</strong>-QUALICON, spricht über<br />

die neue Partnerschaft zwischen<br />

der <strong>SAQ</strong>-QUALICON und pro -<br />

cure.ch (gesprochen «procure<br />

swiss»), dem grössten Schweizer<br />

Fachverband für Einkauf und<br />

Supply Management, sowie<br />

über die Ziele und Inhalte des<br />

neuen Lehrgangs.<br />

Kooperation mit procure.ch<br />

Hinter dem neuen Aus- und<br />

Weiterbildungsangebot, so Markus<br />

Matter, steht die steigende<br />

Nachfrage im Bereich Quali täts -<br />

management bei der Lieferan -<br />

tenentwicklung. Die <strong>SAQ</strong>-QUA -<br />

LI CON reagiert damit auf ein<br />

konkretes Bedürfnis im Markt<br />

und hat mit procure.ch einen<br />

passenden und sehr kompetenten<br />

Partner gefunden, der hervorragend<br />

mit Einkäufern sowohl<br />

auf nationaler als auch auf<br />

internationaler Ebene vernetzt<br />

ist.<br />

Zwei Kernthemen, mit denen<br />

sich procure.ch grundlegend<br />

auseinandersetzt, sind das «Warengruppenmanagement»<br />

und<br />

das «Lieferantenportfolio». Die<br />

Sicherstellung einer kontinuierlich<br />

hohen Qualität ist für viele<br />

Unternehmen ein elementarer<br />

Baustein ihres Erfolges. Denn<br />

volatile Märkte und rasante<br />

technische Entwicklungen sind<br />

eine spezielle Herausforderung<br />

für die Verantwortlichen im<br />

Rahmen des Qualitäts- und Beschaffungsmanagements.<br />

Der moderne Einkauf leistet<br />

einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Qualitätsentwicklung der Lieferanten.<br />

Vertieftes Wissen ist eine<br />

Voraussetzung, um einen fachlich<br />

kompetenten Austausch<br />

mit internen Stellen und Lieferanten<br />

zu führen; denn Einkauf<br />

und Qualität sind eng miteinander<br />

verknüpft. Mit der Auf -<br />

nahme des Lehrgangs «Supplier<br />

Quality Management» in das<br />

Bildungsangebot der <strong>SAQ</strong>-QUA-<br />

LICON und procure.ch wird der<br />

>> KVP im Lieferantenmanagement<br />

zuvor genannte Austausch zwischen<br />

Beschaffungs- und Qua -<br />

li tätsmanagementprofis angestrebt.<br />

Der Lehrgang ist somit<br />

die ideale Ergänzung zum bestehenden<br />

Bildungsportfolio von<br />

<strong>SAQ</strong>-QUALICON und procure.ch.<br />

Ziele des Lehrgangs<br />

Die Ausbildung vermittelt praxis -<br />

nahe Ansätze, wie auch mit<br />

knappen Ressourcen substan -<br />

zielle Verbesserungen in Unternehmen<br />

erzielt werden können.<br />

Auf Basis bewährter Elemente<br />

des Qualitäts- und Prozess -<br />

managements werden die verschiedenen<br />

Themenaspekte bedarfsgerecht<br />

aufbereitet und<br />

vermittelt. Als Beispiel dient die<br />

unterschiedlich interpretierbare<br />

Bedeutung der Termintreue bei<br />

Lagerartikeln und Kundenprojekten.<br />

Im letztgenannten Fall<br />

macht sich der Einfluss auf das<br />

Geschäft auf viel direktere Weise<br />

bemerkbar. Um eine Optimierung<br />

der Supply Chain zu erreichen,<br />

muss der Supplier Quality<br />

Manager spezifische Herausforderungen<br />

erörtern und die nö -<br />

tigen Einstellungen vornehmen<br />

können.<br />

Ein spezielles Lehrgangsmodul<br />

befasst sich mit dem Thema<br />

Reklamationsmanagement in<br />

der Beschaffung. Für einen erfolgreichen<br />

Umgang mit Mängelmeldungen<br />

müssen spezifische<br />

Punkte berücksichtigt werden.<br />

Die Praxis zeigt, dass Quali -<br />

tätsprobleme eine häufige Ursache<br />

von Lieferschwierigkeiten<br />

sind. Das Motto «schnell Liefern<br />

um jeden Preis» ist beliebt, aber<br />

problematisch, weil die kurz -<br />

fristige Lösung, «schnell, schnell»<br />

zu flicken, im Vordergrund<br />

steht. Dabei wird der eigent -<br />

lichen Mängelursache nur wenig<br />

Beachtung geschenkt, weil der<br />

Liefertermin eine höhere Priorität<br />

erhält als die Sicherstellung<br />

einer nachhaltigen Prozessquali -<br />

tät. Der Kern einer jeden Reklamation<br />

beinhaltet jedoch immer<br />

auch einen Verbesserungsanspruch.<br />

Mit einer systematischen<br />

Analyse der Ursachen<br />

wird es möglich, dass Lieferant<br />

und Kunde gemeinsam den<br />

Grund für die Reklamation eliminieren<br />

und das gegenseitige<br />

Verständnis wächst.<br />

Der Praxistransfer<br />

Die fünf Module des Lehrgangs<br />

werden jeweils mit einer Praxisaufgabe<br />

abgeschlossen. Die Praxisaufgaben<br />

aus den einzelnen<br />

Modulen bilden die Basis für die<br />

Abschlussarbeit. Hier wird das<br />

Gelernte aus den einzelnen Modulen<br />

wiederholt und die Abweichungen<br />

zur eigenen betrieblichen<br />

Umgebung dargestellt.<br />

Dabei lernen die Teil -<br />

nehmer, wie sie die Theorie in<br />

die Praxis umsetzen und wie sie<br />

VI <strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


gleichzeitig eine Handlungsgrundlage<br />

für ihre Organisation<br />

erarbeiten.<br />

Somit ist der praktische Nutzen<br />

des Lehrgangs «Supplier<br />

Quality Management» besonders<br />

wertvoll, denn es reflektiert<br />

und vernetzt das Wissen aus dem<br />

Beschaffungs- und Quali täts -<br />

management. Diese Wissensvernetzung<br />

zeigt sich auch<br />

im speziellen Lehrgangsdiplom,<br />

das von procure.ch und der<br />

<strong>SAQ</strong>-QUALICON gemeinsam<br />

ausgestellt wird.<br />

Markus Matter betont abschliessend<br />

nochmals die grosse<br />

Bedeutung der systematischen<br />

und professionellen Qualitätsentwicklung<br />

bei Lieferanten für<br />

ein wirksames und effizientes<br />

Supply Chain Management.<br />

Voraussetzung hierzu ist eine<br />

enge Zusammenarbeit von Beschaffung<br />

und Qualitätsma -<br />

nagement sowie eine gemein -<br />

same Strategie im Lieferanten -<br />

management. Nicht zuletzt auch<br />

deswegen ist die neue Partnerschaft<br />

zwischen der <strong>SAQ</strong>-QUA-<br />

LICON und procure.ch eine logische<br />

Konsequenz aus der Entwicklung<br />

in den letzten Jahren.<br />

Beide Kooperationspartner sind<br />

davon überzeugt, dass mit dem<br />

neuen Lehrgang und dem vermittelten<br />

Know-how die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Schweizer<br />

Unternehmen weiter ausgebaut<br />

wird.<br />

Text: Savitri de Sousa,<br />

<strong>SAQ</strong>-QUALICON<br />

Neu: Lehrgang «Supplier Quality Management»<br />

Die Ausbildung vermittelt praxisnahes Wissen und Fähigkeiten<br />

für eine professionelle und nachhaltige Lieferantenentwicklung<br />

zur Sicherung der Qualität entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Der Lehrgang besteht aus folgenden Modulen:<br />

– Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung<br />

– Lieferantenauswahl und Qualitätssicherungsvereinbarung<br />

QSV<br />

– Lieferantenaudits<br />

– Reklamationsmanagement in der Beschaffung<br />

– Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung<br />

Dieser Lehrgang wird in Zusammenarbeit mit unserem Partner<br />

procure.ch durchgeführt.<br />

Abschluss: Diplom <strong>SAQ</strong>-QUALICON/procure.ch:<br />

«Supplier Quality Manager»/«Supplier Auditor»<br />

Start: 20. Januar 2014, Olten<br />

Mehr Info unter www.saq-qualicon.ch.<br />

Berater-/Dozententeam<br />

verstärkt<br />

Markus Matter, Dipl. El. Ing. HTL,<br />

Betriebsingenieur STV, ist seit<br />

dem 1. Mai <strong>2013</strong> Senior Con -<br />

sultant bei der <strong>SAQ</strong>-QUALICON<br />

und als Dozent im Bildungs -<br />

zentrum tätig.<br />

Markus Matter startete seine<br />

berufliche Karriere als Projektleiter<br />

bei der Siemens AG im Bereich<br />

Anlagenautomatisierung.<br />

In der Folge wechselte er zur<br />

Firma Franke AG nach Aarburg.<br />

Als Leiter Managementservices<br />

war er verantwortlich für die Bereiche<br />

Finanzen, Personal, Informatik,<br />

QM und Werbung.<br />

Hinzu kamen Spezialthemen<br />

wie Strategieentwicklung und<br />

Unternehmensplanung sowie<br />

der Aufbau von Management -<br />

systemen.<br />

Das Thema Qualitäts- und<br />

Prozessmanagement rückte<br />

>> Markus Matter, Senior Consultant<br />

noch stärker ins Zentrum seiner<br />

beruflichen Tätigkeit mit dem<br />

Wechsel zur Firma EAO AG in<br />

Olten. In der Funktion als Leiter<br />

Qualitätsmanagement betreute<br />

Markus Matter zwei Produk -<br />

tionsgesellschaften mit Fokus<br />

Rail und Automotive sowie<br />

mehrere Verkaufsgesellschaften<br />

in Europa.<br />

Zu seinen Steckpferden zäh -<br />

len die systematische Prob lem -<br />

lösungstechnik und die FMEA.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

VII


Weiterbildungsangebote gg<br />

… auf einen Blick<br />

>> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq-qualicon.ch<br />

Lehr- und Studiengänge Nächste Termine Dauer<br />

Qualitäts- // Prozessmanagement<br />

Qualitäts- und Prozessmanager 13.1. bis 21.5.2014 17 Tage<br />

Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF ab 11.4.2014 15 Monate<br />

MAS Quality Leadership<br />

2 Jahre<br />

> CAS Management & Leadership auf Anfrage 11 Tage<br />

> CAS Business Excellence 28.2. bis 24.5.2014 12 Tage<br />

> CAS Integrierte Systems & Compliance 7.3. bis 14.6.2014 12 Tage<br />

> CAS Consulting & Communication auf Anfrage 12 Tage<br />

> CAS Continuous Improvement 21.3. bis 12.7.2014 12 Tage<br />

> NEU CAS Quality Assurance 8.11.<strong>2013</strong> bis 8.2.2014 12 Tage<br />

Audits<br />

Externer Auditor 31.3. bis 15.4.2014 4 Tage<br />

Qualitätssicherung<br />

NEU CAS Quality Assurance 8.11.<strong>2013</strong> bis 8.2.2014 12 Tage<br />

Selbstprüfer 26.8. bis 23.9.2014 3 Tage<br />

Qualitätsprüfer 13.3. bis 30.5.2014 6 Tage<br />

Qualitätstechniker 13.1. bis 30.4.2014 13 Tage<br />

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten<br />

NEU Supplier Quality Management 20.1. bis 4.6.2014 9 Tage<br />

Business Excellence<br />

NEU CAS Business Excellence 28.2. bis 24.5.2014 12 Tage<br />

Journey to Excellence 17. und 18.9.2014 2 Tage<br />

Leaders for Excellence 14. und 15.5.2015 2 Tage<br />

EFQM Excellence Assessor 11.3. bis 13.3.2014 3 Tage<br />

Interner Excellence Assessor 10.4. und 6.5.<strong>2013</strong> 2 Tage<br />

Risikomanagement // Sicherheit<br />

NEU Business Continuity Management 18.11. bis 22.11.<strong>2013</strong> 5 Tage<br />

Risikomanager 29.4. bis 26.5.2014 3 Tage<br />

Betrieblicher Datenschutz- 2. bis 6.12.<strong>2013</strong> 5 Tage<br />

verantwortlicher<br />

Informations- und 17. bis 21.2.2014 5 Tage<br />

IT-Sicherheitsbeauftragter<br />

Umwelt- // Energiemanagement<br />

Umweltmanager 26.8. bis 10.12.2014 11 Tage<br />

NEU Energiemanager 22.10. bis 3.12.2014 5 Tage<br />

Six Sigma // Kaizen<br />

NEU Lean Six Sigma Green Belt 11.3. bis 8.4.2014 6 Tage<br />

NEU Lean Six Sigma Black Belt 27.8. bis 13.11.2014 12 Tage<br />

>> Die kompakten CAS-Module (Certificate of Advanced Studies)<br />

bieten die Möglichkeit zur gezielten individuellen Weiter bildung oder<br />

zum Erwerb eines international anerkannten Abschlusses.<br />

>> Die Lehrgänge/Seminare werden auch bedarfsorientiert als<br />

InHouse-Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Seminare Nächste Termine Dauer<br />

Qualitäts- // Prozessmanagement<br />

Basiswissen Qualitätsmanagement 18. und 19.11.<strong>2013</strong> 2 Tage<br />

Strategie und Prozessmanagement 28. und 29.1.2014 2 Tage<br />

Prozessausrichtung und -gestaltung 21. und 22.11.<strong>2013</strong> 2 Tage<br />

Dokumentation und Einsatz 28.11. und 29.11.<strong>2013</strong> 2 Tage<br />

von Informationstechnologie<br />

Reifegradmodelle und 25.11.<strong>2013</strong> 1 Tag<br />

Prozessbewertungen<br />

Prozessverbesserung – Methoden zur 23. und 24.4.2014 2 Tage<br />

Leistungssteigerung<br />

Messung, Kennzahlen, Steuerung 18.11.<strong>2013</strong> 1 Tag<br />

Qualitätsmanager als Coach 17.9. bis 19.11.2014 4 Tage<br />

Intervision QM Coach 25.6.2014 1 Tag<br />

QM in der Automobilindustrie – 25. und 26.10.2014 2 Tage<br />

Einführung in ISO/TS 16949<br />

Qualitätsmanagement im 22. und 23.5.2014 2 Tage<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

Audits<br />

NEU Erfahrungsworkshop – 20.5.2014 1 Tag<br />

Masterklasse<br />

NEU Erfahrungsworkshop 28.5.2014 1 Tag<br />

für interne Auditoren<br />

Interner Auditor 3. bis 5.3.2014 3 Tage<br />

NEU Lieferantenaudit 19.6. bis 3.7.2014 3 Tage<br />

Interner Umweltauditor 24. und 25.11.2014 2 Tage<br />

Interner Auditor 7. bis 9.5.2014 3 Tage<br />

in der Automobilindustrie<br />

Lieferantenaudits 31.3. bis 2.4.2014 3 Tage<br />

bei Medizinprodukteherstellern<br />

Qualitätssicherung<br />

FMEA 10.9.2014 1 Tag<br />

Effizienzorientierte Prüfplanung 24. und 25.3.2014 2 Tage<br />

Grundlagen der Qualitätsprüfung 14.1.2014 1 Tag<br />

Methoden zur Qualitätsverbesserung 15. und 16.9.2014 2 Tage<br />

Optimieren der Prüfstrategien 25.9.2014 1 Tag<br />

Prüfmittelqualifikation 26. und 27.2.2014 2 Tage<br />

Statistik Grundlagen 14. und 15.11.<strong>2013</strong> 2 Tage<br />

Statistische Prozesslenkung 10. und 11.2.2014 2 Tage<br />

Statistische Prüfmethoden 8. und 9.4.2014 2 Tage<br />

Stichprobenprüfung nach AQL 11. und 12.3.2014 2 Tage<br />

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten<br />

NEU Lieferantenaudit 19.6. bis 3.7.2014 3 Tage<br />

NEU Lieferantenauswahl und QSV 31.3. und 1.4.2014 2 Tage<br />

NEU Bedarfsanalyse 20.1.2014 1 Tag<br />

zur Lieferantenentwicklung<br />

NEU Partnerschaftliche 31.3. bis 1.4.2014 2 Tage<br />

Lieferantenentwicklung<br />

NEU Reklamationsmanagement 18.3.2014 1 Tag<br />

in der Beschaffung<br />

Risikomanagement // Sicherheit<br />

OHSAS 18001 – Arbeitssicherheit 20. und 21.5.2014 2 Tage<br />

mit System<br />

Umwelt- // Energiemanagement<br />

NEU Energiemanagement mit ISO 50001 22.10.2014<br />

1 Tag<br />

NEU Energietechnik 6. und 7.11.2014 2 Tage<br />

NEU Energiemanagement: in der Praxis 14. und 15.11.2014 2 Tage<br />

NEU Aktuelle Trends 3.9.2014 0,5 Tage<br />

im Umweltmanagement<br />

Umweltmanagement: Systemaufbau 26.8. bis 11.9.2014 4 Tage<br />

Umweltmanagement: Vertiefung 12. und 13.11.2014 2 Tage<br />

Umweltgrundlagen: 29. bis 31.10.2014 3 Tage<br />

Umweltauswirkungen des Unternehmens<br />

Interner Umweltauditor 24. und 25.11.2014 2 Tage<br />

Six Sigma // Kaizen<br />

NEU Einführung in Lean Six Sigma 24. und 25.2.2014 2 Tage<br />

Kaizen Basics 2. und 3.4.2014 2 Tage<br />

VIII<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

auch das Organisations- und das<br />

KVP-Modul auf. Schliesslich haben<br />

wir die neuen Inhalte der Prozesse<br />

und Schweizer Dokumente<br />

auf Französisch übersetzt und<br />

ebenfalls integriert.<br />

... und dies alles in gut einem Jahr<br />

Ja, der Zeitrahmen für die Entwicklung<br />

und Umsetzung des<br />

neuen Managementsystems war<br />

ambitioniert, aber wir waren erfolgreich.<br />

Im Mai schafften wir die<br />

Rezertifizierung des Managementsystems<br />

in der Deutschschweiz,<br />

im September wurde<br />

Yverdon rezertifiziert sowie Yverdon<br />

BCS und Sierre neu zertifiziert.<br />

Die erfolgreiche Umsetzung<br />

gelang dank des Engagements aller<br />

involvierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Mitverantwortlich<br />

war aber sicher auch der breite<br />

Rückhalt des Projektes im Unternehmen.<br />

Das oberste Management<br />

stand von Anfang an geschlossen<br />

hinter dem Projekt und<br />

unterstützte mich wo immer nötig.<br />

Sowohl das neue System als<br />

Effizienz wird bei Bardusch grossgeschrieben (Fotos Bardusch)<br />

auch IMS PREMIUM wurden von<br />

allen Beteiligten sehr wohlwollend<br />

aufgenommen.<br />

Worin besteht die aktuelle<br />

Herausforderung nach der<br />

Implementierung des<br />

Managementsystems?<br />

Mit dem auf IMS PREMIUM basierenden<br />

neuen Managementsystem<br />

haben wir die gesetzten<br />

Ziele erreicht. Die Bardusch-<br />

Bardusch AG<br />

Die Bardusch AG ist ein hochspezialisiertes<br />

Hygiene- und Wäschelogistikunternehmen<br />

mit Sitz in Basel und Niederlassungen<br />

in Brugg, Rheinfelden,<br />

Yverdon und Sierre. Täglich waschen<br />

620 Mitarbeitende rund 100 Tonnen<br />

Wäsche. Die Bardusch AG betreut die<br />

gesamte Wäscheaufbereitung und<br />

-logistik für das Gesundheitswesen, die<br />

Hotellerie sowie für Gewerbe und<br />

Industrie und öffentliche Dienste. Mit<br />

Investitionen in innovative Technik und<br />

effiziente Prozesse bekennt sich Bardusch<br />

klar zum Standort Schweiz. Bardusch<br />

nimmt im schonungsvollen Umgang<br />

mit den natürlichen Ressourcen<br />

eine führende Rolle ein. Die Bardusch-<br />

Unternehmen sind nach verschiedenen<br />

Normen und Richtlinien zertifiziert,<br />

so zum Beispiel nach ISO 9001,<br />

ISO 14001oder ISO 13485.<br />

www.bardusch.ch<br />

Gruppe hat ein modernes, pragmatisches<br />

und schlankes Managementsystem<br />

erstellt. Aber<br />

natürlich wäre es falsch, sich auf<br />

den Lorbeeren auszuruhen, vielmehr<br />

gilt es nun den Transfer in<br />

den Alltag sicherzustellen. Die definierten<br />

Prozesse müssen nun<br />

gelebt und angewendet werden.<br />

Mit dem KVP-Modul verwalten<br />

wir nun zentral unseren Verbesserungsprozess,<br />

hier gilt es diszipliniert<br />

am Ball zu bleiben und zu<br />

dokumentieren. Für die erfolgreiche<br />

Umsetzung bis an die Basis<br />

befinden wir uns momentan noch<br />

in einer Schulungsphase. Erste Erfahrungen<br />

zeigen jedoch, dass das<br />

neue System rege genutzt wird.<br />

Produktenews<br />

ViFlow 5: Neu QMS-Template bzw. -Musterdatenbank als ISO-Zertifizierungsgrundlage<br />

In über 5 500 Unternehmen wird ViFlow eingesetzt um ein Prozess- und Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und auch eine ISO-Zertifizierung<br />

erfolgreich zu bestehen. Eine ISO-Zertifizierung verlangt u.a. den Nachweis, dass bestimmte Prozesse, zu nutzenden Vorgabenund<br />

Nachweisdokumente, Zuständigkeiten und Verfahren eindeutig geregelt, dokumentiert und im Unternehmen gelebt werden.<br />

Einige Tausend Auditoren und Kunden haben in den letzten Jahren mit ViFlow erzeugte Prozess- und Qualitätsmanagementsysteme aufgebaut<br />

und eine Zertifizierung erfolgreich bestanden. Diese Erfahrungen und auch die Normanforderungen werden neu in einem eintägigen<br />

QMS-Workshop vorgestellt. Die Kursteilnehmer erhalten dabei auch eine vollständige ViFlow-Musterdatenbank welche auch die meisten<br />

ISO-relevanten Prozesse beinhaltet. Damit sind Sie in der Lage, in kurzer Zeit Ihr spezifisches QMS-System aufzubauen und sich auf Ihre<br />

Leistungsprozesse zu konzentrieren. Der eintägige QMS-Workshop findet in kleinen Gruppen im Technopark Zürich statt.<br />

ViFlow 5 gehört mit seinen über 45‘000 tagtäglich genutzten Lizenzen zu den führenden BPM-Tools. Dies auch weil das Preis-/Leistungsverhältnis<br />

seinesgleichen sucht (ViFlow 5 ist bereits ab weniger als CHF 900.– erhältlich). Lassen sie sich die aktuellen QMS-Schulungstermine<br />

geben und verlangen Sie das Schulungsprogramm.<br />

ViFlow-Competence-Center Schweiz<br />

Rolf Held & Partner GmbH<br />

Rhiweg 36<br />

8260 Stein am Rhein<br />

www.rolfheld.ch, email info@rolfheld.ch<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

21


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Persönliches Entwicklungsinstrument<br />

Supervision<br />

Von Ulrich Dessel<br />

Junge Führungskräfte müssen ihr Führungsverhalten<br />

reflektieren, damit aus ihnen Führungspersönlichkeiten<br />

werden. Doch auch ältere sollten<br />

sich regelmässig fragen: Was mache ich gut und<br />

was könnte ich noch besser machen? In Supervisionssitzungen<br />

tauschen sie sich mit Kollegen unter<br />

professioneller Leitung über ihre Erfahrungen aus.<br />

Seit einigen Jahren halten in<br />

den Non-Profit-Organisationen<br />

zunehmend Managementmethoden<br />

Einzug, die sich<br />

in der Wirtschaft bewährt haben.<br />

Ähnliches geschieht in umgekehrter<br />

Richtung. Unternehmen<br />

nutzen aufgrund der veränderten<br />

Arbeitsbeziehungen zunehmend<br />

Verfahren, die ursprünglich<br />

im Non-Profit-Bereich zu Hause<br />

waren. Eine hiervon ist die Supervision.<br />

Sie hat sich in den letzten<br />

30 bis 40 Jahren im sozialpädagogischen<br />

und -therapeutischen Bereich<br />

zu der Methode entwickelt,<br />

mit der die dort Arbeitenden ihr<br />

berufliches Handeln reflektieren<br />

und versuchen, die Qualität ihrer<br />

Arbeit zu sichern.<br />

Ulrich Dessel ist einer der beiden Geschäftsführer<br />

der Unternehmensberatung Nollens,<br />

Dessel & Kollegen. Die 1995 gegründete<br />

Mittelstandsberatung unterstützt mittelständische<br />

Betriebe beim Steigern ihrer Leistungskraft<br />

und Erhöhen ihres Outputs. Nollens,<br />

Dessel & Kollegen GmbH, Kitzbergstr. 28,<br />

D-83564 Soyen, T. +49 (0)8071 904585,<br />

info@die-mittelstandsberatung.de,<br />

www.die-mittelstandsberatung.de<br />

Supervision als Angebot<br />

Die Möglichkeit zur Supervision<br />

wird attraktiv – aus folgendem<br />

Grund: Lange Zeit wurden im<br />

Wirtschaftsbereich Unternehmen<br />

weitgehend mit ihren Organigrammen<br />

gleichgesetzt beziehungsweise<br />

den hierarchischen<br />

Strukturen, die diese widerspiegeln.<br />

Übersehen wurde, dass die<br />

Schule der<br />

Selbstreflektion<br />

Energie eines Unternehmens weder<br />

in dessen Strukturen noch in<br />

dessen einzelnen Mitarbeitern<br />

ruht. Sie liegt vielmehr in den<br />

Arbeits- und Kommunikationsbeziehungen,<br />

die die Mitarbeiter<br />

miteinander und das System<br />

Unternehmen mit seiner Aussenwelt<br />

verbinden.<br />

Im zurückliegenden Jahrzehnt<br />

haben dies die meisten Unternehmen<br />

erkannt. Deshalb förderten<br />

sie unter anderem die Bereichsgrenzen<br />

und Hierarchieebenen<br />

übergreifende Team- und<br />

Projektarbeit. Auch die Funktion<br />

der Führungskräfte wurde neu definiert.<br />

Als ihre Kernaufgabe wird<br />

heute weitgehend verstanden, die<br />

Beziehungen<br />

• zu ihren Mitarbeitern,<br />

• zwischen ihren Mitarbeitern<br />

und<br />

• zu den anderen Unternehmensbereichen<br />

so zu gestalten, dass eine möglichst<br />

effektive Zusammenarbeit<br />

entsteht. Ausserdem sollen sie dafür<br />

sorgen, dass sich die Kompetenz<br />

ihrer Mitarbeiter so entwickelt,<br />

dass diese auch dann noch<br />

ihren Beitrag zum Erreichen der<br />

Bereichs- und Unternehmensziele<br />

leisten (können), wenn sich<br />

die Anforderungen massiv wandeln.<br />

Menschen «ticken» anders<br />

als Maschinen<br />

Das fällt vielen Führungskräften<br />

in Wirtschaftsunternehmen<br />

schwer. Unter anderem, weil sie<br />

oft ein anderes Menschenbild haben<br />

als die Personen, die im Sozialbereich<br />

arbeiten. Pädagogen<br />

und Therapeuten erachten es als<br />

selbstverständlich, dass sich im<br />

Denken und Handeln jedes<br />

Menschen dessen Geschichte und<br />

Erfahrungen widerspiegeln. Deshalb<br />

ist es für sie «normal», dass<br />

Menschen auf dieselben Herausforderungen<br />

und Impulse unterschiedlich<br />

reagieren. Vielen Führungskräften<br />

fehlt ein solches<br />

Menschenbild. Deshalb verstehen<br />

sie oft nicht, warum Mitarbeiter<br />

auf dasselbe Verhalten von ihnen<br />

unterschiedlich reagieren.<br />

Hinzu kommt: Auch ihr eigenes<br />

Denken und Handeln begreifen<br />

viele Führungskräfte nicht als das<br />

Resultat ihrer Geschichte und des<br />

sozialen Kontextes, in den sie eingebettet<br />

sind. Deshalb ist ihnen<br />

vielfach nicht bewusst, dass sie im<br />

Umgang mit Menschen stets dieselben<br />

Verhaltensmuster zeigen.<br />

Und noch weniger verstehen sie,<br />

warum dies so ist. Also sehen sie<br />

auch keinen Ansatzpunkt, um gewisse<br />

Verhaltensmuster von sich<br />

zu ändern – zum Beispiel, um die<br />

Kommunikation mit ihren Mitarbeitern<br />

zu verbessern.<br />

Auch Führungskräfte<br />

entwickeln sich<br />

Eng damit zusammen hängt, dass<br />

viele Führungskräfte ihr von der<br />

Technik oder Betriebswirtschaft<br />

geprägtes Entwicklungsverständnis<br />

auf Menschen übertragen. Dabei<br />

signalisiert bereits die deutsche<br />

Sprache, dass hier ein Unterschied<br />

besteht: Maschinen werden<br />

entwickelt; Menschen hingegen<br />

entwickeln sich.<br />

Weil ihnen dieser Unterschied<br />

nicht bewusst ist, wirken manche<br />

Führungskräfte auf Aussenstehende<br />

zuweilen wie Gärtner, die<br />

an Grashalmen ziehen, damit das<br />

Gras schneller wächst. Das heisst,<br />

sie konzipieren Fördermassnahmen<br />

für ihre Mitarbeiter und<br />

übersehen dabei, dass ihr Bemühen<br />

vergebens ist, wenn<br />

• die Betroffenen nicht bereit<br />

sind, sich zu entwickeln, und<br />

• sie ihnen nicht ausreichend Zeit<br />

zum «Wachsen» lassen.<br />

Oder sie beschliessen Umstrukturierungen<br />

und übersehen dabei,<br />

dass sie hierdurch zwar etwas verändern,<br />

aber nichts entwickeln –<br />

weder Menschen noch Beziehungen.<br />

Vielen Führungskräften fehlen<br />

ausser dem Know-how auch die<br />

erforderlichen Fähigkeiten zum<br />

Entwickeln von Menschen und<br />

den Beziehungen zwischen ihnen.<br />

22<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


BUSINESS EXCELLENCE<br />

Deshalb sind sie überfordert,<br />

wenn Unternehmen von ihnen<br />

fordern, sie sollten Coachs ihrer<br />

Mitarbeiter sein. Diese Anforderung<br />

an Führungskräfte wird heute<br />

zwar oft formuliert, im Betriebs-<br />

und Führungsalltag aber<br />

nur selten umgesetzt – aus vielerlei<br />

Gründen.<br />

Und nur ganz selten wird den<br />

Führungskräften die Möglichkeit<br />

geboten, ihr Führungsverhalten<br />

zum Beispiel im Rahmen einer<br />

Supervision berufsbegleitend zu<br />

reflektieren, um Handlungsalternativen<br />

zu entwickeln.<br />

Führungsprobleme sind<br />

meist tabu<br />

Dabei wäre dies sinnvoll. Auch<br />

weil in vielen Unternehmen noch<br />

eine Kultur existiert, in der es für<br />

eine Führungskraft zwar möglich<br />

ist, im Kollegenkreis daran zu<br />

zweifeln, ob eine technische oder<br />

betriebswirtschaftliche Entscheidung<br />

von ihr richtig war. Nahezu<br />

tabu ist es aber, dass eine Führungskraft<br />

darüber nachdenkt, ob<br />

zum Beispiel ein Konflikt in der<br />

Zusammenarbeit darin begründet<br />

sein könnte, dass sie aufgrund ihrer<br />

Biografie ihre Führungsrolle<br />

falsch interpretiert. Für die meisten<br />

Unternehmen gilt: Ein solches<br />

Sich-in-Frage-Stellen ist in ihnen<br />

ohne Gesichtsverlust nicht möglich.<br />

Dabei wäre dies nötig. Denn wie<br />

sollen die Führungskräfte ihr<br />

Selbstverständnis sowie ihr Führungsverhalten<br />

verändern, wenn<br />

dieses im Betriebsalltag nicht thematisierbar<br />

ist? Und wie sollen sie<br />

ihre Mitarbeiter zu einem Hinterfragen<br />

und Verändern ihrer Denkoder<br />

Verhaltensgewohnheiten<br />

motivieren (können), wenn sie<br />

selbst hierzu nicht bereit und fähig<br />

sind? Entsprechend wichtig<br />

wäre es, in den Unternehmen Foren<br />

zu schaffen, wo die Führungskräfte<br />

gemeinsam ihr Führungsverhalten<br />

reflektieren, und zwar<br />

anhand von konkreten Herausforderungen,<br />

vor denen sie im Betriebsalltag<br />

stehen.<br />

Genau dies geschieht bei einer Supervision.<br />

Hierbei treffen sich die<br />

Führungskräfte eines Unternehmens<br />

in regelmässigen Zeitabständen,<br />

zum Beispiel alle sechs<br />

bis acht Wochen, zu einem Supervisionstag.<br />

Gemeinsam analysieren<br />

sie dann im Kollegenkreis ihr<br />

Vorgehen und Verhalten bei konkreten<br />

Aufgaben und Herausforderungen,<br />

vor denen sie in den<br />

zurückliegenden Wochen im Führungsalltag<br />

standen. Erarbeitet<br />

wird unter anderem «Was lief gut,<br />

was weniger gut?», «Was waren die<br />

Ursachen hierfür?» und «Was lernen<br />

wir daraus?», bevor schliesslich<br />

vereinbart wird: Was machen<br />

wir künftig anders? Dies alles geschieht<br />

unter Anleitung eines externen<br />

Beraters – also einer Person,<br />

die nicht in das System Unternehmen<br />

eingebunden ist.<br />

Dies ist wichtig, weil nicht nur jede<br />

Person, sondern auch jedes<br />

System blinde Flecken hat. Das<br />

heisst: Seine (Mit-)Glieder haben<br />

gemeinsame Denk- und Verhaltensmuster,<br />

die sie nicht wahrnehmen.<br />

Deshalb muss ab und zu<br />

Jeder hat blinde<br />

Flecken<br />

ein Externer dem System Unternehmen<br />

den Spiegel vorhalten,<br />

damit es seine blinden Flecken<br />

erkennt. Erst dann können sie bearbeitet<br />

werden.<br />

Foren für<br />

Erfahrungsaustausch<br />

schaffen<br />

Der Vorteil solcher regelmässiger<br />

Supervisionssitzungen für ein Unternehmen<br />

ist: Seine Führungskräfte<br />

haben ein Forum, wo sie<br />

sich zeitnah über aktuelle Probleme<br />

im Führungsalltag austauschen<br />

können und von und mit<br />

Kollegen lernen. Und in dem Unternehmen<br />

entwickelt sich allmählich<br />

eine Kultur, in der auch<br />

(individuelle) Führungsprobleme<br />

besprechbar sind und nicht tabuisiert<br />

werden, sodass die Führungskompetenz<br />

der Führungsmannschaft<br />

immer weiter steigt.<br />

Besonders fruchtbar und sinnvoll<br />

sind regelmässige Supervisionstreffen,<br />

wenn die Mitglieder einer<br />

Organisation vor der Herausforderung<br />

stehen, künftig andere<br />

Denk- und Verhaltensmuster zu<br />

zeigen – zum Beispiel, weil sich<br />

der Markt gewandelt hat. Oder<br />

weil das Unternehmen umstrukturiert<br />

und eine neue Strategie<br />

formuliert hat. Oder weil sich<br />

durch das Einführen neuer Technologien<br />

die Arbeitsbeziehungen<br />

und -inhalte verändert haben. In<br />

all diesen Fällen ist ein partielles<br />

Um- oder Neulernen nicht nur der<br />

Mitarbeiter, sondern auch der<br />

Führungskräfte nötig. Das heisst,<br />

sie müssen gewohnte Denk- und<br />

Verhaltensmuster aufgeben und<br />

stattdessen neue Denk- und Verhaltensroutinen<br />

entwickeln. Das<br />

fällt fast allen Menschen schwer –<br />

nicht nur, weil sie sich ihrer Denkund<br />

Verhaltensroutinen oft nicht<br />

bewusst sind, sondern auch, weil<br />

diese ihnen Sicherheit vermitteln.<br />

Also benötigen sie eine prozessbegleitende<br />

Unterstützung.<br />

Hilfe für junge<br />

Führungskräfte<br />

Entsprechendes gilt, wenn junge<br />

Mitarbeiter eines Unternehmens<br />

erstmals eine Führungsfunktion<br />

übernehmen. Auch dann empfiehlt<br />

es sich, ein Forum zu schaffen,<br />

wo sie sich zeitnah mit Kollegen,<br />

die sich in einer ähnlichen<br />

Situation befinden, über aktuelle<br />

Probleme im Führungsalltag austauschen<br />

können – nicht nur aufgrund<br />

ihrer noch bestehenden<br />

Verhaltensunsicherheit. Hinzu<br />

kommt: Aufgrund ihrer Unerfahrenheit<br />

können die jungen Führungskräfte<br />

vielfach, wenn Probleme<br />

beispielsweise bei der Mitarbeiterführung,<br />

auftreten, noch<br />

nicht einschätzen: Was sind die<br />

Ursachen hierfür? Liegt es an meinem<br />

Verhalten, dass die Mitarbeiter<br />

«rebellieren»? Oder sind die<br />

Probleme situationsbedingt? Das<br />

heisst: Opponieren die Mitarbeiter<br />

zum Beispiel, weil sie im Rahmen<br />

einer Umstrukturierung gewisse<br />

Privilegien verlieren? Die<br />

Folge: Die jungen Führungskräfte<br />

interpretieren die Situation falsch<br />

und ziehen hieraus die falschen<br />

Schlüsse.<br />

Zunehmend setzen gerade Hochleistungsorganisationen<br />

Supervision<br />

jedoch nicht nur als temporäres<br />

Entwicklungsinstrument<br />

ein. Sie bieten ihren Führungs-<br />

Im Kollegenkreis<br />

offen reden<br />

kräften vielmehr dauerhaft die<br />

Chance, in regelmässig stattfindenden<br />

Supervisionssitzungen<br />

ihr Führungsverhalten zu reflektieren<br />

– unter anderem, weil sie<br />

erkannt haben: Unser Unternehmensumfeld<br />

wandelt sich so<br />

schnell, dass unsere Führungskräfte<br />

eigentlich permanent vor<br />

der Herausforderung stehen, ihr<br />

Führungsverhalten zu überdenken.<br />

Sie haben zudem erkannt:<br />

Wenn unsere Führungskräfte regelmässig<br />

im Kollegenkreis über<br />

ihr Führungsverhalten sprechen<br />

und dieses reflektieren, trägt dies<br />

auch zum Entwickeln einer gemeinsamen<br />

Führungskultur in<br />

unserer Organisation bei.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

23


Risiken managen<br />

Risikomanagement in der Praxis<br />

Langfristig verankert<br />

Von Eric Montagne, Marta Thomik und Erik Norell<br />

Bei der Einführung eines Risikomanagementprozesses<br />

finden es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

oft spannend, mitzuwirken und bei der Erarbeitung<br />

der Risikoexposition der Firma ihre Meinung<br />

einzubringen. Trotzdem verliert Risikomanagement<br />

über die Jahre an Bedeutung. Der Elan geht<br />

verloren. Was ist zu tun, um den Prozess langfristig<br />

weiterzuentwickeln?<br />

Die Beratungsfirma i-Risk hat in<br />

den letzten Jahren über<br />

100 Firmen bei der Ein- und<br />

Weiterführung von Risikomanagement<br />

begleitet. Mit diesen Erfahrungen<br />

kann man die entscheidenden<br />

Einflüsse zur erfolgreichen Verankerung<br />

von Risikomanagement<br />

in drei Kategorien einteilen, die<br />

zeitlich in drei Phasen ablaufen:<br />

• Risikomanagement bei der Einführung<br />

• Risikomanagement im ersten<br />

Jahr<br />

• Risikomanagement in den Folgejahren<br />

Dr. Eric Montagne, Marta Thomik, Erik Norell<br />

beraten Unternehmen und die öffentliche<br />

Hand im Risikomanagement. Ihre Firma i-Risk<br />

GmbH ist ein Spin-off der ETH Zürich.<br />

Im Beirat fungiert Prof. Dr. Roman Boutellier,<br />

Vizepräsident der ETH Zürich. i-Risk GmbH,<br />

Technoparkstrasse 1, CH-8005 Zürich,<br />

T. +41 (0)44 514 90 00, mail@i-risk.ch, www.irisk.ch<br />

Einführung – Risikoregister<br />

anlegen<br />

Zu Beginn des Risikomanagementprozesses<br />

sollte die Führung des<br />

Unternehmens die Rahmenbedingungen<br />

klar definieren. Diese sollten<br />

auf die Firmengrösse und<br />

-struktur angepasst sein, um mit<br />

den bestehenden Ressourcen Risikomanagement<br />

langfristig<br />

weiterführen zu können. Dabei<br />

spielt auch die Branche und die Natur<br />

von potenziellen Gefahren eine<br />

Rolle. Drei Faktoren stehen beim<br />

Aufsetzen der Anfangsparameter<br />

in enger Verbindung zueinander:<br />

• Die Skala des Schadensausmasses<br />

zur Bewertung von Risiken<br />

• Die Flughöhe der Risikobetrachtung<br />

• Die Anzahl der bewerteten Risiken<br />

Die Untergrenze der Skala des<br />

Schadensausmasses zur Bewertung<br />

von Risiken definiert die Anzahl<br />

Risiken, die im System erfasst<br />

werden. Liegt der Schwellenwert<br />

beispielsweise bei CHF 300’000,<br />

werden mehr Risiken aufgenommen<br />

als bei CHF 500’000. Die Flughöhe<br />

der Risikobetrachtung bestimmt<br />

die Granularität der Risiken:<br />

Beispielsweise kann ein Ausfall<br />

der gesamten Produktion oder, tiefer<br />

angesiedelt, jede Produktionsanlage<br />

einzeln, als Risiko aufgeführt<br />

werden. Eine einheitliche Granularität<br />

der gesamten Risikoliste vereinfacht<br />

den Vergleich der Risiken<br />

untereinander. Demnach wird die<br />

Anzahl Risiken im Risikoregister<br />

zum einen davon beeinflusst, wie<br />

die Bewertungsskala definiert ist,<br />

und zum anderen durch die gewählte<br />

Flughöhe. Beide Faktoren<br />

sollten über die Jahre möglichst<br />

konstant gehalten werden, damit<br />

man den langfristigen Verlauf der<br />

Risiken erfassen kann.<br />

Weniger,<br />

aber dafür vertieft<br />

In der Praxis hat sich gezeigt, dass<br />

es am effzientesten ist, wenige Risiken<br />

in das Risikoregister aufzunehmen,<br />

diese jedoch vertieft zu betrachten.<br />

Bei den meisten Schweizer<br />

KMU bewegt sich die Anzahl<br />

Risiken um die 20. Durch den Fokus<br />

auf die grössten Bedrohungen<br />

kann die Qualität der Risikobetrachtung<br />

im Einzelnen sichergestellt<br />

werden. Wählt man bewusst<br />

eine tiefere Flughöhe zur Risikoidentifikation,<br />

werden automatisch<br />

mehr Risiken betrachtet. Dabei<br />

passiert es häufig, dass diese bereits<br />

in anderen Managementsystemen<br />

erfasst sind und daher doppelt geführt<br />

werden, was Ineffizienzen mit<br />

sich bringt.<br />

Ein weiterer Schlüsselpunkt eines<br />

effizienten Risikomanagements ist,<br />

jedes Risiko als Szenario zu<br />

formulieren und jeweils einen<br />

Verantwortlichen aus der Belegschaft<br />

zu benennen. Diese Risikoeigner<br />

unterrichten den Risiko-manager<br />

über Veränderungen und<br />

sind stets über den Status der risikoreduzierenden<br />

Massnahmen informiert.<br />

Bei einer Auswahl von<br />

ungefähr 20 Risiken ist die Flughöhe<br />

auf einer Ebene, auf der je-des<br />

Geschäftsleitungsmitglied zu sämtlichen<br />

Themen Stellung nehmen<br />

kann und alle Risiken in einem einzigen<br />

halbtägigen Workshop bewertet<br />

werden können. Damit wird<br />

eine objektive Einordnung der Risiken<br />

erreicht.<br />

Im ersten Jahr – Wirkung<br />

sichern<br />

Zum Abschluss der Einführung eines<br />

Risikomanagementprozesses<br />

wird die Risikopolitik definiert und<br />

verabschiedet, die das gesetzesmässig<br />

vorgeschriebene System längerfristig<br />

festlegt. Es empfiehlt sich,<br />

ein Dokument von ungefähr zehn<br />

Seiten aufzusetzen, in welchem<br />

hauptsächlich drei Punkte beschrieben<br />

werden:<br />

• Die Periodizität der Risikobewertung<br />

• Die Periodizität der Massnahmenüberwachung<br />

• Der Risikomanagementprozess<br />

inklusive Verantwortlichkeiten<br />

In den meisten Schweizer KMU<br />

wird die Risikoanalyse einmal jährlich<br />

durchgeführt und die Überwachung<br />

der Massnahmen findet<br />

quartalsweise statt. Viele Unternehmen<br />

tendieren dazu, die Frequenz<br />

zu erhöhen, um die Aktualität<br />

der enthaltenen Informationen<br />

zu steigern. Wichtig ist jedoch, die<br />

Frequenz der Massnahmenüberwachung<br />

höher als diejenige der<br />

Risikobewertung zu halten, denn<br />

nur so kann Risikomanagement<br />

seine ganze Wirkung erzielen.<br />

Durch die Umsetzung der definierten<br />

Massnahmen können Geld gespart<br />

und Konkurrenzvorteile ausgebaut<br />

werden. Unternehmen verwenden<br />

oft ein Ampelsystem zur<br />

Massnahmenüberwachung. In den<br />

24<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Risiken managen<br />

Quartalssitzungen, in welchen die<br />

Massnahmen besprochen werden,<br />

liegt der Fokus dann auf den gelben<br />

und roten Massnahmen, die im<br />

Verzug sind.<br />

Direkte<br />

Kommunikation<br />

Während des gesamten Risikomanagementprozesses<br />

sollte stets ein<br />

direkter Informationsfluss erfolgen:<br />

Es muss sichergestellt werden,<br />

dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Risiken direkt an den Risikomanager<br />

kommunizieren, damit<br />

dieser nötige Massnahmen einleiten<br />

kann. Insbesondere bei KMU<br />

ist deshalb die Einführung von<br />

zahlreichen Verantwortlichkeitsstufen<br />

im Prozess zu vermeiden.<br />

Bei einigen Firmen trifft man auf<br />

Mitarbeiter, welche die Risiken ihrer<br />

Division zusammentragen, filtern<br />

und an den Risikomanager<br />

weiterleiten. Dies verunmöglicht<br />

jedoch die schnelle und direkte<br />

Kommunikation aller mit dem Risikomanager.<br />

Eine pragmatische Lösung,<br />

um die direkte Verbindung<br />

zum Risikomanager zu gewährleisten,<br />

ist das Einrichten eines Briefkastens<br />

zur Kommunikation von<br />

Risiken und Gefahren.<br />

Risikomanagement in den<br />

Folgejahren<br />

Im Mittelpunkt des Risikomanagementprozesses<br />

steht der Mensch.<br />

Insbesondere bei der Risikoanalyse<br />

ist dabei Kreativität gefragt. Er<br />

schlägt neu erkannte Risiken vor<br />

und bewertet diese. Um eine Repetition<br />

zu vermeiden, sollte das Management<br />

immer wieder andere<br />

Personen in den Prozess einbeziehen.<br />

Die Risikoexposition eines<br />

Unternehmens wird damit jedes<br />

Jahr von einer neuen Seite beleuchtet.<br />

Bei einer jährlichen Risikoanalyse<br />

hat sich in der Praxis ein Dreijahreszyklus<br />

zur Anpassung der Risiken<br />

bewährt:<br />

1. Jahr: Risikoidentifikation anhand<br />

von Interviews und Checklisten<br />

sowie Bewertung der Risiken in<br />

einem gemeinsamen Workshop.<br />

2. Jahr: Hinzufügen, Löschen und<br />

Anpassen von Risiken sowie Bewertung<br />

der Risiken in einem gemeinsamen<br />

Workshop. Dabei werden<br />

vor allem die grössten Verschiebungen<br />

der Risiken analysiert.<br />

3. Jahr: Betrachtung von Trends in<br />

der Branche und Ableitung neuer<br />

Risiken sowie Analyse von Verschiebungen<br />

der Risikobewertung<br />

(Grafik 1).<br />

Risiken<br />

verändern sich<br />

Im ersten Jahr wird auf der «grünen<br />

Wiese» begonnen, indem man die<br />

Risiken anhand von strukturierten<br />

Interviews neu aufnimmt und anschliessend<br />

bewertet. Die im System<br />

bereits vorhandenen Risiken<br />

oder auch die Branchenerfahrungen<br />

externer Berater bei der erstmaligen<br />

Durchführung werden dabei<br />

als Checklisten hinzugezogen.<br />

Im Bewertungsworkshop bewertet<br />

das Management die Risiken und<br />

definiert Prioritäten für die Massnahmenumsetzung.<br />

Im zweiten Jahr liegt der Fokus auf<br />

den Verschiebungen der Risiken im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Der Zeitaufwand<br />

für die Risikoidentifikation ist<br />

relativ gering, da sich die Situation<br />

in den meisten Branchen über ein<br />

Jahr wenig verändert. Anschliessend<br />

werden die Risiken vom Management<br />

neu bewertet und mit<br />

Jährliche Risikoanalyse Grafik 1<br />

1. Jahr: Risikoidentifikation<br />

und -bewertung<br />

• Risikoidentifikation anhand<br />

von Interviews und Checklisten<br />

• Risikobewertung in einem<br />

gemeinsamen Workshop<br />

Risikoliste<br />

Risiko 1 Szenario Verantwortung<br />

Risiko 2 Szenario Verantwortung<br />

Risiko 3 Szenario Verantwortung<br />

Risiko 4 Szenario Verantwortung<br />

3. Jahr: Trendanalyse und Risikoverschiebung<br />

• Betrachtung von Trends in der Branche<br />

und Ableitung neuer Risiken<br />

• Analyse von Verschiebungen der<br />

Risikobewertung<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2010 2020 2030 2040<br />

2. Jahr: Risikoanpassung<br />

und -verschiebung<br />

• Hinzufügen, Löschen und<br />

Anpassen von Risiken<br />

• Risikobewertung und Analyse der<br />

zentralen Risikoverschiebungen<br />

S<br />

Risikoliste<br />

S<br />

2<br />

3<br />

c<br />

h<br />

Risiko 1 Szenario Verantwortung<br />

c<br />

h<br />

5<br />

a<br />

d<br />

Risiko 2 Szenario Verantwortung<br />

a<br />

d<br />

4 6<br />

3<br />

3<br />

e<br />

e<br />

n<br />

…<br />

n<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

Neues Risiko Szenario Verantwortung<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

1. Jahr<br />

3. Jahr<br />

3. Jahr<br />

S<br />

c<br />

h<br />

a<br />

d<br />

e<br />

n<br />

5<br />

5<br />

3<br />

3<br />

6<br />

1<br />

1<br />

6<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

der Bewertung vom Vorjahr verglichen.<br />

Der Fokus liegt dabei auf den<br />

wesentlichen Verschiebungen, zu<br />

denen jeweils eine Begründung dokumentiert<br />

wird. Die Bewertung<br />

der Risiken ändert sich in der Regel<br />

dann wesentlich, wenn Massnahmen<br />

eingeführt wurden oder signifikante<br />

Markt- oder Organisationsveränderungen<br />

stattgefunden haben.<br />

Aufgrund der Betrachtung der<br />

Risikoveränderungen kann die Effizienz<br />

der eingeführten Massnahmen<br />

aufgezeigt und gemessen werden.<br />

Im dritten Jahr integriert man<br />

Trends in die Analyse. In den ersten<br />

Jahren macht eine Sicht nach<br />

innen Sinn, um sich nicht stark<br />

auf externe Risiken zu konzentrieren<br />

und vor allem bei denjenigen<br />

Problemen anzusetzen, welche die<br />

Firma selber reduzieren kann. In<br />

den Folgejahren kann das Management<br />

den Blick mehr in die Zukunft<br />

und nach aussen richten. Der Einfluss<br />

von Makrotrends auf die Firma<br />

wird dabei analysiert. So kann<br />

man im dritten Jahr die Trends in<br />

der Branche analysieren und daraus<br />

für die Firma relevante Risiken<br />

identifizieren. Bei der Risikobewertung<br />

liegt der Fokus noch stärker<br />

als im Vorjahr auf den Veränderungen.<br />

Fazit<br />

Um Risikomanagement langfristig<br />

zu verankern und für die involvierten<br />

Personen möglichst bereichernd<br />

zu gestalten, sollten reine<br />

Wiederholungen vermieden werden.<br />

Sobald sich Repetition einschleicht,<br />

besteht die Gefahr, dass<br />

Risikomanagement zur Alibiübung<br />

verkommt. Nur erkannte<br />

Risiken können auch bearbeitet<br />

werden. Daher sollte der kreative<br />

Denkprozess durch neue Blickwinkel<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Auch ist es von Vorteil, von Zeit zu<br />

Zeit verschiedene Akteure in den<br />

Prozess zu involvieren, um neue<br />

Meinungen aufzunehmen. Dabei<br />

sind Querdenker mehr als willkommen.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

25


Risiken managen<br />

«Gutes» Prozessmanagement<br />

Basis der Optimierung<br />

Von Oliver Kopp und Markus Dörflinger<br />

Den Aufbau eines Prozessmanagements betrachten<br />

viele Unternehmen als Pflichtübung. Sollen operative<br />

Leistungsfähigkeit und Erfolg jedoch signifikant<br />

gesteigert werden, stellt ein funktionierendes<br />

Prozessmanagement eine wesentliche Voraussetzung<br />

dar. Gefragt ist dabei nicht mehr und nicht<br />

weniger als solides Handwerk.<br />

Prozessmanagement umfasst<br />

die Gestaltung, Lenkung und<br />

Überwachung von Abläufen<br />

in einer Organisation, damit diese<br />

ihre Ziele erreichen kann. Somit<br />

ist Prozessmanagement ein wichtiges<br />

Führungsinstrument.<br />

«Gutes»<br />

Prozessmanagement<br />

Das Prozessmanagement verdient<br />

diesen Titel erst dann, wenn nachfolgende<br />

Anforderungen erfüllt<br />

sind:<br />

Wiederholbarkeit<br />

Es werden nur Prozesse geregelt<br />

bzw. beschrieben, welche regelmässig<br />

ablaufen und standardisierte<br />

Resultate liefern müssen. Beim<br />

Prozess «Medikament X herstellen»<br />

ist der Grund für die Beschreibungswürdigkeit<br />

leicht nachvollziehbar,<br />

jedoch gilt die Anforderung<br />

zum Beispiel auch für den Prozess<br />

Oliver Kopp, Markus Dörflinger; Partner im<br />

Kompetenzfeld Lean Management bei<br />

Abegglen Management Consultants, Zürich,<br />

Binzmühlestrasse 80, CH-8050 Zürich,<br />

T +41 (0)44 908 48 48, www.abegglen.com,<br />

Oliver.Kopp@abegglen.com,<br />

Markus.Doerflinger@abegglen.com<br />

«Innovationen entwickeln». Auf<br />

Steuerungsebene muss definiert<br />

sein, wie Ideen generiert werden,<br />

wer für Innovationsaufträge verantwortlich<br />

ist und wie die Entscheidungsabläufe<br />

organisiert sind.<br />

Resultatorientierung<br />

Für alle beschriebenen Prozesse<br />

ist klar, welches Resultat bzw. welcher<br />

Output damit erzielt werden<br />

soll. So soll dank dem gelebten<br />

Prozess «Neukunden akquirieren»<br />

eine definierte Rate an Neukunden<br />

gewonnen werden.<br />

Kundenorientierung<br />

Die Resultate aller Prozesse sind<br />

konsequent auf den jeweiligen externen/internen<br />

Kunden und seine<br />

konkreten Bedürfnisse ausgerichtet.<br />

So muss der Prozess «Störung<br />

beheben» derart ausgestaltet<br />

sein, dass die Störung in der durch<br />

einen kundengerechten Service-<br />

Level zugesicherten Zeit behoben<br />

wird und der Kunde sein Kerngeschäft<br />

weiterführen kann.<br />

End-to-End-Gestaltung<br />

Jeder Kernleistungsprozess ist immer<br />

Teil einer Wertkette und muss<br />

mit Blick aufs Ganze definiert werden.<br />

So umfasst der End-to-End-<br />

Prozess «Herstellung von Türsystemen»<br />

bei einem Türsystem-Fertiger<br />

u.a. Teilprozesse wie Komponentenfertigung,<br />

Drittbeschaffung,<br />

Qualitätsprüfung, Spedition<br />

und Montage. Erst wenn die Teilprozesse<br />

der gesamten Supply<br />

Chain perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sind, kann dem Kunden<br />

das bestellte Türsystem zur vereinbarten<br />

Zeit und Qualität geliefert<br />

werden.<br />

Kontrollierbarkeit/Messbarkeit<br />

Der Ablauf eines gut definierten<br />

Prozesses ist kontrollierbar und<br />

seine Leistungsfähigkeit ist messbar.<br />

Für den Prozess «Fakturierung<br />

und Mahnungen durchführen»<br />

wird eine Häufigkeit von «mindestens<br />

monatlich» festgelegt. Die Debitorenzahlungsfrist<br />

macht eine<br />

Aussage über die Leistungsfähigkeit<br />

dieses Prozesses.<br />

Verantwortlichkeit<br />

Für jeden Prozess und dessen<br />

Resultate ist eine verantwortliche<br />

Stelle bzw. Person definiert.<br />

Der Prozess «Personentransporte<br />

durchführen» besteht aus verschiedensten<br />

Teilprozessen und<br />

diese wiederum aus einer grossen<br />

Zahl von Prozessschritten. Obwohl<br />

für jeden Teilprozess und<br />

jeden Prozessschritt Verantwortliche<br />

definiert sind, verbleibt die<br />

Gesamtverantwortung beim Leiter<br />

Personentransporte.<br />

(Aus-)Führung<br />

Alle Prozesse werden konsequent<br />

wie beschrieben umgesetzt. Die<br />

vorgängig genannten Anforderungen<br />

sind zwar wichtige Bausteine,<br />

von echtem Prozessmanagement<br />

kann jedoch nur bei der konsequenten<br />

Umsetzung der Prozesse<br />

gesprochen werden. Neben operativer<br />

Abwicklungserfahrung bei<br />

der Umsetzung von Prozessen<br />

wird hier vor allem eine führungserfahrene<br />

und entschlossene Linie<br />

benötigt.<br />

Optimierung auf stabiler<br />

Basis<br />

Praktisch jedes Unternehmen unterliegt<br />

heute einem permanenten<br />

Veränderungsdruck. Deshalb werden<br />

regelmässig Prozessoptimierungen<br />

durchgeführt, mit denen<br />

Verbesserungen bezüglich Zeit,<br />

Prozessreife Grafik 1<br />

Prozessreife<br />

Sicherstellen der<br />

stabilen Basis<br />

Optimierungen<br />

durch<br />

Mitarbeitende<br />

Kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

Zeit<br />

26<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Risiken managen<br />

Beschreibungswürdigkeit Grafik 2<br />

Kriterien* für Beschreibungswürdigkeit<br />

eines Prozesses<br />

Prozess<br />

• generiert hohe Erträge<br />

• verursacht hohe Aufwände<br />

• kommt regelmässig bis häufig vor<br />

• hat mehrere Beteiligte oder Betroffene<br />

• hat viele Nahtstellen zu anderen Prozessen<br />

• ist hoch sensitiv (d.h. Null-Fehler-Toleranz)<br />

• ist sicherheitsrelevant<br />

• hat in der Vergangenheit zu Konflikten geführt<br />

• etc.<br />

* mind. 1 Kriterium muss erfüllt sein<br />

Kosten und/oder Qualität angestrebt<br />

werden. Diese Verbesserungen<br />

lassen sich jedoch nur dann<br />

effizient realisieren, wenn sie ausgehend<br />

von einer stabilen Basis<br />

vorgenommen werden können. Ist<br />

ein Prozess noch nicht definiert,<br />

kann eine Optimierung kaum<br />

zielgerichtet durchgeführt werden<br />

und endet häufig als Misserfolg.<br />

In der Praxis kann die Prozessreife<br />

in einer Organisation in der Regel<br />

einem von drei Reifegraden<br />

zugeordnet werden (vgl. Grafik 1).<br />

Das Erreichen der ersten Entwicklungsphase<br />

«stabile Basis» kann<br />

an folgenden Merkmalen erkannt<br />

werden<br />

• Wohlüberlegte Prozessarchitektur<br />

inklusive Prozesslandkarte ist<br />

vorhanden.<br />

• Beschriebene Teilprozesse sind<br />

konsequent aus der Prozesslandkarte<br />

abgeleitet.<br />

• Beschriebene Prozesse sind einfach<br />

ausgestaltet und klar standardisiert.<br />

• Beschriebene Prozesse werden<br />

durchgängig gelebt.<br />

• Messgrössen für alle beschriebenen<br />

Prozesse sind festgelegt.<br />

Somit liegt der Fokus in dieser<br />

Phase auf der Effektivität («die<br />

richtigen Dinge tun»).<br />

Wie eine stabile Basis<br />

erreicht werden kann<br />

Aus einer Vielzahl von Prozessprojekten<br />

in Organisationen unterschiedlichster<br />

Grösse und Ausrichtung<br />

fassen wir wichtige Anregungen<br />

zur Sicherstellung der stabilen<br />

Basis wie folgt zusammen:<br />

Klare Kriterien für Beschreibung<br />

Häufig werden zu viele Prozesse<br />

beschrieben. Prozesse müssen geschult,<br />

eingehalten, überwacht<br />

und weiterentwickelt werden. Will<br />

man dies wirkungsvoll tun, ist ein<br />

beträchtlicher Ressourceneinsatz<br />

erforderlich. Eine zu breite Auswahl<br />

von Prozessen verzettelt Ressourcen<br />

und schränkt den Handlungsspielraum<br />

häufig unnötigerweise<br />

ein. Erst nachdem die Kriterien<br />

zur Beschreibungswürdigkeit<br />

festgelegt und selektierend angewendet<br />

wurden, sollte mit der Beschreibung<br />

von Prozessen gestartet<br />

werden (vgl. Grafik 2).<br />

Prozesslandkarte als Wertkette<br />

definieren und Teilprozesse<br />

verknüpfen<br />

Prozessmanagement dient der<br />

Wertschöpfungssteuerung in einem<br />

Unternehmen. Dabei gibt es<br />

Kernprozesse (primäre Aktivitäten),<br />

die in einer logischen Folge<br />

der Leistungserstellung hin zum<br />

Kunden verlaufen. Zusätzlich werden<br />

sekundäre Aktivitäten benötigt,<br />

welche die Kernprozesse unterstützen;<br />

dazu gehören sämtliche<br />

Führungs- und Supportprozesse.<br />

Die Darstellung einer übersichtlichen<br />

Wertschöpfungs- oder<br />

Prozesslandkarte vermittelt allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

einen Blick auf das, worum es<br />

im Kern geht: End-to-End-Wertschöpfung.<br />

Einheitliche Notation und<br />

‹Flughöhe› zur Dokumentation<br />

der Prozesse festlegen<br />

Gerade in grösseren Unternehmen<br />

mit verschiedenen Organisationseinheiten<br />

und Standorten<br />

werden die Prozesse nach unterschiedlichen<br />

Notationen (Beispiel:<br />

Business Process Model and Notation,<br />

Ereignisgesteuerte Prozess-<br />

Kette, HPO-Diagramme) und/<br />

oder auf unterschiedlichen «Flughöhen»<br />

(Beispiel: nur auf Stufe<br />

«Prozessmodell» oder nur auf Stufe<br />

«Detailprozess») beschrieben.<br />

Dies kann eine Um- und Durchsetzung<br />

der Prozesse unnötig erschweren.<br />

Von oberster Leitung<br />

sind deshalb Notation und «Flughöhe»<br />

unternehmensweit einheitlich<br />

festzulegen.<br />

Visualisierung/Dokumentation<br />

der Prozesse von Experten<br />

begleiten lassen<br />

Prozesse einheitlich sowie auf einfache<br />

und verständliche Weise zu<br />

visualisieren, erfordert eine beträchtliche<br />

Erfahrung. Prozessverantwortliche<br />

aus der Linie sind<br />

häufig zeitlich oder inhaltlich<br />

überfordert, da diese Tätigkeit<br />

nicht zu ihren Kernaufgaben gehört<br />

und auch nicht regelmässig<br />

ausgeführt wird. Interne oder externe<br />

Fachleute müssen hier unterstützend<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Prozessstandards festlegen und<br />

Soll-Prozesse gestalten<br />

Gutes Prozessmanagement soll eine<br />

stabile organisatorische Basis<br />

sicherstellen und damit die Voraussetzung<br />

für trittsicheres Vorgehen<br />

bei Optimierungen schaffen.<br />

Es ist deshalb ratsam, von Beginn<br />

weg einen Soll-Zustand der<br />

Prozesse als Standard zu beschreiben.<br />

Hierbei kann man sich auf<br />

eine interne «Gute Praxis» abstützen,<br />

die von allen Mitarbeitenden<br />

eingehalten werden soll. Auf dieser<br />

Grundlage lassen sich notwendige<br />

Veränderungen in Richtung<br />

Optimierung besser in Gang set-<br />

zen.<br />

Elemente der Beurteilung Grafik 3<br />

Qualität/Sicherheit<br />

• Erfüllung Qualitätsanforderungen<br />

• Erfüllung Sicherheitsanforderungen<br />

• Abweichungen/Abweichungshäufigkeit<br />

• Kundenzufriedenheit<br />

• etc.<br />

Prozessleistung<br />

Zeit<br />

• Bearbeitungszeit im Prozess<br />

• Durchlaufzeit im Prozess<br />

• Antwortzeit im Prozess<br />

• Reaktionszeit im Prozess<br />

• Warte-/Liegezeit im Prozess<br />

• Termintreue im Prozess<br />

• etc.<br />

Kosten/Effizienz<br />

• Anzahl/Ausgestaltung von Nahtstellen<br />

im Prozess<br />

• Standardisierungsgrad der im Prozess<br />

eingesetzten Ressourcen<br />

• Flexibilität der im Prozess<br />

eingesetzten Ressourcen<br />

• etc.<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

27


Risiken managen<br />

Prozessaufträge erteilen<br />

und einfordern<br />

Für Schlüsselprozesse empfiehlt<br />

es sich, einen schriftlichen Auftrag<br />

in Form eines Prozess-Steckbriefes<br />

zu formulieren und die-sen<br />

gemeinsam mit dem jeweiligen<br />

Prozessverantwortlichen zu unterzeichnen.<br />

Die wichtigsten Themen<br />

(unter anderem Ergebnisse/<br />

Nutzen, Messgrössen/Beurteilungskriterien,<br />

Kosten-/Komplexitätstreiber,<br />

erfolgskritische Nahtstellen,<br />

künftige Schlüsselthemen)<br />

Meetingpoint<br />

Bild: swiss-image.ch | Christian Perret<br />

Bildungs- und<br />

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Telefon +41 (0)71 969 60 30<br />

Prozessleistung definieren<br />

und messen<br />

Bei Einführung neuer oder Änderung<br />

bestehender Prozesse<br />

werden häufig nur zu Beginn deren<br />

Effektivität und Effizienz gemessen.<br />

Gerade bei eingeschliffenen<br />

Prozessen ist jedoch die Gefahr<br />

gross, dass die Leistungsfähigkeit<br />

abnimmt, da Standards<br />

aufgeweicht werden oder sich<br />

die Anforderungen zwischenzeitlich<br />

verändert haben. Ohne klar<br />

festgelegte Prozessziele und daraus<br />

abgeleitete Messgrössen kann<br />

nicht erwartet werden, dass dokumentierte<br />

Prozesse gelebt und<br />

kontinuierlich optimiert werden.<br />

Deshalb ist für jeden Prozess festzulegen,<br />

in welcher Häufigkeit<br />

und von wem seine Leistung gemessen<br />

wird. Bei Unter-/Überschreitung<br />

von Grenzwerten ist<br />

die Führung darüber in Kenntnis<br />

zu setzen und notwendige Korrekturmassnahmen<br />

sind festzulegen<br />

(vgl. Grafik 3).<br />

Attraktives Prozess-Tool<br />

bereitstellen<br />

Prozesse werden dann gelebt,<br />

wenn die Prozessbeteiligten jederzeit<br />

und einfach auf die für<br />

ihre alltägliche Arbeit relevante<br />

Prozessdokumentation zugreifen<br />

können. Je anwenderfreundlicher<br />

Anschlussdokumente wie Checklisten,<br />

Arbeitsvorlagen, Formulare,<br />

Arbeitsanweisungen etc. miteinander<br />

verknüpft sind, desto eher<br />

wird regelmässig auf diese zugegriffen.<br />

Ebenso sollten Prozessdokumentationen<br />

von Prozessverantwortlichen<br />

auf intuitive Weise<br />

aktualisiert werden können, auch<br />

wenn sie diese Arbeiten nicht tagtäglich<br />

ausführen.<br />

Prozessbeteiligte regelmässig<br />

schulen<br />

Insbesondere von neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern darf<br />

nicht erwartet werden, dass sich<br />

diese selbstständig die notwendigen<br />

Prozesskenntnisse aneignen.<br />

Auch beim Stammpersonal sollte<br />

dies nicht als gegeben vorausgesetzt<br />

werden. Es ist eine wesentliche<br />

Aufgabe der Prozessverantwortlichen,<br />

die Prozessbeteiligten<br />

regelmässig aktiv zu schulen.<br />

Schwerpunkte sind dabei Verantwortlichkeiten,<br />

zu verwendende<br />

Hilfsmittel sowie angestrebte Prozessresultate.<br />

Attraktive<br />

Seminar- und<br />

Tagungslokalitäten<br />

Ausblick<br />

Wenn ein Unternehmen die stabile<br />

Basis seiner Organisation mit<br />

professionellem Prozessmanagement<br />

sichergestellt hat, sind wichtige<br />

Voraussetzungen für eine Optimierung<br />

durch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter erfüllt.<br />

Dann können Sie vom Fokus «Effektivität»<br />

zum Fokus «Effizienz»<br />

(«die Dinge richtig tun») wechseln<br />

und wichtige Punkte für Ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit sammeln.<br />

28<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Risiken managen<br />

Chancen durch Produktmanagement<br />

Der Produktmanager<br />

Von Ulrike Laubner<br />

Das Produktmanagement ist direkt für den Unternehmensgewinn<br />

verantwortlich. Ein Mangel im<br />

Produktmanagement hat schwerwiegende Konsequenzen,<br />

indem er zu Verzögerung bei Produkteinführungen,<br />

niedrigeren Margen und Umsatzeinbrüchen<br />

führt und andere Entwicklungen behindert.<br />

Was sind typische Schwachstellen? Was sind<br />

die Erfolgsfaktoren im Produktmanagement?<br />

Die Zunahme von mehr Wettbewerbern<br />

und Absatzmärkten<br />

erforderte in den letzten<br />

30 Jahren eine kundenorientierte<br />

Entwicklung und kontinuierliche<br />

Produkteinführungen. Der Druck<br />

auf mehr Innovationen, auf günstigere<br />

Preise, Variantenvielfalt,<br />

Ökologie und ein besseres Design<br />

führt auch bei einfachen Produkten<br />

zu einer immer höheren Komplexität.<br />

Diese Komplexität erfordert<br />

einen zuständigen Manager<br />

– den Produktmanager (PM). Vermehrte<br />

Stellenausschreibungen,<br />

Aus- und Weiterbildungen, Umfragen<br />

und Kongresse für Produktmanagement<br />

belegen die<br />

steigende Bedeutung.<br />

Schwachstellen im<br />

Produktmanagement<br />

Vom 16. bis 19. September <strong>2013</strong><br />

Ulrike Laubner, Dipl. Ing. (FH), Wirtschaftsing.<br />

(FH), Geschäftsführerin von Laubner product &<br />

management Beratung, Interimsmanagement,<br />

Coaching, Schulung im Produktmanagement,<br />

Hündlerstrasse 20c, CH-8406 Winterthur,<br />

T +41 (0)52 558 32 88,<br />

u.laubner@product-management.ch,<br />

www.product-management.ch<br />

fand in Zürich das erste Produktmanagementfestival<br />

der Schweiz<br />

statt. Ein Konsens der internationalen<br />

Referenten und Teilnehmer<br />

war, dass die Rolle des PM nicht<br />

klar definiert ist und die Kommunikation<br />

an den Schnittstellen eine<br />

oftmals sehr hohe Herausforderung<br />

darstellt. So viel wurde<br />

klar: Der PM ist kein Sachbearbeiter<br />

– er ist der Manager seines Produktes.<br />

Der PM analysiert Markt und<br />

Wettbewerb und sucht nach neuen<br />

Trends. Er erstellt Business<br />

Cases und Lastenhefte für das<br />

Kern- und erweiterte Produkt. Erfahrungen<br />

bei Kunden zeigen,<br />

dass Entscheidungsgrundlagen<br />

Neue Produkte aus<br />

dem Bauchgefühl?<br />

für ein neues Produkt immer noch<br />

schwammig und vom Bauchgefühl,<br />

politischen oder gewachsenen<br />

Strukturen abhängig sind. In<br />

technisch orientierten Unternehmen<br />

werden zu oft funktionsüberladende<br />

Produkte oder Produkte,<br />

die sich nicht am wahren Kundenbedürfnis<br />

orientieren, lanciert.<br />

Das verschwendet wichtige Entwicklungsressourcen<br />

und führt zu<br />

hohen Kosten bei allen Beteiligten.<br />

Eine besondere Rolle spielt die<br />

Kommunikation in den Schnittstellen.<br />

Der PM präsentiert seine<br />

Ideen der Geschäftsleitung,<br />

nimmt an Entwicklungsmeetings<br />

und Anwendertests teil, unterstützt<br />

Markteinführungen, ist<br />

beim Kunden vor Ort und vieles<br />

andere mehr. Umfragen zeigen,<br />

dass aufgrund von zu vielen Tätigkeiten<br />

und Projekten, unklaren<br />

Strukturen in der wichtigen Anfangsphase<br />

einer Produktplanung<br />

die Produktanforderungen nicht<br />

ganzheitlich definiert oder auch<br />

nicht alle Schnittstellen hinzugezogen<br />

werden. Eine frühzeitige<br />

Kommunikation mit internen und<br />

externen Beteiligten, wie zum Beispiel<br />

R&D, Design, QM, Testing,<br />

Einkauf, Produktion, Verkauf, After<br />

Sales Services, Marketing, ermöglicht<br />

eine breite Spezifikationsabdeckung.<br />

Diese verhindert<br />

in späteren Projektphasen zusätzliche<br />

Aufwände für neue Prototypen,<br />

teuren, Einkauf, Express-<br />

Transporte, Nacharbeiten bei<br />

Qualitätsmängeln etc.<br />

Als Manager des Produktlebenszyklus<br />

(PLC) pflegt der PM das bereits<br />

im Markt eingeführte Produkt.<br />

Die Aktualisierung der Produktdaten,<br />

Lancierung von Sondermodellen<br />

oder Relaunches,<br />

Produkterweiterungen gehören in<br />

diese Aufgabe. Dafür benötigt er<br />

jederzeit aktuelle und verlässliche<br />

Produkt- und Finanzkennzahlen,<br />

sowie Ressourcen, um die Marketingmassnahmen<br />

umzusetzen. In<br />

der Realität ist die Datenbeschaffung<br />

mühsam und die Ressourcen<br />

im PLC werden in vielen Abteilungen<br />

oft nicht eingeplant. Zusätzlich<br />

gehört auch die Auslaufplanung<br />

eines unrentablen Produktes<br />

dazu. Studien zeigen, dass<br />

die Produkteliminierung nur bei<br />

40 Prozent der Unternehmen aktiv<br />

durchgeführt wird. Die unattraktive<br />

Auslaufplanung benötigt<br />

zu viel Zeit und Ressourcen. Dennoch<br />

binden die Lagerkosten viel<br />

finanzielles Kapital, das für wichtigere<br />

Investitionen fehlen kann.<br />

Verzettelung<br />

als Gefahr<br />

Was ein Produktmanager<br />

braucht<br />

Ein PM ist die eierlegende Wollmilchsau<br />

– aber nicht das Mädchen<br />

für alles! Welcher Beruf bietet<br />

so viele verschiedene Tätigkeitsfelder,<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Schnittstellen, kreatives Potenzial<br />

und Erfolgsmöglichkeiten? Die<br />

damit einhergehenden Aufgaben<br />

und Kompetenzen sind hoch.<br />

Diese sind je nach Grösse und<br />

Art eines Unternehmens unterschiedlich.<br />

Wichtig ist jedoch,<br />

dass der PM seine verschiedenen<br />

Rollen wahrnimmt und intern die<br />

Funktion verstanden wird. So<br />

können Ängste, Kompetenzkonflikte<br />

oder Doppelspurigkeiten<br />

vermieden werden.<br />

Damit der PM erfolgreich agieren<br />

kann, benötigt er Handlungsfreiräume<br />

sowie eindeutige Kompetenzregelungen.<br />

Das Mindestmass<br />

an Kompetenz sind die<br />

Produkthoheit, die Kenntnis aller<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

29


Risiken managen<br />

Grafik 1<br />

technischen und finanziellen Daten<br />

seines Produktes sowie die<br />

Delegation von Aufgaben an andere<br />

Abteilungen, die zur Produktverbesserung<br />

oder Ideenausarbeitung<br />

dienen. Veränderungen<br />

im Pflichtenheft, Design oder Lieferumfang<br />

dürfen nur in Absprache<br />

mit dem PM geschehen. Daher<br />

ist der PM für die qualitative<br />

Produktabnahme verantwortlich.<br />

Grafik 2<br />

Planung<br />

Konzepte<br />

Ideen<br />

Umsetzung<br />

Produktmanagement<br />

Produktmanagement<br />

Einführung<br />

Produktpflege<br />

Kundeninteraktion<br />

Erfolgsfaktoren im<br />

Produktmanagement<br />

Immer wieder werden als Erfolgsfaktoren<br />

im Produktmanagement<br />

Kundenorientierung, Innovationsfähigkeit<br />

und abteilungsübergreifende<br />

Zusammenarbeit genannt.<br />

Die Trends zu mehr Nachhaltigkeit,<br />

kürzeren Produktlebenszyklen<br />

, vermehrter Interakti-<br />

Aktionsfelder des PM<br />

Organisation Mitarbeiter Prozesse<br />

Produktmanagementprozess<br />

Unternehmensziel<br />

Trends<br />

Bedürfnisse Gesetze<br />

Produktstrategie Funktionen<br />

Design<br />

PM Einkauf GL<br />

R&D Marketing<br />

Verkauf Vertrieb<br />

Produktion<br />

After Sales Partner<br />

Finanzen<br />

PM<br />

Produkt<br />

Produktlebenszyklusprozess<br />

on mit den Kunden und Produktdifferenzierung<br />

bleiben weiterhin<br />

aktuell. Die folgenden drei Bereiche<br />

beeinflussen die genannten<br />

Erfolgsfaktoren im Produktmanagement:<br />

1. Integration im Unternehmen<br />

Die Organisation des Produktmanagements<br />

(Grafik 1) ist ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor: Ist PM<br />

eine eigene Abteilung oder Marketing<br />

und Technik unterstellt<br />

und hat aus dieser Position heraus<br />

eine gewisse Abhängigkeit? Als gewinnerzeugende<br />

Funktion ist ein<br />

eigenständiger Bereich für das<br />

Produktmanagement am besten<br />

geeignet. Firmen mit einer guten<br />

Kundenorientierung und Verbesserungswillen<br />

erzielen im dynamischen<br />

Wettbewerb dauerhaft<br />

eine bessere Positionierung.<br />

Kommunikation<br />

ist fast alles<br />

Eine verlässliche und jederzeit<br />

verfügbare Informationssammlung<br />

ist essenziell für einen PM,<br />

der neue Visionen erstellt oder der<br />

GF rapportiert. Dazu sind die Bereitstellung<br />

der optimalen Software,<br />

Daten und Informationen<br />

sowie die Kooperation mit anderen<br />

Abteilungen nötig. Es gibt es<br />

heute viele Möglichkeiten einer<br />

gemeinsamen Datennutzung sowie<br />

Business Intelligence (BI)<br />

Software, welche die Kumulierung<br />

von Daten erheblich erleichtern.<br />

Jede Verschwendung von Zeit<br />

durch doppeltes Arbeiten, Suchen<br />

von Informationen, unklare Datenversionen<br />

muss zugunsten von<br />

mehr Marktforschung und strategischen<br />

Aufgaben eliminiert werden<br />

(Lean Productmanagement).<br />

Zudem sind auch finanzielle Mittel<br />

für Kunden- und Messebesuche<br />

sowie Marktrecherchen etc.<br />

wichtig. Kurze Genehmigungsverfahren<br />

oder PM-Budgets unterstützen<br />

die Innovationsfähigkeit<br />

und kürzere Produktrealisierungen.<br />

Zeit<br />

gewinnen!<br />

2. Mitarbeiter-Know-how und<br />

Persönlichkeit<br />

Manche PM stammen aus anderen<br />

Abteilungen und wechseln in<br />

das spannende Feld des PMs –<br />

doch kennen sie nicht zwingend<br />

die wahren Erwartungen, die an<br />

sie gestellt werden. Die Personalabteilung<br />

muss daher die richtigen<br />

Personen für das Produktmanagement<br />

auswählen und für<br />

deren optimale Entwicklung sorgen.<br />

In den letzten fünf Jahren<br />

gibt es vielfältige Schulungsmöglichkeiten<br />

im Produktmanagement<br />

– als mehrwöchige Seminare,<br />

Studiengänge oder NDS. Auch<br />

zusätzliches Know-how in den<br />

Be-reichen Marketing, Requirements<br />

Engineering, Projektmanagement,<br />

Kommunikation etc.<br />

erleichtert das professionelle Arbeiten<br />

als PM.<br />

3. Standardisierte Abläufe<br />

Eine Untersuchung von Planview<br />

2012 bei 320 Firmen hat gezeigt,<br />

dass bei 53 Prozent die Innovationen<br />

nicht schnell genug auf den<br />

Markt kommen und die Verzögerungen<br />

einer Produkteinführung<br />

nicht quantifiziert werden können.<br />

Bei diesen Zahlen müsste jede<br />

wirtschaftlich denkende Führung<br />

sofort die Prozesse optimieren,<br />

um die immense Verschwendung<br />

von Material, Mitarbeiterzeit<br />

und Kosten zu eliminieren.<br />

Was sind die zwei wesentlichen<br />

Prozesse für die Abläufe im Produktmanagement<br />

(Grafik 2)?<br />

a) Prozesse definieren und<br />

bestimmen<br />

Die Erstellung eines Produktmanagementprozesses<br />

(PMP) mit<br />

30<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


Risiken managen<br />

spezifischen Tätigkeiten unterstützt<br />

eine reproduzierbare, qualitative<br />

und kontrollierbare Produkteinführung.<br />

Die Methoden<br />

und Tools zur Analyse, Entscheidungsfindung,<br />

zum Controlling<br />

und zur Dokumentation sollen<br />

für alle PM im Unternehmen<br />

identisch sein. Dies ermöglicht<br />

Ver-tretungen, anderen Abteilungen<br />

und externen Partnern, sich<br />

schnell zurechtzufinden und eine<br />

Orientierung über die nächsten<br />

Schritte zu geben. Vorlagen und<br />

Checklisten reduzieren unproduktive<br />

Tätigkeiten im PM und<br />

ergeben ein hohes Potenzial für<br />

mehr kreative Zeit und innovative<br />

Lösungen. Das Rad muss nicht für<br />

jede Entwicklung neu erfunden<br />

werden.<br />

Umfassende Phasen im Produktmanagement<br />

von der Ideenfindung<br />

über die Planung und Realisierung<br />

des Produkts bis zur<br />

Markteinführung können in so einem<br />

Prozess abgebildet werden.<br />

90 Prozent der Firmen verlassen<br />

sich heute immer noch auf manuelle<br />

und informelle Methoden zur<br />

Gewinnung von Kundenfeedbacks<br />

und wundern sich dennoch,<br />

dass sie «am Kunden vorbei» entwickeln;<br />

Prioritäten und Anforderungen<br />

verändern sich zu häufig<br />

(und katapultieren die Entwicklungskosten<br />

in die Höhe!). Die<br />

Integration der Kunden ist in allen<br />

Phasen für den Produkterfolg<br />

wichtig. Die Kundenintegration<br />

kann genauso wie andere Tätigkeiten<br />

wie zum Beispiel Marktanalyse,<br />

Business Case, Produktspezifikation,<br />

Designbriefing,<br />

technische Dokumentation,<br />

Launchplanung etc. mit der Prozessgestaltung<br />

abgedeckt werden.<br />

b) Produktlebenszyklus<br />

Die Pflege im PLC ist Aufgabe des<br />

Produktmanagements. Was ist zu<br />

tun, wenn das Produkt lanciert ist,<br />

und wann ist es zu tun? Welche<br />

Kennzahlen werden erwartet?<br />

Welche Informationen müssen<br />

kommuniziert werden und an<br />

wen? Die Prozessgestaltung im<br />

PLC sichert die Routineaufgaben<br />

in allen Abteilungen, ermöglicht<br />

eine bessere Ressourcenplanung.<br />

Benchmarking und Kundenfeedbacks<br />

werden regelmässig durchgeführt,<br />

KPIs sind definiert und<br />

werden kontrolliert. So können<br />

die nötigen Produkt- oder Marketingmassnahmen<br />

zeitnah initiiert<br />

werden und führen letztendlich<br />

zu mehr Kundenzufriedenheit. In<br />

den Prozess des PLC gehören zum<br />

Beispiel das Controlling, die Aktualisierung<br />

von Produktdaten,<br />

Kommunikationsmassnahmen,<br />

Relaunch- und Auslaufplanung,<br />

Verkaufsaktionen, Reklamationsmanagement,<br />

Kundenzufriedenheitsanalysen.<br />

Fazit<br />

Ein funktionierendes Produktmanagement<br />

ist massgeblich für den<br />

Produkterfolg und die Beeinflussung<br />

der Entwicklungskosten verantwortlich.<br />

Falsche oder zu späte<br />

Produkte wirken sich direkt auf<br />

die Marge und den Umsatz aus.<br />

Der Produktmanager ist ein Unternehmer<br />

seines Produktes. Daher<br />

sind die Anforderungen an einen<br />

PM in fachlicher und persönlicher<br />

Sicht aufgrund seiner<br />

Schnittstellenfunktion und seiner<br />

vielfältigen Rollen und Kompetenzen<br />

sehr hoch. Eine optimale<br />

Organisation und definierte Prozesse<br />

und Verantwortlichkeiten<br />

unterstützen die Schnittstellenfunktion<br />

des PM. Mit der wachsenden<br />

Bedeutung des Produktmanagements<br />

gibt es clevere<br />

Softwarelösungen (PLM und BI),<br />

welche die Informationsaufbereitung<br />

vereinfachen. Mit der Etablierung<br />

eines professionellen PM<br />

und einer Vielzahl von parallelen<br />

Projekten gibt es immer mehr externe<br />

Projekt- und Produktmanager,<br />

die bei Engpässen in der Prozessoptimierung<br />

oder im Produktmanagement<br />

unterstützend<br />

zur Seite stehen. Dies erhöht zusätzlich<br />

die Chancen für sichere<br />

Produkteinführungen.<br />

Ihr Partner für<br />

Managementsysteme<br />

• ISO 14001<br />

Umweltmanagement<br />

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gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

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Risikomanagement<br />

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persönlich – kompetent – nachhaltig<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

31


Risiken managen<br />

Eine Kristallkugel für den CFO<br />

Die Lieferkette<br />

Von Stephan Göppert<br />

Im Kampf um eine gute Wettbewerbsposition auf<br />

dem schnelllebigen, globalen Marktplatz mit seiner<br />

Komplexität und seinen Risiken gibt es für die CFOs<br />

der Unternehmen womöglich eine Geheimwaffe.<br />

Diese Geheimwaffe war schon<br />

immer da: Sie ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der täglichen<br />

Abläufe in Unternehmen<br />

und gleichzeitig der Schlüssel zur<br />

Verbesserung des Betriebskapitals<br />

und des Cashflows. Sie liefert<br />

wichtige Daten für das bessere<br />

Verständnis von Risiken und kann<br />

sogar Umsatz sowie Profitabilität<br />

so sicher voraussagen, wie es<br />

kaum jemand erwarten würde.<br />

Das Geheimnis liegt in der Untersuchung<br />

der Lieferkette, die sehr<br />

viel mehr Potenzial bietet, als<br />

weithin angenommen.<br />

Für den CFO ist die Lieferkette ein<br />

Instrument, welches nahezu in<br />

Echtzeit ein Bild verschiedenster<br />

Faktoren zeichnet, die ein Unternehmen<br />

beeinflussen. Denn beobachtet<br />

man Produkte entlang ihrer<br />

Lieferkette, so gibt es zahlreiche<br />

Bedingungen, die Einfluss auf diese<br />

Güter, ihren Preis und letztlich<br />

die Kundenzufriedenheit nehmen.<br />

Auch nur eine einzige kritische<br />

Komponente im Bereich der Supply<br />

Chain oder ein bestimmtes<br />

Rohmaterial kann das gesamte<br />

Stephan Göppert, Vice President Germany und<br />

Global Relationship Manager bei Genpact Ltd,<br />

Postfach 1125, D-64665 Alsbach,<br />

T. +49 (0)6257 4069952<br />

http://germany.genpact.com<br />

Sourcing und die Profitabilität eines<br />

Unternehmens signifikant beeinflussen.<br />

Preise für Verbrauchsgüter<br />

voraussagen<br />

In den letzten Jahren ist die Marktvolatilität<br />

rasant angestiegen, insbesondere<br />

wenn man Öl und Verbrauchsgüter<br />

betrachtet. In diesem<br />

Zusammenhang stellt das<br />

Ausbalancieren von Bestandsinvestitionen<br />

und Beschaffungskosten<br />

für CFOs eine ständige Herausforderung<br />

dar. Die Lösung dieses<br />

Problems liegt in der Entwicklung<br />

eines Analysemodells, welches die<br />

makroökonomischen Faktoren<br />

überprüft, die Verbrauchsgüter wie<br />

Metalle beeinflussen, und Preistreiber<br />

identifiziert. Ein solches<br />

Analysemodell untersucht ausserdem<br />

die Lücke zwischen Angebot<br />

und Nachfrage von kritischen Verbrauchsgütern<br />

und liefert eine<br />

technische Analyse von historischen<br />

sowie aktuellen Preis- und<br />

Volumenentwicklungen.<br />

Einer der wichtigsten Rohstoffe für<br />

produzierende Unternehmen ist<br />

zum Beispiel Aluminium. Aktuelle<br />

Marktanalysen, Bewertungen und<br />

Prognosen des Aluminium-Preises<br />

sind für Unternehmen entscheidend,<br />

um im Einkauf zeitnahe und<br />

vorteilhafte Entscheidungen zu<br />

treffen. Mit dem Einsatz eines Analysemodells<br />

können Unternehmen<br />

punktgenauere Vorhersagen von<br />

Verbrauchsgüterpreisen generieren,<br />

intelligentere Einkaufsentscheidungen<br />

treffen und letztlich<br />

ihre Einkaufspreise signifikant<br />

senken. Je besser es dem CFO gelingt,<br />

komplexe Datensätze zu<br />

sichten und ein klares Gesamtbild<br />

zu generieren, desto besser können<br />

die Supply-Chain-Teams Prognosen<br />

erstellen und geeignete<br />

Ziele setzen.<br />

Lagerumschläge verbessern<br />

Aufgrund der steigenden Risiken<br />

einer erneuten Rezession und der<br />

hohen Unsicherheiten des Bankensystems<br />

ist es derzeit wichtiger<br />

denn je, das Betriebskapital möglichst<br />

umsichtig zu verwalten. Die<br />

Verbesserung der Lagerumschläge<br />

ist eines der Hauptziele im Supply<br />

Chain Management und steht für<br />

den CFO im Fokus seiner Bemühungen,<br />

das Betriebskapital zu optimieren.<br />

Der CFO benötigt hierzu<br />

ein fundiertes Verständnis der Zusammensetzung<br />

von Lagerinvestitionen<br />

und die Fähigkeit, den<br />

Lagerbestand möglichst produktiv<br />

sowie profitabel zu verwalten.<br />

Dies gelingt mithilfe von Lagerklassifizierungen<br />

anhand mehrerer<br />

Kriterien sowie durch die Optimierung<br />

von Sicherheitsbeständen<br />

und Service-Level-Anforderungen.<br />

End-to-End-Risiken<br />

minimieren<br />

Volatilität beeinflusst die gesamte<br />

Lieferkette. Bei der heutigen globalen<br />

Versorgungsbasis kann das<br />

weitreichende Konsequenzen für<br />

Unternehmen haben. Die Lieferkette<br />

ist wegen ihrer multiplen<br />

physischen und transaktionalen<br />

Übergabepunkte anfällig für Kontrollrisiken.<br />

Ein CFO, der den gesamten<br />

Einkaufs- und Erfüllungsprozess<br />

im Blick behält, ist sehr viel<br />

besser gegen mögliche Kettenreaktionen<br />

durch aufkommende Risiken<br />

gerüstet. Kenntnisse über die<br />

Treiber von Angebot und Nachfrage,<br />

die Kosten und sämtliche Endto-End-Prozesse<br />

befähigen den<br />

CFO zu einer Unternehmenspolitik,<br />

die Risiken minimiert und allgemein<br />

bessere Resultate erzielt.<br />

Ausgangspunkte dieser Bemühungen<br />

sind eine detaillierte finanzielle<br />

Evaluation und ein Benchmarking<br />

der Lieferanten.<br />

Integration des CFO in die<br />

Supply Chain<br />

Um den CFO in die Organisation<br />

der Supply Chain zu integrieren,<br />

nutzen fortschrittliche Unternehmen<br />

Technologien wie ERP-Systeme<br />

und Reporting, die es dem CFO<br />

erlauben, Daten zu extrahieren<br />

und schnell Entscheidungen zu<br />

treffen. Diese Integration bringt<br />

beiden Seiten Vorteile. Der CFO ist<br />

besser in der Lage, Umsätze und<br />

Profitabilität vorherzusagen, dabei<br />

Risiken zu minimieren und den<br />

Cashflow zu steigern. Auf der anderen<br />

Seite kann das Supply-<br />

Chain-Team Pläne entwickeln und<br />

umsetzen, die die tatsächlichen<br />

Einsatzfähigkeiten und Ziele des<br />

Unternehmens widerspiegeln. Im<br />

Zuge dieser Integration haben einige<br />

Unternehmen ihren CFOs bereits<br />

die direkte Verantwortung für<br />

die Funktionen der Supply Chain<br />

übertragen.<br />

Unternehmen, die einen Weg suchen,<br />

um ihr Betriebskapital langfristig<br />

zu kontrollieren, sollten ihre<br />

Lieferkette eingehend überprüfen.<br />

Es könnte gut sein, dass sie genau<br />

die Geheimwaffe birgt, die für einen<br />

Vorsprung im Markt und gegenüber<br />

dem Wettbewerb sorgt.<br />

32<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


qualität sichern<br />

Qualitätssicherung nach Mass<br />

Passgenaue Lösung<br />

Von Carolin C. Franke<br />

Eine ausgefeilte Unternehmensstrategie, ein<br />

cleverer Kapitaleinsatz und nicht zuletzt die<br />

Konsequenz der Geschäftsleitung stehen für den<br />

guten Ruf und den kontinuierlichen Erfolg eines<br />

Unternehmens. Doch das alles nützt nichts, wenn<br />

Produkte nicht höchsten Qualitätsansprüchen<br />

genügen.<br />

Jedoch verfügt nicht jedes Unternehmen<br />

über genügend Kapital,<br />

um in individuell angepasste<br />

Qualitätssicherungssysteme zu<br />

investieren. Dennoch wollen Firmen<br />

QM-Lösungen, die ebenso<br />

intelligent wie genial sind, und<br />

QS-Systeme, die sich immer wieder<br />

an die erweiterten Anforderungen<br />

der Produktion anpassen<br />

lassen und die gleichzeitig mit Lösungen<br />

aufwarten, die mit dem<br />

Firmenbudget kompatibel sind –<br />

ohne qualitative Abstriche.<br />

Qualitätsstandards<br />

optimieren<br />

Hier verschaffen moderne High-<br />

Level-Informations- und -Qualitätsmanagementsysteme<br />

grosse<br />

Vorteile. Denn mit einem individuell<br />

abgestimmten QM lassen<br />

sich Gewinn, Effizienz, Wirtschaftlichkeit<br />

und letztlich auch<br />

Weiterentwicklungen sowie Produktneuheiten<br />

effektiv optimieren.<br />

Doch was sind die Anforderungen<br />

an ein auf das Unternehmen<br />

angepasstes QM-System<br />

nach Mass?<br />

Basis ist die fundierte Datensammlung.<br />

Denn nur wenn sämt-<br />

Individuell<br />

und anpassbar<br />

Gerade für Hersteller aus den<br />

Bereichen der Luftfahrt-, Automobil-,<br />

Chemie- und Pharmaindustrie<br />

sowie dem Ernährungsgewerbe<br />

ist ein auf deren<br />

Ansprüche angepasstes Qualitätsmanagement<br />

(QM) unerlässlich.<br />

Denn es geht um nichts weniger<br />

als um die Sicherheit von Verbrauchern<br />

und Konsumenten und<br />

schlussendlich auch um langfristige<br />

und internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens.<br />

Gerade in Zeiten der Globalisierung<br />

und einer immer stärker<br />

werdenden Konkurrenz setzen<br />

Firmen deshalb auf eine optimal<br />

abgestimmte und zugleich kontinuierlich<br />

erweiterbare Qualitätssicherung<br />

(QS).<br />

Carolin C. Franke arbeitet für WORDFINDER<br />

LTD. & CO. KG, Lornsenstrasse 128 –130,<br />

D-22869 Schenefeld,<br />

T. +49 (0)40 840 55 92-24,<br />

www.wordfinderpr.com<br />

Messergebnisse weltweit und zeitgleich zur Verfügung stellen (Foto wenzel-group)<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

33


qualität sichern<br />

liche Qualitäts- und Prüfmerkmale<br />

verifiziert und festgelegt sind,<br />

können Toleranzwerte identifiziert<br />

werden. Dies erleichtert zudem<br />

die Fehlerkontrolle, da anhand<br />

der festgelegten Parameter<br />

fehlerhafte Teile direkt aussortiert<br />

und der Ablauf sofort fein justiert<br />

werden können. Ferner sollen<br />

sich alle Abläufe und Prozesse der<br />

zugrunde liegenden Parameter<br />

mit den Unternehmens-IT-Strukturen<br />

jederzeit neu aufeinander<br />

einstellen lassen, um auf selbst<br />

noch so geringe Veränderungen<br />

reagieren zu können.<br />

Dies wird beispielsweise auch<br />

dann relevant, wenn Unternehmen<br />

wachsen oder neue Produkte<br />

entwickeln. Auch die einzelnen<br />

Schritte von Messungen und der<br />

Zeitabstände, in welchen die Messungen<br />

erfolgen sollen, müssen<br />

Veränderte<br />

Messparameter<br />

festgelegt werden können. Wenn<br />

QS-Merkmale durch veränderte<br />

Messparameter erweitert werden,<br />

sollen sich die erforderlichen<br />

Hard- und Softwarekomponente<br />

schnell und ohne grossen finanziellen<br />

Aufwand herstellerunabhängig<br />

in das Tool einfügen lassen.<br />

Parallel zur Herausforderung<br />

der veränderten Produktionsfelder<br />

muss sich ein intelligentes<br />

QM-System deshalb stetig individuell<br />

anpassen lassen. Denn nur<br />

durch eine lückenlose Produktions-Fertigungskette,<br />

an deren<br />

Ende Produkte stehen, die höchsten<br />

Anforderungen genügen,<br />

bleibt ein Unternehmen nachhaltig<br />

wettbewerbsfähig.<br />

Massgeschneidertes<br />

Qualitätsmanagement<br />

Doch wie arbeitet solch ein intelligentes,<br />

individuell anpassbares<br />

QS-System genau? Über einen<br />

Touchscreen meldet sich der Mitarbeiter<br />

im System an und bestimmt<br />

dann den zu messenden<br />

Artikel. Die Software dokumentiert<br />

die Messpunkte jedes einzelnen<br />

Teils und führt den Mitarbeiter<br />

durch die Prüfschritte. Weichen<br />

nach zweimaliger Prüfung<br />

die Messwerte von den Vorgaben<br />

ab, stoppt das System, sodass sofort<br />

in die Produktion eingegriffen<br />

werden kann.<br />

Alle Daten und Messergebnisse<br />

werden dabei kontinuierlich verschlüsselt<br />

an den Datenserver gesendet<br />

und dort dokumentiert.<br />

Diese Informationen können allen<br />

Mitarbeitern weltweit zeitgleich<br />

und webbasiert zur Verfügung<br />

gestellt werden. Ob in Hamburg,<br />

Zürich oder Schanghai: Aufgrund<br />

offener Systemstrukturen<br />

stellt das Tool nach der Implementierung<br />

der Lösung durch die<br />

Erfassung und Dokumentation<br />

sämtlicher Qualitätssicherheitsdaten<br />

eine kontinuierlich wachsende<br />

Informationsplattform zur<br />

Verfügung.<br />

Bei der Auswahl eines IT-Dienstleisters<br />

wollen Unternehmen mit<br />

den genannten Ansprüchen an<br />

die QM-Software deshalb einen<br />

Anbieter, der individuelle Lösungen<br />

bereithält, die mit seinen offenen<br />

Schnittstellen und Systemen<br />

in der Lage sind, sich den unterschiedlichsten<br />

Anforderungen ei-<br />

marketplace<br />

Qualitätsberatung<br />

Qualitätsmanagement<br />

Beratungsunternehmen<br />

Aus-/Weiterbildung<br />

Beratung ISO-Zertifizierungen<br />

Organisationsoptimierungen<br />

Management-Systeme<br />

EKAS-Richtlinien<br />

leading to excellence<br />

IQS AG<br />

Untere Brühlstrasse 21<br />

CH-4800 Zofingen<br />

Tel. 062 745 10 45 www.iqs.ch<br />

Fax 062 745 10 55 info@iqs.ch<br />

fl consulting<br />

Fredy Lüchinger<br />

Unterlettenstrasse 14<br />

CH-9443 Widnau<br />

T 071 755 32 71<br />

F 071 755 32 73<br />

fl@flconsulting.ch<br />

www.flconsulting.ch<br />

Schulung – Beratung – Coaching<br />

Riggenbachstrasse 8 4600 Olten<br />

Tel. 034 448 33 33 Fax 034 448 33 31<br />

info@saq-qualicon.ch www.saq-qualicon.ch<br />

Zertifizierungen<br />

IHR<br />

INSERAT<br />

Corporate<br />

Quality<br />

Akademie<br />

info@cqa.de<br />

www.cqa.de<br />

Fernlehr-Ausbildung<br />

zugelassen<br />

Gesundheitswesen<br />

QB,QM<br />

Coaching<br />

Ausbildung<br />

Projekte<br />

Hans-Joachim Mathar<br />

Geschäftsführer<br />

TRIOLOGUE ®<br />

Kompetenzzentrum für<br />

Qualitätsmanagement<br />

Luzernerstrasse 50 • CH-6330 Cham<br />

Tel. 041 780 58 47 • Natel: 079 340 86 47<br />

hj.mathar@triologue.ch • www.triologue.ch<br />

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34<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>


qualität sichern<br />

nes Unternehmens jederzeit anzupassen,<br />

und dessen Software<br />

zudem mit bereits vorhandenen<br />

Standardanwendungen kompatibel<br />

ist. Deshalb schätzen Firmen<br />

Softwarespezialisten, die alles aus<br />

einer Hand bieten – von der individuell<br />

entwickelten Software<br />

über die Anpassung an die Hardware<br />

bis zur persönlichen Betreuung<br />

mit Hotline und Mitarbeiterschulung,<br />

deren zielgerichtete<br />

Lösungen und Entwicklungen<br />

aber nicht das Firmenbudget<br />

sprengen.<br />

Passgenaue Systeme für<br />

individuelle Ansprüche<br />

Um solch ausgeklügelte, sowohl<br />

bedarfsorientierte als auch kostenoptimierte<br />

Lösungen zu erhalten,<br />

entscheiden sich Firmen oftmals<br />

für flexible Anbieter jenseits<br />

starrer Standardlösungen, für IT-<br />

Entwickler, deren Lösungen und<br />

Systeme sich problemlos in die<br />

bestehende Infrastruktur einfügen<br />

lassen und deren Leistungen<br />

transparent und nachvollziehbar<br />

sind. Wie beispielsweise bei dem<br />

unabhängigen, inhabergeführten<br />

Familienunternehmen BINSERV,<br />

das seit 1991 für eine optimale Mischung<br />

aus Innovation und Bewährtem<br />

steht (www.binserv.de).<br />

Dort bekommen Unternehmen<br />

massgeschneiderte, strategisch<br />

ausgefeilte QS-Lösungen unter<br />

Berücksichtigung einer für jedes<br />

Unternehmen individuellen Kostenkontrolle.<br />

Der Beratungs-, Service-<br />

und Technologiedienstleister<br />

entwickelt IT-unterstützte Geschäftsprozesse<br />

aus einer Hand.<br />

Die Anschaffung von hochwertigen<br />

QS-Systemen ist oft mit hohen<br />

Anschaffungs-, Programmierungs-<br />

und Lizenzgebühren verbunden,<br />

doch BINSERV hält auch<br />

für kleinere und mittlere Firmen<br />

mit geringerem Budget einen interessanten<br />

Service bereit.<br />

Software aus<br />

einer Hand<br />

Hier bietet der IT-Spezialist aus<br />

Bonn eine nicht weniger hochwertige<br />

und dennoch günstige<br />

cloudbasierte Lösung als Software<br />

as a Service (SaaS). Einem Leasingvertrag<br />

gleich, zahlen Firmen<br />

eine monatliche Nutzungspauschale<br />

und sind damit umfänglich<br />

abgesichert. Mehr noch: Anders<br />

als beim Kauf sind in der SaaS<br />

wichtige Updates und Upgrades<br />

für diese Lösung bereits enthalten.<br />

Ein unschlagbares Argument<br />

für alle Firmeninhaber, die sicher<br />

sein wollen, dass das QM in ihrem<br />

Unternehmen, trotz enger Investitionsspielräume,<br />

dennoch stets<br />

auf dem allerneuesten Stand ist.<br />

Und so ihre Produkte, auch und<br />

gerade bei erweiterten Anforderungen<br />

in Bezug auf Neu- und<br />

Weiterentwicklungen, jederzeit<br />

mit der Konkurrenz Schritt halten<br />

können. Ein nicht unwesentliches<br />

Kriterium für das Management<br />

bei der Entscheidung, neue Märkte<br />

zu erschliessen.<br />

Fazit: Ob Web- oder Client-Server-<br />

Lösungen sowie SaaS-, Unternehmen<br />

wollen sichere, individuell<br />

angepasste, rechnergestützte QS-<br />

Systeme, die für optimale Standards<br />

in der Produktion sorgen<br />

und somit langfristige Wettbewerbsfähigkeit<br />

garantieren.<br />

Anzeige<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

35


publireportage<br />

PUBLiRePORtAGe<br />

SUCCeSS StORY<br />

SCHULVeRWALtUnG RiCHteRSWiL<br />

Jeden Sommer, wenn das nächste Schuljahr organisiert wird, fällt auch in der Schulverwaltung<br />

Richterswil viel Papier an. Doch mit dem neuen Schuljahr ist alles anders. Die manuellen<br />

Prozesse sind nun automatisiert.<br />

Wie eine Schule ihre Prozesse automatisiert<br />

Papierflut überrollt Richterswil<br />

Mitte Jahr herrscht Hochbetrieb<br />

in den Schulverwaltungen. Zu dieser<br />

Zeit treffen aus den Schulhäusern<br />

die Laufbahnentscheide<br />

für die Kinder ein, Einsprachen<br />

gegen Schulhauszuweisungen oder<br />

die Organisation von Klassenwiederholungen.<br />

Daneben läuft der<br />

übliche Briefwechsel mit den einzelnen<br />

Schulen weiter. In jedem<br />

Fall ist es eine Flut an Papieren,<br />

die der Administration einzuverleiben<br />

ist und den bereits vorhandenen,<br />

riesigen Bestand an Ordnern<br />

im Archiv weiter füllt. Bisher wurde<br />

in Richterswil, wie in anderen<br />

Schulen, dieser Prozess noch von<br />

Hand abgewickelt. Konkret mussten<br />

die nur in Papierform vorliegenden<br />

Informationen in die Datenbestände<br />

aufgenommen und<br />

die bestehenden Schülerprofile<br />

auf den neusten Stand gebracht<br />

werden. Eine mühselige Papierschlacht!<br />

Die Information – nicht das Papier –<br />

im Fokus<br />

Tempi passati. In der Schulverwaltung<br />

Richterswil trauert niemand<br />

den früheren manuellen Abläufen<br />

hinterher. «Heute nehmen wir jeden<br />

Brief nur noch in die Hand,<br />

wenn wir ihn scannen, alle sich<br />

anschliessenden Prozesse werden<br />

dann elektronisch abgewickelt»,<br />

erklärt Keller, Leiter Schulverwaltung.<br />

Konkret wird dazu die eingehende<br />

Post über einen Multifunktionsdrucker<br />

(MFP) direkt in die<br />

Schulverwaltungssoftware eingelesen<br />

und steht damit für alle weiteren<br />

administrativen Prozesse elektronisch<br />

zur Verfügung. Wobei jeder<br />

Brief schon beim Scannen am MFP<br />

dem jeweiligen Dossier zugewiesen<br />

wird. Die Informationen fliessen<br />

also direkt in die Dokumentenablage<br />

und stehen somit automatisch<br />

in den individuellen Datenbeständen<br />

zur weiteren Bearbeitung<br />

zur Verfügung. Und natürlich lassen<br />

sich alle Dokumente dort auch<br />

prüfen, bearbeiten, weiterverteilen,<br />

archivieren und auch jederzeit<br />

wiederfinden. Keller und seinen<br />

Mitarbeitern bleiben künftig viele<br />

Archivarbeiten erspart.<br />

Einfache und schnelle Umsetzung<br />

Angefangen hat alles im September<br />

2011 bei einem Erstgespräch mit<br />

der Graphax. Bei der Schulverwaltung<br />

war schlicht das Potenzial der<br />

modernen MFP-Geräte noch nicht<br />

bekannt, bisher hatte man die Geräte<br />

weitgehend als Drucker, Kopierer<br />

und Scanner genutzt. Auf<br />

Wunsch der Schulverwaltung wurde<br />

die Realisierung des Projekts auf<br />

den Winter 2012 terminiert. In der<br />

ohnehin hektischen Sommerzeit<br />

wollte man unbedingt eventuelle<br />

Systemausfälle vermeiden. Der<br />

Zeitplan ging dann auch auf, weiss<br />

Keller: «Im letzten Herbst hat man<br />

uns bereits die Lösung vorgestellt<br />

und eine Offerte zur Umsetzung<br />

abgegeben.» Bereits Anfang <strong>November</strong><br />

2012 wurde dann die erste<br />

auf die Bedürfnisse einer Schulverwaltung<br />

zugeschnittene Schnittstelle<br />

von Graphax bei uns installiert,<br />

schiebt er nach. Zwei Wochen<br />

später, nach der Feinabstimmung<br />

der MFP, lief die bis heute verwendete<br />

Software bereits reibungslos,<br />

erklärt Keller die Umsetzung.<br />

Die papierlose Schulverwaltung<br />

rückt näher<br />

Die Schulung der Mitarbeiter habe<br />

lediglich zwei Stunden beansprucht.<br />

So habe sich in der Praxis das<br />

Scannen und die sich anschliessende<br />

elektronische Abwicklung<br />

des Prozesses schnell etablieren<br />

können und gehörten heute bereits<br />

zum Alltag. Das Fazit: «Mit den<br />

technischen Details hatten wir<br />

nichts zu tun, sondern haben von<br />

Anfang an mit einer funktionstüchtigen<br />

Anwendung gearbeitet.» Bei<br />

der Umsetzung sei organisatorisch<br />

lediglich zu entscheiden gewesen,<br />

ob auch die Altbestände an Papier<br />

eingescannt werden sollen. Darauf<br />

habe man verzichtet, weil mit der<br />

neuen Lösung die Datenbestände<br />

ohnehin sukzessive wachsen, sodass<br />

bereits zum Schuljahr<br />

2016/2017 alle Informationen elektronisch<br />

vorliegen werden und<br />

dann der nun eingeführte elektronische<br />

Prozess komplett umgestellt<br />

ist. So könnte man, theoretisch, ab<br />

dem Sommer 2016 komplett auf<br />

das Papierarchiv verzichten, auch<br />

wenn das derzeit aus rechtlichen<br />

Gründen noch nicht erlaubt ist.<br />

Keller hat seine automatisierten<br />

Prozesse an einer Bezirkskonferenz<br />

der Schulverwalter seinen Kollegen<br />

vorgestellt. Er ist auf viele offene<br />

Ohren gestossen.<br />

36 <strong>MQ</strong> Management und Qualität 3/<strong>2013</strong><br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong>1


newsletter<br />

Weiterbildung gezielt nutzen<br />

Sorgfältig planen<br />

Weiterbildung wird oft nach dem Giesskannenprinzip<br />

eingesetzt. Jeder darf mal – egal ob es dem<br />

Mitarbeiter und dem Unternehmen etwas bringt.<br />

Damit sich diese Investition lohnt, sollte eine<br />

Massnahme gut vorbereitet werden.<br />

Mitarbeiter lernen auch nach<br />

Abschluss ihrer Ausbildung<br />

oder nach mehrjähriger Berufstätigkeit<br />

nicht aus. Lebenslanges<br />

Lernen ist in vielen Unternehmen<br />

Programm und gehört für die<br />

meisten Mitarbeiter zur Normalität.<br />

Unternehmen investieren im<br />

Rahmen der Personalentwicklung<br />

in die Fortbildung. Aber auch ohne<br />

Teilnahme an einer Massnahme<br />

der betrieblichen Weiterbildung<br />

qualifizieren sich Mitarbeiter<br />

(teilweise) auf eigene Kosten<br />

weiter, weil sie damit ihre Karrierechancen<br />

erhöhen oder sich<br />

umorientieren wollen. Die Qualifizierung<br />

ist notwendig, weil:<br />

• das Leistungs- und Lernpotenzial<br />

gesteigert werden kann;<br />

• Unternehmenskompetenzen<br />

und damit Wettbewerbsvorteile<br />

gesichert werden;<br />

• Mitarbeiterpotenzial optimal<br />

genutzt und Fachkräfteengpässen<br />

entgegengewirkt wird;<br />

• die Motivation und Mitarbeiterbindung<br />

erhöht, Fluktuation vermieden<br />

und die Arbeitgeber-Attraktivität<br />

gesteigert werden.<br />

Die grösste Herausforderung besteht<br />

vor allem darin, dem entsprechenden<br />

Mitarbeiter die zu seinen<br />

Anforderungen und zu denen des<br />

Unternehmens passende Fortbildung<br />

zu ermöglichen – und zwar<br />

so, dass er den grössten Nutzen für<br />

sich persönlich wie beruflich und<br />

im Sinne des Unternehmens daraus<br />

ziehen kann.<br />

Den Weiterbildungsbedarf<br />

einschätzen<br />

Im Vorfeld einer Weiterbildung<br />

sollte zwischen Mitarbeiter und<br />

Führungskraft besprochen werden:<br />

• Was ist der Anlass für die Weiterbildung?<br />

Gibt es Probleme?<br />

• Welche Kompetenzen sollen erlernt<br />

oder weiterentwickelt werden?<br />

Welche Ziele bezogen auf den<br />

Lerninhalt und die momentane<br />

Arbeitssituation sollen erreicht<br />

werden? Was soll sich konkret ändern<br />

oder verbessern?<br />

• Welche Hilfsmittel können helfen,<br />

um den Lerninhalt zu festigen<br />

und zu üben?<br />

• Wie kann das, was erlernt werden<br />

soll, im Arbeitsalltag eingesetzt<br />

werden?<br />

Grundsätzlich sollten Führungskräfte<br />

oder Personalentwickler eine<br />

Bedarfsanalyse durchführen,<br />

bevor sie einem Mitarbeiter eine<br />

Weiterbildungsmassnahme empfehlen<br />

oder genehmigen. Dazu<br />

gehören: eine Tätigkeits- und Aufgabenanalyse<br />

(Anforderungsprofil<br />

für eine Stelle) und eine Personen-<br />

oder Adressatenanalyse (Eignungsprofil).<br />

Die Abweichung zwischen<br />

Qualifikation und Anforderung<br />

deckt den Bedarf an Lernfeldern,<br />

-inhalten und -formen auf.<br />

Das passende<br />

Bildungsformat wählen<br />

Vorgesetzte oder Mitarbeiter sind<br />

bei der Wahl der passenden Bildungsmassnahme<br />

oft ratlos.<br />

Schliesslich müssen sie eine Wahl<br />

zwischen unterschiedlichen Lernformen<br />

und zahlreichen Lernformaten<br />

mit ihren jeweiligen Vorund<br />

Nachteilen treffen. Folgende<br />

Lernformen können unterschieden<br />

werden:<br />

• Präsenzkurs: Der Unterricht findet<br />

vor Ort beim Bildungsanbieter<br />

statt. Gelernt wird in einer Gruppe<br />

und unter Anleitung eines Dozenten.<br />

• Fernunterricht: Bei der Vermittlung<br />

von Kenntnissen und Fähigkeiten<br />

sind der Lehrende und der<br />

Lernende ausschliesslich oder<br />

überwiegend räumlich getrennt.<br />

Der Lehrende oder sein Beauftragter<br />

überwachen den Lernerfolg.<br />

• Blended Learning (integriertes<br />

Lernen): Dieses Modell verbindet<br />

die Vorteile von Präsenz- und Fernunterricht.<br />

• Training on the Job: Arbeitsplatzbezogenes<br />

Lernen, bei dem<br />

ein Vorgesetzter oder Experte den<br />

Mitarbeiter entsprechend am Arbeitsplatz<br />

bei betrieblichen Aufgaben<br />

anleitet.<br />

• Coaching: Beim klassischen<br />

Coaching steht ein externer Berater<br />

einem Mitarbeiter unterstützend<br />

zur Seite.<br />

• Selbstgesteuertes Lernen: Das<br />

Lernen erfolgt eigenverantwortlich<br />

und über Selbstlernprogramme<br />

(meist computergestützt) während<br />

der Arbeitszeit oder in der Freizeit.<br />

Die Auswahl des passenden Formats<br />

orientiert sich an Kriterien<br />

wie Budget, Zeit, Anzahl der betroffenen<br />

Mitarbeiter, Lernziele,<br />

Präferenzen der Teilnehmenden<br />

und Qualität des Angebots. Um die<br />

Qualität der «Lerndienstleistungen<br />

für die Aus- und Weiterbildung» zu<br />

prüfen, kann das Zertifikat nach<br />

DIN ISO 29990 hilfreich sein. Für<br />

Qualitätsstandards im Bereich E-<br />

Learning wird die Norm ISO/IEC<br />

19796-1:2005 vergeben. Bildungsanbieter<br />

können es bekommen<br />

und damit werben, wenn gewisse<br />

Anforderungen erfüllt wurden.<br />

Das Zertifikat ersetzt jedoch nicht<br />

die Sorgfalt bei der Auswahl, denn<br />

die Zertifizierung bestätigt nur,<br />

dass die selbst gesetzten Standards<br />

normkonform sind und in der Praxis<br />

angewendet werden. Erst ein<br />

Vergleich lässt eine Einschätzung<br />

zu, ob ein Anbieter die Anforderungen<br />

eines Kunden erfüllen<br />

kann. Es gibt auch Weiterbildungsunternehmen,<br />

die zwar kein Zertifikat<br />

haben, aber trotzdem qualitativ<br />

gut sind.<br />

Erfolg überprüfen<br />

Führungskräfte sollten nach jedem<br />

Seminar, an dem ein Mitarbeiter<br />

teilgenommen hat, von diesem<br />

konkrete Veränderungen einfordern.<br />

Die zentrale Frage sollte immer<br />

lauten: Welche drei Dinge sollen<br />

im Arbeitsalltag des Mitarbeiters<br />

oder im Team verändert und<br />

verbessert werden? Die Führungskraft<br />

sollte den Mitarbeiter auch<br />

bei der Umsetzung unterstützen<br />

und ihm dabei die notwendige Zeit<br />

geben. Findet keine Nachbereitung<br />

statt, besteht die Gefahr, dass<br />

die Weiterbildung weder dem Mitarbeiter<br />

noch dem Unternehmen<br />

einen Vorteil gebracht hat.<br />

Management-Werkzeuge<br />

Online-Beratung im Internet:<br />

www.business-wissen.de<br />

Newsletter abonnieren:<br />

www.business-wissen.de<br />

b-wise GmbH, Business Wissen<br />

Information Service<br />

T +49 (0)721 1839 710<br />

info@b-wise.de, www.b-wise.de<br />

<strong>MQ</strong> Management und Qualität 11/<strong>2013</strong><br />

37


AGENDA/VOrschau<br />

IMPRESSUM<br />

Vorträge / Tagungen / Seminare<br />

Controlling<br />

Öffentliche Verwaltung und NPO<br />

__5. <strong>November</strong>, Zürich<br />

Auskunft: www.praxisseminare.ch<br />

Interner Auditor<br />

Aufgaben und Anforderungen<br />

__5./6. <strong>November</strong>, Zürich<br />

Auskunft: www.quality-service.ch<br />

EFQM<br />

Internal Assessor Training (IAT)<br />

__5./6. Nov./3. Dezember, Stansstad<br />

Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch<br />

EFQM-Assessor<br />

Der offizielle Refresher<br />

__7. <strong>November</strong>, Luzern<br />

Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch<br />

Revision der ISO 9001<br />

Umsetzung der Normanforderungen<br />

__7. <strong>November</strong>, Bern<br />

Auskunft: www.quality-service.ch<br />

Risikomanagement<br />

in der Lieferkette – 2-tägiger Kurs<br />

__ 7./8. <strong>November</strong>, Olten<br />

Auskunft: www.sanu.ch<br />

Europa Forum Luzern<br />

Die Schweiz im Spiegel ihres Wirkens<br />

__11. <strong>November</strong>, Luzern<br />

Auskunft: www.europa-forum-luzern.ch<br />

IT-Sicherheitsmanager<br />

Management und Grundlagen<br />

__11. bis 14. <strong>November</strong>, Sursee<br />

Auskunft: www.infosec.ch<br />

Operative Excellence<br />

Für das mittlere Management<br />

__ab 12. <strong>November</strong>, Luzern<br />

Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch<br />

Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

Zertifiziertes Training der GRI (BSD Consulting)<br />

__12./13. <strong>November</strong>, Zürich<br />

Auskunft: www.sanu.ch<br />

9. GS1 Business Day<br />

Verantwortung, Nachhaltigkeit<br />

__13. <strong>November</strong>, Zürich<br />

Auskunft: www.gs1.ch<br />

Umweltmanagement<br />

Praxiskurs Mehrwert für Unternehmen<br />

__14. <strong>November</strong>, Zollikofen<br />

Auskunft: www.sanu.ch<br />

Lebensmitteltagung<br />

Nachhaltigkeit und Energie in der Lebensmittelkette<br />

__14. <strong>November</strong>, ZHAW Wädenswil<br />

Auskunft: www.ilgi.zhaw.ch<br />

Erneuerbare Energien<br />

2. Nationaler Kongress Energiewende<br />

__14. <strong>November</strong>, Solothurn<br />

Auskunft: www.aee-kongress.ch<br />

Krisenmanager<br />

Business Continuity Management<br />

__18. bis 22. <strong>November</strong>, Olten<br />

Auskunft: www.infosec.ch<br />

SOHK Praxis-Akademie<br />

Erfolgreich Sitzungen führen<br />

__20. <strong>November</strong>, Migroszentrum Neuendorf<br />

Auskunft: www.praxis-akademie.ch<br />

Führen mit Kennzahlen<br />

Seminar: Entwickeln und überwachen<br />

__ab 20. <strong>November</strong>, Luzern<br />

Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch<br />

Unternehmerische Nachhaltigkeit<br />

Seminar: Berichterstattung<br />

__25./26. <strong>November</strong>, Zollikofen<br />

Auskunft: www.sqs.ch<br />

Das Mitarbeitergespräch<br />

Weka Praxisseminar Kommunikation<br />

__26. <strong>November</strong>, Zürich<br />

Auskunft: www.praxisseminare.ch<br />

Business Development<br />

Neue Geschäftsfelder aufbauen<br />

__25. bis 27. <strong>November</strong>, Thalwil<br />

Auskunft: www.zfu.ch<br />

SAP PM-Network<br />

Arbeiten in virtuellen Teams<br />

__27. <strong>November</strong>, Zürich<br />

Auskunft: www.spm.ch<br />

Swatch<br />

Ein Beispiel radikaler Innovation<br />

__29. <strong>November</strong>, Hochschule Luzern<br />

Auskunft: www.hslu.ch<br />

Pflegenotstand Schweiz?<br />

Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik<br />

__3. Dezember, Verkehrshaus Luzern<br />

Auskunft: www.luzerner-forum.ch<br />

Finanzmarktregulierung<br />

St.Galler Tagung – Rechtsprobleme<br />

__6. Dezember, Zürich<br />

Auskunft: www.lam.unisg.ch<br />

Ethics and Finance<br />

Ethik-Zentrum der Universität Zürich<br />

__6./7. Dezember, Zürich<br />

Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch<br />

12. Internat. Alpensymposium<br />

Grenzenlose Fantasie<br />

__14./15. Januar 2014, Interlaken<br />

Auskunft: www.alpensymposium.ch<br />

CAS Coaching<br />

Weiterbildung Führungskompetenz<br />

__Januar 2014 (Beginn), Luzern<br />

Auskunft: www.weiterbildung.hslu.ch<br />

MAS Controlling<br />

Finanzielle Unternehmensführung<br />

__14. Februar 2014 (Start), Luzern<br />

Auskunft: www.weiterbildung.hslu.ch<br />

TÜV-Seminare<br />

Nord<br />

Prozessoptimierung und Kostensenkung in der<br />

Produktion<br />

21. und 22. Januar, Dresden<br />

10. und 11. Februar, Bielefeld<br />

3. und 4. März, Hamburg<br />

Mitarbeiterführung zeitgemäß gestalten<br />

27. und 28. Januar, Bielefeld<br />

3. und 4. März, Frankfurt<br />

17. und 18. März, Magdeburg<br />

27. und 28. März, Stuttgart<br />

Rhein<br />

QM-Normen aktuell und kompakt<br />

27. Januar, Hamburg<br />

QM-Dokumentation – knapp, verständlich, normenkonform<br />

30. und 31. Januar, Köln<br />

Saar<br />

Upgrade zum Energieauditor für die<br />

DIN EN ISO 50001 (TÜV)<br />

20. und 21. Januar, Stuttgart<br />

Six Sigma Yellow Belt<br />

28. und 29. Januar, Sulzbach<br />

Thüringen<br />

QM-Beauftragter (TÜV®) Modul 1<br />

13. bis 16. Januar, Berlin<br />

IRIS – International Railway Industry Standard –<br />

QM für Hersteller und Lieferanten europäischer<br />

Schienenfahrzeuge (Bahnindustrie)<br />

29. und 30. Januar, Stuttgart<br />

Süd<br />

Die DIN EN 9100 – in Theorie und Praxis<br />

22. und 23. Januar, Berlin<br />

Praxiswissen für interne Audits in der Lebensmittelindustrie<br />

28. und 29. Januar, München<br />

WZL-Forum<br />

Strategische Technologieplanung – Praktikertag<br />

5. Dezember, Aachen<br />

Management-Circle<br />

Kennzahlen und Controlling im Beschwerde-<br />

Management<br />

27. und 28. <strong>November</strong>, München<br />

Verschwendung in administrativen Prozessen<br />

reduzieren<br />

25. <strong>November</strong>, München<br />

<strong>MQ</strong><br />

Management und Qualität<br />

Das Magazin für integrierte<br />

Managementsysteme<br />

43. Jahrgang<br />

erscheint 10x jährlich<br />

Schweiz: ISSN 1422-6634<br />

Deutschland: ISSN 1862-2623<br />

Ausgezeichnet mit dem<br />

Gütesiegel «Q-Publikation»<br />

der Fach- und Spezialpresse.<br />

Druckauflage 7641 Ex.<br />

Verkaufte Auflage 2783 Ex.<br />

Gratisauflage<br />

188 Ex.<br />

(wemf-beglaubigt)<br />

Herausgeber<br />

<strong>SAQ</strong>/galledia verlag ag<br />

Produktion<br />

galledia ag, CH-9424 Berneck<br />

Redaktion<br />

Dr. Hans-Henning Herzog<br />

Kasernenstrasse 35<br />

CH-3013 Bern<br />

T +41 (0)31 348 50-19, F -23<br />

henninghz@bluewin.ch<br />

Schweiz<br />

Verlag<br />

galledia verlag ag<br />

Hafnerwisenstrasse 1<br />

CH-9442 Berneck<br />

T +41 (0)58 344 92-92, F -20<br />

www.galledia.ch<br />

Product Manager: Simone Brändle<br />

Anzeigen<br />

Wincons AG<br />

Paul Bärlocher<br />

Fischingerstrasse 66<br />

CH-8370 Sirnach<br />

T +41 (0)71 969 60-30, F -31<br />

info@wincons.ch, www.wincons.ch<br />

Abonnenten-Service<br />

galledia verlag ag<br />

Hafnerwisenstrasse 1<br />

CH-9442 Berneck<br />

T +41 (0)58 344 92 95, F -54<br />

abo@galledia.ch, www.galledia.ch<br />

Einzelnummer CHF 14.30<br />

Jahresabonnement CHF 128.–<br />

Ausland CHF 169.–<br />

Offizielles Publikationsorgan der<br />

<strong>SAQ</strong> Swiss Association for Quality,<br />

www.saq.ch<br />

Deutschland, Österreich<br />

Verlag<br />

TÜV Media GmbH<br />

Am Grauen Stein<br />

D-51105 Köln<br />

Geschäftsführung: Gabriele Landes<br />

Anzeigen<br />

Gudrun Karafiol<br />

T 0211 806-3536, F -3510<br />

gudrun.karafiol@de.tuv.com<br />

Abonnenten-Service<br />

Iris Weinmeister<br />

T 0221 806-3520, F -3510<br />

iris.weinmeister@de.tuv.com<br />

Einzelnummer EUR 113,50<br />

Jahresabonnement EUR 115,–<br />

Die Kündigung des Abonnements<br />

ist mit einer Frist von 6 Wochen zum<br />

31. Dezember möglich und schriftlich<br />

an den Verlag TÜV Media GmbH zu<br />

richten.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, nur mit schrift -<br />

licher Genehmigung des Verlages.<br />

Weitere Titel der galledia:<br />

Marketing & Kommunikation,<br />

ORGANISATOR, Immobilien Business,<br />

TIR transNews, BUS transNews,<br />

KMT kommunalTechnik, TruckerTIR,<br />

LOG logistikNews, Moto Sport<br />

Schweiz, Moto Sport Suisse, Umwelt-<br />

Perspektiven<br />

Klimaneutral gedruckt<br />

Nr.: OAK-ER-11936-01300<br />

www.oak-schwyz.ch/nummer<br />

38


Simone Brändle<br />

Product Managerin Verlag<br />

Corinne Sager<br />

Webprojekte<br />

Pascal Strässle<br />

Printproduktion<br />

Unsere 240 Mitarbeitenden überzeugen mit<br />

Spitzenleis tungen. Sie garantieren einen<br />

exzellenten Service bei der Realisierung von<br />

Fachzeitschriften und Printprodukten sowie<br />

in der Umsetzung von Web- und Videoprojekten.<br />

www.galledia.ch<br />

leister.com<br />

Die Produkte und Dienstleistungen der Firma Leister AG stehen als Synonym für Qualität, Innovation und Technologie. Die<br />

unterschiedlichen Produktelinien werden in zahlreichen Bereichen der produzierenden Industrie sowie in der Bauhauptbranche<br />

eingesetzt und in über 125 Ländern vertrieben. Entwicklungs- und Produktionsstandort ist die Schweiz.<br />

In der Tochtergesellschaft, Leister Technologies AG, sind die Disziplinen Plastic Welding, Process Heat und Lasersystems<br />

integriert. Wir sind beauftragt, Sie für diese Gesellschaft als<br />

verbindet Talente mit Unternehmen<br />

Qualitäts- und Sicherheitsverantwortlichen (w/m)<br />

anzusprechen. Ihre Aufgabe ist es, in Zusammenarbeit mit den Prozessverantwortlichen die hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />

weiterzuentwickeln und den Markt anforderungen anzupassen. Weiter sind Sie verantwortlich für die<br />

Planung und Durchführung von Audits wie zum Beispiel interne Audits von Produktions-, Montage-, Administrations- sowie<br />

Sicherheitsprozessen. Darüber hinaus unterstützen Sie den Einkauf bei externen Lieferantenaudits. Sie bereiten die<br />

relevanten Daten für Ihren Bereich zuhanden der Geschäftsleitung auf und leiten daraus die nötigen Massnahmen ab. Die<br />

Gruppe Wareneingangskontrolle mit zwei Mitarbeitern ist Ihnen direkt unterstellt.<br />

Ihr Studium haben Sie beispielsweise im Maschinenbau, in der Materialwissenschaft oder in einem ähnlichen Bereich<br />

absolviert, und Sie können bereits Berufserfahrung als Qualitätsmanager, Auditor und Sicherheitsverantwortlicher in der<br />

produzierenden Industrie vorweisen. Passende Weiterbildungen in den Bereichen Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz erweitern Ihr Erfahrungsprofil. In Englisch und Deutsch drücken Sie sich schriftlich wie mündlich<br />

gewandt aus. Zu Ihren persönlichen Eigenschaften zählen Umsetzungsstärke, Verlässlichkeit und Selbständigkeit. Ihre<br />

hilfsbereite und pragmatische Arbeitsweise macht Sie bei allen involvierten Kollegen zu einem gern gesehenen und<br />

kompetenten Ansprechpartner.<br />

Ein Qualitäts- und Sicherheitsverantwortlicher als rentabler Dienstleister? Wenn dies Ihrer fachlichen Wertehaltung<br />

entspricht, sollten wir uns kennen lernen. Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an:<br />

bewerben@matthias-doell.ch<br />

Kontakt: Matthias Döll<br />

Matthias Döll GmbH | Zugerstrasse 76b | 6340 Baar / Zug<br />

Tel: 041 729 00 60* | www.matthias-doell.ch


Ihre Mitarbeiter haben viel<br />

zu sagen. Profitieren Sie davon.<br />

Cédric Ochsner, Head of Operations Chocolat Frey AG, Buchs<br />

«Die Profis der IQS nahmen uns an die Hand und wiesen uns den optimalen Weg<br />

Richtung Ziel.»<br />

Ideenmanagement via Briefkasten gehört der Vergangenheit an. Wer Ideen kompetent<br />

managen und davon profitieren möchte, setzt deshalb heute auf ein PC- und Softwaregesteuertes<br />

System. Das schafft Effizienz in internen Abläufen. Und unterm Strich profitieren<br />

Sie dank gutem Ideenmanagement von beträchtlichen Kostensenkungen.<br />

IQS AG<br />

Untere Brühlstrasse 21<br />

Postfach<br />

CH-4800 Zofingen<br />

Phone +41 62 745 10 45<br />

Fax +41 62 745 10 55<br />

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