Juli | August 2013 - Deutsche Post - Philatelie
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Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />
100. Geburtstag<br />
<strong>Juli</strong>us Kardinal Döpfner<br />
© ausschließlich bzgl. Gestaltung<br />
Prof. Iris Utikal und Prof. Michael Gais, Köln<br />
100. Geburtstag<br />
<strong>Juli</strong>us Kardinal Döpfner<br />
Nach Ansicht von Karl Kardinal<br />
Lehmann war sein Amtskollege<br />
<strong>Juli</strong>us Kardinal Döpfner eine der<br />
ganz großen Bischofsgestalten des<br />
20. Jahrhunderts. Im Laufe seiner<br />
glänzenden Kirchenlaufbahn war<br />
der ebenso streitbare wie volksnahe<br />
Gottesmann nicht nur Bischof von<br />
Würzburg, Bischof von Berlin und<br />
Erzbischof von München und Freising,<br />
er war auch ab 1963 einer der<br />
führenden Köpfe des Zweiten Vatikanischen<br />
Konzils.<br />
Der am 26. <strong>August</strong> 1913 in Hausen<br />
bei Bad Kissingen geborene<br />
Döpfner erhielt nach dem Abitur<br />
ein Stipendium für das Collegium<br />
Germanicum der Päpstlichen Universität<br />
in Rom, wo er 1939 zum<br />
Priester geweiht wurde. Als er nach<br />
Deutschland zurückkehrte, wollte<br />
er nur ein einfacher Seelsorger sein.<br />
Nach Stationen als Kaplan in Großwallstadt,<br />
Schweinfurt und Gochsheim<br />
wechselte er 1944 als Präfekt<br />
ans Würzburger Knabenseminar<br />
und 1945 ans Priesterseminar. 1948<br />
erhielt er als jüngster katholischer<br />
Bischof Europas das Bistum Würzburg.<br />
Getreu dem Motto »Wohnungsbau<br />
ist Dombau« gründete er<br />
die Wohnungsbaugesellschaft Sankt<br />
Bruno-Werk, um im zerstörten<br />
Würzburg etwas gegen die Not der<br />
Menschen zu tun. 1957 wechselte er<br />
als Bischof nach Berlin, wurde 1958<br />
ins Kardinalskollegium berufen<br />
und 1961 Erzbischof von München<br />
und Freising.<br />
Als einer der Moderatoren des<br />
Zweiten Vatikanischen Konzils<br />
setzte sich Döpfner für die Rückbesinnung<br />
auf die Seelsorge, eine<br />
bessere Priesterausbildung und die<br />
Aufwertung der Laien als »Mitträger<br />
der kirchlichen Verantwortung«<br />
ein. Nach der Synode übernahm er<br />
1965 den Vorsitz der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bischofskonferenz, um die Errungenschaften<br />
des Konzils nach<br />
Deutschland zu tragen. Als er am<br />
24. <strong>Juli</strong> 1976 plötzlich verstarb,<br />
kommentierte die »Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung«, die katholische<br />
Kirche habe »einen für sie lebenswichtigen<br />
Mann verloren«.<br />
Antonia Graschberger<br />
Gerhard Lienemeyer<br />
Prof. Christof Gassner<br />
Entwurf: Prof. Iris Utikal und<br />
Prof. Michael Gais, Köln<br />
Erstausgabetag: 8. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />
postfrisch 4.<strong>2013</strong><br />
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