Juli | August 2013 - Deutsche Post - Philatelie
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Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />
800 Jahre Dessau<br />
© Stadtarchiv Dessau-Roßlau,<br />
Foto: Emil Theiss<br />
800 Jahre Dessau<br />
Entstanden als Handelsplatz am<br />
Zusammenfluss von Mulde und<br />
Elbe wurde die Stadt erstmals am<br />
4. November 1213 urkundlich<br />
erwähnt. Von der ehemaligen Residenzhauptstadt<br />
des Landes Anhalt<br />
gingen und gehen weitreichende<br />
Reformen und Entwicklungsschübe<br />
aus: die Dessauer Reformpädagogik,<br />
der Toleranzgedanke des jüdischen<br />
Philosophen Moses Mendelssohn,<br />
die Bauhaus-Moderne und<br />
die Kompositionen Kurt Weills, die<br />
bahnbrechenden Ingenieursleistungen<br />
Wilhelm von Oechelhäusers<br />
und Hugo Junkers’ auf dem Gebiet<br />
des Motoren- und Flugzeugbaus,<br />
der Gebrüder Sachsenberg im<br />
Schiffsbau und des Autobauers<br />
Lutzmann. Die Stadt ist eingebettet<br />
in das Biosphärenreservat Mittelelbe<br />
und besitzt als einzige Stadt<br />
der Welt zwei Weltkulturerbestätten:<br />
das Bauhaus und die dazugehörigen<br />
Meisterhäuser sowie das<br />
Gartenreich Dessau-Wörlitz.<br />
Werner Hans Schmidt<br />
Grit Fiedler<br />
Prof. Daniel Haufe<br />
und Prof. Detlef Fiedler<br />
Entwurf: Matthias Wittig, Berlin<br />
Erstausgabetag: 1. <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Gerhard Richter – SEESTÜCK – 1969<br />
Gemälde »SEESTÜCK« 1969,<br />
© Gerhard Richter (<strong>2013</strong>)<br />
Gerhard Richter – SEESTÜCK – 1969<br />
Die untergehende Sonne durchdringt den Vorhang der sich auftürmenden<br />
Wolken mit Leichtigkeit und legt sich glitzernd auf die sanften Wogen des<br />
Meers: Im »Seestück« (1969) von Gerhard Richter prallen Himmel und<br />
Meer kraftvoll aufeinander und bleiben dennoch ganz ruhig. Die heraufziehende<br />
Dunkelheit wird durchbrochen von der Sonne, die dem aufreißenden<br />
Wolkenschleier einen matten Schimmer verleiht. Seit seinen menschenleeren<br />
»Seestücken« gilt Richter als der Romantiker der Gegenwart.<br />
Der 1932 in Dresden geborene Maler bringt immer wieder neue Stile hervor.<br />
Eine Werkgruppe entwickelt sich bei Richter aus einer anderen und<br />
seine Arbeiten ergeben vor allem chronologisch betrachtet einen Sinn: Auf<br />
Wandmalereien folgen graue Stadtbilder, aus ihnen erwachsen die romantischen<br />
Seestücke. Manchmal legt er auch den Pinsel aus der Hand und<br />
greift zur Kamera. So entstehen die eisigen Seelandschaften, zu denen<br />
auch das »Seestück« von 1969 gehört – gemalt nach der Vorlage von Fotos,<br />
die Richter auf einer Grönlandreise geschossen hat. Im »Seestück« zeigt<br />
sich auch Richters Begeisterung für Caspar David Friedrich (1774–1840),<br />
den bedeutendsten Maler der deutschen Frühromantik. Vor allem das Bild<br />
»Gescheiterte Hoffnung« – auch bekannt als »Das Eismeer« – beeindruckte<br />
Richter sehr. Er mischte die sphärische Tiefe eines William Turner unter<br />
seine Wolken, ohne sich von der fotorealistischen Detailverliebtheit seiner<br />
Striche zu trennen. Immer noch produziert Richter, obwohl er längst ein<br />
riesiges Œu v re geschaffen hat. Bei den für seine Bilder erzielten Preisen<br />
zieht Richter an vielen seiner Kollegen vorbei: Sein Werk »Abstraktes Bild«<br />
erzielte 26,5 Millionen Euro. Laut »manager magazin« hat sich der Künstler<br />
mittlerweile ein Vermögen von 200 Millionen Euro ermalt.<br />
Entwurf: Sybille Haase und Prof. Fritz Haase, Bremen<br />
unter Verwendung eines Gemäldes von Gerhard Richter<br />
Erstausgabetag: 1. <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
postfrisch 4.<strong>2013</strong><br />
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