Juli | August 2013 - Deutsche Post - Philatelie

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26.12.2013 Aufrufe

Einblick »Fünf ist Trümpf« – unter diesem Motto warb die Comicfigur Rolf 1993 für die neuen fünfstelligen Postleitzahlen. 20 Jahre fünfstellige Postleitzahlen Fünf Ziffern für Deutschland Wer einen Brief verschickt, der schreibt die Adresse des Empfängers auf den Umschlag. Und natürlich gehört zu dieser Adresse immer auch eine Postleitzahl. Diese besteht in Deutschland seit dem 1. Juli 1993 aus fünf Ziffern. Eine kurze Zahlenreihe, die nun schon 20 Jahre lang eine schnelle und sichere Zustellung ermöglicht. Shop DOKUMENTIEREN SIE DAS JUBI- LÄUM DER POST- LEITZAHLEN Das Gedenkset »20 Jahre fünfstellige Postleitzahlen in Deutschland« bietet Ihnen 21 Original-Briefmarken, gestempelt mit Tagesstempel bzw. Sonderstempel. Muster Als Deutschland nach der Wiedervereinigung 1990 zusammenwuchs, wurde ein neues Postleitzahlensystem notwendig: Die beiden damals gültigen vierstelligen Systeme wurden durch das noch heute gültige fünfstellige System ersetzt, das eindeutige Ortszuweisungen durch die Deutsche Post gewährleistet. Ein erfolgreiches System, dessen Wurzeln weit in die Postgeschichte zurückreichen. Zahlen mit langer Tradition Die Ursprünge unseres heutigen Postleitzahlensystems sind bereits 160 Jahre alt. Ab 1853 erfolgte eine Ortscodierung durch Ringnummernstempel der Postverwaltung der Thurn und Taxis, die allerdings noch unsystematisch war. Das änderte sich, als Carl Bobe 1917 sein Organisationsschema zur schnelleren Postzustellung entwickelte, in dem er Deutschland in Großräume, regionale Gebiete und örtliche Bereiche gliederte. Obschon das System zur damaligen Zeit nicht zum Einsatz kam, ist Bobe als der »Erfinder der Postleitzahl« bekannt: Seine theoretischen Ausführungen spiegeln sich heute nicht nur im deutschen Postleitzahlensystem wider, sondern auch in Systemen anderer Länder. Bestellbar mit der Postkarte am Heftende ENTWICKLUNG DES POSTLEITZAHLENSYSTEMS 1853 | THURN-UND-TAXIS- POST | ORTSCODIERUNG NOCH OHNE SYSTEMATIK | Mit Hilfe der Ringnummernstempel der Thurn-und-Taxis-Post ließen sich Orte anhand der ihnen zugeordneten Zahlen erkennen. *Endpreis inkl. gesetzl. USt. ggf. zzgl. Versandkosten Der Start der Postleitzahlen In Deutschland gibt es seit Beginn der 1940er-Jahre Postleitzahlen: Mit einer Verfügung vom 25. Juli 1941 gab das damalige Reichspostministerium die Einführung von »Päckchenleitgebieten« bekannt, und mit einer »Anweisung für den Briefverteildienst« wurden 1943 die Postleitzahlen als allgemein verbindlich im zivilen Postverkehr eingeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Postleitzahlen weiter verwendet und galten zunächst auch nach der Gründung der Bundesrepublik und der DDR mit leichten Anpassungen an die jeweiligen Staatsgrenzen – doch wurden sie von immer weniger Menschen genutzt. In den 1950er-Jahren kam es schließlich dazu, dass nur noch jede dritte Sendung die Postgebietsleitzahl in der Anschrift aufwies, was zu Schwierigkeiten bei der Verteilung führte. Zudem wuchs das Postaufkommen rasch, und das zweistellige System erwies sich als nicht mehr zeitgemäß. Aus diesem Grund führte

ENTWICKLUNG DES POSTLEITZAHLENSYSTEMS 10-jähriges Jubiläum der fünfstelligen Postleitzahlen (Bund MiNr. 2344) der damalige Bundespostminister Richard Stücklen im März 1962 ein vierstelliges Postleitzahlensystem ein. Mit dieser bundesweiten Vereinheitlichung existierte in Deutschland das erste vollständige Postleitzahlensystem weltweit. Die neuen Postleitzahlen wurden schnell akzeptiert und bereits Ende 1962 von einem Großteil der Postkunden benutzt. Unterhaltungsshow machte Werbung Zum Erfolg beigetragen hatte eine umfangreiche Werbekampagne, die mit dem Slogan »Vergißmeinnicht« auf das vierstellige System aufmerksam machte. Es folgte eine gleichnamige Fernsehsendung, in der Showmaster Peter Frankenfeld gemeinsam mit dem legendären Postzusteller Walter Spahrbier für die Postleitzahlen warb. Das neue System hatte Vorteile: Zum einen stieg die Sicherheit, dass die Sendungen schnell an ihren Zielort gelangten, zum anderen wurde eine maschinelle Sortierung möglich, die günstige Postgebühren ermöglichte. Mit Hinblick auf ein geeintes Deutschland reservierte die Bundesrepublik bestimmte Postleitzahlen für die Gebiete der DDR. Diese führte allerdings – auf staatliche Unabhängigkeit bedacht – im Januar 1965 ein eigenes vierstelliges System ein, das den gesamten Zahlenbereich nutzte – also auch viele Nummern, die im Westen bereits genutzt wurden. Ein neues System für ein vereintes Deutschland Als mit der Wiedervereinigung Deutschlands ab 1990 ein einheitliches Postgebiet entstand, machte dies eine Neustrukturierung des Postleitzahlensystems notwendig: Über 800 Städte verfügten über identische Postleitzahlen. Für eine Übergangszeit mussten Sendungen deshalb mit einem »W« für Westdeutschland oder einem »O« für Ostdeutschland versehen werden. Nach einer Analyse der Erfahrungen anderer europäischer Postverwaltungen entschied man sich schließlich dafür, ein fünfstelliges System zu schaffen. Über die Änderungen informierte die Deutsche Post mit einer Werbekampagne, deren Maskottchen die Comicfigur »Rolf« war. Sechs namhafte Regisseure gestalteten Werbespots, darunter auch Vicco von Bülow (Loriot). Am 11. März 1993 erschien zur Einführung der Postleitzahlen eine Briefmarke zu 100 Pfennig. Zudem moderierte Rudi Carell ab dem 9. Mai 1993 die Spielshow »Die Post geht ab«. Die Kampagne war erfolgreich: Schon wenige Monate nach der Einführung am 1. Juli 1993 waren bereits 95 von 100 Briefen, Päckchen und Paketen mit korrekten neuen Leitzahlen versehen. In diesem Jahr feiern die fünfstelligen Postleitzahlen Geburtstag: Sie ermöglichen nun schon seit zwei Jahrzehnten einen schnellen und zuverlässigen Versand. 1943 | DEUTSCHES REICH | 2-STELLIGES SYSTEM | Am 19. Oktober 1943 wurden die zweistelligen Postleitzahlen mit insgesamt 32 Leitgebieten verbindlich im zivilen Postverkehr eingeführt. 1962 | BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND | 1965 | DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK | 4-STELLIGES SYSTEM | In den 1960er-Jahren führten sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die DDR ein neues vierstelliges Postleitzahlensystem ein. *Endpreis inkl. gesetzl. USt. LEITZONE 1993 | DEUTSCHLAND | 5-STELLIGES SYSTEM | Die ersten beiden Ziffern der fünfstelligen Postleitzahl ermöglichen, einen Ort geografisch einzuordnen, da sie die Zielregion angeben. Die Ziffern drei bis fünf zeigen an, wo der Empfänger wohnt, ob er seine Post per Zustellung oder Postfach erhält und ob er Großkunde ist. Zur Einführung der neuen Postleitzahlen wurde eine Briefmarke ausgegeben (Bund MiNr. 1659). Auch durch Poststempel wurde die Aufmerksamkeit auf die neuen Zahlen gelenkt. Oben: Karte mit Postleitzahl Links: Alte Postregionenkarte 1 2 3 4 POSTORT LEITBEREICH (bis zu 10 innerhalb eines Leitraumes) LEITRAUM (bis zu 10 innerhalb einer Leitzone) Peter Frankenfeld warb in seiner Fernsehshow für die vierstelligen Postleitzahlen. Beleg mit Werbung für Postleitzahlen. postfrisch 4.2013 13

ENTWICKLUNG DES POSTLEITZAHLENSYSTEMS<br />

10-jähriges Jubiläum der<br />

fünfstelligen <strong>Post</strong>leitzahlen<br />

(Bund MiNr. 2344)<br />

der damalige Bundespostminister<br />

Richard<br />

Stücklen im März 1962<br />

ein vierstelliges <strong>Post</strong>leitzahlensystem<br />

ein.<br />

Mit dieser bundesweiten<br />

Vereinheitlichung<br />

existierte in Deutschland<br />

das erste vollständige<br />

<strong>Post</strong>leitzahlensystem weltweit. Die neuen<br />

<strong>Post</strong>leitzahlen wurden schnell akzeptiert und<br />

bereits Ende 1962 von einem Großteil der <strong>Post</strong>kunden<br />

benutzt.<br />

Unterhaltungsshow machte Werbung<br />

Zum Erfolg beigetragen hatte eine umfangreiche<br />

Werbekampagne, die mit dem Slogan »Vergißmeinnicht«<br />

auf das vierstellige System aufmerksam<br />

machte. Es folgte eine gleichnamige Fernsehsendung,<br />

in der Showmaster Peter Frankenfeld gemeinsam<br />

mit dem legendären <strong>Post</strong>zusteller Walter Spahrbier<br />

für die <strong>Post</strong>leitzahlen warb. Das neue System hatte<br />

Vorteile: Zum einen stieg die Sicherheit, dass die<br />

Sendungen schnell an ihren Zielort gelangten, zum<br />

anderen wurde eine maschinelle Sortierung möglich,<br />

die günstige <strong>Post</strong>gebühren ermöglichte.<br />

Mit Hinblick auf ein geeintes Deutschland reservierte<br />

die Bundesrepublik bestimmte <strong>Post</strong>leitzahlen<br />

für die Gebiete der DDR. Diese führte allerdings –<br />

auf staatliche Unabhängigkeit bedacht – im Januar<br />

1965 ein eigenes vierstelliges System ein, das den<br />

gesamten Zahlenbereich nutzte – also auch viele<br />

Nummern, die im Westen bereits genutzt wurden.<br />

Ein neues System für ein vereintes Deutschland<br />

Als mit der Wiedervereinigung Deutschlands ab<br />

1990 ein einheitliches <strong>Post</strong>gebiet entstand, machte<br />

dies eine Neustrukturierung des <strong>Post</strong>leitzahlensystems<br />

notwendig: Über 800 Städte verfügten über<br />

identische <strong>Post</strong>leitzahlen. Für eine Übergangszeit<br />

mussten Sendungen deshalb mit einem »W« für<br />

Westdeutschland oder einem »O« für Ostdeutschland<br />

versehen werden. Nach einer Analyse<br />

der Erfahrungen anderer europäischer <strong>Post</strong>verwaltungen<br />

entschied man sich schließlich<br />

dafür, ein fünfstelliges System zu schaffen. Über<br />

die Änderungen informierte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />

mit einer Werbekampagne, deren Maskottchen<br />

die Comicfigur »Rolf« war. Sechs namhafte<br />

Regisseure gestalteten Werbespots, darunter auch<br />

Vicco von Bülow (Loriot). Am 11. März 1993<br />

erschien zur Einführung der <strong>Post</strong>leitzahlen eine<br />

Briefmarke zu 100 Pfennig. Zudem moderierte<br />

Rudi Carell ab dem 9. Mai 1993 die Spielshow »Die<br />

<strong>Post</strong> geht ab«.<br />

Die Kampagne war erfolgreich: Schon wenige<br />

Monate nach der Einführung am 1. <strong>Juli</strong> 1993 waren<br />

bereits 95 von 100 Briefen, Päckchen und Paketen<br />

mit korrekten neuen Leitzahlen versehen. In diesem<br />

Jahr feiern die fünfstelligen <strong>Post</strong>leitzahlen Geburtstag:<br />

Sie ermöglichen nun schon seit zwei Jahrzehnten<br />

einen schnellen und zuverlässigen Versand.<br />

1943 | DEUTSCHES REICH | 2-STELLIGES SYSTEM | Am 19. Oktober 1943<br />

wurden die zweistelligen <strong>Post</strong>leitzahlen mit insgesamt 32 Leitgebieten verbindlich<br />

im zivilen <strong>Post</strong>verkehr eingeführt.<br />

1962 | BUNDESREPUBLIK<br />

DEUTSCHLAND | 1965 |<br />

DEUTSCHE DEMOKRATISCHE<br />

REPUBLIK | 4-STELLIGES<br />

SYSTEM | In den 1960er-Jahren<br />

führten sowohl die Bundesrepublik<br />

Deutschland als auch<br />

die DDR ein neues vierstelliges<br />

<strong>Post</strong>leitzahlensystem ein.<br />

*Endpreis inkl. gesetzl. USt.<br />

LEITZONE<br />

1993 | DEUTSCHLAND | 5-STELLIGES<br />

SYSTEM | Die ersten beiden Ziffern der fünfstelligen<br />

<strong>Post</strong>leitzahl ermöglichen, einen<br />

Ort geografisch einzuordnen, da sie die Zielregion<br />

angeben. Die Ziffern drei bis fünf<br />

zeigen an, wo der Empfänger wohnt, ob er<br />

seine <strong>Post</strong> per Zustellung oder <strong>Post</strong>fach<br />

erhält und ob er Großkunde ist. Zur Einführung<br />

der neuen <strong>Post</strong>leitzahlen wurde eine<br />

Briefmarke ausgegeben (Bund MiNr. 1659).<br />

Auch durch <strong>Post</strong>stempel wurde die Aufmerksamkeit<br />

auf die neuen Zahlen gelenkt.<br />

Oben: Karte mit <strong>Post</strong>leitzahl<br />

Links: Alte <strong>Post</strong>regionenkarte<br />

1 2 3 4<br />

POSTORT<br />

LEITBEREICH (bis zu 10<br />

innerhalb eines Leitraumes)<br />

LEITRAUM (bis zu 10<br />

innerhalb einer Leitzone)<br />

Peter Frankenfeld warb in<br />

seiner Fernsehshow für die<br />

vierstelligen <strong>Post</strong>leitzahlen.<br />

Beleg mit<br />

Werbung<br />

für <strong>Post</strong>leitzahlen.<br />

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