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Geschäftsbericht 2012 ERGO Versicherungsgruppe AG

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<strong>2012</strong><br />

Konzerngeschäftsbericht


Konzernlagebericht<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> im Überblick<br />

<strong>2012</strong> 2011 Veränderung<br />

Vorjahr (%)<br />

Gesamte Beitragseinnahmen Mio. € 18.562 20.270 − 8,4<br />

Gebuchte Bruttobeiträge Mio. € 17.091 18.519 − 7,7<br />

Versicherungsleistungen (brutto) Mio. € 17.556 17.369 1,1<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen Mio. € 5.262 4.116 27,8<br />

Operatives Ergebnis Mio. € 951 806 17,9<br />

Konzernergebnis Mio. € 289 349 − 17,2<br />

Kapitalanlagenbestand Mio. € 125.390 117.309 6,9<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) Mio. € 120.859 113.977 6,0<br />

Eigenkapital Mio. € 4.587 3.827 19,9<br />

Hauptberufliche Vertreter 17.862 19.087 − 6,4<br />

Angestellte Mitarbeiter 29.768 31.311 − 4,9<br />

<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in<br />

Deutschland und Europa. Wir sind weltweit in mehr als<br />

30 Ländern vertreten und konzentrieren uns auf die<br />

Regionen Europa und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes<br />

Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen.<br />

Im Heimatmarkt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über<br />

alle Sparten hinweg zu den führenden Anbietern. Rund<br />

48.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder<br />

als hauptberufliche selbstständige Vertriebspartner für<br />

unsere Gruppe. <strong>2012</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von über<br />

18 Mrd. € ein und erbrachten für unsere Kunden Versicherungsleistungen<br />

von über 17 Mrd. €.<br />

Unsere Kunden bestimmen unser Handeln. <strong>ERGO</strong> richtet<br />

sich konsequent an den Wünschen und Bedürfnissen der<br />

Kunden aus und will sich in engem Austausch mit ihnen<br />

kontinuierlich verbessern. Unseren Anspruch „Versichern<br />

heißt verstehen“ setzen wir konsequent um: in eine<br />

be darfs gerechte Beratung und passgenaue Produkte,<br />

welche die persönlichen Anliegen der Kunden verstehen<br />

und aufgreifen. Und in eine klare und verständliche<br />

Kommu nikation, innovative Serviceleistungen und die<br />

schnelle Unterstützung im Schadensfall.<br />

Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong><br />

für sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen<br />

Vertriebsweg: Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />

im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />

im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />

an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />

weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften in<br />

Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />

<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />

führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />

der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />

also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden,<br />

im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der<br />

Gruppe von 214 Mrd. € – von denen 125 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong><br />

entfallen – betreut ganz überwiegend der gemeinsame<br />

Vermögensmanager und Fondsanbieter ME<strong>AG</strong>.


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Konzerngeschäftsbericht


Inhalt<br />

3 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

6 Bericht des Aufsichtsrats<br />

über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht<br />

10 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

14 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />

Gesellschaftsorgane<br />

16 Rahmenbedingungen<br />

19 Geschäftsverlauf<br />

23 Vermögens- und Finanzlage<br />

27 Weitere Erfolgsfaktoren<br />

31 Risikobericht<br />

42 Chancenbericht<br />

44 Ausblick<br />

Konzernabschluss 48 Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

50 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

51 Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

52 Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />

54 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

55 Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

74 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

95 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

110 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

118 Erläuterungen zu Risiken aus Versicherungsverträgen und<br />

Finanzinstrumenten<br />

130 Sonstige Angaben<br />

136 Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

148 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

3<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

„Rettungsroutine“ lautet das Wort des Jahres <strong>2012</strong>. Den Spitzenplatz belegt nach der<br />

„Finanzkrise“ (2008) und dem „Stresstest“ (2011) damit bereits zum dritten Mal in fünf<br />

Jahren ein Begriff aus dem Umfeld der turbulenten Kapitalmärkte. Das zeigt, wie sehr die<br />

Unwägbarkeiten der Märkte nach wie vor unser Leben bestimmen. Die Effekte der Finanzund<br />

Staatsschuldenkrise für Unternehmen und Bürger werden immer stärker sichtbar.<br />

Das fordert uns längst nicht nur beim Management unserer Kapitalanlagen, sondern<br />

zunehmend in unserem Kerngeschäft als Versicherer.<br />

In unserem großen Kapitalanlagenportfolio haben wir heute noch Anlagen im Bestand,<br />

die höhere Renditen abwerfen, als sie aktuell zu erzielen sind. Zudem haben wir frühzeitig<br />

vorgesorgt und Absicherungen gegen fallende Zinsen erworben. So können wir das<br />

niedrige Zinsniveau noch lange durchhalten. Schließlich geben wir unseren Kunden<br />

Leistungsversprechen, die häufig ein Leben lang gelten. Diese Zusagen müssen wir<br />

einhalten können, auch wenn die Zinsen weiter so extrem niedrig bleiben.<br />

Dr. Torsten Oletzky<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

Und so gilt: Nachhaltige Sicherheit hat Vorrang vor Rendite. Deshalb haben wir die Überschussbeteiligung<br />

in der deutschen Lebensversicherung für neue Verträge weiter abgesenkt.<br />

Und bei den neuen Unisex-Tarifen in der Krankenversicherung den Rechnungszins<br />

herabgesetzt. Weil wir die niedrigeren Kapitalerträge bei der Kalkulation schon berücksichtigen,<br />

fallen diese Beiträge entsprechend höher aus.<br />

Für viele Kunden ist die Lebensversicherung nach wie vor das beste Instrument für ihre<br />

private Altersvorsorge. Aber in ihrer jetzigen Form kann sie wegen der niedrigen Zinsen<br />

nicht mehr alle Erwartungen der Verbraucher so erfüllen wie früher. Denn jährliche Garantien<br />

sind teuer und kosten Rendite. Deshalb werden wir neue Produktkonzepte anbieten.<br />

Unsere Garantien sollen vor allem den Wunsch unserer Kunden nach Planungssicherheit<br />

für das Alter erfüllen. Gleichzeitig machen wir die neuen Produkte flexibler, damit sie sich<br />

den verschiedenen Lebensphasen von Menschen besser anpassen. In diesem Jahr bringen<br />

wir die neue Produktgeneration auf den Markt.<br />

Dass wir die Konditionen besonders bei Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag aus<br />

Vorsicht schon für <strong>2012</strong> zurückgenommen hatten, hat Spuren im Neugeschäft hinterlassen.<br />

Die Einbußen in der Lebensversicherung und die Beteiligungsverkäufe im Vorjahr führten<br />

zu einem Rückgang der gesamten Beitragseinnahmen: Sie sanken um 8,4 Prozent auf<br />

18,6 (20,3) Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis erreichten wir demgegenüber einen


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Vorwort des 4<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

deutlichen Anstieg um 17,9 Prozent auf 951 (806) Millionen €. Das Kapitalanlageergebnis<br />

legte auf 5,3 (4,1) Milliarden Euro kräftig zu. Die Nettorendite stieg damit von 3,4 Prozent<br />

auf 4,1 Prozent. Eine wesentliche Ursache für diesen Anstieg lag im Fortfall negativer<br />

Effekte des Vorjahres. Die Schaden-/Kostenquote von 95,8 (94,4) Prozent im Geschäftsfeld<br />

Kompositversicherung Deutschland blieb hinter unseren eigenen hohen Ansprüchen<br />

zurück. Sehr erfreulich entwickelte sich die Schaden-/Kostenquote im internationalen<br />

Geschäft mit 100,5 (105,1) Prozent. Das operative Geschäft entsprach insgesamt unseren<br />

Erwartungen.<br />

Das Konzernergebnis vor Rückstellungen für Restrukturierungskosten lag mit 417 Millionen<br />

Euro etwas über unserem Ziel. Nach diesen Rückstellungen erreichten wir ein Ergebnis von<br />

289 (349) Millionen Euro. Die Rückstellungen haben wir gebildet, um für den Umbau in<br />

unseren Vertriebsorganisationen Vorsorge zu treffen. Denn um einen einheitlichen Beratungsprozess<br />

einzuführen, Komplexität zu reduzieren und Kosten einzusparen, haben wir<br />

<strong>2012</strong> schlankere Strukturen im Vertrieb auf den Weg gebracht.<br />

Wir wollen in Deutschland fünf Vertriebsorganisationen zu zwei Einheiten unter dem Dach<br />

einer <strong>ERGO</strong> Vertriebsgesellschaft zusammenführen. So können wir unsere Vertriebe einheitlich<br />

betreuen und steuern, bündeln die Rekrutierung und bekommen einen homogenen<br />

Außenauftritt. All dies sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass wir unsere Ressourcen<br />

sinnvoll einsetzen und effizient arbeiten. Aber der damit einhergehende Abbau von bis zu<br />

700 Stellen im angestellten Außendienst und bis zu 650 Stellen im Innendienst tut weh.<br />

Für die betroffenen Menschen suchen wir mit unseren Mitbestimmungsgremien nach fairen<br />

und sozialen Lösungen. Ich hoffe sehr, dass uns dies gemeinsam gelingt.<br />

Auch bei der Umsetzung unseres Markenversprechens „Versichern heißt verstehen“ standen<br />

<strong>2012</strong> unsere Vermittler im Fokus. Der einheitliche Beratungsprozess, den wir gemeinsam<br />

entwickelt haben, berücksichtigt die Bedürfnisse der Kunden umfassend. Wenn unsere<br />

Vertriebspartner auf einem einheitlich hohen Niveau beraten und verkaufen, erhalten<br />

unsere Kunden den bestmöglichen Schutz für jede Lebenssituation. Ich meine: Man muss<br />

kein unabhängiger Berater sein, um Menschen gut zu versichern.<br />

Auch unser diesjähriger Kundenbericht wird einen Schwerpunkt darauf legen, wie unsere<br />

Vertriebspartner Kunden beraten und betreuen. Für den Vertrieb und für andere Felder<br />

beschreibt der Bericht, wie wir unser Markenversprechen umsetzen, und stellt unsere<br />

Kunden mit ihren Fragen in den Mittelpunkt. Das positive Echo von vielen auf den ersten<br />

<strong>ERGO</strong> Kundenbericht aus dem Mai <strong>2012</strong> hat uns bestärkt, dass wir mit dieser Haltung<br />

auf dem richtigen Weg sind.<br />

<strong>2012</strong> haben wir unsere Kommunikation mit Kunden noch verständlicher gemacht, weitere<br />

Schreiben und Versicherungsbedingungen überarbeitet und gekürzt. Ein eigenes Fachgremium<br />

sorgt dafür, dass wir verständlich bleiben. Es wird jetzt deutlicher, was wir leisten<br />

und was nicht, damit unsere Kunden genau wissen, was sie von uns erwarten können. Das<br />

finden wir nur fair, und es beugt Missverständnissen vor. Stolz sind wir auf das TÜV-Siegel<br />

„Verständliche Kommunikation“. Dafür haben wir unsere gesamte Kundenkommunikation<br />

der externen Überprüfung durch den TÜV Saarland unterzogen.<br />

Zu unserem Verständnis von „Versichern heißt verstehen“ gehört aber auch die Bereitschaft,<br />

auf Kritik zu reagieren. Im Sommer <strong>2012</strong> wurde uns vorgeworfen, wir hätten über<br />

Fehlverhalten in unseren Vertrieben nicht vollständig berichtet. Auch wenn nicht jeder<br />

Vorwurf zutreffend war, haben wir gelernt, dass wir unserem eigenen Anspruch an Transparenz<br />

nicht in allen Punkten gerecht geworden sind. Wir haben daher im Oktober <strong>2012</strong>


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Vorwort des 5<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

die Prüfungsergebnisse zu Fehlverhalten auf Wettbewerbsreisen und anderen Vertriebsveranstaltungen<br />

im Internet veröffentlicht. Und wir haben die Konsequenzen genannt,<br />

die wir daraus gezogen haben. So kann sich jeder selbst ein Bild machen. Diese Offenheit<br />

wollen wir beibehalten.<br />

Unsere Produktwelt richten wir immer stärker an den Erwartungen und Bedürfnissen<br />

unserer Kunden aus. Unser neues Unfallschutz-Paket bietet rundum Unterstützung mit<br />

vielen Assistenz-Leistungen und individueller Beratung. Bei der Entwicklung haben sich<br />

die Kollegen stark an den Erfahrungen von Unfallopfern orientiert. Das honorieren die<br />

Menschen: Das neue Angebot kommt bei den Kunden gut an. Und wenn wir merken,<br />

dass ein Produkt den Interessen unserer Kunden nicht mehr entspricht, passen wir es an<br />

oder nehmen es vom Markt.<br />

Im internationalen Geschäft geht unsere Expansion in Asien weiter voran; wir profitieren<br />

jetzt zunehmend von unserer jahrelangen Vorarbeit und der Präsenz vor Ort. Nach einer<br />

fünfjährigen Vorlaufzeit arbeitet seit dem Frühjahr <strong>2012</strong> ein Team in der chinesischen<br />

Provinz Shandong intensiv am Aufbau der <strong>ERGO</strong> China Life Insurance. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit der Shandong State -owned Assets Investment Holding Company als<br />

starkem lokalem Partner soll, sobald die abschließende behördliche Genehmigung vorliegt,<br />

in diesem Jahr den Geschäftsbetrieb aufnehmen.<br />

In Indien konnten wir im November <strong>2012</strong> den Aufbau eines Joint Venture für Lebensversicherungen<br />

mit dem gut positionierten Mischkonzern Avantha Group vereinbaren – eine<br />

erfreuliche Ergänzung unserer erfolgreichen Präsenz in der Sachversicherung mit dem<br />

Joint Venture HDFC <strong>ERGO</strong>. Dagegen haben wir uns im schwierigen südkoreanischen Markt<br />

von <strong>ERGO</strong> Daum Direct getrennt.<br />

Das sind die Themen, die uns <strong>2012</strong> bewegt haben; an vielen davon werden wir in diesem<br />

Jahr weiter arbeiten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen uns wie unsere<br />

Führungskräfte dabei mit ihrer sorgfältigen Arbeit, ihrem Engagement und vielen guten<br />

Ideen voran. Unsere kompetenten Vertriebspartner sind mit Leib und Seele für unsere<br />

Kunden da. Bei ihnen allen bedanke ich mich herzlich. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam<br />

ein solides Fundament für den Erfolg in diesem und den kommenden Jahren gelegt haben.<br />

Als Versicherer leben wir stark von dem Vertrauen unserer Kunden. Und wenn Sie fragen,<br />

warum wir dieses Vertrauen verdienen, dann sage ich: Weil wir die Kunden in den Mittelpunkt<br />

stellen und sie diese Wertschätzung spüren. Weil wir Herausforderungen annehmen<br />

und veränderungsbereit sind. Weil wir vorausdenken, soweit es möglich ist, rechtzeitig<br />

handeln und aus Fehlern lernen.<br />

Wir werden alles dafür tun, uns dieses Vertrauen auch in Zukunft zu verdienen.<br />

Ihr


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

6<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Der Aufsichtsrat hat sich während der Berichtszeit eingehend mit der Lage des Unternehmens<br />

befasst. Er hat die Geschäftsführung entsprechend den ihm nach Gesetz und<br />

Satzung obliegenden Aufgaben überwacht sowie den Vorstand bei der Leitung des<br />

Unternehmens beraten. Ferner waren wir in alle Entscheidungen von grundlegender<br />

Bedeutung eingebunden. Der Vorstand unterrichtete uns umfassend und regelmäßig über<br />

wichtige Themen. Dazu gehörten die Unternehmensplanung, die Geschäftsentwicklung<br />

sowie die aktuelle Lage des Unternehmens. Außerdem beriet er mit uns die Strategie des<br />

Unternehmens.<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

Im Berichtsjahr fanden drei turnusgemäße und zwei außerordentliche Sitzungen des<br />

Aufsichtsrats statt, an denen jeweils fast alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen<br />

haben. Darüber hinaus tagten die verschiedenen Ausschüsse (Ständiger Ausschuss,<br />

Prüfungsausschuss und Vorstandsausschuss), über deren Arbeit die Vorsitzenden der<br />

jeweiligen Ausschüsse regelmäßig ausführlich in den Plenumssitzungen berichteten und<br />

für Fragen zur Verfügung standen. Der Nominierungsausschuss und der Vermittlungsausschuss<br />

gem. § 27 Abs. 3 MitbestG mussten nicht tagen.<br />

Auch zwischen den Sitzungen unterrichtete uns der Vorstand über wichtige Geschäftsvorgänge<br />

und bedeutende anstehende Entscheidungen. Des Weiteren habe ich mich als<br />

Aufsichts rats vorsitzender regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden über die Strategie<br />

der <strong>ERGO</strong>, über das Risiko- und Kapitalmanagement sowie über die aktuelle Entwicklung<br />

der Geschäftslage ausgetauscht. Gegenstand dieser Gespräche waren auch die ab<br />

Sommer <strong>2012</strong> erneut in der Presse gegen <strong>ERGO</strong> erhobenen Vorwürfe. Diese waren bereits<br />

im Jahr 2011 bekannt und danach aufgeklärt worden.<br />

Schwerpunkte der Beratungen<br />

In der Bilanzsitzung am 20. März <strong>2012</strong> befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem<br />

Jahresabschluss 2011 und ließ sich über den Stand der Geschäftsentwicklung unterrichten.<br />

Außerdem informierte uns der Chief Risk Officer ausführlich über die Risikostrategie und<br />

Risikosituation der <strong>ERGO</strong>. Ferner berichtete der Vorstand, wie <strong>ERGO</strong> sich auf die Einführung<br />

des neuen Aufsichtssystems Solvency II vorbereitet. In der Sitzung am 3. August <strong>2012</strong><br />

erörterten wir die Profitabilität der klassischen Lebensversicherung vor dem Hintergrund<br />

der ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Bericht des Aufsichtsrats 7<br />

über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Wir ließen uns über die von <strong>ERGO</strong> geplante neue Produkt linie in der Lebensversicherung<br />

informieren, die ab dem Jahr 2013 eingeführt werden soll. Schließlich beriet der Aufsichtsrat<br />

in der Sitzung am 4. Dezember <strong>2012</strong> über die Berichte des Vorstands zur Entwicklung und<br />

Risiko exponierung der Kapitalanlagen. Weitere Themen waren die Entwicklung in den<br />

Geschäftsfeldern Komposit und International. Außerdem nahmen wir den Personal bericht<br />

des Arbeits direktors entgegen.<br />

In zwei außerordentlichen Sitzungen am 4. Juni und am 30. Oktober <strong>2012</strong> beschäftigte sich<br />

der Aufsichtsrat mit den Ergebnissen der Prüfungen zu den in der Presse gegenüber <strong>ERGO</strong><br />

erhobenen Vorwürfen sowie den vom Vorstand diesbezüglich ergriffenen Maßnahmen. Der<br />

Vorstand präsentierte uns dabei die bereits umgesetzten und auch die geplanten Maßnahmen,<br />

insbesondere gab er uns auch Informationen zum Thema „Transparenz“ auf der<br />

Website der <strong>ERGO</strong>.<br />

Darüber hinaus beriet der Aufsichtsrat in den Sitzungen am 3. August und 4. Dezember <strong>2012</strong><br />

über das Projekt „Initiative Zukunft Vertrieb“ einschließlich der geplanten Neuausrichtung<br />

der Vertriebe. Der Ständige Ausschuss hat in seiner Sitzung am 4. Dezember <strong>2012</strong> Beschluss<br />

gefasst und den im Rahmen des Projekts vorgesehenen Transaktionen und Maßnahmen<br />

der Konzern organisation zugestimmt.<br />

Außerdem informierte uns der Vorstand über die Gründung eines Joint Ventures in China –<br />

zwischen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> und der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung <strong>AG</strong> mit<br />

einer staatlichen Investmentgesellschaft als lokalem Partner – sowie eines Joint Venture<br />

für Lebensversicherungen in Indien mit der Avantha Gruppe. Zudem erläuterte er uns den<br />

Verkauf der Beteiligung an der <strong>ERGO</strong> Daum Direkt in Südkorea. Schließlich wurden wir über<br />

den Abschluss eines Beherrschungsvertrags zwischen der MunichFinancialGroup GmbH –<br />

einer 100 %-Tochtergesellschaft der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> – und<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> unterrichtet. Der Vertrag wurde am 20. November <strong>2012</strong><br />

in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam.<br />

Neben Beschlüssen zur Verlängerung auslaufender Vorstandsbestellungen befassten wir<br />

uns eingehend mit der Vergütung der Vorstandsmitglieder. So fasste das Plenum unter<br />

anderem Beschluss über die Auszahlungsbeträge für die variable Vergütung auf Basis<br />

der Jahres-Performance für das Geschäftsjahr 2011 und für den Mid-Term Incentive Plan<br />

2009. Darüber hinaus wurden die Bemessungsgrundlagen und Ziele für die variable Vergütung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> festgelegt. Des Weiteren haben wir über die Änderung<br />

der Vergütungs systematik ab dem 1. Januar 2013 beraten und einen entsprechenden<br />

Beschluss gefasst. Auf dieser Grundlage legten wir anschließend die Bemessungs grundlagen<br />

und Ziele für die variable Vergütung des Geschäftsjahrs 2013 fest.<br />

Corporate Governance<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>ERGO</strong> legt großen Wert auf eine gute Corporate Governance. So haben<br />

wir im Berichtsjahr die Effizienz unserer Tätigkeit anhand eines Fragebogens eingehend<br />

überprüft und uns mit verschiedenen Anregungen zur Verbesserung der Effizienz der<br />

Aufsichts rats tätigkeit befasst.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Bericht des Aufsichtsrats 8<br />

über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Jahres- und Konzernabschluss<br />

Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft, München, hat den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss einschließlich Lagebericht und den Konzernabschluss einschließlich<br />

Konzern lage bericht für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> geprüft und mit uneingeschränkten<br />

Bestätigungs vermerken versehen.<br />

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in der Sitzung am 11. März 2013 mit<br />

diesen Unterlagen befasst und sie vorab intensiv geprüft. Anschließend haben wir den<br />

Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht<br />

sowie die Berichte des Abschlussprüfers in der Bilanzsitzung, an der auch Vertreter des<br />

Abschlussprüfers teilgenommen und eine Stellungnahme abgegeben haben, umfassend<br />

erörtert. Wir hatten keine Einwendungen zu erheben. Wir billigten den Jahresabschluss<br />

und den Konzernabschluss für das Jahr <strong>2012</strong>. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />

Den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands haben wir geprüft und schließen<br />

uns ihm an.<br />

Veränderungen im Aufsichtsrat<br />

Frau Ira Gloe-Semler, Herr Hans-Peter Claußen und Herr Ralph Eisenhauer haben während<br />

des Berichtsjahrs bzw. zum Jahresende ihre Mandate niedergelegt. Wir haben ihnen für<br />

ihre engagierte und teilweise langjährige Mitarbeit in unserem Gremium unseren Dank<br />

ausgesprochen. An ihre Stelle sind als Ersatzmitglieder bzw. im Wege der gerichtlichen<br />

Bestellung Frau Martina Scholze, Frau Dr. Anne Horstmann und Herr Volker Kallé in den<br />

Aufsichtsrat eingerückt.<br />

Dank an Vorstand und Mitarbeiter<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeitern der Gesellschaft<br />

sowie den Belegschaften aller Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für<br />

ihren großen persönlichen Einsatz in einem Geschäftsjahr, das von vielen Veränderungen<br />

und Herausforderungen geprägt war.<br />

Düsseldorf, 19. März 2013<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

10<br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in Deutschland<br />

und Europa. Wir sind weltweit in mehr als 30 Ländern<br />

vertreten und konzentrieren uns auf die Regionen Europa<br />

und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes Spektrum an<br />

Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen. Im Heimat -<br />

markt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über alle Sparten hinweg<br />

zu den führenden Anbietern. Rund 48.000 Menschen<br />

ar beiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche<br />

selbstständige Vertriebspartner für unsere Gruppe.<br />

<strong>2012</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von über 18 Mrd. € ein<br />

und erbrachten für unsere Kunden Versicherungsleistungen<br />

von über 17 Mrd. €.<br />

Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong> für<br />

sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen Vertriebsweg:<br />

Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />

im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />

im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />

an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />

weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften<br />

in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />

<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />

führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />

der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />

also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden<br />

im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der Gruppe<br />

von 214 Mrd. € – von denen 125 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong> entfallen –<br />

betreut ganz überwiegend der gemeinsame Vermögensmanager<br />

und Fondsanbieter ME<strong>AG</strong>.<br />

<strong>ERGO</strong> ist integraler Bestandteil von Munich Re und als<br />

solcher im Rahmen der aufsichts- und gesellschaftsrechtlichen<br />

Vorgaben in wesentliche Konzernprozesse inte griert,<br />

zum Beispiel in den Bereichen Konzernstrategie und<br />

‐geschäftspolitik, Kapital- und Finanzplanung, Risikomanagement,<br />

Controlling, Reporting und Rechnungswesen<br />

oder allgemein bei wesentlichen Rechtsgeschäften und<br />

Maßnahmen. Seit <strong>2012</strong> gibt es einen Beherrschungsvertrag<br />

zwischen der MunichFinancialGroup GmbH – sie gehört zu<br />

100 % der Münchener Rückversicherung <strong>AG</strong> – und der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>. Eine Konzernleitlinie regelt die<br />

Verantwortlichkeiten und Kompetenzen zwischen der Konzernführung<br />

von Munich Re und <strong>ERGO</strong> bei maß geb lichen<br />

Entscheidungen.<br />

Dieser Konzernlagebericht fasst die Geschäftstätigkeit<br />

unserer Gruppe zusammen. Er gibt einen Gesamtüberblick<br />

über die Entwicklung der <strong>ERGO</strong> auf den Seiten 19–22 und<br />

geht dabei auch auf die Geschäftsfelder Lebensversicherung<br />

Deutschland, Gesundheit, Kompositversicherung<br />

Deutschland, Direktversicherung, Reiseversicherung und<br />

International ein.<br />

Unsere Markenstrategie<br />

Im Heimatmarkt Deutschland bieten wir Lebens- sowie<br />

Schaden- und Unfallversicherungsprodukte unter der<br />

Marke <strong>ERGO</strong> an. Dieses Angebot wird durch die Spezialversicherer<br />

– DKV für die Krankenversicherung, D. A. S. für<br />

Rechtsschutz und ERV für die Reiseversicherung – ergänzt.<br />

Im internationalen Geschäft sind wir überwiegend mit der<br />

Marke <strong>ERGO</strong> aktiv und rücken die Marke noch stärker in<br />

den Vordergrund. Im Berichtsjahr haben wir Gesellschaften<br />

in Österreich, Slowenien, Kroatien und Tschechien umbenannt.<br />

Im laufenden Jahr legten wir Gesellschaften in<br />

Ungarn und der Slowakei zusammen; die verschmolzenen<br />

Unternehmen firmieren nun auch unter der Marke <strong>ERGO</strong>.<br />

Mit unserem Markenauftritt verbinden wir ein klares Versprechen<br />

an unsere Kunden: „Versichern heißt verstehen“.<br />

Dieses Versprechen steht für eine konsequente Ausrichtung<br />

an den Bedürfnissen der Kunden in allen Bereichen des<br />

Unternehmens. Es umfasst eine bedarfsgerechte Beratung,<br />

welche die persönlichen Anliegen des Kunden versteht und<br />

aufgreift, genauso wie eine klare und verständliche Kommunikation,<br />

innovative Serviceleistungen und die schnelle<br />

Unterstützung im Schadenfall.<br />

Gleichzeitig arbeiten wir konsequent weiter daran, die<br />

Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen. Wir laden sie und<br />

andere zu Feedback ein und gehen selbstkritisch damit um.<br />

So können Verbraucher als Teilnehmer der <strong>ERGO</strong> Kundenwerkstatt<br />

im Internet oder als Mitglied im <strong>ERGO</strong> Kundenbeirat<br />

das Angebot der Gruppe mit ihren Anregungen und<br />

Wünschen mitgestalten.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht11<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Im Berichtsjahr haben wir den ersten <strong>ERGO</strong> Kundenbericht<br />

veröffentlicht. Viele Anregungen, Ideen und Kritik von<br />

V erbrauchern haben uns in Briefen, Gesprächen, E-Mails,<br />

Feedback-Formularen im Internet oder auf Facebook<br />

erreicht. Diese haben wir zu 179 Fragen verdichtet und<br />

beantwortet.<br />

Der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt vertritt die Interessen der Kunden<br />

im Unternehmen. Er nimmt eine Schlichterfunktion wahr,<br />

wenn ein Kunde sich ungerecht behandelt fühlt und nicht<br />

weiterkommt. Verbunden mit der Größe und Finanzstärke<br />

der Gruppe, macht die starke Kundenorientierung <strong>ERGO</strong> zu<br />

einem nachhaltig zuverlässigen Partner der Kunden.<br />

Wie wir steuern und<br />

was wir erreichen wollen<br />

Wir steuern unser Geschäft konsequent kunden-, serviceund<br />

ertragsorientiert. Im Mittelpunkt stehen hierbei eine<br />

inte grierte Steuerung der Geschäftsfelder und ihrer Verwaltungsprozesse,<br />

ein modernes Risikomanagement, welches<br />

auch die Aktiv-Passiv-Steuerung umfasst, sowie die wertund<br />

risikoorientierte Steuerung aller geschäftlichen<br />

Aktivitäten.<br />

Unsere Aktivitäten umfassen verschiedene Geschäftsmodelle<br />

in allen Formen der Lebens-, Renten- und<br />

Krankenversicherung und nahezu sämtlichen Zweigen<br />

der Schaden- und Unfallversicherung sowie der Rechtsschutzversicherung.<br />

Den Rahmen für jegliche Geschäftstätigkeit bildet unsere<br />

aus der Geschäftsstrategie abgeleitete Risikostrategie,<br />

aus der ein dichtes Netz von Limitierungen und Meldeschwellen<br />

resultiert. Neben wertbasierten Größen beachten<br />

wir bei der Steuerung unseres Geschäfts eine Vielzahl<br />

wichtiger Nebenbedingungen. Dazu gehören Regelungen<br />

örtlicher Rechnungslegungssysteme, steuerliche Aspekte,<br />

Liquiditätsanforderungen sowie aufsichtsrechtliche<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Folgende Aspekte prägen unsere wertorientierte<br />

Unternehmensführung:<br />

• Geschäftliche Aktivitäten werden nicht einseitig nach<br />

ihrem Ertragspotenzial beurteilt, sondern auch nach<br />

dem Ausmaß der eingegangenen Risiken, das für die<br />

Höhe der Wertschaffung ebenfalls maßgeblich ist.<br />

Daher haben wir hohe Qualitätsstandards für Underwriting,<br />

Pricing, Kumulkontrolle und Schadenmanagement<br />

implementiert. Erst die Rendite-Risiko-Beziehung<br />

gibt Aufschluss darüber, ob eine Aktivität aus Aktionärssicht<br />

vorteilhaft ist.<br />

• Mit wertorientierten Steuerungsgrößen sichern wir die<br />

ökonomische Betrachtungsweise sowie die notwendige<br />

Vergleichbarkeit alternativer Initiativen und priorisieren<br />

diese.<br />

• Strategie und operative Planung werden eng mit einander<br />

verknüpft.<br />

Kompositversicherung:<br />

Schaden‐/Kostenquote und Economic Earnings<br />

Wertorientierte Unternehmensführung<br />

Unser Ziel ist es, Risiken in all ihren Facetten zu erfassen,<br />

zu bewerten, zu diversifizieren und so nachhaltig Wert für<br />

unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter zu schaffen.<br />

Unseren Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, ist<br />

maßgebliche Richtschnur unseres unternehmerischen<br />

Denkens und Handelns. Dazu gehört auch unser aktives<br />

Kapital management. Wir leben dieses Ziel vor allem<br />

dadurch, dass wir konsequent wertorientierte Steuerungssysteme<br />

einsetzen und diese laufend weiterentwickeln. Für<br />

die Frage, ob wir in einer Periode Werte geschaffen haben<br />

oder nicht, ist die ökonomische Ergebnisgröße Economic<br />

Earnings maßgeblich. Die Economic Earnings berücksichtigen<br />

zum Beispiel die Kosten des eingesetzten Risiko kapitals<br />

sowie den langfristigen Charakter des Geschäfts. Sie entsprechen<br />

der Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals<br />

in einer Periode.<br />

In der Kompositversicherung und anderen Sparten, die<br />

überwiegend durch eine kurzfristige Geschäftsabwicklung<br />

gekennzeichnet sind, betrachten wir im Wesentlichen<br />

zwei Größen: Die Schaden‐/Kostenquote und die Economic<br />

Earnings.<br />

Die Schaden‐/Kostenquote bezeichnet dabei das prozentuale<br />

Verhältnis der Summe aus Leistungen an Kunden<br />

(netto) und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

(netto) zu den verdienten Beiträgen (netto).<br />

Bei der Interpretation der Schaden‐/Kostenquote sind<br />

die besonderen Umstände des einzelnen Versicherungszweigs<br />

zu berücksichtigen. Von erheblicher Bedeutung ist<br />

unter anderem, wie sich das Portfolio zusammensetzt und<br />

wie stark die Schadenbelastung im Zeitablauf schwankt.<br />

Bedeutsam ist die Zeitspanne zwischen dem Eingang<br />

der Beiträge und der Schadenzahlung. Je länger diese<br />

Zeitspanne ist, desto länger können die eingenommenen<br />

Prämien auf dem Kapitalmarkt angelegt werden.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht12<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

So stehen höheren Schaden‐/Kostenquoten in Sparten mit<br />

einer vergleichsweise späten Schadenmeldung und langen<br />

Schadenabwicklung (zum Beispiel Haftpflicht) regelmäßig<br />

höhere Ergebnisse aus Kapitalanlagen gegenüber, mit<br />

denen die Schadenrückstellungen bedeckt sind. Diese<br />

Erträge spiegeln sich in der Schaden‐/Kostenquote nicht<br />

wider. Deshalb möchten wir die Schaden‐/Kostenquote<br />

zwar so niedrig wie möglich halten; isoliert betrachtet<br />

ist sie für uns jedoch keine hinreichend aussagefähige<br />

Zielgröße.<br />

Maßgeblich ist stattdessen die ökonomische Wertschaffung,<br />

die sich mit der Schaden‐/Kostenquote allein nicht<br />

sinnvoll abbilden lässt. Die ökonomische Wertschaffung<br />

ermitteln wir intern – weitgehend im Einklang mit dem<br />

künftigen Aufsichtsregime „Solvency II“ – über die Economic<br />

Earnings. Sie messen die Wertschaffung nicht nur auf<br />

der Basis aktueller und prognostizierter Gewinne, sondern<br />

auch unter Berücksichtigung der Höhe der dabei eingegangenen<br />

Risiken.<br />

Ausgangspunkt für die Ermittlung der Economic Earnings<br />

ist die Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals einer<br />

Periode. Bestimmende Größen sind im Wesentlichen das<br />

IFRS-Ergebnis, die Veränderung der bilanziellen und außerbilanziellen<br />

Reserven auf der Aktiv- und Passivseite sowie<br />

die Risiko kapitalkosten für die eingegangenen Risiken. Die<br />

Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals wird um<br />

Kapitalmaßnahmen wie zum Beispiel Dividenden angepasst.<br />

Weitere Anpassungen betreffen die Veränderung<br />

von Positionen, die nicht in den ökonomischen Eigen mitteln<br />

enthalten sind, aber dennoch Einfluss auf die ökonomische<br />

Wertschaffung besitzen. Ein Beispiel dafür ist der<br />

Aufbau eines Geschäfts- oder Firmenwertes in Folge einer<br />

Akquisition.<br />

Leben und Gesundheit:<br />

Market Consistent Embedded Value<br />

Die Produkte der Lebens- und Krankenversicherung<br />

sind geprägt durch ihre Langfristigkeit und den über die<br />

Gesamtlaufzeit der Verträge verteilten Ergebnisausweis.<br />

Derartig lang laufende Geschäftsportfolios, deren Erfolg<br />

sich nicht sinnvoll in einer Einjahressicht messen lässt,<br />

bewerten wir auf der Grundlage der European Insurance<br />

CFO Forum Market Consistent Embedded Value (MCEV)<br />

Principles © ; diese wurden vom CFO-Forum in ihrer aktu ellen<br />

Fassung im Oktober 2009 veröffentlicht.<br />

Der MCEV setzt sich zusammen aus dem im Unter nehmen<br />

vorhandenen Eigenkapital und dem sogenannten Bestandswert.<br />

Letzterer ist der Barwert der nach finanz- und versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen berechneten<br />

zukünftigen Nettoerträge aus dem Versicherungsbestand<br />

und den damit verbundenen Kapitalanlagen unter Berücksichtigung<br />

des Zeitwerts der finanziellen Optionen und<br />

Garantien sowie der explizit berechneten Kapitalkosten.<br />

Der MCEV bezieht sich dabei auf das zum Bewertungsstichtag<br />

vorhandene Portefeuille. Er bildet mehr als 97 %<br />

unseres Lebens- und langfristigen Krankenversicherungsgeschäfts<br />

ab. Der Wert des zukünftigen Neugeschäfts<br />

wird hingegen nicht berücksichtigt. Allerdings erfolgt die<br />

Bewertung unter der Annahme, dass die Geschäftstätigkeit<br />

fortgeführt wird. Optionen und Garantien – vor allem<br />

die der Versicherungsnehmer – bewerten wir explizit über<br />

stochastische Simulationen. Im MCEV wird der Barwert<br />

aller Zahlungsströme für alle maßgeblichen Währungsräume<br />

auf der Basis der Swap-Zinsen und der impliziten<br />

Volatilitäten zum Bewertungsstichtag 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

bestimmt. Die Bewertung von Vermögensgegenständen,<br />

die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden, fußt auf den<br />

zum Bewertungsstichtag beobachteten Marktwerten.<br />

Die Entwicklung des Versicherungsbestands modellieren wir<br />

unter Berücksichtigung der aktuellen Erwartungen für Biometrie<br />

– zum Beispiel Sterblichkeit und Morbidität –, Storno<br />

und Kosten. Die Beteiligung der Versicherungsnehmer an<br />

den Überschüssen modellieren wir gemäß der aktuellen<br />

Planung und im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften und<br />

beziehen sie damit in die Bewertung ein. Für die jeweiligen<br />

Einzelgesellschaften verwenden wir Steuersätze und<br />

Bemessungsgrundlagen, die den nationalen Vorschriften<br />

entsprechen; ebenso berücksichtigen wir steuerliche<br />

Verlustvorträge bei der Kalkulation. Die Kapitalkosten<br />

umfassen im Wesentlichen Kosten für die nicht explizit<br />

modellierten Risiken des Geschäfts.<br />

Die Änderung des MCEV innerhalb eines Jahres – ohne die<br />

Effekte aus Währungskursschwankungen, Unternehmenskäufen<br />

oder ‐verkäufen sowie Ausschüttungen bzw. Kapitaleinschüssen<br />

– weisen wir als Embedded-Value-Gesamtertrag<br />

aus. Diesen verwenden wir unter der Bezeichnung<br />

Economic Earnings für die Steuerung in der Lebens- und<br />

Krankenversicherung. Bereinigt man den Embedded-Value-<br />

Gesamtertrag zusätzlich um Einflüsse aus Änderungen der<br />

kapitalmarktbezogenen Rahmenbedingungen, wie z. B. die<br />

Veränderungen im Zinssatz, spricht man vom operativen<br />

Embedded-Value-Ertrag: Er ist das Maß für den Erfolg der<br />

operativen Geschäftstätigkeit eines Jahres.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht13<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Steuerung der Kapitalanlagen<br />

Das Asset Liability Management steht im Mittelpunkt<br />

unserer Kapitalanlagestrategie. Wir berücksichtigen dabei<br />

wichtige Eigenschaften von versicherungstechnischen<br />

und anderen Verpflichtungen bei der Zusammenstellung<br />

unseres Kapitalanlageportfolios und messen die Risiken<br />

aus der Kapitalanlage nicht nur absolut, sondern auch<br />

in Relation zu Wertänderungen bei den Verpflichtungen.<br />

Die Veränderung volkswirtschaftlicher Faktoren soll dabei<br />

den Wert unserer Kapitalanlagen ähnlich beeinflussen wie<br />

den Wert der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

und Verbindlichkeiten. Dies verringert unsere Anfälligkeit<br />

gegenüber Schwankungen auf den Kapitalmärkten und<br />

stabilisiert unser Eigenkapital. Hierzu spiegeln wir wichtige<br />

Eigenschaften der Verpflichtungen wie Laufzeit- und<br />

Währungsstrukturen, aber auch Inflationssensitivitäten auf<br />

die Kapitalanlageseite, indem wir nach Möglichkeit Investments<br />

erwerben, die ähnlich reagieren. In Bezug auf die<br />

Währungspositionierung wirken sich somit Wechselkursschwankungen<br />

gleichermaßen auf Vermögenswerte wie<br />

Verbindlichkeiten aus. Verluste aus der Währungsumrechnung<br />

von Kapitalanlagen werden durch Gewinne aus der<br />

Umrechnung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten<br />

ökonomisch weitgehend ausgeglichen. Abweichungen<br />

gegenüber der Struktur unserer Verpflichtungen gehen wir<br />

in diesem Ansatz immer bewusst und unter Beachtung<br />

der Risikotragfähigkeit und der erzielbaren Risikoprämie<br />

ein. In einem beschränkten Ausmaß richten wir unser<br />

Kapitalanlageportfolio auch so aus, dass es bei steigenden<br />

Inflationsraten an Wert gewinnt. Hierbei investieren wir<br />

in inflationssensitive Anlageklassen wie Inflationsanleihen<br />

und ‐swaps sowie Sachwerte.<br />

Nichtfinanzielle Steuerungsgrößen<br />

Neben diesen rein finanziellen Steuerungsgrößen spielen<br />

auch nichtfinanzielle Faktoren eine Rolle, etwa Innovationen,<br />

Prozessgeschwindigkeit, Ausbildungsstand der<br />

Mitarbeiter sowie Kundenzufriedenheit, Vertriebsservice<br />

und Produktivität. Langfristig kann ein Unternehmen nur<br />

erfolgreich sein, wenn es nachhaltig wirtschaftet und<br />

zukunftsgerichteten qualitativen Faktoren ebenfalls Rechnung<br />

trägt. Deswegen orientieren wir uns im Rahmen<br />

unserer strategischen Steuerung an den fünf Zielgruppen<br />

Kunde, Vertriebspartner, Mitarbeiter, Gesellschaft und<br />

Kapitalgeber.<br />

Das unternehmerische Denken und Handeln im Unternehmen<br />

fördern wir, indem wir Verantwortlichkeiten<br />

eindeutig zuweisen und dadurch deutlich machen, wie<br />

viel der Einzelne, eine Einheit oder ein Geschäftsfeld zur<br />

Wertsteigerung beitragen. Daher unterstützen auch unsere<br />

Anreizsysteme für den Vorstand und die Führungskräfte<br />

die klare Ausrichtung auf die Wertschaffung: Je höher ein<br />

Geschäftsleitungsmitglied oder eine Führungskraft in der<br />

Managementhierarchie angesiedelt ist, desto stärker hängt<br />

seine Vergütung vom Erfolg ab. Vorstände und Leitende<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sind auf die Economic<br />

Earnings verzielt. Darüber hinaus ist der Kundenzufriedenheitsindex<br />

Net Promotor Score eine wichtige Steuerungsgröße<br />

für <strong>ERGO</strong>, die bis in die Verzielung und Bonifizierung<br />

der Vorstandsmitglieder reicht.<br />

Um das ökonomische Asset Liability Management so<br />

wirkungsvoll wie möglich zu gestalten, setzen wir<br />

auch deri vative Finanzinstrumente ein, um uns gegen<br />

Schwan kungen an den Zins-, Aktien- und Währungsmärkten<br />

abzusichern. Diese erfassen wir in der IFRS-Rechnungslegung<br />

ergeb nis wirksam, also als Aufwand und<br />

Ertrag in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Eine solche<br />

ergebniswirksame Erfassung ist bei den zugehörigen<br />

Grund geschäften jedoch nicht gegeben. Diese Unein heitlich<br />

keiten sowie weitere Unterschiede zwischen ökonomischer<br />

und bilanzieller Sicht können insbesondere in<br />

Zeiten mit erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten zu<br />

starken Aus schlägen im IFRS-Kapitalanlagen-, Währungsbzw.<br />

Konzern ergebnis führen, trotz unseres ökonomisch<br />

gut aus balancierten Versicherungs- und Kapitalanlageportfolios.<br />

Im Konzernanhang erläutern wir die derivativen<br />

Finanzinstrumente unter [6l].


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

14<br />

Konzernlagebericht<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />

Gesellschaftsorgane<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender<br />

Vorsitzender des Vorstands der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong><br />

Michael David, stellv. Vorsitzender<br />

Versicherungsangestellter<br />

Dr. Christine Bortenlänger<br />

Geschäftsführender Vorstand beim<br />

Deutschen Aktieninstitut in Frankfurt<br />

Hans-Peter Claußen, bis 31.8.<strong>2012</strong><br />

Versicherungsangestellter<br />

Ralph Eisenhauer, bis 31.12.<strong>2012</strong><br />

Leitender Angestellter<br />

Frank Fassin<br />

Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen<br />

der ver.di NRW<br />

Prof. Dr. Nadine Gatzert<br />

Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft an<br />

der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Ira Gloe-Semler, bis 20.3.<strong>2012</strong><br />

Gewerkschaftssekretärin ver.di<br />

Dr. Heiner Hasford<br />

Mitglied des Vorstands der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> i. R.<br />

Dieter Herzog<br />

Versicherungsangestellter<br />

Dr. Anne Horstmann, seit 1.9.<strong>2012</strong><br />

Versicherungsangestellte<br />

Dr. Lothar Meyer<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> i. R.<br />

Dr. Markus Miele<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der Miele & Cie. KG<br />

Silvia Müller<br />

Versicherungsangestellte<br />

Marco Nörenberg<br />

Versicherungsangestellter<br />

Bernd Otten<br />

Leiter Corporate Office der Münchener<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong><br />

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen<br />

Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

Martina Scholze, seit 27.4.<strong>2012</strong><br />

Gewerkschaftssekretärin im Bereich<br />

Finanzdienstleistungen der ver.di<br />

Richard Sommer<br />

ehem. Leiter der Bundesfachgruppe<br />

Versicherungen der ver.di<br />

Dr. Theodor Weimer<br />

Sprecher des Vorstands der UniCredit Bank <strong>AG</strong><br />

Heinz Wink<br />

IT-Angestellter<br />

Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />

Geschäftsführer der WB Consult GmbH<br />

Volker Kallé, seit 1.1.2013<br />

Leitender Angestellter


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht15<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

Gesellschaftsorgane<br />

Prüfungsausschuss<br />

Dr. Heiner Hasford<br />

Dr. Theodor Weimer<br />

Heinz Wink<br />

Vorstandsausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Hans-Peter Claußen, bis 30.4.<strong>2012</strong><br />

Dieter Herzog, seit 1.5.<strong>2012</strong><br />

Dr. Markus Miele<br />

Nominierungsausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Dr. Lothar Meyer<br />

Dr. Markus Miele<br />

Ständiger Ausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Michael David<br />

Dr. Lothar Meyer<br />

Dr. Markus Miele<br />

Marco Nörenberg<br />

Vermittlungsausschuss<br />

Dr. Nikolaus von Bomhard<br />

Michael David<br />

Dr. Heiner Hasford<br />

Richard Sommer<br />

Vorstand<br />

Dr. Torsten Oletzky, Vorsitzender<br />

Konzernentwicklung<br />

Kommunikation<br />

Kundenanwalt<br />

Recht, Compliance<br />

Revision<br />

Dr. Bettina Anders<br />

IT Inland sowie übergreifende Grundsatzfragen,<br />

Kundenservice, Betriebsorganisation<br />

Dr. Daniel von Borries<br />

Finanzen und Kapitalanlagen<br />

Lebensversicherungsgeschäft im Inland<br />

ME<strong>AG</strong> / <strong>ERGO</strong>-Schnittstelle<br />

Christian Diedrich<br />

Kompositversicherungsgeschäft<br />

(Schaden / Unfall / Rechtsschutz) im Inland<br />

Dr. Ulf Mainzer, Arbeitsdirektor<br />

Personal Inland sowie übergreifende Grundsatzfragen<br />

Allgemeine Dienste, Gebäudemanagement,<br />

Materialwirtschaft / Einkauf und Logistik im Inland<br />

Dr. Jochen Messemer<br />

Internationales Geschäft<br />

(außer Reiseversicherung)<br />

Dr. Clemens Muth<br />

Geschäftsfeld Gesundheit inklusive<br />

Reiseversicherung im In- und Ausland<br />

Dr. Rolf Wiswesser<br />

Vertriebe Inland, Kompetenz-Center<br />

Bankvertrieb Inland,<br />

Marketing, Markenfragen<br />

Dr. Christoph Jurecka<br />

Rechnungswesen, Steuern, Planung und<br />

Controlling, Risikomanagement


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

16<br />

Konzernlagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Mehrere langfristig wirkende globale Trends bestimmen<br />

das Umfeld unserer Geschäftstätigkeit. Der demografische<br />

Wandel sorgt für grundlegende Veränderungen. Er stellt<br />

besonders in den Industrieländern die Sozialversicherungsund<br />

Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen.<br />

Umlagefinanzierte Systeme staatlicher Sozialversicherung<br />

sind mit der steigenden Lebenserwartung belastet. Dazu<br />

kommen sinkende Geburtenraten. Die Europäer können<br />

ihre Altersversorgung und hochwertige medizinische Versorgung<br />

daher mittelfristig nur sicherstellen, wenn sie<br />

zusätzlich privat vorsorgen. Daraus ergibt sich eine große<br />

Chance für die private Versicherungswirtschaft. Demgegen<br />

über gefährdet das anhaltend niedrige Zinsniveau<br />

den Erfolg der langfristigen Sparprozesse.<br />

In den Entwicklungs- und Schwellenländern wächst die<br />

Bevölkerung rasch. Gleichzeitig steigt der Wohlstand breiter<br />

Bevölkerungsschichten. Dabei gewinnen besonders die aufstrebenden<br />

Volkswirtschaften Asiens global an Bedeutung.<br />

Das ökonomische und auch geopolitische Gewicht der<br />

heutigen Industrieländer nimmt dagegen relativ betrachtet<br />

ab. Weltweite Wirtschaftsverflechtungen, technischer<br />

Fortschritt und Digitalisierung beschleunigen die globale<br />

Vernetzung von Kapitalströmen und Lieferketten. Dies<br />

erhöht die Komplexität der Weltwirtschaft.<br />

In diesem Umfeld beobachten wir eine steigende Anzahl<br />

von versicherungsrelevanten Großereignissen. Die versicherten<br />

Schäden steigen im Verhältnis zur wirtschaftlichen<br />

Aktivität überproportional. Wir glauben, dass neben fortschreitender<br />

Urbanisierung und Konzentration von Werten<br />

in exponierten Regionen auch der Klimawandel daran<br />

einen Anteil hat. So entstehen neue Risikopotenziale und<br />

Kumulgefahren. Sie machen eine ständige Weiterentwicklung<br />

der Versicherungstechnik unerlässlich.<br />

Unternehmen wie <strong>ERGO</strong>, die im Risikomanagement zu den<br />

Führenden gehören, können die Chancen nutzen, die sich<br />

aus diesen globalen Trends ergeben. Mit unserem ausgeprägten<br />

Risikobewusstsein können wir uns auch in einem<br />

komplexen und volatilen Umfeld behaupten.<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Das Wachstum der Weltwirtschaft schwächte sich <strong>2012</strong><br />

ein weiteres Jahr in Folge ab. Hauptgrund dafür war die<br />

weiterhin schwelende Staatsschulden- und Bankenkrise im<br />

Euroraum. Die Eurozone insgesamt war bereits Ende 2011<br />

in eine Rezession geraten. Aus ihr konnte sie sich im Laufe<br />

des Berichtszeitraumes nicht befreien. Die ergriffenen Maßnahmen<br />

zur Haushaltskonsolidierung wirkten dämpfend<br />

auf das Wachstum. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote<br />

weiter an und erreichte ein Rekordniveau.<br />

Das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft verlangsamte<br />

sich deutlich. Dies lag unter anderem an der nachlassenden<br />

globalen Exportnachfrage. Auch die Konjunktur<br />

in Japan schwächte sich im Jahresverlauf ab. Das moderate<br />

Wirtschaftswachstum der USA wirkte indes als Stütze<br />

der globalen Konjunktur.<br />

Die Konjunktur in Deutschland schien zu Beginn des Jahres<br />

noch kaum von der Krise der Eurozone beeinträchtigt.<br />

Sie kam aber in der zweiten Jahreshälfte ins Stocken. Das<br />

deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr <strong>2012</strong> preisbereinigt<br />

nur um 0,7 % (vorläufige Schätzung des Statistischen<br />

Bundesamtes vom 15. Januar 2013). Der deutsche<br />

Arbeitsmarkt entwickelte sich dennoch weiter positiv: Die<br />

Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 6,8 %.<br />

Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Deutschland<br />

lag im Jahresdurchschnitt <strong>2012</strong> bei 2,0 %.<br />

Kapitalmarktentwicklung<br />

Politische Ereignisse insbesondere in der Europäischen<br />

Währungsunion und die Maßnahmen der Zentralbanken<br />

trieben die Entwicklung an den Kapitalmärkten. Sie waren<br />

auch für starke Schwankungen verantwortlich. Zeiten von<br />

großer Nachfrage nach risikobehafteten Wertpapieren<br />

wechselten sich mit Phasen von Risikoaversion ab. Insgesamt<br />

waren die Trends für die meisten Anlageklassen<br />

positiv.<br />

Die per saldo positive Kapitalmarktentwicklung für nahezu<br />

alle Wertpapiergattungen im Kalenderjahr <strong>2012</strong> täuscht<br />

über die deutlichen Schwankungen hinweg, die das Jahr


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht17<br />

Rahmenbedingungen<br />

prägten. Dominanter Treiber für die Schwankungen an<br />

den internationalen Märkten war die anhaltende Staatsschuldenkrise<br />

in der Eurozone. Zu Beginn des Jahres<br />

konnten einige Staats anleihen der euro päischen Peripherie<br />

länder deutliche Kursgewinne verzeichnen. Dies führen<br />

wir auf die großzügige Liqui ditäts bereit stellung der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zurück. Auch risiko behaftete<br />

Wertpapiere wie Aktien profitierten davon stark. Jedoch<br />

verschärfte sich die Krise im zweiten Quartal wieder.<br />

Gründe waren die Unsicherheit über den Ausgang der<br />

griechischen Parlamentswahlen, die Korrektur der<br />

spanischen Defizitziele und die Diskussionen über einen<br />

mög lichen Euro- Austritt einzelner Länder. In der Folge<br />

erreichten die Renditen der meisten sogenannten „Safe<br />

Haven“-Anleihen neue Tiefststände. Die Pläne zur Einrichtung<br />

einer Bankenunion in der Eurozone und die<br />

An kün digung der EZB, gegebenenfalls kurz laufende<br />

Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer unbegrenzt<br />

aufzukaufen, sorgten im zweiten Halbjahr wieder für<br />

niedrigere Renditen bei Peripherie anleihen und eine deutliche<br />

Erholung am Aktienmarkt. Insgesamt war <strong>2012</strong> ein<br />

positives Jahr für Aktien. So wuchs der Preis index Euro<br />

Stoxx 50 um 13,8 %. Der Performance-Index DAX erzielte<br />

sogar einen Anstieg von 29,1 %.<br />

unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen<br />

nicht mehr berücksichtigen. Diese Regelung gilt für Verträge,<br />

die seit dem 21. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossen werden.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die<br />

Beitragsentwicklung in der Assekuranz stark. Dies gilt<br />

insbesondere für die Kompositversicherung. Bei der Marktentwicklung<br />

der Lebens- und Krankenversicherung spielen<br />

außerdem Einflüsse der Kapitalmärkte und Veränderungen<br />

im rechtlichen und steuerlichen Umfeld eine bedeutende<br />

Rolle. Für die europäischen Versicherungsmärkte gibt es<br />

daher sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen. In den<br />

folgenden Abschnitten gehen wir, unserem Geschäftsschwerpunkt<br />

folgend, etwas detaillierter auf die Entwicklungen<br />

in unserem Heimatmarkt Deutschland ein.<br />

<strong>2012</strong> stiegen die Beiträge der deutschen Versicherungswirtschaft<br />

insgesamt um 1,5 %; hier und im Folgenden beruhen<br />

die Angaben auf vorläufigen Schätzungen des Gesamtverbandes<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft bzw. des<br />

Verbands der privaten Krankenversicherer. Die Marktzahlen<br />

basieren auf Bruttozahlen nach deutschem Handelsrecht<br />

(HGB). Sie sind daher mit Werten nach IFRS oder Werten<br />

nach Rückversicherung nicht ohne Weiteres vergleichbar.<br />

Dennoch blieb die Nachfrage nach als sicher eingestuften<br />

Wertpapieren wie deutschen Staatsanleihen anhaltend<br />

hoch. Die ohnehin sehr niedrige Rendite 10‐jähriger Bundesanleihen<br />

lag am Jahresende rund 50 Basispunkte tiefer<br />

bei nur noch 1,3 %. Diese Bewegung des Zinsniveaus<br />

ermöglichte an den Rentenmärkten zum Teil deutliche<br />

Kursgewinne.<br />

Auch außerhalb der Eurozone setzen die meisten Notenbanken<br />

ihre Lockerung der Geldpolitik aufgrund des global<br />

schwachen Wachstumsumfelds fort. Die amerikanische<br />

Notenbank Fed verkündete ein weiteres Anleihekaufprogramm.<br />

Dieses soll erst bei einer substanziellen Verbesserung<br />

auf dem Arbeitsmarkt beendet werden.<br />

Die Entwicklung der<br />

Versicherungswirtschaft<br />

Ende <strong>2012</strong> führten die Versicherungsunternehmen in diversen<br />

EU-Ländern die sogenannten Unisex-Tarife ein. Dabei<br />

wird das Geschlecht bei der Kalkulation von Prämien und<br />

Leistungen nicht mehr als Merkmal zur Risikodifferenzierung<br />

herangezogen. Der Auslöser war ein Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofs aus dem Jahr 2011. Das Gericht sah<br />

in den unterschiedlichen Beiträgen für Frauen und Männer<br />

eine unzulässige Diskriminierung. Beispielsweise dürfen<br />

Lebensversicherer bei ihren Produkten eine beobachtete<br />

Die Lebensversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />

Die deutsche Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen<br />

und Pensionsfonds) stand im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

weiterhin im Zeichen der schwierigen Bedingungen an<br />

den Kapitalmärkten. Die lang anhaltende Phase niedriger<br />

Zinsen hat branchenweit zu rückläufigen Zinsversprechen<br />

geführt. Das hat sich vor allem auf das Geschäft mit<br />

Einmalbeitrag ausgewirkt. Auch das Neugeschäft gegen<br />

laufenden Beitrag war niedriger als im Vorjahr. Die verbreitete<br />

wirtschaftliche Unsicherheit lässt die Kunden bei<br />

langfristigen Bindungen Zurückhaltung üben. Das gesamte<br />

Neugeschäft ging im Markt um 2 % zurück. Für die Kunden<br />

steht Sicherheit bei der privaten Altersvorsorge an erster<br />

Stelle. Deshalb waren ihnen Garantiekomponenten besonders<br />

wichtig. Zudem verzeichneten Versicherungen gegen<br />

die finanziellen Auswirkungen von Berufsunfähigkeit sowie<br />

Pflegebedürftigkeit einen spürbaren Anstieg.<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen der Branche stiegen<br />

leicht um 0,8 % auf 83,8 (83,2) Mrd. €. Das lag an den geringeren<br />

Abläufen; im Vorjahr hatte es eine hohe Zahl an<br />

planmäßigen Abläufen gegeben. Viele Verträge stammten<br />

aus dem Jahr 1999. Sie waren aufgrund damaliger Steuerreformpläne<br />

abgeschlossen worden. Die Auszahlungen an<br />

die Lebensversicherungskunden gingen dementsprechend<br />

auf 75 (85) Mrd. € zurück.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht18<br />

Rahmenbedingungen<br />

Im Berichtsjahr erklärte der deutsche Bundesgerichtshof in<br />

mehreren Urteilen gegen verschiedene Lebensversicherer<br />

bestimmte Versicherungsbedingungen für unwirksam.<br />

Diese Bedingungen betrafen Rückkaufswerte, Stornoabzug<br />

und die Verrechnung von Abschlusskosten. Sie waren im<br />

Neugeschäft der Jahre 2002 bis 2007 verwendet worden.<br />

Im Hinblick auf die Stornoabzugsklauseln dürften auch<br />

Tarifgenerationen ab 2008 von dem Urteil betroffen sein.<br />

Die private Krankenversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />

Der Anteil der privaten Krankenversicherung am gesamten<br />

Krankenversicherungsmarkt hat sich im Jahr <strong>2012</strong> in<br />

einem schwierigen Marktumfeld stabilisiert. Sie erreichte<br />

nach ersten vorläufigen Prognosen ein Beitragswachstum<br />

von 3,4 % auf insgesamt 35,9 (34,7) Mrd. €. Die Versicherungsleistungen<br />

der PKV einschließlich der Schadenregulierungskosten<br />

stiegen um voraussichtlich rund 4,8 %<br />

auf 23,9 (22,8) Mrd. €.<br />

Das Gesetz zur Novellierung des Finanzanlagenvermittlerund<br />

Vermögensrechts enthält eine Begrenzung der Vermitt<br />

lerprovisionen und eine Verlängerung der Storno haftungszeiten.<br />

Beides gilt seit dem 1. April <strong>2012</strong>. Außerdem<br />

zahlen die Grundsicherungsträger seitdem die Beiträge für<br />

Hilfebedürftige direkt an das jeweilige Unternehmen der<br />

privaten Krankenversicherung. Im Gegenzug haben sich<br />

die PKV-Unternehmen im Rahmen der aufsichtsrechtlichen<br />

Zulässigkeit bereit erklärt, auf die im Umfang der gesetzlichen<br />

Deckungslücke bis zum 31. Januar <strong>2012</strong> entstandenen<br />

Beitragsforderungen zu verzichten.<br />

Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />

Da sich die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte<br />

und der Unternehmen weiterhin gut entwickelt, verzeichnete<br />

die Schaden- und Unfallversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />

einen kräftigen Anstieg der Prämien. Sie legten um 3,7 %<br />

auf 58,7 (56,6) Mrd. € zu. Hierzu trugen erneut alle Sparten<br />

bei. Allerdings lag dies mehr an Beitragserhöhungen<br />

und Anpassungsklauseln als an einer höheren Anzahl an<br />

versicherten Risiken. Die Kraftfahrtversicherung wuchs<br />

mit 5,1 % sehr erfreulich; von technischen Gewinnen ist<br />

sie allerdings immer noch ein Stück entfernt. Unterdurchschnittlich<br />

wuchsen die Haftpflichtversicherung (+ 2,0 %),<br />

die Rechtsschutzversicherung (+ 1,5 %) und die Unfall versicherung<br />

(+ 1,0 %). Die Transport- und Luftfahrtversicherung<br />

verzeichnete um 3,5 % höhere Beitragseinnahmen,<br />

die Sachversicherungssparten wuchsen um 4,3 %.<br />

Der Anstieg der Schadenaufwendungen entsprach der<br />

Beitrags entwicklung. Einerseits waren <strong>2012</strong> weniger<br />

Elementar schadenereignisse zu verzeichnen als im Vorjahr.<br />

Andererseits gab es strengen Frost im Februar und eine<br />

Vielzahl von Großschäden. Eine Explosion in einem Chemiewerk<br />

war der bislang größte versicherte Einzelschaden in<br />

Deutschland. Die Schaden‐/Kostenquote dürfte im Markt<br />

nahezu unverändert bei 98 % liegen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

19<br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäftsverlauf<br />

Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> war das Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong> geprägt von schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

und guten Fortschritten bei wichtigen Projekten.<br />

Die Staatsschuldenkrise in der Eurozone hielt an. Dies<br />

führte in einigen Ländern, in denen wir aktiv sind, zu<br />

schrumpfenden Wirtschaften, zum Beispiel in Griechenland.<br />

Für die von den Marktteilnehmern als sicher erachteten<br />

Staatsanleihen sanken die Zinsen weiter.<br />

Im Inland haben wir einen umfassenden Umbau unserer<br />

Vertriebsorganisationen auf den Weg gebracht. Ziel ist es,<br />

einen einheitlichen Beratungsprozess einzuführen, Komplexität<br />

zu reduzieren und Kosten einzusparen. Dieses<br />

wichtige Projekt wollen wir in den kommenden beiden<br />

Jahren vollständig umsetzen. Es wird uns ab 2014 Kosteneinsparungen<br />

bringen; ihr voller Umfang ab 2015 soll sich<br />

auf über 160 Mio. € brutto pro Jahr belaufen. Das Ergebnis<br />

des laufenden Jahres hat das Projekt allerdings belastet.<br />

Denn wir haben im vierten Quartal <strong>2012</strong> Rückstellungen<br />

für Restrukturierungskosten gebucht. Dadurch wurde das<br />

Ergebnis mit 128 Mio. € belastet.<br />

Die Ergebnisse in unserem internationalen Geschäft haben<br />

wir deutlich gesteigert. Das operative Ergebnis dort haben<br />

wir mehr als verdoppelt und wieder ein deutlich positives<br />

Nettoergebnis erzielt. Unsere Sanierungsanstrengungen<br />

der letzten Jahre tragen nun Früchte.<br />

Das Konzernergebnis der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> belief<br />

sich auf 289 (349) Mio. €. Angestrebt hatten wir ungefähr<br />

400 Mio. €. Ohne den Sondereffekt der Restrukturierungskosten<br />

hätten wir das auch erreicht. Dies wird auch in dem<br />

kräftigen Anstieg des operativen Ergebnisses von 17,9 %<br />

auf 951 (806) Mio. € deutlich.<br />

Die Bestandswerte unseres langfristigen Geschäfts in der<br />

Lebens- und Krankenversicherung ermitteln wir nach streng<br />

marktkonsistenten Methoden. Zinszuschläge wie Illiquiditätsprämien<br />

wenden wir weiterhin nicht an. Der so ermittelte<br />

Market Consistent Embedded Value (MCEV) stieg auf<br />

2,7 (0,9) Mrd. €. Dazu hat vor allem beigetragen, dass die<br />

Risikoaufschläge auf festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere<br />

für Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer, zum<br />

Jahresende <strong>2012</strong> zurückgegangen sind. Ein weiterer wichtiger<br />

Effekt war die erstmalige Einbeziehung der <strong>ERGO</strong> Direkt<br />

Krankenversicherung in die MCEV-Berechnung. Der Embedded-Value-Gesamtertrag<br />

belief sich auf 1,5 (− 3,0) Mrd. €.<br />

Der Neugeschäftswert stieg auf 146 (37) Mio. €.<br />

Beitragseinnahmen<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

lagen im Berichtsjahr um 8,4 % niedriger als im<br />

Vorjahr bei 18,6 (20,3) Mrd. €. Dieser deutliche Rückgang<br />

ist sowohl auf Veräußerungen als auch auf organische<br />

Effekte zurückzuführen: Per Ende 2011 hatten wir unsere<br />

interna tionalen Krankenversicherer an die Munich Health<br />

Holding <strong>AG</strong> verkauft. Ebenfalls per Ende 2011 hatten<br />

wir unsere portugiesischen Tochtergesellschaften verkauft,<br />

und zum Oktober <strong>2012</strong> veräußerten wir die <strong>ERGO</strong><br />

Daum Direct in Südkorea. Diese Veräußerungen erklären<br />

6,1 Prozent punkte des Rückgangs. Dazu kam, dass wir in<br />

Deutschland und Österreich deutlich weniger Lebensversicherungen<br />

gegen Einmalbeitrag verkauft und in der<br />

Direkt versicherung ein erheblich geringeres Volumen<br />

des Ein mal beitrags produkts MaxiZins gezeichnet haben.<br />

Dies ist einerseits dem Niedrigzinsumfeld geschuldet,<br />

andererseits auch veränderten steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

in Österreich. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen<br />

nach IFRS – im Gegensatz zu den gesamten<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Veränd.<br />

%<br />

Gesamte Beitragseinnahmen 18.562 20.270 − 8,4<br />

Gebuchte Bruttobeiträge 17.091 18.519 − 7,7<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen 5.262 4.116 27,8<br />

Versicherungsleistungen (netto) 1 16.744 16.703 0,2<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.512 3.814 − 7,9<br />

Konzernergebnis 289 349 − 17,2<br />

1 Inkl. Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht20<br />

Geschäftsverlauf<br />

Gesamte Beitragseinnahmen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Veränd.<br />

%<br />

Leben Deutschland 4.754 4.955 − 4,1<br />

Gesundheit 4.932 5.975 − 17,4<br />

Komposit Deutschland 3.138 3.087 1,6<br />

Direktversicherung 1.212 1.422 − 14,8<br />

Reiseversicherung 460 485 − 5,2<br />

International 4.066 4.346 − 6,4<br />

Gesamt 18.562 20.270 − 8,4<br />

Beitragseinnahmen enthalten sie keine Sparanteile von<br />

fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten<br />

– beliefen sich auf 17,1 (18,5) Mrd. €, ein<br />

Rückgang von 7,7 %.<br />

Im deutschen Geschäft erreichten die gesamten Beitragseinnahmen<br />

14,2 (14,6) Mrd. € (− 2,3 %) und die gebuchten<br />

Bruttobeiträge nach IFRS 13,2 (13,3) Mrd. € (− 0,9 %). Im<br />

internationalen Geschäft betrugen die gesamten Beitragseinnahmen<br />

4,3 (5,7) Mrd. € (− 24,1 %) und die gebuchten<br />

Bruttobeiträge nach IFRS 3,9 (5,2) Mrd. € (− 24,9 %).<br />

Im Geschäftsfeld Lebensversicherung Deutschland gingen<br />

die gebuchten Bruttobeiträge um 5,6 % auf 3,9 (4,2) Mrd. €<br />

zurück. Dies wie auch die um 4,1 % gesunkenen Gesamtbeiträge<br />

sind ganz überwiegend auf niedrigere Einmalbeiträge<br />

zurückzuführen. Angesichts des Niedrig zins umfelds<br />

sind wir in diesem Bereich mit den Konditionen, die wir<br />

unseren Kunden anbieten, sehr vorsichtig. Insgesamt<br />

gingen die Einmalbeiträge um 11,5 % auf 939 (1.061) Mio. €<br />

zurück. Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und<br />

der zum 1. Januar <strong>2012</strong> auf 1,75 % abgesenkte Rechnungszins<br />

spiegelten sich auch im Neugeschäft zu laufenden<br />

Beiträgen: Es lag mit 307 (314) Mio. € um 2,0 % unter dem<br />

Vorjahreswert. Gemessen in der international gebräuchlicheren<br />

Größe APE (Annual Premium Equivalent: laufende<br />

Beiträge plus ein Zehntel der Einmal beiträge) ging das<br />

Neugeschäft um 4,4 % zurück.<br />

Die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Gesundheit<br />

waren aufgrund der angesprochenen Veräußerung<br />

der internationalen Gesundheitsgesellschaften um 17,4 %<br />

niedriger. Das verbleibende inländische Geschäft wuchs<br />

demgegenüber leicht um 0,5 % auf 4,93 (4,91) Mrd. €. Darin<br />

kommt zum Ausdruck, dass die Beitragsanpassungen für<br />

das Jahr <strong>2012</strong> sehr niedrig ausgefallen sind – für unsere<br />

Kunden sehr erfreulich. Der Zugang lag mit 176 (225) Mio. €<br />

deutlich unter dem Vorjahreswert (− 21,6 %). 2011 hatte<br />

sich die Aufhebung der 3-Jahres-Wechselsperre zum<br />

Jahresbeginn positiv auf den Neuzugang in der Krankheitskosten-Vollversicherung<br />

ausgewirkt.<br />

Im Geschäftsfeld Kompositversicherung Deutschland<br />

steigerten wir die gebuchten Bruttobeiträge um 1,6 %.<br />

Das Gewerbe- und Industriegeschäft wuchs mit 6,0 %<br />

wieder am stärksten. Im privaten Sachversicherungsgeschäft<br />

konnten wir einen Beitragsanstieg von 1,9 %<br />

verbuchen, in der Kraftfahrtversicherung von 0,4 %. Bei<br />

einem leichten Rückgang der versicherten Kraftfahrzeuge<br />

um 1,2 % hat sich die Profitabilität des Bestands verbessert.<br />

Leichte Rückgänge der Beitragseinnahmen waren in der<br />

Rechtsschutzversicherung (− 0,4 %) und in der Unfallversicherung<br />

(− 1,6 %) zu verzeichnen. Letzteres lag vor allem<br />

an geringeren Beiträgen in der Unfallversicherung mit<br />

Beitragsrückzahlung (UBR). Dieses Produkt haben wir Ende<br />

<strong>2012</strong> vom Markt genommen, weil wir im Unfallgeschäft<br />

deutlich stärker auf die Sicherung der Lebensqualität durch<br />

umfangreiche Assistenzleistungen setzen. Dies ist mit den<br />

aktuell niedrigen erzielbaren Zinserträgen mit UBR-Produkten<br />

nicht mehr darstellbar.<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld<br />

Direktversicherung gingen um 14,8 % zurück. Dies ist auf<br />

das Kapitalisierungsprodukt MaxiZins zurückzuführen: Im<br />

Einklang mit den niedrigen Kapitalmarktzinsen senkten<br />

auch wir die Zinssätze und erwirtschafteten allein dadurch<br />

242 Mio. € geringere Beiträge als im Vorjahr. Die gebuchten<br />

Bruttobeiträge stiegen demgegenüber um 3,5 % auf<br />

957 (924) Mio. €. Die gesamten Beitragseinnahmen in der<br />

Lebensversicherung sanken um 25,9 %. In der Krankenversicherung,<br />

die wir in der Direktversicherung ausschließlich<br />

in Form der Ergänzungsversicherung betreiben, sind wir mit<br />

15,7 % wiederum kräftig gewachsen, vor allem aufgrund<br />

von Beitragsanpassungen. Die Kompositversicherung legte<br />

um 1,0 % zu.<br />

In der Reiseversicherung waren die gebuchten Bruttobeiträge<br />

um 5,2 % niedriger als im Vorjahr, auch weil unprofitable<br />

Verträge nicht verlängert wurden. Im Inland betrug<br />

der Rückgang 1,2 %, im internationalen Geschäft 8,1 %.<br />

Dass die gesamten Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld<br />

International unterhalb der Vorjahreswerte waren (− 6,4 %),<br />

ist auf die oben beschriebenen Effekte – Veräußerungen,


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht21<br />

Geschäftsverlauf<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Veränd.<br />

%<br />

Laufende Erträge 4.813 5.042 − 4,5<br />

Zuschreibungen/Abschreibungen 109 − 1.041 110,4<br />

Realisierte Gewinne/Verluste 35 708 − 95,1<br />

Sonstige Erträge/Aufwendungen 305 − 594 151,3<br />

Gesamt 5.262 4.116 27,8<br />

geringere Einmalbeiträge und Sanierungen – zurückzuführen.<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen lagen in der Lebensversicherung<br />

daher um 8,5 % unter dem Vorjahr und in<br />

der Kompositversicherung um 4,8 %.<br />

Leistungen und Kosten<br />

Für unsere Kunden haben wir im Berichtsjahr Leistungen in<br />

Höhe von 17,6 (17,4) Mrd. € erbracht. Für eigene Rechnung –<br />

also nach dem Anteil der Rückversicherer – waren es 16,74<br />

(16,70) Mrd. €, ein Plus von 0,2 %. Dass diese Entwicklungen<br />

anders ausfielen als die der Beitragseinnahmen, liegt vor<br />

allem am Kapitalanlageergebnis. Es fiel aufgrund geringerer<br />

Abschreibungen wesentlich höher aus als im Vorjahr.<br />

Insbesondere der Saldo unrealisierter Gewinne und Verluste<br />

in der fondsgebundenen Lebensversicherung war<br />

im Berichtsjahr deutlich positiv, nachdem er im Vorjahr<br />

negativ gewesen war. Entsprechend fielen die Zuführungen<br />

zu den Deckungsrückstellungen per saldo höher aus. Und<br />

die Aufwendungen für Beitragsrückerstattung lagen erheblich<br />

höher als im Vorjahr, auch aufgrund einer Erhöhung<br />

der erwarteten zukünftigen Beteiligung der Versicherten<br />

an Überschüssen im Geschäftsfeld Lebensversicherung<br />

Deutschland.<br />

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle waren um<br />

10,5 % unter dem Vorjahreswert; auch bereinigt um die<br />

Gesellschaftsverkäufe wären sie geringer als im Vorjahr.<br />

Dies lag vor allem am Geschäftsfeld Lebensversicherung<br />

Deutschland (− 14,6 %). Im Geschäftsfeld Gesundheit<br />

ergab sich bereinigt ein leichter Rückgang (− 1,6 %) und<br />

im Geschäftsfeld Kompositversicherung Deutschland ein<br />

Anstieg von 3,4 %. Die Schaden‐/Kostenquote lag dort<br />

im Berichtsjahr bei 95,8 (94,4) %. Verbesserungen in der<br />

Kraftfahrtversicherung standen hohe Frostschäden aus der<br />

späten Kälteperiode im Februar und einige zufallsbedingte<br />

Großschäden im Sommer gegenüber. Außerdem haben wir<br />

im Berichtsjahr in der deutschen Kompositversicherung die<br />

Rückversicherungsbeziehungen zur Munich Re neu geordnet<br />

und eine Fülle von Verträgen abgelöst. Des Weiteren<br />

haben wir innerhalb der Bandbreite der aktuariellen Schätzungen<br />

Risikovorsorge getroffen und die Schadenrückstellungen<br />

einzelner Sparten aufgestockt.<br />

Im Berichtsjahr erklärte der deutsche Bundesgerichtshof in<br />

mehreren Urteilen gegen verschiedene Lebensver sicherer<br />

bestimmte Versicherungsbedingungen für un wirk sam<br />

(siehe Kapitel Rahmenbedingungen). Die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />

<strong>AG</strong> gehörte zu den Gesellschaften, die von einem<br />

Urteil direkt betroffen sind. Wegen der grundsätzlichen<br />

Bedeutung der Urteile werden sich auch die nicht beklagten<br />

Unternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> nicht<br />

mehr auf die Klauseln berufen. Die bereits vor <strong>2012</strong> gebildete<br />

Rückstellung haben wir im Berichtsjahr angepasst.<br />

Erfreulich ist die Entwicklung im internationalen Geschäft.<br />

Hier konnten wir die Schaden‐/Kostenquote deutlich verbessern.<br />

Mit 100,5 (105,1) % haben wir die Zone technischer<br />

Gewinne fast erreicht. Die Fülle an Ergebnisverbesserungsmaßnahmen,<br />

die wir in den vergangenen Jahren<br />

ergriffen haben, zeigt Wirkung. In Polen erzielten wir <strong>2012</strong><br />

hervorragende technische Gewinne, ebenso in Griechenland.<br />

Und die Ergebnisverbesserung in der Türkei macht<br />

Fortschritte. Allerdings sind hier gerade im laufenden Jahr<br />

noch einige Schritte zu gehen.<br />

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto)<br />

lagen um 7,9 % unter dem Vorjahreswert bei 3,5 (3,8) Mrd. €.<br />

Damit entwickelten sie sich in etwa im Einklang mit den<br />

verdienten Netto-Beitragseinnahmen (− 7,5 %). Die<br />

Ab schlusskosten (brutto) sanken ebenfalls um 7,9 %, die<br />

Ver waltungskosten (brutto) um 3,0 %. Auf die aktivierten<br />

Abschlusskosten hatten wir abermals Abschreibungen<br />

aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen vorzunehmen.<br />

Kapitalanlageergebnis<br />

Das Kapitalanlageergebnis stieg im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

kräftig um 27,8 % auf 5,3 (4,1) Mrd. €. Die Rendite, bezogen<br />

auf den mittleren Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten,<br />

belief sich auf 4,1 (3,4) %. Die Verbesserung<br />

resultiert zu einem großen Teil aus dem Wegfall negativer<br />

Vor jahres effekte, wie den Abschreibungen auf die Staatsanleihen<br />

Griechen lands oder dem negativen Saldo unrealisierter<br />

Gewinne und Verluste in der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht22<br />

Geschäftsverlauf<br />

Zwar hellte sich insbesondere in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2012</strong> das Bild an den Kapitalmärkten etwas auf. Aber<br />

dies betraf eher die Aktienmärkte. Die Zinsstrukturkurve<br />

für deutsche Staatsanleihen lag zum Jahresende nur<br />

am ganz kurzfristigen Ende über dem Vorjahreswert. Die<br />

Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gab im Jahresverlauf<br />

51 Basispunkte auf nur noch 1,32 % ab. Abermals waren<br />

am kurzen Ende vereinzelt negative Nominalrenditen zu<br />

verzeichnen. Diese Niedrigzinsen bereiten uns als institutionellem<br />

Anleger große Probleme. Denn insbesondere<br />

in der Altersvorsorge oder der Krankenversicherung sind<br />

Garantien und Verzinsung der Kundengelder für den Markterfolg<br />

wichtig. Dies stellt hohe Anforderungen an Sicherheit<br />

und Rendite. Den weit überwiegenden Anteil unserer<br />

Kapitalanlagen in Höhe von 125 (117) Mrd. € haben wir<br />

daher breit diversifiziert in festverzinsliche Wertpapiere<br />

und Darlehen investiert. Über die Zusammensetzung des<br />

Kapitalanlagebestandes und wesentliche Entwicklungen<br />

berichten wir im folgenden Kapitel.<br />

Dementsprechend ergab sich ein gemischtes Bild bei der<br />

Beurteilung des Kapitalanlageergebnisses: Die laufenden<br />

Erträge lagen um 4,5 % unter dem Vorjahr bei 4,8 (5,0) Mrd. €.<br />

Hier zeigt sich der sinkende Durchschnittszins in unserem<br />

Bestand. Sehr positiv ist allerdings der Blick auf das außerordentliche<br />

Ergebnis, den Saldo aus Zu- und Abschreibungen<br />

auf Kapitalanlagen sowie Veräußerungsgewinnen und<br />

‐verlusten. Er war mit 798 (− 538) Mio. € wieder deutlich im<br />

Plus. Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten<br />

in der fondsgebundenen Lebensversicherung trug mit<br />

603 (− 263) Mio. € erheblich dazu bei. Auch unser zur Absicherung<br />

gegen ein nachhaltiges Niedrigzinsszenario gehaltenes<br />

Portefeuille an Zinsderivaten gewann an Wert. Dies<br />

führte zu Erträgen in Höhe von 166 (368) Mio. €. Daraus<br />

ergab sich ein Effekt auf das Konzernergebnis in Höhe von<br />

42 (83) Mio. €.<br />

Ergebnisse<br />

Das operative Ergebnis stieg im Berichtsjahr kräftig um<br />

17,9 % auf 951 (806) Mio. €. Es setzt sich zusammen aus<br />

den Teilergebnisgrößen versicherungstechnisches Ergebnis<br />

und nichtversicherungstechnisches Ergebnis. Hierbei wird<br />

dem versicherungstechnischen Ergebnis ein technischer<br />

Zinsertrag zugewiesen. Zu weiteren Einzelheiten bezüglich<br />

der Ermittlung des technischen Zinsertrages in den<br />

Geschäftsfeldern verweisen wir auf die Erläuterung [25] im<br />

Anhang.<br />

Das nichtversicherungstechnische Ergebnis enthält nach<br />

Abzug des technischen Zinsertrages im Wesentlichen den<br />

Teil des Kapitalanlageergebnisses, der nicht in Form von<br />

Leistungen an die Kunden geht. Es stieg im Einklang mit<br />

dem besseren Kapitalanlageergebnis auf 295 (84) Mio. €.<br />

Das versicherungstechnische Ergebnis ging dagegen um<br />

9,2 % auf 656 (723) Mio. € zurück. Darin spiegeln sich unter<br />

anderem die Gesellschaftsverkäufe aus dem Vorjahr.<br />

Das Konzernergebnis erreichte 289 (349) Mio. €. Dabei ist<br />

zu berücksichtigen, dass die Rückstellungen für Restrukturierungskosten<br />

im Zusammenhang mit der Neuordnung<br />

unserer deutschen Vertriebsorganisationen das Ergebnis mit<br />

128 Mio. € belastet haben. Um diese Belastung bereinigt, hätten<br />

wir unser angestrebtes Ergebnis von 400 Mio. € erreicht.<br />

Die Restrukturierungskosten verteilen sich auf die<br />

Ge schäftsfelder Lebensversicherung Deutschland, Gesundheit<br />

und Kompositversicherung Deutschland sowie die<br />

Ober gesell schaft <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>. Infolgedessen<br />

und wegen der Belastungen aus der anhaltenden<br />

Niedrig zins phase ergab sich im Geschäftsfeld Lebensversicherung<br />

Deutschland ein leicht negatives Ergebnis.<br />

Der Ergebnis rück gang im Geschäftsfeld Gesundheit beruht<br />

zusätzlich auf dem hohen Veräußerungsgewinn des Vorjahres<br />

aus dem Verkauf der internationalen Gesellschaften,<br />

der im Berichtsjahr nicht wieder anfiel. In den Geschäftsfeldern<br />

Kompo sit versicherung Deutschland, International,<br />

Direkt und Reise ver sicherung steigen die Ergebnisse teilweise<br />

kräftig an. Besonders positiv ist die Entwicklung im<br />

internationalen Geschäft.<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />

über die gesondert zu berichten wäre.<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Veränd.<br />

%<br />

Grundvermögen 183 170 7,6<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 45 475 − 90,5<br />

Darlehen 2.303 2.202 4,6<br />

Sonstige Wertpapiere 2.390 1.816 31,6<br />

Übrige Kapitalanlagen 341 − 547 162,3<br />

Gesamt 5.262 4.116 27,8


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

23<br />

Konzernlagebericht<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Unsere Kapitalstruktur wird wesentlich durch unsere Tätigkeit<br />

als Versicherer geprägt: Die Passivseite der Bilanz ist<br />

dominiert von den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

(inklusive des fondsgebundenen Geschäfts 85,2 % der Bilanzsumme)<br />

den und künftigen Auszahlungsverpflichtungen<br />

an unsere Kunden. Das Eigenkapital (3,1 % der Bilanzsumme)<br />

sowie die Fremdkapitalpositionen, die strategischer<br />

Natur sind (0,8 % der Bilanzsumme), stellen die wichtigsten<br />

passivseitigen Finanzmittel dar. Die Aktivseite der Bilanz ist<br />

geprägt von den Kapitalanlagen, die im Wesentlichen der<br />

Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

dienen.<br />

Eigenkapital und Kapitalmanagement<br />

Fremdkapital<br />

Nachrangkapital und strategisches Fremdkapital ergänzen<br />

unsere Finanzierungsmittel. So reduzieren wir die Kapitalkosten<br />

und stellen sicher, dass jederzeit ausreichend Liquidität<br />

vorhanden ist.<br />

Das in der Bilanz ausgewiesene Nachrangkapital stammt<br />

ganz überwiegend von Munich Re (siehe dazu auch die<br />

Erläuterung [14] im Anhang).<br />

Die Verbindlichkeiten betreffen vor allem Depotverbindlichkeiten<br />

aus dem in Rückversicherung gegebenen Geschäft<br />

(40,8 %) sowie solche aus dem selbst abgeschlossenen<br />

Versicherungsgeschäft (35,5 %).<br />

Das Eigenkapital zum Ende des Berichtsjahres stieg kräftig<br />

auf 4,6 (3,8) Mrd. €. Vor allem nahmen die Übrigen Rücklagen<br />

zu. Sie enthalten die auf die Anteilseigner entfallenden<br />

bilanzierten unrealisierten Gewinne und Verluste, die<br />

aufgrund sinkender Zinsen und steigender Aktienkurse<br />

deutlich zulegten. Zur Entwicklung auch der nicht bilanzierten<br />

Bewertungsreserven machen wir weiter unten in<br />

diesem Kapitel Angaben.<br />

Wir betreiben ein aktives Kapitalmanagement. Damit<br />

stellen wir sicher, dass die Kapitalausstattung der <strong>ERGO</strong><br />

stets angemessen ist. Den Kapitalbedarf bestimmen wir<br />

anhand unserer Risikomodelle sowie der Anforderungen<br />

der Aufsichtsbehörden. Im Rahmen unseres Kapitalmanagements<br />

spielt auch Nachrangkapital eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. Es wird teilweise als Eigenkapital anerkannt.<br />

Insgesamt soll unser Eigenkapital das betriebsnotwendige<br />

Maß nicht überschreiten. Denn durch unsere Einbindung in<br />

die gruppenweite Kapitalsteuerung von Munich Re profitieren<br />

wir von der finanziellen Stärke der Gruppe.<br />

Eine Beaufsichtigung auf Gruppenebene der <strong>ERGO</strong> ist nicht<br />

vorgesehen. Die Gruppenaufsicht erfolgt auf Ebene der<br />

Munich Re. Die Finanzstärke der <strong>ERGO</strong> und ihrer großen<br />

Tochtergesellschaften wird von führenden Ratingagenturen<br />

bewertet. Die Ratings sind auf hohem Niveau und auf der<br />

Webseite www.ergo.com veröffentlicht.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

Die versicherungstechnischen Rückstellungen entfallen<br />

zum größten Teil auf das Personenversicherungsgeschäft<br />

und hier auf die Geschäftsfelder Leben Deutschland (51 %)<br />

und Gesundheit (28 %). Im Anhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

auf den Seiten 97 ff. machen wir umfangreiche Angaben<br />

zu den Rückstellungen.<br />

Bei Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft<br />

können wir Zahlungszeitpunkt und ‐höhe nicht sicher<br />

vorhersehen. Die zeitliche Verteilung der Auszahlung der<br />

versicherungstechnischen Rückstellungen in den verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern und Sparten ist sehr unterschiedlich.<br />

In der Reiseversicherung haben wir es mit extrem<br />

kurzfristigem Geschäft zu tun. Schäden sind hier durchschnittlich<br />

nach wenigen Tagen abschließend reguliert. In<br />

der Sachversicherung ist ein Großteil der zurückgestellten<br />

Beträge innerhalb von einem Jahr ausgezahlt. Doch in der<br />

Haftpflichtversicherung können auch Jahrzehnte nach<br />

Abschluss der Verträge unter Umständen noch erhebliche<br />

Beträge anfallen. In der Lebens- und Krankenversicherung<br />

bilden wir aus den Beiträgen Deckungs- und Alterungsrückstellungen,<br />

die den Großteil der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen ausmachen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht24<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Kapitalanlagen<br />

Bei der Anlagestrategie gehen wir grundsätzlich von der<br />

Struktur der Passiva aus, im Wesentlichen also von den<br />

versiche rungs technischen Verpflichtungen. Für jedes Versicherungs<br />

unternehmen entwickeln wir darauf aufbauend<br />

eine optimale Kapitalanlagestrategie, die insbesondere<br />

auch die individuelle Kapitalkraft beziehungsweise Risikotragfähigkeit<br />

berücksichtigt.<br />

Mit unserem Asset Liability Management (siehe dazu auch<br />

die Ausführungen im Risikobericht) streben wir an, unsere<br />

Bilanz gegen Schwankungen auf den Kapitalmärkten zu<br />

stabilisieren. Deshalb orientieren wir uns an wichtigen<br />

Eigenschaften der Verpflichtungen wie Laufzeit- und<br />

Wäh rungs struk turen oder Inflationssensitivitäten, wenn<br />

wir konkrete Kapitalanlagen erwerben. Währungsrisiken<br />

begrenzen wir, indem wir die erwarteten Verpflichtungen<br />

nach Möglichkeit mit Kapitalanlagen in den entsprechenden<br />

Währungen abdecken. Um das Management der<br />

Kapital anlagen so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten,<br />

setzen wir auch derivative Finanzinstrumente ein, insbesondere<br />

zur Absicherung von Schwankungen an den Zinsund<br />

Aktienmärkten.<br />

Abweichungen gegenüber der Struktur unserer Verpflichtungen<br />

gehen wir in diesem Ansatz bewusst und unter<br />

Beachtung der Risikotragfähigkeit und Risikoprämie ein.<br />

Gleichzeitig beachten wir selbstverständlich aufsichtsrechtliche,<br />

bilanzielle und steuerliche Anforderungen. Unser<br />

Anspruch ist es, bei angemessener Mischung und Streuung<br />

möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger<br />

Liquidität zu gewährleisten.<br />

Unter Berücksichtigung der strategischen Vorgaben aus<br />

dem für die Kapitalanlage zuständigen Ressort formulieren<br />

die operativen Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> Mandate, in denen<br />

sie Anlageklassen, Qualität und Grenzen definieren. Dabei<br />

legen wir auch Kennzahlen und Schwellenwerte zur Steuerung<br />

dieser Mandate fest.<br />

Bei der Kapitalanlage berücksichtigen wir soziale, ethische<br />

und ökologische Grundsätze. Unsere bestehenden und<br />

auch neuen Anlagen in Aktien, Unternehmens-, Bank- und<br />

Staatsanleihen müssen bestimmte Nachhaltigkeitskriterien<br />

erfüllen. Hierzu haben wir überwiegend in Unternehmen<br />

investiert, die Mitglieder der Indizes Dow Jones Sustainability,<br />

FTSE 4 Good, ASPI oder ESI sind oder den Kriterien<br />

anerkannter auf das Thema Nachhaltigkeit spezialisierter<br />

Ratingagenturen (z. B. oekom research) genügen. Der kontinuierliche<br />

und systematisch angelegte Prozess wird durch<br />

unseren Vermögensmanager ME<strong>AG</strong> durchgeführt und<br />

begleitet. Wir sind davon überzeugt, dass es sich langfristig<br />

günstig auf Risiko und Ertrag auswirkt, bei der Kapitalanlage<br />

Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen.<br />

Wesentliche Entwicklungen und Struktur<br />

der Anlageklassen<br />

Zum Ende des Berichtsjahres beliefen sich unsere Kapitalanlagen<br />

auf 125 (117) Mrd. € (+ 6,9 %). In diesem Betrag<br />

sind auch 6,0 (5,1) Mrd. € (+ 17,0 %) an Kapitalanlagen für<br />

Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />

enthalten. Die folgenden Ausführungen<br />

zur Zusammensetzung unserer Kapitalanlagen beziehen<br />

sich auf den Kapitalanlagenbestand ohne die Kapitalanlagen<br />

für Rechnung und Risiko von Inhabern von<br />

Lebensversicherungspolicen.<br />

Der weit überwiegende Anteil unserer Kapitalanlagen<br />

entfällt auf festverzinsliche Wertpapiere, Darlehen und<br />

kurzfristige festverzinsliche Anlagemittel. Dabei achten<br />

wir besonders auf Sicherheit. Im Berichtsjahr haben wir<br />

den Bestand an Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer<br />

selektiv abgebaut. Mit Blick auf die Streuung der Kapitalanlagen<br />

investieren wir vermehrt außerhalb der Eurozone.<br />

Unternehmensanleihen nutzen wir als Beimischung zur<br />

Renditesteigerung.<br />

Die Duration der Rentenbestände ist <strong>2012</strong> noch einmal<br />

leicht gestiegen. Sie spiegelt die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer<br />

wider und lag zum Bilanzstichtag bei<br />

7,8 (7,1).<br />

Unser gesamtes Zinsträgerportfolio zeichnet sich nach wie<br />

vor durch eine gute Ratingstruktur aus. Diese beschreiben<br />

wir genauer im Konzernanhang ab Seite 80.<br />

Wir verwenden spezielle Absicherungsinstrumente<br />

für die Lebensversicherung, um die den Versicherten<br />

garan tierte Verzinsung auch in einem Umfeld anhaltend<br />

niedriger Zinsen zu erreichen. Dabei passen wir die Laufzeiten<br />

der Absicherungen regelmäßig an die Änderung<br />

der Zahlungsströme aus unserem Versicherungsgeschäft<br />

an. Wertänderungen bei solchen Derivaten, die wir in der<br />

IFRS-Rechnungslegung ergebniswirksam erfassen, gehen<br />

als Aufwand oder Ertrag in unsere Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung ein.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht25<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Grundvermögen 2.271 2.347<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 528 544<br />

Darlehen 54.373 53.215<br />

Sonstige Wertpapiere 60.560 54.672<br />

Übrige Kapitalanlagen 1.701 1.440<br />

Gesamt 119.433 112.217<br />

Kapitalanlage für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.957 5.092<br />

Der Schwerpunkt unserer Aktienanlagen liegt weiterhin<br />

bei Titeln im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Infolge<br />

unserer auf Sicherheit ausgerichteten Anlagepolitik halten<br />

wir insgesamt nur einen sehr geringen Aktienanteil von<br />

3,8 (2,9) Mrd. €. In dieser Zahl sind auch die Anteile an<br />

verbundenen und assoziierten Unternehmen enthalten.<br />

Der Immobilienbestand (inkl. Immobilienfonds) betrug<br />

zum Bilanzstichtag unverändert 2,8 Mrd. €.<br />

Bewertungsreserven<br />

Kapitalmarktentwicklungen wirken sich unmittelbar auf<br />

unsere unrealisierten Gewinne und Verluste sowie die<br />

nichtbilanziellen Bewertungsreserven aus. <strong>2012</strong> führten<br />

weiter sinkende Zinsen auf Anlagen bester Bonität und<br />

steigende Aktienkurse zu Zuwächsen sowohl bei den bilanziellen<br />

als auch den nichtbilanziellen Bewertungsreserven.<br />

Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten<br />

von zu Marktwerten bilanzierten nichtfestverzinslichen<br />

Wertpapieren – das sind vor allem Aktien und Investmentfonds<br />

– erhöhte sich im Berichtsjahr auf 0,3 (0,1) Mrd. €.<br />

Die risikolosen Zinsen lagen zum Jahresende <strong>2012</strong> deutlich<br />

unter dem Niveau vom Vorjahresende. Gleichzeitig reduzierten<br />

sich die Risikozuschläge auf Staatsanleihen einiger<br />

Länder der Eurozone. Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen<br />

und Verlusten unserer festverzinslichen Wertpapiere<br />

der Kategorie „jederzeit veräußerbar“ stieg daher kräftig<br />

auf 4,8 (0,9) Mrd. €.<br />

Die nichtbilanzierten Bewertungsreserven erhöhten sich<br />

auf 10,0 (4,9) Mrd. €. Größter Treiber waren die Bewertungsreserven<br />

auf Darlehen, die wir zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bilanzieren. Die Bewertungsreserven<br />

auf diese Bilanz position stiegen auf 8,8 (3,6) Mrd. €.<br />

Investitionen<br />

Auch <strong>2012</strong> investierten wir in den Ausbau unseres Asiengeschäfts.<br />

Wir trieben den Aufbau unseres Gemeinschaftsunternehmens<br />

in China voran; der Lebensversicherer<br />

soll, wenn die abschließende behördliche Genehmigung<br />

vorliegt, voraussichtlich 2013 den Geschäftsbetrieb aufnehmen.<br />

Und wir vereinbarten in Indien mit dem Mischkonzern<br />

Avantha den Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens,<br />

ebenfalls im Bereich Lebensversicherung.<br />

Die Investitionen wurden mit Mitteln aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb finanziert.<br />

Analyse der Kapitalflusssrechnung<br />

Der Zahlungsmittelfluss der <strong>ERGO</strong> Gruppe ist stark von<br />

unserem Geschäft als Erstversicherer geprägt: Wir erhalten<br />

in der Regel zuerst die Beiträge für die Risikoübernahme<br />

und erbringen erst später Zahlungen im Leistungs- oder<br />

Schadenfall. Die Aussagekraft der Kapitalflussrechnung<br />

von Versicherungsunternehmen ist daher begrenzt.<br />

Die Kapitalflussrechnung (siehe Seite 54) wurde nach<br />

der indirekten Methode aufgestellt und um Einflüsse<br />

aus Veränderungen des Konsolidierungskreises sowie<br />

Währungs kurseffekte bereinigt.<br />

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug<br />

3,7 (1,9) Mrd. €. Ausgangspunkt für seine Ermittlung ist<br />

das Konzernergebnis in Höhe von 289 (349) Mio. €. Die<br />

großen Veränderungen bei den Positionen Veränderung<br />

der versicherungstechnischen Rückstellungen (+ 1,5 Mrd. €),<br />

Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen<br />

(+ 0,7 Mrd. €) und sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen<br />

und Erträge (− 2,3 Mrd. €) gehen im Wesentlichen<br />

auf die Einflussfaktoren auf der Kapitalanlagenseite<br />

zurück. So hatten das verbesserte Kapitalanlageergebnis


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht26<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

und die Erhöhung der Bewertungsreserven entsprechende<br />

Auswirkungen auf die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung<br />

und die Rückstellungen in der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung. Im Vorjahr hatten die Veräußerungserlöse<br />

aus Beteiligungen diesen Wert stark beeinflusst. In<br />

den sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und<br />

Erträgen schlagen sich vor allem Ab- und Zuschreibungen<br />

auf Kapitalanlagen nieder; im Vorjahr hatte es hier hohe<br />

Abschreibungen gegeben, während das Berichtsjahr insbesondere<br />

von höheren unrealisierten Gewinnen in der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung geprägt war.<br />

Ebenfalls erwähnenswert sind die Veränderung der sonstigen<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten (+ 1,3 Mrd. €) sowie<br />

die Veränderung sonstiger Bilanzpositionen (+ 0,7 Mrd. €).<br />

Erstere war geprägt von einem Vorjahreseffekt: 2011 liefen<br />

kurzfristige Darlehen von Munich Re aus, die im Zusammenhang<br />

mit der Neustrukturierung unserer Fremdkapitalfinanzierung<br />

standen. In der Veränderung sonstiger Bilanzpositionen<br />

spiegelt sich neben den Rückstellungen für<br />

unsere Reorganisation im Vertrieb auch eine Erhöhung der<br />

Pensionsrückstellungen, weil wir den Rechnungszins dort<br />

gesenkt haben.<br />

Den Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von 3,5 (2,7) Mrd. €<br />

bestimmen üblicherweise die Auszahlungen für den Erwerb<br />

von übrigen Kapitalanlagen bzw. von Kapitalanlagen in der<br />

fondsgebundenen Lebensversicherung; sie beliefen sich auf<br />

3,15 (3,14) Mrd. € bzw. 362 (489) Mio. €. Im Vorjahr waren<br />

zusätzlich Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von Beteiligungen<br />

in Höhe von 951 Mio. € zu verzeichnen; im Berichtsjahr<br />

betrug diese Position lediglich 12 Mio. €.<br />

Der Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit war im Vorjahr<br />

geprägt von der Neustrukturierung der Nachrangdarlehen<br />

von Munich Re sowie von hohen Dividendenzahlungen<br />

für das Geschäftsjahr 2010. Insgesamt kam es zu einem<br />

Mittel abfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von<br />

80 Mio. € nach einem Zufluss von 297 Mio. € im Vorjahr.<br />

Insgesamt erhöhte sich der Zahlungsmittelbestand, der die<br />

laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und den<br />

Kassenbestand umfasst, im Jahr <strong>2012</strong> auf 1,1 (0,9) Mrd. €.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

27<br />

Konzernlagebericht<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

In unserer Gruppe wollen wir den dauerhaften wirtschaftlichen<br />

Erfolg auch durch Faktoren sichern, die sich mit<br />

finanziellen Kennzahlen nicht immer messen lassen.<br />

Wir nehmen unsere unternehmerische Verantwortung<br />

ernst: gegenüber unseren Kunden, Mitarbeitern und Vertriebspartnern,<br />

der Umwelt und der Gemeinschaft, in der<br />

wir leben und arbeiten.<br />

Deshalb wirtschaften wir nachhaltig und wollen ökonomische,<br />

ökologische und soziale Faktoren miteinander in<br />

Einklang bringen. Dies entspricht unserem langfristigen<br />

Geschäft. Als Teil von Munich Re gehören wir zu den Erstunterzeichnern<br />

der Principles for Sustainable Insurance<br />

der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten<br />

Nationen. Die Prinzipien wurden im Juni <strong>2012</strong> auf der UN-<br />

Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro<br />

vorgestellt. Sie dienen uns als Orientierungsrahmen für die<br />

Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in unserem<br />

Kerngeschäft.<br />

<strong>2012</strong> haben wir unsere Berichterstattung zur unternehmerischen<br />

Verantwortung bei <strong>ERGO</strong> deutlich ausgebaut. Nach<br />

der Vorstellung unseres umfassenden Internetbereichs im<br />

Frühjahr haben wir im Herbst unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht<br />

vorgelegt. Er beschreibt, wie wir unsere Verantwortung<br />

gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Umwelt und<br />

Gesellschaft wahrnehmen. Ein umfangreicher Kennzahlenkatalog<br />

zeigt den aktuellen Stand unserer Aktivitäten. Der<br />

Nachhaltigkeitsbericht, der nach den Kriterien der Global<br />

Reporting Initiative (GRI) geprüft wurde, wird in Zukunft<br />

jährlich erscheinen.<br />

Verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />

Klare Verhaltensregeln für alle Beschäftigten und Vertriebspartner<br />

sind wichtig, um das Vertrauen in <strong>ERGO</strong> zu stärken<br />

und Rufschädigungen vorzubeugen. Nachdem 2011 gravierende<br />

Fälle von Fehlverhalten bekannt geworden waren,<br />

haben wir Anfang <strong>2012</strong> einen eigenen Compliance-Bereich<br />

im Ressort des Vorstandsvorsitzenden eingerichtet und ihm<br />

direkt unterstellt. Den Bereich haben wir <strong>2012</strong> sukzessive<br />

ausgebaut. Das Team unter der Leitung des Chief Compliance<br />

Officers arbeitet Richtlinien aus und berät Mitarbeiter<br />

und Vertriebspartner bei der einwandfreien Umsetzung.<br />

Beim Verdacht auf Missstände oder gravierende Verstöße<br />

können sie sich auch an einen externen Ombudsmann<br />

wenden.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> hat negative Berichterstattung die Reputation<br />

der <strong>ERGO</strong> erneut belastet: Die Medien thematisierten<br />

erneut Fehlverhalten von Vermittlern auf Wettbewerbsreisen.<br />

Wir sahen uns dem Vorwurf ausgesetzt, im Jahr<br />

2011 Vorfälle nicht ausreichend offen angesprochen zu<br />

haben und deshalb nicht glaubwürdig zu sein. Um verloren<br />

gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, haben wir im<br />

September <strong>2012</strong> Transparenz geschaffen und uns bekannte<br />

Fälle von Fehlverhalten auf Wettbewerbsreisen im Internet<br />

veröffentlicht. Außerdem nennen wir die Konsequenzen,<br />

die <strong>ERGO</strong> gezogen hat. Dazu haben wir die veröffentlichten<br />

Prüfungsergebnisse zu Vorwürfen zum Versicherungsgeschäft<br />

aktualisiert.<br />

Mit dieser Offenheit wollen wir verlorenes Vertrauen<br />

zu rückgewinnen. Auch durch die konsequente weitere<br />

Um setzung unseres Markenversprechens „Versichern heißt<br />

verstehen“ und erstklassige Leistungen wollen wir Kunden<br />

und Öffentlichkeit von unserer Qualität überzeugen.<br />

Kunden und Kundenbeziehungen<br />

Unser Angebot richtet sich an alle Kundengruppen –<br />

Privatkunden sowie Firmenkunden aus dem gewerblichen<br />

Mittelstand und industrielle Kunden. Ihnen bietet <strong>ERGO</strong><br />

Produkte und Dienstleistungen für Altersvorsorge und<br />

Vermögensbildung, den Schutz von Hab und Gut sowie<br />

Gesundheits-, Rechts- und Reiseschutz an. Dazu vermitteln<br />

unsere Vertriebe Fondsprodukte der ME<strong>AG</strong> als dem Vermögensmanager<br />

von Munich Re und <strong>ERGO</strong>. Außerdem bieten<br />

wir Bankprodukte unseres Kooperationspartners UniCredit-<br />

Gruppe und weiterer Banken an. Produkte weiterer Partner<br />

und unsere umfangreichen Beratungs- und Serviceleistungen<br />

ergänzen das Portfolio.<br />

Mit unserem Markenversprechen „Versichern heißt verstehen“<br />

stellen wir unsere Kunden und ihre Bedürfnisse<br />

in den Mittelpunkt unseres Handelns. Wir legen großen<br />

Wert auf eine verständliche Kommunikation und den<br />

engen Austausch mit unseren Kunden. Wir haben


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht28<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

Verständlichkeitsstandards, die von externen Kommunikationsexperten<br />

zertifiziert wurden. Auf dieser Basis überarbeiten<br />

wir unsere gesamte Kommunikation mit unseren<br />

Kunden und schulen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Eine verständliche, klare Kommunikation und ihre<br />

feste Verankerung in unseren Prozessen bleiben eine dauerhafte<br />

Aufgabe für unser Unternehmen. Wir haben unsere<br />

gesamte Kundenkommunikation mit Erfolg einer externen<br />

Überprüfung durch den TÜV Saarland unterzogen und<br />

erhalten dafür das Siegel „Verständliche Kommunikation“.<br />

Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig. Mit ihren<br />

Wünschen zu Produkten und Leistungen unseres Unternehmens<br />

helfen sie uns, das Angebot von <strong>ERGO</strong> kontinuierlich<br />

zu verbessern. So haben wir das <strong>2012</strong> neu vorgestellte<br />

Unfallschutz-Produkt gezielt auf die Wünsche und Erwartungen<br />

von Kunden ausgerichtet und Assistenz-Leistungen<br />

bei verschiedenen Produktvarianten eingebaut. Sie orientieren<br />

sich an der individuellen Lebenssituation und dem Grad<br />

der Verletzung der Betroffenen. Ein durchgängiger Beratungsservice<br />

begleitet Unfallopfer und hilft ihnen. Auch<br />

für die Entwicklung der neuen Produktgeneration in der<br />

Lebensversicherung, die <strong>ERGO</strong> 2013 an den Markt bringt,<br />

haben wir umfangreiche Studien zu den Erwartungen der<br />

Kunden an Sicherheit, Flexibilität und Ertrag durchgeführt.<br />

Als Mitglieder unseres Kundenbeirats, als Teilnehmer unserer<br />

Kundenwerkstatt oder im Internet können Verbraucher<br />

uns ausführlich Feedback geben. Bei Konflikten, die im<br />

Unternehmen noch nicht im Sinne des Kunden gelöst<br />

wurden, steht der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt bereit. Er klärt Missverständnisse<br />

und vertritt die Interessen der Kunden im<br />

Unternehmen.<br />

Beratung, Betreuung und Service werden bei unseren<br />

Außendienstpartnern großgeschrieben – nicht nur im<br />

Verkaufsgespräch. Wir legen großen Wert auf Beratungsqualität<br />

und verstehen uns als umfassende Problemlöser<br />

für unsere Kunden weit über den Vertragsabschluss hinaus.<br />

Mitarbeiter<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nachfolgend Mitarbeiter<br />

– sichern unseren Erfolg mit ihrer Kompetenz, ihrer<br />

Leistungsbereitschaft und ihrem Engagement. Deswegen<br />

investieren wir konsequent in ihre Förderung.<br />

Die Vielfalt unserer Mitarbeiter drückt sich in unterschiedlichen<br />

Denkweisen, Mentalitäten, Erfahrungen, Kenntnissen<br />

und Fähigkeiten aus. Sie ist ein Gewinn für unser Unternehmen<br />

und wichtige Basis für unseren wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Unser Ziel haben wir 2011 in der Diversity Policy von<br />

Munich Re gemeinsam festgeschrieben: ein Arbeitsumfeld,<br />

das diese Vielfalt wertschätzt, sie in ihren unterschiedlichen<br />

Dimensionen fördert und zum Wohle des Unternehmens<br />

zum Einsatz bringt.<br />

Unsere Maßnahmen entwickeln wir ständig weiter: <strong>2012</strong><br />

haben wir unser Förder- und Mentorenprogramm für<br />

Frauen ein zweites Mal aufgelegt und einen neuen Personalprozess<br />

zur fördernden Begleitung der Elternzeit<br />

etabliert. Im Rahmen unserer Aktivitäten für eine bessere<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie prüfen wir derzeit<br />

in einem Pilotprojekt die Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung<br />

von Führungskräften. Unser Diversity-Seminar für<br />

Auszubildende wurde <strong>2012</strong> mit einem ersten Preis beim<br />

InnoWard <strong>2012</strong>, dem Bildungspreis der Deutschen Versicherungswirtschaft,<br />

ausgezeichnet.<br />

Unser Leitbild Führung beschreibt die Haltung, die wir von<br />

den Menschen erwarten, die bei <strong>ERGO</strong> Führungsverantwortung<br />

tragen. Dazu zählen Wertschätzung für Mitarbeiter,<br />

klare Sprache und Zielformulierung genauso wie Dialogbereitschaft<br />

und Begeisterungsfähigkeit. Das Leitbild ist<br />

fester Bestandteil bei der Schulung von Führungskräften.<br />

Die Auswahl, Entwicklung und Betreuung unserer obersten<br />

Führungskräfte haben wir gruppenweit gebündelt. Durch<br />

übergreifendes Talent Management und eine gruppenweite<br />

Nachfolgeplanung wollen wir herausragende Manager entwickeln<br />

und langfristig an uns binden.<br />

Die bedarfsgerechte Qualifizierung unserer Mitarbeiter und<br />

Vertriebspartner hat unverändert einen hohen Stellenwert<br />

innerhalb unserer Personalpolitik. Ziel ist es, unser hohes<br />

Qualitäts- und Leistungsniveau auszubauen, um unsere<br />

Position im Wettbewerb weiter zu stärken. Daher passen<br />

wir unser gesamtes Angebot der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

ständig den aktuellen und zukünftigen<br />

Anforderungen an, um langfristig qualifizierte und motivierte<br />

Mitarbeiter zu gewinnen.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> bildeten die Unternehmen der <strong>ERGO</strong> Versiche<br />

rungsgruppe und ihre Agenturen in Deutschland<br />

1.485 (1.551) Auszubildende aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote<br />

von unverändert 6,5 %. Ein internationales<br />

Traineeprogramm fördert gezielt den Einstieg und die Entwicklung<br />

von Hochschulabsolventen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht29<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

<strong>2012</strong> hat <strong>ERGO</strong> ein Qualitäts- und Effizienzprogramm<br />

in den deutschen Vertriebsorganisationen auf den Weg<br />

gebracht. Wir wollen die unterschiedlichen Beratungs- und<br />

Betreuungsansätze standardisieren und technisch unterstützen,<br />

die Komplexität verringern und Kosten deutlich<br />

senken. Dazu wollen wir die bisherigen fünf Vermittlerorganisationen<br />

zu zwei Einheiten zusammenführen und sie<br />

unter das Dach einer Vertriebsgesellschaft stellen.<br />

Mit dieser Reorganisation haben wir einen Abbau von bis<br />

zu 700 Stellen im angestellten Außendienst und bis zu<br />

650 Stellen im Innendienst in Deutschland angekündigt.<br />

Das ist eine Folge der Reduktion auf bundesweit 120 Regionaldirektionen<br />

und der neuen Ausrichtung der vertriebsunterstützenden<br />

Zentralbereiche. Die Umsetzung ist bis<br />

Anfang 2014 geplant. <strong>ERGO</strong> strebt eine sozialverträgliche<br />

Umsetzung an. Im Februar 2013 verständigte sich die<br />

Geschäftsleitung mit den Betriebsräten auf das weitere<br />

Vorgehen und ein Sofortprogramm.<br />

Am Ende des Berichtsjahres waren 29.768 (31.311) angestellte<br />

Mitarbeiter für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> tätig,<br />

davon 24.166 (25.352) Mitarbeiter im Innendienst und<br />

5.602 (5.959) Mitarbeiter im angestellten Außendienst. Das<br />

durchschnittliche Alter unserer Mitarbeiter beträgt 41,3 (40,6)<br />

Jahre und die durchschnittliche Konzernzugehörigkeit 12,2<br />

(11,4) Jahre. Der Anteil der Frauen lag bei 56,9 (56,4) %.<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

<strong>ERGO</strong> und ihre Tochterunternehmen engagieren sich seit<br />

vielen Jahren für die Gesellschaften, in denen sie wirken.<br />

Heute fördern wir vor allem Bildung in ihren verschiedenen<br />

Facetten und unterstützen soziale Projekte. Auch musikalische<br />

Erziehung, Sportunterricht und gesundheitliche Aufklärung<br />

tragen zur persönlichen Entwicklung bei und sind<br />

für uns wichtige Bestandteile von guter Bildung. Wir möchten<br />

besonders Kindern und Jugendlichen Chancen bieten<br />

und Perspektiven eröffnen, damit sie ihr Leben eigenverantwortlich<br />

in die Hand nehmen können.<br />

Mit unserem Engagement für Bildung wollen wir einen<br />

Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leisten. So<br />

berät beispielsweise die <strong>ERGO</strong> Stiftung „Jugend & Zukunft“<br />

sozial benachteiligte Jugendliche beim Übergang in Ausbildung<br />

und Arbeit. In Österreich unterstützt <strong>ERGO</strong> Austria<br />

mit ihrer Förderung der „Wiener Lerntafel“ Lernhilfe für<br />

Schulkinder aus benachteiligten Familien. Darüber hinaus<br />

fördern wir Projekte und Initiativen, die Bildung mit innovativen<br />

Konzepten für Kinder und Jugendliche erkennbar<br />

besser machen.<br />

Wir fördern musikalische Fähigkeiten von Kindern genauso<br />

wie junge Talente. Ein Beispiel für unser lokales Engagement<br />

ist die Unterstützung des Düsseldorfer Projekts<br />

„SingPause“, bei dem ausgebildete Sänger regelmäßig mit<br />

Grundschülern singen. In Deutschland ermöglichen wir<br />

im Rahmen der Initiative „Klasse in Sport“ bundesweit an<br />

26 Grundschulen täglichen qualifizierten Sportunterricht,<br />

denn Schulsport fördert nachweislich die körperliche und<br />

kognitive Entwicklung von Kindern. Bei Gesundheitsprojekten<br />

stehen Vorsorge, Aufklärung und Bewegung im Vordergrund.<br />

So klärt <strong>ERGO</strong> in Estland Frauen mit sogenannten<br />

Mammobussen über Brustkrebs auf und bietet kostenlose<br />

Vorsorge-Untersuchungen (Mammografie) an.<br />

Als großes Unternehmen können wir anderen helfen, die<br />

Unterstützung und Hilfe brauchen. Und wir tun es gerne,<br />

aus Tradition. Ein Beispiel für unser soziales Engagement<br />

ist die Integration von Menschen mit Behinderung.<br />

Im Kundenservice der <strong>ERGO</strong> Hestia in Polen betreuen<br />

Kollegen mit Körper be hinderung die Kunden am Telefon.<br />

In Deutschland kooperiert die D. A. S. mit einem Unternehmen,<br />

das sich auf die Integration von Behinderten spezialisiert<br />

hat. Durch qualifizierte Ver waltungs tätigkeiten sollen<br />

schwer behinderte Mitarbeiter auf dem Ersten Arbeitsmarkt<br />

Fuß fassen. Auch unsere Mitarbeiter engagieren sich für<br />

andere: In Deutschland unterstützen sie beispielsweise<br />

über den Verein „ergo:wir helfen“ verschiedene soziale Projekte<br />

mit den Centbeträgen von Gehalts- und Provisionsabrechnungen.<br />

Umwelt<br />

Der Schutz der Umwelt und der natürlichen Lebensgrundlagen<br />

ist uns seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen,<br />

das wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

verstehen. Bereits seit über zehn Jahren betreiben wir in<br />

Teilen der Gruppe ein konsequentes Umweltmanagementsystem<br />

nach der weltweit gültigen ISO-Norm 14001, das<br />

regelmäßig von externen Gutachtern überprüft wird. Um<br />

Energien und Ressourcen möglichst effizient zu nutzen,<br />

weiten wir dieses System kontinuierlich aus: <strong>2012</strong> wurde<br />

München als weiterer großer Standort in Deutschland<br />

zertifiziert. Mit Hilfe des Umweltmanagements erfasst,<br />

bewertet und minimiert <strong>ERGO</strong> systematisch und konsequent<br />

den Energie- und Ressourcenverbrauch und das<br />

Abfallaufkommen an den Unternehmensstandorten.<br />

Wir investieren in den Einsatz energieeffizienter Techniken<br />

wie gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und<br />

moderne Kälteanlagen. Seit 2011 beziehen alle großen<br />

deutschen Standorte den Strom CO 2<br />

-neutral.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht30<br />

Weitere Erfolgsfaktoren<br />

Auch die Emissionen, die bei Dienstreisen entstehen, wollen<br />

wir senken: Bahnreisen erfolgen seit 2011 in Deutschland<br />

CO 2<br />

-neutral. Hier stellen wir unsere Fahrzeugflotte sukzessive<br />

auf niedrigeren CO 2<br />

-Ausstoß um und fördern umweltbewusstes<br />

Fahren: Ab <strong>2012</strong> sind Eco-Fahrsicherheitstrainings<br />

für die Fahrer von Dienstwagen obligatorisch. Wir<br />

arbeiten daran, auch an unseren weiteren Standorten im<br />

In- und Ausland unsere Umweltbilanz zu verbessern. Unser<br />

Ziel: Bis Ende 2015 wollen wir die gesamte <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />

klimaneutral stellen.<br />

Im Sinne der Verpflichtungen der Initiative „Global Compact“<br />

der Vereinten Nationen zum Umweltschutz, der <strong>ERGO</strong> als<br />

Teil von Munich Re beigetreten ist, prüfen wir regelmäßig<br />

unsere Verbesserungspotenziale und Synergien. Unsere<br />

internationalen Gesellschaften beziehen wir zunehmend<br />

stärker ein mit dem Ziel, den Abdeckungsgrad von Umweltdaten<br />

stetig zu erhöhen. Im Rahmen der „Global Compact“-<br />

Initiative veröffentlicht Munich Re eine jährliche Fortschrittsmeldung<br />

auf ihrer Webseite, die auch die Entwicklungen<br />

bei <strong>ERGO</strong> vorstellt.<br />

Mit der Begrenztheit fossiler Brennstoffe und steigenden<br />

Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz gewinnen<br />

erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung. <strong>ERGO</strong><br />

begleitet diese Entwicklung durch innovative Versicherungslösungen<br />

und deckt beispielsweise Ertragseinbußen<br />

von Photovoltaikanlagen bei verminderter Sonneneinstrahlung<br />

oder in Folge mangelhafter Komponenten. Auch sonst<br />

unterstützen wir das Umweltbewusstsein unserer Kunden<br />

mit nachhaltigen Produkten und Fonds. In der Kfz-Versicherung<br />

fördern wir Fahrzeuge mit besonders geringem<br />

CO 2<br />

-Ausstoß mit einem Ökotarif. Unsere Firmenkunden<br />

beraten wir bei der Vorbeugung von Umweltschäden, für<br />

die wir ebenfalls eine Deckung anbieten. In der Lebensversicherung<br />

können unsere Kunden für ihre Altersvorsorge<br />

und Vermögensbildung in nachhaltige Fonds oder einen<br />

Klimafonds investieren.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

31<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikobericht<br />

Ziele des Risiko managements<br />

Risikostrategie<br />

Risiko management ist ein wichtiger Bestandteil der<br />

Unter nehmenssteuerung. Zu den Aufgaben des Risikomanagements<br />

gehört es, Entwicklungen, die den Fortbestand<br />

der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen<br />

(§ 91 Abs. 2 AktG). Außerdem geht es darum, die Finanzstärke<br />

zu erhalten, um die Ansprüche unserer Kunden zu<br />

sichern und nachhaltig für unsere Aktionäre Wert zu schaffen.<br />

Ein weiteres Ziel ist, die Reputation von <strong>ERGO</strong> und aller<br />

Einzelgesellschaften zu schützen. Dazu setzen wir auf ein<br />

alle Bereiche umfassendes Risiko management. Wir halten<br />

uns dabei an das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im<br />

Unternehmensbereich (KonTraG) sowie die Vorgaben in<br />

§ 64 a V<strong>AG</strong>.<br />

Organisatorischer Aufbau des<br />

Risiko managements<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hat spezifische Funktionen<br />

und Gremien für ein effizientes Risiko management<br />

ge schaffen. Mit dem Terminus „Risk Governance“ bezeichnen<br />

wir die Gesamtheit von Risiko organisation und<br />

Risiko prinzipien. Damit fördern wir den Erhalt und die<br />

Weiter entwicklung einer adäquaten Risiko- und Kontrollkultur,<br />

die alle materiellen Risikokategorien umfasst. Der<br />

Bereich „Integriertes Risiko management (IRM)“ stellt das<br />

gruppen weite Risiko management sicher. Dabei wird IRM<br />

von dezentralen Risiko management-Strukturen in allen<br />

Bereichen der Gruppe unterstützt. An der Spitze der Risikomanagement-Organisation<br />

steht der Chief Risk Officer<br />

(CRO). Die einzelnen dezentralen Risikoverantwortlichen<br />

berichten an ihn. Zu den Aufgaben des CRO gehören die<br />

Identifizierung, Bewertung und Überwachung der Risiken<br />

sowie deren Kommunikation an das Risikokomitee. Das<br />

Risikokomitee ist ein ständiger Ausschuss des Vorstands<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Dem Risikokomitee obliegt<br />

die Einrichtung und Überwachung der Risiko management-<br />

Strategie, ‐Systeme und ‐Prozesse. Darüber hinaus stellt<br />

es sicher, dass das gesamte Risiko management-System,<br />

bestehend aus Risikokriterien, Limiten und Steuerungs-<br />

Prozessen, im Einklang mit den regulatorischen Anforderungen<br />

und den konzernweiten Richtlinien steht. Diese<br />

Organisation ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen und<br />

aktives Steuern von Risiken.<br />

Die Risikostrategie leiten wir aus der Geschäftsstrategie<br />

ab. Sie stellt die Risiken dar, die sich aus der Geschäftsstrategie<br />

ergeben. Der Vorstand überprüft und verabschiedet<br />

die Risikostrategie jährlich und erörtert sie mit dem<br />

Aufsichtsrat. Die Risikostrategie legt die Risikoobergrenze<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> fest, indem sie Vorgaben<br />

und Entscheidungen zur Risikotoleranz enthält. Diese<br />

orientieren sich an der Kapital- und Liqui ditäts ausstattung<br />

sowie der Ertrags volatilität. Die Risiko strategie ist wichtige<br />

Grundlage für die operative und strategische Planung.<br />

Fer ner leiten wir aus ihr Limite ab, die wir genau überwachen.<br />

Dabei berücksichtigen wir nicht nur Kriterien, die sich auf<br />

das gesamte Unternehmen oder die gesamten Ver sicherungsbestände<br />

beziehen. Wir definieren auch ergänzende<br />

Kriterien, mit denen wir Spitzenrisiken, Konzen trationen,<br />

Kumule und systematische Risiken konzernweit begrenzen<br />

und steuern.<br />

Die Aufgabe unseres Risiko managements sehen wir nicht<br />

nur in der Begrenzung von Risiken, sondern auch in der<br />

Nutzung unternehmerischer Chancen. Die Kalibrierung –<br />

d. h. die Feineinstellung – der in der Risikostrategie festgelegten<br />

Limite berücksichtigt gleichermaßen die Kundenwie<br />

Aktionärsinteressen. Dabei ist uns vor allem wichtig,<br />

unsere Kapitalstärke sicherzustellen. Hinzu kommen ergänzende<br />

Limite für Einzelrisiken sowie Konzentrationslimite<br />

für Naturkatastrophen- oder Pandemie-Risiken und Kriterien<br />

für Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken.<br />

Bei Kapazitätsengpässen oder Konflikten mit dem Limitund<br />

Regelsystem verfahren wir nach festgelegten Eskalations-<br />

und Entscheidungsprozessen. Diese stellen sicher,<br />

dass Geschäftsinteressen und Risiko management-Aspekte<br />

in Einklang gebracht werden. Gegebenenfalls verringern<br />

wir Risiken, z. B. durch Rückversicherung.<br />

Risiko management-Kreislauf<br />

Die operative Umsetzung des Risiko managements umfasst<br />

die Identifikation, Analyse und Bewertung sowie Messung<br />

von Risiken. Dazu gehören auch die daraus abgeleitete<br />

Risikoberichterstattung, ‐limitierung im Sinne einer Reduzierung<br />

auf ein bewusst gewolltes Maß und ‐überwachung.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht32<br />

Risikobericht<br />

Mit unseren Risiko management-Prozessen stellen wir<br />

sicher, dass wir sämtliche Risiken kontinuierlich beobachten<br />

und bei Bedarf aktiv steuern.<br />

Die Risikoidentifikation erfolgt über geeignete Systeme<br />

und Kennzahlen (quantitativer Teil). Die Risikoerhebung<br />

wird sowohl bottom-up als auch top-down durchgeführt.<br />

Experten-Meinungen (qualitativer Teil) ergänzen dies.<br />

Unser Ad-hoc-Meldeprozess ermöglicht es den Mitarbeitern<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>, jederzeit Risiken an den<br />

Bereich IRM zu melden.<br />

Die Risikoanalyse und ‐bewertung erfolgt auf oberster<br />

Ebene im Bereich IRM. Dies geschieht im Austausch mit<br />

einer Vielzahl von Experten aus verschiedenen Bereichen<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. So gelangen wir zu einer<br />

quantitativen und qualitativen Bewertung, die auch<br />

eventuelle Interdependenzen zwischen den Risiken<br />

berücksichtigt.<br />

Bei der Risikomessung verwenden wir Instrumente, die<br />

auf das jeweilige Geschäftsfeld zugeschnitten sind. Wir<br />

entwickeln sie ständig weiter. Unsere primären Risikomaße<br />

basieren auf ökonomischen Grundsätzen. Sie spiegeln<br />

somit das Risiko in unserem Bestand am besten wider.<br />

Regelmäßig vergleichen wir die Ergebnisse unserer Risikomodelle<br />

mit denen der Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen.<br />

Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen:<br />

Geschäftsfeld, Unternehmen, Risikoart, geografische Lage<br />

und Sparte.<br />

Wir vergleichen unsere Risikomodellergebnisse regelmäßig<br />

mit anderen Unternehmen. Zudem nehmen wir<br />

an Branchen umfragen teil, um unsere Instrumente zu<br />

prüfen und weiter zu verfeinern. Darüber hinaus vergleichen<br />

wir unser Modell mit dem jeweils aktuellen Stand<br />

von Solvency II und nehmen an den branchenweiten<br />

sogenannten quantitativen Auswirkungsstudien (Quantitative<br />

Impact Studies) teil.<br />

Die Risikolimitierung fügt sich in die Risikostrategie und<br />

das konzernweit geltende Limit- und Trigger-Handbuch<br />

ein. Ausgehend von der definierten Risikoobergrenze<br />

werden risikoreduzierende Maßnahmen beschlossen und<br />

umgesetzt.<br />

Bei der Risikoüberwachung unterscheiden wir zwischen<br />

quantitativ messbaren und qualitativen Risiken. Erstere<br />

überwachen wir an zentralen Stellen und letztere sowohl<br />

dezentral als auch zentral, je nach Wesentlichkeit und<br />

Zuordnung der Risiken.<br />

Kontroll- und Überwachungssysteme<br />

Unser internes Risikokontrollsystem (IKS) haben wir auch<br />

im Jahr <strong>2012</strong> weiterentwickelt. So haben wir insbesondere<br />

weitere Auslandsgesellschaften integriert. Unser IKS ist<br />

ein gruppenweit einheitliches integriertes System zum<br />

Management von operationellen Risiken. Es entspricht<br />

sowohl den Anforderungen der Unternehmensführung als<br />

auch den lokalen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen.<br />

Die Verantwortung für das IKS obliegt dem Vorstand<br />

und ist organisatorisch dem Bereich IRM zugewiesen.<br />

Die Verantwortung für die jeweiligen Risiken und Kontrollen<br />

tragen die Experten und Mitarbeiter der Fachbereiche.<br />

Durch diese Einbindung haben wir innerhalb der Gruppe<br />

die Grundlage für ein einheitliches Risikoverständnis<br />

gestärkt und unser Bewusstsein für Risiken und Kontrollen<br />

verbessert.<br />

Mit dem ganzheitlichen Management-Ansatz im IKS erreichen<br />

wir eine Steigerung der Effektivität und Effizienz bei<br />

der Identifikation, Analyse, Bewertung und Dokumentation<br />

der wesentlichen Risiken und Schlüsselkontrollen. Klare<br />

Zuständigkeiten für Risiko- und Kontroll-Verantwort lich -<br />

keiten sowie Risikosteuerungsmaßnahmen schaffen zudem<br />

Transparenz. Durch die systematische Verknüpfung von<br />

wesentlichen Risiken und Prozessen haben wir eine Risikolandkarte<br />

für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> entwickelt, in<br />

der alle relevanten Risikokontrollpunkte markiert sind.<br />

Die Konzernrevision bewertet die Wirksamkeit des IKS in<br />

den wesentlichen Prozessen und Applikationen regelmäßig<br />

im Rahmen einer mehrjährigen Prüfungsplanung.<br />

Risikoberichterstattung<br />

Mit der Risikoberichterstattung erfüllen wir nicht nur aktuelle<br />

rechtliche Anforderungen. Wir schaffen mit ihr darüber<br />

hinaus intern Transparenz für das Management und die<br />

Aufsichtsgremien und informieren die Öffentlichkeit. Die<br />

Risikoberichterstattung obliegt dem Bereich IRM.<br />

Die interne Risikoberichterstattung informiert das Management<br />

vierteljährlich über die Lage bezüglich der einzelnen<br />

Risikokategorien. Bei einer signifikanten Veränderung<br />

der Risikosituation sowie besonderen Schadenfällen und<br />

Ereignissen erfolgt eine sofortige Berichterstattung an das<br />

Management. So kann es auf gefährdende Entwicklungen<br />

rechtzeitig reagieren. Ziel ist es, bereits schwache Signale<br />

und negative Trends rechtzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen<br />

ergreifen zu können.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht33<br />

Risikobericht<br />

Mit unserer externen Risikoberichterstattung wollen wir<br />

einen verständlichen Überblick über die Risikolage der<br />

<strong>ERGO</strong> geben. Hierzu gehören Informationen über unsere<br />

Risiko management-Methoden und ‐Prozesse, die Risk<br />

Governance und die einzelnen Risiken, denen die Gesellschaft<br />

ausgesetzt ist.<br />

Wesentliche Risiken<br />

Als wesentliche Risiken bezeichnen wir Risiken, die sich<br />

nachhaltig negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Ganzes auswirken<br />

können. Diese Definition haben wir – unter Berücksichtigung<br />

der individuellen Risikotragfähigkeit – konsistent<br />

auf die einzelnen Geschäftsbereiche und rechtlichen Einheiten<br />

übertragen. Ob ein Risiko in diesem Sinne wesentlich<br />

für eine Einheit ist, beurteilt die Risiko management einheit<br />

IRM. Dabei berücksichtigt IRM vor allem, wie die Risiken<br />

unsere Hauptkriterien Finanzstärke und Ertrags volatilität<br />

beeinflussen.<br />

Dieser Risikobericht wird auf der Grundlage der Kalkulations-<br />

und Bilanzierungsvorschriften unserer Gesellschaft<br />

dargestellt. Die Anforderungen des Deutschen Rechnungslegungs-Standards<br />

DRS 5–20 erfüllen wir umfänglich.<br />

Wir unterteilen gemäß DRS 5–20 das Gesamtrisiko in die<br />

fünf Kategorien<br />

• versicherungstechnische Risiken,<br />

• Risiken aus dem Ausfall von Forderungen<br />

aus dem Versicherungsgeschäft,<br />

• Risiken aus Kapitalanlagen,<br />

• operationelle Risiken sowie<br />

• sonstige Risiken.<br />

Versicherungstechnische Risiken<br />

Das Management der versicherungstechnischen Risiken<br />

nimmt bei uns eine herausgehobene Stellung ein. Kernelemente<br />

sind die Kontrolle der Risikoverläufe und die<br />

laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die<br />

Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />

Beiträge und Rückstellungen kalkulieren wir mit vorsichtig<br />

gewählten Rechnungsgrundlagen.<br />

Im von uns betriebenen Versicherungsgeschäft zeichnen<br />

wir Risiken von Privat- und Firmenkunden. Dies führt<br />

insgesamt zu einem heterogenen Portfolio von eingegangenen<br />

Risiken. Um den Risikoausgleich im Versichertenkollektiv<br />

zu gewährleisten, haben wir sparten- und<br />

ge schäfts feldbezogene Rahmenrichtlinien für die Tarifierung<br />

und das Underwriting auf Ebene der Einzelgesellschaften<br />

erstellt. Das jeweilige Aktuariat wacht darüber,<br />

dass die Tarifierung sachgerecht erfolgt und wir ausreichend<br />

bemessene Rückstellungen zur Bedeckung der<br />

eingegangenen Verpflich tungen bilden.<br />

Durch diese Maßnahmen und Prozesse steuern wir das<br />

Geschäft unserer Gesellschaften risikoadäquat. Mithilfe<br />

unabhängiger Prozesse überprüfen wir die Angemessenheit<br />

der Richtlinien regelmäßig, gegebenenfalls nehmen<br />

wir Anpassungen vor.<br />

Trotz vorsichtiger Tarifkalkulation und aus heutiger Sicht<br />

ausreichender Dotierung der Rückstellungen können weitere<br />

Risiken bestehen. Diese beobachten wir laufend, um<br />

sie zu begrenzen. Bei einer Erhöhung des Risikos können<br />

so rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden.<br />

Weitere Risiken können auch darin bestehen, dass die<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> oder einzelne operative Versicherungsgesellschaften<br />

durch hohe Einzelschäden oder<br />

durch Kumulierung von Schadenereignissen in Anspruch<br />

genommen werden. Das Zusammenspiel von Änderungsrisiken<br />

und Risikokonzentrationen kann ebenfalls ein<br />

erheb liches Schadenpotenzial bergen. Dies betrifft nicht<br />

nur regionale Konzentrationen, und es kann sowohl innerhalb<br />

einer Sparte als auch übergreifend auftreten.<br />

IRM ist dafür verantwortlich, geschäftsfeld- und bilanzübergreifende<br />

Kumule und Konzentrationen zu identifizieren,<br />

zu bewerten, zu überwachen und zu koordinieren. IRM<br />

arbeitet dabei eng mit den Spezialisten der Geschäftsfelder<br />

zusammen, um das Risikokomitee in Bezug auf die Auswirkungen<br />

solcher Kumule auf unsere gruppenweite Exponierung<br />

zu beraten.<br />

Derartige Risiken werden anhand von Szenarien und<br />

Modellrechnungen betrachtet, die unter Zugrundelegung<br />

eines entsprechenden Extremszenarios Aufschluss über<br />

die maximale Gesamtbelastung für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

geben. Durch den Abschluss von Rückversicherungsverträgen<br />

können wir uns vor übermäßigen<br />

Belastungen und Ertragsschwankungen schützen. Dabei<br />

beachten wir neben der Situation der einzelnen Rechtseinheit<br />

auch die Einbindung in die Gruppe.<br />

Bei der Wahl unserer Rückversicherer ist eine hohe Bonität<br />

wesentliches Kriterium für uns. Hierdurch begrenzen wir<br />

das Ausfallrisiko und Risiken hinsichtlich der Zahlungsstromschwankungen.<br />

Unsere passive Rückversicherung<br />

platzieren wir überwiegend innerhalb der Munich Re.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht34<br />

Risikobericht<br />

Lebensversicherung Krankenversicherung Kompositversicherung<br />

Biometrisches Risiko Biometrisches Risiko Prämienrisiko<br />

Zinsrisiko Stornorisiko Groß- und Kumulschadenrisiko<br />

Sonstiges Marktrisiko Versicherungsleistungsrisiko Reserverisiko<br />

Stornorisiko Rechnungszinsrisiko Zinsrisiko<br />

Bei unseren operativen Versicherungsgesellschaften sind –<br />

je nach betriebenem Versicherungsgeschäft – insbesondere<br />

die oben tabellarisch dargestellten Risiken aus Ver sicherungs<br />

verträgen von Bedeutung.<br />

Eine differenzierte, geschäftsbereichspezifische Analyse<br />

der versicherungstechnischen Risiken, ihrer relevanten Einflussgrößen<br />

und Erläuterungen zu ihrer Steuerung befindet<br />

sich im Konzernanhang ab S. 118. Diese Darstellung entspricht<br />

den Anforderungen der Rechnungslegungsstandards<br />

IFRS 4.<br />

Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem<br />

Versicherungsgeschäft<br />

Unsere Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermittlern<br />

und Kunden unterliegen grundsätzlich einem Ausfallrisiko.<br />

Bei Nichtzahlung der Beiträge können insbesondere<br />

in der Krankheitskostenvollversicherung Belastungen für<br />

das Unternehmen entstehen, da eine Vertragskündigung<br />

seitens des Versicherungsunternehmens nicht mehr<br />

möglich ist. Das gesamte Volumen der Nichtzahlung überwachen<br />

wir daher laufend nach mehreren Kriterien, um<br />

frühzeitig eine relevante Beeinträchtigung der Ergebnisse<br />

beziehungsweise eine Belastung des Kollektivs der Versicherten<br />

zu erkennen.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden 320 (244) Mio. € ausstehen de<br />

Forderungen, deren Fälligkeitszeitpunkt mehr als 90 Tage<br />

zurücklag. Zur Risikovorsorge haben wir dahingehend Vorkehrungen<br />

getroffen, dass wir Wertberichtigungen auf den<br />

Forderungsbestand vornahmen. Durchschnittlich haben wir<br />

in den vergangenen drei Jahren 10,4 (9,7) % der zum jeweiligen<br />

Bilanzstichtag bestehenden Forderungen wertberichtigt.<br />

Dieser Anteil entspricht über einen Zeitraum von drei<br />

Jahren durchschnittlich 0,8 (0,7) % der verdienten Beiträge.<br />

Unsere Vorkehrungen haben sich erfahrungs gemäß als<br />

ausreichend erwiesen.<br />

41,3 (50,9) % unserer Abrechnungsforderungen bestehen<br />

gegenüber Munich Re. Diese ist bei der internationalen<br />

Ratingagentur Standard & Poor’s mit der zweithöchsten<br />

Kategorie bewertet. Insgesamt verteilen sich die Forderungen<br />

gegenüber Rückversicherern in Anlehnung an die<br />

Ratingklassifikation von Standard & Poor’s gemäß unten<br />

stehender Tabelle.<br />

Risiken aus Kapitalanlagen<br />

Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sind im<br />

Wesentlichen in den vier Anlageklassen Zinsträger, Aktien,<br />

Immobilien und Beteiligungen investiert. Neben den Kriterien<br />

Rendite, Sicherheit und Bonität berücksichtigen wir<br />

auch die Aspekte Liquidität, Diversifikation sowie vor allem<br />

die Struktur der versicherungstechnischen Verpflichtungen.<br />

Diese Aktiv-Passiv-Steuerung ist Aufgabe unserer Asset-<br />

Liability-Teams (AL-Teams). Mitglieder in diesen Gremien<br />

sind für jede operative Einheit Vertreter des Aktuariats,<br />

der Strategischen Asset Allocation, des Kapitalanlagecontrollings,<br />

der zur Munich Re gehörenden Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

ME<strong>AG</strong> sowie IRM.
Die grundsätzlichen<br />

Kapitalanlageentscheidungen (Strategische Asset<br />

Allocation) treffen wir auf Gesellschaftsebene. Aus den<br />

strategischen Vorgaben formuliert das <strong>ERGO</strong> Kapitalanlagemanagement<br />

unter Beratung der ME<strong>AG</strong> Mandate. In diesen<br />

Mandaten sind Anlageklassen, Qualität und Grenzen<br />

definiert. Sie berücksichtigen auch steuer liche, bilanzielle<br />

und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen. Darüber hinaus<br />

sind in den Mandaten Kennzahlen und Schwellenwerte<br />

zur Steuerung festgelegt. Für die Umsetzung der Mandate<br />

ist die ME<strong>AG</strong> verantwortlich. Die AL-Teams sind für die<br />

Forderungen an Rückversicherer nach Ratingklassen <strong>2012</strong> 2011<br />

Mio. € Mio. €<br />

Kategorie 1 (AAA) − 2<br />

Kategorie 2 (AA) 68 65<br />

Kategorie 3 (A) 2 19<br />

Kategorie 4 (BBB und geringer) − 1<br />

Kein Rating 19 8<br />

Gesamt 89 94


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht35<br />

Risikobericht<br />

Überwachung der Mandatsvorgaben und die Beratung bei<br />

anlagestrategischen Entscheidungen zuständig.<br />

Die in Eigenregie verwalteten Anlagen (zum Teil Beteiligungen<br />

und Immobilien sowie Immobilien-, Hypotheken-,<br />

Refinanzierungs-, Policen-, Beamten- und Mitarbeiterdarlehen,<br />

Depotforderungen sowie Überhänge fondsgebundener<br />

Lebensversicherung) überwachen wir im Rahmen der<br />

Hochrechnungen und der internen Berichterstattung. Dies<br />

gilt auch für die von ME<strong>AG</strong> verwalteten Anlagen. Abweichungen<br />

vom Plan werden gegebenenfalls in das AL-Team<br />

eskaliert.<br />

Mit unserem umfassenden Frühwarnsystem kontrollieren<br />

wir täglich die Einhaltung der gesellschaftsspezifischen<br />

Mandatsvorgaben durch die ME<strong>AG</strong>. Für die verschiedenen<br />

Risikoquellen haben wir Auslöser, sogenannte Trigger,<br />

implementiert. Ihre Auslösung hat die Aktivierung fest<br />

definierter Prozesse zur Folge. Die konzernweite Trigger-<br />

Landschaft differenziert zwischen drei Gefährdungsstufen,<br />

in denen es zu unterschiedlichen Maßnahmen kommt.<br />

Die Stufen leiten wir aus der Risikotragfähigkeit der jeweiligen<br />

Gesellschaften ab. Ergänzend zum Frühwarnsystem<br />

erfolgen Analysen langfristiger Tendenzen und Szenarien,<br />

insbesondere im Bereich der Zins- und Aktienmärkte.<br />

Mithilfe unseres proaktiven Risiko managements arbeiten<br />

wir fortlaufend daran, den negativen Folgen der Finanzmarkt-<br />

und Staatsschuldenkrise für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

zu begegnen. Bereits in den letzten Jahren<br />

haben wir bei unseren Gesellschaften die Aktienquoten<br />

stark reduziert. Diese lagen auch <strong>2012</strong> auf dem niedrigen<br />

Niveau der Vorjahre. Eine permanente Überwachung der<br />

Adressenausfallrisiken leisten wir durch ein konzernweit<br />

gültiges Kontrahentenlimitsystem.<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> haben wir die Risiko management-Aktivitäten<br />

im Kapitalanlagebereich kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Zu nennen sind insbesondere abermalige<br />

Verbesserungen bei den Frühwarnsystemen im Hinblick<br />

auf die Berücksichtigung von Liquiditäts-, Markt- und Bonitätsrisiken.<br />

Das Adressenausfallrisiko aus freistehenden<br />

Derivaten haben wir bereits in der Vergangenheit durch die<br />

Implementierung eines sogenannten Collateral Managements<br />

reduziert.<br />

Die nachfolgende Darstellung der Kapitalanlagerisiken<br />

entspricht den Anforderungen des Rechnungslegungsstandards<br />

IFRS 7.<br />

Bei den Kapitalanlagerisiken handelt es sich insbesondere<br />

um Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken.<br />

Marktrisiken<br />

Marktrisiko ist definiert als das Risiko von Verlusten oder<br />

negativen Einflüssen auf die Finanzstärke des Unternehmens<br />

als Resultat von Preisänderungen und Volatilitäten<br />

in den Kapitalmärkten. Marktrisiken stellen die größten<br />

Kapitalanlagerisiken dar. Zu den Marktrisiken gehören<br />

unter anderem das Zinsänderungsrisiko, das Kursrisiko<br />

bei Aktien, das Wertänderungsrisiko bei Immobilien, das<br />

Wechselkursrisiko, das Asset-Liability-Mismatch-Risiko und<br />

das aus Bonitätsverschlechterungen resultierende Credit-<br />

Spread-Risiko. Ein möglicher Rückgang der Marktwerte<br />

kann je nach Anlageklasse unterschiedliche Ursachen<br />

haben.<br />

Marktpreisschwankungen beeinflussen nicht nur unsere<br />

Kapitalanlagen, sondern auch unsere versicherungstechnischen<br />

Verpflichtungen. Dies ist insbesondere in der<br />

Lebensversicherung der Fall. Die teilweise langfristigen<br />

Zinsgarantien und die vielfältigen Optionen der Versicherten<br />

in der traditionellen Lebensversicherung führen zu<br />

einer hohen Abhängigkeit des Wertes der Verpflichtungen<br />

von den Kapitalmärkten.<br />

Die Marktrisiken handhaben wir durch geeignete Limit- und<br />

Frühwarnsysteme sowie unser Asset Liability Management.<br />

Dabei begrenzen wir die Abweichungen der aktuellen<br />

Kapital anlagen von den Kapitalanlagen, die ökonomisch<br />

zur Bedeckung der versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />

notwendig sind, dem sogenannten Replikationsportfolio.<br />

Weiterhin berücksichtigen wir risikorelevante Restriktionen<br />

für die Kapitalanlagen, die sich aus der HGB- oder<br />

IFRS-Rechnungslegung ergeben.<br />

Der größte Teil unserer Kapitalanlagen entfällt mit 94,1<br />

(94,1) % auf Zinsträger. Die Entwicklung des allgemeinen<br />

Zinsniveaus und die emittentenspezifischen Renditezuschläge,<br />

sogenannte Credit Spreads, haben somit einen<br />

erheblichen Einfluss auf den Wert der Kapitalanlagen und<br />

das Kapitalanlageergebnis. Zur langfristigen Sicherung des<br />

Kapitalanlageergebnisses passen wir unsere Aktivitäten im<br />

Rahmen des Asset Liability Managements permanent an<br />

die aktuellen Rahmenbedingungen an.<br />

Der weiterhin erwarteten volatilen Marktentwicklung tragen<br />

wir mit einer defensiv ausgerichteten Anlagestrategie<br />

Rechnung. Für die Verlängerung des Anlagehorizonts im<br />

Bereich der Zinsträger und die von den Aktienmärkten ausgehenden<br />

Kursrisiken setzen wir unter anderem derivative<br />

Finanzinstrumente ein.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht36<br />

Risikobericht<br />

Bei der Ermittlung der Werte von Immobilien sind nicht<br />

in jedem Fall ständig verfügbare Marktwerte vorhanden.<br />

Daher sind Gutachten oder andere angemessene und<br />

allgemein anerkannte Bewertungsverfahren erforderlich.<br />

Wertanpassungen nehmen wir vor, soweit wir Wertminderungen<br />

als dauerhaft annehmen.<br />

Währungsrisiken sichern wir weitestgehend durch Devisentermingeschäfte<br />

ab. Darüber hinausgehende Risiken<br />

resultieren überwiegend aus langfristigen Anlagen, für<br />

die keine geeigneten oder keine wirtschaftlich sinnvollen<br />

Absicherungsinstrumente verfügbar sind. Diese Risiken<br />

beobachten wir kontinuierlich, um Fehlentwicklungen frühzeitig<br />

entgegenzuwirken. Die nach IFRS ausgewiesenen<br />

Währungskursgewinne beziehungsweise ‐verluste beruhen<br />

auf einer Separierung der Änderung des Marktwertes in<br />

Originalwährung einerseits und eines ergebniswirksamen<br />

Währungskurseffekts andererseits.<br />

Das Risikopotenzial von Marktwertschwankungen im<br />

Kapitalanlagebereich ermitteln wir regelmäßig mit sogenannten<br />

Stresstests. Diese Stresstests berücksichtigen<br />

pauschale Marktwertveränderungen von Zinsträgern,<br />

Aktien und Währungen. Ein Beispiel für eine solche Szenariorechnung<br />

finden Sie im Anhang unter den „Marktrisiken<br />

aus Finanzinstrumenten“.<br />

Darüber hinaus wenden wir eine Vielzahl weiterer Instrumente<br />

für die Ermittlung des potenziellen Marktrisikos<br />

an. Insbesondere prognostizieren wir das Kapital anlageergebnis<br />

zum nächsten Bilanzstichtag unter der Prämisse<br />

sich verändernder Kapitalmarktbedingungen. Basierend<br />

auf der Bewertung und der Qualität unserer Kapitalanlagen<br />

erkennen wir für den Bestand der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

und die Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern<br />

derzeit keine Gefährdungen.<br />

Bonitätsrisiken<br />

Bonitätsrisiken entstehen aus der Gefahr, dass Schuldner<br />

ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen oder<br />

Bonitätsverschlechterungen zu ökonomischen Verlusten<br />

führen. Bei unseren Festzinsanlagen steuern wir das damit<br />

verbundene Bonitätsrisiko, indem wir Emittenten mit<br />

angemessener Qualität auswählen und Kontrahentenlimits<br />

beachten. Das Rating externer Rating agenturen ist nur<br />

eines von verschiedenen Kriterien, die wir dabei berücksichtigen.<br />

Darüber hinaus führen wir eigene Analysen durch.<br />

Externe Emittentenratings unterziehen wir zusätzlich einer<br />

internen Plausibilitätsprüfung. Sowohl unsere eigene als<br />

auch die Einschätzung der externen Ratingagentur müssen<br />

entsprechend positiv sein, damit eine Anlageentscheidung<br />

den Risikobewertungsprozess erfolgreich durchlaufen kann.<br />

Unsere sehr hohen Ansprüche an die Emittenten spiegeln<br />

sich auch in den konzernweiten Anlagegrundsätzen wider.<br />

Unser Wertpapierbestand zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

der Großteil der Kapitalanlagen aus Papieren von Emittenten<br />

mit sehr guter Bonität besteht.<br />

Bei den Zinsträgern wiesen zum Ende des Geschäftsjahres<br />

88,3 (91,0) % der Anlagen ein Rating mindestens der dritthöchsten<br />

Kategorie „strong“ aus. Siehe dazu die Erläuterungen<br />

[6 g] bis [6i] im Anhang. Dies entspricht vergleichsweise<br />

der Ratingkategorie „A“ bei Standard & Poor’s. In<br />

der Tabelle unten auf dieser Seite ist die Aufteilung auf die<br />

einzelnen Wertpapierkategorien dargestellt.<br />

Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sehen<br />

wir als hinreichend diversifiziert an. Das Ausfallrisiko von<br />

festverzinslichen Anlagen erhöht sich bei einer Verschlechterung<br />

der Bonität des Schuldners. Schuldner mit schlechterer<br />

Bonität müssen daher einen höheren Kupon beziehungsweise<br />

eine höhere Verzinsung bieten, um trotz ihres<br />

Ausfallrisikos attraktiv zu bleiben. Dem Risiko einer Bonitätsverschlechterung<br />

tragen wir im Rahmen des Risikomanagements<br />

durch entsprechende Trigger Rechnung.<br />

Der überwiegende Teil der Zinsträger besteht aus nicht<br />

börsennotierten Namenspapieren. Die Marktwerte für diese<br />

Papiere ermitteln wir anhand von Zinsstrukturkurven unter<br />

der Berücksichtigung konservativ angesetzter emittentenspezifischer<br />

Credit Spreads. Für die börsennotierten Zinsträger<br />

greifen wir auf feststellbare Kursnotierungen zurück.<br />

Zur Überwachung und Steuerung unserer Adressenausfallrisiken<br />

haben wir ein konzernweit gültiges Kontrahentenlimitsystem<br />

implementiert. Die Limits der Kontrahenten<br />

Zinsträger nach Wertpapierkategorien Anteil der Kategorie Rating mindestens<br />

(31.12.<strong>2012</strong>) an den gesamten Zinsträgern in % Kategorie „strong“ in % 1<br />

Bankanleihen/Schuldscheindarlehen 7,5 53,8<br />

Pfandbriefe 40,6 98,5<br />

Staatsanleihen 40,0 88,7<br />

Unternehmensanleihen 5,6 49,4<br />

Sonstige 6,2 96,4<br />

1 Dies entspricht vergleichsweise der Ratingkategorie „A“ bei Standard & Poor’s.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht37<br />

Risikobericht<br />

orientieren sich an der finanziellen Lage des Kontrahenten<br />

sowie an der vom Vorstand definierten Risikotoleranz. Der<br />

im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> weiterhin kritischen Situation im<br />

Bereich der Banken und Staatsanleihen haben wir durch<br />

eine kontinuierliche Überprüfung der Limitobergrenzen<br />

mit Absenkungen von Einzellimits und unserem Collateral<br />

Management Rechnung getragen. Das 2011 gestartete<br />

Projekt zur Abwicklung von OTC-Derivaten über eine zentrale<br />

Gegenpartei, welches auf einer europäischen Verordnung,<br />

der „European Market Infrastructure Regulation“<br />

(EMIR) basiert, haben wir im Jahr <strong>2012</strong> erfolgreich weiter<br />

vorangebracht. Nach Finalisierung der regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen können wir voraussichtlich 2013<br />

erste Geschäfte tätigen. Die Exponierung im Finanzsektor<br />

beträgt nach Marktwerten zum Ende des Geschäftsjahres<br />

insgesamt 63,6 Mrd. €. Davon sind 54,9 Mrd. € (86,3 %)<br />

besichert.<br />

Für das Risikocontrolling der im Bestand befindlichen<br />

Nachrangpapiere, stillen Beteiligungen und Genussscheine<br />

führen wir eine permanente Überwachung durch.<br />

Die Investitionen in hoch verschuldete Euro-Peripheriestaaten<br />

(Irland, Italien, Spanien) betragen 3,6 % der<br />

Kapital anlagen. Im Laufe des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> haben<br />

wir unser Engagement in Euro-Peripheriestaaten weiter<br />

verringert und im Rahmen dessen das Griechenland- sowie<br />

Portugal-Exposure vollständig abgebaut. Auch 2013 dürfte<br />

sich die Euro-Staatsschuldenkrise fortsetzen. Zwar hat sich<br />

das Arsenal der Politik zur Gegensteuerung vergrößert.<br />

Auch die Europäische Zentralbank hat neue Instrumente<br />

eingeführt. Die fundamentale Situation in einigen Ländern,<br />

insbesondere des Mittelmeerraumes, spitzt sich aber weiter<br />

zu. Budgetkonsolidierung, Rezession und hohe Arbeitslosigkeit<br />

stellen den politischen Willen, aber auch die nationale<br />

Fähigkeit zum Gegensteuern auf die Probe.<br />

In der nachfolgenden Tabelle stellen wir die Aufteilung<br />

des Staatsanleihenexposures für ausgewählte Staaten in<br />

Markt- und Nominalwerten dar.<br />

Im Berichtsjahr nahmen wir Abschreibungen im Zinsträgerbereich<br />

in Höhe von 14 Mio. € vor. Dies entsprach 0,01 %<br />

des gesamten Anlagebestands.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Wir müssen jederzeit in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen<br />

nachzukommen. Dies gewährleisten wir<br />

durch unsere detaillierte Liquiditätsplanung. Mit unserem<br />

Asset Liability Management steuern wir die Zahlungsströme<br />

aus dem Kapitalanlagenbestand und den Beiträgen<br />

zeitlich und quantitativ. So entsprechen sie den Verbindlichkeiten,<br />

die aus den Versicherungsverträgen resultieren.<br />

Darüber hinaus halten wir eine Liquiditätsreserve vor. Sie<br />

schützt uns vor unerwarteten Liquiditätsengpässen, zum<br />

Beispiel bei plötzlichem Stornoanstieg. Die Liquiditätsrisiken<br />

sind in unser Regel- und Limitsystem integriert. Dies<br />

aktualisieren wir jährlich.<br />

Wesentliche Sicherungsgeschäfte<br />

Derivative Finanzinstrumente setzen wir in der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> überwiegend zur Absicherung von<br />

Marktrisiken im Kapitalanlagebereich ein. Zu diesen zählen<br />

insbesondere Zins- und Währungskursrisiken. Wir<br />

begegnen ihnen durch intensive Nutzung unseres Risikomanagement-Systems<br />

und den daraus gegebenenfalls<br />

resultierenden Einsatz derivativer Finanzinstrumente.<br />

Ein nachhaltiger Rückgang des Zinsniveaus birgt das<br />

Risiko, dass Mittelrückflüsse zu einem niedrigeren Zinssatz<br />

angelegt werden müssen. Diesem Wiederanlagerisiko<br />

tragen wir durch die permanente Weiterentwicklung der<br />

Absicherungsstrategie mittels Derivaten Rechnung. So<br />

sichern wir bei den Personenversicherern eine Wiederanlage<br />

bei fallendem Zinsniveau zu einem Mindestzinsniveau,<br />

ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Erfüllung<br />

unserer versicherungstechnischen Verpflichtungen. Weil<br />

die Niedrigzinsphase anhielt, profitierte die Verzinsung der<br />

Wiederanlage im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erneut von diesen<br />

Absicherungsgeschäften. Entsprechend den bilanziellen<br />

Erfordernissen bei den jeweiligen Finanzinstrumenten<br />

berücksichtigen wir Marktwertschwankungen erfolgsneutral<br />

über die Neubewertungsrücklage oder erfolgswirksam<br />

in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />

Staatsanleihenexposure und Exposure<br />

staatsgarantierter Papiere ausgewählter Länder (31.12.<strong>2012</strong>)<br />

Marktwert<br />

Mio. €<br />

Fortgeführte Anschaffungskosten<br />

Mio. €<br />

Portugal − −<br />

Irland 1.084 1.025<br />

Italien 2.552 2.520<br />

Griechenland − −<br />

Spanien 973 1.298


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht38<br />

Risikobericht<br />

Kapitalanlagen in Fremdwährungen sichern wir überwiegend<br />

mithilfe von Derivaten gegen Währungsrisiken ab.<br />

Die verwendeten derivativen Finanzinstrumente überwachen<br />

wir zum einen im Rahmen unserer Trigger-Systematik.<br />

Zum anderen gehen sie auch in die qualitative<br />

Komponente des Risikocon trollings von Kapitalanlagen<br />

und Finanzbeteiligungen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

ein. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beurteilung<br />

der Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken. Die Überwachung<br />

des Emittentenrisikos wird durch das Kontrahentenlimitsystem<br />

mit abgedeckt. Das aus den Produkten<br />

resultieren de Kontrahentenrisiko verteilen wir auf mehrere<br />

Emittenten guter Bonität. Wir reduzieren es zusätzlich<br />

durch die Hinterlegung von Pfandbriefen zur Besicherung.<br />

Außerdem treffen wir Collateral-Management-Vereinbarungen<br />

mit den jeweiligen Kontrahenten, um Forderungen<br />

aus Derivategeschäften zu besichern.<br />

Die getroffenen Sicherungsgeschäfte erfüllen ihre Funktion.<br />

Aus den Sicherungsgeschäften selbst erkennen wir zum<br />

aktuellen Zeitpunkt keine wesentlichen Risiken.<br />

Operationelle Risiken<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> versteht unter operationellen<br />

Risiken die Gefahr von Verlusten aufgrund von unangemessenen<br />

Prozessen, Technologieversagen, menschlichen<br />

Fehlern oder externen Ereignissen.<br />

Diese Risiken verringern wir mit einem systematischen<br />

ursachenbezogenen Risiko management. Unser erklärtes<br />

und konsequent verfolgtes Unternehmensziel ist es, die<br />

Mitarbeiter für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und<br />

eine angemessene Risikokultur zu etablieren.<br />

Risiken im Personalwesen sind zum Beispiel das Risiko personeller<br />

Engpässe. Diese verringern wir u. a. durch gezielte<br />

Personalmarketingmaßnahmen, Potenzialeinschätzungsverfahren,<br />

Personalentwicklung und eine systematische<br />

Nachfolgeplanung. Für die Motivation unserer Mitarbeiter<br />

setzen wir moderne Führungsinstrumente und adäquate<br />

monetäre wie nichtmonetäre Anreizsysteme ein.<br />

Unternehmen sind in steigendem Maß durch Wirtschaftskriminalität<br />

(Fraud) bedroht. In unserem Verhaltenskodex<br />

haben wir die wesentlichen Regeln und Grundsätze für ein<br />

rechtlich korrektes und verantwortungsbewusstes Verhalten<br />

festgelegt. Sie gelten für die gesetzlichen Vertreter,<br />

die Führungskräfte und alle anderen Mitarbeiter.<br />

Ein separater Verhaltenskodex gilt für die selbstständigen<br />

Vermittler in Deutschland. Ergänzend gibt es in allen<br />

in- und ausländischen <strong>ERGO</strong> Gesellschaften Regeln und<br />

Grundsätze für eine angemessene und wirksame Vorbeugung,<br />

Aufdeckung und Reaktion im Zusammenhang<br />

mit wirtschaftskriminellen Handlungen. Für wesentliche<br />

Fraudfälle ist ein spezielles Meldewesen an den <strong>ERGO</strong> Fraud<br />

Prevention Officer institutionalisiert. Die Anzahl der gemeldeten<br />

Fraudfälle aus dem In- und Ausland zeigt unsere<br />

wachsende Sensibilität für diese Themen sowie die Fortschritte<br />

in der zunehmend konsequenten Behandlung und<br />

Sanktionierung dieser Vorgänge. Mindestens vierteljährlich<br />

erfolgt eine Berichterstattung an den <strong>ERGO</strong> Vorstand<br />

und halbjährlich an den Prüfungsausschuss des <strong>ERGO</strong><br />

Aufsichtsrates.<br />

Aufgrund der hohen Durchdringung der Geschäftsprozesse<br />

mit Systemen der Informationstechnologie (IT) sind wir<br />

zahlreichen IT-Risiken ausgesetzt, insbesondere durch<br />

Betriebsstörungen und ‐unterbrechungen, Datenverluste<br />

und externe Angriffe auf unsere Systeme. Diesen Risiken<br />

begegnen wir durch umfassende Schutzvorkehrungen<br />

wie Notfallplanungen, Back-up-Lösungen und Zugangskontrollen.<br />

Das Management der IT-Systeme und der damit<br />

verbundenen Risiken obliegt der zur <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

gehörenden IT<strong>ERGO</strong>.<br />

Die Implementierung des Notfallmanagements als wesentlichem<br />

Bestandteil des Business-Continuity-Managements<br />

haben wir weitestgehend abgeschlossen. Durch Schulungsund<br />

Trainingsmaßnahmen sowie Übungen entwickeln wir<br />

es stetig weiter. Für die geschäftskritischen Prozesse der<br />

<strong>ERGO</strong> erarbeiten wir Notfall- und Wiederanlaufpläne und<br />

integrieren sie in die Standort-Notfallplanung.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht39<br />

Risikobericht<br />

Sonstige Risiken<br />

Änderung der rechtlichen bzw. aufsichtsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Veränderungen in den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen können eine erhebliche<br />

Bedeutung haben. Dadurch entstehen im Zeitablauf sowohl<br />

Chancen als auch Risiken. Deshalb beobachten wir alle<br />

diese Entwicklungen ständig. Den Risiken begegnen wir<br />

darüber hinaus durch aktive Mitarbeit in Verbänden und<br />

Gremien.<br />

Eine wesentliche Änderung in den gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

ist die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH)<br />

am 1. März 2011 getroffene Grundsatzentscheidung zur<br />

geschlechtsbezogenen Differenzierung im Bereich des<br />

Versicherungswesens. Demnach ist eine europarechtliche<br />

Regelung mit Wirkung zum 21. Dezember <strong>2012</strong> aufgehoben,<br />

die es den Mitgliedstaaten erlaubt, Unterschiede bei<br />

der Berechnung von Versicherungsleistungen und ‐prämien<br />

von Männern und Frauen zuzulassen. Dies gilt auch dann,<br />

wenn die Berücksichtigung des Geschlechts auf einer Risikobewertung<br />

fußt, die auf relevanten und genauen versicherungsmathematischen<br />

und statistischen Daten beruht.<br />

Die darauf basierenden Gesetze der Mitgliedstaaten, unter<br />

anderem in Deutschland, müssen dieser Rechtsprechung<br />

angepasst werden. Das Urteil führt zu erheblichen Änderungen<br />

bei der Berechnung von Versicherungsleistungen<br />

und ‐prämien. Durch aktuarielle Analysen und Anwendung<br />

der Hinweise der DAV werden die Risiken aus den Änderungen<br />

der Versicherungstechnik nach Ansicht des Verantwortlichen<br />

Aktuars ausreichend begrenzt bzw. eliminiert.<br />

Nach erfolgter Umsetzung des Unisex-Urteils könnten in<br />

Zukunft Änderungen in der Bestandszusammensetzung<br />

nach Geschlechtern das versicherungstechnische Risiko<br />

verändern. Wir begrenzen dieses Risiko durch vorsichtige<br />

Kalkulationsannahmen und aktuarielle Analysen. In<br />

den neuen Unisex-Tarifen wird das Rechnungszinsrisiko<br />

durch die Verwendung eines Rechnungszinses von derzeit<br />

2,75 % dauerhaft verringert, sodass aus den Änderungen<br />

durch Unisex-Tarife keine weiteren Risiken für die <strong>ERGO</strong><br />

entstehen.<br />

Bei den sozialpolitischen Risiken ist insbesondere die<br />

so genannte Bürger versiche rung eine Bedrohung für die<br />

private Kranken ver siche rung. Durch den Einbezug aller<br />

Personen in die Versicherungspflicht der gesetzlichen<br />

Kranken versiche rung würde die Bürgerver sicherung zu -<br />

mindest das Neugeschäft der privaten Kranken ver sicherer<br />

in der Vollver siche rung beenden. Ver fassungs recht liche<br />

Hürden sprechen gegen einen Einbezug der bereits privat<br />

Kranken versicher ten. Wir beobachten dieses Risiko schon<br />

seit vielen Jahren und beziehen öffentlich zu den Nachteilen<br />

eines solchen Kranken versicherungs systems Stellung.<br />

Für die gesetzliche Pflege versiche rung gibt es mit der<br />

„Pflege bürger versiche rung“ analoge Vorschläge.<br />

Von einzelnen Gerichtsurteilen können rechtliche Bindungswirkungen<br />

für unsere Gesellschaften entstehen. Außerdem<br />

können sie Auswirkungen auf unsere Reputation haben. Bei<br />

laufenden Prozessen beurteilen und bewerten wir mögliche<br />

Verpflichtungen zeitnah. Werden dabei mögliche monetäre<br />

Aufwendungen identifiziert, berücksichtigen wir diese durch<br />

angemessene Rückstellungen umgehend.<br />

Die künftigen regulatorischen Anforderungen sind unter<br />

anderem durch das Voranschreiten des Solvency-II-Projekts<br />

der Europäischen Union im Jahr <strong>2012</strong> wieder etwas deutlicher<br />

geworden, beinhalten aber weiterhin große Unsicherheiten,<br />

insbesondere im Hinblick auf die zeitliche Umsetzung.<br />

In Bezug auf die erste Säule von Solvency II sind<br />

die Entwicklungen mit Ausnahme des zentralen Aspekts<br />

der Bewertung von versicherungstechnischen Verbindlichkeiten<br />

bereits sehr weit fortgeschritten. Die noch nicht<br />

entschiedenen offenen Fragen haben insbesondere für die<br />

Lebensversicherung weitreichende Auswirkungen auf die<br />

Kapitalisierung unter Solvency II. Daher besteht auch für<br />

unsere Lebensversicherungsgesellschaften das Risiko einer<br />

Nichterfüllung der Kapitalanforderungen.<br />

Hinsichtlich der Fristen zum Übergang von Solvency I<br />

auf Solvency II sowie der künftigen Befugnisse der EIOPA<br />

erwarten wir mit der geplanten Verabschiedung der<br />

Omnibus-II-Richtlinie Konkretisierungen. Vor der endgültigen<br />

Verabschiedung soll eine europäische Auswirkungsstudie<br />

(Long Term Guarantee Assessment) die Effekte von<br />

Omnibus II für Versicherungsnehmer, Aufsicht und Unternehmen<br />

testen. Zwar besteht derzeit eine Festlegung, dass<br />

die Solvency-II-Richtlinie bis Mitte 2013 in nationales Recht<br />

umzusetzen und ab 2014 anzuwenden ist. Trotzdem ist<br />

eine weitere Verzögerung, gegebenenfalls auch um mehrere<br />

Jahre, über 2014 hinaus zu erwarten.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht40<br />

Risikobericht<br />

Auf nationaler Ebene wird durch die Umsetzung der<br />

Solvency-II-Richtlinie auch das deutsche Aufsichtsrecht<br />

einen Wandel erfahren. Die Mitte des zweiten Quartals<br />

2011 angestoßenen, aber derzeit unterbrochenen Arbeiten<br />

zur Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes (V<strong>AG</strong>)<br />

bezüglich Solvency II beobachten wir laufend. Im zugrunde<br />

liegenden und parallel laufenden Solvency-II-Projekt<br />

auf europäischer Ebene sind noch Fragen offen. Insofern<br />

unterliegt auch die finale Umsetzung in nationales Recht<br />

noch Unsicherheiten.<br />

Nichtsdestotrotz hat der Finanzausschuss des Bundestages<br />

beschlossen, einzelne Themen zur Novellierung des V<strong>AG</strong> in<br />

das SEPA-Begleitgesetz zu integrieren. Dies sind insbesondere<br />

folgende Punkte:<br />

• Umsetzung des EuGH-Urteils zu Unisex-Tarifen,<br />

• Anpassung der Regelungen<br />

zur Bewertungs reservenbeteiligung,<br />

• Teilkollektivierung der Rückstellung<br />

für Beitragsrückerstattung (RfB),<br />

• Verlängerung der Frist für die Überführung der nicht<br />

festgelegten RfB vom freien Vermögen in das sonstige<br />

gebundene Vermögen.<br />

Der Bundesrat hat das SEPA-Begleitgesetz in den Vermittlungsausschuss<br />

verwiesen. Aktuell scheint es äußerst<br />

unsicher, ob das Gesetzesvorhaben so umgesetzt wird. Mit<br />

Ergebnissen des Vermittlungsverfahrens ist erst im Frühjahr<br />

2013 zu rechnen. Die entsprechenden Entwicklungen<br />

verfolgen wir laufend und bereiten eine angemessene<br />

Umsetzung vor.<br />

Auf globaler Ebene wird an zusätzlichen aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen für als systemisch relevant deklarier te<br />

Finanzdienstleister (Sifi) gearbeitet. Die Spannbreite möglicher<br />

Sifi-spezifischer Anforderungen könnte von zusätzlichen<br />

Berichtspflichten bis hin zu erhöhten Eigenmittelanforderungen<br />

reichen. Systemische Relevanz zielt hier nicht<br />

auf die grundsätzliche Bedeutung einer Branche für die<br />

Volkswirtschaft ab, sondern auf die Auswirkungen, die die<br />

Insolvenz eines einzelnen Unternehmens für die globale<br />

Realwirtschaft haben kann. Die Diskussionen werden in<br />

erster Linie vom Financial Stability Board (FSB) geführt. Ihr<br />

Schwerpunkt liegt zurzeit bei der Bankenwirtschaft. Die<br />

Untersuchungen für den Versicherungssektor wurden zeitlich<br />

von denen für die Banken entkoppelt. Sie werden von<br />

der International Association of Supervisors (IAIS) geleitet.<br />

Das IAIS arbeitet zurzeit an einem Konzept zur Identifizie<br />

rung von sogenannten G-SII (Global Systematically<br />

Im portant Insurers). Im April 2013 soll eine erste Übersicht<br />

der als G-SII identifizierten Unternehmen veröffentlicht<br />

werden. Die Assekuranz ist der Auffassung, dass von ihrem<br />

Kerngeschäft keine systemische Gefahr ausgeht.<br />

Strategische Risiken<br />

Risiken aufgrund falscher Geschäftsentscheidungen,<br />

schlechter Umsetzung von Entscheidungen oder mangelnder<br />

Anpassungsfähigkeit an Veränderungen in der<br />

Unternehmensumwelt definieren wir als strategische<br />

Risiken. Strategische Risiken existieren in Bezug auf die<br />

vorhandenen und neuen Erfolgspotenziale des Konzerns<br />

und seiner Geschäftsfelder. Diese Risiken treten meistens<br />

mit zeit lichem Vorlauf sowie im Zusammenhang mit<br />

anderen Risiken auf und bergen die Wahrscheinlichkeit<br />

einer nachhaltigen und signifikanten Reduktion des Unternehmenswerts.<br />

Wir begegnen den strategischen Risiken,<br />

indem wir strategische Entscheidungsprozesse und Risikomanagement<br />

eng miteinander verzahnen. Dies umfasst<br />

kulturelle wie organisatorische Aspekte.<br />

Reputationsrisiken<br />

Wir definieren das Reputationsrisiko als das Risiko eines<br />

Schadens, der eintritt, wenn sich das Ansehen des Unterneh<br />

mens verschlechtert. Relevante Gruppen sind diesbezüglich<br />

die Öffentlichkeit, Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter,<br />

Vertriebspartner oder andere Interessengruppen, wie z. B.<br />

Aufsichtsbehörden.<br />

Reputationsrisiken werden mithilfe des Internen Risikokontrollsystems<br />

(IKS) überwacht und gesteuert. Zudem<br />

haben wir <strong>2012</strong> die Compliance im Unternehmen weiter<br />

verstärkt. Der Bereich Compliance ist seit <strong>2012</strong> als eigener<br />

Bereich direkt beim Vorstandsvorsitzenden angesiedelt.<br />

Er überarbeitet die Leitlinien für einwandfreies Verhalten<br />

von Mitarbeitern und Vertriebspartnern und berät bei der<br />

Umsetzung. Im Vertrieb haben wir einen einheitlichen<br />

Beratungsprozess auf den Weg gebracht, der Kundeninteressen<br />

umfassend berücksichtigt und die Sicherstellung<br />

einer durchgängig hohen Beratungsqualität zum Ziel hat.<br />

Zwischen einigen ehemaligen Versicherungsvermittlern<br />

und der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung <strong>AG</strong> bestehen Rechtsstreitigkeiten,<br />

die mittlerweile zum großen Teil abgeschlossen<br />

sind. Im Zusammenhang mit weit reichenden Forderungen<br />

der ehemaligen Vermittler kam es seit Mai 2011 in<br />

den Medien zu schweren Vorwürfen, bei denen auch über<br />

Fehlverhalten bei Incentive-Reisen sowie über Fehler beim<br />

Vertrieb von Versicherungsprodukten durch <strong>ERGO</strong> berichtet<br />

wurde. Dazu gab es umfangreiche Prüfungen der Konzern-


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht41<br />

Risikobericht<br />

revision. <strong>ERGO</strong> hat eine Korrektur von Fehlern in die Wege<br />

geleitet und für etwaige Verpflichtungen Rückstellungen<br />

gebildet. Gegen <strong>ERGO</strong> und Munich Re wurden zudem aufgrund<br />

des gesamten Vorgangs zusätzliche Schadensersatzansprüche<br />

angekündigt. Finanzielle Belastungen und Reputationsschäden<br />

im Zusammenhang mit den Vorwürfen<br />

sind auch künftig nicht auszuschließen.<br />

Bei Gericht anhängig sind eine Reihe von Verfahren gegen<br />

verschiedene Ideenkapital-Gesellschaften. Kläger sind<br />

Fondsanleger, die im Wesentlichen Prospekt- und Produktmängel<br />

geltend machen. Die bisher erhobenen Klagen<br />

haben kumuliert einen Streitwert von rund 6 Mio. €. Die<br />

Ideenkapital wehrt sich gegen diese Ansprüche. Weitere<br />

Klagen sind allerdings nicht auszuschließen.<br />

Emerging Risks<br />

Darüber hinaus erfasst das Risikofrüherkennungssystem<br />

unter anderem sogenannte Emerging Risks. Solche Risiken<br />

entstehen, weil sich die Rahmenbedingungen, etwa die<br />

rechtlichen, sozialpolitischen oder naturwissenschaftlichtechnischen,<br />

ändern. Diese können noch nicht erfasste<br />

beziehungsweise noch nicht erkannte Auswirkungen auf<br />

unser Portefeuille haben. Bei den Emerging Risks ist die<br />

Unsicherheit in Bezug auf Schadenausmaß und ‐eintrittswahrscheinlichkeit<br />

naturgemäß sehr hoch. Im Rahmen<br />

des „Emerging Risk Think Tank“, einer Gruppe von Experten<br />

der Munich Re, werden neue Risiken für die MR Gruppe<br />

identifiziert, bewertet und analysiert. <strong>ERGO</strong> IRM nimmt an<br />

den regelmäßigen Terminen des Emerging Risk Think Tank<br />

teil. Themen, die für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> oder<br />

einzelne Gesellschaften relevant sind, werden näher analysiert<br />

und bewertet.<br />

Zusammenfassende Darstellung<br />

der Risikolage<br />

Zusammenfassend stellen wir fest, dass der Bestand der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und die Interessen der Versicherungsnehmer<br />

zu keinem Zeitpunkt gefährdet waren.<br />

Darüber hinaus sind uns derzeit keine Entwicklungen<br />

bekannt, die eine solche Bestandsgefährdung herbeiführen<br />

oder die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />

nachhaltig negativ beeinflussen könnten. Die einzelnen<br />

Versicherungsunternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

unterliegen den jeweiligen aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen in den Ländern ihrer Geschäftstätigkeit. Die<br />

Versicherungsunternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

erfüllten im Berichtsjahr die lokalen Solvabilitätsanforderungen<br />

mit Ausnahme einer ausländischen Gesellschaft.<br />

Für diese Gesellschaft wird die notwendige Kapitalerhöhung<br />

im laufenden Geschäftsjahr durchgeführt. Bei allen<br />

Gesellschaften des Konzerns liegt eine ausreichende Bedeckung<br />

des gebundenen Vermögens vor.<br />

Die Funktionsfähigkeit des Risiko management-Systems ist<br />

auf hohem Niveau gewährleistet. Durch die implementierten<br />

Strukturen und Prozesse erkennen wir Risikoentwicklungen<br />

frühzeitig und leiten entsprechende Steuerungsmaßnahmen<br />

ein.<br />

Unsere Kapitalanlagen kontrollieren wir laufend mit einem<br />

gruppenweiten Frühwarnsystem, das verschiedene Risikound<br />

Ertragskennzahlen für jedes Unternehmen vorsieht.<br />

Damit stellen wir auf der Ebene unserer Einzelgesellschaften<br />

und auf Gruppenebene sicher, dass die Solvabilitätsan<br />

for derungen erfüllt werden sowie ein ausreichender<br />

Eigenkapitalschutz vorhanden ist. Außerdem dient es der<br />

Ergebnissteuerung. In unserem gruppenweiten Risikomanagement-Prozess<br />

leben wir ein Zusammenspiel<br />

von zentralem Risiko management mit den dezentralen<br />

Risiko management-Einheiten in allen Gesellschaften. Die<br />

Risikosituation der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> halten wir<br />

daher für beherrschbar, kontrolliert und tragfähig.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

42<br />

Konzernlagebericht<br />

Chancenbericht<br />

Als große internationale <strong>Versicherungsgruppe</strong> bieten wir<br />

ein umfassendes Spektrum an Versicherungen, Vorsorge<br />

und Serviceleistungen. Entsprechend vielfältig sind Chancen<br />

und Risiken für unser Geschäft. Im Kapitel Ausblick<br />

geben wir einen Überblick darüber, wie sich unser Geschäft<br />

unter realistischen Rahmenbedingungen voraussichtlich<br />

entwickeln wird. Dabei versuchen wir uns so weit wie möglich<br />

auf langfristig wirksame, globale Trends einzustellen.<br />

Überraschende und unvorhergesehene Entwicklungen<br />

können wir jedoch niemals ganz ausschließen. Um uns<br />

vor Risiken zu schützen, haben wir ein ausgefeiltes Risikomanagement<br />

etabliert. Im Kapitel Risikobericht beschreiben<br />

wir dies ausführlich. Gleichzeitig sind wir auch gut gerüstet,<br />

um unvorhergesehene Chancen zum Nutzen unseres<br />

Unternehmens ergreifen zu können.<br />

So eröffnen sich uns offenkundig erweiterte Geschäftsmöglichkeiten,<br />

wenn sich die für uns wichtigen volkswirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen besser entwickeln als<br />

angenommen. Eine rasche Stabilisierung der Situation<br />

in der Eurozone könnte für positive Impulse sorgen und<br />

einen Umsatzanstieg in den meisten Versicherungssparten<br />

auslösen. Zudem könnte eine solche Entwicklung zu einer<br />

allmählichen Normalisierung an den Anleihemärkten und<br />

damit zu langsam wieder ansteigenden Renditen insbesondere<br />

für deutsche Staatsanleihen führen. Dies würde für<br />

unser Kapitalanlageergebnis kurzfristig Belastungen, langfristig<br />

aber Mehrerträge mit sich bringen und käme damit<br />

unserem langfristigen Versicherungsgeschäft zugute.<br />

Weitere Trends und Umwälzungen, die den Versicherungsbedarf<br />

der Kunden oder das Angebot prägen, sind der<br />

technische Fortschritt, der demografische Wandel sowie<br />

Veränderungen des rechtlichen Umfelds wie insbesondere<br />

regulatorische Eingriffe. Diese bringen nicht nur Risiken,<br />

sondern auch Chancen, die wir nutzen wollen.<br />

In der Lebens- und Krankenversicherung ergeben sich<br />

Chancen aus dem Vorsorgebedarf einer zunehmend älter<br />

werdenden Bevölkerung. Der seit Jahren zu beobachtende<br />

Trend hin zu Rentenversicherungen dürfte anhalten. Im<br />

aktuellen Umfeld niedriger Zinsen und stark schwankender<br />

Kapitalmärkte stellen uns die traditionellen Lebensversiche<br />

rungs produkte mit jährlichen Garantien vor große<br />

Herausforderungen. Deswegen entwickeln wir eine neue<br />

Produktgeneration, die wir im laufenden Jahr an den Markt<br />

bringen wollen. In ihrer ausgewogenen Kombination von<br />

Garantien, Renditeaussichten und Flexibilität sehen wir<br />

gute Marktchancen.<br />

Im Geschäftsfeld Gesundheit rückt die Absicherung von<br />

Pflegerisiken immer stärker in den Blickpunkt. Im Berichtsjahr<br />

beschloss der deutsche Gesetzgeber den Einstieg in<br />

die Förderung privater Pflegevorsorge. Dies könnte dem<br />

Markt zusätzliche Impulse geben. Als Marktführer in der<br />

Ergänzungsversicherung wollen wir daran teilhaben.<br />

Unser <strong>2012</strong> eingeführtes Unfallversicherungsprodukt<br />

bietet eine Vielzahl von Assistenz-Leistungen. Sie sollen<br />

die Lebensqualität von Unfallopfern sichern. Mit diesem<br />

Angebot nutzen wir Chancen, die sich aus veränderten<br />

Familien- und Haushaltsgrößen ergeben. Die alternative<br />

Energieerzeugung schafft zusätzlich Deckungsbedarf im<br />

Sachgeschäft – sowohl für Schäden an Anlagen als auch<br />

für den Ertragsausfall. Zunehmend können auch Kapazitäten<br />

im europäischen Binnenmarkt angeboten werden,<br />

insbesondere im Industriegeschäft.<br />

Mit dem Markenversprechen „Versichern heißt verstehen“<br />

setzen wir ein positives Zeichen im Markt. Wir versprechen<br />

uns davon, in dem für Kunden komplexen Markt unsere<br />

Marktposition zu stärken und auszubauen. Verbraucher<br />

fühlen sich in Versicherungsfragen mit ihren Anliegen<br />

häufig nicht ernst genommen. Befragungen zeigen, dass<br />

sie die Unverständlichkeit von Produkten und Leistungen<br />

beklagen. Regulierungsbehörden stärken die Verbraucherrechte.<br />

Deswegen ist es unser Ziel, auf die Kundenwünsche<br />

nach Transparenz, Authentizität und Einfachheit frühzeitig<br />

und treffsicher einzugehen. Mit einer klaren, verständlichen<br />

Kommunikation schaffen wir die Basis für einen partnerschaftlichen<br />

Umgang.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht43<br />

Chancenbericht<br />

Beim Kauf von Versicherungsschutz nutzen Verbraucher<br />

verstärkt mehrere Wege. <strong>ERGO</strong> ist bereits heute vertrieblich<br />

breit aufgestellt. Wir haben für jeden den richtigen<br />

Vertriebsweg: Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />

im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />

im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />

an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />

weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften<br />

in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />

Chancen für den Ausbau sehen wir vor allem im Bankund<br />

Direktvertrieb.<br />

Auch im steigenden Regulierungsniveau sehen wir zumindest<br />

mittelbar Chancen. Zum Beispiel könnten Risiken<br />

gerade aus lang laufenden Lebens- und Krankenversicherungsverträgen<br />

künftig besser zu messen, damit transparent<br />

zu machen und mit Kapitalanforderungen zu unterlegen<br />

sein. Dies dürfte zu mehr Disziplin im Wettbewerb<br />

sowie zur Beschränkung auf Produkte führen, die für beide,<br />

Kunden und Anbieter, Wert schaffen. Damit könnte gerade<br />

die bei niedrigen Marktzinsen besonders herausfordernde<br />

Lebensversicherung auch für uns langfristig wieder an<br />

Attraktivität gewinnen.<br />

Die rasante Entwicklung der Schwellenländer bietet<br />

ebenfalls Chancen zum Ausbau und zur weiteren Diversifizierung<br />

unseres Geschäftsportfolios. In ausgewählten<br />

Wachstumsmärkten Asiens sind wir inzwischen mit aussichtsreichen<br />

Gemeinschaftsunternehmen präsent: in der<br />

Sachversicherung mit HDFC <strong>ERGO</strong> in Indien und mit der<br />

Global Insurance Company in Vietnam. Im November <strong>2012</strong><br />

haben wir darüber hinaus in Indien ein Joint Venture für<br />

Lebensversicherungen mit dem gut positionierten Mischkonzern<br />

Avantha Group vereinbart. Und seit dem Frühjahr<br />

<strong>2012</strong> arbeiten wir intensiv an dem Aufbau der <strong>ERGO</strong> China<br />

Life Insurance, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der<br />

Shandong State-owned Assets Investment Holding Company<br />

als starkem lokalen Partner. Auch in den Wachstumsmärkten<br />

Europas nutzen wir unsere Expertise in Produkten<br />

und Vertriebswegen, um das jeweils beste Geschäftsmodell<br />

auf den Weg zu bringen und so im internationalen<br />

Geschäft weiter zu wachsen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

44<br />

Konzernlagebericht<br />

Ausblick<br />

Die Beurteilung und Erläuterung der voraussichtlichen Entwicklung<br />

der Gesellschaft mit ihren wesentlichen Chancen<br />

und Risiken erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.<br />

Dabei legen wir eine Fülle heute zur Verfügung stehender<br />

Erkenntnisse zugrunde: über Branchenaussichten, zukünftige<br />

wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen<br />

und Entwicklungstrends sowie deren wesentliche Einflussfaktoren.<br />

All diese können sich naturgemäß in Zukunft verändern,<br />

ohne dass dies bereits jetzt erkennbar ist. Daher ist<br />

es möglich, dass die tatsächliche Entwicklung des Unternehmens<br />

und seiner Ergebnisse wesentlich von den Prognosen<br />

abweichen. Auch die Abweichungen der tatsächlichen<br />

Ergebnisse des Berichtsjahres von den im Vorjahr<br />

getroffenen Annahmen erläutern wir in diesem Kapitel.<br />

Mit Blick auf die folgenden beiden Geschäftsjahre erwarten<br />

wir einen alles in allem positiven Geschäftsverlauf für die<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Diese Einschätzung wird durch<br />

eine Reihe von Erwartungen getragen, welche die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken, unser wirtschaftliches Umfeld<br />

und unsere strategische Ausrichtung berücksichtigen.<br />

Gegenüberstellung des Ausblicks <strong>2012</strong> mit<br />

erreichtem Ergebnis der <strong>ERGO</strong> <strong>2012</strong><br />

Gegenüber dem im Vorjahr gegeben Ausblick sind wir<br />

auf der Beitragsseite etwas hinter unseren Erwartungen<br />

zu rückgeblieben, während wir sie beim Ergebnis – bereinigt<br />

um die Belastung aus den Restrukturierungskosten –<br />

erreicht haben.<br />

Dass die gesamten Beitragseinnahmen mit 18,6 Mrd. €<br />

hinter dem erwarteten Wert von 19 Mrd. € zurückblieben,<br />

liegt vor allem am Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung.<br />

Im Geschäftsfeld Gesundheit ist das Wachstum wie erwartet<br />

hinter dem Markt (+ 3,4 %) zurückgeblieben. Damit<br />

war angesichts unserer geringen Beitragsanpassung zu<br />

rechnen. Sowohl wir selber als auch der Markt sind etwas<br />

schwächer gewachsen als gedacht.<br />

1 bis 2 %. Bei der Schaden‐/Kostenquote sind wir hinter<br />

unseren Erwartungen zurückgeblieben. Wir wollten sie auf<br />

klar unter 95 % verbessern; tatsächlich steht sie bei 95,8 %.<br />

Neben einigen zufallsbedingten Großschäden haben wir<br />

innerhalb der Bandbreite der aktuariellen Schätzungen<br />

Risikovorsorge in den Schadenrückstellungen getroffen.<br />

In der Direktversicherung sind wir bei den gebuchten Bruttobeiträgen<br />

wie erwartet gewachsen. In der Reiseversicherung<br />

hatten wir mit einem geringeren Wachstum als in den<br />

Vorjahren gerechnet; im Berichtsjahr gingen die Beiträge<br />

allerdings um 5,2 % zurück.<br />

Im internationalen Geschäft hatten wir mit bereinigt um<br />

Beteiligungsverkäufe stabilen Beiträgen gerechnet. Hier<br />

sind wir hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Dies<br />

liegt vor allem am Lebensversicherungsgeschäft, wo die<br />

Rahmenbedingungen sich schlechter entwickelt haben als<br />

angenommen.<br />

Beim Konzernergebnis haben wir unsere Erwartungen<br />

erreicht, wenn man das Ergebnis von 289 Mio. € um den<br />

Effekt aus den Restrukturierungskosten für die Neuausrichtung<br />

unserer Vertriebe in Deutschland in Höhe von<br />

128 Mio. € bereinigt. Dann kommt man zu einem Ergebnis<br />

von 417 Mio. €. Im Ausblick des letztjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

waren wir von 400 Mio. € ausgegangen.<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Voraussichtlich wird die Weltwirtschaft auch 2013 nur<br />

moderat wachsen. Die Konsolidierung der Staatsfinanzen<br />

und die hohe Arbeitslosigkeit dürften die konjunkturelle<br />

Dynamik in vielen Industrieländern schwächen. In der<br />

Eurozone rechnen wir auf Jahresbasis allenfalls mit einer<br />

leichten Erholung, für die USA erwarten wir nur mäßiges<br />

Wachstum. In den Schwellenländern erwarten wir stärkeres<br />

Wachstum als <strong>2012</strong>, vor allem in China, Indien und Brasilien.<br />

Dementsprechend sollte die Inflation in den meisten<br />

Industrieländern moderat ausfallen und nur in einigen<br />

Schwellenländern ein erhöhtes Niveau erreichen.<br />

In der deutschen Kompositversicherung wollten wir eigentlich<br />

stärker wachsen als der Markt; dieses Ziel haben wir<br />

mit dem Zuwachs von 1,6 % verfehlt. Denn der Markt dürfte<br />

um 3,7 % gewachsen sein; gerechnet hatten wir nur mit<br />

Für Deutschland erwarten wir 2013 nur schwaches<br />

Wirtschaftswachstum und weiterhin moderate Inflation.<br />

In diesem Umfeld dürften die Beitragseinnahmen der<br />

Versicherer nur mäßig zunehmen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht45<br />

Ausblick<br />

Wir gehen über 2013 hinaus von einer stärkeren Expansion<br />

der Weltwirtschaft aus. Der wirtschaftliche Ausblick bleibt<br />

jedoch mit enormen Unsicherheiten behaftet.<br />

In den einzelnen europäischen und asiatischen Versicherungs<br />

märkten, in denen wir aktiv sind, herrschen sehr<br />

unterschiedliche Rahmenbedingungen. Deshalb kon zentrieren<br />

wir uns entsprechend unserem Geschäfts schwerpunkt<br />

in den folgenden Abschnitten etwas de taillier ter<br />

auf die Ent wicklung der Sparten in unserem Heimat markt<br />

Deutschland.<br />

In einigen Industrieländern ist ein Einbruch der Konjunktur<br />

bis hin zu einer länger anhaltenden Stagnation nicht<br />

auszuschließen. Ein dauerhaftes Niedrigzinsumfeld würde<br />

die Lage der Lebensversicherungsunternehmen erheblich<br />

beeinträchtigen. Der hohe Verschuldungsgrad vieler Staaten,<br />

eine Eskalation des haushaltspolitischen Streits in den<br />

USA oder mögliche Verwerfungen in der Eurozone könnten<br />

das globale Finanzsystem und die Weltwirtschaft zum<br />

Nachteil der Versicherungswirtschaft weiter destabilisieren.<br />

Die erheblichen Interventionen der Zentralbanken und die<br />

damit verbundene Ausweitung der Geldmenge könnten bei<br />

einer überraschend starken konjunkturellen Erholung eine<br />

höhere Inflation mit einer entsprechenden Verteuerung<br />

der Schadenkosten für die Versicherer nach sich ziehen.<br />

Kapitalmarktentwicklung<br />

Eine langsame Belebung der wirtschaftlichen Aktivität im<br />

Jahresverlauf 2013 – getrieben durch weitere expansive<br />

Maßnahmen der EZB in Verbindung mit einer allmählich<br />

nachlassenden Kreditklemme in der Eurozone – sollte die<br />

Lage an den Märkten für risikobehaftete Wertpapiere stützen.<br />

Folglich sollten die Renditen für deutsche Staatsanleihen,<br />

die momentan außerordentlich niedrig sind, wieder<br />

ansteigen. An den Aktienmärkten sind, ausgehend von den<br />

zuletzt sehr niedrigen Volatilitäten, höhere Schwankungen<br />

zu erwarten, da die politische Unsicherheit, zum Beispiel<br />

mit der Wahl in Italien, weiter hoch bleibt. Zudem rechnet<br />

derzeit ein Teil der Marktteilnehmer damit, dass Spanien<br />

2013 einen offiziellen Hilfsantrag stellt, um sich dadurch<br />

für unbegrenzte Staatsanleihenkäufe durch die EZB zu<br />

qualifizieren. Auch in den USA stehen weitere fiskalpolitische<br />

Entscheidungen an, die stärkere Marktbewegungen<br />

auslösen könnten. Aufgrund der anhaltenden Staatsschuldenkrise<br />

in der Eurozone und der höheren Wachstumsdynamik<br />

in den USA sollte der US-Dollar gegenüber dem<br />

Euro an Attraktivität gewinnen.<br />

Die Entwicklung der<br />

Versicherungswirtschaft<br />

Die Lebensversicherung in den Jahren 2013 und 2014<br />

Das Marktumfeld der Lebensversicherung wird angesichts<br />

der europäischen Staatsschuldenkrise und der Niedrigzinsphase<br />

auf den Finanzmärkten weiterhin schwierig bleiben.<br />

Nicht nur den Kunden, auch uns Lebensversicherern bieten<br />

sich nur begrenzt attraktive Kapitalanlagemöglichkeiten,<br />

welche die Kriterien für eine attraktive und sichere Altersvorsorge<br />

erfüllen. Deshalb haben fast alle Unternehmen<br />

der Branche die Gewinnbeteiligungen der Kunden für das<br />

Jahr 2013 gesenkt. Dies und die auch <strong>2012</strong> in erheblichem<br />

Umfang gebildeten Zinszusatzreserven stärken die Stabilität<br />

der Branche.<br />

Wir gehen davon aus, dass im Markt auch in den nächsten<br />

Jahren Produkte mit rentenförmigen Auszahlungen gefragt<br />

sind – sowohl in der klassischen Variante als auch in Form<br />

moderner fondsgebundener Produktlösungen. Sicherheit<br />

ist den Menschen wichtig. Daher wird der Stellenwert von<br />

Mindestgarantien bei fondsgebundenen Produkten steigen.<br />

Zunehmend dürfte die Branche innovative Kapitalanlagekonzepte<br />

einsetzen: für die Garantiesicherung und die<br />

Erfüllung der Renditeerwartungen der Kunden. Des Weiteren<br />

dürfte die Absicherung von Invaliditäts- oder Pflegefallrisiken<br />

wichtig bleiben.<br />

Für das Jahr 2013 erwartet der Gesamtverband der Deutschen<br />

Versicherungswirtschaft in der Lebensversicherung<br />

eine stabile Beitragsentwicklung. Eine gewisse Unsicherheit<br />

besteht, wie die Nachfrage nach den neuen Unisex-Produkten<br />

ausfallen wird.<br />

Die private Krankenversicherung in den Jahren<br />

2013 und 2014<br />

Auch für die private Krankenversicherung verändern sich<br />

mit Einführung der Unisex-Tarife die Kalkulationsgrundlagen<br />

im Neugeschäft. Viele Gesellschaften nutzen diese<br />

Umstellung für eine Überarbeitung ihrer Tarife und aktualisieren<br />

den Leistungskatalog. Außerdem senken einige<br />

Gesellschaften – so auch wir – den Rechnungszins im Neugeschäft<br />

ab. Auch hier bleibt abzuwarten, wie die Kunden<br />

die neuen Produkte annehmen.<br />

Am 29. Juni <strong>2012</strong> hat der Deutsche Bundestag das Pflege-<br />

Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) beschlossen. Dieses Gesetz<br />

umfasst unter anderem den Einstieg in die die geförderte<br />

Pflege-Zusatzversicherung. So soll es ab dem Jahr 2013 für


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernlagebericht46<br />

Ausblick<br />

die eigenverantwortliche Pflege-Vorsorge eine staatliche<br />

Zulage von 60 € im Jahr geben. Solche förderfähigen Tarife<br />

unterliegen dem Kontrahierungszwang und sehen keine<br />

Risikoprüfung oder Leistungsausschlüsse vor.<br />

Das Wachstum in der privaten Krankenversicherung dürfte<br />

2013 in der Größenordnung des Vorjahres liegen.<br />

Die Kompositversicherung in den Jahren 2013 und 2014<br />

Für die Kompositversicherung erwarten wir weiterhin ein<br />

stabiles Beitragswachstum. Dabei gehen wir davon aus,<br />

dass sich die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte<br />

und der Unternehmen trotz nachlassender Konjunktur<br />

weiter verbessert.<br />

In der Kraftfahrtversicherung rechnen wir angesichts der<br />

marktweit schlechten Schaden‐/Kostenquoten mit weiteren<br />

Beitragsanhebungen. Bestandswanderungen in günstigere<br />

Schadenfreiheitsklassen und günstigere Tarifgruppen werden<br />

sich voraussichtlich kaum auswirken. Für die privaten<br />

Sachsparten sollten sich keine großen Änderungen ergeben.<br />

Zuwächse dürften erneut nur durch inflationsbedingte<br />

Summenanpassungen erreichbar sein. In den gewerblichen<br />

Sparten könnte das Wachstum in einem ähnlichen<br />

Bereich liegen wie in den privaten Sachsparten. Für die<br />

Rechtsschutz versicherung erwarten wir kaum Wachstum,<br />

auch weil Beitragsanpassungen kaum möglich sind.<br />

Ab zuwarten bleibt, ob sich aus der anstehenden Novelle<br />

des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes Impulse ergeben.<br />

Insgesamt sollten die Kompositversicherer 2013 ein<br />

Beitragswachstum von etwa 2,5 % erzielen.<br />

Die Entwicklung der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> 2013 und 2014<br />

In der deutschen Lebensversicherung bleibt das Umfeld<br />

angesichts der historisch niedrigen Zinsen herausfordernd.<br />

Die Entwicklung wird stark vom volatilen Einmalbeitragsgeschäft<br />

abhängen. Abzuwarten bleibt, ob die Kunden<br />

die Senkungen der Gewinnbeteiligungen als im Sinne von<br />

Sicherheit und Nachhaltigkeit notwendig verstehen. Des<br />

weiteren gehen wir davon aus, mit unseren neuen Produkten<br />

erfolgreich zu sein.<br />

In der privaten Krankenversicherung wird die Beitragsanpassung,<br />

die wir zum 1. April 2013 vornehmen, stärker<br />

ausfallen als im Vorjahr. Im Neugeschäft steigen die Preise<br />

ebenfalls deutlich, unter anderem durch die Anpassung<br />

des Rechnungszinses und die Einführung von Unisex-Tarifen.<br />

Dies könnte die Gewinnung von neuen Kunden ebenso<br />

belasten wie die politischen Diskussionen um die private<br />

Krankenversicherung. In der Ergänzungsversicherung<br />

erwarten wir ein weiteres Wachstum, hierzu wird auch die<br />

Einführung der geförderten Pflegeversicherung beitragen.<br />

Deshalb rechnen wir mit einem leichten Anstieg der Beiträge<br />

in diesem Geschäftsfeld.<br />

In der deutschen Kompositversicherung wollen wir die Beitragseinnahmen<br />

stabil halten. Weiterhin legen wir großen<br />

Wert auf risikoadäquate Preise, die sich im Geschäft mit<br />

gewerblichen und industriellen Kunden im aktuellen Marktumfeld<br />

nicht immer erzielen lassen. Nachholpotenzial<br />

sehen wir im Kraftfahrtbereich. Wir gehen davon aus, dass<br />

wir die Schaden‐/Kostenquote auf unter 95 % verbessern.<br />

Unser Direktversicherer sollte auch 2013 die gebuchten<br />

Bruttobeiträge steigern können. Treiber sollte abermals die<br />

Krankenversicherung sein. Bezüglich der Gesamtbeiträge<br />

gilt weiterhin, dass angesichts des Zinsumfelds die Entwicklung<br />

des MaxiZins-Produkts kaum zu prognostizieren ist.<br />

Im Geschäftsfeld Reiseversicherung wollen wir die risikound<br />

ertragsorientierte Zeichnungspolitik weiter fortsetzen.<br />

Wir rechnen daher und angesichts der schwierigen wirtschaftlichen<br />

Lage in Europa insgesamt mit einem leichten<br />

Beitragsrückgang.<br />

Im internationalen Geschäft sollten wir im laufenden Jahr<br />

wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Allerdings<br />

werden uns 2013 die Beiträge der südkoreanischen <strong>ERGO</strong><br />

Daum Direct fehlen, die wir im Berichtsjahr verkauft haben.<br />

Die Schaden‐/Kostenquote sollte auf unter 100 % sinken.<br />

Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> erwarten wir gesamte<br />

Beitragseinnahmen von circa 18,5 Mrd. €. Auch im Folgejahr<br />

2014 wird angesichts des widrigen Umfelds für die Lebensversicherung<br />

kein nennenswertes Wachstum zu erzielen<br />

sein. Beim Konzernergebnis erwarten wir für 2013 einen<br />

Betrag zwischen 350 und 450 Mio. €. 2014 soll es leicht<br />

ansteigen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

48<br />

Konzernabschluss<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Aktiva<br />

Konzernanhang<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

A. Immaterielle Vermögenswerte<br />

I. Geschäfts- oder Firmenwerte [1] S. 74 205,7 205,6<br />

II. Sonstige immaterielle Vermögenswerte [2] S. 76 519,0 551,7<br />

724,7 757,4<br />

B. Kapitalanlagen<br />

I. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken [3] S. 78 2.270,8 2.347,1<br />

davon: zur Veräußerung gehaltene, fremdgenutzte Grundstücke und Bauten − 11,1<br />

II. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen [4] S. 79 528,2 543,6<br />

davon: assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 441,9 410,6<br />

III. Darlehen [5] S. 79 54.373,3 53.214,6<br />

IV. Sonstige Wertpapiere [6] S. 80<br />

1. Gehalten bis zur Endfälligkeit 7,3 13,4<br />

2. Jederzeit veräußerbar 59.200,3 53.589,9<br />

3. Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 1.352,1 1.068,2<br />

60.559,7 54.671,6<br />

V. Übrige Kapitalanlagen [7] S. 89 1.701,0 1.440,1<br />

119.433,0 112.217,0<br />

C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />

Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.957,0 5.092,0<br />

D. Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen [8] S. 89 4.560,6 4.775,7<br />

E. Forderungen<br />

I. Laufende Steuerforderungen 231,6 257,5<br />

II. Sonstige Forderungen [9] S. 90 4.422,0 4.332,2<br />

4.653,6 4.589,7<br />

F. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 1.102,7 920,8<br />

G. Aktivierte Abschlusskosten [10] S. 91<br />

– brutto 6.362,9 6.413,7<br />

– Rückversicherungsanteil 224,5 249,7<br />

– netto 6.138,4 6.164,0<br />

H. Aktive Steuerabgrenzung [11] S. 91 2.401,0 2.506,1<br />

I. Übrige Aktiva [12] S. 93 2.237,0 2.323,5<br />

Summe der Aktiva 147.208,0 139.346,2


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss49<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Passiva<br />

Konzernanhang<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

A. Eigenkapital [13] S. 95<br />

I. Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage 841,4 841,4<br />

II. Gewinnrücklagen 2.257,2 2.270,9<br />

III. Übrige Rücklagen 1.065,1 211,5<br />

IV. Konzernergebnis auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 276,0 334,2<br />

V. Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 146,9 168,9<br />

4.586,7 3.826,8<br />

B. Nachrangige Verbindlichkeiten [14] S. 97 1.045,1 1.041,7<br />

C. Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />

I. Beitragsüberträge [15] S. 97 1.869,9 1.833,8<br />

II. Deckungsrückstellung [16] S. 98 95.544,2 94.012,3<br />

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle [17] S. 99 8.049,4 7.561,8<br />

IV. Rückstellung für Beitragsrückerstattung [18] S. 102 13.602,9 9.853,9<br />

V. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen [19] S. 103 95,5 119,0<br />

119.161,9 113.380,8<br />

D. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,<br />

soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto) [20] S. 103 6.257,2 5.371,9<br />

E. Andere Rückstellungen<br />

I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen [21] S. 104 1.780,7 1.190,9<br />

II. Übrige Rückstellungen [22] S. 107 1.509,2 1.306,7<br />

3.289,9 2.497,5<br />

F. Verbindlichkeiten<br />

I. Laufende Steuerverbindlichkeiten 683,1 766,9<br />

II. Sonstige Verbindlichkeiten [23] S. 108 9.362,3 9.677,6<br />

10.045,4 10.444,5<br />

G. Passive Steuerabgrenzung [11] S. 91 2.821,8 2.783,0<br />

Summe der Passiva 147.208,0 139.346,2


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

50<br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011 1<br />

Mio. €<br />

1. Gebuchte Bruttobeiträge [24] S. 110 17.091,3 18.518,7<br />

2. Verdiente Beiträge (netto)<br />

– brutto 17.041,4 18.335,3<br />

– Rückversicherungsanteil 1.002,2 1.004,0<br />

– netto 16.039,1 17.331,3<br />

3. Technischer Zinsertrag [25] S. 112 4.873,9 3.908,1<br />

4. Versicherungsleistungen [26] S. 113<br />

– brutto 17.556,0 17.369,2<br />

– Rückversicherungsanteil 811,5 666,1<br />

– netto 16.744,4 16.703,1<br />

5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb [27] S. 113<br />

– brutto 3.800,2 4.058,6<br />

– Rückversicherungsanteil 287,8 244,9<br />

– netto 3.512,3 3.813,6<br />

6. Versicherungstechnisches Ergebnis (2. bis 5.) 656,2 722,8<br />

7. Ergebnis aus Kapitalanlagen [28] S. 114<br />

– Erträge aus Kapitalanlagen 6.819,4 7.674,5<br />

– Aufwendungen für Kapitalanlagen 1.557,7 3.558,5<br />

– gesamt 5.261,7 4.116,0<br />

davon: Ergebnis aus assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 66,2 47,0<br />

8. Sonstige operative Erträge [29] S. 116 352,4 359,6<br />

9. Sonstige operative Aufwendungen [29] S. 116 445,5 484,0<br />

10. Umgliederung technischer Zinsertrag − 4.873,9 − 3.908,1<br />

11. Nichtversicherungstechnisches Ergebnis (7. bis 10.) 294,8 83,5<br />

12. Operatives Ergebnis 951,0 806,3<br />

13. Sonstiges nicht operatives Ergebnis [30] S. 116 − 503,3 − 315,2<br />

14. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte [31] S. 116 − 21,4<br />

15. Finanzierungskosten [32] S. 116 81,8 65,8<br />

16. Ertragsteuern [33] S. 117 76,6 54,5<br />

17. Konzernergebnis 289,3 349,4<br />

davon:<br />

– auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 276,0 334,2<br />

– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 13,3 15,3<br />

1 Vorjahreswerte angepasst aufgrund IAS 8, siehe Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

51<br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Konzernergebnis 289,3 349,4<br />

Währungsumrechnung<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 41,3 − 35,4<br />

in die GuV 1 übernommen − 7,1 − 8,2<br />

unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 886,3 54,1<br />

in die GuV 1 übernommen (realisiert) − 57,8 − 59,9<br />

Veränderung aus der Equitybewertung<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) − 0,7 −<br />

in die GuV 1 übernommen − −<br />

Veränderung aus Hedging<br />

im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) − 0,3 1,5<br />

in die GuV 1 übernommen 0,7 5,4<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − 348,1 31,5<br />

sonstige Veränderungen 5,6 − 8,4<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 519,9 − 19,4<br />

Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen 809,2 330,1<br />

davon:<br />

− auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 795,3 319,3<br />

− auf nicht beherrschende Anteile entfallend 13,9 10,8<br />

1 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

52<br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />

Entwicklung des Eigenkapitals<br />

Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />

entfallende Eigenkapitalanteile<br />

Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen<br />

und Kapitalrücklage<br />

Mio. € Mio. €<br />

Stand 31.12.2010 841,4 2.170,0<br />

Einstellung in die Gewinnrücklagen − 343,8<br />

Konzernergebnis − −<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />

und Aufwendungen − 28,9<br />

Währungsumrechnung<br />

−<br />

unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />

Veränderung aus der Equitybewertung − −<br />

Veränderung aus Hedging − −<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − 29,4<br />

sonstige Veränderungen − − 0,5<br />

Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − 28,9<br />

Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 1,5<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />

Ausschüttung − − 270,3<br />

Stand 31.12.2011 841,4 2.270,9<br />

Einstellung in die Gewinnrücklagen − 334,2<br />

Konzernergebnis − −<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />

und Aufwendungen − − 334,3<br />

Währungsumrechnung − −<br />

unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />

Veränderung aus der Equitybewertung − − 0,7<br />

Veränderung aus Hedging − −<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − − 340,2<br />

sonstige Veränderungen − 6,6<br />

Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − − 334,3<br />

Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 13,6<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />

Ausschüttung − −<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 841,4 2.257,2


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss53<br />

Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />

Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />

entfallende Eigenkapitalanteile<br />

Nicht beherrschende<br />

Anteile<br />

Eigenkapital<br />

gesamt<br />

Übrige Rücklagen Konzernergebnis<br />

Unrealisierte<br />

Gewinne und<br />

Rücklage aus<br />

der Währungsumrechnung<br />

Bewertungsergebnis<br />

aus Hedging<br />

Verluste<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

323,2 − 65,9 − 2,1 343,8 175,0 3.785,4<br />

− − − − 343,8 − −<br />

− − − 334,2 15,3 349,4<br />

− 5,7 − 44,9 6,8 − − 4,5 − 19,4<br />

− 44,9 − − 1,3 − 43,6<br />

− 5,7 − − − − 0,1 − 5,8<br />

− − − − − −<br />

− − 6,8 − 0,1 6,9<br />

− − − − 2,1 31,5<br />

− − − − − 7,9 − 8,4<br />

− 5,7 − 44,9 6,8 334,2 10,8 330,1<br />

− − − − − 0,6 − 2,1<br />

− − − − − 11,1 − 11,1<br />

− − − − − 5,2 − 275,4<br />

317,5 − 110,7 4,7 334,2 168,9 3.826,8<br />

− − − − 334,2 − −<br />

− − − 276,0 13,3 289,3<br />

818,9 34,2 0,5 − 0,6 519,9<br />

− 34,2 − − − 34,2<br />

818,9 − − − 9,6 828,5<br />

− − − − − − 0,7<br />

− − 0,5 − − 0,1 0,4<br />

− − − − − 7,9 − 348,1<br />

− − − − − 1,0 5,6<br />

818,9 34,2 0,5 276,0 13,9 809,2<br />

− − − − − 33,0 − 46,6<br />

− − − − − −<br />

− − − − − 2,8 − 2,8<br />

1.136,4 − 76,5 5,2 276,0 146,9 4.586,7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

54<br />

Konzernabschluss<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Konzernergebnis 289,3 349,4<br />

Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen (netto) 4.123,0 2.658,1<br />

Veränderung der aktivierten Abschlusskosten 48,1 49,2<br />

Veränderung der Depotforderungen und ‐verbindlichkeiten<br />

sowie der Abrechnungsforderungen und ‐verbindlichkeiten − 77,4 − 153,0<br />

Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten − 407,5 − 1.747,4<br />

Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen − 34,9 − 708,1<br />

Veränderung bei Wertpapieren im Handelsbestand − 99,6 − 44,2<br />

Veränderungen sonstiger Bilanzposten 684,3 23,1<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge − 806,0 1.462,8<br />

I. Mittelfluss aus der laufendenden Geschäftstätigkeit 3.719,2 1.890,0<br />

Einzahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen 12,2 951,4<br />

Auszahlungen für die Übernahme der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen − − 24,0<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf und der Endfälligkeit bzw.<br />

Auszahlungen aus dem Erwerb von übrigen Kapitalanlagen − 3.148,6 − 3.138,0<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf bzw. Auszahlungen aus dem Erwerb<br />

von Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung − 361,6 − 489,4<br />

Sonstige Einzahlungen und Auszahlungen 6,6 14,9<br />

II. Mittelfluss aus der Investitionstätigkeit − 3.491,4 − 2.685,1<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen und von nicht beherrschenden Anteilseignern − −<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Anteilseigner − 42,6 − 35,1<br />

Dividendenzahlungen − 2,8 − 275,4<br />

Einzahlungen und Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit − 34,8 607,0<br />

III. Mittelfluss aus der Finanzierungstätigkeit − 80,2 296,4<br />

Veränderung des Zahlungsmittelbestandes (I.+ II.+ III.) 147,5 − 498,6<br />

Währungseinfluss auf den Zahlungsmittelbestand 34,4 − 20,2<br />

Zahlungsmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres 920,8 1.439,5<br />

Zahlungsmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 1.102,7 920,8<br />

Zusatzinformationen:<br />

Ertragsteuerzahlungen (per Saldo) − 225,6 − 139,4<br />

Gezahlte Zinsen 321,9 368,5<br />

Erhaltene Zinsen 4.391,2 4.632,5<br />

Erhaltene Dividenden 157,8 195,6


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

55<br />

Konzernanhang<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Internationale<br />

Rechnungslegungsvorschriften<br />

Der Konzernabschluss der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wurde<br />

auf der Grundlage von § 315 a Abs. 3 HGB in Verbindung<br />

mit § 315 a Abs. 1 HGB sowie in Verbindung mit Artikel 4<br />

der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die<br />

Anwendung internationaler Rech nungs legungs standards<br />

erstellt. Beachtet wurden die nach den Artikeln 2, 3 und<br />

6 der genannten Verordnung übernommenen internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards sowie die in § 315 a<br />

Abs. 1 HGB bezeichneten Regelungen des Handelsgesetzbuchs.<br />

Der Konzernabschluss erfüllt zugleich sämtliche<br />

Anforderungen der IFRS.<br />

Seit 2002 werden die vom International Accounting Standards<br />

Board (IASB) erlassenen Rechnungslegungsstandards<br />

als „International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS)“ bezeichnet; die Vorschriften aus früheren Jahren<br />

tragen weiterhin den Namen „International Accounting<br />

Standards (IAS)“.<br />

Die versicherungstechnischen Posten werden im Einklang<br />

mit den Vorschriften des IFRS 4 auf der Basis der US GAAP<br />

(United States Generally Accepted Accounting Principles)<br />

auf dem Stand der Erstanwendung des IFRS 4 am 1. Januar<br />

2005 bilanziert und bewertet.<br />

Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss beziehen wir gemäß IAS 27 die<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> (Mutterunternehmen)<br />

und alle Unternehmen ein, an denen die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>AG</strong> direkt oder indirekt die Mehrheit der<br />

Stimmrechte hält oder bei denen sie über die faktische<br />

Kontrollmöglich keit verfügt (Tochterunternehmen). Zweckgesellschaften,<br />

wie z. B. Spezialfonds, werden gemäß<br />

SIC 12 in den Konzernabschluss einbezogen, wenn die<br />

wirtschaftliche Betrachtung zeigt, dass seitens <strong>ERGO</strong><br />

Beherrschung vorliegt.<br />

Nach Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde im<br />

April <strong>2012</strong> hat die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> gemeinsam<br />

mit der Shandong State-owned Assets Investment Holding<br />

Company (SSAIH) den Aufbau des Unternehmens <strong>ERGO</strong><br />

China Life Insurance Co., Ltd., Jinan, Shandong Province,<br />

begonnen. Dieses soll in der chinesischen Provinz Shandong<br />

vor allem Lebensversicherungen für Privatkunden<br />

anbieten. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und SSAIH halten<br />

jeweils die Hälfte der Anteile. Vorbehaltlich einer weiteren<br />

behördlichen Genehmigung wird der Geschäftsbetrieb voraussichtlich<br />

im ersten Halbjahr 2013 aufgenommen.<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hat am 1. November <strong>2012</strong><br />

mit der Avantha Gruppe in Indien ein Abkommen zur<br />

Unternehmensgründung unterzeichnet. Das neue Unternehmen<br />

wird Lebensversicherungen für Privatkunden<br />

anbieten. Die zukünftige „Avantha <strong>ERGO</strong> Life Insurance<br />

Company“ wird ihren Sitz in Mumbai haben. Der Geschäftsbetrieb<br />

soll Anfang 2014 starten, vorbehaltlich der behördlichen<br />

Genehmigung. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wird<br />

zunächst mit 26 Prozent beteiligt sein.<br />

Im ersten Quartal <strong>2012</strong> beschloss die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

den Verkauf der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft<br />

San Marino Life Impresa sammarinese di assicurazione<br />

sulla vita S. p. A., San Marino. Ein Vertrag über den<br />

Verkauf dieser Gesellschaft mit wirtschaftlicher Wirkung<br />

zum Juli <strong>2012</strong> wurde im zweiten Quartal <strong>2012</strong> unterzeichnet;<br />

der Verkaufspreis betrug 5,0 Mio. €.<br />

Im zweiten Quartal <strong>2012</strong> veräußerte die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

mit wirtschaftlicher Wirkung zum Oktober<br />

<strong>2012</strong> ihre Anteile an der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft<br />

<strong>ERGO</strong> Daum Direct General Insurance Co. Ltd., Seoul.<br />

Aus dem Verkauf der Gesellschaft resultiert ein Verlust<br />

in Höhe von 25,2 Mio. €, welcher in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

im Posten Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />

ausgewiesen wird. Des Weiteren war ein Verlust<br />

von 6,9 Mio. €, der in den direkt im Eigenkapital erfassten<br />

Erträgen und Aufwendungen enthalten war, von den<br />

übrigen Rücklagen ins sonstige nicht operative Ergebnis<br />

umzugliedern.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang56<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Nachfolgend sind die Zahlungsmittelflüsse und Nettovermögen<br />

aus der Übernahme und dem Verlust der<br />

Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen oder<br />

sonstige Geschäftsbetriebe tabellarisch dargestellt:<br />

Übernommenes Nettovermögen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Geschäfts- oder Firmenwert − −<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte − −<br />

Kapitalanlagen − 33,0<br />

Zahlungsmittel − 1,7<br />

Sonstige Vermögenswerte − 1,0<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − −<br />

Sonstige Schulden − − 0,1<br />

Gesamt − 35,6<br />

Zahlungsmittelfluss aus der Übernahme der Beherrschung <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Gesamtes Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − − 25,7<br />

Nicht zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − −<br />

Zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − − 25,7<br />

Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung erlangt wurde − 1,7<br />

Gesamt − − 24,0<br />

Abgehendes Nettovermögen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Geschäfts- oder Firmenwert − 49,5<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3,6 13,6<br />

Kapitalanlagen 216,3 1.955,2<br />

Zahlungsmittel 1,1 62,6<br />

Sonstige Vermögenswerte 33,6 405,0<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − 188,8 − 1.596,6<br />

Sonstige Schulden − 27,3 − 521,8<br />

Gesamt 38,6 367,4<br />

Zahlungsmittelfluss aus dem Verlust der Beherrschung <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Gesamtes Entgelt für den Verlust der Beherrschung 13,4 1.045,7<br />

Nicht zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung − −<br />

Zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung 13,4 1.045,7<br />

Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung verloren wurde − 1,1 − 94,2<br />

Gesamt 12,2 951,4<br />

Anzahl konsolidierter Tochterunternehmen 1<br />

Inland Ausland Gesamt<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

31.12. Vorjahr 63 98 161<br />

Zugänge 3 3 6<br />

Abgänge − 10 10<br />

31.12. Geschäftsjahr 66 91 157<br />

1 Zudem wurden 36 inländische und 2 ausländische Spezialfonds in den Konsolidierungskreis einbezogen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang57<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Anzahl der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen<br />

Inland Ausland Gesamt<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

31.12. Vorjahr 19 13 32<br />

Zugänge 2 1 3<br />

Abgänge − 1 1<br />

31.12. Geschäftsjahr 21 13 34<br />

Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden<br />

Sie im Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB.“<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen<br />

Tochterunternehmen und Zweckgesellschaften unter liegen<br />

einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungs methoden.<br />

Der Bilanzstichtag der einbezogenen Unternehmen ist<br />

grundsätzlich der 31. Dezember. Spezialfonds haben<br />

zum Teil andere Bilanzstichtage; diese Fonds werden auf<br />

der Basis von Zwischenabschlüssen zum 31. Dezember<br />

konsolidiert.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbs methode.<br />

Um das Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs zu ermitteln,<br />

setzen wir die Vermögenswerte und Schulden des<br />

Tochter unter nehmens beziehungsweise Spezialfonds mit<br />

ihren beizulegenden Zeitwerten an. Die im Austausch für<br />

die erworbenen Anteile übertragene Gegenleistung wird mit<br />

dem auf den Konzern entfallenden anteiligen Eigenkapital<br />

zum Erwerbszeitpunkt verrechnet; ein verbleibender positiver<br />

Restbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.<br />

Jahresergebnisse, welche die Tochterunternehmen be -<br />

ziehungsweise Zweckgesellschaften nach der Erstkonsolidierung<br />

erwirtschaftet haben, sind im Eigenkapital des<br />

Konzerns enthalten. Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

sowie Aufwendungen und Erträge, die aus konzerninternen<br />

Geschäften resultieren, werden eliminiert, sofern sie nicht<br />

von untergeordneter Bedeutung sind.<br />

Als assoziiert gelten nach IAS 28 grundsätzlich alle Unter -<br />

nehmen, die nicht Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmen<br />

sind und bei denen die Möglichkeit besteht, einen<br />

maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik<br />

auszuüben.<br />

Bei Anteilen an Unternehmen zwischen 20 % und 50 % der<br />

Stimmrechte wird davon ausgegangen, dass es sich um<br />

assoziierte Unternehmen handelt, es sei denn, die Vermutung<br />

des maßgeblichen Einflusses ist widerlegt.<br />

Bilanzierung und Bewertung<br />

Ausübung von Ermessen und Schätzungen bei der<br />

Bilanzierung und Bewertung<br />

Zur Erstellung des Konzernabschlusses ist es erforderlich,<br />

bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Ermessen auszuüben sowie Schätzungen und<br />

Annahmen zu treffen. Diese wirken sich auf ausgewiesene<br />

Jahresabschlussposten in der Konzernbilanz, der Konzern-<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie auf Angaben zu<br />

Eventualforderungen und ‐verbindlichkeiten aus.<br />

Für die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

ist der Einsatz von Schätzverfahren von erheblicher<br />

Bedeutung, zumal die Bewertung stets auf Modellen<br />

beruht und die Entwicklung der künftigen Zahlungsströme<br />

von Versicherungsverträgen nicht ex ante abschließend<br />

vorhersehbar ist. Jedoch spielen Ermessensentscheidungen<br />

und Schätzwerte auch bei weiteren Positionen eine<br />

erhebliche Rolle.<br />

Unsere internen Prozesse sind darauf ausgerichtet, die<br />

Wertansätze unter Berücksichtigung aller relevanten Informationen<br />

möglichst zuverlässig zu ermitteln. Basis für die<br />

Wertermittlung sind die besten Erkenntnisse des Managements<br />

zu den jeweiligen Sachverhalten zum Abschlussstichtag.<br />

Dennoch liegt es in der Charakteristik dieser<br />

Positionen, dass Schätzwerte gegebenenfalls im Zeitver -<br />

lauf angepasst werden müssen, da neuere Erkenntnisse<br />

bei der Bewertung zu berücksichtigen sind.<br />

Wegen der bestehenden Unsicherheiten bei der Schätzung<br />

enthalten die zu treffenden Ermessensentscheidungen<br />

stets eine subjektive Komponente. Dies kann dazu führen,<br />

dass vergleichbare Sachverhalte bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

mit einem von anderen Unternehmen abweichenden<br />

Wert angesetzt werden, zumal die Bandbreite<br />

realistischer Annahmen im Einzelfall relativ groß sein kann.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bewertung nicht sachgerecht<br />

erfolgt, sondern spiegelt neben unterschiedlichen<br />

Erkenntnissen auch die abweichende Einschätzung künftiger<br />

Entwicklungen wider.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang58<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Ermessensentscheidungen sowie Schätzwerte sind insbesondere<br />

bei den folgenden Positionen von Bedeutung<br />

und werden in den Erläuterungen dieser Positionen näher<br />

beschrieben:<br />

• Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige<br />

immaterielle Vermögenswerte<br />

• Zeitwerte und Wertminderungen von<br />

Finanzinstrumenten<br />

• Aktivierte Abschlusskosten<br />

• Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

• Pensionsrückstellungen<br />

• Steuerabgrenzung<br />

• Eventualverbindlichkeiten<br />

Berichtswährung<br />

Berichtswährung ist der Euro (€). Betragsangaben werden<br />

auf Millionen € gerundet und mit einer Nachkommastelle<br />

dargestellt. Die Betragsangaben in Klammern beziehen<br />

sich auf das Vorjahr.<br />

Vorjahreszahlen<br />

Änderungen gemäß den Vorschriften des IAS 8 und die<br />

Modifikation der Berechnung des technischen Zinses<br />

machten es erforderlich, die Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung des Geschäftsjahres 2011 und die entsprechenden<br />

Posten der Erläuterungen im Konzernanhang<br />

rückwirkend anzupassen, siehe Abschnitt „Änderung der<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.“ Ansonsten<br />

wurden die Vorjahreswerte auf derselben Grundlage ermittelt<br />

wie die Zahlen für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>.<br />

Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die Anwendung der Bilanzierungs-, Bewertungs- und<br />

Ausweismethoden folgt dem Prinzip der Stetigkeit. Im<br />

Geschäftsjahr <strong>2012</strong> waren folgende neue oder geänderte<br />

IFRS erstmalig verpflichtend anzuwenden:<br />

Die Änderungen zu IFRS 7 (rev. 10/2010), Finanzinstrumente:<br />

Angaben, Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten,<br />

enthalten erweiterte Angabepflichten zur Übertragung<br />

finanzieller Vermögenswerte. Dadurch soll der Einfluss derartiger<br />

Transaktionen auf die Risikoexponierung und damit<br />

auf die finanzielle Lage von Unternehmen transparenter<br />

gemacht werden. Diese Änderung hat derzeit keine praktische<br />

Relevanz für <strong>ERGO</strong>.<br />

Die Änderungen zu IAS 12 (rev. 12/2010), Ertragsteuern –<br />

Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte,<br />

betreffen den Sachverhalt, dass die Bewertung<br />

latenter Steuern davon abhängt, ob der Buchwert eines<br />

Vermögenswerts durch Nutzung oder durch Veräußerung<br />

realisiert wird. Diese Abgrenzung ist in der Praxis häufig<br />

nicht eindeutig. Durch die Einführung einer widerlegbaren<br />

Vermutung wird nun klargestellt, dass die Realisierung<br />

des Buchwerts im Normalfall durch Veräußerung erfolgt.<br />

Grundsätzlich sind diese Änderungen verpflichtend für<br />

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2012</strong><br />

beginnen; ihre Übernahme in europäisches Recht erfolgte<br />

im Dezember <strong>2012</strong>. Da diese Klarstellung für <strong>ERGO</strong> derzeit<br />

keine praktische Relevanz hat, ergaben sich aus dieser<br />

Verzögerung keine Konsequenzen.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> haben wir die Berechnungsmethodik<br />

des technischen Zinses modifiziert. Davon ist insbesondere<br />

die deutsche Lebensversicherung betroffen. Es<br />

werden nunmehr zusätzlich zu den bisher verwendeten<br />

Komponenten die Depot verbind lichkeiten als Bezugsgröße<br />

für den technischen Zins herangezogen. Damit wird auch<br />

der Anteil der Kapitalerträge, die den Depot zinsauf wendung<br />

en entsprechen, als neue Komponente in den technischen<br />

Zins einbezogen und in das ver sicherungs technische<br />

Ergebnis umgegliedert. Diese Änderung führt zu einer<br />

zutreffenderen Darstellung des versicherungstechnischen<br />

Ergebnisses. Gemäß IAS 8.22 haben wir die Änderung<br />

rückwirkend angewandt und die Vorjahres zahlen entsprechend<br />

angepasst. Durch die Änderung ist der technische<br />

Zins ertrag im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> höher, als er nach der<br />

bisherigen Methode gewesen wäre. Aufgrund des unangemessenen<br />

Um setzungs aufwands kann der exakte Betrag<br />

für die aktuelle Periode nicht ermittelt werden, für die Vorperiode<br />

ergab sich eine Steigerung von 55,3 Mio. €. Darin<br />

enthalten ist der Effekt aus der ebenfalls rückwirkend<br />

durchgeführten Korrektur einer Konso lidierungs buchung.<br />

Außerdem wurde die Schätzung für die Über schuss be teili<br />

gung der Versicherungsnehmer verfeinert, die verbesserte<br />

Schätzung wird ab dem Geschäftsjahr <strong>2012</strong> für zukünftige<br />

Perioden angewandt. Diese Anpassung wirkt sich nicht<br />

auf die Konzernbilanz aus.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang59<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2011<br />

wie ursprünglich<br />

Veränderung<br />

aus Anpassungen<br />

2011<br />

angepasst<br />

ausgewiesen gemäß IAS 8<br />

1. Gebuchte Bruttobeiträge 18.639,2 − 120,4 18.518,7<br />

2. Verdiente Beiträge (netto)<br />

– brutto 18.455,7 − 120,4 18.335,3<br />

– Rückversicherungsanteil 1.004,0 − 1.004,0<br />

– netto 17.451,8 − 120,4 17.331,3<br />

3. Technischer Zinsertrag 3.852,8 55,3 3.908,1<br />

4. Versicherungsleistungen<br />

– brutto 17.489,6 − 120,4 17.369,2<br />

– Rückversicherungsanteil 666,1 − 666,1<br />

– netto 16.823,5 − 120,4 16.703,1<br />

6. Versicherungstechnisches Ergebnis (2. bis 5.) 667,4 55,3 722,8<br />

10. Umgliederung technischer Zinsertrag − 3.852,8 − 55,3 − 3.908,1<br />

11. Nichtversicherungstechnisches Ergebnis (7. bis 10.) 138,9 − 55,3 83,5<br />

Die Reserveprämie der unter FAS 97 fallenden Produkte<br />

eines ausländischen Tochterunternehmens wurden bisher<br />

entsprechend den lokalen Rechnungslegungsvorschriften<br />

als Beitragseinnahme ausgewiesen. Diese Reserveprämie<br />

haben wir nun analog den Vorschriften des FAS 97 wie eine<br />

Depoteinlage erfolgsneutral erfasst. Gemäß IAS 8.41 haben<br />

wir die Änderung rückwirkend angewendet und die Vorjahreszahlen<br />

entsprechend angepasst. Diese Anpassung wirkt<br />

sich nicht auf die Konzernbilanz aus. Die Anpassung der<br />

Versicherungsleistungen betrifft neben den Zahlungen für<br />

Versicherungsfälle hauptsächlich die Veränderung innerhalb<br />

der Deckungsrückstellung.<br />

Auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung des<br />

Ge schäftsjahres 2011 ergeben sich die in der Tabelle ausgeführten<br />

Auswirkungen.<br />

Noch nicht in Kraft getretene Standards<br />

und Änderungen von Standards<br />

Alle noch nicht in Kraft getretenen Standards sowie Änderungen<br />

von Standards beabsichtigt die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

erstmals mit dem verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkt<br />

für Unternehmen mit Sitz in der<br />

Europäischen Union anzuwenden.<br />

Aufgrund der Änderung von IAS 1 (rev. 06/2011), Darstellung<br />

der Abschlüsse, Darstellung von Posten im sonstigen<br />

Gesamtergebnis, sind im sonstigen Gesamtergebnis nun<br />

die Posten, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

umgegliedert werden, und solche,<br />

bei denen dies nicht der Fall ist, getrennt voneinander auszuweisen.<br />

Damit soll die Darstellung dieser Posten verbessert<br />

und eine Angleichung von IFRS und US GAAP erreicht<br />

werden. Die Änderungen sind verpflichtend anzuwen den<br />

für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2012</strong><br />

beginnen, sie wurden im Juni <strong>2012</strong> in das europäische<br />

Recht übernommen.<br />

Sofern im Folgenden nicht gesondert angegeben, sind die<br />

aufgeführten Standards erstmals verpflichtend anzuwenden<br />

für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar<br />

2013 beginnen. Lediglich die Änderungen im Rahmen des<br />

Jährlichen Verbesserungsprozesses, des IFRS 9, Finanzinstrumente,<br />

sowie die Folgeänderungen an den gruppenspezifischen<br />

Standards (IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 und IAS 27)<br />

wurden noch nicht in europäisches Recht übernommen.<br />

Für die übrigen Standards erfolgte die Übernahme im Juni<br />

bzw. Dezember <strong>2012</strong>.<br />

Mit IFRS 9 (11/2009 sowie rev. 10/2010), Finanzinstrumente,<br />

werden die bisherigen Regelungen des IAS 39 zur<br />

Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumenten abgelöst.<br />

Wegen seiner Komplexität ist das gesamte Projekt<br />

in drei Phasen unterteilt. Die bislang in IFRS 9 verabschiedeten<br />

Neu regelungen aus der ersten Phase des Projekts<br />

betreffen insbesondere die Klassi fizierung und Bewertung<br />

von Finanzinstru menten. Demnach soll für finanzielle Vermögenswerte<br />

künftig grundsätzlich nur noch zwischen<br />

einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs kosten<br />

oder zu beizulegenden Zeitwerten mit erfolgswirksamer<br />

Erfassung der Wert änderungen unterschieden werden.<br />

Die Unterscheidung ist auf Basis des Geschäfts modells<br />

des Unternehmens sowie der vertraglichen Zahlungsströme<br />

der Vermögenswerte zu treffen. Zusätzlich ist für<br />

Eigenkapital instrumente auch eine Bewertung zu beizulegenden<br />

Zeitwerten ohne Buchung über die Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung möglich. Allerdings ist es dann nicht


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang60<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

zulässig, einmal erfolgsneutral erfasste Wertänderungen<br />

erfolgswirksam umzubuchen. Die Möglichkeit einer freiwilligen<br />

Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten (Fair Value<br />

Option) bleibt ebenfalls erhalten. Für finanzielle Verbindlichkeiten<br />

ändern sich die Bewertungsvorschriften nicht<br />

mit der Ausnahme, dass bei Nutzung der Fair Value Option<br />

Wertänderungen aufgrund der Änderung der Bonität des<br />

Unternehmens künftig erfolgsneutral zu erfassen sind.<br />

Die beiden anderen Phasen des Projekts befassen sich mit<br />

den Vorschriften zur Erfassung von Wertminderungen und<br />

zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Während die<br />

Diskussion zur Erfassung von Sicherungsbeziehungen praktisch<br />

abgeschlossen ist und diese Neuregelung kurzfristig<br />

in den IFRS 9 integriert werden soll, wird das IASB für die<br />

Regelungen zur Erfassung von Wertminderungen zunächst<br />

einen weiteren Standardentwurf veröffentlichen.<br />

Außerdem hat das IASB im November <strong>2012</strong> einen Standardentwurf<br />

veröffentlicht, der eine erneute Änderung der neuen<br />

Bewertungsvorschriften vorsieht. Demnach soll ermöglicht<br />

werden, in Abhängigkeit von den vertraglichen Zahlungsströmen<br />

sowie einem zusätzlich definierten Geschäftsmodell,<br />

das eine Veräußerungsabsicht beinhaltet, auch künftig<br />

bestimmte Schuldtitel erfolgsneutral zum beizulegenden<br />

Zeitwert zu bewerten.<br />

Ursprünglich sah IFRS 9 eine verpflichtende Erstanwendung<br />

der neuen Regelungen ab 2013 vor. Da sich die Diskussionen<br />

der noch offenen Projektphasen länger hinziehen,<br />

als ursprünglich geplant, wurde dieser Zeitpunkt über<br />

einen Standard zur Änderung von IFRS 9 und IFRS 7 (rev.<br />

12/2011) auf Geschäftsjahre verschoben, die am oder nach<br />

dem 1. Januar 2015 beginnen.<br />

IFRS 10 (05/2011), Konzernabschlüsse, ersetzt die Regelungen<br />

von IAS 27 und SIC 12 und schafft eine einheitliche<br />

Definition für Beherrschung, die unabhängig davon ist, ob<br />

diese aufgrund von gesellschaftsrechtlichen, vertraglichen<br />

oder wirtschaftlichen Gegebenheiten vorliegt. Eigenständige<br />

Regelungen für Zweckgesellschaften gibt es nicht<br />

mehr. Beherrschung liegt dann vor, wenn ein Investor die<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg relevanten Geschäftsaktivitäten<br />

einer Einheit bestimmen kann und ihm die daraus<br />

resultierenden Rückflüsse zustehen. Des Weiteren adressiert<br />

IFRS 10 bisher nicht geregelte Einzelsachverhalte.<br />

Hierzu zählt insbesondere die Regelung, dass im Fall von<br />

Präsenzmehrheit regelmäßig auch ohne Stimmrechtsmehrheit<br />

Beherrschung vorliegen kann. Die Auswirkungen<br />

des neuen Standards auf den Konsolidierungskreis der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> werden derzeit geprüft.<br />

IFRS 11 (05/2011), Gemeinschaftliche Vereinbarungen, definiert<br />

gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) und<br />

Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) und regelt<br />

deren bilanzielle Abbildung. Die Änderungen gegenüber<br />

IAS 31, Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, betreffen<br />

insbesondere die Abschaffung des Wahlrechts zur Quotenkonsolidierung<br />

von Joint Ventures, die geänderte Definition<br />

von gemeinschaftlicher Führung (Joint Control) sowie die<br />

Erweiterung des Anwendungsbereichs einer Joint Operation.<br />

Hierunter können jetzt auch in ein separates Vehikel<br />

ausgelagerte Sachverhalte fallen. Die Abschaffung der<br />

Möglichkeit zur Quotenkonsolidierung hat für die <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> keine Auswirkungen, da wir von diesem<br />

Wahlrecht keinen Gebrauch machen. Vielmehr wenden<br />

wir bereits heute grundsätzlich die Equity-Methode an. Die<br />

Auswirkungen der beiden anderen Änderungen werden<br />

derzeit analysiert.<br />

IFRS 12 (05/2011), Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen,<br />

bündelt die Anhangangaben zu Sachverhalten<br />

der Anwendungsbereiche von IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28.<br />

Zielsetzung des Standards ist die Information über deren<br />

Art, Risiko und Implikation auf den Konzernabschluss.<br />

Entsprechend sind umfassendere Angaben als bisher<br />

gefordert. Insbesondere verlangt IFRS 12 Angaben zu nicht<br />

konsolidierten Zweckgesellschaften, nicht beherrschenden<br />

Anteilen, Ermessensspielräumen und Annahmen bei der<br />

Einschätzung der Art der Unternehmensverbindung sowie<br />

detaillierte Angaben zu jedem wesentlichen Joint Arrangement.<br />

In welchem Umfang die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

im Detail von den erweiterten Offenlegungspflichten<br />

betroffen ist, wird derzeit geprüft.<br />

IAS 27 (rev. 05/2011), Einzelabschlüsse, regelt nun ausschließlich<br />

die bilanzielle Abbildung von Anteilen an<br />

Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten<br />

Unternehmen in Einzelabschlüssen nach IFRS, einschließlich<br />

der relevanten Anhangangaben. Die Definition von<br />

Beherrschung sowie die bilanzielle Abbildung von Tochterunternehmen<br />

in Konzernabschlüssen werden jetzt durch<br />

IFRS 10 bestimmt. Der Standard hat keine Auswirkung<br />

auf die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>, da die Regelungen für<br />

Einzelabschlüsse nach IFRS unverändert geblieben sind.<br />

IAS 28 (rev. 05/2011), Anteile an assoziierten Unternehmen<br />

und Gemeinschaftsunternehmen, enthält insbesondere<br />

Folgeänderungen aus der Veröffentlichung von<br />

IFRS 11 und IFRS 12. Unter anderem wurde die bilanzielle<br />

Abbildung von Joint Ventures sowie die bisher in SIC 13,<br />

Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht monetäre<br />

Einlagen durch Partnerunternehmen, geregelten<br />

Sachverhalte in den Standard integriert. Auch sind Anteile


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang61<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

an assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures, die<br />

beispielsweise von offenen Investmentfonds oder fondsgebundenen<br />

Versicherungen gehalten werden, nicht mehr<br />

vom Anwendungsbereich des Standards ausgeschlossen.<br />

Vielmehr besteht für diese nun ein Wahlrecht zur erfolgswirksamen<br />

Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Die<br />

Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen für<br />

die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>.<br />

Nach den Vorgaben des IASB wären IFRS 10, IFRS 11 und<br />

IFRS 12 sowie die Änderungen an IAS 27 und IAS 28 erstmals<br />

verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die<br />

am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Bei der Übernahme<br />

in das europäische Recht wurde der verpflichtende<br />

Erstanwendungszeitpunkt jedoch um ein Jahr verschoben,<br />

sodass die betreffenden Standards von Unternehmen<br />

mit Sitz in der Europäischen Union erstmals verpflichtend<br />

an zuwenden sind für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />

dem 1. Januar 2014 beginnen; eine freiwillige vorzeitige<br />

Anwendung ist zulässig.<br />

Im Juni <strong>2012</strong> hat das IASB einen IFRS „Konzernabschlüsse,<br />

Gemeinschaftliche Vereinbarungen und Angaben zu Anteilen<br />

an anderen Unternehmen: Übergangsbestimmungen“<br />

(Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12) (06/<strong>2012</strong>)<br />

veröffentlicht, mit dem klargestellt wird, dass eine retrospektive<br />

Anpassung bei Erstanwendung dieser Standards<br />

lediglich für eine Periode durchzuführen ist. Sofern die<br />

Erstanwendung keine Änderung der Einbeziehungspflicht<br />

einer Einheit – zum Zeitpunkt der Erstanwendung – herbeiführt,<br />

ist außerdem keine retrospektive Anpassung durchzuführen.<br />

Darüber hinaus wurde die Pflicht zur retrospektiven<br />

Anpassung für nicht konsolidierte strukturierte<br />

Einheiten aufgehoben. Die Auswirkungen der Änderungen<br />

für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> werden derzeit analysiert.<br />

Die Änderungen sind grundsätzlich verpflichtend<br />

für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />

1. Januar 2013 beginnen. Im Rahmen der Übernahme in<br />

europäisches Recht rechnen wir jedoch damit, dass auch<br />

für diese Änderungen der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt<br />

in der Europäischen Union um ein Jahr verschoben<br />

wird.<br />

Mit dem IFRS „Investmentgesellschaften“ (Änderungen an<br />

IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27) (10/<strong>2012</strong>) wird eine Begriffsdefinition<br />

für Investmentgesellschaften eingeführt und geregelt,<br />

dass Investmentgesellschaften künftig grundsätzlich<br />

von der Verpflichtung befreit werden, ihre Tochterunternehmen<br />

zu konsolidieren. Vielmehr müssen sie diese zwingend<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerten.<br />

Für Mutterunternehmen von Investmentgesellschaften,<br />

die selbst keine Investmentgesellschaft darstellen, gilt die<br />

Ausnahme von der Konsolidierungspflicht nicht. Außerdem<br />

werden zusätzliche Offenlegungspflichten für Investmentgesellschaften<br />

ergänzt. Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

haben die Änderungen keine Relevanz; sie sind verpflichtend<br />

anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />

dem 1. Januar 2014 beginnen.<br />

IFRS 13 (05/2011), Bemessung des beizulegenden Zeitwerts,<br />

regelt, wie die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu<br />

erfolgen hat, sofern ein anderer Standard eine derartige<br />

Zeitwertbewertung oder eine Angabe des beizulegenden<br />

Zeitwerts im Anhang vorschreibt. Das heißt, der Standard<br />

regelt nicht, welche Positionen zum Zeitwert zu bewerten<br />

sind. Dabei ändert IFRS 13 die Definition des beizulegenden<br />

Zeitwerts dahingehend, dass dieser nun als Veräußerungspreis<br />

einer tatsächlichen oder hypothetischen Transaktion<br />

zwischen beliebigen unabhängigen Marktteilnehmern<br />

unter marktüblichen Bedingungen charakterisiert wird. Der<br />

Standard enthält detaillierte Vorgaben, wie die Zeitwerte<br />

für verschiedene Arten von Vermögenswerten oder Verbind -<br />

lichkeiten zu ermitteln sind. Zusätzlich werden weitergehende<br />

Anhang angaben gefordert, beispielsweise wird die<br />

Angabe der Bewer tungs hierarchie, die bislang nach IFRS 7<br />

nur für Finanz instru mente erforderlich ist, nun auf alle zum<br />

Zeitwert bewerteten Positionen ausgedehnt. Auf Grundlage<br />

von IFRS 13 haben wir geprüft, ob die Ermittlung der Zeitwerte<br />

bei der <strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe mit den neuen<br />

Vorschriften in Einklang steht; sofern erforderlich, werden<br />

wir An passungen bei der Bewertung vornehmen. Außerdem<br />

sind die neuen Anhang angaben umzusetzen.<br />

Die Änderungen, die im Projekt „Jährliche Verbesserungen<br />

an den IFRS“ im Mai <strong>2012</strong> veröffentlicht wurden, betreffen<br />

IFRS 1, Erstmalige Anwendung der International Financial<br />

Reporting Standards, wobei dieser nur Regelungen für<br />

IFRS-Erstanwender enthält und damit für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

grundsätzlich ohne Relevanz ist, sowie<br />

IAS 1, Darstellung des Abschlusses, IAS 16, Sachanlagen,<br />

IAS 32, Finanzinstrumente: Darstellung, IAS 34, Zwischenberichterstattung<br />

und als Folgeänderung die Interpretation<br />

IFRIC 2, Geschäftsanteile an Genossenschaften und ähnliche<br />

Instrumente. Lediglich die Änderung des IAS 1, Darstellung<br />

des Abschlusses, ist für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

von praktischer Bedeutung, wobei es sich hierbei<br />

um eine Erleichterung gegenüber den bisherigen Regelungen<br />

handelt. Sofern bei einer rückwirkenden Änderung<br />

der Bilanzierungsmethoden oder bei einer rückwirkenden<br />

Anpassung oder Umgliederung von Abschlusspositionen<br />

nach IAS 8 eine verpflichtende dritte Vergleichsbilanz zu<br />

veröffentlichen ist, ist es nicht mehr erforderlich, die zugehörigen<br />

Anhangangaben zu erstellen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang62<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Durch die Änderungen des IAS 19 (rev. 06/2011), Leistung en<br />

an Arbeitnehmer, werden die Wahlrechte für die Behandlung<br />

versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste,<br />

insbesondere die Korridormethode, abgeschafft. Diese<br />

Gewinne und Verluste müssen nun zwingend erfolgsneutral<br />

im Eigenkapital erfasst werden. Weiterhin wird der<br />

nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand bei rückwirkenden<br />

Planänderungen sofort erfolgswirksam erfasst. Die<br />

Erträge des Planvermögens werden nun anhand des<br />

Diskon tierungszinssatzes für den Barwert der Verpflichtung<br />

bestimmt. Verwaltungskosten und Steuern, die der<br />

Plan zahlen muss, sind von den Erträgen abzuziehen. Die<br />

Vorschriften für die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />

Vermögenswerts wurden integriert und präzisiert. Außerdem<br />

werden zusätzliche Angaben im Anhang gefordert,<br />

zum Beispiel eine Analyse der Pensionsverpflichtung in<br />

Bezug auf ihre Risiken und Sensitivitätsanalysen für die<br />

versiche rungsmathematischen Annahmen. Die Änderungen<br />

werden keine wesentlichen Auswirkungen auf<br />

die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> haben. Die erweiterten<br />

Anhangan gaben sind umzusetzen.<br />

Mit der Änderung von IAS 32 (rev. 12/2011), Finanzinstrumente:<br />

Darstellung – Saldierung eines finanziellen Vermögens<br />

werts und einer finanziellen Verbindlichkeit, und<br />

IFRS 7 (rev. 12/2011), Finanzinstrumente: Angaben – Saldierung<br />

eines finanziellen Vermögens werts und einer<br />

finanziellen Verbindlichkeit, erfolgt die Klarstellung einiger<br />

Details in Bezug auf die Zulässigkeit der Saldierung von<br />

Finanzaktiva und ‐passiva. Zusätzlich werden neue Angaben<br />

im Anhang eingeführt. Anzugeben sind die Bruttound<br />

Nettoerträge aus der bilanziellen Saldierung sowie die<br />

Beträge für bestehende Saldierungsrechte, die jedoch nicht<br />

den bilanziellen Saldierungsanforderungen genügen. Die<br />

neuen Pflichtangaben sind ab 1. Januar 2013, die Klarstellungen<br />

ab 1. Januar 2014 verpflichtend. Derzeit gehen wir<br />

davon aus, dass diese Änderungen für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

keine praktische Bedeutung haben.<br />

IFRIC INTERPRETATION 20 (10/2011), Abraumkosten in<br />

der Produktionsphase eines Tagebauwerks, stellt klar, in<br />

welchen Fällen Abraumbeseitigungskosten zu aktivieren<br />

sind und wie der daraus resultierende Vermögenswert<br />

beim erstmaligen Ansatz sowie in den Folgeperioden zu<br />

bewerten ist. Diese Interpretation hat für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

keine praktische Relevanz.<br />

Zur Veräußerung gehaltene und in der<br />

Berichtsperiode verkaufte langfristige Vermögenswerte<br />

und Veräußerungsgruppen<br />

Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen,<br />

welche als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden<br />

mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt<br />

und in der Konzernbilanz gesondert dargestellt.<br />

Im vierten Quartal 2011 veräußerten wir mit wirtschaftlicher<br />

Wirkung im März <strong>2012</strong> eine fremdgenutzte Büroimmobilie<br />

mit einem Buchwert von 11,1 Mio. €. Der Verkaufspreis<br />

betrug 51,9 Mio. €.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> veräußerten wir Anteile an vollkonsolidierten<br />

Tochtergesellschaften. Zu weiteren Einzelheiten<br />

bezüglich dieser Transaktionen verweisen wir auf unsere<br />

Erläuterungen zum Konsolidierungskreis auf Seite 55.<br />

Aktivseite<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung<br />

von Tochterunternehmen werden planmäßig mindestens<br />

einmal jährlich sogenannten Werthaltigkeitsprüfungen<br />

(Impairmenttests) gemäß IAS 36 unterzogen. Bei Vorliegen<br />

von Wertminderungsindikatoren führen wir zusätzlich<br />

außerplanmäßige Werthaltigkeitstests durch. Zur Werthaltigkeitsprüfung<br />

sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzuordnen, die<br />

aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses<br />

Nutzen ziehen sollen. Ein etwaiger Wertminderungsbedarf<br />

ergibt sich aus dem Vergleich des Buchwerts (inklusive<br />

des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts) einer<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe<br />

von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit deren<br />

erzielbarem Betrag. Der erzielbare Betrag ist das Maximum<br />

aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten<br />

und dem Nutzungswert. Soweit der erzielbare Betrag<br />

niedriger ist als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz<br />

eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder<br />

Firmenwerts erfasst. Ist der Wertminderungsbedarf einer<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe<br />

von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten größer als der<br />

Buchwert der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte,<br />

so wird die Differenz grundsätzlich anteilig auf die anderen


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang63<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

relevanten Vermögenswerte der Einheit oder Gruppe von<br />

Einheiten auf Basis von deren Buchwerten verteilt. Hierbei<br />

werden die Buchwerte jedoch maximal auf den höheren<br />

Wert von beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten,<br />

Nutzungswert und Null vermindert.<br />

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten<br />

überwiegend erworbene Versicherungsbestände, selbst<br />

geschaffene und sonstige Software sowie erworbene<br />

Vertriebsnetze und Kundenstämme.<br />

Die erworbenen Versicherungsbestände setzen wir bei<br />

Erwerb mit dem Bestandsbarwert (PVFP – Present Value<br />

of Future Profits) an. Dieser bestimmt sich als der Barwert<br />

der erwarteten Erträge aus dem übernommenen Portfolio<br />

ohne Berücksichtigung von Neugeschäft und Steuereffekten.<br />

Die planmäßige Abschreibung erfolgt entsprechend<br />

der Realisierung der Überschüsse aus den Versicherungsbeständen,<br />

die der PVFP-Berechnung zugrunde liegen. Die<br />

erworbenen Versicherungsbestände werden regelmäßig in<br />

einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 (Liability Adequacy<br />

Test) auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die<br />

Erläuterungen zu Passivposten C: Versicherungstechnische<br />

Rückstellungen (brutto). Die Abschreibungen weisen wir<br />

unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb aus.<br />

Selbst geschaffene und sonstige Software sowie erworbene<br />

Vertriebsnetze, Kundenstämme und Markennamen werden<br />

zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Selbst<br />

geschaffene und sonstige Software wird linear mit 20 % bis<br />

33 % über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren, im<br />

Ausnahmefall mit mindestens 10 % über einen Zeitraum<br />

von bis zu zehn Jahren, planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern<br />

und planmäßigen Abschreibungssätze der<br />

erworbenen Vertriebsnetze und Kundenstämme betragen<br />

2 bis 17 Jahre bzw. 6 % bis 50 %, die der Markennamen<br />

1 bis 30 Jahre bzw. 3 % bis 100 %; die planmäßige Abschreibung<br />

erfolgt einheitlich nach der linearen Methode. Sofern<br />

erforderlich, werden die Bestände außerplanmäßig aboder<br />

zugeschrieben. Die Ab- und Zuschreibungen werden<br />

in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf die<br />

Aufwendungen für Kapitalanlagen, auf die Leistungen an<br />

Kunden und auf die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

verteilt. Sofern keine Zuordnung auf die Funktionsbereiche<br />

möglich ist, werden die Ab- und Zuschreibungen<br />

unter den sonstigen nicht operativen Aufwendungen bzw.<br />

Erträgen ausgewiesen.<br />

Kapitalanlagen<br />

Grundstücke und Bauten in den Kapitalanlagen betreffen<br />

fremdgenutzte Objekte. Sie werden mit den Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten angesetzt. Unterhaltskosten<br />

erfassen wir als Aufwand. Bauliche Maßnahmen werden<br />

grundsätzlich ab 5 % der bisherigen historischen Gebäudeanschaffungs-/-herstellungskosten<br />

auf Aktivierbarkeit<br />

analysiert. Gebäude schreiben wir nach dem Komponentenansatz<br />

entsprechend ihrer gebäudeklassenspezifischen<br />

gewichteten Nutzungsdauer planmäßig linear ab. Die<br />

zugrunde gelegten Nutzungsdauern betragen überwiegend<br />

zwischen 40 und 55 Jahre. Sowohl bei Grundstücken<br />

als auch bei Gebäuden nehmen wir außerplanmäßige<br />

Abschreibungen vor, wenn ihr erzielbarer Betrag unter den<br />

Buchwert sinkt. Außerplanmäßige Abschreibungen erfassen<br />

wir in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung als Aufwendungen<br />

für Kapitalanlagen, Zuschreibungen als Erträge<br />

aus Kapitalanlagen.<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen, die wir wegen ihrer<br />

untergeordneten Bedeutung nicht konsolidieren, setzen<br />

wir grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert an.<br />

Soweit die Anteile an einer Börse notiert sind, verwenden<br />

wir die Börsenwerte zum Bilanzstichtag (Marktwerte);<br />

bei nicht notierten Anteilen wird der beizulegende Zeitwert<br />

nach dem Ertragswert- oder dem Net-Asset-Value-<br />

Verfahren bestimmt. Unrealisierte Gewinne oder Verluste<br />

werden nach Abzug latenter Steuern und der Beträge, die<br />

bei Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung den<br />

Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente<br />

Beitragsrückerstattung), direkt in die übrigen Rücklagen<br />

eingestellt.<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen bewerten wir nach<br />

der Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital, das<br />

auf den Konzern entfällt. Der Anteil am Jahresergebnis<br />

eines assoziierten Unternehmens, der den Konzern betrifft,<br />

ist im Ergebnis aus Kapital anlagen enthalten. In der Regel<br />

werden Eigenkapital und Jahres ergebnis dem letzten<br />

verfügbaren Jahres- oder Konzern abschluss des assoziierten<br />

Unternehmens entnommen; bei Jahresabschlüssen<br />

wesentlicher assoziierter Unternehmen werden gemäß<br />

IAS 28.27 für den Konzernabschluss angemessene<br />

Anpassungen an die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> vorgenommen;<br />

außerordentliche Sachverhalte werden phasengleich<br />

berücksichtigt, wenn sie für die zutreffende Darstellung<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des assoziierten<br />

Unternehmens wesentlich sind. Anteile an assoziierten


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang64<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Unternehmen, die für die Vermögens-, Finanz- und Er tragslage<br />

des Konzerns von untergeordneter Bedeutung<br />

sind, setzen wir grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert<br />

an. Um diesen zu bestimmen, verwenden wir die<br />

Börsenwerte zum Bilanzstichtag, falls die Anteile an einer<br />

Börse notiert sind; bei nicht notierten Anteilen wird der<br />

beizulegende Zeitwert nach dem Ertragswert- oder dem<br />

Net-Asset-Value-Verfahren ermittelt. Die Änderungen des<br />

beizulegenden Zeitwerts verbuchen wir in den übrigen<br />

Rücklagen unter den unrealisierten Gewinnen und Verlusten<br />

(nach Berücksichtigung von latenter Steuer und<br />

der Beträge, die bei Lebens- und Krankenversicherern<br />

bei Realisierung den Versicherungsnehmern zustehen<br />

[Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung]).<br />

Darlehen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf<br />

einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden mit fortgeführten<br />

Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />

bewertet. Abschreibungen nehmen wir insoweit vor, als mit<br />

der Rückzahlung eines Darlehens nicht mehr zu rechnen ist.<br />

Festverzinsliche Wertpapiere, die wir mit der Absicht erwerben,<br />

sie bis zur Endfälligkeit zu halten, werden mit fortgeführten<br />

Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />

bewertet.<br />

Festverzinsliche oder nichtfestverzinsliche Wertpapiere,<br />

die jederzeit veräußerbar sind und die nicht erfolgswirksam<br />

zum Zeitwert bewertet oder unter den Darlehen ausgewiesen<br />

werden, bilanzieren wir mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert, wobei wir Wertänderungen erfolgsneutral im<br />

Eigenkapital erfassen. Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen<br />

auf aktiven Märkten vor, bestimmen sich die<br />

Wertansätze nach anerkannten Bewertungsmethoden im<br />

Einklang mit dem Barwertprinzip. Unrealisierte Gewinne<br />

oder Verluste werden unter Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen<br />

bestimmt und nach Abzug latenter Steuern<br />

und der Beträge, die bei Lebens- und Krankenversicherern<br />

bei Realisierung den Versicherungsnehmern zustehen<br />

(Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung), direkt<br />

in die übrigen Rücklagen eingestellt.<br />

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere<br />

ent halten Handelsbestände und Wertpapiere, die als<br />

er folgswirksam zum Zeitwert bewertet klassi fiziert werden.<br />

Handelsbestände umfassen alle fest verzinslichen und<br />

nicht festverzinslichen Wertpapiere, die wir erworben<br />

haben, um damit zu handeln und kurzfristig Gewinne<br />

aus Kursveränderungen und Kurs differenzen zu erzielen.<br />

Zudem gehören alle derivativen Finanz instrumente mit<br />

positiven Zeit werten, die wir erworben haben, um Risiken zu<br />

steuern und öko nomisch zu sichern, die jedoch nicht den<br />

Vorgaben des IAS 39 für eine Bilan zierung als Sicherungsbeziehung<br />

genügen, sowie positive Zeit werte von Versicherungs<br />

derivaten und von derivativen Bestandteilen, die<br />

vom zugrunde liegenden Versiche rungs vertrag getrennt<br />

wurden, zu den Handelsbeständen. Bei den Wertpapieren,<br />

die als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />

werden, handelt es sich um strukturierte Wertpapiere.<br />

Diese Klassifizierung kann nur zum Zugangszeitpunkt vorgenommen<br />

werden; eine Umgliederung in diese Kategorie<br />

in späteren Perioden ist nicht möglich.<br />

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere<br />

werden mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag<br />

angesetzt. Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen<br />

auf aktiven Märkten vor, bestimmen sich die Wertansätze<br />

insbesondere bei Derivaten nach anerkannten Bewertungsmethoden.<br />

Dabei verwendet die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

eine Vielzahl von Bewertungsmodellen; Einzelheiten sind<br />

der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.<br />

Alle unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dieser<br />

Bewertung erfassen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />

Die Übrigen Kapitalanlagen setzen sich zusammen aus<br />

Einlagen bei Kreditinstituten, Depotforderungen aus dem<br />

in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft<br />

und Anlagen in regenerative Energien. Die Einlagen bei Kreditinstituten<br />

werden mit fortgeführten Anschaffungskosten<br />

nach der Effektivzinsmethode bewertet. Depotforderungen<br />

bilanzieren wir mit dem Nominalbetrag. Anlagen in regenerative<br />

Energien bilanzieren wir grundsätzlich mit fortgeführten<br />

Anschaffungskosten; die planmäßige Abschreibung<br />

erfolgt linear mit mindestens 5 % über eine Nutzungsdauer<br />

von höchstens 20 Jahren.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang65<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Bewertungsmodelle<br />

Derivate Preismethode Parameter Preismodell<br />

Aktien- und Indexrisiken<br />

Börsennotierte Aktienoptionen notierter Kurs – –<br />

OTC-Aktienoptionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />

Effektive Volatilitäten<br />

Geldmarktzinssatz<br />

Dividendenrendite<br />

Aktien-Forwards theoretischer Kurs Geldmarktzinssatz<br />

Aktienkurs<br />

Dividendenrendite<br />

Black-Scholes (europ.),<br />

Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)<br />

Monte-Carlo-Simulation<br />

Barwertmethode<br />

Aktien-/Index-Futures notierter Kurs − −<br />

Zinsrisiken<br />

Zins-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />

Barwertmethode<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Swaptions/Zinsgarantie theoretischer Kurs At the money-<br />

Black-76<br />

Volatilitäts matrix und Skew<br />

Swap-Kurve<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Zins-Währungs-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />

Barwertmethode<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Devisenkassakurse<br />

Zins-Futures notierter Kurs − −<br />

Inflations-Swaps theoretischer Kurs Zero-Coupon-Inflation-Swap-Sätze Barwertmethode<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Swap-Kurve<br />

Renten-Futures notierter Kurs – –<br />

Börsennotierte Optionen notierter Kurs – –<br />

auf Renten-Futures<br />

Währungsrisiken<br />

Devisenoptionen theoretischer Kurs At the money-Volatilität<br />

Garman-Kohlhagen<br />

Devisenkassakurse<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Devisentermingeschäfte theoretischer Kurs Devisenkassakurse<br />

Barwertmethode<br />

Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />

Sonstige Geschäfte<br />

Versicherungsderivate<br />

(ohne Variable Annuities)<br />

theoretischer Kurs<br />

Marktwerte der<br />

Katastrophenanleihen<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Barwertmethode<br />

Versicherungsderivate<br />

(Variable Annuities)<br />

theoretischer Kurs<br />

Biometrische Raten<br />

und Stornoraten<br />

Volatilitäten<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Devisenkassakurse<br />

Credit-Default-Swaps theoretischer Kurs Credit Spreads<br />

Recovery-Rates<br />

Zinsstrukturkurve<br />

Total-Return-Swaps<br />

auf Commodities<br />

Commodity-Optionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />

Effektive Volatilitäten<br />

Geldmarktzinssatz<br />

Barwertmethode<br />

Barwertmethode<br />

ISDA CDS Standard Model<br />

theoretischer Kurs Notierung Underlying Index Indexverhältnisberechnung<br />

Black-Scholes (europ.),<br />

Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang66<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihe<br />

Im Rahmen von Pensionsgeschäften erwerben wir als<br />

Pen sions nehmer Wertpapiere mit der gleichzeitigen<br />

Verpflich tung, diese zu einem späteren Zeitpunkt an den<br />

Pensionsgeber zurück zuverkaufen. Da die Chancen und<br />

Risiken aus den Wertpapieren beim Pensions geber verbleiben,<br />

werden diese bei uns nicht bilanziert. Vielmehr wird<br />

eine Forderung gegenüber dem Pensions geber unter den<br />

Übrigen Kapital anlagen, Einlagen bei Kredit instituten,<br />

ausgewiesen. Zinserträge aus diesen Geschäften zeigen<br />

wir im Ergebnis aus Kapital anlagen.<br />

Wertpapiere, die wir im Rahmen der Wertpapierleihe<br />

verleihen, weisen wir weiterhin in der Bilanz aus, da die<br />

wesentlichen Chancen und Risiken, die aus ihnen resultieren,<br />

bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> verbleiben;<br />

von uns entliehene Wertpapiere werden beim Verleiher<br />

bilanziert. Gebühren aus der Wertpapierleihe zeigen wir<br />

im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />

Ansatz von Finanzinstrumenten<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden zum Handelstag<br />

erfasst.<br />

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte<br />

IAS 39 definiert als Zeitwert eines Finanzinstruments den<br />

Betrag, zu dem finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle<br />

Verbindlichkeiten zwischen sachverständigen, vertragswilli<br />

gen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />

getauscht oder beglichen werden können.<br />

Alle Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden, ordnen wir einem Level der Bewertungshierarchie<br />

des IFRS 7 zu. Diese Bewertungshierarchie sieht<br />

drei Level für die Bewertung vor. Basis der Zuordnung ist<br />

zunächst die ökonomische Anlageklasse. Nur wenn diese<br />

nicht zu einer sachgerechten Zuordnung führt, weichen<br />

wir im Einzelfall von dieser Vorgehensweise ab.<br />

Die Zuordnung gibt Auskunft darüber, welche der ausgewiesenen<br />

Zeitwerte über Transaktionen am Markt zustande<br />

gekommen sind und in welchem Umfang die Bewertung<br />

wegen fehlender Markttransaktionen anhand von Modellen<br />

erfolgt.<br />

Bei Level 1 handelt es sich um unbereinigte notierte<br />

Marktpreise auf aktiven Märkten für identische finanzielle<br />

Vermögenswerte, auf die die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

zum Bewertungsstichtag zugreifen kann. Ein Markt gilt als<br />

aktiv, sofern Transaktionen in ausreichender Häufigkeit<br />

und ausreichendem Umfang stattfinden und somit laufend<br />

Kursinformationen zur Verfügung stehen. Da ein notierter<br />

Preis auf einem aktiven Markt die zuverlässigste Indikation<br />

des beizulegenden Zeitwerts bestimmt, ist dieser bei<br />

Verfügbarkeit stets zu berücksichtigen. Wir haben dieser<br />

Hierarchiestufe überwiegend Aktien, Investmentfonds<br />

(mit Ausnahme von Immobilienfonds) und festverzinsliche<br />

Wertpapiere (Inhaberschuldverschreibungen) zugeordnet,<br />

für die entweder ein Börsenkurs verfügbar ist oder für<br />

die Preise von einem Preisanbieter zur Verfügung gestellt<br />

werden, die auf Basis tatsächlicher Markttransaktionen<br />

zustande gekommen sind. Ebenso ordnen wir börsengehandelte<br />

Derivate dem Level 1 zu.<br />

Bei den Kapitalanlagen, die Level 2 zugeordnet werden,<br />

erfolgt die Bewertung auf Basis von Modellen, die auf<br />

beobachtbaren Marktdaten basieren. Hierzu verwenden<br />

wir für das zu bewertende Finanzinstrument Parameter,<br />

die am Markt – direkt oder indirekt – zu beobachten sind,<br />

bei denen es sich jedoch nicht um notierte Marktpreise<br />

handelt. Sofern das Instrument eine festgelegte Vertragslaufzeit<br />

besitzt, müssen die für die Bewertung verwendeten<br />

Parameter über die gesamte Vertragslaufzeit des Instruments<br />

beobachtbar sein. Dieser Hierarchiestufe haben wir<br />

überwiegend Schuldscheindarlehen, Pfandbriefe, nachrangige<br />

Wertpapiere sowie nicht börsengehandelte Derivate<br />

zugeordnet.<br />

Bei Kapitalanlagen, die Level 3 zugeordnet werden, verwenden<br />

wir Bewertungsmethoden, die auf nicht am Markt<br />

beobachtbaren Parametern basieren. Dies ist nur zulässig,<br />

sofern keine beobachtbaren Marktdaten verfügbar sind. Die<br />

verwendeten Parameter spiegeln die Annahmen der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> darüber wider, welche Annahmen<br />

die Marktteilnehmer bei der Preissetzung berücksichtigen<br />

würden. Wir verwenden dazu die besten verfügbaren Informationen,<br />

einschließlich unternehmensinterner Daten.<br />

Bei den dieser Bewertungsstufe zugeordneten Beständen<br />

handelt es sich überwiegend um Investitionen in Private<br />

Equity, in regenerative Energien (RENT) sowie Immobilienfonds,<br />

um bestimmte Kreditstrukturen und um Anteile<br />

an verbundenen und assoziierten Unternehmen, die zum<br />

beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Auch die Versicherungsderivate<br />

sowie derivative Bestandteile, die vom<br />

zugrunde liegenden Versicherungsvertrag getrennt wurden,<br />

ordnen wir dem Level 3 zu.<br />

Veränderungen einzelner Parameter können aufgrund<br />

ihrer Hebelwirkung den ausgewiesenen Zeitwert der nach<br />

Level 3 bewerteten Instrumente erheblich beeinflussen.<br />

Wenn wir im Einzelfall derartige Anpassungen bei der<br />

Bewertung vornehmen, erläutern wir die daraus resultierenden<br />

Auswirkungen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang67<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen<br />

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen setzt sich zusammen<br />

aus den laufenden Erträgen, Erträgen aus Zuschreibungen,<br />

Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von<br />

Kapitalanlagen, sonstigen Erträgen, Abschreibungen auf<br />

Kapitalanlagen sowie Verwaltungs-, Zins- und sonstigen<br />

Aufwendungen. Die laufenden Erträge und Aufwendungen<br />

aus den nicht ergebniswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen berechnen sich nach<br />

der Effektivzinsmethode, das heißt, eventuell vorhandene<br />

Auf- oder Abgelder werden den Anschaffungskosten bis zur<br />

Fälligkeit ergebniswirksam ab- oder hinzugerechnet.<br />

Wertminderungen (Impairment)<br />

Wir prüfen zu jedem Bilanzstichtag, ob es bei unseren fi nan -<br />

ziellen Vermögenswerten bzw. Gruppen finanzieller Ver mögen<br />

s werte objektive substanzielle Hinweise gibt, die auf<br />

eine Wertminderung hindeuten. Wertminderungen werden<br />

erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung erfasst. IAS 39.59 enthält eine Liste derartiger<br />

Hinweise auf Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte.<br />

Zusätzlich bestimmt IAS 39.61, dass der wesentliche<br />

oder nachhaltige Rückgang des beizulegenden Zeitwerts<br />

unter die An schaffungs kosten bei Wert papieren mit Eigenkapital<br />

charakter als objektiver Hinweis auf eine Wertminderung<br />

gilt. Diese Regelungen werden durch interne<br />

Richtlinien konkretisiert. Wir gehen davon aus, dass bei<br />

börsen notierten Aktien ein signi fikantes Absinken des<br />

bei zu legenden Zeit werts vorliegt, wenn der Markt wert<br />

im Betrachtungs zeitpunkt mindestens 20 % oder mindestens<br />

6 Monate unter den durch schnittlichen histo rischen<br />

Gesellschaftseinstandskursen liegt. Bei festverzinslichen<br />

Wertpapieren sowie bei Darlehen werden zur Beurteilung,<br />

ob eine Wert minderung vorliegt, insbesondere Hinweise<br />

auf erhebliche finanzielle Schwierig keiten des Emitten ten<br />

sowie die aktuelle Markt situation und Nachrichten lage<br />

über einen Emittenten herangezogen.<br />

Wir ermitteln die Anschaffungskosten auf der Basis der<br />

durchschnittlichen Gesellschaftseinstandskurse. Die<br />

Abschreibung erfolgt bei Wertminderung auf den beizulegenden<br />

Zeitwert zum Abschlussstichtag, das heißt grundsätzlich<br />

auf den öffentlich notierten Börsenkurs. Bereits<br />

einmal wertberichtigte Wertpapiere mit Eigenkapitalcharakter<br />

werden bei einem weiteren Absinken des beizulegenden<br />

Zeitwerts sofort erfolgswirksam abgeschrieben.<br />

Diese erfolgswirksam erfassten Wertminderungen dürfen<br />

nicht ergebniswirksam rückgängig gemacht werden.<br />

Fallen die Gründe für die Abschreibung bei festverzinslichen<br />

Wertpapieren oder Darlehen weg, nehmen wir eine erfolgswirksame<br />

Zuschreibung maximal auf die ursprünglichen<br />

fortgeführten Anschaffungskosten vor.<br />

Bei der Werthaltigkeitsprüfung unserer finanziellen Vermögenswerte<br />

(mit Ausnahme der Wertpapiere mit Eigenkapitalcharakter)<br />

prüfen wir grundsätzlich zunächst, ob<br />

einzelne Posten für sich betrachtet im Wert gemindert sind.<br />

Ist dies nicht der Fall sowie bei unwesentlichen Posten,<br />

führen wir die Werthaltigkeitsprüfung auf der Grundlage<br />

von Gruppen finanzieller Vermögenswerte durch. Dabei<br />

werden solche Vermögenswerte nicht berücksichtigt, für<br />

die bereits eine Einzelwertberichtigung gebildet wurde.<br />

Die Höhe des voraussichtlichen Verlusts ergibt sich aus der<br />

Differenz der fortgeführten Anschaffungskosten des Vermögenswerts<br />

bzw. der Gruppe von Vermögenswerten und<br />

dem Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme.<br />

Die so ermittelte Wertminderung wird aufwandswirksam<br />

erfasst. Wertminderungen setzen wir grundsätzlich direkt<br />

aktivisch – ohne ein Wertberichtigungskonto einzuschalten –<br />

von den betroffenen Positionen ab. Fallen die Gründe für<br />

die Abschreibung weg, nehmen wir eine erfolgswirksame<br />

Zuschreibung maximal auf die ursprünglichen fortgeführten<br />

Anschaffungskosten vor.<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern<br />

von Lebensversicherungspolicen<br />

Hierbei handelt es sich um Kapitalanlagen der Versicherungsnehmer<br />

aus fondsgebundenen Lebensversicherungen.<br />

Wir bilanzieren sie zum Marktwert. Die unrealisierten<br />

Gewinne oder Verluste aus Marktwertveränderungen<br />

werden im Ergebnis aus Kapitalanlagen berücksichtigt.<br />

Ihnen stehen Veränderungen der entsprechenden versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen (Passivposten D:<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der<br />

Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />

Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)) in gleicher<br />

Höhe gegenüber, die in das versicherungstechnische<br />

Ergebnis einbezogen werden. In die Veränderung der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen gehen zudem noch<br />

Veränderungen aus zusätzlichen Beitragsbestandteilen ein,<br />

die zu passivieren sind. Indem wir diese Kapitalanlagen<br />

erfolgswirksam zu Marktwerten bewerten, vermeiden wir<br />

Bewertungsinkongruenzen, die sich ansonsten durch die<br />

abweichende Bewertung der korrespondierenden Rückstellungen<br />

ergeben würden.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang68<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Anteil der Rückversicherer an den<br />

versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

Die Anteile unserer Rückversicherer an den versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen ermitteln wir gemäß den<br />

vertrag lichen Bedingungen aus den jeweiligen versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen; siehe die Erläuterungen<br />

zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

(brutto). Bonitätsrisiken werden berücksichtigt.<br />

Forderungen<br />

Die laufenden Steuerforderungen und die sonstigen<br />

Forderungen setzen wir mit ihrem Nennwert an. Wertberichtigungen<br />

nehmen wir vor, sofern Hinweise auf substanzielle<br />

Wertminderungen vorliegen; siehe Aktivposten B:<br />

Kapitalanlagen – Wertminderungen.<br />

Die laufenden Steuerforderungen umfassen tatsächliche<br />

Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich auf der<br />

Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung ergeben.<br />

Sonstige Steuerforderungen werden unter den sonstigen<br />

Forderungen ausgewiesen.<br />

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten,<br />

Schecks und Kassenbestand<br />

Die Zahlungsmittelbestände weisen wir mit ihrem Nennwert<br />

aus.<br />

Aktivierte Abschlusskosten<br />

In den aktivierten Abschlusskosten werden Provisionen<br />

und andere variable Kosten abgegrenzt, die unmittelbar<br />

bei Abschluss oder Verlängerung von Versicherungsverträgen<br />

anfallen. In der Lebensversicherung sowie der<br />

langfristigen Krankenversicherung werden die aktivierten<br />

Abschlusskosten über die planmäßige Laufzeit der Verträge<br />

abgeschrieben. Dies geschieht entweder nach FAS 60<br />

proportional zu den Beitragseinnahmen oder nach FAS 97<br />

und FAS 120 proportional zu den erwarteten Bruttomargen<br />

der jeweiligen Verträge, die für das entsprechende Jahr<br />

der Vertragslaufzeit errechnet wurden. Die Zuordnung<br />

der einzelnen Verträge zu den relevanten FAS ist in den<br />

Erläuterungen zu Passivposten C: Versicherungstechnische<br />

Rückstellungen (brutto) dargestellt. Bei der Bestimmung<br />

des Abschreibungsbetrags berücksichtigen wir eine rechnungsmäßige<br />

Verzinsung sowie eine Bestandsveränderung<br />

durch den Abgang von Verträgen. In der Kompositversicherung<br />

und der kurzfristigen Krankenversicherung schreiben<br />

wir die aktivierten Abschlusskosten linear über die durchschnittliche<br />

Vertragslaufzeit von bis zu fünf Jahren ab. Die<br />

aktivierten Abschlusskosten werden regelmäßig in einem<br />

Angemessenheitstest nach IFRS 4 (Liability Adequacy Test)<br />

auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die Erläuterungen<br />

zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

(brutto).<br />

Aktive Steuerabgrenzung<br />

Aktive latente Steuern müssen nach IAS 12 dann bilanziert<br />

werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz niedriger<br />

oder Passivposten höher anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />

des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />

diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung<br />

wieder ausgleichen (temporäre Differenzen). Ebenso<br />

werden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge<br />

angesetzt. Wir berücksichtigen die landesspezifischen<br />

Steuersätze und die jeweilige steuerliche Situation der<br />

Konzerngesellschaft; teilweise verwenden wir zur Vereinfachung<br />

einheitliche Steuersätze für einzelne Sachverhalte<br />

oder Tochterunternehmen. Steuersatz- und Steuergesetzänderungen,<br />

die am Bilanzstichtag bereits beschlossen<br />

sind, beachten wir. Aktive latente Steuern werden angesetzt,<br />

soweit eine Realisierung wahrscheinlich ist.<br />

Übrige Aktiva<br />

Übrige Aktiva bilanzieren wir grundsätzlich mit den fortgeführten<br />

Anschaffungskosten. Die unter Übrige Aktiva<br />

ausgewiesenen eigengenutzten Grundstücke und Bauten<br />

werden bewertet, wie unter Aktivposten B: Kapitalanlagen<br />

– Grundstücke und Bauten dargestellt. Die Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung wird überwiegend linear<br />

abgeschrieben. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern<br />

betragen zwischen 1 und 50 Jahren. Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen sowie die Zuschreibungen der im Konzern<br />

eigengenutzten Grundstücke und Bauten und der Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung werden auf die versicherungstechnischen<br />

Funktionsbereiche verteilt.<br />

Passivseite<br />

Eigenkapital<br />

Der Posten Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage<br />

enthält die von den Aktionären der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>AG</strong> auf die Aktien eingezahlten Beträge. Die Kapital -<br />

rücklage wird durch die extern verursachten Kosten, die<br />

unmittelbar mit Eigenkapitalmaßnahmen zusammenhängen,<br />

nach Berücksichtigung der Steuereffekte gemindert.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang69<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Als Gewinnrücklagen weisen wir Gewinne aus, die Konzernunternehmen<br />

seit ihrer Zugehörigkeit zum Konzern erzielt<br />

und nicht ausgeschüttet haben, sowie Erträge und Aufwendungen<br />

aus Veränderungen des Konsolidierungskreises.<br />

Darüber hinaus wird bei einer Änderung von Bilanzierungsund<br />

Bewertungsmethoden der Anpassungsbetrag für<br />

frühere Perioden, die nicht in den Abschluss einbezogen<br />

werden, im Eröffnungsbilanzwert der Gewinnrücklagen<br />

der frühesten dargestellten Periode erfasst.<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von<br />

jederzeit veräußerbaren sonstigen Wertpapieren zu beizulegenden<br />

Zeitwerten, aus Anteilen an nicht konsolidierten<br />

verbundenen Unternehmen sowie von assoziierten Unternehmen,<br />

die wir nicht nach der Equity-Methode bewerten,<br />

werden in den übrigen Rücklagen berücksichtigt. Die unrealisierten<br />

Gewinne und Verluste aus der Equity-Bewertung<br />

assoziierter Unternehmen und die aus der Währungsumrechnung<br />

ausländischer Tochterunternehmen resultierenden<br />

Umrechnungsdifferenzen werden in den übrigen Rücklagen<br />

ausgewiesen, ebenso das Bewertungsergebnis aus<br />

der Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedges).<br />

Zudem werden Zuschreibungen auf jederzeit veräußerbare<br />

sonstige Wertpapiere mit Eigenkapitalcharakter in diesem<br />

Eigenkapitalposten erfasst.<br />

Die nicht beherrschenden Anteile bilanzieren wir als Teil<br />

des Eigenkapitals. Diese umfassen die Anteile Dritter am<br />

Eigenkapital konsolidierter Tochterunternehmen, die nicht<br />

zu 100 % direkt oder indirekt der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>AG</strong> gehören. Die direkten Fremdanteile an Spezialfonds<br />

und Personengesellschaften werden unter den<br />

sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Den Anteil am<br />

Ergebnis, der auf die nicht beherrschenden Anteile entfällt,<br />

weisen wir im Konzernergebnis aus.<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten,<br />

die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den<br />

Forderungen anderer Gläubiger erfüllt werden dürfen. Sie<br />

werden mit fortgeführten Anschaffungskosten nach der<br />

Effektivzinsmethode bewertet.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />

Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />

der Bilanz brutto ausgewiesen, das heißt vor Abzug des<br />

Anteils, der auf unsere Rückversicherer entfällt; siehe<br />

Erläuterungen zu Aktivposten D: Anteil der Rückversicherer<br />

an den versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />

Der Rückversicherungsanteil wird anhand der einzelnen<br />

Rückversicherungsverträge ermittelt und bilanziert. Die<br />

Abschlusskosten aus Versicherungsverträgen aktivieren<br />

wir und verteilen sie über die Laufzeit der Verträge; siehe<br />

Erläuterungen zu Aktivposten G: Aktivierte Abschlusskosten.<br />

Grundlage für die Bewertung der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen sind die Standards FAS 60, FAS 97<br />

und FAS 120 der US-GAAP.<br />

Beitragsüberträge<br />

Die Beitragsüberträge entsprechen den bereits vereinnahmten<br />

Beiträgen, die auf künftige Risikoperioden entfallen.<br />

Diese Beiträge werden für jeden Versicherungsvertrag<br />

taggenau abgegrenzt. Die Bildung von Beitragsüberträgen<br />

ist auf kurzfristiges Versicherungsgeschäft beschränkt.<br />

Dies betrifft jeweils die Schadenversicherung sowie Teile<br />

der Unfall- und Krankenversicherung.<br />

Deckungsrückstellung<br />

Die Deckungsrückstellung wird bei langfristigem Versicherungsgeschäft<br />

für die Verpflichtungen aus garantierten<br />

Ansprüchen der Versicherungsnehmer in Höhe des versicherungsmathematisch<br />

errechneten Werts gebildet.<br />

Dies betrifft die Lebensversicherung sowie Teile der Kranken-<br />

und der Unfallversicherung, soweit das Geschäft nach<br />

Art des Lebensversicherungsgeschäfts betrieben wird.<br />

Bewertet wird in der Regel nach der prospektiven Methode,<br />

indem die Differenz der Barwerte der zukünftigen Leistungen<br />

und der zukünftigen Beiträge gebildet wird. In die<br />

Berechnung gehen biometrische Rechnungsgrundlagen<br />

ein, insbesondere Annahmen in Bezug auf Sterblichkeit,<br />

Invalidisierung und Morbidität, sowie Annahmen zur<br />

Kapital anlageverzinsung, zum Storno und zu Kosten.<br />

Diese werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />

auf rea listischer Basis geschätzt und umfassen adäquate<br />

Sicherheitsmargen, die das Änderungs-, Irrtums- und<br />

Zufallsrisiko berücksichtigen. Im deutschen Lebensversicherungsgeschäft<br />

werden biometrische Rechnungsgrundlagen<br />

auf der Basis der Tafeln der Deutschen Aktuarvereinigung<br />

e. V. verwendet. Im übrigen Versicherungsgeschäft<br />

kommen hauptsächlich die Tafeln der nationalen Aktuarvereinigungen<br />

zum Einsatz. Diskontiert wird in der Lebensversicherung<br />

mit einem Rechnungszins, der durch den<br />

jeweiligen aufsichtsrechtlichen Höchstrechnungszins<br />

begrenzt ist. In der Krankenversicherung werden Zinssätze<br />

so gewählt, dass sie der bestmöglichen Schätzung der<br />

erwarteten Kapitalerträge abzüglich eines Sicherheitsabschlags<br />

entsprechen.<br />

Die Rechnungsgrundlagen werden angepasst, wenn<br />

dies aufgrund eines Angemessenheitstests nach IFRS 4<br />

angezeigt ist.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang70<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die Bewertung der Deckungsrückstellung erfolgt je nach<br />

Art des Vertrags nach FAS 60 (Lebensversicherung ohne<br />

erfolgsabhängige Überschussbeteiligung und Krankenversicherung),<br />

nach FAS 97 (Lebensversicherung nach dem<br />

Universal-Life-Model und fondsgebundene Lebensversicherungen)<br />

oder nach FAS 120 (Lebensversicherung mit<br />

erfolgsabhängiger Überschussbeteiligung).<br />

Für Verträge nach FAS 60 ergibt sich die Deckungsrückstellung<br />

aus dem Barwert der geschätzten künftigen<br />

Versicherungsleistungen (einschließlich Schadenregulierungskosten)<br />

abzüglich des Barwerts der zukünftigen<br />

Reserveprämie. Die Reserveprämie (Net Level Premium)<br />

entspricht dem Anteil des Bruttobeitrags, der zur Finanzierung<br />

zukünftiger Versicherungsleistungen benötigt wird.<br />

Die Bewertung von Lebensversicherungsverträgen mit<br />

abgekürzter Beitragszahlung nach FAS 97 geschieht grundsätzlich<br />

analog.<br />

Bei allen übrigen Verträgen nach FAS 97 wird ein Konto<br />

geführt, auf dem Reserveprämien und Zinsgewinne gutgeschrieben<br />

sowie Risikobeiträge und Verwaltungskosten<br />

belastet werden; dabei sind nicht alle Gutschriften und<br />

Belastungen bei Vertragsabschluss vertraglich festgelegt.<br />

Die Deckungsrückstellung für Lebensversicherungen, bei<br />

denen die Versicherungsnehmer das Anlagerisiko selbst<br />

tragen (fondsgebundene Lebensversicherung), wird unter<br />

Passivposten D: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />

im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko<br />

von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto),<br />

gesondert ausgewiesen.<br />

Bei Verträgen nach FAS 120 setzt sich die Deckungsrückstellung<br />

aus einer Rückstellung für Garantieleistungen<br />

(Net Level Premium Reserve) und einer Rückstellung für<br />

Schlussüberschussanteile zusammen. Die Net Level Premium<br />

Reserve ergibt sich aus dem Barwert der garantierten Versicherungsleistungen<br />

(inklusive erworbener Boni, aber ohne<br />

Schadenregulierungskosten) abzüglich des Barwerts der<br />

zukünftigen Reserveprämien. Die Reserveprämie berechnet<br />

sich als Nettoprämie abzüglich des für die Deckung des<br />

Regulierungsaufwands vorgesehenen Beitragsanteils. Die<br />

Rechnungsgrundlagen stimmen im Regelfall mit denen der<br />

Beitragskalkulation überein. Die Rückstellung für Schlussüberschüsse<br />

wird anteilig mit einer festen Quote der<br />

erwarteten Bruttomargen aufgebaut. Dafür wird das gleiche<br />

Verfahren angewendet, nach dem die Tilgungsbeträge der<br />

aktivierten Abschlusskosten bestimmt werden.<br />

Dabei werden der Rechnungszins und die biometrischen<br />

Rechnungsgrundlagen verwendet, die auch in die Berechnung<br />

der Tarifbeiträge oder Rückkaufswerte eingeflossen<br />

sind. Für beitragsfreie Zeiten wird zusätzlich eine Verwaltungskostenrückstellung<br />

gebildet. Die tariflichen Rechnungsgrundlagen<br />

werden regelmäßig von den Aufsichtsbehörden<br />

bzw. von den Aktuarsvereinigungen überprüft<br />

und schließen Sicherheitsmargen ein, die das Änderungs-,<br />

Irrtums- und Zufallsrisiko berücksichtigen. Sofern die<br />

Sicherheitsmargen in den biometrischen Rechnungsgrundlagen<br />

vollständig aufgebraucht sind, kann ein zusätzlicher<br />

Rückstellungsbedarf entstehen bzw. eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten erforderlich<br />

werden. Eine solche Anpassung erfolgt im Einklang<br />

mit dem Angemessenheitstest nach IFRS 4 genau dann,<br />

wenn die Angemessenheit der versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen unter Berücksichtigung aller Rechnungsgrundlagen<br />

nicht mehr gewährleistet ist. Ein eventueller<br />

Fehlbetrag wird erfolgswirksam erfasst. Die Überprüfung<br />

der Angemessenheit der Deckungsrückstellung erfolgt<br />

regelmäßig auf Basis aktueller realistischer Schätzungen<br />

der Rechnungsgrundlagen, des anteiligen Ergebnisses aus<br />

Kapitalanlagen sowie für überschussbeteiligte Verträge<br />

der künftigen Überschussbeteiligung.<br />

Die in der Lebensversicherung verwendeten biometrischen<br />

Rechnungsgrundlagen werden als ausreichend angesehen.<br />

Nach Einschätzung der verantwortlichen Aktuare sind die<br />

verwendeten Ausscheideordnungen angemessen und enthalten<br />

für Versicherungen mit Todesfallrisiko ausreichende<br />

Sicherheitsmargen. Sofern sich jedoch der Trend einer<br />

nachhaltigen Verbesserung der Lebenserwartung weiter<br />

verstärkt, kann für die Zukunft eine Zuführung zusätzlicher<br />

Beträge zur Deckungsrückstellung nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Der Aufbau der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />

erfolgt planmäßig über die Laufzeit der Verträge<br />

durch jährliche Zuführungen und Verzinsung. Für Lebensversicherungsverträge,<br />

die nach FAS 97 und FAS 120<br />

bilanziert werden, orientieren sich die Zuführungen an<br />

der Höhe der bereits für die Berechnung der aktivierten<br />

Abschlusskosten geschätzten zukünftig erwarteten und in<br />

der Vergangenheit bereits realisierten Erträge. Die hierbei<br />

verwendeten Annahmen werden regelmäßig geprüft und<br />

bei Bedarf angepasst. Die Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen<br />

wird nach einer notwendig gewordenen<br />

Anpassung der Rechnungsgrundlagen neu berechnet.<br />

Dies führt in der Regel zu einer Änderung der Höhe der<br />

Zuführung. Die Umbewertung der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen<br />

wird erfolgsneutral innerhalb<br />

der Rückstellung für Beitragsrückerstattung durchgeführt.<br />

Daher wirken sich Schwankungen nicht auf das Konzernergebnis<br />

aus.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang71<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Für Verträge mit überwiegendem Investmentcharakter<br />

(zum Beispiel fondsgebundene Lebensversicherungen und<br />

AltZerG-Produkte in der Anwartschaft) wird für die Bewertung<br />

der Deckungsrückstellung FAS 97 verwendet. Die<br />

Deckungsrückstellung ergibt sich aus den Zuführungen der<br />

Anlagebeträge, der Wertentwicklung der zugrunde liegenden<br />

Kapitalanlagen und den vertragsgemäßen Entnahmen<br />

zuzüglich der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />

und der Rückstellung für „unverdiente Beitragsteile“<br />

für diese Produkte.<br />

Maßgeblich für die Anwendung des FAS 60 auf die Krankenversicherung<br />

sind die fehlende Kausalität von Überschussentstehung<br />

und -verwendung und die in der Regel<br />

lebenslange Laufzeit der Krankenversicherungen, die nach<br />

Art der Lebensversicherung kalkuliert sind.<br />

Die ausgewiesene Rückstellung wird als Differenz zwischen<br />

dem Barwert der künftig zu erbringenden Versicherungsleistungen<br />

einschließlich Schadenregulierungskosten und<br />

dem Barwert der künftig zu erwartenden Beiträge berechnet.<br />

Dabei wird der Anteil der Bruttoprämie berücksichtigt,<br />

der zur Finanzierung der zukünftigen Versicherungsleistungen<br />

inklusive Schadenregulierungskosten benötigt wird<br />

(Net Level Premium). Die Berechnung der Rückstellung<br />

erfolgt auf Basis von aktuellen versicherungsmathematischen<br />

Rechnungsgrundlagen. In den Rechnungsgrundlagen<br />

sind ausreichende Sicherheitszu- bzw. -abschläge<br />

enthalten.<br />

Die Rückstellung, die aufgrund von § 12 a Absatz 2 V<strong>AG</strong><br />

gebildet wird, dient nicht als Teil der Deckungsrückstellung,<br />

sondern wird in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

ausgewiesen.<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle<br />

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

wird zum Bilanzstichtag gebildet für Zahlungsverpflichtungen<br />

aus Versicherungsverträgen, bei denen die<br />

Höhe der Versicherungsleistungen oder die Fälligkeit noch<br />

unsicher ist. Ein Teil der Rückstellung betrifft bekannte<br />

Versicherungsfälle, für die wir individuell bestimmte<br />

Rückstellungen bilden. Zusätzlich sind Aufwendungen für<br />

Versicherungsfälle berücksichtigt, deren Eintritt noch nicht<br />

bekannt ist (zum Beispiel weil sie noch nicht gemeldet<br />

wurden oder weil sie sich noch nicht manifestiert haben).<br />

Eine dritte Klasse von Rückstellungen deckt die Fälle ab, in<br />

denen Versicherungsfälle zwar bekannt sind, aber deren<br />

Ausmaß später umfangreicher ist, als zunächst abzusehen<br />

war. In all diesen Rückstellungen sind jeweils Aufwände<br />

für interne und externe Schadenregulierungskosten<br />

enthalten. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle beruht auf Schätzungen; die tatsächlichen<br />

Zahlungen können daher höher oder niedriger ausfallen.<br />

Angesetzt wird der realistisch geschätzte künftige<br />

Erfüllungsbetrag; dabei werden Erfahrungen der Vergangenheit<br />

und Annahmen in Bezug auf die weitere Entwicklung<br />

(zum Beispiel soziale, wirtschaftliche oder technische Einflussfaktoren)<br />

berücksichtigt.<br />

In Bereichen des Industrie-, Sach- und Transportgeschäftes<br />

werden Einzelschadenreservierungen vorgenommen. In<br />

diesen Branchen werden die Rückstellungen für noch nicht<br />

gemeldete Schäden auf der Grundlage von Erfahrungswerten<br />

aus der Vergangenheit gebildet.<br />

Die Rückstellung für das übernommene Geschäft entspricht<br />

im Allgemeinen den Angaben der Vorversicherer.<br />

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

wird überwiegend nicht abgezinst; Ausnahmen<br />

gelten bei einigen Rückstellungen für Berufsunfähigkeitsrenten,<br />

Renten in der Arbeiterunfallversicherung und<br />

anderen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung,<br />

die wir diskontieren. <strong>ERGO</strong> verwendet bei der Bestimmung<br />

der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

eine Reihe aktuarieller Projektionsmethoden.<br />

Sie umfassen das Chain-Ladder-Verfahren und das Bornhuetter-Ferguson-Verfahren.<br />

Bei der Anwendung der statistischen<br />

Verfahren betrachten wir Großschäden gesondert.<br />

Die von uns genutzten aktuariellen Standardverfahren<br />

werden sowohl auf die Abwicklungsdreiecke der Zahlungen<br />

als auch auf die Abwicklungsdreiecke der berichteten<br />

Schäden angewandt, sodass wir eine Bandbreite von<br />

Schätzungen für den Endschaden erhalten. Innerhalb<br />

dieser Bandbreite wird ein realistischer Schätzwert für<br />

den Endschaden festgelegt.<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

Der Posten beinhaltet neben der erfolgsunabhängigen<br />

Beitragsrückerstattung insbesondere die erfolgsab hängige<br />

Beitragsrückerstattung in der Lebens-, Kranken- und<br />

Unfallversicherung. In der Krankenversicherung umfasst<br />

die erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung auch die<br />

Beträge, die nach § 12 a V<strong>AG</strong> gebildet werden müssen.<br />

Nach nationalen Vorschriften ist die Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

fast ausschließlich für das deutsche<br />

Versicherungsgeschäft zu bilden. Soweit die Rückstellung<br />

für Beitragsrückerstattung gebildet wird, erfolgt in der Regel<br />

ein retrospektiver Ansatz auf Grundlage aufsichtsrechtlicher<br />

bzw. einzelvertraglicher Regelungen. Für die unter Aufsicht<br />

der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

stehen den Lebensversicherungs- und Pensionsfondsunternehmen<br />

sind dabei die aufsichtsrechtlichen Vorschriften<br />

gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz und der Verordnung<br />

über die Mindestzuführung zu beachten.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang72<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Daneben werden Rückstellungen gebildet für latente<br />

Beitragsrückerstattung für die auf Versicherungsnehmer<br />

entfallenden Anteile an den Bewertungsunterschieden<br />

zwischen IFRS und lokaler Rechnungslegung. Dabei werden<br />

die erwarteten zukünftigen Quoten zur Überschussbeteiligung<br />

zugrunde gelegt. Für unrealisierte Gewinne und<br />

Verluste aus jederzeit veräußerbaren Kapitalanlagen, die<br />

direkt im Eigenkapital erfasst werden, bilden wir die resultierende<br />

Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />

erfolgsneutral; ansonsten berücksichtigen wir Veränderungen<br />

dieser Rückstellung erfolgswirksam. Um den auf<br />

die Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung entfallenden<br />

Anteil der Bewertungsdifferenzen zu bestimmen,<br />

werden Quoten zwischen 50 % und 92,5 % nach Steuern<br />

verwendet. Die Annahme, in welchem Maße die Versicherungsnehmer<br />

in der deutschen Lebensversicherung in<br />

Zukunft an Überschüssen partizipieren werden, haben wir<br />

erhöht. Die Quoten für die Ermittlung der Zuführung zur<br />

Rückstellung für latente Betragsrückerstattung wurden<br />

entsprechend angepasst.<br />

Bei Festlegung der Schlussüberschussanteile werden<br />

diese aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

erfolgsneutral in die Deckungsrückstellung umgruppiert.<br />

Dabei werden die in der Rückstellung für erfolgsabhängi ge<br />

Beitragsrückerstattung reservierten Mittel für Schlussüberschuss<br />

beteili gung und freie Mittel verwendet. Übersteigt<br />

die Rückstellung für Schluss über schuss beteili gung<br />

diese Beträge, so werden auch Teile der Rückstellung für<br />

latente Beitragsrückerstattung umgruppiert.<br />

Alle versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />

einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 regelmäßig überprüft.<br />

Wenn aktuelle Erfahrungen zeigen, dass die auf der<br />

Grundlage der ursprünglichen Annahmen gebildeten Rückstellungen<br />

abzüglich der aktivierten Abschlusskosten und<br />

der Barwert der zugehörigen Beiträge nicht ausreichen,<br />

um die erwarteten zukünftigen Leistungen zu decken,<br />

passen wir die betroffenen versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen erfolgswirksam an und weisen dies in den<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz als außerplanmäßige<br />

Veränderungen aus; siehe (2) Sonstige immaterielle Vermögenswerte,<br />

(10) Aktivierte Abschlusskosten und (16)<br />

Deckungsrückstellung. Die Angemessenheit der Beitragsüberträge<br />

sowie der Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />

Versicherungsfälle überprüfen wir in Bezug auf<br />

den aktuell realistisch geschätzten künftigen Erfüllungsbetrag,<br />

die Angemessenheit der Deckungsrückstellung<br />

prüfen wir auf der Basis aktueller realistischer Schätzungen<br />

der Rechnungsgrundlagen, des anteiligen Ergebnisses aus<br />

Kapitalanlagen sowie (für überschussbeteiligte Verträge)<br />

der künftigen Überschussbeteiligung.<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der<br />

Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />

Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />

Dieser Posten umfasst die Deckungsrückstellung zu<br />

Lebensversicherungen, bei denen die Versicherungsnehmer<br />

das Anlagerisiko selbst tragen (fondsgebundene<br />

Lebensversicherung). Der Wert der Deckungsrückstellung<br />

entspricht im Wesentlichen dem Marktwert der jeweiligen<br />

Kapitalanlagen, die unter Aktivposten C: Kapitalanlagen<br />

für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />

ausgewiesen werden. Zudem sind wie<br />

bei der Deckungsrückstellung nach FAS 97 unter Umständen<br />

zusätzliche Beitragsbestandteile zu passivieren; siehe<br />

Erläuterungen zu Passivposten C: Versicherungstechnische<br />

Rückstellungen (brutto). Die Veränderungen dieser Rückstellung<br />

werden vollständig im versicherungstechnischen<br />

Ergebnis berücksichtigt. Soweit sie auf unrealisierten<br />

Gewinnen und Verlusten aus Marktwertveränderungen<br />

der zugehörigen Kapitalanlagen beruhen, stehen diesen<br />

gegenläufige Veränderungen im Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />

gegenüber. Indem wir diese Rückstellung erfolgswirksam<br />

zu Marktwerten bewerten, vermeiden wir Bewertungsinkon<br />

gruenzen, die sich sonst durch die abweichende<br />

Bewertung der korrespondierenden Kapitalanlagen ergeben<br />

würden.<br />

Andere Rückstellungen<br />

Der Posten umfasst unter anderem die Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die Unternehmen<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> geben ihren Mitarbeitern<br />

in der Regel beitrags- oder leistungs orientierte Pensionszusagen.<br />

Art und Höhe der Pensions zusagen richten sich<br />

nach den jeweiligen Versorgungs ordnungen. Sie basieren<br />

zumeist auf Dienstzeit und Entgelt der Mitarbeiter. Bei<br />

beitragsorientierten Pensions zusagen leisten die Unternehmen<br />

einen festen Beitrag an einen Versicherer oder<br />

einen Pensionsfonds. Die Verpflichtung des Unter nehmens<br />

ist mit der Zahlung des Beitrags endgültig abgegolten. Bei<br />

leistungs orientierten Pensions zusagen erteilen Unternehmen<br />

oder Pensionsfonds dem Mitarbeiter eine bestimmte<br />

Pensionszusage. Die zur Finanzierung zu zahlenden Beiträge<br />

des Unternehmens sind nicht im Vorhinein festgelegt.<br />

Stehen den Pensionsverpflichtungen Vermögenswerte einer<br />

rechtlich eigenständigen Einheit gegenüber (zum Beispiel<br />

eines Fonds), die aus schließlich zur Bedeckung der erteilten<br />

Pensions versprechen verwendet werden dürfen und dem<br />

Zugriff etwaiger Gläubiger entzogen sind (Plan vermögen),<br />

so sind die Pensions verpflich tungen unter Abzug dieser<br />

Vermögens werte auszuweisen. Übersteigt der beizulegende<br />

Zeitwert der Vermögens werte die zugehörigen


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernanhang73<br />

Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

ausgelagerten Pensionsverpflichtungen, ist dieser Rückzahlungsanspruch<br />

unter den sonstigen Forderungen<br />

auszuweisen.<br />

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt gemäß<br />

IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected<br />

Unit Credit Method) und fußt auf versicherungsmathematischen<br />

Gutachten. Es werden nicht nur die am Bilanzstichtag<br />

bekannten Anwartschaften und laufenden Renten<br />

bewertet, sondern man berücksichtigt auch ihre zukünftige<br />

Entwicklung.<br />

Der Zinssatz, mit dem die Pensionsverpflichtungen abgezinst<br />

werden, orientiert sich an den Zinssätzen, die für<br />

langfristige Anleihen von Emittenten bester Bonität gelten<br />

(zum Beispiel Industrie- oder Staatsanleihen). Versicherungsmathematische<br />

Gewinne oder Verluste aus den<br />

Pensionsverpflichtungen und dem Planvermögen ergeben<br />

sich durch Abweichungen des geschätzten Risikoverlaufs<br />

vom tatsächlichen Risikoverlauf. Sie werden sofort<br />

erfolgsneu tral mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />

Daneben umfasst der Posten die übrigen Rückstellungen.<br />

Wir bilden sie in Höhe des voraussichtlichen Bedarfs; sofern<br />

der Zinseffekt unwesentlich ist, werden sie nicht abgezinst.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten umfassen Depotverbindlichkeiten,<br />

laufende Steuer- und sonstige Verbindlichkeiten. Die<br />

finanziellen Verbindlichkeiten bilanzieren wir grundsätzlich<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten. Derivate (derivative<br />

Finanzinstrumente sowie Versicherungsderivate<br />

und derivative Bestandteile, die vom zugrunde liegenden<br />

Versicherungsvertrag getrennt wurden) werden zu ihrem<br />

beizulegenden Zeitwert angesetzt. Details zur Ermittlung<br />

des beizulegenden Zeitwerts sind unter dem Aktivposten B:<br />

Kapitalanlagen dargestellt.<br />

Die laufenden Steuerverbindlichkeiten umfassen tatsächliche<br />

Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich<br />

auf der Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung<br />

ergeben. Sonstige Steuerverbindlichkeiten werden unter<br />

den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Steuerverbindlichkeiten für tatsächliche Steuern werden<br />

ohne Abzinsung entsprechend den voraussichtlichen Steuernachzahlungen<br />

für das Berichtsjahr und für Vorjahre angesetzt.<br />

Latente Steuerverpflichtungen werden unter dem<br />

Passivposten G: Passive Steuerabgrenzung ausgewiesen.<br />

Passive Steuerabgrenzung<br />

Passive latente Steuern müssen nach IAS 12 bilanziert<br />

werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz höher oder<br />

Passivposten niedriger anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />

des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />

diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung<br />

wieder ausgleichen (temporäre Differenzen), siehe Erläuterungen<br />

zu Aktivposten H: Aktive Steuerabgrenzung.<br />

Währungsumrechnung<br />

Die Berichtswährung der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist<br />

der Euro (€). Die Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen,<br />

deren Landeswährung nicht der Euro ist, rechnen wir<br />

gemäß dem Konzept der funktionalen Währung mit den<br />

Stichtagskursen vom Jahresende in Euro um, die Gewinnund-Verlust-Rechnungen<br />

mit Quartalsdurchschnittskursen.<br />

Umrechnungsdifferenzen, die hieraus resultieren, werden<br />

im Eigenkapital in der Rücklage aus der Währungsumrechnung<br />

erfasst.<br />

Dagegen werden Umrechnungsdifferenzen in den Einzelabschlüssen<br />

unserer Tochterunternehmen überwiegend<br />

erfolgswirksam ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um<br />

die Umrechnung von Fremdwährungspositionen in die<br />

jeweilige funktionale Währung gemäß IAS 21. Eine Überdeckung,<br />

also ein Überschuss der Aktiva über die Passiva<br />

in einer bestimmten Fremdwährung, führt bei steigenden<br />

Fremdwährungskursen im Saldo zu einem positiven Ergebnisbeitrag,<br />

fallende Fremdwährungskurse verursachen im<br />

Saldo einen negativen Ergebnisbeitrag. Bei einer Unterdeckung<br />

ergeben sich gegenläufige Effekte.<br />

Ziel unseres Asset Liability Managements ist es, Über- und<br />

Unterdeckungen in Fremdwährungen in der Gruppe ökonomisch<br />

zu minimieren. Sofern dies über Konzerngesellschaften<br />

mit unterschiedlichen funktionalen Währungen<br />

hinweg erfolgt, ergeben sich ökonomisch nicht vorhandene<br />

Schwankungen im Konzernergebnis. Soweit es bei<br />

der Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in die<br />

jeweilige Landeswährung der Konzernunternehmen zu<br />

Währungsgewinnen oder ‐verlusten kommt, werden diese<br />

in den sonstigen nicht operativen Erträgen oder Aufwendungen<br />

ausgewiesen.<br />

Darüber hinaus spiegeln sich Effekte aus Währungsschwankungen<br />

bei Periodenvergleichen in allen anderen<br />

Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wider.<br />

Die direkten Fremdanteile an Spezialfonds und an Personenge<br />

sell schaften werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

74<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[1] Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

In dem Aktivposten ist als signifikanter Geschäfts- oder<br />

Firmenwert der Geschäfts- oder Firmenwert der <strong>ERGO</strong> Previdenza<br />

aus dem Erwerb im Geschäftsjahr 2000 enthalten.<br />

Als signifikant im Sinne von IAS 36.134 und IAS 36.135<br />

betrachten wir Beträge, die mehr als 30 Mio. € des gesamten<br />

Konzerngeschäfts- oder Firmenwertes ausmachen.<br />

Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

Zur Werthaltigkeitsprüfung werden die Geschäftsoder<br />

Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten zugeordnet, die aus den Synergien des<br />

Unternehmenszusammenschlusses Nutzen ziehen sollen.<br />

Gleichzeitig stellt die Einheit, zu der der Geschäfts- oder<br />

Firmenwert zugeordnet worden ist, die niedrigste Ebene<br />

dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne<br />

Managementzwecke überwacht wird. Wir haben die<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte legalen Einheiten bzw.<br />

Gruppen von legalen Einheiten zugeordnet.<br />

Unsere Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

wurden alle einer zahlungsmittelgenerierenden Ein heit<br />

zugewiesen.<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Akquisition (Jahr der Akquisition) 2000<br />

ZMGE oder Gruppe von ZMGE<br />

<strong>ERGO</strong><br />

Übrige Gesamt Gesamt<br />

Previdenza<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 43,1 573,8 616,9 666,8<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 10,0 401,3 411,3 389,9<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 33,1 172,5 205,6 276,9<br />

Währungsänderungen − 0,1 0,1 − 0,4<br />

Zugänge − − − −<br />

Abgänge − − − 49,5<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen − − − 21,4<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 33,1 172,6 205,7 205,6<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 10,0 369,2 379,2 411,3<br />

Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 43,1 541,8 584,9 616,9


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss75<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Die Werthaltigkeitsprüfungen der als signifikant eingestuften<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte wurden auf Basis folgender<br />

Annahmen durchgeführt:<br />

Der erzielbare Betrag für <strong>ERGO</strong> Previdenza, Mailand (Value<br />

in Use) wurde auf Basis des im Personenversicherungsgeschäft<br />

üblichen Market Consistent Embedded Value abgeleitet.<br />

Die zugrunde gelegten Kapitalmarktparameter bzw.<br />

–volatilitäten basieren auf dem Stichtag 31. Dezember 2011<br />

und wurden mit Blick auf die zwischenzeitlich veränderten<br />

Kapitalmarktdaten adaptiert. Anhaltspunkte für einen<br />

Wertminderungsbedarf waren hier nicht ersichtlich. In<br />

Bezug auf die unterstellten versicherungstechnischen<br />

Risiken, Kostenannahmen und Kapitalmarktparameter<br />

bzw. –volatilitäten wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt.<br />

Die unter den geänderten Annahmen ermittelten<br />

Werte lagen stets über dem Buchwert der betrachteten<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit.<br />

Bei den Werthaltigkeitsprüfungen der übrigen Geschäftsoder<br />

Firmenwerte wurden folgende Annahmen zugrunde<br />

gelegt:<br />

• Die Ableitung der erzielbaren Beträge erfolgte auf Basis<br />

des Ertragswertverfahrens bzw. des Market Consistent<br />

Embedded Value-Konzeptes.<br />

• Bei der Berechnung des Diskontzinssatzes wendeten<br />

wir das Capital Asset Pricing Model (CAPM) an. Der<br />

Diskontzins berechnet sich aus einem risikolosen<br />

Basiszins zuzüglich eines Risikozuschlags unter Berücksichtigung<br />

eines geschäftsspezifischen Beta-Faktors.<br />

Gemäß IAS 36 wird dabei zur Ableitung der Kapitalkostenbestandteile<br />

(Risikozuschlag, Kapitalstruktur)<br />

auf eine Peergroup zurückgegriffen, die aus internationalen<br />

Erstversicherungsunternehmen besteht. Die<br />

Herleitung des risikolosen Basiszinssatzes sowie des<br />

Beta-Faktors basiert auf Marktdaten. Zur Extrapolation<br />

jenseits der detaillierten Zahlungsstromplanung wurde<br />

eine Wachstumsrate von 0,5 bis 1,5 % angewendet.<br />

Es handelt sich um eine Berechnung vor Steuern. Eine<br />

Überleitung zu den Kapitalkosten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

ist nicht möglich. Die übrigen Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte in Höhe von 172,6 (172,5) Mio. € wurden diversen<br />

zahlungs mittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen<br />

von zahlungs mittelgenerierenden Einheiten zugeordnet.<br />

Die Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

führte im Geschäftjahr <strong>2012</strong> zu keinem Wertminderungsbedarf<br />

(2011: 21,4 Mio. €).<br />

• Der bei den Ertragswertberechnungen verwendete<br />

Diskontzinssatz wurde in Form der Eigenkapitalkosten<br />

ermittelt und liegt – abhängig von der betrachteten<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit – in einer Bandbreite<br />

zwischen 7,2 % und 13,2 %.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss76<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[2] Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />

[2a]<br />

Entwicklung im<br />

Erworbene<br />

Software Erworbene Erworbene Erworbene<br />

Übrige Gesamt<br />

Geschäftsjahr<br />

Versicherungsbestände<br />

Markennamen<br />

Vertriebsnetze/<br />

Kundenstämme<br />

Lizenzen/<br />

Patente<br />

Selbst Sonstige<br />

Selbst Sonstige<br />

geschaffen<br />

geschaffen<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 586,4 299,9 479,1 48,7 194,4 3,4 0,2 44,7 1.656,7<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

31.12. Vorjahr 391,7 247,7 365,8 33,0 53,1 2,1 0,2 11,5 1.105,0<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 194,7 52,2 113,3 15,8 141,3 1,2 − 33,2 551,7<br />

Währungsänderungen − − 2,4 − − − 0,1 0,7 3,2<br />

Veränderung<br />

Konsolidierungskreis − − 1,4 − 1,2 − − − − − 1,0 − 3,6<br />

Zugänge 1,1 0,9 76,2 0,3 − − − 8,1 86,7<br />

Abgänge − − 0,7 6,8 1,7 − − − 0,1 3,9 11,5<br />

Umgliederungen − 1,2 − 1,1 − − − − − 4,4 − 4,3<br />

Planmäßige Abschreibungen 37,8 6,7 42,0 1,4 11,5 0,4 − 2,9 102,7<br />

Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen − − 0,1 12,9 − − − − 13,0<br />

Zuschreibungen 12,8 − − − − − − − 12,8<br />

Bilanzwert<br />

31.12. Geschäftsjahr 170,7 47,1 140,7 0,1 129,8 0,8 − 29,7 519,0<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

31.12. Geschäftsjahr 416,8 252,3 402,8 45,8 61,1 2,6 0,1 18,1 1.199,6<br />

Bruttobuchwert<br />

31.12. Geschäftsjahr 587,5 299,4 543,5 45,9 191,0 3,4 0,1 47,8 1.718,6<br />

In den erworbenen Versicherungsbeständen sind mit<br />

143,1 (161,0) Mio. € fortgeführte Buchwerte enthalten,<br />

die aus dem Erwerb der Bank Austria Creditanstalt<br />

Versicherung <strong>AG</strong> resultieren. Die übrigen immateriellen<br />

Vermögenswerte schließen grundstücksgleiche Rechte von<br />

6,9 (10,4) Mio. € ein. Die Zugänge resultieren im Wesentlichen<br />

aus erworbener Software, bei der unter anderem der<br />

Ausbau von Bestandsführungssystemen vorangetrieben<br />

wurde. Verfügungsbeschränkungen bzw. Verpfändungen<br />

als Sicherheit bestehen in Höhe von – (4,4) Mio. €.<br />

Verpflichtungen zum Erwerb sonstiger immaterieller Vermögenswerte<br />

belaufen sich auf 1,0 (1,7) Mio. €. Bei Softwareprojekten<br />

wurden Aufwendungen für Forschung und<br />

Entwicklung von 0,1 (15,8) Mio. € nicht aktiviert, sondern<br />

als Aufwand erfasst.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss77<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[2b]<br />

Entwicklung im Vorjahr Erworbene<br />

Software Erworbene Erworbene Erworbene<br />

Übrige Gesamt<br />

Versicherungsbestände<br />

Markennamen<br />

Vertriebsnetze/<br />

Kundenstämme<br />

Lizenzen/<br />

Patente<br />

Selbst Sonstige<br />

Selbst Sonstige<br />

geschaffen<br />

geschaffen<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12.2010 639,1 287,5 470,5 51,0 249,6 2,4 − 34,0 1.734,2<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen 31.12.2010 400,1 241,8 355,6 29,2 79,6 1,7 − 4,0 1.111,9<br />

Bilanzwert 31.12.2010 239,0 45,8 115,0 21,9 170,0 0,7 − 29,9 622,3<br />

Währungsänderungen − − − 3,6 − 0,4 − 0,8 − − − 0,3 − 5,1<br />

Veränderung<br />

Konsolidierungskreis − 10,5 − 1,1 − 3,1 − − 0,1 − − 1,2 − 13,6<br />

Zugänge − 15,9 75,9 1,8 − 1,0 − 7,5 102,2<br />

Abgänge − 1,7 21,3 − − 0,1 − 0,6 23,7<br />

Umgliederungen − 0,1 − 0,6 − − − − 0,1 − 0,4<br />

Planmäßige Abschreibungen 46,7 3,3 43,8 6,0 20,0 0,4 − 3,7 123,9<br />

Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen 1,4 3,4 5,1 1,5 7,9 − − 1,0 20,3<br />

Zuschreibungen 14,2 − − − − − − − 14,2<br />

Bilanzwert 31.12.2011 194,7 52,2 113,3 15,8 141,3 1,2 − 33,2 551,7<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen 31.12.2011 391,7 247,7 365,8 33,0 53,1 2,1 0,2 11,5 1.105,0<br />

Bruttobuchwert 31.12.2011 586,4 299,9 479,1 48,7 194,4 3,4 0,2 44,7 1.656,7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss78<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[3] Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 3.181,5 3.529,3<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 834,3 810,4<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 2.347,1 2.718,9<br />

Währungsänderungen 0,7 − 8,1<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − − 268,6<br />

Zugänge 22,1 34,0<br />

Abgänge 33,8 36,9<br />

Zuschreibungen 11,7 3,3<br />

Planmäßige Abschreibungen 50,8 56,9<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen 38,8 44,7<br />

Umgliederung 12,6 6,0<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 2.270,8 2.347,1<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 890,4 834,3<br />

Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 3.161,2 3.181,5<br />

Zeitwert 31.12. Geschäftsjahr 3.051,4 3.151,6<br />

Für den Grundbesitz bestehen in Höhe von 723,4 (742,2) Mio. €<br />

Verfügungsbeschränkungen beziehungsweise Verpfändungen<br />

als Sicherheit. Die aktivierten Ausgaben für Gebäude<br />

im Bau betragen zum Bilanzstichtag 1,6 (8,3) Mio. €; die<br />

Verpflichtung zum Erwerb von Grundbesitz belaufen sich<br />

auf 20,3 (7,6) Mio. €.<br />

Gebäude schreiben wir planmäßig linear über 40 bis 55 Jahre<br />

ab. Die außerplanmäßigen Abschreibungen und die Zu -<br />

schrei bungen sind im Wesentlichen durch Marktwert anpassungen<br />

begründet. Jedes Grundstück wird separat zum<br />

Bilanzstichtag bewertet, sofern keine Bewertungs einheit<br />

gebildet wurde. Bewertungen führen im Wesent lichen<br />

konzerninterne sowie in Einzelfällen externe Gutachter<br />

durch. Maßgeblich für die Bewertung ist die Ermittlung der<br />

Nachhaltigkeit von Einnahmen- und Ausgaben strömen<br />

unter Berücksichtigung der Entwicklung der Marktgegebenheiten<br />

am jeweiligen Standort der Immobilie. Der beizulegende<br />

Zeitwert wird objektindividuell bestimmt, indem die<br />

zukünftigen Einzahlungsüberschüsse auf den Bewertungszeitpunkt<br />

diskontiert werden. In Abhängigkeit von der Art<br />

der Immobilie werden dabei Zinssätze für Wohngebäude<br />

von 3,0 bis 5,5 %, für Büro gebäude von 4,0 bis 8,0 % sowie<br />

für Einzelhandel von 4,0 bis 8,25 % verwendet.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss79<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[4] Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

Der Zeitwert der Anteile an assoziierten Unternehmen, die<br />

in der Regel nach der Equity-Methode bewertet werden,<br />

beläuft sich zum Stichtag auf 762,7 (776,0) Mio. €. Der<br />

Zeitwert der Anteile an assoziierten Unternehmen, die<br />

nach der Equity-Methode bewertet werden, enthält Anteile<br />

in Höhe von 69,0 (62,2) Mio. €, für die öffentlich notierte<br />

Marktpreise existieren. Im Geschäftsjahr wurden Verluste<br />

assoziierter Unternehmen von 4,3 (11,4) Mio. € nicht<br />

erfasst. Insgesamt betragen die von assoziierten Unternehmen<br />

hervorgerufenen und nicht erfassten Verluste<br />

30,1 (25,8) Mio. €.<br />

Die Vermögenswerte aller assoziierten Unternehmen<br />

betragen aggregiert 5.427,0 (5.722,2) Mio. €, die Schulden<br />

4.155,5 (4.411,3) Mio. €, die Jahresergebnisse − 20,1<br />

(7,1) Mio. € sowie die Umsätze 1.441,1 (715,5) Mio. €. Für<br />

die nicht nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten<br />

Unternehmen ergeben sich Vermögenswerte von<br />

87,1 (91,5) Mio. €, Schulden von 61,2 (64,6) Mio. €, Jahresergebnisse<br />

von 0,1 (− 1,1) Mio. € und Umsätze von 116,2<br />

(111,1) Mio. €.<br />

Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden<br />

Sie im Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB“.<br />

Zusammensetzung der Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Verbundene Unternehmen<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet 76,1 120,7<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

nach der Equity−Methode bewertet 441,9 410,6<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet 10,2 12,3<br />

452,1 422,9<br />

Gesamt 528,2 543,6<br />

[5] Darlehen<br />

[5a]<br />

Zusammensetzung der Darlehen<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Hypothekendarlehen 4.427,0 4.408,0 5.059,7 4.852,4<br />

Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine 598,1 601,0 598,1 601,0<br />

Übrige Darlehen 49.348,2 48.205,6 57.531,3 51.384,8<br />

Gesamt 54.373,3 53.214,6 63.189,1 56.838,2<br />

Bei den übrigen Darlehen handelt es sich überwiegend um<br />

Pfandbriefe, Staatsanleihen sowie Schuldscheindarlehen<br />

von Banken.<br />

Der beizulegende Zeitwert der Darlehen bestimmt sich<br />

nach anerkannten Bewertungsmethoden in Einklang mit<br />

dem Barwertprinzip unter Berücksichtigung beobachtbarer<br />

Marktparameter.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss80<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[5b]<br />

Ratingkategorien<br />

Übrige Darlehen<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

AAA 21.950,6 23.954,6<br />

AA 20.556,2 17.250,6<br />

A 4.109,7 4.690,6<br />

BBB 1.750,4 804,3<br />

BB und niedriger 544,3 170,8<br />

Kein Rating 437,1 1.334,7<br />

Gesamt 49.348,2 48.205,6<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen. Abweichend<br />

von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />

gemäß IFRS 7 der Buchwert der Darlehen die maximale<br />

Kreditexponierung zum Bilanzstichtag. Bei den Hypothekendarlehen<br />

sowie den Darlehen und Vorauszahlungen auf<br />

Versicherungsscheine besteht praktisch kein Kreditrisiko.<br />

[5c]<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Darlehen<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 1.248,9 2.009,5 1.267,0 2.021,4<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 1.984,7 1.358,1 2.089,5 1.395,9<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 2.979,3 2.118,0 3.214,5 2.217,7<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 2.014,9 3.013,8 2.202,9 3.221,7<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 2.549,3 2.193,2 2.797,4 2.322,3<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 13.019,0 13.428,1 15.231,3 14.255,9<br />

mehr als zehn Jahre 30.577,2 29.093,9 36.386,5 31.403,3<br />

Gesamt 54.373,3 53.214,6 63.189,1 56.838,2<br />

[6] Sonstige Wertpapiere<br />

[6a]<br />

Sonstige Wertpapiere –<br />

Fortgeführte<br />

Unrealisierte<br />

Zeitwert<br />

gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

Anschaffungskosten<br />

Gewinne/Verluste<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Staatsanleihen − − − − − −<br />

Schuldtitel von<br />

Banken und Sparkassen 7,3 13,4 0,2 0,1 7,5 13,5<br />

Gesamt 7,3 13,4 0,2 0,1 7,5 13,5


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss81<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6b]<br />

Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />

<strong>2012</strong><br />

zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />

Level 1<br />

Mio. €<br />

Level 2<br />

Mio. €<br />

Level 3<br />

Mio. €<br />

Gesamt<br />

Mio. €<br />

Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />

festverzinslich 42.681,1 11.885,8 812,5 55.379,4<br />

nicht festverzinslich 2.478,3 52,2 1.290,4 3.820,9<br />

45.159,4 11.938,0 2.102,9 59.200,3<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 76,1 76,1<br />

assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 10,2 10,2<br />

− − 86,3 86,3<br />

Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 42,4 1.199,7 1,0 1.243,1<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 168,9 − 168,9<br />

42,4 1.368,6 1,0 1.412,0<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.957,0 − − 5.957,0<br />

Gesamt 51.158,7 13.306,6 2.190,2 66.655,5<br />

Aufteilung in % 77 20 3 100<br />

1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />

Überleitungsrechnung<br />

Sonstige Wertpapiere −<br />

Anteile<br />

Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />

der dem Level 3<br />

zugeordneten Kapitalanlagen<br />

jederzeit veräußerbar<br />

erfolgswirksam<br />

zum Zeitwert bewertet<br />

Festverzinslicverzinslich<br />

Nicht fest‐<br />

Verbundene Assoziierte Handels ‐ Bestände, als<br />

nicht kon‐<br />

Unter- bestände erfolgswirksam<br />

solidierte<br />

Unternehmen<br />

nehmen 1 (inkl.<br />

Derivate) 2<br />

zum Zeitwert<br />

bewertet<br />

klassifiziert<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12.2011 140,6 1.066,3 120,7 12,3 − − 1.339,9<br />

Gewinne und Verluste<br />

in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

erfasste Gewinne (Verluste) − 2,7 − 16,3 − 4,9 − 2,4 − − − 26,3<br />

im Eigenkapital erfasste<br />

Gewinne (Verluste) 13,7 23,5 2,1 0,5 − − 39,8<br />

11,0 7,2 − 2,8 − 1,9 − − 13,5<br />

Erwerb 285,0 263,1 2,5 0,7 − − 551,3<br />

Verkäufe − 144,9 − 106,0 − 42,0 − 1,1 − 0,1 − − 294,1<br />

Übertragung in/aus Level 3 521,0 58,3 − 2,3 − 0,7 − 577,6<br />

Marktwertveränderung Derivate − 0,3 1,5 − 0,1 0,4 − 1,8<br />

Bilanzwert 31.12.<strong>2012</strong> 812,5 1.290,4 76,1 10,2 1,0 − 2.190,2<br />

In der Konzern-Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />

(Verluste), die auf die zum Ende des<br />

Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />

Kapitalanlagen entfallen − 11,4 − 7,3 − − 18,8<br />

1 nicht nach der Equity-Methode bewertet<br />

2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />

Im Geschäftsjahr haben wir weitere Teile der Residual<br />

Mortgage-backed Securities (RMBS) in unserem Bestand<br />

von Level 3 auf Level 2 umgegliedert. Bei der Bewertung<br />

dieser Bestände konnte aufgrund der gestiegenen Liquidität<br />

wieder ausschließlich auf beobachtbare Marktparameter<br />

zurückgegriffen werden. Gleichzeitig erfolgte eine Umglie-<br />

derung bestimmter Collateralized Loan Obligations (CLO)<br />

sowie von Commercial Mortgage-backed Securities (CMBS)<br />

von Level 2 in Level 3, da wir bei deren Bewertung im<br />

Geschäftsjahr aufgrund fehlender Liquidität an den<br />

Märkten auch nicht am Markt beobachtbare Parameter<br />

berücksichtigt haben.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss82<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />

2011<br />

zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />

Level 1<br />

Mio. €<br />

Level 2<br />

Mio. €<br />

Level 3<br />

Mio. €<br />

Gesamt<br />

Mio. €<br />

Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />

festverzinslich 37.558,1 13.229,9 140,6 50.928,6<br />

nicht festverzinslich 1.439,8 155,2 1.066,3 2.661,4<br />

38.997,9 13.385,1 1.206,9 53.589,9<br />

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 120,7 120,7<br />

assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 12,3 12,3<br />

− − 133,0 133,0<br />

Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 147,1 802,1 − 949,2<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 164,5 − 164,5<br />

147,1 966,6 − 1.113,7<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.092,0 − − 5.092,0<br />

Gesamt 44.237,0 14.351,7 1.339,9 59.928,6<br />

Aufteilung in % 74 24 2 100<br />

1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />

Überleitungsrechnung<br />

Sonstige Wertpapiere –<br />

Anteile<br />

Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />

der dem Level 3<br />

zugeordneten Kapitalanlagen<br />

jederzeit veräußerbar<br />

erfolgswirksam<br />

zum Zeitwert bewertet<br />

Fest- Nicht festverzinslich<br />

verbundene assoziierte Handels ‐ Bestände, als<br />

verzinslich<br />

nicht kon‐<br />

Unter- bestände erfolgswirksam<br />

solidierte<br />

Unternehmen<br />

nehmen 1 (inkl.<br />

Derivate) 2<br />

zum Zeitwert<br />

bewertet<br />

klassifiziert<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12.2010 188,5 441,9 113,6 12,9 − − 756,8<br />

Gewinne und Verluste<br />

in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

erfasste Gewinne (Verluste) 5,2 − 5,1 − 23,0 − 0,1 − − − 23,0<br />

im Eigenkapital erfasste<br />

Gewinne (Verluste) − 5,4 30,3 5,9 0,2 − − 31,0<br />

− 0,2 25,2 − 17,1 0,1 − − 8,0<br />

Erwerb 95,8 203,1 58,0 0,1 − − 357,0<br />

Verkäufe − 91,9 − 47,6 − 35,8 − 0,8 − − − 176,0<br />

Übertragung in/aus Level 3 − 51,6 443,8 1,9 − − − 394,1<br />

Marktwertveränderung Derivate − − − − − − −<br />

Bilanzwert 31.12.2011 140,6 1.066,3 120,7 12,3 − − 1.339,9<br />

In der Konzern-Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />

(Verluste), die auf die zum Ende des<br />

Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />

Kapitalanlagen entfallen 3,5 − 10,8 − − 7,3<br />

1 nicht nach der Equity-Methode bewertet<br />

2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />

Bei den Handelsbeständen, die Level 3 zugeordnet<br />

werden, handelt es sich ausschließlich um Derivate mit der<br />

entsprech enden Levelzuordnung. Der Anstieg der dem<br />

Level 3 zugeordneten Kapitalanlagen resultiert überwiegend<br />

aus der veränderten Beurteilung im Hinblick auf<br />

die Levelzuordnung von CMBS.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss83<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6c]<br />

Sonstige Wertpapiere –<br />

Fortgeführte<br />

Unrealisierte<br />

Zeitwert<br />

jederzeit veräußerbar<br />

Anschaffungskosten<br />

Gewinne/Verluste<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Festverzinslich<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland 4.648,3 5.467,6 668,7 518,7 5.317,0 5.986,3<br />

übrige EU 12.500,0 13.183,5 972,8 − 649,5 13.472,8 12.534,0<br />

USA 538,5 83,7 7,8 1,8 546,3 85,5<br />

sonstige 1.222,7 1.085,7 98,2 − 5,9 1.321,0 1.079,8<br />

18.909,6 19.820,5 1.747,5 − 134,9 20.657,1 19.685,6<br />

Schuldtitel von<br />

Kapitalgesellschaften 24.681,7 23.429,8 2.328,9 730,2 27.010,7 24.160,1<br />

sonstige 6.982,5 6.745,8 729,1 337,1 7.711,7 7.082,9<br />

50.573,9 49.996,1 4.805,5 932,4 55.379,4 50.928,6<br />

Nicht festverzinslich<br />

Aktien 1.376,4 691,9 160,6 68,1 1.537,0 760,0<br />

Investmentfonds<br />

Aktienfonds 285,4 273,8 30,2 11,1 315,6 284,9<br />

Rentenfonds 599,4 407,8 35,0 − 1,1 634,4 406,7<br />

Immobilienfonds 477,4 481,7 15,8 10,0 493,3 491,7<br />

1.362,3 1.163,4 81,0 20,0 1.443,3 1.183,4<br />

sonstige 776,7 670,9 63,9 47,1 840,6 718,0<br />

3.515,4 2.526,2 305,5 135,2 3.820,9 2.661,4<br />

Gesamt 54.089,2 52.522,3 5.111,0 1.067,6 59.200,3 53.589,9<br />

Bei 4,0 (2,6) % des ausgewiesenen Bilanzwerts handelt es<br />

sich um börsennotierte Wertpapiere.<br />

Bei etwa zwei Dritteln der Schuldtitel von Kapitalgesellschaften<br />

handelt es sich um Pfandbriefe sowie Anleihen<br />

von Banken, Emissionen von Förderbanken und vergleichbaren<br />

Instituten; der übrige Bestand setzt sich zusammen<br />

aus Schuldtiteln von deutschen Gebietskörperschaften,<br />

wobei jedes Einzelrisiko weniger als 2,0 % ausmacht,<br />

Emissionen von Unternehmen außerhalb des Banken sektors<br />

und Asset-backed Securities/Mortgage-backed Securities,<br />

die ein überdurchschnittliches Rating aufweisen.<br />

Von den unrealisierten Gewinnen und Verlusten in Höhe<br />

von 5.111,0 (1.067,6) Mio. € ist nach Abzug der Rückstellung<br />

für latente Beitragsrückerstattung, latenter Steuern<br />

und von nicht beherrschenden Anteilen am Eigenkapital<br />

sowie der Konsolidierungseffekte ein Betrag von<br />

1.049,5 (224,2) Mio. € im Eigenkapital (übrige Rücklagen)<br />

enthalten.<br />

Verfügungsbeschränkungen bzw. Verpfändungen als<br />

Sicherheit bestehen in Höhe von 188,5 (102,2) Mio. €.<br />

1.272,2 (1.198,1) Mio. € der ausgewiesenen Wertpapiere<br />

sind an Dritte verliehen. Eine Ausbuchung dieser Papiere<br />

erfolgt nicht, da die aus diesen resultierenden wesent lichen<br />

Chancen und Risiken weiterhin bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

verbleiben.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss84<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6d]<br />

Sonstige Wertpapiere −<br />

erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Handelsbestände<br />

festverzinslich 58,4 59,3<br />

nicht festverzinslich 0,2 2,3<br />

58,6 61,6<br />

Derivate 1.124,6 842,2<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />

festverzinslich 167,0 160,4<br />

nicht festverzinslich 2,0 4,1<br />

168,9 164,5<br />

Gesamt 1.352,1 1.068,2<br />

Zur Ermittlung der Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />

wurden neben Börsenpreisen und<br />

Optionspreismodellen auch Bewertungen durch Externe<br />

herangezogen. Ausleihungen an Dritte bestehen nicht.<br />

[6e]<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Sonstige Wertpapiere – gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 2,9 6,1 2,9 6,1<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 4,2 2,9 4,3 2,9<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 0,2 4,2 0,2 4,2<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren − 0,2 − 0,2<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren − − − −<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − − − −<br />

mehr als zehn Jahre − − − −<br />

Gesamt 7,3 13,4 7,5 13,5<br />

[6f]<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Fortgeführte<br />

Zeitwert<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 5.130,7 4.592,3 4.483,8 4.635,5<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 3.971,4 4.533,4 4.100,3 4.610,0<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 4.111,7 4.249,2 4.460,2 4.405,6<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 4.675,0 4.131,4 4.958,9 4.198,3<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 4.515,9 3.964,9 4.854,8 4.096,1<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 15.643,2 16.629,1 17.477,5 16.890,6<br />

mehr als zehn Jahre 12.525,8 11.895,8 15.043,9 12.092,4<br />

Gesamt 50.573,9 49.996,1 55.379,4 50.928,6


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss85<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6g]<br />

Ratingkategorien<br />

Sonstige Wertpapiere – gehalten bis zur Endfälligkeit<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

AAA − −<br />

AA − 0,5<br />

A 7,0 12,5<br />

BBB − −<br />

BB und niedriger − −<br />

Kein Rating 0,3 0,3<br />

Gesamt 7,3 13,4<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen.<br />

[6h]<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />

repräsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere<br />

die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />

Ratingkategorien<br />

Zeitwert<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

AAA 23.872,8 26.895,5<br />

AA 13.112,8 9.778,0<br />

A 8.842,7 7.835,9<br />

BBB 8.389,1 4.555,2<br />

BB und niedriger 1.034,6 1.739,6<br />

Kein Rating 127,4 124,5<br />

Gesamt 55.379,4 50.928,6<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen.<br />

[6i]<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />

repräsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere<br />

die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />

Ratingkategorien<br />

Zeitwert<br />

Sonstige Wertpapiere – erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet; festverzinslich<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

AAA 33,8 37,4<br />

AA 52,0 79,7<br />

A 94,3 60,4<br />

BBB 45,3 31,6<br />

BB und niedriger − −<br />

Kein Rating − 10,5<br />

Gesamt 225,3 219,7<br />

Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />

führenden internationalen Ratingagenturen.<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />

repräsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere<br />

die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss86<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6j]<br />

Erlöse aus Veräußerung<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Festverzinslich 17.512,6 12.716,2<br />

Nicht festverzinslich<br />

börsennotiert 2.065,5 2.827,9<br />

nicht börsennotiert 119,7 84,7<br />

2.185,2 2.912,6<br />

Gesamt 19.697,8 15.628,8<br />

[6k]<br />

Realisierte Gewinne und Verluste<br />

Sonstige Wertpapiere − jederzeit veräußerbar<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Gewinne aus dem Abgang<br />

festverzinslich 381,0 429,0<br />

nicht festverzinslich 145,3 177,1<br />

526,3 606,1<br />

Verluste aus dem Abgang<br />

festverzinslich 465,1 195,1<br />

nicht festverzinslich 64,2 166,8<br />

529,3 361,8<br />

Gesamt − 3,0 244,3<br />

[6l] Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente (Derivate) sind Finanzinstrumente,<br />

deren beizulegender Zeitwert sich von einem oder<br />

mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten ableiten<br />

lässt.<br />

Derivate werden eingesetzt, um Währungs-, Zinsänderungsund<br />

sonstige Marktpreisrisiken zu steuern und abzusichern.<br />

Dies geschieht innerhalb der einzelnen Konzernunternehmen<br />

im Rahmen der jeweiligen aufsichts recht lichen<br />

Vorschriften sowie zusätzlicher innerbetrieblicher Richtlinien.<br />

Ein Ausfallrisiko der Kontrahenten ist bei börsen gehandelten<br />

Produkten praktisch nicht gegeben.<br />

Die außerbörslich abgeschlossenen Over-the-Counter-<br />

Derivate enthalten hingegen ein theoretisches Risiko in<br />

Höhe der Wiederbeschaffungskosten. Daher werden in der<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für diese Geschäfte nur solche<br />

Kontrahenten ausgewählt, die eine sehr hohe Bonität<br />

auf weisen.<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hält zum 31. Dezember<br />

<strong>2012</strong> für Derivate Sicherheiten in Form von Wertpapieren<br />

mit einem Mindestrating von AA, die veräußert oder als<br />

Sicherheit weitergereicht werden dürfen. Der beizulegende<br />

Zeitwert dieser Sicherheiten beträgt 621,6 (260,9) Mio. €.<br />

Ausweis der Derivate nach Bilanzposten<br />

Beizulegender<br />

Bilanzierung als<br />

Bilanzausweis <strong>2012</strong><br />

2011<br />

Zeitwert<br />

Sicherungsbeziehung<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Positiv<br />

Nein<br />

Kapitalanlagen, sonstige<br />

Wertpapiere, Handelsbestände 1.124,6 842,2<br />

Ja Übrige Aktiva 59,8 45,4<br />

Negativ<br />

Nein<br />

Ja<br />

Verbindlichkeiten, sonstige<br />

Verbindlichkeiten − 74,0 − 117,9<br />

Saldo aller Derivate 1.110,5 769,7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss87<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6m]<br />

Derivate – offene Positionen<br />

In der folgenden Tabelle zeigen wir die beizulegenden<br />

Zeitwerte sowie die zugehörigen Nominalwerte unserer<br />

gesamten offenen Positionen, gegliedert nach Risikoarten.<br />

Positive und negative Zeitwerte haben wir saldiert. Mit<br />

1.110,5 (769,7) Mio. € betrugen die offenen Positionen am<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> 0,8 (0,6) % der Bilanzsumme.<br />

Zinsrisiken in der Lebensversicherung werden durch<br />

Swaptions und Total-Return-Swaps abgesichert. Diese<br />

Optionen auf Erhalt eines festen Zinssatzes werden in<br />

der Kategorie Zinsrisiken/Over-the-Counter ausgewiesen.<br />

Zum Stichtag betrugen die beizulegenden Zeitwerte der<br />

genannten Derivate 427,2 (537,4) Mio. €, die zugrunde<br />

liegenden Nominalwerte 2.841,0 (5.039,8) Mio. €. Das<br />

Kapitalanlageergebnis aus Derivaten enthält einen Ertrag<br />

aus Wertschwankungen dieser Positionen in Höhe von<br />

124,8 (355,0) Mio. €.<br />

Obwohl die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> Derivate grundsätzlich<br />

dazu einsetzt, Risiken zu steuern und ökonomisch<br />

zu sichern, erfüllt nur ein Anteil von 46,8 (39,1) Mio. € die<br />

strengen Vorgaben des IAS 39 für die Bilanzierung als<br />

Sicherungsbeziehung.<br />

Cashflow Hedge<br />

Die Absicherung von Zahlungsströmen spielt bei<br />

Schwankungen eine Rolle, die beispielsweise durch<br />

variable Zins zah l ungen verursacht werden. Bei der <strong>ERGO</strong><br />

Versicherungs gruppe werden mit Cashflow Hedges<br />

überwiegend Zinsrisiken abgesichert. Hierfür setzen wir<br />

hauptsächlich Zinsswaps ein. Änderungen des beizulegenden<br />

Zeitwerts des Sicherungsinstruments werden zu<br />

diesem Zweck erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht. Erst<br />

mit dem tatsächlichen Kapitalab- oder ‐zufluss, den der<br />

abgesicherte Sachverhalt verursacht, wird die so gebildete<br />

Eigenkapitalposition erfolgswirksam aufgelöst.<br />

Die dem ineffektiven Teil der Absiche rung zuzuschreibende<br />

Wertänderung des Zeitwerts des Sicherungsinstruments<br />

ist zum Stichtag vernachlässigbar. Zum Stichtag ergibt<br />

sich eine Eigenkapitalposition aus der Absicherung von<br />

Zahlungsströmen von 5,2 (4,7) Mio. €. Der saldierte beizulegende<br />

Zeitwert der Derivate, der in diese Kategorie<br />

fällt, beläuft sich zum Stichtag auf 46,8 (39,1) Mio. €.<br />

Der IAS 39 unterscheidet zwischen der Absicherung bei zulegender<br />

Zeitwerte (Fair Value Hedge), der Absicherung von<br />

Zahlungsströmen (Cashflow Hedge) sowie der Ab sicherung<br />

einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb.<br />

Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist derzeit nur<br />

das Cashflow Hedge relevant.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss88<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Derivate –<br />

Fälligkeit in Jahren<br />

Gesamt<br />

Offene Positionen<br />

< 1 1−2 2−3 3−4 4−5 > 5 <strong>2012</strong> 2011<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Zinsrisiken<br />

Börsengehandelt<br />

Zeitwerte − 1,3 − − − − − − 1,3 − 4,0<br />

Nominalwerte 739,4 − − − − − 739,4 602,5<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte 65,6 107,3 74,9 68,7 45,4 652,5 1.014,4 825,1<br />

Nominalwerte 524,8 2.087,8 793,8 548,8 440,0 5.541,4 9.936,5 10.016,8<br />

Summe Zinsrisiken<br />

Zeitwerte 64,3 107,3 74,9 68,7 45,4 652,5 1.013,1 821,1<br />

Nominalwerte 1.264,2 2.087,8 793,8 548,8 440,0 5.541,4 10.675,9 10.619,3<br />

Währungsrisiken<br />

Börsengehandelt<br />

Zeitwerte − − − − − − − − 0,1<br />

Nominalwerte 21,5 − − − − − 21,5 20,0<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte 49,6 − − − − − 2,8 46,8 − 63,7<br />

Nominalwerte 3.645,9 − − − − 218,5 3.864,4 2.884,5<br />

Summe Währungsrisiken<br />

Zeitwerte 49,6 − − − − − 2,8 46,8 − 63,8<br />

Nominalwerte 3.667,4 − − − − 218,5 3.885,9 2.904,5<br />

Aktien- und Indexrisiken<br />

Börsengehandelt<br />

Zeitwerte 34,2 − − − − − 34,2 − 0,3<br />

Nominalwerte 1.174,9 − − − − − 1.174,9 320,9<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte − 0,6 15,7 0,3 − − 16,6 13,6<br />

Nominalwerte 58,4 48,2 63,0 3,1 − − 172,7 157,5<br />

Summe Aktien- und Indexrisiken<br />

Zeitwerte 34,2 0,6 15,7 0,3 − − 50,8 13,3<br />

Nominalwerte 1.233,3 48,2 63,0 3,1 − − 1.347,6 478,3<br />

Kreditrisiken<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte − − − − − 1,2 − − 1,2 − 2,2<br />

Nominalwerte 6,1 − − − 49,0 − 55,1 71,9<br />

Rohstoffrisiken<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte − − − − − − − 0,6<br />

Nominalwerte 14,4 − − − − − 14,4 14,6<br />

Versicherungsrisiken<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte − − − − − 1,0 1,0 0,7<br />

Nominalwerte − − − − − 6,7 6,7 6,9<br />

Sonstige Risiken<br />

Over-the-Counter<br />

Zeitwerte − − − − − − − − 0,1<br />

Nominalwerte − − − − − − − 1,6<br />

Summe aller Risiken<br />

Zeitwerte 148,1 107,9 90,6 69,1 44,2 650,6 1.110,5 769,7<br />

Nominalwerte 6.185,3 2.135,9 856,7 551,9 489,0 5.766,7 15.985,6 14.097,1


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss89<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[6n]<br />

Folgende Tabelle gibt Auskunft über Restlaufzeit und Höhe<br />

der am Bilanzstichtag abgesicherten Zahlungsströme.<br />

Nominalbeiträge abgesicherter Transaktionen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr – −<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 25,0 −<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren – 25,0<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 25,0 −<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 25,0 25,0<br />

mehr als fünf Jahre 314,0 339,0<br />

Gesamt 389,0 389,0<br />

[7] Übrige Kapitalanlagen<br />

Die übrigen Kapitalanlagen enthalten im Wesentlichen<br />

Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen<br />

Versicherungsgeschäft in Höhe von 152,8 (171,0) Mio. € sowie<br />

Einlagen bei Kreditinstituten über 1.520,9 (1.255,2) Mio. €.<br />

Unter den Einlagen bei Kreditinstituten weisen wir<br />

119,4 (104,3) Mio. € Forderungen aus Pensionsgeschäften<br />

aus, die wir als Pensionsnehmer im Rahmen von echten<br />

Pensionsgeschäften den Pensionsgebern für die Überlassung<br />

von Wertpapieren eingebucht haben.<br />

Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />

re präsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert dieser sonstigen<br />

Kapitalanlagen die maximale Kreditexponierung zum<br />

Bilanzstichtag.<br />

Da die Einlagen bei Kreditinstituten überwiegend eine<br />

Laufzeit von weniger als einem Jahr haben, entsprechen<br />

die beizulegenden Zeitwerte weitgehend den Buchwerten.<br />

Für die Einlagen bei Kreditinstituten bestehen Verfügungsbeschränkungen<br />

und Verpfändungen als Sicherheit von<br />

6,6 (27,3) Mio. €.<br />

[8] Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Beitragsüberträge 122,0 143,1<br />

Deckungsrückstellung 3.627,9 3.586,7<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 638,1 859,4<br />

Übrige versicherungstechnische Rückstellungen 172,5 186,6<br />

Gesamt 4.560,6 4.775,7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss90<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[9] Sonstige Forderungen<br />

[9a]<br />

Von den Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen<br />

Versicherungsgeschäft entfallen 407,4 (464,9) Mio. €<br />

auf Forderungen gegenüber Versicherungsvermittlern.<br />

In den Forderungen enthalten sind Forderungen von<br />

265,4 (377,7) Mio. €, die aus Verträgen ohne sig ni fikanten<br />

Risikotransfer resultieren. Diese Verträge fallen nicht in<br />

den Anwendungsbereich des IFRS 4. Abweichend von der<br />

rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert gemäß IFRS 7<br />

der Buchwert der sonstigen Forderungen die maximale<br />

Kredit exponierung zum Bilanzstichtag. Da die sonstigen<br />

Forderungen überwiegend eine Laufzeit von weniger als<br />

einem Jahr haben, entsprechen die beizulegenden Zeitwerte<br />

weitgehend den Buchwerten.<br />

Sonstige Forderungen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Fällige Zins- und Mietforderungen 2.010,1 2.029,3<br />

Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1.042,7 1.051,7<br />

Forderungen aus Verträgen ohne signifikanten Risikotransfer 265,4 377,7<br />

Gewinnunabhängige Steuerforderungen 121,2 117,6<br />

Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 125,9 109,9<br />

Übrige sonstige Forderungen 856,7 646,0<br />

Gesamt 4.422,0 4.332,2<br />

[9b]<br />

Fälligkeitsstruktur der sonstigen Forderungen<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 4.254,8 4.140,9<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 35,4 31,1<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 30,0 37,5<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 29,5 28,6<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 35,2 29,8<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 0,6 29,4<br />

mehr als zehn Jahre 36,5 34,9<br />

Gesamt 4.422,0 4.332,2


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss91<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[10] Aktivierte Abschlusskosten<br />

Aktivierte Abschlusskosten (brutto) <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 6.413,7 6.522,9<br />

Währungsänderungen 21,8 − 25,4<br />

Neu aktivierte Abschlusskosten 966,8 1.001,6<br />

Planmäßige Veränderung − 847,0 − 803,9<br />

Außerplanmäßige Veränderung − 172,6 − 248,8<br />

Veränderung Konsolidierungskreis/sonstige Bestandsveränderungen − 19,7 − 32,7<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.362,9 6.413,7<br />

In der planmäßigen Veränderung ist neben Abschreibungen<br />

auch eine planmäßige Verzinsung enthalten.<br />

Unter die außerplanmäßigen Veränderungen fallen<br />

Zu- und Abschreibungen aufgrund von Änderungen der<br />

den Berechnungen zugrundeliegenden Annahmen, die<br />

eine Anpassung der Bewertung erforderlich machen.<br />

Im Geschäftsjahr erfolgte eine Anpassung der Annahmen<br />

über das langfristigen Zinsniveau, das sich an der nachhaltigen<br />

laufenden Verzinsung der Kapitalanlagen orientiert.<br />

Die nun geringere Zinsmarge und die Anpassung weiterer<br />

Annahmen führten zu außerordentlichen Abschreibungen<br />

der aktivierten Abschlusskosten.<br />

[11] Steuerabgrenzung<br />

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen aktiven und passiven<br />

latenten Steuern betreffen die nachfolgenden Bilanzpositionen:<br />

[11a]<br />

Entstehungsursachen Aktiv Passiv<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Aktiva<br />

Immaterielle Vermögenswerte 15,0 8,2 77,4 89,8<br />

Kapitalanlagen 806,1 1.197,5 1.299,0 1.183,6<br />

Aktivierte Abschlusskosten 1,8 1,6 546,7 572,3<br />

Sonstige 569,2 513,6 445,5 392,5<br />

Gesamt Aktiva 1.392,1 1.720,9 2.368,6 2.238,2<br />

Passiva<br />

Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) 405,1 458,5 369,7 442,4<br />

Andere Rückstellungen 404,8 170,8 76,8 86,8<br />

Sonstige 106,3 91,7 6,7 15,6<br />

Gesamt Passiva 916,2 721,0 453,2 544,8<br />

Außerbilanziell<br />

Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 92,6 64,2 − −<br />

Gesamt 2.401,0 2.506,1 2.821,8 2.783,0<br />

Der Veränderung der latenten Steuerpositionen gegenüber<br />

dem Vorjahr von (netto) − 144,0 (155,4) Mio. € wurde in<br />

Höhe von 75,6 (195,8) Mio. € erfolgswirksam und in Höhe<br />

von − 219,6 (− 40,4) Mio. € erfolgsneutral abgebildet.<br />

Auf temporäre Differenzen in Höhe von 113,8 (104,8) Mio. €<br />

in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen, sogenannte Outside Basis<br />

Dif ferences, wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />

Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert,<br />

soweit aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung eine<br />

Verwertung mit ausreichender Sicherheit zu erwarten ist.<br />

Nachfolgend haben wir die vorhandenen aktiven latenten<br />

Steuern auf Verlustvorträge sowie die Verlustvorträge<br />

selbst aufgegliedert:


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss92<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[11b]<br />

Entwicklung der aktiven latenten Steuern<br />

auf Verlust vorträge und Steuergutschriften<br />

31.12.<br />

Vorjahr<br />

Nachträgliche<br />

Zu- und Abgänge<br />

Zugänge<br />

aufgrund<br />

Verbrauch/<br />

Abgang<br />

31.12.<br />

Geschäftsjahr<br />

aufgrund<br />

geänderter Wertberichtigungen<br />

neuer<br />

Verluste<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Aktive latente Steuern auf<br />

körperschaftsteuerliche Verlustvorträge 58,0 3,7 25,3 − 6,9 80,1<br />

gewerbesteuerliche Verlustvorträge 6,2 6,3 1,8 − 1,8 12,5<br />

steuerliche Verlustvorträge aus Veräußerungsverlusten − − − − −<br />

Steuergutschriften − − − − −<br />

Gesamt 64,2 10,0 27,1 − 8,7 92,6<br />

[11c]<br />

Steuerliche Verlustvorträge<br />

und Steuergutschriften<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Mit darauf Ohne darauf Gesamt Mit darauf Ohne darauf Gesamt<br />

gebildeter<br />

aktiver Steuerabgrenzung<br />

gebildete<br />

aktive Steuerabgrenzung<br />

gebildeter<br />

aktiver Steuerabgrenzung<br />

gebildete<br />

aktive Steuerabgrenzung<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Körperschaftsteuerliche<br />

Verlustvorträge<br />

bis zu drei Jahre vortragsfähig 29,7 118,0 147,7 13,1 67,2 80,3<br />

mehr als drei und bis zu<br />

zehn Jahre vortragsfähig 103,8 23,7 127,5 112,5 66,4 178,9<br />

mehr als zehn Jahre<br />

vortragsfähig − 5,7 5,7 − 2,7 2,7<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

vortragsfähig 205,6 201,2 406,8 130,6 252,2 382,8<br />

339,1 348,6 687,7 256,2 388,5 644,7<br />

Gewerbesteuerliche Verlustvorträge<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

vortragsfähig 79,7 131,8 211,5 39,5 168,1 207,6<br />

Steuerliche Verlustvorträge<br />

aus Veräußerungsverlusten<br />

bis zu drei Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />

mehr als drei und bis zu<br />

zehn Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />

mehr als zehn Jahre<br />

vortragsfähig − − − − − −<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

vortragsfähig − − − − − −<br />

Steuergutschriften<br />

bis zu drei Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />

mehr als drei und bis zu<br />

zehn Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />

mehr als zehn Jahre<br />

vortragsfähig − − − − − −<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

vortragsfähig − − − − − −<br />

Gesamt 418,8 480,4 899,2 295,7 556,6 852,3


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss93<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

[12] Übrige Aktiva<br />

[12a]<br />

Zusammensetzung <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Sachanlagen 1.672,3 1.674,5<br />

Vermögenswerte aus Versicherungsverträgen 392,7 436,5<br />

Andere Vermögenswerte 171,9 212,6<br />

Gesamt 2.237,0 2.323,5<br />

[12b]<br />

Sachanlagen – Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

Eigengenutzte Betriebs- und Übrige Gesamt<br />

Grundstücke<br />

und Bauten<br />

Geschäftsausstattung<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 2.084,7 564,8 6,0 2.655,6<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 610,2 365,6 5,3 981,2<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.474,6 199,2 0,7 1.674,5<br />

Währungsänderungen 3,8 1,6 − 5,4<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − − 1,2 − − 1,2<br />

Zugänge 39,2 61,9 0,3 101,4<br />

Abgänge 4,6 5,9 − 10,5<br />

Zuschreibungen 22,4 − − 22,4<br />

Planmäßige Abschreibungen 40,7 68,1 0,4 109,2<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen 2,0 − − 2,0<br />

Umgliederung − 8,3 − − − 8,3<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.484,3 187,4 0,6 1.672,3<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 625,0 364,9 5,5 995,4<br />

Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 2.109,3 552,3 6,1 2.667,8


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss94<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />

Entwicklung in 2011<br />

Eigengenutzte Betriebs- und Übrige Gesamt<br />

Grundstücke<br />

und Bauten<br />

Geschäftsausstattung<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bruttobuchwert 31.12.2010 2.083,9 553,6 6,1 2.643,6<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12.2010 577,8 350,1 5,1 932,9<br />

Bilanzwert 31.12.2010 1.506,1 203,5 1,0 1.710,6<br />

Währungsänderungen − 6,0 − 1,8 − − 7,7<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 21,5 − 11,3 − − 32,9<br />

Zugänge 49,2 93,5 0,3 142,9<br />

Abgänge 5,5 6,7 − 12,1<br />

Zuschreibungen 0,4 − − 0,4<br />

Planmäßige Abschreibungen 36,3 77,5 0,6 114,3<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen 5,8 1,5 − 7,3<br />

Umgliederung − 6,0 1,0 − − 5,1<br />

Bilanzwert 31.12.2011 1.474,6 199,2 0,7 1.674,5<br />

Kumulierte Abschreibungen 31.12.2011 610,2 365,6 5,3 981,2<br />

Bruttobuchwert 31.12.2011 2.084,7 564,8 6,0 2.655,6<br />

Der beizulegende Zeitwert der Grundstücke und Bauten<br />

beläuft sich auf 1.571,4 (1.566,7) Mio. €.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

95<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[13] Eigenkapital<br />

[13a] Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt am Bilanzstichtag<br />

196.279.504,20 € und ist eingeteilt in 75.492.117 Stückaktien.<br />

Die Aktien lauten auf den Namen.<br />

Das genehmigte Kapital, das den Vorstand ermächtigte,<br />

das Grundkapital in der Zeit bis zum 8. Mai <strong>2012</strong> mit Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu 97.500.000 €<br />

durch Ausgabe von bis zu 37.500.000 neuer, auf den Namen<br />

lautender Stückaktien zu erhöhen, ist erloschen.<br />

Bis zum 8. Mai <strong>2012</strong> wurden keine Options- und/oder<br />

Wandel schuldverschreibungen begeben. Das zur Bedienung<br />

solcher Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen<br />

geschaffene bedingte Kapital von 97.500.000 €<br />

kann damit nicht mehr in Anspruch genommen werden.<br />

[13c] Schwankungsrückstellungen<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten 319,6 (352,2) Mio. €<br />

Schwankungsrückstellungen. Diese Rückstellungen werden<br />

nach nationalen Vorschriften gebildet, um Schwankungen<br />

im Schadenverlauf künftiger Jahre auszugleichen.<br />

Bei der Bilanzierung nach IFRS werden sie im Eigenkapital<br />

berücksichtigt.<br />

[13d] Übrige Rücklagen<br />

Die Übrigen Rücklagen enthalten 12,8 (12,9) Mio. € unrealisierte<br />

Gewinne und Verluste aus der Equitybewertung<br />

assoziierter Unternehmen und 1.123,6 (304,7) Mio. € unrea lisierte<br />

Gewinne und Verluste aus im Wesentlichen sonstigen<br />

jederzeit veräußerbaren Wertpapieren sowie Anteilen an<br />

nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen.<br />

[13b] Gewinnrücklagen<br />

Die Gewinnrücklagen untergliedern sich in die gesetzliche<br />

Rücklage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von<br />

0,5 Mio. € und die anderen Gewinnrücklagen des Konzerns,<br />

deren Entwicklung und Zusammensetzung aus der Übersicht<br />

auf Seite 52 f. zu ersehen ist.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss96<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[13e]<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen und Hedging <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Nicht konsolidierte verbundene und nicht nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 77,8 82,8<br />

Nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 23,1 23,1<br />

Hedging 46,6 35,4<br />

Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />

festverzinslich 4.805,5 932,4<br />

nicht festverzinslich 305,5 135,2<br />

5.111,0 1.067,6<br />

Abzüglich:<br />

erfolgsneutral gebildete Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung 3.708,7 856,5<br />

erfolgsneutral gebildete latente Steuern 432,4 60,3<br />

nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 18,7 10,8<br />

Konsolidierungs- und Währungseffekte − 42,9 − 40,9<br />

Gesamt 1.141,6 322,2<br />

[13f]<br />

Steuereffekte, die in den direkt im<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Eigenkapital erfassten Erträgen und<br />

vor Steuern Steuern nach Steuern vor Steuern Steuern nach Steuern<br />

Aufwendungen enthalten sind<br />

Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Währungsumrechnung 34,2 − 34,2 − 43,6 − − 43,6<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste<br />

aus Kapitalanlagen 1.200,7 372,2 828,5 − 3,9 1,9 − 5,8<br />

Veränderung aus der Equity-Bewertung − 0,7 − − 0,7 − − −<br />

Veränderung aus Hedging 0,3 − 0,1 0,4 10,0 3,1 6,9<br />

Versicherungsmathematische Gewinne<br />

und Verluste aus leistungsorientierten<br />

Versorgungszusagen − 506,9 − 158,8 − 348,1 44,8 13,3 31,5<br />

Sonstige Veränderungen 5,6 − 5,6 − 8,4 − − 8,4<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste<br />

Erträge und Aufwendungen 733,3 213,4 519,9 − 1,1 18,3 − 19,4


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss97<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[13g]<br />

Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen 18,7 10,8<br />

Anteil am Jahresergebnis 13,3 15,3<br />

Übriges Eigenkapital 115,0 142,9<br />

Gesamt 146,9 168,9<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erwarben wir weitere 25,4 % der<br />

Anteile an der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien<br />

(vormals VICTORIA-VOLKSBANKEN Versicherungsaktiengesellschaft,<br />

Wien).<br />

[14] Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Unter den nachrangigen Verbindlichkeiten werden zum<br />

einen nachrangige Schuldverschreibungen der Munich Re<br />

ausgewiesen.<br />

Des Weiteren werden in der Position nachrangige Verbindlichkeiten<br />

der Bank Austria Creditanstalt Versicherung <strong>AG</strong><br />

(BA-CA Versicherung) in Form von Namensschuldverschreibungen<br />

über eingezahltes Ergänzungskapital<br />

berücksichtigt.<br />

Der beizulegende Zeitwert der nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

beträgt zum Stichtag 1.225,7, (971,9) Mio. €.<br />

[15] Beitragsüberträge<br />

[15a]<br />

Beitragsüberträge <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Brutto 1.869,9 1.833,8<br />

Rückversicherungsanteil 122,0 143,1<br />

Netto 1.747,9 1.690,7<br />

[15b]<br />

Entwicklung der Beitragsüberträge (brutto) <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.833,8 1.883,9<br />

Währungsänderungen 76,2 − 108,4<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 90,0 − 125,1<br />

Zugang/Abgang Portfolio − −<br />

Gebuchte Beiträge 17.091,3 18.518,7<br />

Verdiente Beiträge 17.041,4 18.335,3<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.869,9 1.833,8


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss98<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[16] Deckungsrückstellung<br />

[16a]<br />

Deckungsrückstellung <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Brutto 95.544,2 94.012,3<br />

Rückversicherungsanteil 3.627,9 3.586,7<br />

Netto 91.916,3 90.425,6<br />

Der Bundesgerichtshof hat <strong>2012</strong> über Fragen von grundsätzlicher<br />

Bedeutung für die Kündigung von Lebensversicherungsverträgen<br />

entschieden. Wesentliche Punkte<br />

der Entscheidung betreffen die Verrechnung der<br />

Ab schlusskosten sowie die Höhe der Rückkaufswerte.<br />

Die Deckungsrückstellung in der deutschen Lebensversicherung<br />

wurde aufgrund dieses Urteils erhöht.<br />

[16b]<br />

Darstellung nach Rechnungszinssätzen<br />

(brutto)<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Rechnungszins ≤ 2,5 % 9.375,7 7.330,0<br />

Rechnungszins > 2,5 % und ≤ 3 % 15.696,3 17.775,2<br />

Rechnungszins > 3 % und ≤ 3,5 % 29.229,0 27.136,3<br />

Rechnungszins > 3,5 % und ≤ 4 % 16.575,1 16.571,9<br />

Rechnungszins > 4 % 20.553,8 20.784,7<br />

Ohne Rechnungszins 4.114,2 4.414,2<br />

Gesamt 95.544,2 94.012,3<br />

[16c]<br />

Entwicklung der Deckungsrückstellung (brutto) <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 94.012,3 93.617,5<br />

Währungsänderungen 10,6 − 16,6<br />

Veränderungen<br />

planmäßig 1.069,4 758,2<br />

außerplanmäßig − −<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 15,9 − 1.034,1<br />

sonstiges 467,8 687,3<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 95.544,2 94.012,3<br />

Die unter Sonstiges ausgewiesene Veränderung betrifft<br />

mit 452,6 (472,1) Mio. € Sparbeiträge für Kapitalisierungsprodukte.<br />

In den planmäßigen Veränderungen der<br />

Deckungsrückstellung sind die aus der prospektiven<br />

Kalkulation resultierenden Veränderungen aufgrund von<br />

Beitragszahlungen, Leistungsfällen und der Abwicklung<br />

der Diskontierung im Berichtsjahr enthalten. Im Rahmen<br />

der erfolgsneutralen Erfassung der Reserveprämie eines<br />

ausländischen Tochterunternehmens wurde die planmäßige<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung des Vorjahres um<br />

104,1 Mio. € angepasst und wird nun unter Sonstiges als<br />

Sparbeiträge für Kapitalisierungsprodukte gezeigt. (Siehe<br />

dazu auch den Abschnitt Änderung der Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden auf S. 58 f.)


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss99<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[17] Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

[17a]<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Brutto 8.049,4 7.561,8<br />

Rückversicherungsanteil 638,1 859,4<br />

Netto 7.411,3 6.702,4<br />

In der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

sind Rentendeckungsrückstellungen für Rentenverpflichtungen<br />

aus der Kranken-, Kraftfahrt-, Unfall- und<br />

Haftpflichtversicherung in Höhe von 414,1 (373,2) Mio. €<br />

(brutto) enthalten. Diese wurden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen mit einem Diskontierungszinssatz<br />

von bis zu 4,0 % ermittelt.<br />

[17b]<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr (netto) <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 6.702,4 6.766,1<br />

Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschließlich Aufwendungen für Schadenregulierung)<br />

laufendes Jahr 13.417,0 14.958,8<br />

Vorjahre − 315,8 − 326,7<br />

gesamt 13.101,1 14.632,1<br />

davon Schadenzahlungen (einschließlich Zahlungen für Schadenregulierung)<br />

laufendes Jahr 10.419,9 11.747,8<br />

Vorjahre 1.991,4 2.576,3<br />

gesamt 12.411,3 14.324,1<br />

Sonstige Veränderungen 41,6 − 56,3<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 22,5 − 315,4<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 7.411,3 6.702,4<br />

[17c]<br />

Erwartete Auszahlungen aus den Rückstellungen für noch nicht<br />

abgewickelte Versicherungsfälle im Schaden‐/Unfallgeschäft<br />

<strong>2012</strong><br />

%<br />

2011<br />

%<br />

Bis zu einem Jahr 37,8 41,0<br />

Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 37,1 35,8<br />

Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 14,1 12,8<br />

Mehr als zehn Jahre und bis zu fünfzehn Jahren 6,3 5,5<br />

Mehr als fünfzehn Jahre 4,7 4,9<br />

Gesamt 100,0 100,0<br />

Bei der Ermittlung der erwarteten Auszahlungstermine aus<br />

den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

ist zu beachten, dass diese naturgemäß mit<br />

einer beträchtlichen Unsicherheit verbunden sein können.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss100<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[17d] Netto-Abwicklungsergebnis des nach Art der Schadenversicherung gebuchten Geschäfts<br />

Schadenzahlungen für die einzelnen Anfalljahre (pro Kalenderjahr, netto)<br />

Mio. €<br />

Anfalljahr<br />

Kalender jahr ≤ 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />

2002 1.467,0 − − − − − − − − − − −<br />

2003 787,6 987,0 − − − − − − − − − −<br />

2004 376,0 493,3 1.033,9 − − − − − − − − −<br />

2005 256,9 198,2 516,5 1.065,2 − − − − − − − −<br />

2006 189,8 80,5 169,2 553,6 1.053,4 − − − − − − −<br />

2007 138,9 43,0 80,4 176,1 567,0 1.214,7 − − − − − −<br />

2008 110,4 40,3 49,7 88,1 183,4 623,5 1.335,3 − − − − −<br />

2009 99,7 23,5 34,4 48,2 90,3 181,1 670,9 1.443,9 − − − −<br />

2010 72,9 19,2 21,3 35,6 50,1 97,4 201,1 717,3 1.588,4 − − −<br />

2011 70,7 11,4 18,0 28,0 38,1 58,3 108,1 222,9 788,1 1.593,3 − −<br />

<strong>2012</strong> − 96,4 − 26,3 − 2,9 3,2 − 11,2 7,8 39,1 81,4 193,0 769,9 1.586,5 2.544,2<br />

Schadenrückstellung für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />

Mio. €<br />

Anfalljahr<br />

Stichtag ≤ 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />

31.12.2002 2.548,4 − − − − − − − − − − −<br />

31.12.2003 1.727,9 1.062,8 − − − − − − − − − −<br />

31.12.2004 1.294,1 597,1 1.157,9 − − − − − − − − −<br />

31.12.2005 1.127,1 319,3 527,2 1.243,1 − − − − − − − −<br />

31.12.2006 914,8 249,6 359,4 582,3 1.259,3 − − − − − − −<br />

31.12.2007 847,1 193,4 273,1 366,1 565,3 1.319,6 − − − − − −<br />

31.12.2008 659,0 185,7 211,0 266,4 357,7 586,7 1.452,9 − − − − −<br />

31.12.2009 568,8 123,0 173,1 227,9 261,2 374,5 648,5 1.549,8 − − − −<br />

31.12.2010 481,3 104,0 138,8 169,8 214,4 282,7 418,2 677,7 1.637,3 − − −<br />

31.12.2011 403,4 76,1 133,0 133,9 157,8 226,0 314,3 434,5 738,8 1.698,8 − −<br />

31.12.<strong>2012</strong> 495,0 118,7 123,9 132,5 168,6 218,1 297,4 383,1 552,0 787,5 1.694,7 4.971,5<br />

Endschadenstand für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />

Mio. €<br />

Anfalljahr<br />

Stichtag ≤ 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />

31.12.2002 4.015,4 − − − − − − − − − − −<br />

31.12.2003 3.982,6 2.049,8 − − − − − − − − − −<br />

31.12.2004 3.924,8 2.077,5 2.191,8 − − − − − − − − −<br />

31.12.2005 4.014,7 1.997,9 2.077,5 2.308,3 − − − − − − − −<br />

31.12.2006 3.992,1 2.008,7 2.079,0 2.201,1 2.312,7 − − − − − − −<br />

31.12.2007 4.063,3 1.995,5 2.073,1 2.161,0 2.185,7 2.534,3 − − − − − −<br />

31.12.2008 3.985,6 2.028,0 2.060,6 2.149,3 2.161,5 2.424,9 2.788,2 − − − − −<br />

31.12.2009 3.995,1 1.988,8 2.057,1 2.159,1 2.155,3 2.393,9 2.654,7 2.993,7 − − − −<br />

31.12.2010 3.980,5 1.989,0 2.044,1 2.136,6 2.158,5 2.399,4 2.625,6 2.839,0 3.225,7 − − −<br />

31.12.2011 3.973,3 1.972,6 2.056,3 2.128,7 2.140,1 2.401,1 2.629,8 2.818,7 3.115,3 3.292,1 − −<br />

31.12.<strong>2012</strong> 3.968,6 1.988,9 2.044,2 2.130,5 2.139,6 2.401,0 2.652,0 2.848,6 3.121,5 3.150,8 3.281,2 29.726,9<br />

Währungsbereinigtes<br />

Nettoabwicklungsergebnis<br />

46,8 60,9 147,6 177,8 173,1 133,3 136,2 145,1 104,3 141,3 n. a. 1.266,3<br />

Veränderung<br />

2011 auf <strong>2012</strong> 4,7 − 16,3 12,1 − 1,8 0,4 0,1 − 22,2 − 30,0 − 6,2 141,3 n. a. 82,1


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss101<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

Die Werte in den vorstehenden Tabellen beziehen sich<br />

auf nahezu 100 % des nach Art der Schadenversicherung<br />

gebuchten Geschäfts unseres Konzerns. Der Endschaden<br />

eines Anfalljahres enthält alle Zahlungen, die bis zum<br />

Berichtszeitpunkt für dieses Anfalljahr gezahlt wurden,<br />

sowie die verbleibenden Schadenrückstellungen zum<br />

Berichtszeitpunkt. Bei vollständiger Kenntnis aller bis zum<br />

Bilanzstichtag verursachten Schäden würde der Endschadenstand<br />

für jedes Anfalljahr unverändert bleiben. Die<br />

Abwicklungsdreiecke beruhen auf währungsbereinigten<br />

Größen. Zu diesem Zweck wurden alle Werte von der jeweiligen<br />

Landeswährung in die Konzernwährung (Euro) umgerechnet,<br />

wobei durchgehend die Währungskurse zum Ende<br />

des aktuellen Berichtsjahres (Kurse vom 31. Dezember <strong>2012</strong>)<br />

verwendet wurden. Dadurch wird sichergestellt, dass<br />

neutrale Nettoabwicklungsergebnisse, d. h. Ergebnisse, bei<br />

denen der erstmals für ein Anfalljahr geschätzte End schaden<br />

mit dem aktuell geschätzten Endschaden übereinstimmt,<br />

auch in der Konzernwährung zu keinen währungsbedingten<br />

Abwicklungseffekten führen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss102<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[18] Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB)<br />

[18a]<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Brutto 13.602,9 9.853,9<br />

Rückversicherungsanteil 66,8 67,5<br />

Netto 13.536,2 9.786,4<br />

[18b]<br />

Rückstellung für Beitragsrückerstattung (brutto) <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

RfB aufgrund nationaler Vorschriften 6.399,8 5.707,8<br />

Latente RfB<br />

erfolgsneutral gebildet 3.671,2 856,0<br />

erfolgswirksam gebildet 3.532,0 3.290,1<br />

7.203,2 4.146,1<br />

Gesamt 13.602,9 9.853,9<br />

[18c]<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

RfB aufgrund nationaler Vorschriften<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 5.707,8 5.188,1<br />

Veränderung der Rückstellung 692,0 519,7<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.399,8 5.707,8<br />

Latente RfB<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 4.146,1 4.014,8<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 1,3<br />

erfolgsneutrale Veränderung aufgrund von Zeitwertschwankungen 2.815,2 236,6<br />

Veränderung aufgrund ergebniswirksamer Umbewertungen 241,8 − 104,0<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 7.203,2 4.146,1<br />

RfB gesamt<br />

brutto 13.602,9 9.853,9<br />

Rückversicherungsanteil 66,8 67,5<br />

Gesamt 13.536,2 9.786,4<br />

[18d]<br />

Die Überschusszuweisung aus Direktgutschriften im<br />

Lebensversicherungsgeschäft beläuft sich auf 198,9<br />

(257,4) Mio. €. Sie wird zusätzlich zu der erfolgsabhängigen<br />

Beitrags rückerstattung gewährt.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss103<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[19] Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen<br />

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Brutto 95,5 119,0<br />

Rückversicherungsanteil 105,8 119,1<br />

Netto − 10,3 − 0,1<br />

[20] Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,<br />

soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert zum 31.12. Vorjahr 5.371,9 5.209,8<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 110,0 − 79,6<br />

Währungsänderungen 13,8 − 17,3<br />

Sparbeiträge 760,4 797,5<br />

Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Fondsvermögen 598,6 − 258,8<br />

Entnahmen aus Deckungsrückstellung für Kosten und Risiko 78,5 73,5<br />

Entnahmen für Leistungen aus Deckungsrückstellungen 406,6 309,2<br />

Sonstiges 107,6 103,0<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.257,2 5.371,9<br />

Diese Rückstellungen werden retrospektiv bewertet. Die<br />

Entnahme für versicherungstechnische Risiken aus den<br />

Beiträgen und der Deckungsrückstellung erfolgt auf der<br />

Grundlage vorsichtiger Annahmen in Bezug auf die erwartete<br />

Sterblichkeit und Invalidisierung. Dabei verwendet<br />

man analog zur Deckungsrückstellung für die nicht fondsgebundene<br />

Lebensversicherung Rechnungsgrundlagen auf<br />

der Basis bester Schätzwerte mit angemessenen Sicherheitszuschlägen.<br />

Die Rückstellungen werden unmittelbar<br />

bedeckt durch die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko<br />

von Inhabern von Lebensversicherungspolicen. Geringe<br />

Differenz beträge zu diesen Kapitalanlagen ergeben sich<br />

aus passivierten noch nicht verdienten Beitragsanteilen<br />

in den Rückstellungen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss104<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[21] Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

[21a]<br />

Innerhalb der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wird für die<br />

meisten Mitarbeiter für die Zeit nach der Pensionierung<br />

direkt oder durch Beitragszahlungen an private Einrichtungen<br />

Vorsorge durch die Gesellschaften der Gruppe<br />

getroffen. Art und Höhe der Ruhegelder richten sich nach<br />

den jeweiligen Versorgungsregelungen (Versorgungsordnungen,<br />

einzelvertragliche Zusagen etc.), sie basieren in<br />

der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter.<br />

Dabei ist zu unterscheiden zwischen beitrags- und<br />

leistungsorientierten Altersversorgungssystemen. Bei den<br />

beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (defined<br />

contribution plans) zahlen die Gesellschaften der Gruppe<br />

aufgrund vertrag licher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger<br />

Basis Bei träge an Versicherer. Mit Zahlung der Beiträge<br />

bestehen für die Gesellschaften keine weiteren Leistungsverpflichtungen.<br />

Die laufenden Beitragszahlungen in Höhe<br />

von 26,9 (27,1) Mio. € sind Aufwand des laufenden Jahres.<br />

Der Aufwand für Beiträge an staatliche Pläne betrug im<br />

Geschäftsjahr 96,0 Mio. €. Leistungsorientierte Altersversorgungssysteme<br />

(defined benefit plans) werden innerhalb<br />

der <strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe über Pensionsrückstellungen<br />

finanziert. Die Pensions rückstellungen umfassen<br />

sowohl solche aus bereits laufenden Pensionen als auch<br />

Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen. Die<br />

Pensionsrückstellungen werden konzerneinheitlich gemäß<br />

IAS 19 (überarbeitet 2004) nach der Projected-Unit-Credit-<br />

Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen<br />

unter Anwendung ver siche rungs mathe matischer<br />

Verfahren bei realistischer Einschätzung der relevanten<br />

Einflussgrößen bewertet. Die unter dynamischen Gesichtspunkten<br />

nach Eintritt des Versorgungsfalles zu erwartenden<br />

Versorgungsleistungen werden über die gesamte<br />

Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt.<br />

Entwicklung des Barwerts der erdienten Ansprüche aus<br />

leistungsorientierten Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 1.337,4 1.314,2<br />

Währungsänderungen 1,8 2,1<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − − 2,7<br />

Dienstzeitaufwand 36,9 39,7<br />

Zinsaufwand 64,8 60,2<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 556,2 − 42,9<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen − 46,4 − 42,0<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 11,2 9,5<br />

Übrige − 3,1 − 0,7<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.958,8 1.337,4<br />

[21b]<br />

Entwicklung des Planvermögens für leistungsorientierte<br />

Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 146,6 133,4<br />

Währungsänderungen 1,4 1,6<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − − 3,7<br />

Erwartete Erträge 7,3 6,5<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 8,3 4,8<br />

Kapitalübertrag auf Pensionsfonds 21,7 11,9<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen − 3,6 − 4,2<br />

Übrige − 3,5 − 3,7<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 178,2 146,6<br />

Die leistungsorientierten Pensionszusagen umfassen auch<br />

Leistungen für medizinische Versorgung. Der Barwert der<br />

erdienten Ansprüche für diese Leistungen beträgt zum<br />

Bilanzstichtag 152,9 (95,4) Mio. €.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss105<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[21c]<br />

Entwicklung der Erstattungsansprüche für leistungsorientierte<br />

Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 91,8 77,3<br />

Währungsänderungen − −<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />

Erwartete Erträge 4,7 3,4<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 9,7 − 0,3<br />

Kapitalübertrag 11,5 11,6<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen − 3,0 − 1,5<br />

Übrige − 13,6 1,3<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 101,1 91,8<br />

Die Erstattungsansprüche resultieren aus Rückdeckungsversicherungen,<br />

die zur Absicherung der Versorgungsverpflichtungen<br />

abgeschlossen wurden.<br />

[21d]<br />

Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionszusagen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Nicht über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche 1.729,1 1.169,3<br />

nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />

übrige 0,1 0,1<br />

bilanzierte Nettoverbindlichkeit 1.729,2 1.169,4<br />

Ganz oder teilweise über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche 229,7 168,1<br />

Planvermögen der Pensionsfonds − 178,2 − 146,6<br />

nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />

sonstige Forderungen − −<br />

übrige − −<br />

bilanzierte Nettoverbindlichkeit 51,5 21,5<br />

Gesamte bilanzierte Nettoverbindlichkeit 1.780,7 1.190,9<br />

[21e]<br />

Entwicklung der Rückstellung für leistungsorientierte<br />

Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Stand 31.12. Vorjahr 1.190,9 1.182,5<br />

Währungsänderungen 0,6 0,5<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − − 0,6<br />

Aufwand 100,9 101,6<br />

Gezahlte Versorgungsleistungen − 39,8 − 36,3<br />

Kapitalübertrag auf Planvermögen − 21,7 − 11,9<br />

Übertrag auf sonstige Forderungen − −<br />

Im Eigenkapital verrechnete versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 546,3 − 48,4<br />

Übrige 3,5 3,5<br />

Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.780,7 1.190,9


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss106<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[21f]<br />

Zusammensetzung des im Geschäftsjahr gebuchten Aufwands <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 36,9 39,7<br />

Zinsaufwand 64,8 60,2<br />

Abzüglich<br />

erwartete Erträge aus Planvermögen − 7,3 − 6,5<br />

erwartete Erträge aus Erstattungsansprüchen − 4,7 − 3,4<br />

Tilgung von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand 11,2 9,5<br />

Übrige − 2,1<br />

Gesamt 100,9 101,6<br />

Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen<br />

15,7 (11,4) Mio. €, die tatsächlichen Erträge aus Erstattungsansprüchen<br />

14,4 (3,1) Mio. €. Die Aufwendungen sind in<br />

der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Wesentlichen<br />

unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />

und für Leistungen an Kunden ausgewiesen.<br />

In der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />

werden für das Geschäftsjahr unter Berücksichtigung<br />

von Währungsschwankungen und sonstigen Veränderungen<br />

versicherungsmathematische Gewinne/Verluste<br />

von 539,3 (− 46,7) Mio. € ausgewiesen, kumuliert von<br />

692,7 (153,4 ) Mio. €.<br />

[21g]<br />

Zusammensetzung des Planvermögens<br />

zur Bedeckung der Pensionsverpflichtungen<br />

<strong>2012</strong><br />

%<br />

2011<br />

%<br />

Nichtfestverzinsliche Wertpapiere 17,2 15,8<br />

Festverzinsliche Wertpapiere und Darlehen 69,5 73,6<br />

Grundstücke und Bauten 0,5 0,6<br />

Sonstige 12,8 10,0<br />

Gesamt 100,0 100,0<br />

[21h]<br />

Die Konzernunternehmen legen bei der Bewertung ihrer<br />

Pensionsverpflichtungen folgende Annahmen (gewichtete<br />

Durchschnittswerte) zugrunde:<br />

Annahmen <strong>2012</strong><br />

%<br />

2011<br />

%<br />

Rechnungszins 3,0 5,0<br />

Erwartete Rendite des Planvermögens 3,9 4,9<br />

Erwartete Rendite der Erstattungsansprüche 3,0 5,0<br />

Anwartschafts‐/Gehaltstrend 2,3 2,4<br />

Rententrend 1,9 1,9<br />

Kostentrend für medizinische Versorgung 2,8 2,5


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss107<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[21i]<br />

Die erwartete Rendite des Planvermögens wird bestimmt<br />

auf der Grundlage von langfristig erwarteten Kapital -<br />

rendi ten. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische<br />

Versorgung um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkung<br />

auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen und den<br />

Pensionsaufwand:<br />

Erhöhung um<br />

einen Prozentpunkt<br />

Senkung um<br />

einen Prozentpunkt<br />

Mio. € Mio. €<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche 34,2 − 26,2<br />

Pensionsaufwand 2,4 − 1,8<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> werden Kapitalüberträge auf das Planvermögen in Höhe von 1,3 (1,2) Mio. € erwartet.<br />

[21j]<br />

Sonstige Angaben für das laufende Geschäftsjahr<br />

und die Vorjahre<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2010<br />

Mio. €<br />

2009<br />

Mio. €<br />

2008<br />

Mio. €<br />

Barwert der erdienten Pensionsansprüche<br />

(ohne Kosten für medizinische Versorgung) 1.805,9 1.242,0 1.224,2 1.117,1 883,3<br />

Planvermögen 178,2 146,6 133,4 114,4 95,7<br />

Nicht durch Planvermögen gedeckt 1.627,7 1.095,4 1.090,8 1.002,7 787,6<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

der Verpflichtung 1,3 − 4,1 − 2,5 14,1 2,0<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />

des Planvermögens − 0,2 − 0,2 − 0,2 0,1 0,1<br />

[22] Übrige Rückstellungen<br />

[22a]<br />

Übrige Rückstellungen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Rückstellung für<br />

Provisionen 196,0 171,5<br />

ausstehende Rechnungen 110,8 109,7<br />

Vorruhestandsleistungen/Altersteilzeit 101,9 141,1<br />

Drohverluste 70,5 53,0<br />

sonstige Innen- und Außendienstvergütungen 57,8 48,6<br />

Urlaubs- und Zeitguthaben 44,9 39,5<br />

Jubiläumsleistungen 44,8 39,4<br />

Tantiemen/Wertsteigerungsrechte 36,2 34,0<br />

Spartenwettbewerbe 17,2 20,8<br />

Sonstige Rückstellungen 829,0 649,1<br />

Gesamt 1.509,2 1.306,7<br />

Die Rückstellungen für Vorruhestandsleistungen/Altersteilzeit<br />

und Jubiläumsleistungen sind überwiegend langfristig,<br />

während die Rückstellungen für Provisionen, ausstehende<br />

Rechnungen, Urlaubs- und Zeitguthaben sowie die Sonstigen<br />

im Wesentlichen kurzfristig sind.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge für Restrukturierungsmaßnahmen<br />

im Rahmen des Projektes „Kontinuierliche<br />

Verbesserung der Wettbewerbsposition“ in Höhe von<br />

219,1 (243,7) Mio. € sowie für die Neuausrichtung unserer<br />

Vertriebe in Deutschland in Höhe von 258,1 (–) Mio. €<br />

enthalten.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss108<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[22b]<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.306,7 1.363,4<br />

Währungsänderungen 7,4 − 7,9<br />

Veränderung Konsolidierungskreis − 0,5 − 16,1<br />

Verbrauch 1.172,1 1.031,1<br />

Auflösung 73,2 113,2<br />

Abzinsungseffekte 5,4 4,3<br />

Zuführung 1.435,5 1.107,2<br />

Andere Veränderungen 0,2 −<br />

Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.509,2 1.306,7<br />

[23] Sonstige Verbindlichkeiten<br />

[23a]<br />

Sonstige Verbindlichkeiten <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 4.101,3 4.179,3<br />

Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 3.569,0 3.715,2<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 282,9 320,8<br />

Gewinnunabhängige Steuerverbindlichkeiten 191,1 162,3<br />

Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 85,9 84,5<br />

Zins- und Mietverbindlichkeiten 53,3 57,1<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 11,0 12,5<br />

Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 6,6 7,6<br />

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.061,3 1.138,4<br />

Gesamt 9.362,3 9.677,6<br />

Die Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen<br />

Versicherungsgeschäft umfassen überwiegend Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Versicherungsnehmern, die aus<br />

angesammelten Überschussanteilen, Beitragsdepots und<br />

Verträgen ohne signifikanten Risikotransfer resultieren.<br />

Die Depotverbindlichkeiten sind einbehaltene Sicherheiten<br />

für die an Rückversicherer und Retrozessionäre in Rückdeckung<br />

abgegebenen versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

und lösen keine Zahlungsströme aus. Die Veränderungen<br />

der Depotverbindlichkeiten leiten sich im Regelfall<br />

aus den Veränderungen der zugehörigen in Rückdeckung<br />

gegebenen versicherungstechnischen Rückstellungen ab.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss109<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />

[23b]<br />

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die vertraglichen<br />

Fälligkeiten der Verbindlichkeiten. Da Verbindlichkeiten<br />

aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft<br />

untrennbar mit dem Versicherungsgeschäft verbunden<br />

sind, erfolgt eine Erläuterung des daraus resultierenden<br />

Liquiditätsrisikos gemeinsam mit den korrespondierenden<br />

Versicherungsverträgen. Depotverbindlichkeiten haben<br />

keine vertraglich fixierte Fälligkeit, ihre Abwicklung erfolgt<br />

grundsätzlich in Abhängigkeit von der Abwicklung der<br />

korrespondierenden Rückstellungen. Beide Positionen bleiben<br />

daher in der folgenden Tabelle unberücksichtigt.<br />

Fälligkeitsstruktur<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Restlaufzeiten<br />

bis zu einem Jahr 1.335,6 1.422,8<br />

mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 6,7 12,7<br />

mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 1,6 30,9<br />

mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 30,7 6,9<br />

mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 1,2 4,3<br />

mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 279,7 213,8<br />

mehr als zehn Jahre 36,4 91,8<br />

Gesamt 1.692,0 1.783,2<br />

[23c]<br />

Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewerteten sonstigen Verbindlichkeiten<br />

Level 1 Level 2 Level 3<br />

zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />

Mio. € Mio. € Mio. €<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Gesamt Level 1 Level 2<br />

Mio. € Mio. € Mio. €<br />

Level 3 Gesamt<br />

Mio. € Mio. €<br />

Sonstige Verbindlichkeiten – Derivate 6,7 67,2 − 74,0 9,7 108,3 − 117,9<br />

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten bewerten wir derzeit<br />

nur Derivate mit negativem Marktwert zum beizulegenden<br />

Zeitwert.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

110<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[24] Beiträge<br />

[24a]<br />

Beiträge <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Gesamte Beiträge 18.561,5 20.269,5<br />

Gebuchte Bruttobeiträge 17.091,3 18.518,7<br />

Veränderung der Beitragsüberträge (− = Aufwand) − 49,9 − 183,5<br />

Verdiente Bruttobeiträge 17.041,4 18.335,3<br />

Abgegebene Bruttobeiträge 1.011,7 1.018,9<br />

Veränderung der Beitragsüberträge (RV-Anteil) (− = Ertrag) − 9,4 − 15,0<br />

Beiträge an Rückversicherer 1.002,2 1.004,0<br />

Verdiente Nettobeiträge 16.039,1 17.331,3<br />

Die Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />

werden entsprechend den internationalen<br />

Rechnungslegungsvorschriften nicht als Beiträge bilanziert,<br />

sondern bei der Veränderung der Deckungsrückstellung<br />

gekürzt. Sie beliefen sich im inländischen Lebens versicherungsg<br />

eschäft auf 62,0 (76,0) Mio. € und im inländischen<br />

Gesundheitsgeschäft auf 245,1 (320,9) Mio. €. Von den<br />

Beiträgen für Lebensversicherungsprodukte, bei denen<br />

der Versicherungsnehmer das Kapitalanlagerisiko trägt,<br />

werden lediglich die zur Deckung des Risikos und der<br />

Kosten kalkulierten Bestandteile der Prämie als Beitrag<br />

ausgewiesen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss111<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[24b]<br />

Gebuchte Bruttobeiträge<br />

nach Geschäftsfeldern und Sparten<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Leben Deutschland 3.930,1 4.165,0<br />

Gesundheit 4.932,5 5.974,5<br />

Komposit Deutschland 3.137,8 3.087,3<br />

davon:<br />

Kraftfahrt 625,8 623,1<br />

Unfall 700,2 711,3<br />

Feuer und Sach 558,1 538,0<br />

Haftpflicht 505,2 488,1<br />

Transport und Luftfahrt 143,5 124,9<br />

Rechtsschutz 419,3 421,1<br />

sonstige 185,7 180,8<br />

Direktversicherung 956,9 924,3<br />

davon:<br />

Leben 482,2 497,9<br />

Gesundheit 360,7 312,8<br />

Kraftfahrt 15,6 16,1<br />

Unfall 37,5 37,2<br />

sonstige 61,0 60,4<br />

Reiseversicherung 460,1 485,3<br />

International 3.673,9 3.882,4<br />

davon:<br />

Leben 1.355,9 1.454,5<br />

Komposit 2.318,0 2.427,9<br />

davon:<br />

Kraftfahrt 1.027,3 1.090,9<br />

Rechtsschutz 625,7 587,2<br />

sonstige 665,0 749,8<br />

Gesamt 17.091,3 18.518,7<br />

[24c]<br />

Gebuchte Bruttobeiträge<br />

nach Ländern<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Deutschland 13.161,0 13.284,6<br />

Polen 1.008,6 1.011,4<br />

Österreich 552,0 572,0<br />

Belgien 445,7 844,7<br />

Italien 406,3 497,7<br />

Türkei 301,6 306,3<br />

Großbritannien 226,1 209,6<br />

Niederlande 209,5 208,9<br />

Sonstige 780,5 1.583,5<br />

Gesamt 17.091,3 18.518,7


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss112<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[25] Technischer Zinsertrag<br />

In der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt eine<br />

Aufspaltung des operativen Ergebnisses in die Teil ergebnisgrößen<br />

versicherungstechnisches und nichtversicherungstechnisches<br />

Ergebnis. Hierbei wird der Versicherungstechnik<br />

eine Zinskomponente in Form des technischen<br />

Zinsertrags zugewiesen. Dieser Zinsertrag resultiert zum<br />

einen aus den Kapitalanlagen, welche die versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen bedecken. Daneben werden<br />

die Depotverbindlichkeiten als Bezugsgröße für den technischen<br />

Zinsertrag herangezogen. Damit wird auch der<br />

Anteil der Kapitalerträge, die den Depotzinsaufwendungen<br />

entsprechen, als Komponente in den technischen Zins<br />

einbezogen und in das versicherungstechnische Ergebnis<br />

umgegliedert.<br />

Je nach Art des betriebenen Versicherungsgeschäfts und<br />

der damit verbundenen gesetzlichen Regelungen ist der<br />

technische Zinsertrag bezogen auf die Bedeckung der<br />

versicherungstechnischen Rückstellungen unterschiedlich<br />

zu interpretieren:<br />

Im Geschäftsfeld Gesundheit entspricht der technische<br />

Zinsertrag der Zinszuführung zur Alterungsrückstellung<br />

(Rechnungszins) sowie der Zuführung zur Rückstellung für<br />

Beitragsrückerstattung. Diese beruht auf der Zinszuführung<br />

zur Rückstellung für erfolgs unabhängige Beitragsrückerstattung,<br />

dem den Rechnungszins überschreitenden<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen sowie der Beteiligung der<br />

Versicherungsnehmer an den sonstigen nichtversicherungstechnischen<br />

Ergebnisbestandteilen.<br />

Im Kompositgeschäft tragen wir der Tatsache Rechnung,<br />

dass in früheren Jahren gebildete Rückstellungen durch<br />

Kapitalanlagen mit höheren Zinsen bedeckt wurden, als das<br />

dem heutigen Marktzinsniveau entspricht. Daher entspricht<br />

der technische Zinsertrag der risikolosen Verzinsung unserer<br />

diskontierten versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

zum jeweils historischen Zins, unter Berücksichtigung der<br />

entsprechenden Laufzeit und Währung. Bilanzielle Rückstellungen<br />

oberhalb der diskontierten Rückstellungen<br />

werden kurzfristig verzinst.<br />

In der deutschen Lebensversicherung setzt sich der<br />

technische Zinsertrag zusammen aus den Gewinnen und<br />

Verlusten aus der fondsgebundenen Lebensversicherung,<br />

der Garantieverzinsung und der anhand der nicht versicherungs<br />

technischen Ergebnisquellen ermittelten Überschussbeteiligung.<br />

Im internationalen Lebensversicherungsgeschäft<br />

entspricht der technische Zinsertrag der risikolosen<br />

Verzinsung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

mit dem jeweiligen länderspezifischen langfristigen Zins,<br />

den Gewinnen und Verlusten aus der fondsgebundenen<br />

Lebensversicherung und der Überschuss beteiligung, soweit<br />

entsprechende Vertrags modelle vorliegen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss113<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[26] Versicherungsleistungen (netto)<br />

Versicherungsleistungen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle 13.542,9 14.999,8<br />

Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 475,8 336,0<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 1.428,1 430,2<br />

Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.919,0 1.418,6<br />

Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 190,3 184,6<br />

Versicherungsleistungen (brutto) 17.556,0 17.369,2<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle 1.131,6 675,7<br />

Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle − 214,1 28,0<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 39,9 100,4<br />

Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 3,1 7,5<br />

Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Aufwand) − 149,0 − 145,5<br />

Versicherungsleistungen (RV-Anteil) 811,5 666,1<br />

Zahlungen für Versicherungsfälle 12.411,3 14.324,1<br />

Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 689,9 308,0<br />

Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 1.388,1 329,8<br />

Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.915,9 1.411,0<br />

Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 339,3 330,1<br />

Versicherungsleistungen (netto) 16.744,4 16.703,1<br />

[27] Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto)<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Abschlussaufwendungen 2.597,6 2.819,1<br />

Verwaltungsaufwendungen 1.122,5 1.157,5<br />

Aktivierte Abschlusskosten 60,4 55,5<br />

Abschreibungen PVFP 19,8 26,5<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (brutto) 3.800,2 4.058,6<br />

Abschlussaufwendungen (RV-Anteil) 3,3 4,1<br />

Aktivierte Abschlusskosten (RV-Anteil) 24,9 − 7,7<br />

Erhaltene Provisionen aus dem in Rückdeckung gegebenem Versicherungsgeschäft 259,6 248,5<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (RV-Anteil) 287,8 244,9<br />

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.512,3 3.813,6


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss114<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[28] Kapitalanlageerträge und ‐aufwendungen (vor Umgliederung technischer Zins)<br />

Kapitalanlageerträge und -aufwendungen<br />

Laufende Erträge<br />

Zuschreibungen<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 198,7 216,2 11,7 3,3<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 6,3 7,3 − −<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 77,0 36,2 3,0 −<br />

Darlehen 2.241,2 2.169,7 1,8 −<br />

Sonstige Wertpapiere<br />

gehalten bis zur Endfälligkeit 0,5 1,1 − −<br />

jederzeit veräußerbar<br />

nicht festverzinslich 153,6 186,6 − 6,3<br />

festverzinslich 2.031,4 2.289,1 19,0 37,8<br />

2.185,0 2.475,7 19,0 44,1<br />

erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />

Handelsbestände<br />

nicht festverzinslich − 0,2 − −<br />

festverzinslich 0,6 1,1 9,6 10,4<br />

Derivate 68,5 86,3 453,9 856,0<br />

69,1 87,5 463,5 866,4<br />

Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />

nicht festverzinslich − − − −<br />

festverzinslich 5,5 5,5 19,0 −<br />

5,5 5,5 19,0 −<br />

Summe erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 74,6 93,0 482,5 866,4<br />

Summe Sonstige Wertpapiere 2.260,1 2.569,8 501,5 910,5<br />

Depotforderungen und sonstige Kapitalanlagen 30,0 42,8 − −<br />

Zwischensumme 4.813,4 5.042,1 518,0 913,8<br />

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />

Inhabern von Lebensversicherungspolicen − − − −<br />

Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, sonstige Aufwendungen − − − −<br />

Gesamt 4.813,4 5.042,1 518,0 913,8<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> veräußerten wir die Anteile an der<br />

vollkonsolidierten Tochtergesellschaft <strong>ERGO</strong> Daum Direct<br />

General Insurance Co. Ltd., Seoul. Zu weiteren Einzelheiten<br />

dieser Transaktion verweisen wir auf unsere Erläuterungen<br />

zum Konsolidierungskreis auf Seite 55 ff.<br />

Die Gewinne aus dem Abgang von Anteilen an ver bun de nen<br />

Unternehmen beinhalten im Wesentlichen eine nach trägl iche<br />

Kaufpreisanpassung in Höhe von 10,2 Mio. € aus dem Verkauf<br />

der internationalen Kranken versicherungs unter nehmen<br />

an die Munich Health Holding Aktien gesell schaft,<br />

München, in 2011.<br />

Die Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen<br />

enthalten Zinsaufwendungen von 5,8 (45,8) Mio. €, Aufwendungen<br />

für die Verwaltung von Kapitalanlagen von<br />

200,3 (200,9) Mio. € sowie Aufwendungen für Reparaturen<br />

und Instandhaltung von Grundstücken und Bauten von<br />

33,4 (26,3) Mio. €.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss115<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Erträge Aufwendungen Sonstige Erträge<br />

Ergebnis aus<br />

Gewinne aus dem Abgang Abschreibungen Verluste aus dem Abgang und Aufwendungen<br />

Kapitalanlagen<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

61,6 54,2 88,7 103,3 − 0,2 − − 183,2 170,4<br />

14,7 497,7 32,2 19,0 0,7 54,2 − 7,3 − 4,1 − 19,3 427,7<br />

0,6 21,9 15,9 6,6 − 4,6 − − 64,7 46,9<br />

131,5 100,8 8,1 58,2 63,5 10,8 − − 2.302,9 2.201,5<br />

− − − − − − − − 0,5 1,1<br />

145,3 177,1 64,6 259,3 64,2 166,8 − − 170,0 − 56,0<br />

381,0 429,0 6,3 1.142,6 465,1 195,1 − − 1.960,0 1.418,2<br />

526,3 606,1 70,9 1.401,9 529,3 361,8 − − 2.130,1 1.362,2<br />

− 0,1 − − − − − − − 0,2<br />

− − 0,1 0,8 − − − − 10,1 10,6<br />

101,8 295,8 189,3 364,5 208,0 421,6 − − 226,9 452,0<br />

101,8 295,9 189,4 365,3 208,0 421,6 − − 237,0 462,8<br />

− − − − 0,1 2,6 − − − 0,1 − 2,6<br />

0,3 4,9 2,4 − 0,4 17,6 − − 21,9 − 7,2<br />

0,3 4,9 2,4 − 0,4 20,2 − − 21,9 − 9,8<br />

102,2 300,8 191,9 365,3 208,5 441,8 − − 258,9 453,1<br />

628,4 906,9 262,8 1.767,2 737,8 803,6 − − 2.389,5 1.816,4<br />

− − 1,4 0,1 − − − − 28,6 42,6<br />

836,9 1.581,5 409,3 1.954,4 802,0 873,4 − 7,3 − 4,1 4.949,6 4.705,5<br />

− − − − − − 602,8 − 262,9 602,8 − 262,9<br />

− − − − − − − 290,8 − 326,6 − 290,8 − 326,6<br />

836,9 1.581,5 409,3 1.954,4 802,0 873,4 304,7 − 593,6 5.261,7 4.116,0


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss116<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[29] Sonstiges operatives Ergebnis<br />

Sonstiges operatives Ergebnis <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Vergütung für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 172,9 201,4<br />

Erträge aus eigengenutzten Immobilien 43,8 24,6<br />

Nicht aus Kapitalanlagen stammende Zinsen 27,0 50,7<br />

Erträge aus der Auflösung sonstiger nichtversicherungstechnischer Rückstellungen 56,2 59,2<br />

Übrige 52,6 23,7<br />

Sonstige operative Erträge 352,4 359,6<br />

Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 138,6 140,1<br />

Aufwendungen aus eigengenutzten Immobilien 14,0 33,0<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 95,9 107,5<br />

Sonstige Abschreibungen 26,6 37,0<br />

Zuführung zu sonstigen nichtversicherungstechnischen Rückstellungen 15,8 11,8<br />

Übrige 154,5 154,6<br />

Sonstige operative Aufwendungen 445,5 484,0<br />

Gesamt − 93,1 − 124,4<br />

[30] Sonstiges nicht operatives Ergebnis<br />

Sonstiges nicht operatives Ergebnis <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Währungskursgewinne 731,9 616,8<br />

Übrige 99,1 103,8<br />

Sonstige nicht operative Erträge 831,0 720,6<br />

Währungskursverluste 775,2 630,4<br />

Übrige 559,0 405,4<br />

Sonstige nicht operative Aufwendungen 1.334,3 1.035,8<br />

Sonstiges nicht operatives Ergebnis − 503,3 − 315,2<br />

In den sonstigen nicht operativen Aufwendungen (Übrige)<br />

sind Beträge für Restrukturierungsmaßnahmen im Zusammenhang<br />

mit der Neuausrichtung unserer Vertriebe in<br />

Deutschland in Höhe von insgesamt 258,1 (−) Mio. €<br />

enthalten.<br />

[31] Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

Unter Anwendung von IFRS 3 wurden die bilanzierten<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte nicht mehr planmäßig<br />

ab geschrieben. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurden<br />

zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit hin geprüft.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Geschäfts- oder<br />

Firmen werte aus der Kapitalkonsolidierung für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2012</strong> waren nicht erforderlich (2011:<br />

21,4 Mio. €).<br />

[32] Finanzierungskosten<br />

Unter Finanzierungskosten sind sämtliche Zinsaufwendungen<br />

und sonstigen Aufwendungen zu verstehen, die<br />

unmittelbar mit strategischem Fremdkapital zusammenhängen,<br />

das heißt nicht in einem originären und direkten<br />

Bezug zum operativen Versicherungsgeschäft stehen.<br />

Die Kosten in Höhe von 81,8 (65,8) Mio. € resultierten im<br />

Wesentlichen aus den Verbindlichkeiten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>AG</strong> gegenüber Gesellschaften der Munich Re.<br />

Die Darlehen dienen der Stärkung der Liquiditätsbasis und<br />

der Finanzierung strategischer Vermögenswerte.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss117<br />

Erläuterungen zur<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

[33] Ertragsteuern<br />

[33a]<br />

Der in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

aus gewiesene Ertragsteueraufwand setzt sich aus<br />

den tatsäch lich zu zahlenden und den Veränderungen<br />

der latenten Steuern zusammen. Dem tatsächlichen<br />

Steueraufwand stand ein latenter Steuerertrag gegenüber,<br />

der auf die Veränderung von Steuerabgrenzungsposten<br />

aufgrund von Umbewertungen zurückzuführen ist.<br />

Ertragsteueraufwand <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr 179,9 331,4<br />

Periodenfremde tatsächliche Steuern − 27,7 − 81,1<br />

Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. Umkehrung temporärer Unterschiede − 43,8 − 211,5<br />

Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. des Verbrauchs<br />

von Verlustvorträgen sowie Wertberichtigungen − 24,9 2,7<br />

Wertberichtigungen auf sonstige latente Steuern − −<br />

Periodenfremde latente Steuern − 7,0 13,0<br />

Gesamt 76,6 54,5<br />

[33b]<br />

Der Konzernsteuersatz entspricht der durchschnitt lichen<br />

Ertragsteuerbelastung aller inländischen Konzern unternehmen.<br />

Diese Belastung errechnet sich aus der deutschen<br />

Körperschaftsteuer in Höhe von 15 (15) % zuzüglich eines<br />

hierauf erhobenen Solidaritätszuschlags von 5,5 (5,5) %.<br />

Zusammen mit der Gewerbesteuer im Inland beträgt der<br />

konzerneinheitliche Steuersatz somit 32 (32) %. Ausgehend<br />

vom Ergebnis vor Ertragsteuern ergibt sich somit<br />

die folgende Überleitung des erwarteten Steuer aufwands<br />

auf den ausgewiesenen Ertragsteueraufwand:<br />

Überleitungsrechnung <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (nach sonstigen Steuern) 365,9 403,9<br />

x Konzernsteuersatz in Höhe von 32 (32)%<br />

= erwarteter Steueraufwand 117,1 129,3<br />

korrigiert um Steuereffekte aus:<br />

+ nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben 56,5 36,3<br />

− steuerlich außer Ansatz bleibenden Erträgen − 59,7 − 58,3<br />

+ Steuersatzdifferenzen − 2,1 − 13,6<br />

+ periodenfremden Steuern − 34,7 − 68,1<br />

+ Abschreibungen auf Geschäfts-, Firmen- oder Bestandswerte − 12,3<br />

+ sonstigen Auswirkungen − 0,6 16,6<br />

= Ertragsteueraufwand 76,6 54,5


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

118<br />

Konzernabschluss<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

<strong>ERGO</strong> berichtet auf der Grundlage unterschiedlicher Rechtsvorschriften<br />

über Risiken, denen sie im Rahmen ihrer<br />

Geschäfts tätigkeit ausgesetzt ist:<br />

IFRS 4 erfordert Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken,<br />

die aus Versicherungsverträgen resultieren. Nach IFRS 7<br />

sind analoge Ausführungen zu Risiken erforderlich, die<br />

aus Finanzinstrumenten herrühren. Daneben fordert<br />

§ 315 Abs. 2 Nr. 2 HGB für den Lagebericht ebenfalls Angaben<br />

zu den Risikomanagementzielen und ‐methoden, zu<br />

Sicherungsgeschäften sowie zu Risiken in Zusammenhang<br />

mit Finanzinstrumenten. Diese Anforderungen werden<br />

über den Deutschen Rechnungslegungs-Standard (DRS) 15<br />

zur Lageberichterstattung sowie DRS 5 und DRS 5–20 zur<br />

Risikoberichterstattung und zur Risikoberichterstattung bei<br />

Versicherungsunternehmen noch weiter präzisiert.<br />

Die Berichterstattung über Risiken betrifft nicht nur die<br />

Rechnungslegung, sondern auch die Tätigkeit des Integrierten<br />

Risikomanagements (IRM) von <strong>ERGO</strong>. Um beiden<br />

Perspektiven gerecht zu werden, werden Angaben über<br />

Risiken sowohl im Risikobericht innerhalb des Lageberichts<br />

als auch in den Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten sowie<br />

in den jeweiligen Erläuterungen zu Finanzinstrumenten<br />

im Anhang gemacht. Dabei fokussieren die Angaben<br />

im Risikobericht weitgehend auf eine rein ökonomische<br />

Sichtweise. Dieser Bericht erläutert ausführlich die Organisation<br />

des Risikomanagements sowie die Risikostrategie<br />

von <strong>ERGO</strong> und beschreibt kurz die wesentlichen Risiken,<br />

denen wir ausgesetzt sind.<br />

Der Anhang geht im Detail auf die unterschiedlichen<br />

Risiken aus Versicherungsverträgen ein und beschreibt die<br />

Unsicher heiten bei deren Bewertung. Gemäß den Vorgaben<br />

von IFRS 4 werden außerdem die Auswirkungen bei Änderung<br />

von Annahmen bei der Bewertung von Versicherungsverträgen<br />

und im Marktumfeld quantifiziert. Für Risiken<br />

aus Finanzinstrumenten enthalten die Erläuterungen im<br />

Anhang darüber hinaus entsprechend den Vorschriften des<br />

IFRS 7 Angaben zur maximalen Kreditrisikoexposition, zu<br />

den Restlaufzeiten und zum Rating sowie eine Sensitivitätsanalyse<br />

zum Marktpreisrisiko. Diese Angaben sind für<br />

die Einschätzung des Risikos ebenfalls von Bedeutung.<br />

Um einen vollständigen Überblick über die Risiken zu erhalten,<br />

denen <strong>ERGO</strong> ausgesetzt ist, sind sowohl der Risiko bericht<br />

als auch die Erläuterungen zu Risiken aus Versicherungsverträgen<br />

und Finanzinstrumenten im Anhang zu<br />

berücksichtigen, ergänzt um weitere Ausführungen in den<br />

Erläuterungen zu den Einzelpositionen. Soweit erforderlich,<br />

verweisen wir dementsprechend im Risikobericht oder in<br />

den Erläuterungen zu den jeweiligen Positionen auf die<br />

korrespondierenden Ausführungen.<br />

[34a] Risiken aus dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft<br />

Für Versicherungsverträge in der Lebens- oder Krankenversicherung<br />

sind primär biometrische Risiken, Zinsrisiken<br />

sowie Stornorisiken von Bedeutung. Die Bewertung der<br />

ver sicherungstechnischen Rückstellungen und der aktivierten<br />

Abschlusskosten basiert auf biometrischen Rechnungsgrundlagen,<br />

das heißt auf Annahmen zur Entwicklung<br />

der Sterblichkeit, Invalidisierung und Morbidität sowie auf<br />

vertrags- oder tarifspezifischen Diskont- bzw. Rechnungszinsen.<br />

Darüber hinaus gehen in die Bewertung Annahmen<br />

über die Stornowahrscheinlichkeit und die Überschussbeteiligung<br />

ein. Daneben sind sonstige Marktrisiken aus<br />

fondsgebundenen Verträgen und Risiken aus eingebetteten<br />

Derivaten sowie das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss119<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Biometrische Risiken<br />

Je nach Art der Versicherungsverträge sind unsere Bestände<br />

biometrischen Risiken in unterschiedlichem Maß ausgesetzt:<br />

Produktkategorie Charakteristika Wichtige Risiken<br />

Lebensversicherung<br />

Lebensversicherung (Todesfallschutz)<br />

Rentenversicherung<br />

Berufsunfähigkeits- und<br />

Invaliditätsversicherung<br />

Krankenversicherung<br />

Langfristige Verträge mit einer<br />

Todesfallleistung<br />

Überwiegend mit einer Kapitalauszahlung bei<br />

Ablauf<br />

Bei Vertragsabschluss fixierte Rechnungsgrundlagen,<br />

Beitragsanpassungen nicht<br />

möglich<br />

Überwiegend lebenslange garantierte<br />

Rentenzahlung<br />

Überwiegend bei Vertragsabschluss<br />

fixierte Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassungen<br />

nicht möglich<br />

Langfristige Verträge mit einer garantierten<br />

zeitlich befristeten Rente im Invaliditätsfall<br />

Bei Vertragsabschluss fixierte<br />

Rechnungsgrundlagen<br />

Überwiegend langfristige Verträge, welche<br />

die Übernahme von Kosten für medizinische<br />

Behandlung garantieren; zur Deckung erhöhter<br />

Kosten im Alter werden Rückstellungen<br />

gebildet<br />

Variable Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassung<br />

bei nachhaltigen Veränderungen<br />

der Kostenstruktur möglich<br />

Sterblichkeit (kurzfristig): Zunahme des Aufwands<br />

für Versicherungsfälle durch einmalige<br />

außergewöhnliche Umstände<br />

(z. B. Pandemien)<br />

Sterblichkeit (langfristig): Zunahme des<br />

Aufwands für Versicherungsfälle durch<br />

eine nachhaltige Zunahme der Sterblichkeit<br />

im Bestand<br />

Langlebigkeit: Zunahme des für die Zukunft<br />

erwarteten Aufwands für Altersrenten durch<br />

eine nachhaltige Zunahme der Lebens -<br />

erwartung im Bestand<br />

Invalidisierung: erhöhter Aufwand<br />

durch Zunahme der Fälle von Invalidität<br />

im Bestand sowie eine Verringerung<br />

des durchschnittlichen Alters, in dem<br />

ein Versicherungsfall eintritt.<br />

Langlebigkeit: erhöhter Aufwand durch<br />

Anstieg der durchschnittlichen Dauer<br />

des Rentenbezugs<br />

Morbidität: Zunahme der Kosten für medizinische<br />

Behandlung, die nicht durch Beitragsanpassungen<br />

aufgefangen werden können<br />

Zunahme des Aufwands für Versicherungsfälle<br />

durch einmalige außergewöhnliche<br />

Ereignisse (z. B. Pandemien)<br />

Stornorisiko: Abweichen des tatsächlichen<br />

Stornoverhaltens von den rechnungs mäßigen<br />

Stornowerten<br />

Die biometrischen Annahmen, die wir für die Bewertung der<br />

Versicherungsverträge in unseren Beständen verwenden,<br />

werden auf der Grundlage aktualisierter Bestandsinforma<br />

tionen regelmäßig überprüft. Dabei werden auch die<br />

länderspezifischen Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden<br />

beziehungsweise durch die Aktuarsvereinigungen<br />

berücksichtigt.<br />

Zudem ziehen wir Marktstandards heran, um die Angemessenheit<br />

der biometrischen Rechnungsgrundlagen sowie<br />

der darin enthaltenen Trendannahmen zu überprüfen. Dies<br />

kann dazu führen, dass sich die in den Rechnungsgrundlagen<br />

jeweils berücksichtigte Sicherheitsmarge verändert.<br />

Die Höhe der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

und der aktivierten Abschlusskosten beeinflusst dies nicht<br />

unmittelbar, solange Sicherheitsmargen vorhanden sind.<br />

Die biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir verwenden,<br />

sind nach Einschätzung der Verantwortlichen Aktuare<br />

ausreichend. Jedoch gehen wir bei der langfristigen<br />

Krankenversicherung auch künftig davon aus, dass sich<br />

die medizi nischen Behandlungsmöglichkeiten verbessern<br />

werden, was höhere Kosten nach sich ziehen kann. Für<br />

dieses Geschäft besteht dann in der Regel die Möglichkeit,<br />

veränderte Rechnungsgrundlagen durch eine Beitragsanpassung<br />

auszugleichen.<br />

Für das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft besteht<br />

dagegen vor allem das Risiko, dass einmalige außergewöhnliche<br />

Ereignisse kurzfristig zu höheren Aufwendungen<br />

führen.<br />

Gesetzgeberische und gerichtliche Eingriffe in die den<br />

Vertragsabschlüssen zugrunde liegenden Chancen- und<br />

Risikoverteilungen zwischen den Partnern von Versicherungsverträgen<br />

können die dargestellten biometrischen<br />

Risiken überlagern und gegebenenfalls erhöhen. Dadurch<br />

kann eine Anpassung der Rückstellung erforderlich werden.<br />

Die Sensitivität gegenüber Veränderungen der biometri schen<br />

Annahmen in der Lebensversicherung sowie bei lang fristigen<br />

Verträgen in der Krankenversicherung messen wir im<br />

Rahmen einer Embedded-Value-Analyse, siehe Seite 123.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss120<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Zinsrisiken<br />

Zu unterscheiden sind Zinsänderungs- und Zinsgarantierisiken.<br />

Zinsänderungsrisiken resultieren aus der Diskontierung<br />

der Deckungsrückstellung sowie von Teilen der Rückstellung<br />

für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle.<br />

Entsprechend den bilanziellen Bewertungsvorschriften wird<br />

der Diskontzins zu Vertragsbeginn fixiert und in der Regel<br />

im Vertragsverlauf nicht mehr angepasst. Insofern hängt<br />

die bilanzielle Bewertung dieser versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen zunächst nicht unmittelbar von der Höhe<br />

der Marktzinsen ab.<br />

Ökonomisch resultiert jedoch prinzipiell ein Zinsrisiko aus<br />

der Notwendigkeit, mit den Erträgen der Kapitalanlagen,<br />

welche die Rückstellungen bedecken, den kalkulatorisch<br />

zur Bewertung der Rückstellung verwendeten Diskontzins<br />

zu erwirtschaften.<br />

In der Lebensversicherung wird in der Regel über die<br />

gesamte Laufzeit eine implizite oder explizite Zinsgarantie<br />

auf der Basis eines zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />

fixierten Zinssatzes gewährt. Der zur Berechnung der<br />

Deckungs rück stellung verwendete Diskontzins ist für den<br />

überwiegenden Teil der Verträge in unseren Beständen<br />

identisch mit diesem Zinssatz. Aus dem Kapital anlageergeb<br />

nis ist – eventuell unter Einbeziehung des versicherungs<br />

technischen Ergebnisses – eine entsprechende<br />

Mindest verzinsung für die vertraglich garantierten Leistungen<br />

langfristig zu erwirtschaften. In der Kranken versicherung<br />

wird ebenfalls ein kalku lato rischer Diskontzins<br />

verwendet, um die Deckungsrückstellung zu bestimmen;<br />

dieser kann aber für langfristiges Geschäft grundsätzlich<br />

bei einer Beitragsanpassung verändert werden. Für das<br />

kurzfristige Geschäft besteht kein unmittelbares Zinsrisiko.<br />

Die für den Bestand relevanten Diskontzinsen für die<br />

Deckungs rückstellungen und die Rückstellung für noch<br />

nicht abgewickelte Versicherungsfälle können den Tabellen<br />

[16b] und [17a] des Konzernanhangs entnommen werden.<br />

In der deutschen Krankenversicherung wird darüber hinaus<br />

für die Beitragszuschlagsrückstellung und für die Rückstellung<br />

für Beitragsermäßigung im Alter, die nach HGB Teil der<br />

Deckungsrückstellung sind und gemäß IFRS in der Rückstellung<br />

für Beitragsrückerstattung auszuweisen sind, der<br />

auch bei der Beitragskalkulation gültige Diskontzins angewendet,<br />

der jedoch prinzipiell bei einer Beitragsanpassung<br />

innerhalb des zulässigen Rahmens zwischen 0 % und 3,5 %<br />

verändert werden kann.<br />

Den Rückstellungen, die nicht durch Depotforderungen<br />

bedeckt sind, stehen bedeckende Kapitalanlagen gegenüber.<br />

Das Hauptrisiko ergibt sich beim Auseinanderfallen<br />

der Laufzeiten dieser Kapitalanlagen und denen der Verpflichtungen<br />

(„Durations-Mismatch“) daraus, dass bei<br />

deutlich sinkenden Zinsen über die verbleibende Abwicklungsdauer<br />

der Verpflichtungen die Wiederanlageerträge<br />

hinter den Diskontzinsen zurückbleiben und sich daraus<br />

weitere Aufwendungen ergeben. Ein vollkommenes<br />

Laufzeiten-Matching der Verpflichtungen durch festverzinsliche<br />

Kapitalanlagen gleicher Laufzeiten wäre indes nicht<br />

sinnvoll, weil bei deutlich steigenden Zinsen die Versicherungsnehmer<br />

verstärkt ihre Stornorechte ausüben könnten<br />

und sich ein Liquiditätsbedarf für vorzeitige Auszahlungen<br />

ergeben würde.<br />

Die Sensitivität gegenüber dem Zinsrisiko messen wir im<br />

Rahmen einer Embedded-Value-Analyse, siehe Seite 123.<br />

Stornorisiken<br />

In der Rückversicherung ergibt sich ein Stornorisiko primär<br />

aus der mittelbaren Übernahme von Stornorisiken von<br />

den Zedenten. Durch eine geeignete Vertragsgestaltung<br />

werden in der Regel sowohl dieses Risiko als auch das wirtschaftliche<br />

Risiko einer außerplanmäßigen Kündigung von<br />

Rückversicherungsverträgen weitgehend ausgeschlossen.<br />

In der Lebensversicherung ist bei Verträgen mit Rückkaufrecht<br />

die bilanzierte versicherungstechnische Rückstellung<br />

grundsätzlich mindestens so hoch wie die zugehörigen<br />

Rückkaufswerte. Die Fortschreibung der aktivierten<br />

Abschlusskosten in der Lebensversicherung erfolgt unter<br />

Beachtung erwarteter Rückkäufe. Das Recht des Versicherungs<br />

nehmers auf eine beitragsfreie Fortführung des<br />

Vertrags bei angepassten garantierten Leistungen, das<br />

bei einigen Verträgen besteht, entspricht einem partiellen<br />

Storno und wird kalkulatorisch analog behandelt.<br />

Das Kapital wahlrecht bei der aufgeschobenen Rentenversicherung<br />

verschafft dem Versicherungsnehmer die<br />

Option, sich die Rente zu einem festgelegten Zeitpunkt<br />

durch eine Einmalzahlung abfinden zu lassen. Hier ergibt<br />

sich ein potenzielles Risiko, wenn bei einem Zinsniveau<br />

deutlich oberhalb des für die Rentenkalkulation verwendeten<br />

Diskontzinssatzes unerwartet viele Versicherungsnehmer<br />

ihr Wahlrecht ausüben. Es besteht jedoch keine<br />

unmittelbare Zins- oder Markt sensitivität, da die Ausübung<br />

des Wahlrechts aufgrund der vorhandenen Versicherungskomponente<br />

durch individuelle Faktoren beim Versicherungsnehmer<br />

entscheidend beeinflusst wird. Auch sind<br />

vertragliche Aspekte relevant; so ist in der betrieblichen


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss121<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Altersversorgung oder bei geförderten Produkten das<br />

Kapitalwahlrecht zum Teil ausgeschlossen oder stark einge<br />

schränkt. Beim nach IFRS 4 vorgeschriebenen Angemessen<br />

heitstest der versicherungstechnischen Passiva<br />

wird diese Option der Versicherungsnehmer explizit<br />

be rücksichtigt. In Abhängigkeit von den rechtlichen<br />

Rahmen bedingungen werden erwartete Übertragungswerte<br />

bei der Kalkulation der Rückstellungen in der Krankenversicherung<br />

berücksichtigt. Die hier jeweils zugrunde<br />

gelegten Annahmen werden regelmäßig überprüft.<br />

Die Sensitivität gegenüber einer Veränderung der Stornowahr<br />

scheinlichkeit in der Lebensversicherung sowie bei langfristigen<br />

Verträgen in der Krankenversicherung messen wir<br />

im Rahmen einer Embedded-Value-Analyse, siehe Seite 123.<br />

Sonstige Marktrisiken und eingebettete Derivate<br />

Neben der Zinsgarantie, die wir bei der Darstellung des<br />

Zinsrisikos analysieren, sind insbesondere Risiken aus der<br />

fondsgebundenen Lebensversicherung zu berücksichtigen.<br />

Andere eingebettete Derivate sind wirtschaftlich<br />

unwesentlich.<br />

Für die fondsgebundenen Versicherungsverträge in unseren<br />

Beständen werden die Kapitalanlagen für Rechnung und<br />

Risiko der Versicherungsnehmer gehalten. Somit ergibt sich<br />

hieraus kein unmittelbares Marktrisiko. Eine entsprechende<br />

Tarifgestaltung stellt sicher, dass die für eine garantierte<br />

Mindestleistung im Todesfall erforderlichen Beitragsanteile<br />

jeweils bedarfsgerecht entnommen werden, orientiert am<br />

aktuellen Fondsvermögen. Daneben können fondsgebundene<br />

Versicherungsverträge eine Bruttobeitragsgarantie<br />

enthalten, die in bestimmten Fällen durch einen Emittenten<br />

sichergestellt wird. Hierdurch reduziert sich unser Marktrisiko<br />

entsprechend, es besteht jedoch ein Forderungsausfallrisiko.<br />

Um dieses zu reduzieren, stellen wir hohe Anforderungen an<br />

die Bonität des Emittenten.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Für <strong>ERGO</strong> könnte ein Liquiditätsrisiko bestehen, wenn<br />

der Zahlungsmittelabfluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />

und die mit dem Geschäft in Zusammenhang<br />

stehen den Kosten den Zahlungsmittelzufluss aus Beiträgen<br />

sowie aus Kapitalanlagen übersteigen würden. Für unser<br />

größten teils langfristiges Geschäft analysieren wir daher<br />

den zukünftig erwarteten Saldo aus Zahlungszuflüssen<br />

durch Beitragszahlungen und aus Zahlungsabflüssen durch<br />

die Auszahlung von Versicherungsleistungen und Kosten.<br />

Für das Geschäft am Bilanzstichtag ergeben sich dabei<br />

die in der Tabelle auf der folgenden Seite dargestellten<br />

zukünftig erwarteten versicherungstechnischen Zahlungssalden<br />

nach Laufzeitbändern. Da nur versicherungstechnische<br />

Zahlungsströme betrachtet werden, gehen<br />

Rückflüsse, die aus Kapitalerträgen und frei werdenden<br />

Kapitalanlagen resultieren, nicht in die Quantifizierungen<br />

ein. Unter Berück sichtigung der Rückflüsse aus Kapitalanlagen,<br />

deren Zahlungs ströme durch unser Asset Liability<br />

Management weitgehend mit denjenigen der Verpflichtungen<br />

abgestimmt sind, entstehen in den zukünftigen<br />

Erwartungen durchweg positive Positionen, sodass das<br />

Liquiditätsrisiko dieser Versicherungsverträge entsprechend<br />

minimiert ist.<br />

Bei diesen Schätzwerten ist zu beachten, dass diese in<br />

die Zukunft gerichteten Angaben mit einer beträchtlichen<br />

Unsicherheit verbunden sein können.<br />

Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko siehe Risikobericht,<br />

Seite 37.<br />

Versicherungsleistungsrisiko<br />

Das Versicherungsleistungsrisiko besteht darin, dass aus<br />

einer im Voraus festgesetzten Prämie Versicherungsleistungen<br />

erbracht werden müssen, die zwar in ihrem Umfang<br />

vorab vereinbart wurden, deren Höhe aber von zukünftigen<br />

Entwicklungen der Krankheitskosten und der Inanspruchnahme<br />

von Versicherungsleistungen abhängig sind. Die<br />

Leistungsversprechen spielen dabei eine besondere Rolle.<br />

Auch für die Zukunft gehen wir von einer weiteren Verbesserung<br />

der medizinischen Möglichkeiten hin zu mehr<br />

Anwendungen und damit mehr Kosten aus. Deshalb<br />

wird das Verhältnis der kalkulierten zu den erforderlichen<br />

Versicherungsleistungen ständig überwacht. Für Tarife, in<br />

denen die erforderlichen Versicherungsleistungen nicht<br />

nur vorübergehend von den kalkulierten Leistungen abweichen,<br />

wird eine Beitragsanpassung durchgeführt. Die für<br />

die Kalkulation herangezogenen Rechnungsgrundlagen


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss122<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Lebensversicherung – Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) 1 <strong>2012</strong> 2011<br />

Mio. € 2 Mio. € 2<br />

Bis zu einem Jahr − 3.298 − 2.713<br />

Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren − 15.600 − 14.564<br />

Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 18.258 − 17.790<br />

Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 29.385 − 27.821<br />

Mehr als zwanzig Jahre − 37.614 − 35.985<br />

1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte)<br />

2 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle<br />

Krankenversicherung – Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) <strong>2012</strong> 2011<br />

Mio. € 1 Mio. € 1<br />

Bis zu einem Jahr 702 874<br />

Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 950 2.000<br />

Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 1.477 − 112<br />

Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 11.458 − 11.008<br />

Mehr als zwanzig Jahre 2 − 51.865 − 77.702<br />

1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle<br />

2 Der Rückgang dieser Schätzung vom Jahr 2011 auf das Jahr <strong>2012</strong> ist auf eine Anpassung der zugrundeliegenden Annahmen zurückzuführen.<br />

werden vom jeweiligen Verantwortlichen Aktuar und in den<br />

Fällen, in denen der Treuhänder die Grundlagen begutachtet,<br />

auch von diesem als angemessen angesehen. Durch diese<br />

Maßnahmen wird das Versicherungsleistungsrisiko stark<br />

eingeschränkt und begrenzt. Das Risiko besonders hoher<br />

Einzelschäden und des starken Anstiegs der Schäden durch<br />

eine Pandemie wird durch ein spezielles Rückversiche rungskonzept<br />

begrenzt.<br />

Maßnahmen zur Risikominderung<br />

Die Produktgestaltung sorgt für eine substanzielle Risikominderung.<br />

Überwiegend werden vorsichtige Rechnungsgrundlagen<br />

zur Festlegung der garantierten Leistungen<br />

verwendet; die Versicherungsnehmer erhalten über die<br />

garantierten Leistungen hinaus eine erfolgsabhängige<br />

Überschussbeteiligung. Aufgrund der entsprechenden<br />

Margen in den Rechnungsgrundlagen ist es auch unter<br />

moderat veränderten Annahmen möglich, die ausgesprochenen<br />

Garantien zu erbringen, ohne die Rückstellungen<br />

anpassen zu müssen. Bei adversen Entwicklungen tragen<br />

Teile der Rückstellung für Beitragsrückerstattung nach<br />

nationalen Vorschriften, Teile der Rückstellung für latente<br />

Beitragsrückerstattung aufgrund sonstiger Umbewertungen<br />

sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen,<br />

aufgrund derer wir Rückstellungen für latente<br />

Beitragsrückerstattung gebildet haben, erheblich zum<br />

Risikoausgleich bei.<br />

In der Krankenversicherung besteht zusätzlich bei den<br />

meisten langfristigen Verträgen die Möglichkeit, die<br />

Beiträge anzupassen. Sofern abzusehen ist, dass die An -<br />

nah men der Kalkulation nachhaltig nicht ausreichen,<br />

den Aufwand für Versicherungsfälle zu decken oder die<br />

tatsächlichen Sterblichkeiten wesentlich von den kalkulierten<br />

abweichen, können die Beiträge in der Regel entsprechend<br />

angehoben werden. Dadurch sind die wirtschaftlichen<br />

und bilanziellen Auswirkungen sowohl von<br />

Kostensteigerungen im Gesundheitswesen als auch von<br />

nachhaltigen Veränderungen der Morbidität eng begrenzt.<br />

Zu unseren Risikomanagement-Prozessen siehe auch<br />

Risiko bericht, Seite 31 ff.<br />

Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Mit einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 werden die<br />

versicherungstechnischen Rückstellungen und die aktivierten<br />

Abschlusskosten regelmäßig auf ihre Angemessenheit<br />

überprüft. Wenn sich dabei herausstellt, dass die mit den<br />

bisherigen Annahmen über die biometrischen Rechnungsgrundlagen,<br />

über die Diskontierung der Rückstellungen<br />

und über das Storno kalkulierten Beträge insgesamt nicht<br />

mehr ausreichend sind, erfolgt eine Anpassung. Dabei sind<br />

insbesondere die Möglichkeiten zur Überschussanpassung<br />

zu berücksichtigen. In der Krankenversicherung kann der<br />

Rechnungszins angepasst werden, wenn eine Anpassung<br />

des kalkulatorischen Rechnungszinses im Rahmen einer<br />

Beitragsanpassung erforderlich wird.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss123<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Sofern eine Anpassung erforderlich ist, erfassen wir einen<br />

Fehlbetrag erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung.<br />

Quantitative Auswirkungen von Veränderungen der<br />

Annahmen auf das langfristige Versicherungsgeschäft<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> misst die Sensitivität<br />

ihres langfristigen Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfts<br />

mithilfe einer ökonomischen Bewertung,<br />

basierend auf den Market Consistent Embedded Value<br />

Principles and Guidance des CFO-Forums, siehe Seite<br />

12. Dabei werden mehr als 97 (94) % des langfristigen<br />

Versicherungsgeschäfts abgedeckt. Die Abweichungen<br />

gegenüber der Einbeziehung des gesamten Versicherungsbestandes<br />

sind vernachlässigbar.<br />

Die hier angegebenen Sensitivitäten messen die Auswirkung<br />

von Veränderungen der Kalkulationsgrundlagen und<br />

der Kapitalmarktparameter auf den berechneten ökonomischen<br />

Wert unseres Geschäfts. Dabei sind Maßnahmen zur<br />

Risikominderung sowie steuerliche Effekte berücksichtigt.<br />

<strong>ERGO</strong> hält unverändert an den strengen Vorschriften einer<br />

marktkonsistenten Bewertung zum Jahresende fest.<br />

Embedded-Value-Sensitivitäten 1 <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Embedded Value am Bilanzstichtag 2.728 875<br />

Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsanstieg um 100 BP 2.298 2.369<br />

Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsrückgang um 100 BP − 3.769 − 4.009<br />

Veränderung bei einem Rückgang des Werts von Aktien und Grundbesitz um 10 % − 176 − 210<br />

Veränderungen bei einem Anstieg der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Sterblichkeitsrisiko − 42 − 48<br />

Veränderungen bei einem Rückgang der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Langlebigkeitsrisiko − 180 − 186<br />

Veränderung bei einem Anstieg der Morbidität um 5 % − 73 − 85<br />

Veränderung bei einem Anstieg der Stornowahrscheinlichkeit um 10 % 140 112<br />

1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte)<br />

[34b] Risiken aus dem Kompositversicherungsgeschäft<br />

Für diese Versicherungsverträge ist insbesondere das<br />

Schätzrisiko in Bezug auf die Höhe des erwarteten Schadenbedarfs<br />

für zukünftige Schäden aus laufenden Versicherungsverträgen<br />

(Beitragsrisiko) sowie für bereits eingetretene<br />

Versicherungsfälle (Reserverisiko) von Bedeutung. Um<br />

den Schadenbedarf zu schätzen, werden auch Kostensteigerungen<br />

berücksichtigt. Für Teile des Bestands besteht<br />

ein Zinsrisiko. Darüber hinaus ist das Liquiditätsrisiko zu<br />

berücksichtigen.<br />

Grundlage für die Bewertung des übernommenen Risikos<br />

ist eine Einschätzung der Schadenhäufigkeit, die für einen<br />

Vertrag oder ein Portfolio von Verträgen erwartet wird.<br />

Daneben ist die Schätzung der Schadenhöhe erforderlich,<br />

aus der sich eine mathematische Verteilung der erwarteten<br />

Schäden ergibt. Als Ergebnis liefern diese beiden Schritte<br />

eine Schätzung für den erwarteten Gesamtschaden in<br />

einem Portfolio. Als drittes Element sind die erwarteten<br />

Zahlungsströme für die Abwicklung eingetretener Schäden<br />

zu schätzen, die sich häufig über mehrere Jahre erstreckt.<br />

Beitragsrisiken<br />

Je nach Versicherungszweig sind unsere Bestände in<br />

unterschiedlichem Maß Schätzrisiken ausgesetzt. Aus den<br />

Schadenquoten und den Schaden‐/Kostenquoten der<br />

vergangenen Jahre lassen sich Rückschlüsse auf die historischen<br />

Schwankungsanfälligkeiten in den Versicherungszweigen<br />

sowie mögliche wechselseitige Abhängigkeiten<br />

ziehen. Die Volatilitäten sind sowohl auf Schwankungen<br />

der Schadenbelastungen als auch der Marktpreisniveaus<br />

für die gewährten Deckungen zurückzuführen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss124<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Beiträge sowie Schaden- und Kostenbelastung<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009<br />

nach Versicherungszweigen<br />

Bruttobeiträge in Mio. €<br />

Kraftfahrt 1.669 1.730 1.724 1.534<br />

davon Kraftfahrt Haftpflicht 936 942 910 808<br />

davon Kraftfahrt sonstiges 733 788 814 726<br />

Unfall 838 875 902 888<br />

Feuer/Sach 776 827 773 736<br />

Haftpflicht 584 560 532 516<br />

Transport/Luftfahrt 187 167 154 127<br />

Sonstige 801 754 735 693<br />

Rechtsschutz 1.045 1.009 968 942<br />

Gesamt 5.899 5.922 5.787 5.436<br />

Schadenquote in % (netto)<br />

Kraftfahrt 79,6 87,2 88,2 83,2<br />

davon Kraftfahrt Haftpflicht 85,1 89,6 90,6 84,7<br />

davon Kraftfahrt sonstiges 72,1 84,2 85,2 81,3<br />

Unfall 41,0 39,9 35,3 33,1<br />

Feuer/Sach 66,4 63,3 68,6 55,4<br />

Haftpflicht 62,5 56,8 46,1 55,0<br />

Transport/Luftfahrt 58,1 40,1 64,8 67,1<br />

Sonstige 51,9 51,8 52,3 53,0<br />

Rechtsschutz 55,5 55,0 55,2 57,7<br />

Gesamt 62,2 62,9 62,5 59,8<br />

Schaden‐/Kostenquote in % (netto)<br />

Kraftfahrt 105,1 113,2 113,9 108,0<br />

davon Kraftfahrt Haftpflicht 110,3 115,5 115,5 109,6<br />

davon Kraftfahrt sonstiges 98,1 110,3 112,1 106,0<br />

Unfall 78,5 77,0 72,2 68,5<br />

Feuer/Sach 103,8 100,3 104,7 90,7<br />

Haftpflicht 95,5 90,8 78,9 86,5<br />

Transport/Luftfahrt 99,1 87,8 94,4 93,1<br />

Sonstige 95,4 95,9 96,0 97,0<br />

Rechtsschutz 97,2 97,5 96,8 97,8<br />

Gesamt 97,2 98,3 97,0 93,5<br />

Bei der Abschätzung und Preiskalkulation übernommener<br />

Risiken spielt in allen Versicherungszweigen die Einschätzung<br />

der technischen, sozialen und demografischen<br />

Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle.<br />

In der Haftpflichtversicherung und in Teilen der Kraftfahrtversicherung<br />

ist darüber hinaus die Entwicklung der<br />

ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von<br />

Bedeutung. In den Sparten, in denen eine hohe Sensitivität<br />

in Bezug auf die zugrunde liegenden Annahmen über<br />

Naturkatastrophen besteht, beziehen wir bei der Abschätzung<br />

dieser Risiken erwartete Trends mit ein.<br />

Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Prämien risikogerecht<br />

kalkuliert haben. Mit einer gezielten Annahmepolitik,<br />

strengen Zeichnungsrichtlinien, Vollmachts- sowie<br />

Kompetenzregelungen wird die Eingrenzung von Risiken<br />

sichergestellt. Das systematische Controlling der Bestände<br />

und die regelmäßige Nachkalkulation der Prämien stellen<br />

sicher, dass Prämieneinnahmen und Schadenzahlungen<br />

in einem angemessenen Verhältnis stehen.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss125<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Reserverisiken<br />

Bei der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

besteht die Unsicherheit einer Besser- oder<br />

Schlechterabwicklung (Reserverisiko). Dabei wird insbesondere<br />

auf Situationen geachtet, in denen die Mittel, die<br />

für künftige Schadenzahlungen zurückgestellt wurden,<br />

möglicherweise unzureichend sind.<br />

Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für noch<br />

nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind Annahmen, die<br />

auf einer Analyse der historischen Schadenentwicklungsdaten<br />

von verschiedenen Versicherungszweigen beruhen.<br />

Um diese Daten zu analysieren und zu bewerten, setzen<br />

wir verschiedene etablierte aktuarielle Methoden ein. Diese<br />

berücksichtigen die unterschiedlichen Preis-, Deckungs-,<br />

Leistungs- und Inflationsniveaus. Dabei nutzen wir das in<br />

unseren Schaden- und Underwriting-Abteilungen vorhandene<br />

Spezialwissen und berücksichtigen alle bereits absehbaren<br />

zukünftigen Trends. Wir beobachten unsere Abwicklungsergebnisse<br />

kontinuierlich und gewährleisten dadurch,<br />

dass die Annahmen, die der Bewertung der Rückstellungen<br />

zugrunde liegen, immer den aktuellen Kenntnisstand<br />

widerspiegeln. Folglich kann sich bei der Abwicklung der<br />

Rückstellungen die Notwendigkeit ergeben, die ursprünglichen<br />

Einschätzungen des Schadenbedarfs zu revidieren<br />

und die Rückstellungen anzupassen.<br />

Für zukünftige Versicherungsrisiken aus bereits gezeichnetem<br />

Versicherungsgeschäft kann der tatsächliche<br />

Schadenbedarf vom erwarteten Schadenbedarf abweichen.<br />

Im Rahmen eines Angemessenheitstests nach IFRS 4<br />

wird überprüft, ob der erwartete Schadenbedarf inklusive<br />

Kosten höher ist als die erwarteten verdienten Beiträge<br />

zuzüglich der erwarteten anteiligen Kapitalanlageergebnisse.<br />

In einem solchen Fall erfolgt die Bildung zusätzlicher<br />

Rückstellungen. Auf Basis der Erfahrungen zurückliegender<br />

Jahre werden die entsprechenden Rückstellungen gebildet.<br />

Weder bei den Schadenquoten noch bei den Abwicklungsergebnissen<br />

haben sich in der Vergangenheit größere<br />

Schwankungen gezeigt.<br />

Die Entwicklung unserer Schadenrückstellungen sowie<br />

die entsprechenden Abwicklungsergebnisse sind unter [17]<br />

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />

dargestellt.<br />

Zinsrisiken<br />

Ökonomisch resultiert prinzipiell ein Zinsrisiko aus der<br />

Notwendigkeit, mit den Erträgen der Kapitalanlagen,<br />

welche die Rückstellungen bedecken, den kalkulatorisch<br />

zur Bewertung der Rückstellung verwendeten Diskontzins<br />

zu erwirtschaften. Bilanziell betrifft das Zinsrisiko nur die<br />

Teile der versicherungstechnischen Rückstellungen, die<br />

diskontiert werden. Dieses Risiko ergibt sich für uns aus<br />

den Deckungsrückstellungen für Unfallversicherung mit<br />

Beitragsrückgewähr (UBR) und Rentenversicherungsfälle.<br />

Da jedoch lediglich ca. 10,2 % der in diesem Zusammenhang<br />

zu betrachtenden Deckungs- und Schadenrückstellungen<br />

diskontiert sind, ist dieses Risiko als gering<br />

einzuschätzen. Falls die Kapitalerträge die Aufwände, die<br />

durch die Diskontierung entstehen, nicht decken würden,<br />

entstünden nicht einkalkulierte Verluste. In diesem Fall<br />

könnte eine Reserveanpassung erforderlich sein. Umgekehrt<br />

würden bei höheren Kapitalerträgen unvorhergesehene<br />

Gewinne entstehen.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Liquiditätsrisiken könnten sich ergeben, wenn der Zahlungs -<br />

mittelabfluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle und<br />

die mit dem Geschäft in Zusammenhang stehenden<br />

Kosten den Zahlungsmittelzufluss aus Beiträgen sowie<br />

aus Kapitalanlagen übersteigen würde. In der Kompositversicherung<br />

ist zu differenzieren zwischen Zahlungen<br />

für Versicherungsfälle, für die bereits in den Vorjahren<br />

Schadenrückstellungen gebildet wurden, und unmittelbaren<br />

Zahlungen, das heißt Zahlungen für Schäden, die im<br />

laufenden Geschäftsjahr angefallen sind. Soweit für Versicherungsfälle<br />

Schadenrückstellungen gebildet werden,<br />

lässt sich das Liquiditätsrisiko durch unser Asset Liability<br />

Management, bei dem sich die Kapitalanlage am Charakter<br />

der Verpflichtungen orientiert, minimieren. Die unmittelbaren<br />

Zahlungen stellen nur einen Teil der insgesamt zu<br />

leistenden Zahlungen dar, deren Anteil nach unseren<br />

Erfahrungen im Zeitablauf stabil ist, sodass sich auch diesbezüglich<br />

die Liquiditätsrisiken durch das Asset Liability<br />

Management entsprechend reduzieren lassen.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt, dass in den zurückliegenden<br />

Kalenderjahren durchweg eine positive Liquiditäts situation<br />

vorlag.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss126<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Zahlungsflüsse und liquide Mittel<br />

der einzelnen Kalenderjahre (brutto) 1 <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2010<br />

Mio. €<br />

2009<br />

Mio. €<br />

2008<br />

Mio. €<br />

Prämieneingang 5.899 5.922 5.787 5.436 5.041<br />

Schadenzahlungen Geschäftsjahr 1.776 1.828 1.871 1.686 1.430<br />

Schadenzahlungen Vorjahre 1.638 1.605 1.423 1.319 1.267<br />

Kosten 2.037 2.039 1.965 1.799 1.601<br />

Liquide Mittel 448 450 529 632 743<br />

1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle<br />

Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko siehe Risikobericht,<br />

Seite 37.<br />

Auswirkungen von Veränderungen der versicherungstechnischen<br />

Annahmen auf das Eigenkapital sowie die<br />

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Bei der Überwachung unseres Bestands überprüfen wir, ob<br />

die ursprünglichen Annahmen anzupassen sind. Mit dem<br />

Angemessenheitstest nach IFRS 4 überprüfen wir den<br />

unter aktualisierten Annahmen erwarteten Schadenbedarf.<br />

Dabei werden unsere Maßnahmen zur Risikominderung<br />

berücksichtigt. Ist es erforderlich, die versicherungstechnischen<br />

Rückstellungen anzupassen, erfassen wir dies in<br />

der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />

Maßnahmen zur Risikominderung<br />

Durch eine Zeichnungspolitik, die auf eine systematische<br />

Diversifikation abzielt, also die möglichst breite Mischung<br />

und Streuung von Einzelrisiken, reduzieren wir die Volatilität<br />

für unser Versicherungsportfolio insgesamt erheblich.<br />

Aufgrund der starken Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft<br />

ergeben sich zum einen nur geringe Risiken in<br />

Bezug auf zukünftige Cashflows und zum anderen eine<br />

geringe Exponierung gegenüber Groß- und Größtschäden.<br />

Durch unsere Rückversicherungsprogramme sind hohe<br />

Einzelschäden und daraus resultierende hohe Haftungssummen<br />

sowie die Auswirkungen von Kumulereignissen<br />

wirksam begrenzt und damit im Sinne einer ertragsorientierten<br />

Unternehmenssteuerung in ihrem negativen Einfluss<br />

planbar gestaltet. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen<br />

wir uns risikobezogener Rückversicherungslösungen. Mit<br />

der passiven Rückversicherung verfolgen wir insbesondere<br />

die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergebnisse<br />

zu reduzieren. Dadurch verringert sich das betriebsnotwendige<br />

Eigenkapital, und gleichzeitig verbessert sich die<br />

Planbarkeit der Ergebnisse. Zur Ermittlung unseres Rückversicherungsbedarfs<br />

analysieren wir regelmäßig unter<br />

anderem die Brutto-/Netto-Exponierung unserer Versicherungsbestände<br />

mit besonderem Fokus auf den Bereich der<br />

Kumulgefahren und leiten daraus Handlungsfelder für die<br />

Steuerung der Rückversicherungsstruktur ab.<br />

Aufgrund der besonderen Bedeutung der Elementarversicherungen<br />

und der damit einhergehenden Exponierung<br />

der Gesellschaften werden die Bestände regelmäßig<br />

anhand anerkannter aktuarieller Methoden evaluiert. Die<br />

Ergebnisse dieser Analysen bilden die Grundlage für Art<br />

und Höhe der Naturkatastrophen-Schutzprogramme. Die<br />

jeweiligen Netto-Selbstbehalte stellen für die Gesellschaften<br />

finanziell verkraftbare Größen dar. In den Privatkundensparten<br />

liegen sehr homogene Bestände vor. Trotzdem<br />

werden im Rahmen der internen Risikomodellierung Groß-,<br />

Kumul- und Basisschäden modelliert und die Wirkung der<br />

aktuellen Rückversicherungsstruktur daran getestet. Dabei<br />

werden für Groß- und Kumulschäden die derzeit gebräuchlichen<br />

Verteilungsannahmen (Pareto und verallgemeinerte<br />

Pareto) für die Schadenhöhe verwendet. Dieses interne<br />

Risikomodell wird zusätzlich zur Steuerung des Rückversicherungsbedarfs<br />

verwendet und ist Teil des internen<br />

Risikomanagement-Prozesses. Die Gewerbe- und Industriesparten<br />

sind aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Höhe<br />

der jeweiligen Versicherungswerte durch eine Heterogeni tät<br />

der Bestände geprägt. Im Rahmen einer internen Risikomodellierung<br />

werden daher Groß-, Kumul- und Basisschäden<br />

sehr individuell bewertet, und dementsprechend<br />

wird die Auswirkung der jeweils aktuellen, ebenfalls sehr<br />

individuellen Rückversicherungsstruktur permanent daran<br />

getestet und bei Bedarf angepasst. Bedarfsweise werden<br />

hohe Einzelrisiken über Mitversicherungsgeschäfte oder<br />

fakultative Rückversicherungslösungen diversifiziert.<br />

Zudem schaffen wir, wo es nach nationalen Versicherungsaufsichts-<br />

und Rechnungslegungsregeln geboten ist,<br />

Rückstellungen für Schwankungen im Ergebnisverlauf, die<br />

jedoch keinen Eingang in unseren IFRS-Konzernabschluss<br />

finden.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss127<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

[34c] Bonitätsrisiken aus passivem Rückversicherungsgeschäft<br />

Für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft<br />

ist darüber hinaus das Ausfallrisiko relevant.<br />

Für die in Rückdeckung gegebenen Rückstellungen ergeben<br />

sich Bonitäten unserer Rückversicherer gemäß unten<br />

stehen der Tabelle.<br />

Hiervon sind 96 % unmittelbar durch Depots besichert. Ein<br />

Bonitätsrisiko für diesen Anteil entfällt. Angaben zu Risiken<br />

aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft<br />

machen wir im Risikobericht auf Seite 34.<br />

In Rückdeckung gegebene versicherungstechnische Rückstellungen nach Rating <strong>2012</strong><br />

%<br />

2011<br />

%<br />

AAA 4 3<br />

AA 80 62<br />

A 15 13<br />

BBB und geringer − −<br />

Kein Rating verfügbar 2 22<br />

[34d] Marktpreisrisiko aus Finanzinstrumenten – Sensitivitätsanalyse<br />

Die Sensitivitätsanalyse zeigt den Effekt von Kapitalmarktereignissen<br />

auf den Wert der Kapitalanlagen sowie die<br />

entsprechenden Auswirkungen auf die Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung.<br />

Aktien-, Zins- und Währungssensitivitäten<br />

werden unabhängig voneinander, das heißt<br />

ceteris paribus, durchgeführt. Die Basis dafür ist die<br />

Bestimmung der Marktwertänderung unter ausgewählten<br />

Kapitalmarktszenarien, die wie folgt durchgeführt wird:<br />

Der Analyse der Aktien und Aktienderivate liegt eine Marktwertänderung<br />

von ± 10 % und ± 30 % des deltagewichteten<br />

Exposure zugrunde. Beteiligungen und alternative Anlagen<br />

(Private Equity, Hedgefonds und Commodities) werden<br />

zusammen mit den Aktien analysiert. Für zinssensitive<br />

Instrumente hingegen wird die Marktwertänderung einer<br />

globalen Zinsänderung in Höhe von + 100 BP, ± 50 BP und<br />

− 25 BP über Duration und Konvexität bestimmt. Die Reaktion<br />

von Zinsderivaten auf die Marktwertänderung des<br />

Underlyings wird über das Delta des Derivats berücksichtigt.<br />

Währungsveränderungen betreffen sowohl zins- als<br />

auch aktiensensitive Instrumente und den Beteiligungsbereich.<br />

Die Bestimmung der Sensitivität von Instrumenten<br />

in Fremdwährung erfolgt durch Multiplikation des Euro-<br />

Marktwerts mit der angenommenen Wechselkursänderung<br />

von ± 10 %.<br />

Die im Folgenden aufgeführten Effekte der Kapital marktereignisse<br />

berücksichtigen nicht die Steuer sowie die Rückstellung<br />

für Beitrags rück erstattung (Bruttodar stellung).<br />

Das heißt, die Analyse berücksichtigt nicht die Effekte, die<br />

sich aufgrund der Überschussbeteiligung der Versiche rungsnehmer<br />

in der Personenversicherung ergeben. Die nachfolgend<br />

dargestellten Auswirkungen auf die Ergebnisse und<br />

das Eigenkapital würden sich bei Berücksichtigung dieser<br />

Effekte erheblich reduzieren. Es wird auch davon ausgegangen,<br />

dass die Änderungen am Kapitalmarkt instantan<br />

eintreten und damit Limitsysteme und aktives Gegensteuern<br />

nicht greifen. Bei der Analyse wurden ca. 99 % der Kapitalanlagen<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> berücksichtigt.<br />

Marktpreisrisiko Aktien<br />

Ein Anstieg der Aktienkurse wirkt sich zum überwiegenden<br />

Teil erfolgsneutral im Eigenkapital aus. Bei einem Kursanstieg<br />

resultierende Abschreibungen auf Absicherungen<br />

werden erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

realisiert. Ein Rückgang der Aktienkurse hingegen<br />

spiegelt die Wertänderung zum Großteil in der Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

wider. Hier werden Abschreibungen<br />

auf Aktien realisiert, die teilweise durch die ebenfalls<br />

erfolgswirksamen Zuschreibungen der Absicherungen<br />

kompensiert werden.<br />

Die nicht linearen Effekte von Aktienoptionen oder anderen<br />

asymmetrischen Strategien sind wegen des gewählten<br />

delta gewichteten Ansatzes in dieser Darstellung nicht<br />

berücksichtigt.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss128<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Marktwertveränderung aktienkurssensitiver<br />

Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />

Kapitalanlagen<br />

Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1 Gewinn/Verlust 1<br />

Eigenkapital 1<br />

Aktienkursveränderung<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Anstieg um 30 % − 129 590 − 123 352<br />

Anstieg um 10 % − 53 197 − 41 117<br />

Rückgang um 10 % − 54 − 88 − 42 − 35<br />

Rückgang um 30 % − 255 − 169 − 158 − 69<br />

Marktwerte zum 31.12. 2.674 1.876<br />

1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)<br />

Marktpreisrisiko Zinsen<br />

Die Berechnung der Marktpreisveränderung der zinssensitiven<br />

Kapitalanlagen erfolgt durch eine Parallelverschiebung der<br />

Zinskurve und eine Neubewertung der festverzinslichen<br />

Wertpapiere und Zinsderivate aufgrund ihrer Duration und<br />

Konvexität. Cash-Bestände und andere Derivate gehen in<br />

die Berechnung nicht ein. Die wesentlichen strategischen<br />

Zinsderivate sind Receiver-Swaps und Swaptions. Zur<br />

tak tischen Steuerung werden Renten-Futures eingesetzt.<br />

Die festverzinslichen Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

reagieren auf Zinsänderungen marktwertig<br />

ähnlich einer Kupon-Anleihe mit ca. acht Jahren Restlauf<br />

zeit. Da ein Teil der Kapitalanlagen zu fortgeführten<br />

An schaffungskosten bewertet wird, weichen die ausgewiesenen<br />

Effekte jedoch hiervon ab.<br />

Die Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung sind im Vergleich zu den Auswirkungen auf das<br />

Eigenkapital bei Zinsänderungen gering, da der größte<br />

Teil der Wertänderungen der festverzinslichen Anlagen<br />

erfolgsneutral über das Eigenkapital gebucht wird. Auch<br />

werden rund 50 % der bei dieser Analyse berücksichtigten<br />

Kapitalanlagen zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet, sodass Veränderungen der Marktwerte im<br />

Abschluss keine Auswirkungen haben.<br />

Ökonomisch steht dem Eigenkapitaleffekt der festverzinslichen<br />

Kapitalanlagen die Änderung des ökonomischen<br />

Werts der Verbindlichkeiten gegenüber. Deshalb steuert<br />

unser Asset Liability Management die Kapitalanlagen so,<br />

dass sich die Wirkung von Zinsänderungen auf den Wert<br />

der Kapitalanlagen und auf den ökonomischen Wert der<br />

Verbindlichkeiten weitgehend aufheben. Diese Gegenposition<br />

ist jedoch bilanziell nicht wirksam, da bilanziell<br />

wesentliche Teile der Verbindlichkeiten nicht auf der Basis<br />

der aktuellen Zinskurven bewertet werden.<br />

Marktwertveränderung<br />

Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />

zinssensitiver Kapitalanlagen<br />

Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1 Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1<br />

Zinsveränderung<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Anstieg um 100 BP − 338 − 3.158 − 352 − 2.710<br />

Anstieg um 50 BP − 188 − 1.633 − 201 − 1.397<br />

Rückgang um 25 BP 108 856 119 730<br />

Rückgang um 50 BP 224 1.739 251 1.480<br />

Marktwerte zum 31.12. 122.377 110.487<br />

1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss129<br />

Erläuterungen zu Risiken aus<br />

Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />

Marktpreisrisiko Wechselkurse<br />

Etwas weniger als die Hälfte des berücksichtigten Fremdwährungsexposure<br />

resultiert aus dem Britischen Pfund,<br />

etwa ein Drittel aus US Dollar-notierten Investments. Die<br />

geringe Sensitivität gegenüber Wechselkursveränderungen<br />

ist auf eine umfassende Währungsabsicherung zurückzuführen.<br />

Bei dieser Analyse ist ein Anstieg um 10 % im<br />

Wechselkurs als eine Aufwertung der ausländischen<br />

Währung um 10 % im Vergleich zum Euro zu verstehen.<br />

Marktwertveränderung wechselkurssensitiver<br />

Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />

Kapitalanlagen<br />

Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1 Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1<br />

Wechselkursveränderung<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Anstieg um 10 % 173 19 154 18<br />

Rückgang um 10 % − 173 − 19 − 154 − 18<br />

Marktwerte zum 31.12. 5.219 3.868<br />

1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

130<br />

Konzernabschluss<br />

Sonstige Angaben<br />

[35] Personalaufwand<br />

Personalaufwand <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Löhne und Gehälter 1.419,1 1.506,4<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 299,6 299,8<br />

Aufwendungen für Altersversorgung 100,9 99,0<br />

Gesamt 1.819,5 1.905,2<br />

[36] Langfristiger Incentive-Plan<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> und einzelne ihrer<br />

Tochtergesellschaften legten in den Jahren 2002 − 2009<br />

im jährlichen Abstand langfristige Incentive-Pläne für die<br />

Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Geschäftsführer<br />

auf. Diese Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung<br />

zielt auf die nachhaltige Steigerung des Aktienkurses<br />

der Münchener-Rück-Aktie ab. Die Berechtigten<br />

erhielten eine bestimmte Anzahl Wertsteigerungsrechte,<br />

die nur ausgeübt werden können, wenn eine zweijährige<br />

Sperrfrist eingehalten wird, die Münchener-Rück-Aktie<br />

seit Planbeginn um mindestens 20 % gestiegen und der<br />

Euro Stoxx 50 wenigstens zweimal über einen Zeitraum<br />

von drei Monaten während der insgesamt siebenjährigen<br />

Planlaufzeit übertroffen worden ist. Der Bruttobetrag, der<br />

aus der Ausübung der Wertsteigerungsrechte erzielt werden<br />

kann, ist begrenzt auf eine Steigerung um maximal<br />

150 % des Basiskurses. Bisher konnten aus den Plänen, die<br />

2003 − 2006 und 2009 aufgelegt wurden, Wertsteigerungsrechte<br />

ausgeübt werden. Nachfolgend werden die langfristigen<br />

Incentive-Pläne dargestellt, deren Laufzeit zu Beginn<br />

des Berichtsjahres noch nicht beendet war.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss131<br />

Sonstige Angaben<br />

Incentive-Plan 2009 2008 2007 2006 2005<br />

Planbeginn 01.07.2009 01.07.2008 01.07.2007 01.07.2006 01.07.2005<br />

Planende 30.06.2016 30.06.2015 30.06.2014 30.06.2013 30.06.<strong>2012</strong><br />

Basiskurs 97,57 € 121,84 € 134,07 € 108,87 € 88,10 €<br />

Innerer Wert <strong>2012</strong> für ein Recht 36,83 € 12,56 € 0,33 € 25,53 € 46,30 €<br />

Beizulegender Zeitwert <strong>2012</strong> für ein Recht 36,83 € 12,99 € 7,06 € 25,53 € −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2004 − − − − −<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − −<br />

Zugang − − − − 158.648<br />

Ausgeübt − − − − −<br />

Verfallen − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2005 − − − − 158.648<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − −<br />

Zugang − − − 130.667 −<br />

Ausgeübt − − − − −<br />

Verfallen − − − − 3.072<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2006 − − − 130.667 155.576<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − −<br />

Zugang − − 94.115 − −<br />

Ausgeübt − − − − 30.486<br />

Verfallen − − 10.422 6.849 −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2007 − − 83.693 123.818 125.090<br />

Ausübbar am Jahresende − − − − 125.090<br />

Zugang − 132.306 − − −<br />

Ausgeübt − − − − 16.983<br />

Verfallen − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2008 − 132.306 83.693 123.818 108.107<br />

Ausübbar am Jahresende − − − 123.818 108.107<br />

Zugang 118.979 5.707 3.605 5.868 −<br />

Ausgeübt − − − − 13.304<br />

Verfallen − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2009 118.979 138.013 87.298 129.686 94.803<br />

Ausübbar am Jahresende − − 87.298 129.686 94.803<br />

Zugang − − − − −<br />

Ausgeübt − − − − 43.953<br />

Verfallen − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2010 118.979 138.013 87.298 129.686 50.850<br />

Ausübbar am Jahresende − 138.013 87.298 129.686 50.850<br />

Zugang − − − − −<br />

Ausgeübt − − − − 26.957<br />

Verfallen − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember 2011 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893<br />

Ausübbar am Jahresende 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893<br />

Zugang − − − − −<br />

Ausgeübt 109.813 − − 121.603 23.893<br />

Verfallen − − − − −<br />

Zahl der Rechte am 31. Dezember <strong>2012</strong> 9.166 138.013 87.298 8.083 −<br />

Ausübbar am Jahresende 9.166 138.013 87.298 8.083 −


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss132<br />

Sonstige Angaben<br />

[37] Kapitalflussrechnung<br />

Zur Kommentierung der Kapitalflussrechnung siehe<br />

Lagebericht Seite 25 f.<br />

[38] Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen<br />

0,7 (0,8) Mio. €.<br />

Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder für ihre Tätigkeiten<br />

im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen<br />

beliefen sich auf 8,3 (8,2) Mio. €. Ehemalige<br />

Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten<br />

4,4 (5,1) Mio. €; für laufende Pensionen und Anwart schaften<br />

auf Pensionen für diesen Personenkreis wurden 48,1 (41,2)<br />

Mio. € zurückgestellt.<br />

Die Übersicht über die Mitglieder des Aufsichtsrats und des<br />

Vorstands befindet sich auf den Seiten 14 und 15. Sie ist ein<br />

Bestandteil des Konzernanhangs.<br />

[39] Gruppenzugehörigkeit<br />

Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> in<br />

München, München, hält zum 31. Dezember <strong>2012</strong> un mittelbar<br />

und über ihre Tochtergesellschaft P. A. N. GmbH & Co.<br />

KG, Grünwald, 100,00 % des gezeichneten Kapitals der <strong>ERGO</strong><br />

<strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>AG</strong>, Düsseldorf, hat zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

den vorliegenden Konzernabschluss nach den International<br />

Financial Reporting Standards aufgestellt und wird darüber<br />

hinaus in den Konzernabschluss der Münche ner Rückversicherungs-Gesellschaft<br />

<strong>AG</strong> in München einbe zogen.<br />

Die Konzernabschlüsse werden über die Internetseite des<br />

Unternehmensregisters zugänglich gemacht. Auf Wunsch<br />

sind sie bei den Gesellschaften erhältlich.<br />

[40] Abschlussprüferhonorare<br />

Für Leistungen, die der Konzernabschlussprüfer (KPMG<br />

Bayerische Treuhandgesellschaft <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft, München, und<br />

deren verbundene Unternehmen i. S. v. § 271 Abs. 2 HGB) für<br />

das Mutterunternehmen und konsolidierte Tochterunternehmen<br />

erbracht hat, wurde im Geschäftsjahr folgendes<br />

Honorar als Aufwand erfasst:<br />

Die verbundenen Unternehmen der KPMG Bayerische<br />

Treuhandgesellschaft <strong>AG</strong> umfassen folgende Gesellschaften:<br />

KPMG Deutschland, KPMG Spanien, KPMG Schweiz,<br />

KPMG LLP (UK), KPMG Belgien, KPMG Niederlande,<br />

KPMG Luxemburg, KPMG Türkei, KPMG Russland,<br />

KPMG Georgien, KPMG Ukraine, KPMG Armenien,<br />

KPMG Kasachstan, KPMG Kirgistan, KPMG Norwegen,<br />

KPMG Kuwait, KPMG Jordanien und KPMG Saudi-Arabien.<br />

Zusammensetzung der Abschlussprüferhonorare <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

Abschlussprüfungen 4,3 1 4,3<br />

Andere Bestätigungsleistungen 1,2 1 1,4<br />

Steuerberatungsleistungen 0,1 0,2<br />

Sonstige Leistungen 1,2 0,6<br />

Gesamt 6,8 6,6<br />

1 Davon 4,6 Mio. € Honorare der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss133<br />

Sonstige Angaben<br />

[41] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />

Mit der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> in<br />

München, München, und einigen ihrer Rückversicherungs-<br />

Tochterunternehmen unterhält die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

verschiedene Rückversicherungsbeziehungen.<br />

Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 597,2 (639,5) Mio. €<br />

Beiträge, d. h. 59,0 (62,8) % der gesamten Rückversicherungsbeiträge,<br />

dort in Rückdeckung gegeben. Von den Aufwendungen<br />

für Versicherungsfälle wurden im Geschäftsjahr<br />

422,4 (358,1) Mio. € von diesen Rückversicherern<br />

geleistet.<br />

Der Anteil dieser Gesellschaften an den Depotverbindlichkeiten<br />

beträgt 2.221,6 (2.325,3) Mio. €. Bei den Abrechnungsforderungen<br />

aus dem Rückversicherungsgeschäft<br />

beträgt der Anteil 52,0 (55,9) Mio. €, an den Abrechnungsverbindlichkeiten<br />

18,2 (2,1) Mio. €.<br />

Im Berichtsjahr wurden Rückversicherungsbeziehungen<br />

zur Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> in<br />

München, München, neu geordnet. Der vereinbarte Ablösepreis<br />

betrug 472,5 Mio. €.<br />

Neben den bestehenden nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

zum Munich Re Konzern bestehen zum Bilanzstichtag<br />

weitere Darlehensverbindlichkeiten zu Tochterunternehmen<br />

der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong><br />

in München, München. Der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

wurden 30,0 (180,0) Mio. € von der Itus Verwaltungs <strong>AG</strong>,<br />

Grünwald, sowie 65,0 (65,0) Mio. € von der Proserpina<br />

Vermögensverwaltungs gesellschaft mbH, München,<br />

gewährt.<br />

Im Rahmen eines Funktionsausgliederungsvertrages hat<br />

die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> das Portfolio management<br />

der Kapitalanlagen sowie deren Verwaltung auf die ME<strong>AG</strong><br />

MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH über tragen. Der<br />

Funktionsausgliederungsvertrag umfasst die Verwaltung<br />

des Grundvermögens, sämtlicher handel barer in- und ausländischer<br />

Wertpapiere sowie der Darlehen. Zusätzlich übernimmt<br />

die ME<strong>AG</strong> MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH<br />

Aufgaben im Bereich der Baurevision. Die ME<strong>AG</strong> MUNICH<br />

<strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH ist ein assoziiertes Unternehmen<br />

der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Der Anteil der<br />

ME<strong>AG</strong> Gesellschaften an den Vergütungen für erbrachte<br />

Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung beträgt<br />

11,1 (8,2) Mio. €. Auf die Aufwendungen für erbrachte<br />

Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung entfallen<br />

14,1 (12,7) Mio. €.<br />

Eine nachträgliche Kaufpreisanpassung aus dem Verkauf<br />

der internationalen Krankenversicherungsunternehmen an<br />

die Munich Health Holding Aktiengesellschaft, München, in<br />

2011, führte zu Gewinnen aus dem Abgang von Anteilen an<br />

verbundenen Unternehmen in Höhe von 10,2 Mio. €.<br />

Es wurden keine wesentlichen berichtspflichtigen Geschäfte<br />

zwischen den Organmitgliedern und der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

getätigt.<br />

[42] Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten<br />

Bei den nachfolgenden Angaben zu den Haftungsverhältnissen<br />

und sonstigen Eventualverbindlichkeiten handelt<br />

es sich um die Angaben i. S. v. IAS 37 sowie §§ 251 und<br />

285 Nr. 3 HGB, die über die Angabepflichten nach IAS 37<br />

hinausgehen. Danach sind nur solche Eventualverbindlichkeiten<br />

offenzulegen, bei denen die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Vermögensabflusses nicht gering ist. Allerdings ist<br />

bei den nachfolgend offengelegten Haftungsverhältnissen<br />

und Eventualverbindlichkeiten mit einer Inanspruchnahme<br />

nicht zu rechnen.<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> hat für ein nicht verbundenes<br />

Unternehmen eine Patronatserklärung in Höhe von<br />

4,3 (4,3) Mio. € abgegeben.<br />

Darüber hinaus wurden für nicht verbundene Unternehmen<br />

Bürgschaftserklärungen in Höhe von 18,5 (20,0) Mio. € und<br />

260,3 (245,8) Mio. DKK abgegeben. Die Garantieerklärungen<br />

gegenüber sonstigen Unternehmen beliefen sich auf 10,3<br />

(10,3) Mio. € und 16,0 (20,0) Mio. DKK. Mögliche Nachzahlungsverpflichtungen<br />

gegenüber sonstigen Unternehmen<br />

betrugen 1,1 (16,0) Mio. €.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss134<br />

Sonstige Angaben<br />

Die aus dem Verkauf der Capital Square Pte. Ltd. resultierenden<br />

Zusicherungen und Gewährleistungen sind<br />

termingerecht im Juli <strong>2012</strong> ausgelaufen.<br />

Aus Poolmitgliedschaften ist die <strong>ERGO</strong> Versicherung <strong>AG</strong>,<br />

Düsseldorf, für den Fall, dass eines der übrigen Mitglieder<br />

der Versicherungsgemeinschaft ausfällt, gehalten, dessen<br />

Leistungsverpflichtungen im Rahmen ihrer quotenmäßigen<br />

Beteiligung zu übernehmen.<br />

Durch Anteile an der Protektor Lebensversicherungs-<strong>AG</strong>,<br />

Berlin, sind die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Hamburg,<br />

Victoria Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Düsseldorf, <strong>ERGO</strong> Direkt<br />

Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Fürth, Neckermann Lebensversicherung<br />

<strong>AG</strong>, Fürth, und Vorsorge Lebensversicherung <strong>AG</strong>,<br />

Düsseldorf, für den Fall, dass deutsche Lebensversicherungsgesellschaften<br />

ausfallen, gehalten, deren Leistungsverpflichtungen<br />

im Rahmen ihrer quotalen Beteiligung<br />

zu übernehmen. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist somit<br />

an der Protektor Lebensversicherungs-<strong>AG</strong> mit insgesamt<br />

10,76 % wie im Vorjahr beteiligt.<br />

Aufgrund der § 124 ff. V<strong>AG</strong> sind deutsche Lebens- und<br />

Krankenversicherer zur Mitgliedschaft in einem Sicherungsfonds<br />

verpflichtet. Der Sicherungsfonds kann zusätzlich zu<br />

den laufenden Beitragsverpflichtungen Sonderbeiträge bis<br />

zu einer Höhe von 1 Promille bei Lebensversicherern bzw.<br />

2 Promille bei Krankenversicherern der versicherungstechnischen<br />

Netto-Rückstellungen erheben. Zusätzlich hat sich<br />

die Gesellschaft verpflichtet, dem Sicherungsfonds oder<br />

alternativ der Protektor Lebensversicherungs-<strong>AG</strong> finanzielle<br />

Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die Mittel des Sicherungsfonds<br />

bei einem Sanierungsfall nicht ausreichen. Die<br />

Verpflichtung beträgt 1 % der versicherungstechnischen<br />

Netto-Rückstellungen unter Anrechnung der zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds geleisteten<br />

Beiträge. Dadurch kann sich für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

eine mögliche Zahlungsverpflichtung von 525,5<br />

(531,2) Mio. € ergeben.<br />

[43] Investitions- und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die Verpflichtungen der Konzerngesellschaften aus Werkund<br />

Dienstleistungsverträgen betrugen Ende <strong>2012</strong> gegenüber<br />

nicht verbundenen Unternehmen 122,7 (144,9) Mio. €.<br />

Daneben bestanden Investitionsverpflichtungen (inklusive<br />

Nach zahlungsverpflichtungen) in Höhe von 479,1<br />

(581,5) Mio. € gegenüber nicht verbundenen Unternehmen.<br />

Hierin sind 1.329,0 Mio. INR bzw. umgerechnet 18,4 Mio. €<br />

aus einem Abkommen zur Unternehmensgründung in<br />

Indien enthalten. Ferner gab es Investitionsverpflichtungen<br />

(inklusive Nachzahlungs verpflichtungen) in Höhe von 215,6<br />

(145,3) Mio. € gegenüber assoziierten Unternehmen. Darin<br />

sind 700,0 Mio. CNY bzw. umgerechnet 85,2 Mio. € aus<br />

dem Aufbau eines Unternehmens in China enthalten. Die<br />

Verpflichtungen aus Kreditzusagen gegenüber nicht verbundenen<br />

Unternehmen beliefen sich auf 1,0 (500,4) Mio. €.<br />

Bei den vorgenannten Beträgen handelt es sich um nicht<br />

abgezinste Nennwerte.<br />

Dem Verein „Verkehrsopferhilfe e. V.“ haben die <strong>ERGO</strong><br />

Versicherung <strong>AG</strong> und die <strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung <strong>AG</strong>,<br />

Fürth, die zur Durchführung des Vereinszwecks erforderlichen<br />

Mittel zur Verfügung zu stellen, und zwar entsprechend<br />

deren Anteil an den Beitragseinnahmen aller<br />

Mitgliedsunternehmen aus dem selbst abgeschlossenen<br />

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungsgeschäft des<br />

vorletzten Kalenderjahres.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss135<br />

Sonstige Angaben<br />

[44] Leasing<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasingnehmer<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt 215,8 (248,6) Mio. €<br />

offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen.<br />

Zahlungen aus Operating-Leasingverhält<br />

nissen betreffen insbesondere Mieten für Büro- und<br />

Geschäfts räume. Die Summe der Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungs-Leasingverhältnissen hatte mit 0,5 (0,6) Mio. €<br />

zum Bilanzstichtag nur einen unwesentlichen Umfang.<br />

Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasinggeber<br />

Operating-Leasingverhältnisse betreffen im Wesentlichen<br />

vermietete Grundstücke und Gebäude. Der aus der Vermietungstätigkeit<br />

resultierende Gesamtbetrag der künftigen<br />

Mietzahlungsansprüche aus unkündbaren Mietverhältnissen<br />

belief sich zum Bilanzstichtag auf 572,9 (578,3) Mio. €.<br />

Die Summe der im Geschäftsjahr als Ertrag erfassten<br />

bedingten Mietzahlungen betrug 0,4 (0,7) Mio. €.<br />

Fälligkeit von Leasingverhältnissen <strong>2012</strong><br />

Mio. €<br />

2011<br />

Mio. €<br />

<strong>ERGO</strong> als Leasingnehmer<br />

bis zu einem Jahr 46,7 52,1<br />

mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 100,1 133,7<br />

mehr als fünf Jahre 69,0 62,8<br />

Gesamt 215,8 248,6<br />

<strong>ERGO</strong> als Leasinggeber<br />

bis zu einem Jahr 111,3 113,0<br />

mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 311,3 283,4<br />

mehr als fünf Jahre 150,4 181,9<br />

Gesamt 572,9 578,3<br />

[45] Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte gesichert sind<br />

Der Grundbesitz ist mit Hypotheken-, Grund- und Rentenschulden<br />

in Höhe von 19,7 (20,1) Mio. € belastet.<br />

[46] Anzahl der Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter zum Jahresende <strong>2012</strong> 2011<br />

Innendienst 24.166 25.352<br />

Angestellter Außendienst 5.602 5.959<br />

Gesamt 29.768 31.311<br />

Zum Jahresende waren in Deutschland 19.191 (19.731) und<br />

im Ausland 10.577 (11.580) Mitarbeiter beschäftigt.<br />

[47] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />

über die gesondert zu berichten wäre.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

136<br />

Konzernabschluss<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Verbundene konsolidierte Unternehmen Inland<br />

AEVG 2004 GmbH, Frankfurt a 0,00 %<br />

aktiva Vermittlung von Versicherungen und Finanz-Dienstleistungen GmbH, Köln 100,00 %<br />

ALICE GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

almeda GmbH, München 1, 8 100,00 %<br />

almeda Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />

avanturo GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

CAPITAL PLAZA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

D. A. S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 2, 8 100,00 %<br />

DKV Deutsche Krankenversicherung Aktiengesellschaft, Köln 1, 8 100,00 %<br />

DKV Pflegedienste & Residenzen GmbH, Köln 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Krankenversicherung <strong>AG</strong>, Fürth 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Fürth 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung <strong>AG</strong>, Fürth 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Elfte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Eurosolar GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Grundstücksverwaltung GbR, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 14.Victoria & Co. KG, Kreien 9 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 5.Hamburg-Mannheimer & Co.KG, Kreien 9 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> International Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> International Services GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Hamburg 1, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Neunte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Düsseldorf 3, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Pensionskasse <strong>AG</strong>, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital Gesundheit GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital Leben GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Equity Gesundheit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Equity Komposit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Equity Leben GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />

FAIRANCE GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />

Flexitel Telefonservice GmbH, Berlin 100,00 %<br />

Hamburg-Mannheimer Pensionskasse <strong>AG</strong>, Hamburg 100,00 %<br />

HMV GFKL Beteiligungs GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Financial Engineering GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Financial Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Media Finance GmbH, Düsseldorf 50,10 %<br />

IDEENKAPITAL Metropolen Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf 72,35 %<br />

iii, München 100,00 %<br />

IK Einkauf Objekt Eins GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkauf Objektmanagement GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkaufsmärkte Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf 52,04 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss137<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

IK Premium Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Premium Fonds zwei GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

IRIS Capital Fund II German Investors GmbH & Co. KG, Düsseldorf 85,71 %<br />

IT<strong>ERGO</strong> Informationstechnologie GmbH, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

K & P Pflegezentrum IMMAC Uelzen Renditefonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 84,84 %<br />

LEGIAL <strong>AG</strong>, München 100,00 %<br />

Longial GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Anglo Celtic Fund, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> BLN 2, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> EDL CurryGov, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> EDL EuroValue, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> EDS <strong>AG</strong>IL, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Euro 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Euro 2, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Eurostar (Spezialfonds), München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> German Prime Opportunities (GPO), München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Gilagrent, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Golf 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HBG 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HM Renten, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HM Sach 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HM Sach Rent 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HM2000, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HMR1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> HMR2, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> IREN, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Kapital 2, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Kapital 5, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Multi Sach 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> OptiMax, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> PK-NORD, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> PK-WEST, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> PREMIUM, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> RenditePlus, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> REVO, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> S<strong>AG</strong> 1, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Sustainability, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Vidas 4, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Vidas Rent 3, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> Vigifonds, München 100,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> VLA, München 100,00 %<br />

Merkur Grundstücks- und Beteiligungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 2 100,00 %<br />

Neckermann Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Fürth 100,00 %<br />

Neckermann Versicherung <strong>AG</strong>, Nürnberg 100,00 %<br />

OIK Mediclin, Wiesbaden 66,67 %<br />

Seminaris Hotel- und Kongreßstätten-Betriebsgesellschaft mbH, Lüneburg 100,00 %<br />

VHDK Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

VICTORIA Asien Immobilienbeteiligungs GmbH & Co. KG, München 100,00 %<br />

Victoria Italy Property GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

Victoria US Property Investment GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria US Property Zwei GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Vierte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss138<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Victoria Vierter Bauabschnitt GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

Vorsorge Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />

welivit <strong>AG</strong>, Nürnberg 100,00 %<br />

wse Solarpark Spanien 1 GmbH & Co. KG, Fürth 65,17 %<br />

Verbundene konsolidierte Unternehmen Ausland<br />

ADB <strong>ERGO</strong> Lietuva, Vilnius 100,00 %<br />

Amicus Legal Ltd., Bristol 100,00 %<br />

Bank Austria Creditanstalt Versicherung <strong>AG</strong>, Wien 90,00 %<br />

Bos Incasso B. V., Groningen 89,76 %<br />

CJSIC „European Travel Insurance“, Moskau 100,00 %<br />

Compagnie Européenne d`Assurances, Nanterre 100,00 %<br />

Compania Europea de Seguros S. A., Madrid 100,00 %<br />

D. A. S. Defensa del Automovilista y de Siniestros – Internacional, S. A. de Seguros y Reaseguros, Barcelona 100,00 %<br />

D. A. S. HELLAS Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-<strong>AG</strong>, Athen 100,00 %<br />

D. A. S. Jogvédelmi Biztosíto Részvénytársaság, Budapest 100,00 %<br />

D. A. S. Luxemburg Allgemeine Rechtsschutz-Versicherung S. A., Strassen 99,95 %<br />

D. A. S. Oigusabikulude Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />

D. A. S. Österreichische Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 99,98 %<br />

D. A. S. poist'ovna právnej ochrany, a. s., Bratislava 100,00 %<br />

D. A. S. pojišt'ovna právní ochrany, a. s., Prag 100,00 %<br />

D. A. S. Société anonyme belge d'assurances de Protection Juridique, Brüssel 99,98 %<br />

D. A. S. Towarzystwo Ubezpieczen Ochrony Prawnej S. A., Warszawa 99,95 %<br />

DAS Assistance Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Holding N. V., Amsterdam 51,00 %<br />

DAS Legal Expenses Insurance Co., Ltd., Seoul 100,00 %<br />

DAS Legal Expenses Insurance Company Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Legal Finance B. V., Amsterdam 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Insurance Company Ltd., Toronto 100,00 %<br />

DAS LEGAL SERVICES LIMITED, Bristol 100,00 %<br />

DAS Nederlandse Rechtsbijstand Verzekeringmaatschappij N. V., Amsterdam 100,00 %<br />

DAS Rechtsschutz-Versicherungs-<strong>AG</strong>, Luzern 100,00 %<br />

DAS Services Limited, Bristol 100,00 %<br />

DAS Support B. V., Amsterdam 100,00 %<br />

DAS UK Holdings Limited, Bristol 100,00 %<br />

DB Platinum IV SICAV (Subfonds Institutional Fixed Income, Inhaber-Anteile I2D), Luxemburg a 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> ASIGURARI DE VIATA SA, Bukarest 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Assicurazioni S. p. A., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Austria International <strong>AG</strong>, Wien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Schwechat 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Élétbiztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Emeklilik ve Hayat A. S., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Eurosolar S. a. s. di welivit Solar Italia S. r. l., Bozen 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Funds AS, Tallinn 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> General Insurance Company S. A., Athen 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Grubu Holding A. Ş., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Insurance N. V., Brüssel 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Invest SIA, Riga 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Italia Business Solutions S. c. r. l., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Italia Direct Network s. r. l., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Italia S. p. A., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Latvija Versicherung <strong>AG</strong> (<strong>ERGO</strong> Latvija Apdrosinasanas Akciju Sabiedriba), Riga 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss139<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

<strong>ERGO</strong> Life Insurance Company S. A., Thessaloniki 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Life Insurance SE, Vilnius 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> osiguranje d.d, Zagreb 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Partners N. V., Brüssel 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> pojišt´ovna, a. s., Prag 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Previdenza S. p. A., Mailand 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> RUSS Versicherung <strong>AG</strong>, St. Petersburg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Shisn, Moskau 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> SIGORTA A. S., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Zivljenjska zavarovalnica d. d., Ljubljana 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> životná poisťovňa, a. s., Bratislava 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Zivotno osiguranje d.d, Zagreb 100,00 %<br />

ERV Försäkringsaktiebolag (publ), Stockholm 100,00 %<br />

ERV pojišt'ovna, a. s., Prag 90,00 %<br />

Europaeiske Rejseforsikring A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />

European International Holding A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />

Everything Legal Ltd., Bristol 100,00 %<br />

Geschlossene Aktiengesellschaft Europäische Reiseversicherung, Kiew 100,00 %<br />

GF 65, Wien 100,00 %<br />

Habiriscos – Investimentos Imobiliarios e Turisticos, S. A., Lissabon 100,00 %<br />

Ibero Property Portugal – Investimentos Imobiliarios S. A., Lissabon 100,00 %<br />

Ibero Property Trust S. A., Madrid 100,00 %<br />

IKFE Properties I <strong>AG</strong>, Zürich 63,55 %<br />

Imofloresmira – Investimentos Imobiliarios S. A., Lissabon 100,00 %<br />

InsuranceAssistance FLLC, Minsk 100,00 %<br />

Joint Stock Insurance Company <strong>ERGO</strong>, Minsk 92,31 %<br />

Kapdom-Invest GmbH, Moskau 100,00 %<br />

Landelijke Associatie van Gerechtsdeurwaarders B. V., Groningen c 89,76 %<br />

LAVG Associatie van Gerechtsdeurwaarders Zuid Holding B. V., Breda c 80,00 %<br />

Marina Sp. z. o. o., Sopot 100,00 %<br />

MTU Moje Towarzystwo Ubezpieczeniowe S. A., Sopot 100,00 %<br />

Nightingale Legal Services Ltd., Bristol 100,00 %<br />

Queensley Holdings Limited, Singapur a, d 100,00 %<br />

Renaissance Hotel Realbesitz GmbH, Wien 60,00 %<br />

Sopocki Instytut Ubezpieczeń S. A., Sopot 100,00 %<br />

Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />

Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen na Zycie Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />

Union Beteiligungsholding GmbH, Wien 100,00 %<br />

Van Arkel Gerechtsdeurwaarders B. V., Leiden c 79,90 %<br />

Victoria Investment Properties Two L. P., Atlanta 100,00 %<br />

Victoria US Holdings, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Eletbiztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Poist´ovna, a. s., Bratislava 100,00 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Biztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />

Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S. A., Munsbach 100,00 %<br />

Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Inland<br />

ARTES Assekuranzservice GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

ArztPartner almeda <strong>AG</strong>, München 100,00 %<br />

BioEnergie Elbe-Elster GmbH & Co. KG, Elsterwerda 100,00 %<br />

BioEnergie Verwaltungs-GmbH, Elsterwerda 100,00 %<br />

Blitz 01− 807 GmbH, München 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss140<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

CAPITAL PLAZA Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

CarePlus Gesellschaft für Versorgungsmanagement mbH, Köln 100,00 %<br />

Ciborum GmbH, München 100,00 %<br />

DKV – Beta Vermögensverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />

DKV Gesundheits Service GmbH, Köln 100,00 %<br />

DKV Immobilienverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />

DKV Residenz am Tibusplatz gGmbH, Münster 100,00 %<br />

DKV-Residenz in der Contrescarpe GmbH, Bremen 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Alpha GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Gourmet GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 1. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 15.Victoria & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 4. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 6.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 7.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Immobilien-Verwaltungs-GmbH, Kreien 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Leben Asien Verwaltungs GmbH, München 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Private Capital Zweite GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Specialty GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Versicherungs- und Finanzierungs-Vermittlung GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Zehnte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

EUREKA GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

European Assistance Holding GmbH, München 100,00 %<br />

EVV Logistik Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Exolvo GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

GBG Vogelsanger Straße GmbH, Köln 94,00 %<br />

Gebäude Service Gesellschaft Überseering 35 mbH, Hamburg 100,00 %<br />

GEMEDA Gesellschaft für medizinische Datenerfassung und Auswertung<br />

sowie Serviceleistungen für freie Berufe mbH, Köln 100,00 %<br />

goDentis – Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH, Köln 100,00 %<br />

goMedus Gesellschaft für Qualität in der Medizin mbH, Köln 100,00 %<br />

goMedus GmbH & Co. KG, Köln 100,00 %<br />

Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz Schaden-Service GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

Horbach GmbH Versicherungsvermittlung und Finanzdienstleistungen, Düsseldorf 70,10 %<br />

IDEENKAPITAL Anlagebetreuungs GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />

Ideenkapital Client Service GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />

Ideenkapital erste Investoren Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Fonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Media Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Metropolen Europa Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL PRORENDITA EINS Treuhandgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Schiffsfonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Ideenkapital Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IDEENKAPITAL Treuhand US Real Estate eins GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkauf Objektverwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Einkaufsmärkte Deutschland Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK FE Fonds Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK FE Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Komp GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Objekt Bensheim GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Objekt Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK Pflegezentrum Uelzen Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss141<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

IK Property Eins Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

IK Property Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK US Portfolio Invest DREI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK US Portfolio Invest Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

IK US Portfolio Invest ZWEI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

InterAssistance Gesellschaft für Dienstleistungen mit beschränkter Haftung, München 100,00 %<br />

Juventus Vermögensverwaltungs <strong>AG</strong>, Hamburg 100,00 %<br />

K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

K & P Objekt München Hufelandstraße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

KQV Solarpark Franken 1 GmbH & Co. KG, Fürth 100,00 %<br />

Legal Net GmbH, München 100,00 %<br />

m:editerran POWER FRANCE GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />

m:editerran POWER GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />

MAYFAIR Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Mediastream Consulting GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Dritte Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Vierte Medien GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

Mediastream Zweite Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />

MedWell Gesundheits-<strong>AG</strong>, Köln 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Berlin GmbH, Berlin 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Bremen GmbH, Bremen 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste GmbH, Köln 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Hamburg GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Krefeld GmbH, Krefeld 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste München / Dachau GmbH, Dachau 51,00 %<br />

miCura Pflegedienste München GmbH, München 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste München Ost GmbH, München 65,00 %<br />

miCura Pflegedienste Münster GmbH, Münster 100,00 %<br />

miCura Pflegedienste Nürnberg GmbH, Nürnberg 51,00 %<br />

PLATINIA Verwaltungs-GmbH, München 100,00 %<br />

PRORENDITA DREI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA EINS Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA FÜNF Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA VIER Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

PRORENDITA ZWEI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />

Quirinus <strong>AG</strong>, Düsseldorf 100,00 %<br />

Schrömbgens & Stephan GmbH, Versicherungsmakler, Düsseldorf 100,00 %<br />

Seldac 1. Kommunaler-Rendite-Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />

Seldac 1. Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Solarfonds Garmisch-Partenkirchen 2011 GmbH & Co. KG, Nürnberg 99,75 %<br />

TAS Assekuranz Service GmbH, Frankfurt/Main 100,00 %<br />

TAS Touristik Assekuranz Service International GmbH, Frankfurt/Main 5 100,00 %<br />

TAS Touristik Assekuranzmakler und Service GmbH, Frankfurt/Main 5 100,00 %<br />

Titus <strong>AG</strong>, Düsseldorf 100,00 %<br />

Trusted Documents GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />

US PROPERTIES VA Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT VICTORIA“ GmbH, Hamburg 100,00 %<br />

Victoria Erste Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

Victoria Immobilien-Fonds GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

VICTORIA US Beteiligungsgesellschaft mbH, München 100,00 %<br />

Victoria Vierter Bauabschnitt Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss142<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Viwis GmbH, München 6 100,00 %<br />

Vorsorge Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />

welivit New Energy GmbH, Fürth 100,00 %<br />

welivit Solar España GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />

WNE Solarfonds Süddeutschland 2 GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />

Wohnungsgesellschaft Brela mbH, Hamburg 7 100,00 %<br />

Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Ausland<br />

80e LIMITED, Bristol 100,00 %<br />

Acalater 140014 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Aitesacho 5005 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Albulzaga 8008 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Aleama 150015 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Amicus Ltd., Bristol 100,00 %<br />

Amladeza 7007 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Arridabra 130013 S. L., Madrid 100,00 %<br />

B&D Acquisition B. V., Amsterdam 80,00 %<br />

B&D Business Solutions B. V., Utrecht 100,00 %<br />

Badozoc 1001 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Bank Austria Creditanstalt Versicherungsdienst GmbH, Wien 100,00 %<br />

Baqueda 7007 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Bobasbe 6006 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Botedazo 8008 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Bureau voor kredietinformaties Janssen B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Bureau voor kredietinformaties Janssen Holding B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Callopio 5005 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Camcichu 9009 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Catorce S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Cinco S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Cuatro S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Dieciocho S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Dieciseis S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Diecisiete S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Diez S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Doce S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Dos S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Nueve S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Ocho S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Once S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Quince S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Seis S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Siete S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Trece S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Tres S. L., Madrid 100,00 %<br />

Caracuel Solar Uno S. L., Madrid 100,00 %<br />

Chobocuga 150015 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Cotatrillo 100010 S. L., Madrid 100,00 %<br />

DAS Consultancy & Detachering Rotterdam B. V., Rotterdam 75,02 %<br />

DAS Financial Services B. V., Amsterdam 51,00 %<br />

DAS Incasso Arnhem B. V., Arnheim 100,00 %<br />

DAS Incasso Eindhoven B. V., s-Hertogenbosch 80,00 %<br />

DAS Incasso Rotterdam B. V., Rotterdam 80,00 %<br />

DAS Law Limited, Bristol 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss143<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

DAS Legal Protection Ireland Limited, Dublin 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Limited, Christchurch, Neuseeland 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Limited, Vancouver 100,00 %<br />

DAS Legal Protection Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />

DAS Lex Assistance, S. L., L´Hospitalet de Llobregat 100,00 %<br />

De Wit Vissers Incasso Holding B. V., Breda 95,00 %<br />

DRA Debt Recovery Agency B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Economic Data Research B. V., Leidschendam 100,00 %<br />

Economic Data Resources B. V., Leidschendam 100,00 %<br />

EDR Acquisition B. V., Amsterdam 100,00 %<br />

EDR Credit Services B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Asia Management Pte. Ltd., Singapur 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> GmbH, Herisau 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Insurance Service GmbH, Wien 99,60 %<br />

<strong>ERGO</strong> PORTFÖY YÖNETIMI A. S., Istanbul 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Pro Sp. z o. o., Warschau 100,00 %<br />

<strong>ERGO</strong> Pro, spol. s r. o., Prag 100,00 %<br />

ERIN Sigorta Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />

ERV (China) Travel Service and Consulting Ltd., Beijing 100,00 %<br />

ERV (India) Travel Service and Consulting Private Limited, Mumbai 100,00 %<br />

ERV Seyahat Sigorta Aracilik Hizmetleri ve Danismanlik Ltd.Sti., Istanbul 99,00 %<br />

Esoleme 120012 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Etics, s. r. o., Prag 100,00 %<br />

Etoblete 160016 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Etogibon 100010 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Etolede 6006 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Euro Alarm Assistance Prague, Prag 100,00 %<br />

Euro-Center (Cyprus) Ltd., Larnaca 100,00 %<br />

Euro-Center (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 100,00 %<br />

Euro-Center Cape Town (Pty.) Ltd., Cape Town 100,00 %<br />

Euro-Center China (HK) Co., Ltd., Beijing 100,00 %<br />

Euro-Center Holding A/S, Kopenhagen 83,33 %<br />

Euro-Center Holding North Asia (HK) Pte. Ltd., Hongkong 100,00 %<br />

Euro-Center Ltda., Rio de Janeiro 100,00 %<br />

Euro-Center USA, Inc., New York 100,00 %<br />

Euro-Center Yerel Yardim, Istanbul 100,00 %<br />

Euro-Center, S. A. (Spain), Palma de Mallorca 100,00 %<br />

Europäische (UK) Ltd., London 100,00 %<br />

First Legal Protection Limited, Bristol 100,00 %<br />

Gamaponti 140014 S. L., Madrid 100,00 %<br />

GRANCAN Sun-Line S. L., Madrid 100,00 %<br />

Guanzu 2002 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Hamburg-Mannheimer ForsikringService A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />

Health OÜ, Tallinn 100,00 %<br />

Hestia Advanced Risk Solutions Sp. z. o. o., Sopot 100,00 %<br />

Hestia Loss Control Sp. z o. o., Sopot 100,00 %<br />

HMI S. r. l., Verona 100,00 %<br />

Humanity B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Ibero Property Guadalix S. A., Madrid 100,00 %<br />

Kuik & Partners Credit Management BVBA, Brüssel 98,90 %<br />

Kuik & Partners Gerechtsdeurwaarders & Incassobureau B. V., Eindhoven 100,00 %<br />

LAVG Zuid B. V., Breda 100,00 %<br />

LawAssist Limited, Bristol 100,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss144<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

m:editerran Power S. a. s. di welivit Solar Italia S. r. l., Bozen 100,00 %<br />

MESA ASISTENCIA, S. A., Madrid 99,90 %<br />

Naretoblera 170017 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Nassau Incasso Services Den Haag B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />

Nerruze 120012 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Nicamballo 1001 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Olbodeca 4004 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Oracuet 160016 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Oragulno 9009 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Oraunte 130013 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Orrazipo 110011 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Otusleme 3003 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

ProContact Sp. z o. o., Gdansk 100,00 %<br />

SAINT LEON ENERGIE S. A. R. L., Strasbourg 100,00 %<br />

Sopockie Towarzystwo Doradcze Sp. z o. o., Sopot 100,00 %<br />

Stichting Aandelen Beheer D. A. S. Holding, Amsterdam 100,00 %<br />

Sydney Euro-Center Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />

Teginago 2002 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Tenoslema 110011 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

TGR Biztosítás Többesügynöki Zrt., Budapest 100,00 %<br />

Tillobesta 180018 S. L., Madrid 100,00 %<br />

VB Victoria Zastupanje u Osiguranju d. o. o., Zagreb 74,90 %<br />

VFG Vorsorge-Finanzierungsconsulting GmbH, Wien 100,00 %<br />

Victoria VIP II, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />

VV-Consulting Gesellschaft für Risikoanalyse, Vorsorgeberatung und Versicherungsvermittlung GmbH, Wien 100,00 %<br />

VV-Consulting Többesügynöki Kft., Budapest 100,00 %<br />

welivit Solar Italia s. r. l., Bozen 100,00 %<br />

Zacobu 110011 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zacuba 6006 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zacubacon 150015 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zafacesbe 120012 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zagacobi 180018 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Zapaceba 170017 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />

Zapacubi 8008 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zarzucolumbu 100010 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zetaza 4004 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zicobucar 140014 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zucaelo 130013 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zucampobi 3003 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zucarrobiso 2002 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zucobaco 7007 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zulazor 3003 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zumbicobi 5005 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zumcasba 1001 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zuncabu 4004 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Zuncolubo 9009 S. L., Madrid 100,00 %<br />

Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Inland<br />

Dovull SPV GmbH & Co. KG, Frankfurt a. M. 20,06 %<br />

HighTech Beteiligungen GmbH und Co. KG, Düsseldorf 23,10 %<br />

KarstadtQuelle Finanz Service GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />

MAYFAIR Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf e 71,43 %<br />

MCAF Verwaltungs-GmbH & Co.KG, Düsseldorf 50,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss145<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

ME<strong>AG</strong> Cash Management GmbH, München 40,00 %<br />

ME<strong>AG</strong> MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH, München 40,00 %<br />

MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg 35,00 %<br />

MEGA 4 GbR, Berlin 34,26 %<br />

Rendite Partner Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Frankfurt a. M. 33,33 %<br />

RP Vilbeler Fondsgesellschaft mbH, Frankfurt a. M. 40,00 %<br />

Sana Kliniken <strong>AG</strong>, München 21,70 %<br />

TERTIANUM Besitzgesellschaft Berlin Passauer Strasse 5− 7 mbH, München 25,00 %<br />

TERTIANUM Besitzgesellschaft Konstanz Marktstätte 2− 6 und Sigismundstrasse 5− 9 mbH, München 25,00 %<br />

TERTIANUM Besitzgesellschaft München Jahnstrasse 45 mbH, München 33,33 %<br />

US PROPERTIES VA GmbH & Co. KG, Düsseldorf 46,09 %<br />

U. S. Property Fund IV GmbH & Co. KG, München b 9,78 %<br />

VV Immobilien GmbH & Co. United States KG, München 28,95 %<br />

VV Immobilien GmbH & Co. US City KG, München 23,10 %<br />

VV Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. Zentraleuropa KG, München 20,41 %<br />

WISMA ATRIA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf e 65,00 %<br />

Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Ausland<br />

D. A. S. Difesa Automobilistica Sinistri, S. p. A. di Assicurazione, Verona 49,99 %<br />

<strong>ERGO</strong> China Life Insurance Co., Ltd., Jinan, Shandong Province 50,00 %<br />

Europai Utazasi Biztosito Rt., Budapest 26,00 %<br />

Europäische Reiseversicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 25,01 %<br />

Global Insurance Company, Ho-Chi-Minh-Stadt 25,00 %<br />

HDFC <strong>ERGO</strong> General Insurance Company Ltd., Mumbai 26,00 %<br />

Millennium Entertainment Partners II L. P., New York f 42,30 %<br />

Millennium Entertainment Partners L. P., New York g 27,54 %<br />

Millennium Partners LLC, New York h 20,30 %<br />

Property Finance France S. A., Luxemburg 45,46 %<br />

SAS Le Point du Jour, Paris 50,00 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien 47,50 %<br />

VICTORIA-VOLKSBANKEN Vorsorgekasse <strong>AG</strong>, Wien 50,00 %<br />

Assoziierte sonstige Unternehmen Inland<br />

„PORT ELISABETH“ GmbH & Co. KG, Hamburg 31,97 %<br />

„PORT LOUIS“ GmbH & Co. KG, Hamburg 25,82 %<br />

Assistance Partner GmbH & Co. KG, München 21,66 %<br />

BF.direkt <strong>AG</strong>, Stuttgart 27,20 %<br />

carexpert Kfz-Sachverständigen GmbH, Walluf 25,00 %<br />

Fernkälte Geschäftsstadt Nord Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Hamburg 39,34 %<br />

Hannover Finanz-Umwelt Beteiligungsgesellschaft mbH, Hillerse 20,00 %<br />

IK Objektgesellschaft Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH & Co. KG, Düsseldorf 47,40 %<br />

K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße Immobilienfonds GmbH & Co.KG, Düsseldorf 36,69 %<br />

MCAF Management GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />

Reisegarant, Vermittler von Insolvenzversicherungen mbH, Hamburg 24,00 %<br />

Teko – Technisches Kontor für Versicherungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 30,00 %<br />

TERTIANUM Seniorenresidenz Betriebsgesellschaft München mbH, München 33,33 %<br />

TERTIANUM Seniorenresidenzen Betriebsgesellschaft mbH, Konstanz 25,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT ELISABETH“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Hedland“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT KELANG“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Lincoln“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT LOUIS“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MAUBERT“ mbH, Hamburg 50,00 %


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Konzernabschluss146<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />

Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MELBOURNE“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MENIER“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MOODY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MORESBY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT MOUTON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT NELSON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT RUSSEL“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT SAID“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT STANLEY“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT STEWART“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „PORT UNION“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

Verwaltungsgesellschaft „Port Williams“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />

VV Immobilien GmbH & Co. GB KG, Düsseldorf 40,92 %<br />

WISMA ATRIA Holding GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />

Assoziierte sonstige Unternehmen Ausland<br />

POOL Sp. z o. o., Warschau 33,75 %<br />

Secundi CBVA, Brüssel 33,00 %<br />

Triple IP B. V., Amsterdam 50,00 %<br />

Volksbanken-Versicherungsdienst GmbH, Wien 25,23 %<br />

Sonstige Beteiligungen<br />

− − −<br />

a) Konsolidierung nach SIC 12<br />

b) maßgeblicher Einfluss gemäß IAS 28.7<br />

Abweichendes Stimmrecht:<br />

c) 49,00 %<br />

d) 0,00 %<br />

e) 50,00 %<br />

f) 42,34 %<br />

g) 42,36 %<br />

h) 25,00 %<br />

1 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

2 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />

3 Beherrschungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

4 Gewinnabführungsvertrag mit der IDEENKAPITAL GmbH<br />

5 Gewinnabführungsvertrag mit der EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft<br />

6 Gewinnabführungsvertrag mit D. A. S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />

7 Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />

8 Diese im Konzernabschluss vollkonsolidierte Tochtergesellschaft nutzt in Teilen oder ganz die Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB für ihren Einzelabschluss.<br />

9 Diese im Konzernabschluss vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in der Rechtsform einer Personengesellschaft im Sinne des § 264a HGB nutzt in Teilen oder<br />

ganz die Befreiung nach § 264 b HGB für ihren Einzelabschluss.


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

147<br />

Düsseldorf, 12. Februar 2013<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Dr. Torsten Oletzky<br />

Dr. Bettina Anders<br />

Dr. Daniel von Borries<br />

Christian Diedrich<br />

Dr. Christoph Jurecka<br />

Dr. Ulf Mainzer<br />

Dr. Jochen Messemer<br />

Dr. Clemens Muth<br />

Dr. Rolf Wiswesser


<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

148<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Düsseldorf, aufgestellten Konzernabschluss –<br />

bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen,<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie<br />

den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />

bis 31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie<br />

sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />

§ 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der<br />

Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />

von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden<br />

Rechnungslegungsvorschriften und durch den<br />

Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />

Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über<br />

mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die<br />

Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />

Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der<br />

in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />

der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der<br />

Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />

den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />

Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns<br />

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 5. März 2013<br />

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Martin Berger<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Roland Hansen<br />

Wirtschaftsprüfer


Eine ausführliche Liste mit Adressen aller<br />

unserer Gruppengesellschaften finden Sie unter<br />

www.ergo.com<br />

im Bereich Unternehmen/<strong>ERGO</strong> Deutschland<br />

bzw. <strong>ERGO</strong> International.<br />

Print<br />

kompensiert<br />

Id-Nr. 1327252<br />

www.bvdm-online.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

Victoriaplatz 2<br />

40198 Düsseldorf<br />

Tel + 49 211 477− 0<br />

Fax + 49 211 477− 1500<br />

www.ergo.com<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> liegt<br />

auch in englischer Sprache vor.<br />

Konzept, Inhalt und Gestaltung:<br />

<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />

Fotos: Robert Brembeck, Christoph Bünten<br />

Satz- und Lithoarbeit:<br />

Vignold Group GmbH, Ratingen<br />

Druck: August Lönneker GmbH & Co. KG,<br />

Stadtoldendorf


50064952 | <strong>ERGO</strong>47

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