Geschäftsbericht 2012 ERGO Versicherungsgruppe AG
Geschäftsbericht 2012 ERGO Versicherungsgruppe AG
Geschäftsbericht 2012 ERGO Versicherungsgruppe AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>2012</strong><br />
Konzerngeschäftsbericht
Konzernlagebericht<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> im Überblick<br />
<strong>2012</strong> 2011 Veränderung<br />
Vorjahr (%)<br />
Gesamte Beitragseinnahmen Mio. € 18.562 20.270 − 8,4<br />
Gebuchte Bruttobeiträge Mio. € 17.091 18.519 − 7,7<br />
Versicherungsleistungen (brutto) Mio. € 17.556 17.369 1,1<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen Mio. € 5.262 4.116 27,8<br />
Operatives Ergebnis Mio. € 951 806 17,9<br />
Konzernergebnis Mio. € 289 349 − 17,2<br />
Kapitalanlagenbestand Mio. € 125.390 117.309 6,9<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) Mio. € 120.859 113.977 6,0<br />
Eigenkapital Mio. € 4.587 3.827 19,9<br />
Hauptberufliche Vertreter 17.862 19.087 − 6,4<br />
Angestellte Mitarbeiter 29.768 31.311 − 4,9<br />
<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in<br />
Deutschland und Europa. Wir sind weltweit in mehr als<br />
30 Ländern vertreten und konzentrieren uns auf die<br />
Regionen Europa und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes<br />
Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen.<br />
Im Heimatmarkt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über<br />
alle Sparten hinweg zu den führenden Anbietern. Rund<br />
48.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder<br />
als hauptberufliche selbstständige Vertriebspartner für<br />
unsere Gruppe. <strong>2012</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von über<br />
18 Mrd. € ein und erbrachten für unsere Kunden Versicherungsleistungen<br />
von über 17 Mrd. €.<br />
Unsere Kunden bestimmen unser Handeln. <strong>ERGO</strong> richtet<br />
sich konsequent an den Wünschen und Bedürfnissen der<br />
Kunden aus und will sich in engem Austausch mit ihnen<br />
kontinuierlich verbessern. Unseren Anspruch „Versichern<br />
heißt verstehen“ setzen wir konsequent um: in eine<br />
be darfs gerechte Beratung und passgenaue Produkte,<br />
welche die persönlichen Anliegen der Kunden verstehen<br />
und aufgreifen. Und in eine klare und verständliche<br />
Kommu nikation, innovative Serviceleistungen und die<br />
schnelle Unterstützung im Schadensfall.<br />
Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong><br />
für sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen<br />
Vertriebsweg: Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />
im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />
im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />
an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />
weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften in<br />
Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />
<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />
führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />
der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />
also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden,<br />
im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der<br />
Gruppe von 214 Mrd. € – von denen 125 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong><br />
entfallen – betreut ganz überwiegend der gemeinsame<br />
Vermögensmanager und Fondsanbieter ME<strong>AG</strong>.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Konzerngeschäftsbericht
Inhalt<br />
3 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
6 Bericht des Aufsichtsrats<br />
über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht<br />
10 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
14 Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />
Gesellschaftsorgane<br />
16 Rahmenbedingungen<br />
19 Geschäftsverlauf<br />
23 Vermögens- und Finanzlage<br />
27 Weitere Erfolgsfaktoren<br />
31 Risikobericht<br />
42 Chancenbericht<br />
44 Ausblick<br />
Konzernabschluss 48 Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
50 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
51 Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />
52 Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />
54 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
55 Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
74 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
95 Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
110 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
118 Erläuterungen zu Risiken aus Versicherungsverträgen und<br />
Finanzinstrumenten<br />
130 Sonstige Angaben<br />
136 Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
148 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
3<br />
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
„Rettungsroutine“ lautet das Wort des Jahres <strong>2012</strong>. Den Spitzenplatz belegt nach der<br />
„Finanzkrise“ (2008) und dem „Stresstest“ (2011) damit bereits zum dritten Mal in fünf<br />
Jahren ein Begriff aus dem Umfeld der turbulenten Kapitalmärkte. Das zeigt, wie sehr die<br />
Unwägbarkeiten der Märkte nach wie vor unser Leben bestimmen. Die Effekte der Finanzund<br />
Staatsschuldenkrise für Unternehmen und Bürger werden immer stärker sichtbar.<br />
Das fordert uns längst nicht nur beim Management unserer Kapitalanlagen, sondern<br />
zunehmend in unserem Kerngeschäft als Versicherer.<br />
In unserem großen Kapitalanlagenportfolio haben wir heute noch Anlagen im Bestand,<br />
die höhere Renditen abwerfen, als sie aktuell zu erzielen sind. Zudem haben wir frühzeitig<br />
vorgesorgt und Absicherungen gegen fallende Zinsen erworben. So können wir das<br />
niedrige Zinsniveau noch lange durchhalten. Schließlich geben wir unseren Kunden<br />
Leistungsversprechen, die häufig ein Leben lang gelten. Diese Zusagen müssen wir<br />
einhalten können, auch wenn die Zinsen weiter so extrem niedrig bleiben.<br />
Dr. Torsten Oletzky<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Und so gilt: Nachhaltige Sicherheit hat Vorrang vor Rendite. Deshalb haben wir die Überschussbeteiligung<br />
in der deutschen Lebensversicherung für neue Verträge weiter abgesenkt.<br />
Und bei den neuen Unisex-Tarifen in der Krankenversicherung den Rechnungszins<br />
herabgesetzt. Weil wir die niedrigeren Kapitalerträge bei der Kalkulation schon berücksichtigen,<br />
fallen diese Beiträge entsprechend höher aus.<br />
Für viele Kunden ist die Lebensversicherung nach wie vor das beste Instrument für ihre<br />
private Altersvorsorge. Aber in ihrer jetzigen Form kann sie wegen der niedrigen Zinsen<br />
nicht mehr alle Erwartungen der Verbraucher so erfüllen wie früher. Denn jährliche Garantien<br />
sind teuer und kosten Rendite. Deshalb werden wir neue Produktkonzepte anbieten.<br />
Unsere Garantien sollen vor allem den Wunsch unserer Kunden nach Planungssicherheit<br />
für das Alter erfüllen. Gleichzeitig machen wir die neuen Produkte flexibler, damit sie sich<br />
den verschiedenen Lebensphasen von Menschen besser anpassen. In diesem Jahr bringen<br />
wir die neue Produktgeneration auf den Markt.<br />
Dass wir die Konditionen besonders bei Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag aus<br />
Vorsicht schon für <strong>2012</strong> zurückgenommen hatten, hat Spuren im Neugeschäft hinterlassen.<br />
Die Einbußen in der Lebensversicherung und die Beteiligungsverkäufe im Vorjahr führten<br />
zu einem Rückgang der gesamten Beitragseinnahmen: Sie sanken um 8,4 Prozent auf<br />
18,6 (20,3) Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis erreichten wir demgegenüber einen
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Vorwort des 4<br />
Vorstandsvorsitzenden<br />
deutlichen Anstieg um 17,9 Prozent auf 951 (806) Millionen €. Das Kapitalanlageergebnis<br />
legte auf 5,3 (4,1) Milliarden Euro kräftig zu. Die Nettorendite stieg damit von 3,4 Prozent<br />
auf 4,1 Prozent. Eine wesentliche Ursache für diesen Anstieg lag im Fortfall negativer<br />
Effekte des Vorjahres. Die Schaden-/Kostenquote von 95,8 (94,4) Prozent im Geschäftsfeld<br />
Kompositversicherung Deutschland blieb hinter unseren eigenen hohen Ansprüchen<br />
zurück. Sehr erfreulich entwickelte sich die Schaden-/Kostenquote im internationalen<br />
Geschäft mit 100,5 (105,1) Prozent. Das operative Geschäft entsprach insgesamt unseren<br />
Erwartungen.<br />
Das Konzernergebnis vor Rückstellungen für Restrukturierungskosten lag mit 417 Millionen<br />
Euro etwas über unserem Ziel. Nach diesen Rückstellungen erreichten wir ein Ergebnis von<br />
289 (349) Millionen Euro. Die Rückstellungen haben wir gebildet, um für den Umbau in<br />
unseren Vertriebsorganisationen Vorsorge zu treffen. Denn um einen einheitlichen Beratungsprozess<br />
einzuführen, Komplexität zu reduzieren und Kosten einzusparen, haben wir<br />
<strong>2012</strong> schlankere Strukturen im Vertrieb auf den Weg gebracht.<br />
Wir wollen in Deutschland fünf Vertriebsorganisationen zu zwei Einheiten unter dem Dach<br />
einer <strong>ERGO</strong> Vertriebsgesellschaft zusammenführen. So können wir unsere Vertriebe einheitlich<br />
betreuen und steuern, bündeln die Rekrutierung und bekommen einen homogenen<br />
Außenauftritt. All dies sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass wir unsere Ressourcen<br />
sinnvoll einsetzen und effizient arbeiten. Aber der damit einhergehende Abbau von bis zu<br />
700 Stellen im angestellten Außendienst und bis zu 650 Stellen im Innendienst tut weh.<br />
Für die betroffenen Menschen suchen wir mit unseren Mitbestimmungsgremien nach fairen<br />
und sozialen Lösungen. Ich hoffe sehr, dass uns dies gemeinsam gelingt.<br />
Auch bei der Umsetzung unseres Markenversprechens „Versichern heißt verstehen“ standen<br />
<strong>2012</strong> unsere Vermittler im Fokus. Der einheitliche Beratungsprozess, den wir gemeinsam<br />
entwickelt haben, berücksichtigt die Bedürfnisse der Kunden umfassend. Wenn unsere<br />
Vertriebspartner auf einem einheitlich hohen Niveau beraten und verkaufen, erhalten<br />
unsere Kunden den bestmöglichen Schutz für jede Lebenssituation. Ich meine: Man muss<br />
kein unabhängiger Berater sein, um Menschen gut zu versichern.<br />
Auch unser diesjähriger Kundenbericht wird einen Schwerpunkt darauf legen, wie unsere<br />
Vertriebspartner Kunden beraten und betreuen. Für den Vertrieb und für andere Felder<br />
beschreibt der Bericht, wie wir unser Markenversprechen umsetzen, und stellt unsere<br />
Kunden mit ihren Fragen in den Mittelpunkt. Das positive Echo von vielen auf den ersten<br />
<strong>ERGO</strong> Kundenbericht aus dem Mai <strong>2012</strong> hat uns bestärkt, dass wir mit dieser Haltung<br />
auf dem richtigen Weg sind.<br />
<strong>2012</strong> haben wir unsere Kommunikation mit Kunden noch verständlicher gemacht, weitere<br />
Schreiben und Versicherungsbedingungen überarbeitet und gekürzt. Ein eigenes Fachgremium<br />
sorgt dafür, dass wir verständlich bleiben. Es wird jetzt deutlicher, was wir leisten<br />
und was nicht, damit unsere Kunden genau wissen, was sie von uns erwarten können. Das<br />
finden wir nur fair, und es beugt Missverständnissen vor. Stolz sind wir auf das TÜV-Siegel<br />
„Verständliche Kommunikation“. Dafür haben wir unsere gesamte Kundenkommunikation<br />
der externen Überprüfung durch den TÜV Saarland unterzogen.<br />
Zu unserem Verständnis von „Versichern heißt verstehen“ gehört aber auch die Bereitschaft,<br />
auf Kritik zu reagieren. Im Sommer <strong>2012</strong> wurde uns vorgeworfen, wir hätten über<br />
Fehlverhalten in unseren Vertrieben nicht vollständig berichtet. Auch wenn nicht jeder<br />
Vorwurf zutreffend war, haben wir gelernt, dass wir unserem eigenen Anspruch an Transparenz<br />
nicht in allen Punkten gerecht geworden sind. Wir haben daher im Oktober <strong>2012</strong>
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Vorwort des 5<br />
Vorstandsvorsitzenden<br />
die Prüfungsergebnisse zu Fehlverhalten auf Wettbewerbsreisen und anderen Vertriebsveranstaltungen<br />
im Internet veröffentlicht. Und wir haben die Konsequenzen genannt,<br />
die wir daraus gezogen haben. So kann sich jeder selbst ein Bild machen. Diese Offenheit<br />
wollen wir beibehalten.<br />
Unsere Produktwelt richten wir immer stärker an den Erwartungen und Bedürfnissen<br />
unserer Kunden aus. Unser neues Unfallschutz-Paket bietet rundum Unterstützung mit<br />
vielen Assistenz-Leistungen und individueller Beratung. Bei der Entwicklung haben sich<br />
die Kollegen stark an den Erfahrungen von Unfallopfern orientiert. Das honorieren die<br />
Menschen: Das neue Angebot kommt bei den Kunden gut an. Und wenn wir merken,<br />
dass ein Produkt den Interessen unserer Kunden nicht mehr entspricht, passen wir es an<br />
oder nehmen es vom Markt.<br />
Im internationalen Geschäft geht unsere Expansion in Asien weiter voran; wir profitieren<br />
jetzt zunehmend von unserer jahrelangen Vorarbeit und der Präsenz vor Ort. Nach einer<br />
fünfjährigen Vorlaufzeit arbeitet seit dem Frühjahr <strong>2012</strong> ein Team in der chinesischen<br />
Provinz Shandong intensiv am Aufbau der <strong>ERGO</strong> China Life Insurance. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit der Shandong State -owned Assets Investment Holding Company als<br />
starkem lokalem Partner soll, sobald die abschließende behördliche Genehmigung vorliegt,<br />
in diesem Jahr den Geschäftsbetrieb aufnehmen.<br />
In Indien konnten wir im November <strong>2012</strong> den Aufbau eines Joint Venture für Lebensversicherungen<br />
mit dem gut positionierten Mischkonzern Avantha Group vereinbaren – eine<br />
erfreuliche Ergänzung unserer erfolgreichen Präsenz in der Sachversicherung mit dem<br />
Joint Venture HDFC <strong>ERGO</strong>. Dagegen haben wir uns im schwierigen südkoreanischen Markt<br />
von <strong>ERGO</strong> Daum Direct getrennt.<br />
Das sind die Themen, die uns <strong>2012</strong> bewegt haben; an vielen davon werden wir in diesem<br />
Jahr weiter arbeiten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen uns wie unsere<br />
Führungskräfte dabei mit ihrer sorgfältigen Arbeit, ihrem Engagement und vielen guten<br />
Ideen voran. Unsere kompetenten Vertriebspartner sind mit Leib und Seele für unsere<br />
Kunden da. Bei ihnen allen bedanke ich mich herzlich. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam<br />
ein solides Fundament für den Erfolg in diesem und den kommenden Jahren gelegt haben.<br />
Als Versicherer leben wir stark von dem Vertrauen unserer Kunden. Und wenn Sie fragen,<br />
warum wir dieses Vertrauen verdienen, dann sage ich: Weil wir die Kunden in den Mittelpunkt<br />
stellen und sie diese Wertschätzung spüren. Weil wir Herausforderungen annehmen<br />
und veränderungsbereit sind. Weil wir vorausdenken, soweit es möglich ist, rechtzeitig<br />
handeln und aus Fehlern lernen.<br />
Wir werden alles dafür tun, uns dieses Vertrauen auch in Zukunft zu verdienen.<br />
Ihr
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
6<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Der Aufsichtsrat hat sich während der Berichtszeit eingehend mit der Lage des Unternehmens<br />
befasst. Er hat die Geschäftsführung entsprechend den ihm nach Gesetz und<br />
Satzung obliegenden Aufgaben überwacht sowie den Vorstand bei der Leitung des<br />
Unternehmens beraten. Ferner waren wir in alle Entscheidungen von grundlegender<br />
Bedeutung eingebunden. Der Vorstand unterrichtete uns umfassend und regelmäßig über<br />
wichtige Themen. Dazu gehörten die Unternehmensplanung, die Geschäftsentwicklung<br />
sowie die aktuelle Lage des Unternehmens. Außerdem beriet er mit uns die Strategie des<br />
Unternehmens.<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Im Berichtsjahr fanden drei turnusgemäße und zwei außerordentliche Sitzungen des<br />
Aufsichtsrats statt, an denen jeweils fast alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen<br />
haben. Darüber hinaus tagten die verschiedenen Ausschüsse (Ständiger Ausschuss,<br />
Prüfungsausschuss und Vorstandsausschuss), über deren Arbeit die Vorsitzenden der<br />
jeweiligen Ausschüsse regelmäßig ausführlich in den Plenumssitzungen berichteten und<br />
für Fragen zur Verfügung standen. Der Nominierungsausschuss und der Vermittlungsausschuss<br />
gem. § 27 Abs. 3 MitbestG mussten nicht tagen.<br />
Auch zwischen den Sitzungen unterrichtete uns der Vorstand über wichtige Geschäftsvorgänge<br />
und bedeutende anstehende Entscheidungen. Des Weiteren habe ich mich als<br />
Aufsichts rats vorsitzender regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden über die Strategie<br />
der <strong>ERGO</strong>, über das Risiko- und Kapitalmanagement sowie über die aktuelle Entwicklung<br />
der Geschäftslage ausgetauscht. Gegenstand dieser Gespräche waren auch die ab<br />
Sommer <strong>2012</strong> erneut in der Presse gegen <strong>ERGO</strong> erhobenen Vorwürfe. Diese waren bereits<br />
im Jahr 2011 bekannt und danach aufgeklärt worden.<br />
Schwerpunkte der Beratungen<br />
In der Bilanzsitzung am 20. März <strong>2012</strong> befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem<br />
Jahresabschluss 2011 und ließ sich über den Stand der Geschäftsentwicklung unterrichten.<br />
Außerdem informierte uns der Chief Risk Officer ausführlich über die Risikostrategie und<br />
Risikosituation der <strong>ERGO</strong>. Ferner berichtete der Vorstand, wie <strong>ERGO</strong> sich auf die Einführung<br />
des neuen Aufsichtssystems Solvency II vorbereitet. In der Sitzung am 3. August <strong>2012</strong><br />
erörterten wir die Profitabilität der klassischen Lebensversicherung vor dem Hintergrund<br />
der ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Bericht des Aufsichtsrats 7<br />
über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Wir ließen uns über die von <strong>ERGO</strong> geplante neue Produkt linie in der Lebensversicherung<br />
informieren, die ab dem Jahr 2013 eingeführt werden soll. Schließlich beriet der Aufsichtsrat<br />
in der Sitzung am 4. Dezember <strong>2012</strong> über die Berichte des Vorstands zur Entwicklung und<br />
Risiko exponierung der Kapitalanlagen. Weitere Themen waren die Entwicklung in den<br />
Geschäftsfeldern Komposit und International. Außerdem nahmen wir den Personal bericht<br />
des Arbeits direktors entgegen.<br />
In zwei außerordentlichen Sitzungen am 4. Juni und am 30. Oktober <strong>2012</strong> beschäftigte sich<br />
der Aufsichtsrat mit den Ergebnissen der Prüfungen zu den in der Presse gegenüber <strong>ERGO</strong><br />
erhobenen Vorwürfen sowie den vom Vorstand diesbezüglich ergriffenen Maßnahmen. Der<br />
Vorstand präsentierte uns dabei die bereits umgesetzten und auch die geplanten Maßnahmen,<br />
insbesondere gab er uns auch Informationen zum Thema „Transparenz“ auf der<br />
Website der <strong>ERGO</strong>.<br />
Darüber hinaus beriet der Aufsichtsrat in den Sitzungen am 3. August und 4. Dezember <strong>2012</strong><br />
über das Projekt „Initiative Zukunft Vertrieb“ einschließlich der geplanten Neuausrichtung<br />
der Vertriebe. Der Ständige Ausschuss hat in seiner Sitzung am 4. Dezember <strong>2012</strong> Beschluss<br />
gefasst und den im Rahmen des Projekts vorgesehenen Transaktionen und Maßnahmen<br />
der Konzern organisation zugestimmt.<br />
Außerdem informierte uns der Vorstand über die Gründung eines Joint Ventures in China –<br />
zwischen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> und der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung <strong>AG</strong> mit<br />
einer staatlichen Investmentgesellschaft als lokalem Partner – sowie eines Joint Venture<br />
für Lebensversicherungen in Indien mit der Avantha Gruppe. Zudem erläuterte er uns den<br />
Verkauf der Beteiligung an der <strong>ERGO</strong> Daum Direkt in Südkorea. Schließlich wurden wir über<br />
den Abschluss eines Beherrschungsvertrags zwischen der MunichFinancialGroup GmbH –<br />
einer 100 %-Tochtergesellschaft der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> – und<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> unterrichtet. Der Vertrag wurde am 20. November <strong>2012</strong><br />
in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam.<br />
Neben Beschlüssen zur Verlängerung auslaufender Vorstandsbestellungen befassten wir<br />
uns eingehend mit der Vergütung der Vorstandsmitglieder. So fasste das Plenum unter<br />
anderem Beschluss über die Auszahlungsbeträge für die variable Vergütung auf Basis<br />
der Jahres-Performance für das Geschäftsjahr 2011 und für den Mid-Term Incentive Plan<br />
2009. Darüber hinaus wurden die Bemessungsgrundlagen und Ziele für die variable Vergütung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> festgelegt. Des Weiteren haben wir über die Änderung<br />
der Vergütungs systematik ab dem 1. Januar 2013 beraten und einen entsprechenden<br />
Beschluss gefasst. Auf dieser Grundlage legten wir anschließend die Bemessungs grundlagen<br />
und Ziele für die variable Vergütung des Geschäftsjahrs 2013 fest.<br />
Corporate Governance<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>ERGO</strong> legt großen Wert auf eine gute Corporate Governance. So haben<br />
wir im Berichtsjahr die Effizienz unserer Tätigkeit anhand eines Fragebogens eingehend<br />
überprüft und uns mit verschiedenen Anregungen zur Verbesserung der Effizienz der<br />
Aufsichts rats tätigkeit befasst.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Bericht des Aufsichtsrats 8<br />
über das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Jahres- und Konzernabschluss<br />
Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft, München, hat den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss einschließlich Lagebericht und den Konzernabschluss einschließlich<br />
Konzern lage bericht für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> geprüft und mit uneingeschränkten<br />
Bestätigungs vermerken versehen.<br />
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in der Sitzung am 11. März 2013 mit<br />
diesen Unterlagen befasst und sie vorab intensiv geprüft. Anschließend haben wir den<br />
Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht<br />
sowie die Berichte des Abschlussprüfers in der Bilanzsitzung, an der auch Vertreter des<br />
Abschlussprüfers teilgenommen und eine Stellungnahme abgegeben haben, umfassend<br />
erörtert. Wir hatten keine Einwendungen zu erheben. Wir billigten den Jahresabschluss<br />
und den Konzernabschluss für das Jahr <strong>2012</strong>. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.<br />
Den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands haben wir geprüft und schließen<br />
uns ihm an.<br />
Veränderungen im Aufsichtsrat<br />
Frau Ira Gloe-Semler, Herr Hans-Peter Claußen und Herr Ralph Eisenhauer haben während<br />
des Berichtsjahrs bzw. zum Jahresende ihre Mandate niedergelegt. Wir haben ihnen für<br />
ihre engagierte und teilweise langjährige Mitarbeit in unserem Gremium unseren Dank<br />
ausgesprochen. An ihre Stelle sind als Ersatzmitglieder bzw. im Wege der gerichtlichen<br />
Bestellung Frau Martina Scholze, Frau Dr. Anne Horstmann und Herr Volker Kallé in den<br />
Aufsichtsrat eingerückt.<br />
Dank an Vorstand und Mitarbeiter<br />
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeitern der Gesellschaft<br />
sowie den Belegschaften aller Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für<br />
ihren großen persönlichen Einsatz in einem Geschäftsjahr, das von vielen Veränderungen<br />
und Herausforderungen geprägt war.<br />
Düsseldorf, 19. März 2013<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
10<br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>ERGO</strong> ist eine der großen <strong>Versicherungsgruppe</strong>n in Deutschland<br />
und Europa. Wir sind weltweit in mehr als 30 Ländern<br />
vertreten und konzentrieren uns auf die Regionen Europa<br />
und Asien. <strong>ERGO</strong> bietet ein umfassendes Spektrum an<br />
Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen. Im Heimat -<br />
markt Deutschland gehört <strong>ERGO</strong> über alle Sparten hinweg<br />
zu den führenden Anbietern. Rund 48.000 Menschen<br />
ar beiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche<br />
selbstständige Vertriebspartner für unsere Gruppe.<br />
<strong>2012</strong> nahmen wir Beiträge in Höhe von über 18 Mrd. € ein<br />
und erbrachten für unsere Kunden Versicherungsleistungen<br />
von über 17 Mrd. €.<br />
Unsere Kunden können wählen, welcher Weg zu <strong>ERGO</strong> für<br />
sie der beste ist. Wir haben für jeden den richtigen Vertriebsweg:<br />
Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />
im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />
im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />
an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />
weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften<br />
in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />
<strong>ERGO</strong> gehört zu Munich Re; die Gruppe ist einer der weltweit<br />
führenden Rückversicherer und Risikoträger. Innerhalb<br />
der Gruppe ist <strong>ERGO</strong> der Spezialist für die Erstversicherung,<br />
also für die direkte Versicherung von Privat- und Firmenkunden<br />
im In- und Ausland. Die Kapitalanlagen der Gruppe<br />
von 214 Mrd. € – von denen 125 Mrd. € auf <strong>ERGO</strong> entfallen –<br />
betreut ganz überwiegend der gemeinsame Vermögensmanager<br />
und Fondsanbieter ME<strong>AG</strong>.<br />
<strong>ERGO</strong> ist integraler Bestandteil von Munich Re und als<br />
solcher im Rahmen der aufsichts- und gesellschaftsrechtlichen<br />
Vorgaben in wesentliche Konzernprozesse inte griert,<br />
zum Beispiel in den Bereichen Konzernstrategie und<br />
‐geschäftspolitik, Kapital- und Finanzplanung, Risikomanagement,<br />
Controlling, Reporting und Rechnungswesen<br />
oder allgemein bei wesentlichen Rechtsgeschäften und<br />
Maßnahmen. Seit <strong>2012</strong> gibt es einen Beherrschungsvertrag<br />
zwischen der MunichFinancialGroup GmbH – sie gehört zu<br />
100 % der Münchener Rückversicherung <strong>AG</strong> – und der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>. Eine Konzernleitlinie regelt die<br />
Verantwortlichkeiten und Kompetenzen zwischen der Konzernführung<br />
von Munich Re und <strong>ERGO</strong> bei maß geb lichen<br />
Entscheidungen.<br />
Dieser Konzernlagebericht fasst die Geschäftstätigkeit<br />
unserer Gruppe zusammen. Er gibt einen Gesamtüberblick<br />
über die Entwicklung der <strong>ERGO</strong> auf den Seiten 19–22 und<br />
geht dabei auch auf die Geschäftsfelder Lebensversicherung<br />
Deutschland, Gesundheit, Kompositversicherung<br />
Deutschland, Direktversicherung, Reiseversicherung und<br />
International ein.<br />
Unsere Markenstrategie<br />
Im Heimatmarkt Deutschland bieten wir Lebens- sowie<br />
Schaden- und Unfallversicherungsprodukte unter der<br />
Marke <strong>ERGO</strong> an. Dieses Angebot wird durch die Spezialversicherer<br />
– DKV für die Krankenversicherung, D. A. S. für<br />
Rechtsschutz und ERV für die Reiseversicherung – ergänzt.<br />
Im internationalen Geschäft sind wir überwiegend mit der<br />
Marke <strong>ERGO</strong> aktiv und rücken die Marke noch stärker in<br />
den Vordergrund. Im Berichtsjahr haben wir Gesellschaften<br />
in Österreich, Slowenien, Kroatien und Tschechien umbenannt.<br />
Im laufenden Jahr legten wir Gesellschaften in<br />
Ungarn und der Slowakei zusammen; die verschmolzenen<br />
Unternehmen firmieren nun auch unter der Marke <strong>ERGO</strong>.<br />
Mit unserem Markenauftritt verbinden wir ein klares Versprechen<br />
an unsere Kunden: „Versichern heißt verstehen“.<br />
Dieses Versprechen steht für eine konsequente Ausrichtung<br />
an den Bedürfnissen der Kunden in allen Bereichen des<br />
Unternehmens. Es umfasst eine bedarfsgerechte Beratung,<br />
welche die persönlichen Anliegen des Kunden versteht und<br />
aufgreift, genauso wie eine klare und verständliche Kommunikation,<br />
innovative Serviceleistungen und die schnelle<br />
Unterstützung im Schadenfall.<br />
Gleichzeitig arbeiten wir konsequent weiter daran, die<br />
Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen. Wir laden sie und<br />
andere zu Feedback ein und gehen selbstkritisch damit um.<br />
So können Verbraucher als Teilnehmer der <strong>ERGO</strong> Kundenwerkstatt<br />
im Internet oder als Mitglied im <strong>ERGO</strong> Kundenbeirat<br />
das Angebot der Gruppe mit ihren Anregungen und<br />
Wünschen mitgestalten.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht11<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Im Berichtsjahr haben wir den ersten <strong>ERGO</strong> Kundenbericht<br />
veröffentlicht. Viele Anregungen, Ideen und Kritik von<br />
V erbrauchern haben uns in Briefen, Gesprächen, E-Mails,<br />
Feedback-Formularen im Internet oder auf Facebook<br />
erreicht. Diese haben wir zu 179 Fragen verdichtet und<br />
beantwortet.<br />
Der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt vertritt die Interessen der Kunden<br />
im Unternehmen. Er nimmt eine Schlichterfunktion wahr,<br />
wenn ein Kunde sich ungerecht behandelt fühlt und nicht<br />
weiterkommt. Verbunden mit der Größe und Finanzstärke<br />
der Gruppe, macht die starke Kundenorientierung <strong>ERGO</strong> zu<br />
einem nachhaltig zuverlässigen Partner der Kunden.<br />
Wie wir steuern und<br />
was wir erreichen wollen<br />
Wir steuern unser Geschäft konsequent kunden-, serviceund<br />
ertragsorientiert. Im Mittelpunkt stehen hierbei eine<br />
inte grierte Steuerung der Geschäftsfelder und ihrer Verwaltungsprozesse,<br />
ein modernes Risikomanagement, welches<br />
auch die Aktiv-Passiv-Steuerung umfasst, sowie die wertund<br />
risikoorientierte Steuerung aller geschäftlichen<br />
Aktivitäten.<br />
Unsere Aktivitäten umfassen verschiedene Geschäftsmodelle<br />
in allen Formen der Lebens-, Renten- und<br />
Krankenversicherung und nahezu sämtlichen Zweigen<br />
der Schaden- und Unfallversicherung sowie der Rechtsschutzversicherung.<br />
Den Rahmen für jegliche Geschäftstätigkeit bildet unsere<br />
aus der Geschäftsstrategie abgeleitete Risikostrategie,<br />
aus der ein dichtes Netz von Limitierungen und Meldeschwellen<br />
resultiert. Neben wertbasierten Größen beachten<br />
wir bei der Steuerung unseres Geschäfts eine Vielzahl<br />
wichtiger Nebenbedingungen. Dazu gehören Regelungen<br />
örtlicher Rechnungslegungssysteme, steuerliche Aspekte,<br />
Liquiditätsanforderungen sowie aufsichtsrechtliche<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Folgende Aspekte prägen unsere wertorientierte<br />
Unternehmensführung:<br />
• Geschäftliche Aktivitäten werden nicht einseitig nach<br />
ihrem Ertragspotenzial beurteilt, sondern auch nach<br />
dem Ausmaß der eingegangenen Risiken, das für die<br />
Höhe der Wertschaffung ebenfalls maßgeblich ist.<br />
Daher haben wir hohe Qualitätsstandards für Underwriting,<br />
Pricing, Kumulkontrolle und Schadenmanagement<br />
implementiert. Erst die Rendite-Risiko-Beziehung<br />
gibt Aufschluss darüber, ob eine Aktivität aus Aktionärssicht<br />
vorteilhaft ist.<br />
• Mit wertorientierten Steuerungsgrößen sichern wir die<br />
ökonomische Betrachtungsweise sowie die notwendige<br />
Vergleichbarkeit alternativer Initiativen und priorisieren<br />
diese.<br />
• Strategie und operative Planung werden eng mit einander<br />
verknüpft.<br />
Kompositversicherung:<br />
Schaden‐/Kostenquote und Economic Earnings<br />
Wertorientierte Unternehmensführung<br />
Unser Ziel ist es, Risiken in all ihren Facetten zu erfassen,<br />
zu bewerten, zu diversifizieren und so nachhaltig Wert für<br />
unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter zu schaffen.<br />
Unseren Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, ist<br />
maßgebliche Richtschnur unseres unternehmerischen<br />
Denkens und Handelns. Dazu gehört auch unser aktives<br />
Kapital management. Wir leben dieses Ziel vor allem<br />
dadurch, dass wir konsequent wertorientierte Steuerungssysteme<br />
einsetzen und diese laufend weiterentwickeln. Für<br />
die Frage, ob wir in einer Periode Werte geschaffen haben<br />
oder nicht, ist die ökonomische Ergebnisgröße Economic<br />
Earnings maßgeblich. Die Economic Earnings berücksichtigen<br />
zum Beispiel die Kosten des eingesetzten Risiko kapitals<br />
sowie den langfristigen Charakter des Geschäfts. Sie entsprechen<br />
der Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals<br />
in einer Periode.<br />
In der Kompositversicherung und anderen Sparten, die<br />
überwiegend durch eine kurzfristige Geschäftsabwicklung<br />
gekennzeichnet sind, betrachten wir im Wesentlichen<br />
zwei Größen: Die Schaden‐/Kostenquote und die Economic<br />
Earnings.<br />
Die Schaden‐/Kostenquote bezeichnet dabei das prozentuale<br />
Verhältnis der Summe aus Leistungen an Kunden<br />
(netto) und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />
(netto) zu den verdienten Beiträgen (netto).<br />
Bei der Interpretation der Schaden‐/Kostenquote sind<br />
die besonderen Umstände des einzelnen Versicherungszweigs<br />
zu berücksichtigen. Von erheblicher Bedeutung ist<br />
unter anderem, wie sich das Portfolio zusammensetzt und<br />
wie stark die Schadenbelastung im Zeitablauf schwankt.<br />
Bedeutsam ist die Zeitspanne zwischen dem Eingang<br />
der Beiträge und der Schadenzahlung. Je länger diese<br />
Zeitspanne ist, desto länger können die eingenommenen<br />
Prämien auf dem Kapitalmarkt angelegt werden.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht12<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
So stehen höheren Schaden‐/Kostenquoten in Sparten mit<br />
einer vergleichsweise späten Schadenmeldung und langen<br />
Schadenabwicklung (zum Beispiel Haftpflicht) regelmäßig<br />
höhere Ergebnisse aus Kapitalanlagen gegenüber, mit<br />
denen die Schadenrückstellungen bedeckt sind. Diese<br />
Erträge spiegeln sich in der Schaden‐/Kostenquote nicht<br />
wider. Deshalb möchten wir die Schaden‐/Kostenquote<br />
zwar so niedrig wie möglich halten; isoliert betrachtet<br />
ist sie für uns jedoch keine hinreichend aussagefähige<br />
Zielgröße.<br />
Maßgeblich ist stattdessen die ökonomische Wertschaffung,<br />
die sich mit der Schaden‐/Kostenquote allein nicht<br />
sinnvoll abbilden lässt. Die ökonomische Wertschaffung<br />
ermitteln wir intern – weitgehend im Einklang mit dem<br />
künftigen Aufsichtsregime „Solvency II“ – über die Economic<br />
Earnings. Sie messen die Wertschaffung nicht nur auf<br />
der Basis aktueller und prognostizierter Gewinne, sondern<br />
auch unter Berücksichtigung der Höhe der dabei eingegangenen<br />
Risiken.<br />
Ausgangspunkt für die Ermittlung der Economic Earnings<br />
ist die Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals einer<br />
Periode. Bestimmende Größen sind im Wesentlichen das<br />
IFRS-Ergebnis, die Veränderung der bilanziellen und außerbilanziellen<br />
Reserven auf der Aktiv- und Passivseite sowie<br />
die Risiko kapitalkosten für die eingegangenen Risiken. Die<br />
Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals wird um<br />
Kapitalmaßnahmen wie zum Beispiel Dividenden angepasst.<br />
Weitere Anpassungen betreffen die Veränderung<br />
von Positionen, die nicht in den ökonomischen Eigen mitteln<br />
enthalten sind, aber dennoch Einfluss auf die ökonomische<br />
Wertschaffung besitzen. Ein Beispiel dafür ist der<br />
Aufbau eines Geschäfts- oder Firmenwertes in Folge einer<br />
Akquisition.<br />
Leben und Gesundheit:<br />
Market Consistent Embedded Value<br />
Die Produkte der Lebens- und Krankenversicherung<br />
sind geprägt durch ihre Langfristigkeit und den über die<br />
Gesamtlaufzeit der Verträge verteilten Ergebnisausweis.<br />
Derartig lang laufende Geschäftsportfolios, deren Erfolg<br />
sich nicht sinnvoll in einer Einjahressicht messen lässt,<br />
bewerten wir auf der Grundlage der European Insurance<br />
CFO Forum Market Consistent Embedded Value (MCEV)<br />
Principles © ; diese wurden vom CFO-Forum in ihrer aktu ellen<br />
Fassung im Oktober 2009 veröffentlicht.<br />
Der MCEV setzt sich zusammen aus dem im Unter nehmen<br />
vorhandenen Eigenkapital und dem sogenannten Bestandswert.<br />
Letzterer ist der Barwert der nach finanz- und versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen berechneten<br />
zukünftigen Nettoerträge aus dem Versicherungsbestand<br />
und den damit verbundenen Kapitalanlagen unter Berücksichtigung<br />
des Zeitwerts der finanziellen Optionen und<br />
Garantien sowie der explizit berechneten Kapitalkosten.<br />
Der MCEV bezieht sich dabei auf das zum Bewertungsstichtag<br />
vorhandene Portefeuille. Er bildet mehr als 97 %<br />
unseres Lebens- und langfristigen Krankenversicherungsgeschäfts<br />
ab. Der Wert des zukünftigen Neugeschäfts<br />
wird hingegen nicht berücksichtigt. Allerdings erfolgt die<br />
Bewertung unter der Annahme, dass die Geschäftstätigkeit<br />
fortgeführt wird. Optionen und Garantien – vor allem<br />
die der Versicherungsnehmer – bewerten wir explizit über<br />
stochastische Simulationen. Im MCEV wird der Barwert<br />
aller Zahlungsströme für alle maßgeblichen Währungsräume<br />
auf der Basis der Swap-Zinsen und der impliziten<br />
Volatilitäten zum Bewertungsstichtag 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
bestimmt. Die Bewertung von Vermögensgegenständen,<br />
die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden, fußt auf den<br />
zum Bewertungsstichtag beobachteten Marktwerten.<br />
Die Entwicklung des Versicherungsbestands modellieren wir<br />
unter Berücksichtigung der aktuellen Erwartungen für Biometrie<br />
– zum Beispiel Sterblichkeit und Morbidität –, Storno<br />
und Kosten. Die Beteiligung der Versicherungsnehmer an<br />
den Überschüssen modellieren wir gemäß der aktuellen<br />
Planung und im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften und<br />
beziehen sie damit in die Bewertung ein. Für die jeweiligen<br />
Einzelgesellschaften verwenden wir Steuersätze und<br />
Bemessungsgrundlagen, die den nationalen Vorschriften<br />
entsprechen; ebenso berücksichtigen wir steuerliche<br />
Verlustvorträge bei der Kalkulation. Die Kapitalkosten<br />
umfassen im Wesentlichen Kosten für die nicht explizit<br />
modellierten Risiken des Geschäfts.<br />
Die Änderung des MCEV innerhalb eines Jahres – ohne die<br />
Effekte aus Währungskursschwankungen, Unternehmenskäufen<br />
oder ‐verkäufen sowie Ausschüttungen bzw. Kapitaleinschüssen<br />
– weisen wir als Embedded-Value-Gesamtertrag<br />
aus. Diesen verwenden wir unter der Bezeichnung<br />
Economic Earnings für die Steuerung in der Lebens- und<br />
Krankenversicherung. Bereinigt man den Embedded-Value-<br />
Gesamtertrag zusätzlich um Einflüsse aus Änderungen der<br />
kapitalmarktbezogenen Rahmenbedingungen, wie z. B. die<br />
Veränderungen im Zinssatz, spricht man vom operativen<br />
Embedded-Value-Ertrag: Er ist das Maß für den Erfolg der<br />
operativen Geschäftstätigkeit eines Jahres.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht13<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Steuerung der Kapitalanlagen<br />
Das Asset Liability Management steht im Mittelpunkt<br />
unserer Kapitalanlagestrategie. Wir berücksichtigen dabei<br />
wichtige Eigenschaften von versicherungstechnischen<br />
und anderen Verpflichtungen bei der Zusammenstellung<br />
unseres Kapitalanlageportfolios und messen die Risiken<br />
aus der Kapitalanlage nicht nur absolut, sondern auch<br />
in Relation zu Wertänderungen bei den Verpflichtungen.<br />
Die Veränderung volkswirtschaftlicher Faktoren soll dabei<br />
den Wert unserer Kapitalanlagen ähnlich beeinflussen wie<br />
den Wert der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
und Verbindlichkeiten. Dies verringert unsere Anfälligkeit<br />
gegenüber Schwankungen auf den Kapitalmärkten und<br />
stabilisiert unser Eigenkapital. Hierzu spiegeln wir wichtige<br />
Eigenschaften der Verpflichtungen wie Laufzeit- und<br />
Währungsstrukturen, aber auch Inflationssensitivitäten auf<br />
die Kapitalanlageseite, indem wir nach Möglichkeit Investments<br />
erwerben, die ähnlich reagieren. In Bezug auf die<br />
Währungspositionierung wirken sich somit Wechselkursschwankungen<br />
gleichermaßen auf Vermögenswerte wie<br />
Verbindlichkeiten aus. Verluste aus der Währungsumrechnung<br />
von Kapitalanlagen werden durch Gewinne aus der<br />
Umrechnung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten<br />
ökonomisch weitgehend ausgeglichen. Abweichungen<br />
gegenüber der Struktur unserer Verpflichtungen gehen wir<br />
in diesem Ansatz immer bewusst und unter Beachtung<br />
der Risikotragfähigkeit und der erzielbaren Risikoprämie<br />
ein. In einem beschränkten Ausmaß richten wir unser<br />
Kapitalanlageportfolio auch so aus, dass es bei steigenden<br />
Inflationsraten an Wert gewinnt. Hierbei investieren wir<br />
in inflationssensitive Anlageklassen wie Inflationsanleihen<br />
und ‐swaps sowie Sachwerte.<br />
Nichtfinanzielle Steuerungsgrößen<br />
Neben diesen rein finanziellen Steuerungsgrößen spielen<br />
auch nichtfinanzielle Faktoren eine Rolle, etwa Innovationen,<br />
Prozessgeschwindigkeit, Ausbildungsstand der<br />
Mitarbeiter sowie Kundenzufriedenheit, Vertriebsservice<br />
und Produktivität. Langfristig kann ein Unternehmen nur<br />
erfolgreich sein, wenn es nachhaltig wirtschaftet und<br />
zukunftsgerichteten qualitativen Faktoren ebenfalls Rechnung<br />
trägt. Deswegen orientieren wir uns im Rahmen<br />
unserer strategischen Steuerung an den fünf Zielgruppen<br />
Kunde, Vertriebspartner, Mitarbeiter, Gesellschaft und<br />
Kapitalgeber.<br />
Das unternehmerische Denken und Handeln im Unternehmen<br />
fördern wir, indem wir Verantwortlichkeiten<br />
eindeutig zuweisen und dadurch deutlich machen, wie<br />
viel der Einzelne, eine Einheit oder ein Geschäftsfeld zur<br />
Wertsteigerung beitragen. Daher unterstützen auch unsere<br />
Anreizsysteme für den Vorstand und die Führungskräfte<br />
die klare Ausrichtung auf die Wertschaffung: Je höher ein<br />
Geschäftsleitungsmitglied oder eine Führungskraft in der<br />
Managementhierarchie angesiedelt ist, desto stärker hängt<br />
seine Vergütung vom Erfolg ab. Vorstände und Leitende<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sind auf die Economic<br />
Earnings verzielt. Darüber hinaus ist der Kundenzufriedenheitsindex<br />
Net Promotor Score eine wichtige Steuerungsgröße<br />
für <strong>ERGO</strong>, die bis in die Verzielung und Bonifizierung<br />
der Vorstandsmitglieder reicht.<br />
Um das ökonomische Asset Liability Management so<br />
wirkungsvoll wie möglich zu gestalten, setzen wir<br />
auch deri vative Finanzinstrumente ein, um uns gegen<br />
Schwan kungen an den Zins-, Aktien- und Währungsmärkten<br />
abzusichern. Diese erfassen wir in der IFRS-Rechnungslegung<br />
ergeb nis wirksam, also als Aufwand und<br />
Ertrag in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Eine solche<br />
ergebniswirksame Erfassung ist bei den zugehörigen<br />
Grund geschäften jedoch nicht gegeben. Diese Unein heitlich<br />
keiten sowie weitere Unterschiede zwischen ökonomischer<br />
und bilanzieller Sicht können insbesondere in<br />
Zeiten mit erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten zu<br />
starken Aus schlägen im IFRS-Kapitalanlagen-, Währungsbzw.<br />
Konzern ergebnis führen, trotz unseres ökonomisch<br />
gut aus balancierten Versicherungs- und Kapitalanlageportfolios.<br />
Im Konzernanhang erläutern wir die derivativen<br />
Finanzinstrumente unter [6l].
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
14<br />
Konzernlagebericht<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> –<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender<br />
Vorsitzender des Vorstands der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong><br />
Michael David, stellv. Vorsitzender<br />
Versicherungsangestellter<br />
Dr. Christine Bortenlänger<br />
Geschäftsführender Vorstand beim<br />
Deutschen Aktieninstitut in Frankfurt<br />
Hans-Peter Claußen, bis 31.8.<strong>2012</strong><br />
Versicherungsangestellter<br />
Ralph Eisenhauer, bis 31.12.<strong>2012</strong><br />
Leitender Angestellter<br />
Frank Fassin<br />
Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen<br />
der ver.di NRW<br />
Prof. Dr. Nadine Gatzert<br />
Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft an<br />
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Ira Gloe-Semler, bis 20.3.<strong>2012</strong><br />
Gewerkschaftssekretärin ver.di<br />
Dr. Heiner Hasford<br />
Mitglied des Vorstands der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> i. R.<br />
Dieter Herzog<br />
Versicherungsangestellter<br />
Dr. Anne Horstmann, seit 1.9.<strong>2012</strong><br />
Versicherungsangestellte<br />
Dr. Lothar Meyer<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> i. R.<br />
Dr. Markus Miele<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Miele & Cie. KG<br />
Silvia Müller<br />
Versicherungsangestellte<br />
Marco Nörenberg<br />
Versicherungsangestellter<br />
Bernd Otten<br />
Leiter Corporate Office der Münchener<br />
Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong><br />
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen<br />
Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
Martina Scholze, seit 27.4.<strong>2012</strong><br />
Gewerkschaftssekretärin im Bereich<br />
Finanzdienstleistungen der ver.di<br />
Richard Sommer<br />
ehem. Leiter der Bundesfachgruppe<br />
Versicherungen der ver.di<br />
Dr. Theodor Weimer<br />
Sprecher des Vorstands der UniCredit Bank <strong>AG</strong><br />
Heinz Wink<br />
IT-Angestellter<br />
Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />
Geschäftsführer der WB Consult GmbH<br />
Volker Kallé, seit 1.1.2013<br />
Leitender Angestellter
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht15<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
Gesellschaftsorgane<br />
Prüfungsausschuss<br />
Dr. Heiner Hasford<br />
Dr. Theodor Weimer<br />
Heinz Wink<br />
Vorstandsausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Hans-Peter Claußen, bis 30.4.<strong>2012</strong><br />
Dieter Herzog, seit 1.5.<strong>2012</strong><br />
Dr. Markus Miele<br />
Nominierungsausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Dr. Lothar Meyer<br />
Dr. Markus Miele<br />
Ständiger Ausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Michael David<br />
Dr. Lothar Meyer<br />
Dr. Markus Miele<br />
Marco Nörenberg<br />
Vermittlungsausschuss<br />
Dr. Nikolaus von Bomhard<br />
Michael David<br />
Dr. Heiner Hasford<br />
Richard Sommer<br />
Vorstand<br />
Dr. Torsten Oletzky, Vorsitzender<br />
Konzernentwicklung<br />
Kommunikation<br />
Kundenanwalt<br />
Recht, Compliance<br />
Revision<br />
Dr. Bettina Anders<br />
IT Inland sowie übergreifende Grundsatzfragen,<br />
Kundenservice, Betriebsorganisation<br />
Dr. Daniel von Borries<br />
Finanzen und Kapitalanlagen<br />
Lebensversicherungsgeschäft im Inland<br />
ME<strong>AG</strong> / <strong>ERGO</strong>-Schnittstelle<br />
Christian Diedrich<br />
Kompositversicherungsgeschäft<br />
(Schaden / Unfall / Rechtsschutz) im Inland<br />
Dr. Ulf Mainzer, Arbeitsdirektor<br />
Personal Inland sowie übergreifende Grundsatzfragen<br />
Allgemeine Dienste, Gebäudemanagement,<br />
Materialwirtschaft / Einkauf und Logistik im Inland<br />
Dr. Jochen Messemer<br />
Internationales Geschäft<br />
(außer Reiseversicherung)<br />
Dr. Clemens Muth<br />
Geschäftsfeld Gesundheit inklusive<br />
Reiseversicherung im In- und Ausland<br />
Dr. Rolf Wiswesser<br />
Vertriebe Inland, Kompetenz-Center<br />
Bankvertrieb Inland,<br />
Marketing, Markenfragen<br />
Dr. Christoph Jurecka<br />
Rechnungswesen, Steuern, Planung und<br />
Controlling, Risikomanagement
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
16<br />
Konzernlagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Mehrere langfristig wirkende globale Trends bestimmen<br />
das Umfeld unserer Geschäftstätigkeit. Der demografische<br />
Wandel sorgt für grundlegende Veränderungen. Er stellt<br />
besonders in den Industrieländern die Sozialversicherungsund<br />
Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen.<br />
Umlagefinanzierte Systeme staatlicher Sozialversicherung<br />
sind mit der steigenden Lebenserwartung belastet. Dazu<br />
kommen sinkende Geburtenraten. Die Europäer können<br />
ihre Altersversorgung und hochwertige medizinische Versorgung<br />
daher mittelfristig nur sicherstellen, wenn sie<br />
zusätzlich privat vorsorgen. Daraus ergibt sich eine große<br />
Chance für die private Versicherungswirtschaft. Demgegen<br />
über gefährdet das anhaltend niedrige Zinsniveau<br />
den Erfolg der langfristigen Sparprozesse.<br />
In den Entwicklungs- und Schwellenländern wächst die<br />
Bevölkerung rasch. Gleichzeitig steigt der Wohlstand breiter<br />
Bevölkerungsschichten. Dabei gewinnen besonders die aufstrebenden<br />
Volkswirtschaften Asiens global an Bedeutung.<br />
Das ökonomische und auch geopolitische Gewicht der<br />
heutigen Industrieländer nimmt dagegen relativ betrachtet<br />
ab. Weltweite Wirtschaftsverflechtungen, technischer<br />
Fortschritt und Digitalisierung beschleunigen die globale<br />
Vernetzung von Kapitalströmen und Lieferketten. Dies<br />
erhöht die Komplexität der Weltwirtschaft.<br />
In diesem Umfeld beobachten wir eine steigende Anzahl<br />
von versicherungsrelevanten Großereignissen. Die versicherten<br />
Schäden steigen im Verhältnis zur wirtschaftlichen<br />
Aktivität überproportional. Wir glauben, dass neben fortschreitender<br />
Urbanisierung und Konzentration von Werten<br />
in exponierten Regionen auch der Klimawandel daran<br />
einen Anteil hat. So entstehen neue Risikopotenziale und<br />
Kumulgefahren. Sie machen eine ständige Weiterentwicklung<br />
der Versicherungstechnik unerlässlich.<br />
Unternehmen wie <strong>ERGO</strong>, die im Risikomanagement zu den<br />
Führenden gehören, können die Chancen nutzen, die sich<br />
aus diesen globalen Trends ergeben. Mit unserem ausgeprägten<br />
Risikobewusstsein können wir uns auch in einem<br />
komplexen und volatilen Umfeld behaupten.<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Das Wachstum der Weltwirtschaft schwächte sich <strong>2012</strong><br />
ein weiteres Jahr in Folge ab. Hauptgrund dafür war die<br />
weiterhin schwelende Staatsschulden- und Bankenkrise im<br />
Euroraum. Die Eurozone insgesamt war bereits Ende 2011<br />
in eine Rezession geraten. Aus ihr konnte sie sich im Laufe<br />
des Berichtszeitraumes nicht befreien. Die ergriffenen Maßnahmen<br />
zur Haushaltskonsolidierung wirkten dämpfend<br />
auf das Wachstum. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote<br />
weiter an und erreichte ein Rekordniveau.<br />
Das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft verlangsamte<br />
sich deutlich. Dies lag unter anderem an der nachlassenden<br />
globalen Exportnachfrage. Auch die Konjunktur<br />
in Japan schwächte sich im Jahresverlauf ab. Das moderate<br />
Wirtschaftswachstum der USA wirkte indes als Stütze<br />
der globalen Konjunktur.<br />
Die Konjunktur in Deutschland schien zu Beginn des Jahres<br />
noch kaum von der Krise der Eurozone beeinträchtigt.<br />
Sie kam aber in der zweiten Jahreshälfte ins Stocken. Das<br />
deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr <strong>2012</strong> preisbereinigt<br />
nur um 0,7 % (vorläufige Schätzung des Statistischen<br />
Bundesamtes vom 15. Januar 2013). Der deutsche<br />
Arbeitsmarkt entwickelte sich dennoch weiter positiv: Die<br />
Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 6,8 %.<br />
Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Deutschland<br />
lag im Jahresdurchschnitt <strong>2012</strong> bei 2,0 %.<br />
Kapitalmarktentwicklung<br />
Politische Ereignisse insbesondere in der Europäischen<br />
Währungsunion und die Maßnahmen der Zentralbanken<br />
trieben die Entwicklung an den Kapitalmärkten. Sie waren<br />
auch für starke Schwankungen verantwortlich. Zeiten von<br />
großer Nachfrage nach risikobehafteten Wertpapieren<br />
wechselten sich mit Phasen von Risikoaversion ab. Insgesamt<br />
waren die Trends für die meisten Anlageklassen<br />
positiv.<br />
Die per saldo positive Kapitalmarktentwicklung für nahezu<br />
alle Wertpapiergattungen im Kalenderjahr <strong>2012</strong> täuscht<br />
über die deutlichen Schwankungen hinweg, die das Jahr
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht17<br />
Rahmenbedingungen<br />
prägten. Dominanter Treiber für die Schwankungen an<br />
den internationalen Märkten war die anhaltende Staatsschuldenkrise<br />
in der Eurozone. Zu Beginn des Jahres<br />
konnten einige Staats anleihen der euro päischen Peripherie<br />
länder deutliche Kursgewinne verzeichnen. Dies führen<br />
wir auf die großzügige Liqui ditäts bereit stellung der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zurück. Auch risiko behaftete<br />
Wertpapiere wie Aktien profitierten davon stark. Jedoch<br />
verschärfte sich die Krise im zweiten Quartal wieder.<br />
Gründe waren die Unsicherheit über den Ausgang der<br />
griechischen Parlamentswahlen, die Korrektur der<br />
spanischen Defizitziele und die Diskussionen über einen<br />
mög lichen Euro- Austritt einzelner Länder. In der Folge<br />
erreichten die Renditen der meisten sogenannten „Safe<br />
Haven“-Anleihen neue Tiefststände. Die Pläne zur Einrichtung<br />
einer Bankenunion in der Eurozone und die<br />
An kün digung der EZB, gegebenenfalls kurz laufende<br />
Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer unbegrenzt<br />
aufzukaufen, sorgten im zweiten Halbjahr wieder für<br />
niedrigere Renditen bei Peripherie anleihen und eine deutliche<br />
Erholung am Aktienmarkt. Insgesamt war <strong>2012</strong> ein<br />
positives Jahr für Aktien. So wuchs der Preis index Euro<br />
Stoxx 50 um 13,8 %. Der Performance-Index DAX erzielte<br />
sogar einen Anstieg von 29,1 %.<br />
unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen<br />
nicht mehr berücksichtigen. Diese Regelung gilt für Verträge,<br />
die seit dem 21. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossen werden.<br />
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die<br />
Beitragsentwicklung in der Assekuranz stark. Dies gilt<br />
insbesondere für die Kompositversicherung. Bei der Marktentwicklung<br />
der Lebens- und Krankenversicherung spielen<br />
außerdem Einflüsse der Kapitalmärkte und Veränderungen<br />
im rechtlichen und steuerlichen Umfeld eine bedeutende<br />
Rolle. Für die europäischen Versicherungsmärkte gibt es<br />
daher sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen. In den<br />
folgenden Abschnitten gehen wir, unserem Geschäftsschwerpunkt<br />
folgend, etwas detaillierter auf die Entwicklungen<br />
in unserem Heimatmarkt Deutschland ein.<br />
<strong>2012</strong> stiegen die Beiträge der deutschen Versicherungswirtschaft<br />
insgesamt um 1,5 %; hier und im Folgenden beruhen<br />
die Angaben auf vorläufigen Schätzungen des Gesamtverbandes<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft bzw. des<br />
Verbands der privaten Krankenversicherer. Die Marktzahlen<br />
basieren auf Bruttozahlen nach deutschem Handelsrecht<br />
(HGB). Sie sind daher mit Werten nach IFRS oder Werten<br />
nach Rückversicherung nicht ohne Weiteres vergleichbar.<br />
Dennoch blieb die Nachfrage nach als sicher eingestuften<br />
Wertpapieren wie deutschen Staatsanleihen anhaltend<br />
hoch. Die ohnehin sehr niedrige Rendite 10‐jähriger Bundesanleihen<br />
lag am Jahresende rund 50 Basispunkte tiefer<br />
bei nur noch 1,3 %. Diese Bewegung des Zinsniveaus<br />
ermöglichte an den Rentenmärkten zum Teil deutliche<br />
Kursgewinne.<br />
Auch außerhalb der Eurozone setzen die meisten Notenbanken<br />
ihre Lockerung der Geldpolitik aufgrund des global<br />
schwachen Wachstumsumfelds fort. Die amerikanische<br />
Notenbank Fed verkündete ein weiteres Anleihekaufprogramm.<br />
Dieses soll erst bei einer substanziellen Verbesserung<br />
auf dem Arbeitsmarkt beendet werden.<br />
Die Entwicklung der<br />
Versicherungswirtschaft<br />
Ende <strong>2012</strong> führten die Versicherungsunternehmen in diversen<br />
EU-Ländern die sogenannten Unisex-Tarife ein. Dabei<br />
wird das Geschlecht bei der Kalkulation von Prämien und<br />
Leistungen nicht mehr als Merkmal zur Risikodifferenzierung<br />
herangezogen. Der Auslöser war ein Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofs aus dem Jahr 2011. Das Gericht sah<br />
in den unterschiedlichen Beiträgen für Frauen und Männer<br />
eine unzulässige Diskriminierung. Beispielsweise dürfen<br />
Lebensversicherer bei ihren Produkten eine beobachtete<br />
Die Lebensversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />
Die deutsche Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen<br />
und Pensionsfonds) stand im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
weiterhin im Zeichen der schwierigen Bedingungen an<br />
den Kapitalmärkten. Die lang anhaltende Phase niedriger<br />
Zinsen hat branchenweit zu rückläufigen Zinsversprechen<br />
geführt. Das hat sich vor allem auf das Geschäft mit<br />
Einmalbeitrag ausgewirkt. Auch das Neugeschäft gegen<br />
laufenden Beitrag war niedriger als im Vorjahr. Die verbreitete<br />
wirtschaftliche Unsicherheit lässt die Kunden bei<br />
langfristigen Bindungen Zurückhaltung üben. Das gesamte<br />
Neugeschäft ging im Markt um 2 % zurück. Für die Kunden<br />
steht Sicherheit bei der privaten Altersvorsorge an erster<br />
Stelle. Deshalb waren ihnen Garantiekomponenten besonders<br />
wichtig. Zudem verzeichneten Versicherungen gegen<br />
die finanziellen Auswirkungen von Berufsunfähigkeit sowie<br />
Pflegebedürftigkeit einen spürbaren Anstieg.<br />
Die gesamten Beitragseinnahmen der Branche stiegen<br />
leicht um 0,8 % auf 83,8 (83,2) Mrd. €. Das lag an den geringeren<br />
Abläufen; im Vorjahr hatte es eine hohe Zahl an<br />
planmäßigen Abläufen gegeben. Viele Verträge stammten<br />
aus dem Jahr 1999. Sie waren aufgrund damaliger Steuerreformpläne<br />
abgeschlossen worden. Die Auszahlungen an<br />
die Lebensversicherungskunden gingen dementsprechend<br />
auf 75 (85) Mrd. € zurück.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht18<br />
Rahmenbedingungen<br />
Im Berichtsjahr erklärte der deutsche Bundesgerichtshof in<br />
mehreren Urteilen gegen verschiedene Lebensversicherer<br />
bestimmte Versicherungsbedingungen für unwirksam.<br />
Diese Bedingungen betrafen Rückkaufswerte, Stornoabzug<br />
und die Verrechnung von Abschlusskosten. Sie waren im<br />
Neugeschäft der Jahre 2002 bis 2007 verwendet worden.<br />
Im Hinblick auf die Stornoabzugsklauseln dürften auch<br />
Tarifgenerationen ab 2008 von dem Urteil betroffen sein.<br />
Die private Krankenversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />
Der Anteil der privaten Krankenversicherung am gesamten<br />
Krankenversicherungsmarkt hat sich im Jahr <strong>2012</strong> in<br />
einem schwierigen Marktumfeld stabilisiert. Sie erreichte<br />
nach ersten vorläufigen Prognosen ein Beitragswachstum<br />
von 3,4 % auf insgesamt 35,9 (34,7) Mrd. €. Die Versicherungsleistungen<br />
der PKV einschließlich der Schadenregulierungskosten<br />
stiegen um voraussichtlich rund 4,8 %<br />
auf 23,9 (22,8) Mrd. €.<br />
Das Gesetz zur Novellierung des Finanzanlagenvermittlerund<br />
Vermögensrechts enthält eine Begrenzung der Vermitt<br />
lerprovisionen und eine Verlängerung der Storno haftungszeiten.<br />
Beides gilt seit dem 1. April <strong>2012</strong>. Außerdem<br />
zahlen die Grundsicherungsträger seitdem die Beiträge für<br />
Hilfebedürftige direkt an das jeweilige Unternehmen der<br />
privaten Krankenversicherung. Im Gegenzug haben sich<br />
die PKV-Unternehmen im Rahmen der aufsichtsrechtlichen<br />
Zulässigkeit bereit erklärt, auf die im Umfang der gesetzlichen<br />
Deckungslücke bis zum 31. Januar <strong>2012</strong> entstandenen<br />
Beitragsforderungen zu verzichten.<br />
Die Kompositversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />
Da sich die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte<br />
und der Unternehmen weiterhin gut entwickelt, verzeichnete<br />
die Schaden- und Unfallversicherung im Jahr <strong>2012</strong><br />
einen kräftigen Anstieg der Prämien. Sie legten um 3,7 %<br />
auf 58,7 (56,6) Mrd. € zu. Hierzu trugen erneut alle Sparten<br />
bei. Allerdings lag dies mehr an Beitragserhöhungen<br />
und Anpassungsklauseln als an einer höheren Anzahl an<br />
versicherten Risiken. Die Kraftfahrtversicherung wuchs<br />
mit 5,1 % sehr erfreulich; von technischen Gewinnen ist<br />
sie allerdings immer noch ein Stück entfernt. Unterdurchschnittlich<br />
wuchsen die Haftpflichtversicherung (+ 2,0 %),<br />
die Rechtsschutzversicherung (+ 1,5 %) und die Unfall versicherung<br />
(+ 1,0 %). Die Transport- und Luftfahrtversicherung<br />
verzeichnete um 3,5 % höhere Beitragseinnahmen,<br />
die Sachversicherungssparten wuchsen um 4,3 %.<br />
Der Anstieg der Schadenaufwendungen entsprach der<br />
Beitrags entwicklung. Einerseits waren <strong>2012</strong> weniger<br />
Elementar schadenereignisse zu verzeichnen als im Vorjahr.<br />
Andererseits gab es strengen Frost im Februar und eine<br />
Vielzahl von Großschäden. Eine Explosion in einem Chemiewerk<br />
war der bislang größte versicherte Einzelschaden in<br />
Deutschland. Die Schaden‐/Kostenquote dürfte im Markt<br />
nahezu unverändert bei 98 % liegen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
19<br />
Konzernlagebericht<br />
Geschäftsverlauf<br />
Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> war das Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> geprägt von schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
und guten Fortschritten bei wichtigen Projekten.<br />
Die Staatsschuldenkrise in der Eurozone hielt an. Dies<br />
führte in einigen Ländern, in denen wir aktiv sind, zu<br />
schrumpfenden Wirtschaften, zum Beispiel in Griechenland.<br />
Für die von den Marktteilnehmern als sicher erachteten<br />
Staatsanleihen sanken die Zinsen weiter.<br />
Im Inland haben wir einen umfassenden Umbau unserer<br />
Vertriebsorganisationen auf den Weg gebracht. Ziel ist es,<br />
einen einheitlichen Beratungsprozess einzuführen, Komplexität<br />
zu reduzieren und Kosten einzusparen. Dieses<br />
wichtige Projekt wollen wir in den kommenden beiden<br />
Jahren vollständig umsetzen. Es wird uns ab 2014 Kosteneinsparungen<br />
bringen; ihr voller Umfang ab 2015 soll sich<br />
auf über 160 Mio. € brutto pro Jahr belaufen. Das Ergebnis<br />
des laufenden Jahres hat das Projekt allerdings belastet.<br />
Denn wir haben im vierten Quartal <strong>2012</strong> Rückstellungen<br />
für Restrukturierungskosten gebucht. Dadurch wurde das<br />
Ergebnis mit 128 Mio. € belastet.<br />
Die Ergebnisse in unserem internationalen Geschäft haben<br />
wir deutlich gesteigert. Das operative Ergebnis dort haben<br />
wir mehr als verdoppelt und wieder ein deutlich positives<br />
Nettoergebnis erzielt. Unsere Sanierungsanstrengungen<br />
der letzten Jahre tragen nun Früchte.<br />
Das Konzernergebnis der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> belief<br />
sich auf 289 (349) Mio. €. Angestrebt hatten wir ungefähr<br />
400 Mio. €. Ohne den Sondereffekt der Restrukturierungskosten<br />
hätten wir das auch erreicht. Dies wird auch in dem<br />
kräftigen Anstieg des operativen Ergebnisses von 17,9 %<br />
auf 951 (806) Mio. € deutlich.<br />
Die Bestandswerte unseres langfristigen Geschäfts in der<br />
Lebens- und Krankenversicherung ermitteln wir nach streng<br />
marktkonsistenten Methoden. Zinszuschläge wie Illiquiditätsprämien<br />
wenden wir weiterhin nicht an. Der so ermittelte<br />
Market Consistent Embedded Value (MCEV) stieg auf<br />
2,7 (0,9) Mrd. €. Dazu hat vor allem beigetragen, dass die<br />
Risikoaufschläge auf festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere<br />
für Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer, zum<br />
Jahresende <strong>2012</strong> zurückgegangen sind. Ein weiterer wichtiger<br />
Effekt war die erstmalige Einbeziehung der <strong>ERGO</strong> Direkt<br />
Krankenversicherung in die MCEV-Berechnung. Der Embedded-Value-Gesamtertrag<br />
belief sich auf 1,5 (− 3,0) Mrd. €.<br />
Der Neugeschäftswert stieg auf 146 (37) Mio. €.<br />
Beitragseinnahmen<br />
Die gesamten Beitragseinnahmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
lagen im Berichtsjahr um 8,4 % niedriger als im<br />
Vorjahr bei 18,6 (20,3) Mrd. €. Dieser deutliche Rückgang<br />
ist sowohl auf Veräußerungen als auch auf organische<br />
Effekte zurückzuführen: Per Ende 2011 hatten wir unsere<br />
interna tionalen Krankenversicherer an die Munich Health<br />
Holding <strong>AG</strong> verkauft. Ebenfalls per Ende 2011 hatten<br />
wir unsere portugiesischen Tochtergesellschaften verkauft,<br />
und zum Oktober <strong>2012</strong> veräußerten wir die <strong>ERGO</strong><br />
Daum Direct in Südkorea. Diese Veräußerungen erklären<br />
6,1 Prozent punkte des Rückgangs. Dazu kam, dass wir in<br />
Deutschland und Österreich deutlich weniger Lebensversicherungen<br />
gegen Einmalbeitrag verkauft und in der<br />
Direkt versicherung ein erheblich geringeres Volumen<br />
des Ein mal beitrags produkts MaxiZins gezeichnet haben.<br />
Dies ist einerseits dem Niedrigzinsumfeld geschuldet,<br />
andererseits auch veränderten steuerlichen Rahmenbedingungen<br />
in Österreich. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen<br />
nach IFRS – im Gegensatz zu den gesamten<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Veränd.<br />
%<br />
Gesamte Beitragseinnahmen 18.562 20.270 − 8,4<br />
Gebuchte Bruttobeiträge 17.091 18.519 − 7,7<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen 5.262 4.116 27,8<br />
Versicherungsleistungen (netto) 1 16.744 16.703 0,2<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.512 3.814 − 7,9<br />
Konzernergebnis 289 349 − 17,2<br />
1 Inkl. Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht20<br />
Geschäftsverlauf<br />
Gesamte Beitragseinnahmen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Veränd.<br />
%<br />
Leben Deutschland 4.754 4.955 − 4,1<br />
Gesundheit 4.932 5.975 − 17,4<br />
Komposit Deutschland 3.138 3.087 1,6<br />
Direktversicherung 1.212 1.422 − 14,8<br />
Reiseversicherung 460 485 − 5,2<br />
International 4.066 4.346 − 6,4<br />
Gesamt 18.562 20.270 − 8,4<br />
Beitragseinnahmen enthalten sie keine Sparanteile von<br />
fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten<br />
– beliefen sich auf 17,1 (18,5) Mrd. €, ein<br />
Rückgang von 7,7 %.<br />
Im deutschen Geschäft erreichten die gesamten Beitragseinnahmen<br />
14,2 (14,6) Mrd. € (− 2,3 %) und die gebuchten<br />
Bruttobeiträge nach IFRS 13,2 (13,3) Mrd. € (− 0,9 %). Im<br />
internationalen Geschäft betrugen die gesamten Beitragseinnahmen<br />
4,3 (5,7) Mrd. € (− 24,1 %) und die gebuchten<br />
Bruttobeiträge nach IFRS 3,9 (5,2) Mrd. € (− 24,9 %).<br />
Im Geschäftsfeld Lebensversicherung Deutschland gingen<br />
die gebuchten Bruttobeiträge um 5,6 % auf 3,9 (4,2) Mrd. €<br />
zurück. Dies wie auch die um 4,1 % gesunkenen Gesamtbeiträge<br />
sind ganz überwiegend auf niedrigere Einmalbeiträge<br />
zurückzuführen. Angesichts des Niedrig zins umfelds<br />
sind wir in diesem Bereich mit den Konditionen, die wir<br />
unseren Kunden anbieten, sehr vorsichtig. Insgesamt<br />
gingen die Einmalbeiträge um 11,5 % auf 939 (1.061) Mio. €<br />
zurück. Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und<br />
der zum 1. Januar <strong>2012</strong> auf 1,75 % abgesenkte Rechnungszins<br />
spiegelten sich auch im Neugeschäft zu laufenden<br />
Beiträgen: Es lag mit 307 (314) Mio. € um 2,0 % unter dem<br />
Vorjahreswert. Gemessen in der international gebräuchlicheren<br />
Größe APE (Annual Premium Equivalent: laufende<br />
Beiträge plus ein Zehntel der Einmal beiträge) ging das<br />
Neugeschäft um 4,4 % zurück.<br />
Die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Gesundheit<br />
waren aufgrund der angesprochenen Veräußerung<br />
der internationalen Gesundheitsgesellschaften um 17,4 %<br />
niedriger. Das verbleibende inländische Geschäft wuchs<br />
demgegenüber leicht um 0,5 % auf 4,93 (4,91) Mrd. €. Darin<br />
kommt zum Ausdruck, dass die Beitragsanpassungen für<br />
das Jahr <strong>2012</strong> sehr niedrig ausgefallen sind – für unsere<br />
Kunden sehr erfreulich. Der Zugang lag mit 176 (225) Mio. €<br />
deutlich unter dem Vorjahreswert (− 21,6 %). 2011 hatte<br />
sich die Aufhebung der 3-Jahres-Wechselsperre zum<br />
Jahresbeginn positiv auf den Neuzugang in der Krankheitskosten-Vollversicherung<br />
ausgewirkt.<br />
Im Geschäftsfeld Kompositversicherung Deutschland<br />
steigerten wir die gebuchten Bruttobeiträge um 1,6 %.<br />
Das Gewerbe- und Industriegeschäft wuchs mit 6,0 %<br />
wieder am stärksten. Im privaten Sachversicherungsgeschäft<br />
konnten wir einen Beitragsanstieg von 1,9 %<br />
verbuchen, in der Kraftfahrtversicherung von 0,4 %. Bei<br />
einem leichten Rückgang der versicherten Kraftfahrzeuge<br />
um 1,2 % hat sich die Profitabilität des Bestands verbessert.<br />
Leichte Rückgänge der Beitragseinnahmen waren in der<br />
Rechtsschutzversicherung (− 0,4 %) und in der Unfallversicherung<br />
(− 1,6 %) zu verzeichnen. Letzteres lag vor allem<br />
an geringeren Beiträgen in der Unfallversicherung mit<br />
Beitragsrückzahlung (UBR). Dieses Produkt haben wir Ende<br />
<strong>2012</strong> vom Markt genommen, weil wir im Unfallgeschäft<br />
deutlich stärker auf die Sicherung der Lebensqualität durch<br />
umfangreiche Assistenzleistungen setzen. Dies ist mit den<br />
aktuell niedrigen erzielbaren Zinserträgen mit UBR-Produkten<br />
nicht mehr darstellbar.<br />
Die gesamten Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld<br />
Direktversicherung gingen um 14,8 % zurück. Dies ist auf<br />
das Kapitalisierungsprodukt MaxiZins zurückzuführen: Im<br />
Einklang mit den niedrigen Kapitalmarktzinsen senkten<br />
auch wir die Zinssätze und erwirtschafteten allein dadurch<br />
242 Mio. € geringere Beiträge als im Vorjahr. Die gebuchten<br />
Bruttobeiträge stiegen demgegenüber um 3,5 % auf<br />
957 (924) Mio. €. Die gesamten Beitragseinnahmen in der<br />
Lebensversicherung sanken um 25,9 %. In der Krankenversicherung,<br />
die wir in der Direktversicherung ausschließlich<br />
in Form der Ergänzungsversicherung betreiben, sind wir mit<br />
15,7 % wiederum kräftig gewachsen, vor allem aufgrund<br />
von Beitragsanpassungen. Die Kompositversicherung legte<br />
um 1,0 % zu.<br />
In der Reiseversicherung waren die gebuchten Bruttobeiträge<br />
um 5,2 % niedriger als im Vorjahr, auch weil unprofitable<br />
Verträge nicht verlängert wurden. Im Inland betrug<br />
der Rückgang 1,2 %, im internationalen Geschäft 8,1 %.<br />
Dass die gesamten Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld<br />
International unterhalb der Vorjahreswerte waren (− 6,4 %),<br />
ist auf die oben beschriebenen Effekte – Veräußerungen,
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht21<br />
Geschäftsverlauf<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Veränd.<br />
%<br />
Laufende Erträge 4.813 5.042 − 4,5<br />
Zuschreibungen/Abschreibungen 109 − 1.041 110,4<br />
Realisierte Gewinne/Verluste 35 708 − 95,1<br />
Sonstige Erträge/Aufwendungen 305 − 594 151,3<br />
Gesamt 5.262 4.116 27,8<br />
geringere Einmalbeiträge und Sanierungen – zurückzuführen.<br />
Die gesamten Beitragseinnahmen lagen in der Lebensversicherung<br />
daher um 8,5 % unter dem Vorjahr und in<br />
der Kompositversicherung um 4,8 %.<br />
Leistungen und Kosten<br />
Für unsere Kunden haben wir im Berichtsjahr Leistungen in<br />
Höhe von 17,6 (17,4) Mrd. € erbracht. Für eigene Rechnung –<br />
also nach dem Anteil der Rückversicherer – waren es 16,74<br />
(16,70) Mrd. €, ein Plus von 0,2 %. Dass diese Entwicklungen<br />
anders ausfielen als die der Beitragseinnahmen, liegt vor<br />
allem am Kapitalanlageergebnis. Es fiel aufgrund geringerer<br />
Abschreibungen wesentlich höher aus als im Vorjahr.<br />
Insbesondere der Saldo unrealisierter Gewinne und Verluste<br />
in der fondsgebundenen Lebensversicherung war<br />
im Berichtsjahr deutlich positiv, nachdem er im Vorjahr<br />
negativ gewesen war. Entsprechend fielen die Zuführungen<br />
zu den Deckungsrückstellungen per saldo höher aus. Und<br />
die Aufwendungen für Beitragsrückerstattung lagen erheblich<br />
höher als im Vorjahr, auch aufgrund einer Erhöhung<br />
der erwarteten zukünftigen Beteiligung der Versicherten<br />
an Überschüssen im Geschäftsfeld Lebensversicherung<br />
Deutschland.<br />
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle waren um<br />
10,5 % unter dem Vorjahreswert; auch bereinigt um die<br />
Gesellschaftsverkäufe wären sie geringer als im Vorjahr.<br />
Dies lag vor allem am Geschäftsfeld Lebensversicherung<br />
Deutschland (− 14,6 %). Im Geschäftsfeld Gesundheit<br />
ergab sich bereinigt ein leichter Rückgang (− 1,6 %) und<br />
im Geschäftsfeld Kompositversicherung Deutschland ein<br />
Anstieg von 3,4 %. Die Schaden‐/Kostenquote lag dort<br />
im Berichtsjahr bei 95,8 (94,4) %. Verbesserungen in der<br />
Kraftfahrtversicherung standen hohe Frostschäden aus der<br />
späten Kälteperiode im Februar und einige zufallsbedingte<br />
Großschäden im Sommer gegenüber. Außerdem haben wir<br />
im Berichtsjahr in der deutschen Kompositversicherung die<br />
Rückversicherungsbeziehungen zur Munich Re neu geordnet<br />
und eine Fülle von Verträgen abgelöst. Des Weiteren<br />
haben wir innerhalb der Bandbreite der aktuariellen Schätzungen<br />
Risikovorsorge getroffen und die Schadenrückstellungen<br />
einzelner Sparten aufgestockt.<br />
Im Berichtsjahr erklärte der deutsche Bundesgerichtshof in<br />
mehreren Urteilen gegen verschiedene Lebensver sicherer<br />
bestimmte Versicherungsbedingungen für un wirk sam<br />
(siehe Kapitel Rahmenbedingungen). Die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung<br />
<strong>AG</strong> gehörte zu den Gesellschaften, die von einem<br />
Urteil direkt betroffen sind. Wegen der grundsätzlichen<br />
Bedeutung der Urteile werden sich auch die nicht beklagten<br />
Unternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> nicht<br />
mehr auf die Klauseln berufen. Die bereits vor <strong>2012</strong> gebildete<br />
Rückstellung haben wir im Berichtsjahr angepasst.<br />
Erfreulich ist die Entwicklung im internationalen Geschäft.<br />
Hier konnten wir die Schaden‐/Kostenquote deutlich verbessern.<br />
Mit 100,5 (105,1) % haben wir die Zone technischer<br />
Gewinne fast erreicht. Die Fülle an Ergebnisverbesserungsmaßnahmen,<br />
die wir in den vergangenen Jahren<br />
ergriffen haben, zeigt Wirkung. In Polen erzielten wir <strong>2012</strong><br />
hervorragende technische Gewinne, ebenso in Griechenland.<br />
Und die Ergebnisverbesserung in der Türkei macht<br />
Fortschritte. Allerdings sind hier gerade im laufenden Jahr<br />
noch einige Schritte zu gehen.<br />
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto)<br />
lagen um 7,9 % unter dem Vorjahreswert bei 3,5 (3,8) Mrd. €.<br />
Damit entwickelten sie sich in etwa im Einklang mit den<br />
verdienten Netto-Beitragseinnahmen (− 7,5 %). Die<br />
Ab schlusskosten (brutto) sanken ebenfalls um 7,9 %, die<br />
Ver waltungskosten (brutto) um 3,0 %. Auf die aktivierten<br />
Abschlusskosten hatten wir abermals Abschreibungen<br />
aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen vorzunehmen.<br />
Kapitalanlageergebnis<br />
Das Kapitalanlageergebnis stieg im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
kräftig um 27,8 % auf 5,3 (4,1) Mrd. €. Die Rendite, bezogen<br />
auf den mittleren Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten,<br />
belief sich auf 4,1 (3,4) %. Die Verbesserung<br />
resultiert zu einem großen Teil aus dem Wegfall negativer<br />
Vor jahres effekte, wie den Abschreibungen auf die Staatsanleihen<br />
Griechen lands oder dem negativen Saldo unrealisierter<br />
Gewinne und Verluste in der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht22<br />
Geschäftsverlauf<br />
Zwar hellte sich insbesondere in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2012</strong> das Bild an den Kapitalmärkten etwas auf. Aber<br />
dies betraf eher die Aktienmärkte. Die Zinsstrukturkurve<br />
für deutsche Staatsanleihen lag zum Jahresende nur<br />
am ganz kurzfristigen Ende über dem Vorjahreswert. Die<br />
Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gab im Jahresverlauf<br />
51 Basispunkte auf nur noch 1,32 % ab. Abermals waren<br />
am kurzen Ende vereinzelt negative Nominalrenditen zu<br />
verzeichnen. Diese Niedrigzinsen bereiten uns als institutionellem<br />
Anleger große Probleme. Denn insbesondere<br />
in der Altersvorsorge oder der Krankenversicherung sind<br />
Garantien und Verzinsung der Kundengelder für den Markterfolg<br />
wichtig. Dies stellt hohe Anforderungen an Sicherheit<br />
und Rendite. Den weit überwiegenden Anteil unserer<br />
Kapitalanlagen in Höhe von 125 (117) Mrd. € haben wir<br />
daher breit diversifiziert in festverzinsliche Wertpapiere<br />
und Darlehen investiert. Über die Zusammensetzung des<br />
Kapitalanlagebestandes und wesentliche Entwicklungen<br />
berichten wir im folgenden Kapitel.<br />
Dementsprechend ergab sich ein gemischtes Bild bei der<br />
Beurteilung des Kapitalanlageergebnisses: Die laufenden<br />
Erträge lagen um 4,5 % unter dem Vorjahr bei 4,8 (5,0) Mrd. €.<br />
Hier zeigt sich der sinkende Durchschnittszins in unserem<br />
Bestand. Sehr positiv ist allerdings der Blick auf das außerordentliche<br />
Ergebnis, den Saldo aus Zu- und Abschreibungen<br />
auf Kapitalanlagen sowie Veräußerungsgewinnen und<br />
‐verlusten. Er war mit 798 (− 538) Mio. € wieder deutlich im<br />
Plus. Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten<br />
in der fondsgebundenen Lebensversicherung trug mit<br />
603 (− 263) Mio. € erheblich dazu bei. Auch unser zur Absicherung<br />
gegen ein nachhaltiges Niedrigzinsszenario gehaltenes<br />
Portefeuille an Zinsderivaten gewann an Wert. Dies<br />
führte zu Erträgen in Höhe von 166 (368) Mio. €. Daraus<br />
ergab sich ein Effekt auf das Konzernergebnis in Höhe von<br />
42 (83) Mio. €.<br />
Ergebnisse<br />
Das operative Ergebnis stieg im Berichtsjahr kräftig um<br />
17,9 % auf 951 (806) Mio. €. Es setzt sich zusammen aus<br />
den Teilergebnisgrößen versicherungstechnisches Ergebnis<br />
und nichtversicherungstechnisches Ergebnis. Hierbei wird<br />
dem versicherungstechnischen Ergebnis ein technischer<br />
Zinsertrag zugewiesen. Zu weiteren Einzelheiten bezüglich<br />
der Ermittlung des technischen Zinsertrages in den<br />
Geschäftsfeldern verweisen wir auf die Erläuterung [25] im<br />
Anhang.<br />
Das nichtversicherungstechnische Ergebnis enthält nach<br />
Abzug des technischen Zinsertrages im Wesentlichen den<br />
Teil des Kapitalanlageergebnisses, der nicht in Form von<br />
Leistungen an die Kunden geht. Es stieg im Einklang mit<br />
dem besseren Kapitalanlageergebnis auf 295 (84) Mio. €.<br />
Das versicherungstechnische Ergebnis ging dagegen um<br />
9,2 % auf 656 (723) Mio. € zurück. Darin spiegeln sich unter<br />
anderem die Gesellschaftsverkäufe aus dem Vorjahr.<br />
Das Konzernergebnis erreichte 289 (349) Mio. €. Dabei ist<br />
zu berücksichtigen, dass die Rückstellungen für Restrukturierungskosten<br />
im Zusammenhang mit der Neuordnung<br />
unserer deutschen Vertriebsorganisationen das Ergebnis mit<br />
128 Mio. € belastet haben. Um diese Belastung bereinigt, hätten<br />
wir unser angestrebtes Ergebnis von 400 Mio. € erreicht.<br />
Die Restrukturierungskosten verteilen sich auf die<br />
Ge schäftsfelder Lebensversicherung Deutschland, Gesundheit<br />
und Kompositversicherung Deutschland sowie die<br />
Ober gesell schaft <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>. Infolgedessen<br />
und wegen der Belastungen aus der anhaltenden<br />
Niedrig zins phase ergab sich im Geschäftsfeld Lebensversicherung<br />
Deutschland ein leicht negatives Ergebnis.<br />
Der Ergebnis rück gang im Geschäftsfeld Gesundheit beruht<br />
zusätzlich auf dem hohen Veräußerungsgewinn des Vorjahres<br />
aus dem Verkauf der internationalen Gesellschaften,<br />
der im Berichtsjahr nicht wieder anfiel. In den Geschäftsfeldern<br />
Kompo sit versicherung Deutschland, International,<br />
Direkt und Reise ver sicherung steigen die Ergebnisse teilweise<br />
kräftig an. Besonders positiv ist die Entwicklung im<br />
internationalen Geschäft.<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />
über die gesondert zu berichten wäre.<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Veränd.<br />
%<br />
Grundvermögen 183 170 7,6<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 45 475 − 90,5<br />
Darlehen 2.303 2.202 4,6<br />
Sonstige Wertpapiere 2.390 1.816 31,6<br />
Übrige Kapitalanlagen 341 − 547 162,3<br />
Gesamt 5.262 4.116 27,8
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
23<br />
Konzernlagebericht<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Unsere Kapitalstruktur wird wesentlich durch unsere Tätigkeit<br />
als Versicherer geprägt: Die Passivseite der Bilanz ist<br />
dominiert von den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
(inklusive des fondsgebundenen Geschäfts 85,2 % der Bilanzsumme)<br />
den und künftigen Auszahlungsverpflichtungen<br />
an unsere Kunden. Das Eigenkapital (3,1 % der Bilanzsumme)<br />
sowie die Fremdkapitalpositionen, die strategischer<br />
Natur sind (0,8 % der Bilanzsumme), stellen die wichtigsten<br />
passivseitigen Finanzmittel dar. Die Aktivseite der Bilanz ist<br />
geprägt von den Kapitalanlagen, die im Wesentlichen der<br />
Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
dienen.<br />
Eigenkapital und Kapitalmanagement<br />
Fremdkapital<br />
Nachrangkapital und strategisches Fremdkapital ergänzen<br />
unsere Finanzierungsmittel. So reduzieren wir die Kapitalkosten<br />
und stellen sicher, dass jederzeit ausreichend Liquidität<br />
vorhanden ist.<br />
Das in der Bilanz ausgewiesene Nachrangkapital stammt<br />
ganz überwiegend von Munich Re (siehe dazu auch die<br />
Erläuterung [14] im Anhang).<br />
Die Verbindlichkeiten betreffen vor allem Depotverbindlichkeiten<br />
aus dem in Rückversicherung gegebenen Geschäft<br />
(40,8 %) sowie solche aus dem selbst abgeschlossenen<br />
Versicherungsgeschäft (35,5 %).<br />
Das Eigenkapital zum Ende des Berichtsjahres stieg kräftig<br />
auf 4,6 (3,8) Mrd. €. Vor allem nahmen die Übrigen Rücklagen<br />
zu. Sie enthalten die auf die Anteilseigner entfallenden<br />
bilanzierten unrealisierten Gewinne und Verluste, die<br />
aufgrund sinkender Zinsen und steigender Aktienkurse<br />
deutlich zulegten. Zur Entwicklung auch der nicht bilanzierten<br />
Bewertungsreserven machen wir weiter unten in<br />
diesem Kapitel Angaben.<br />
Wir betreiben ein aktives Kapitalmanagement. Damit<br />
stellen wir sicher, dass die Kapitalausstattung der <strong>ERGO</strong><br />
stets angemessen ist. Den Kapitalbedarf bestimmen wir<br />
anhand unserer Risikomodelle sowie der Anforderungen<br />
der Aufsichtsbehörden. Im Rahmen unseres Kapitalmanagements<br />
spielt auch Nachrangkapital eine zunehmend<br />
wichtige Rolle. Es wird teilweise als Eigenkapital anerkannt.<br />
Insgesamt soll unser Eigenkapital das betriebsnotwendige<br />
Maß nicht überschreiten. Denn durch unsere Einbindung in<br />
die gruppenweite Kapitalsteuerung von Munich Re profitieren<br />
wir von der finanziellen Stärke der Gruppe.<br />
Eine Beaufsichtigung auf Gruppenebene der <strong>ERGO</strong> ist nicht<br />
vorgesehen. Die Gruppenaufsicht erfolgt auf Ebene der<br />
Munich Re. Die Finanzstärke der <strong>ERGO</strong> und ihrer großen<br />
Tochtergesellschaften wird von führenden Ratingagenturen<br />
bewertet. Die Ratings sind auf hohem Niveau und auf der<br />
Webseite www.ergo.com veröffentlicht.<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
Die versicherungstechnischen Rückstellungen entfallen<br />
zum größten Teil auf das Personenversicherungsgeschäft<br />
und hier auf die Geschäftsfelder Leben Deutschland (51 %)<br />
und Gesundheit (28 %). Im Anhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />
auf den Seiten 97 ff. machen wir umfangreiche Angaben<br />
zu den Rückstellungen.<br />
Bei Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft<br />
können wir Zahlungszeitpunkt und ‐höhe nicht sicher<br />
vorhersehen. Die zeitliche Verteilung der Auszahlung der<br />
versicherungstechnischen Rückstellungen in den verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern und Sparten ist sehr unterschiedlich.<br />
In der Reiseversicherung haben wir es mit extrem<br />
kurzfristigem Geschäft zu tun. Schäden sind hier durchschnittlich<br />
nach wenigen Tagen abschließend reguliert. In<br />
der Sachversicherung ist ein Großteil der zurückgestellten<br />
Beträge innerhalb von einem Jahr ausgezahlt. Doch in der<br />
Haftpflichtversicherung können auch Jahrzehnte nach<br />
Abschluss der Verträge unter Umständen noch erhebliche<br />
Beträge anfallen. In der Lebens- und Krankenversicherung<br />
bilden wir aus den Beiträgen Deckungs- und Alterungsrückstellungen,<br />
die den Großteil der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen ausmachen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht24<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Kapitalanlagen<br />
Bei der Anlagestrategie gehen wir grundsätzlich von der<br />
Struktur der Passiva aus, im Wesentlichen also von den<br />
versiche rungs technischen Verpflichtungen. Für jedes Versicherungs<br />
unternehmen entwickeln wir darauf aufbauend<br />
eine optimale Kapitalanlagestrategie, die insbesondere<br />
auch die individuelle Kapitalkraft beziehungsweise Risikotragfähigkeit<br />
berücksichtigt.<br />
Mit unserem Asset Liability Management (siehe dazu auch<br />
die Ausführungen im Risikobericht) streben wir an, unsere<br />
Bilanz gegen Schwankungen auf den Kapitalmärkten zu<br />
stabilisieren. Deshalb orientieren wir uns an wichtigen<br />
Eigenschaften der Verpflichtungen wie Laufzeit- und<br />
Wäh rungs struk turen oder Inflationssensitivitäten, wenn<br />
wir konkrete Kapitalanlagen erwerben. Währungsrisiken<br />
begrenzen wir, indem wir die erwarteten Verpflichtungen<br />
nach Möglichkeit mit Kapitalanlagen in den entsprechenden<br />
Währungen abdecken. Um das Management der<br />
Kapital anlagen so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten,<br />
setzen wir auch derivative Finanzinstrumente ein, insbesondere<br />
zur Absicherung von Schwankungen an den Zinsund<br />
Aktienmärkten.<br />
Abweichungen gegenüber der Struktur unserer Verpflichtungen<br />
gehen wir in diesem Ansatz bewusst und unter<br />
Beachtung der Risikotragfähigkeit und Risikoprämie ein.<br />
Gleichzeitig beachten wir selbstverständlich aufsichtsrechtliche,<br />
bilanzielle und steuerliche Anforderungen. Unser<br />
Anspruch ist es, bei angemessener Mischung und Streuung<br />
möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger<br />
Liquidität zu gewährleisten.<br />
Unter Berücksichtigung der strategischen Vorgaben aus<br />
dem für die Kapitalanlage zuständigen Ressort formulieren<br />
die operativen Gesellschaften der <strong>ERGO</strong> Mandate, in denen<br />
sie Anlageklassen, Qualität und Grenzen definieren. Dabei<br />
legen wir auch Kennzahlen und Schwellenwerte zur Steuerung<br />
dieser Mandate fest.<br />
Bei der Kapitalanlage berücksichtigen wir soziale, ethische<br />
und ökologische Grundsätze. Unsere bestehenden und<br />
auch neuen Anlagen in Aktien, Unternehmens-, Bank- und<br />
Staatsanleihen müssen bestimmte Nachhaltigkeitskriterien<br />
erfüllen. Hierzu haben wir überwiegend in Unternehmen<br />
investiert, die Mitglieder der Indizes Dow Jones Sustainability,<br />
FTSE 4 Good, ASPI oder ESI sind oder den Kriterien<br />
anerkannter auf das Thema Nachhaltigkeit spezialisierter<br />
Ratingagenturen (z. B. oekom research) genügen. Der kontinuierliche<br />
und systematisch angelegte Prozess wird durch<br />
unseren Vermögensmanager ME<strong>AG</strong> durchgeführt und<br />
begleitet. Wir sind davon überzeugt, dass es sich langfristig<br />
günstig auf Risiko und Ertrag auswirkt, bei der Kapitalanlage<br />
Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen.<br />
Wesentliche Entwicklungen und Struktur<br />
der Anlageklassen<br />
Zum Ende des Berichtsjahres beliefen sich unsere Kapitalanlagen<br />
auf 125 (117) Mrd. € (+ 6,9 %). In diesem Betrag<br />
sind auch 6,0 (5,1) Mrd. € (+ 17,0 %) an Kapitalanlagen für<br />
Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />
enthalten. Die folgenden Ausführungen<br />
zur Zusammensetzung unserer Kapitalanlagen beziehen<br />
sich auf den Kapitalanlagenbestand ohne die Kapitalanlagen<br />
für Rechnung und Risiko von Inhabern von<br />
Lebensversicherungspolicen.<br />
Der weit überwiegende Anteil unserer Kapitalanlagen<br />
entfällt auf festverzinsliche Wertpapiere, Darlehen und<br />
kurzfristige festverzinsliche Anlagemittel. Dabei achten<br />
wir besonders auf Sicherheit. Im Berichtsjahr haben wir<br />
den Bestand an Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer<br />
selektiv abgebaut. Mit Blick auf die Streuung der Kapitalanlagen<br />
investieren wir vermehrt außerhalb der Eurozone.<br />
Unternehmensanleihen nutzen wir als Beimischung zur<br />
Renditesteigerung.<br />
Die Duration der Rentenbestände ist <strong>2012</strong> noch einmal<br />
leicht gestiegen. Sie spiegelt die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer<br />
wider und lag zum Bilanzstichtag bei<br />
7,8 (7,1).<br />
Unser gesamtes Zinsträgerportfolio zeichnet sich nach wie<br />
vor durch eine gute Ratingstruktur aus. Diese beschreiben<br />
wir genauer im Konzernanhang ab Seite 80.<br />
Wir verwenden spezielle Absicherungsinstrumente<br />
für die Lebensversicherung, um die den Versicherten<br />
garan tierte Verzinsung auch in einem Umfeld anhaltend<br />
niedriger Zinsen zu erreichen. Dabei passen wir die Laufzeiten<br />
der Absicherungen regelmäßig an die Änderung<br />
der Zahlungsströme aus unserem Versicherungsgeschäft<br />
an. Wertänderungen bei solchen Derivaten, die wir in der<br />
IFRS-Rechnungslegung ergebniswirksam erfassen, gehen<br />
als Aufwand oder Ertrag in unsere Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung ein.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht25<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Kapitalanlagen nach Anlagearten <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Grundvermögen 2.271 2.347<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen 528 544<br />
Darlehen 54.373 53.215<br />
Sonstige Wertpapiere 60.560 54.672<br />
Übrige Kapitalanlagen 1.701 1.440<br />
Gesamt 119.433 112.217<br />
Kapitalanlage für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.957 5.092<br />
Der Schwerpunkt unserer Aktienanlagen liegt weiterhin<br />
bei Titeln im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Infolge<br />
unserer auf Sicherheit ausgerichteten Anlagepolitik halten<br />
wir insgesamt nur einen sehr geringen Aktienanteil von<br />
3,8 (2,9) Mrd. €. In dieser Zahl sind auch die Anteile an<br />
verbundenen und assoziierten Unternehmen enthalten.<br />
Der Immobilienbestand (inkl. Immobilienfonds) betrug<br />
zum Bilanzstichtag unverändert 2,8 Mrd. €.<br />
Bewertungsreserven<br />
Kapitalmarktentwicklungen wirken sich unmittelbar auf<br />
unsere unrealisierten Gewinne und Verluste sowie die<br />
nichtbilanziellen Bewertungsreserven aus. <strong>2012</strong> führten<br />
weiter sinkende Zinsen auf Anlagen bester Bonität und<br />
steigende Aktienkurse zu Zuwächsen sowohl bei den bilanziellen<br />
als auch den nichtbilanziellen Bewertungsreserven.<br />
Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten<br />
von zu Marktwerten bilanzierten nichtfestverzinslichen<br />
Wertpapieren – das sind vor allem Aktien und Investmentfonds<br />
– erhöhte sich im Berichtsjahr auf 0,3 (0,1) Mrd. €.<br />
Die risikolosen Zinsen lagen zum Jahresende <strong>2012</strong> deutlich<br />
unter dem Niveau vom Vorjahresende. Gleichzeitig reduzierten<br />
sich die Risikozuschläge auf Staatsanleihen einiger<br />
Länder der Eurozone. Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen<br />
und Verlusten unserer festverzinslichen Wertpapiere<br />
der Kategorie „jederzeit veräußerbar“ stieg daher kräftig<br />
auf 4,8 (0,9) Mrd. €.<br />
Die nichtbilanzierten Bewertungsreserven erhöhten sich<br />
auf 10,0 (4,9) Mrd. €. Größter Treiber waren die Bewertungsreserven<br />
auf Darlehen, die wir zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bilanzieren. Die Bewertungsreserven<br />
auf diese Bilanz position stiegen auf 8,8 (3,6) Mrd. €.<br />
Investitionen<br />
Auch <strong>2012</strong> investierten wir in den Ausbau unseres Asiengeschäfts.<br />
Wir trieben den Aufbau unseres Gemeinschaftsunternehmens<br />
in China voran; der Lebensversicherer<br />
soll, wenn die abschließende behördliche Genehmigung<br />
vorliegt, voraussichtlich 2013 den Geschäftsbetrieb aufnehmen.<br />
Und wir vereinbarten in Indien mit dem Mischkonzern<br />
Avantha den Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens,<br />
ebenfalls im Bereich Lebensversicherung.<br />
Die Investitionen wurden mit Mitteln aus dem laufenden<br />
Geschäftsbetrieb finanziert.<br />
Analyse der Kapitalflusssrechnung<br />
Der Zahlungsmittelfluss der <strong>ERGO</strong> Gruppe ist stark von<br />
unserem Geschäft als Erstversicherer geprägt: Wir erhalten<br />
in der Regel zuerst die Beiträge für die Risikoübernahme<br />
und erbringen erst später Zahlungen im Leistungs- oder<br />
Schadenfall. Die Aussagekraft der Kapitalflussrechnung<br />
von Versicherungsunternehmen ist daher begrenzt.<br />
Die Kapitalflussrechnung (siehe Seite 54) wurde nach<br />
der indirekten Methode aufgestellt und um Einflüsse<br />
aus Veränderungen des Konsolidierungskreises sowie<br />
Währungs kurseffekte bereinigt.<br />
Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug<br />
3,7 (1,9) Mrd. €. Ausgangspunkt für seine Ermittlung ist<br />
das Konzernergebnis in Höhe von 289 (349) Mio. €. Die<br />
großen Veränderungen bei den Positionen Veränderung<br />
der versicherungstechnischen Rückstellungen (+ 1,5 Mrd. €),<br />
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen<br />
(+ 0,7 Mrd. €) und sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen<br />
und Erträge (− 2,3 Mrd. €) gehen im Wesentlichen<br />
auf die Einflussfaktoren auf der Kapitalanlagenseite<br />
zurück. So hatten das verbesserte Kapitalanlageergebnis
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht26<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
und die Erhöhung der Bewertungsreserven entsprechende<br />
Auswirkungen auf die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung<br />
und die Rückstellungen in der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung. Im Vorjahr hatten die Veräußerungserlöse<br />
aus Beteiligungen diesen Wert stark beeinflusst. In<br />
den sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und<br />
Erträgen schlagen sich vor allem Ab- und Zuschreibungen<br />
auf Kapitalanlagen nieder; im Vorjahr hatte es hier hohe<br />
Abschreibungen gegeben, während das Berichtsjahr insbesondere<br />
von höheren unrealisierten Gewinnen in der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung geprägt war.<br />
Ebenfalls erwähnenswert sind die Veränderung der sonstigen<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten (+ 1,3 Mrd. €) sowie<br />
die Veränderung sonstiger Bilanzpositionen (+ 0,7 Mrd. €).<br />
Erstere war geprägt von einem Vorjahreseffekt: 2011 liefen<br />
kurzfristige Darlehen von Munich Re aus, die im Zusammenhang<br />
mit der Neustrukturierung unserer Fremdkapitalfinanzierung<br />
standen. In der Veränderung sonstiger Bilanzpositionen<br />
spiegelt sich neben den Rückstellungen für<br />
unsere Reorganisation im Vertrieb auch eine Erhöhung der<br />
Pensionsrückstellungen, weil wir den Rechnungszins dort<br />
gesenkt haben.<br />
Den Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von 3,5 (2,7) Mrd. €<br />
bestimmen üblicherweise die Auszahlungen für den Erwerb<br />
von übrigen Kapitalanlagen bzw. von Kapitalanlagen in der<br />
fondsgebundenen Lebensversicherung; sie beliefen sich auf<br />
3,15 (3,14) Mrd. € bzw. 362 (489) Mio. €. Im Vorjahr waren<br />
zusätzlich Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von Beteiligungen<br />
in Höhe von 951 Mio. € zu verzeichnen; im Berichtsjahr<br />
betrug diese Position lediglich 12 Mio. €.<br />
Der Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit war im Vorjahr<br />
geprägt von der Neustrukturierung der Nachrangdarlehen<br />
von Munich Re sowie von hohen Dividendenzahlungen<br />
für das Geschäftsjahr 2010. Insgesamt kam es zu einem<br />
Mittel abfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von<br />
80 Mio. € nach einem Zufluss von 297 Mio. € im Vorjahr.<br />
Insgesamt erhöhte sich der Zahlungsmittelbestand, der die<br />
laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und den<br />
Kassenbestand umfasst, im Jahr <strong>2012</strong> auf 1,1 (0,9) Mrd. €.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
27<br />
Konzernlagebericht<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
In unserer Gruppe wollen wir den dauerhaften wirtschaftlichen<br />
Erfolg auch durch Faktoren sichern, die sich mit<br />
finanziellen Kennzahlen nicht immer messen lassen.<br />
Wir nehmen unsere unternehmerische Verantwortung<br />
ernst: gegenüber unseren Kunden, Mitarbeitern und Vertriebspartnern,<br />
der Umwelt und der Gemeinschaft, in der<br />
wir leben und arbeiten.<br />
Deshalb wirtschaften wir nachhaltig und wollen ökonomische,<br />
ökologische und soziale Faktoren miteinander in<br />
Einklang bringen. Dies entspricht unserem langfristigen<br />
Geschäft. Als Teil von Munich Re gehören wir zu den Erstunterzeichnern<br />
der Principles for Sustainable Insurance<br />
der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten<br />
Nationen. Die Prinzipien wurden im Juni <strong>2012</strong> auf der UN-<br />
Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro<br />
vorgestellt. Sie dienen uns als Orientierungsrahmen für die<br />
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in unserem<br />
Kerngeschäft.<br />
<strong>2012</strong> haben wir unsere Berichterstattung zur unternehmerischen<br />
Verantwortung bei <strong>ERGO</strong> deutlich ausgebaut. Nach<br />
der Vorstellung unseres umfassenden Internetbereichs im<br />
Frühjahr haben wir im Herbst unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht<br />
vorgelegt. Er beschreibt, wie wir unsere Verantwortung<br />
gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Umwelt und<br />
Gesellschaft wahrnehmen. Ein umfangreicher Kennzahlenkatalog<br />
zeigt den aktuellen Stand unserer Aktivitäten. Der<br />
Nachhaltigkeitsbericht, der nach den Kriterien der Global<br />
Reporting Initiative (GRI) geprüft wurde, wird in Zukunft<br />
jährlich erscheinen.<br />
Verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />
Klare Verhaltensregeln für alle Beschäftigten und Vertriebspartner<br />
sind wichtig, um das Vertrauen in <strong>ERGO</strong> zu stärken<br />
und Rufschädigungen vorzubeugen. Nachdem 2011 gravierende<br />
Fälle von Fehlverhalten bekannt geworden waren,<br />
haben wir Anfang <strong>2012</strong> einen eigenen Compliance-Bereich<br />
im Ressort des Vorstandsvorsitzenden eingerichtet und ihm<br />
direkt unterstellt. Den Bereich haben wir <strong>2012</strong> sukzessive<br />
ausgebaut. Das Team unter der Leitung des Chief Compliance<br />
Officers arbeitet Richtlinien aus und berät Mitarbeiter<br />
und Vertriebspartner bei der einwandfreien Umsetzung.<br />
Beim Verdacht auf Missstände oder gravierende Verstöße<br />
können sie sich auch an einen externen Ombudsmann<br />
wenden.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> hat negative Berichterstattung die Reputation<br />
der <strong>ERGO</strong> erneut belastet: Die Medien thematisierten<br />
erneut Fehlverhalten von Vermittlern auf Wettbewerbsreisen.<br />
Wir sahen uns dem Vorwurf ausgesetzt, im Jahr<br />
2011 Vorfälle nicht ausreichend offen angesprochen zu<br />
haben und deshalb nicht glaubwürdig zu sein. Um verloren<br />
gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, haben wir im<br />
September <strong>2012</strong> Transparenz geschaffen und uns bekannte<br />
Fälle von Fehlverhalten auf Wettbewerbsreisen im Internet<br />
veröffentlicht. Außerdem nennen wir die Konsequenzen,<br />
die <strong>ERGO</strong> gezogen hat. Dazu haben wir die veröffentlichten<br />
Prüfungsergebnisse zu Vorwürfen zum Versicherungsgeschäft<br />
aktualisiert.<br />
Mit dieser Offenheit wollen wir verlorenes Vertrauen<br />
zu rückgewinnen. Auch durch die konsequente weitere<br />
Um setzung unseres Markenversprechens „Versichern heißt<br />
verstehen“ und erstklassige Leistungen wollen wir Kunden<br />
und Öffentlichkeit von unserer Qualität überzeugen.<br />
Kunden und Kundenbeziehungen<br />
Unser Angebot richtet sich an alle Kundengruppen –<br />
Privatkunden sowie Firmenkunden aus dem gewerblichen<br />
Mittelstand und industrielle Kunden. Ihnen bietet <strong>ERGO</strong><br />
Produkte und Dienstleistungen für Altersvorsorge und<br />
Vermögensbildung, den Schutz von Hab und Gut sowie<br />
Gesundheits-, Rechts- und Reiseschutz an. Dazu vermitteln<br />
unsere Vertriebe Fondsprodukte der ME<strong>AG</strong> als dem Vermögensmanager<br />
von Munich Re und <strong>ERGO</strong>. Außerdem bieten<br />
wir Bankprodukte unseres Kooperationspartners UniCredit-<br />
Gruppe und weiterer Banken an. Produkte weiterer Partner<br />
und unsere umfangreichen Beratungs- und Serviceleistungen<br />
ergänzen das Portfolio.<br />
Mit unserem Markenversprechen „Versichern heißt verstehen“<br />
stellen wir unsere Kunden und ihre Bedürfnisse<br />
in den Mittelpunkt unseres Handelns. Wir legen großen<br />
Wert auf eine verständliche Kommunikation und den<br />
engen Austausch mit unseren Kunden. Wir haben
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht28<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
Verständlichkeitsstandards, die von externen Kommunikationsexperten<br />
zertifiziert wurden. Auf dieser Basis überarbeiten<br />
wir unsere gesamte Kommunikation mit unseren<br />
Kunden und schulen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Eine verständliche, klare Kommunikation und ihre<br />
feste Verankerung in unseren Prozessen bleiben eine dauerhafte<br />
Aufgabe für unser Unternehmen. Wir haben unsere<br />
gesamte Kundenkommunikation mit Erfolg einer externen<br />
Überprüfung durch den TÜV Saarland unterzogen und<br />
erhalten dafür das Siegel „Verständliche Kommunikation“.<br />
Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig. Mit ihren<br />
Wünschen zu Produkten und Leistungen unseres Unternehmens<br />
helfen sie uns, das Angebot von <strong>ERGO</strong> kontinuierlich<br />
zu verbessern. So haben wir das <strong>2012</strong> neu vorgestellte<br />
Unfallschutz-Produkt gezielt auf die Wünsche und Erwartungen<br />
von Kunden ausgerichtet und Assistenz-Leistungen<br />
bei verschiedenen Produktvarianten eingebaut. Sie orientieren<br />
sich an der individuellen Lebenssituation und dem Grad<br />
der Verletzung der Betroffenen. Ein durchgängiger Beratungsservice<br />
begleitet Unfallopfer und hilft ihnen. Auch<br />
für die Entwicklung der neuen Produktgeneration in der<br />
Lebensversicherung, die <strong>ERGO</strong> 2013 an den Markt bringt,<br />
haben wir umfangreiche Studien zu den Erwartungen der<br />
Kunden an Sicherheit, Flexibilität und Ertrag durchgeführt.<br />
Als Mitglieder unseres Kundenbeirats, als Teilnehmer unserer<br />
Kundenwerkstatt oder im Internet können Verbraucher<br />
uns ausführlich Feedback geben. Bei Konflikten, die im<br />
Unternehmen noch nicht im Sinne des Kunden gelöst<br />
wurden, steht der <strong>ERGO</strong> Kundenanwalt bereit. Er klärt Missverständnisse<br />
und vertritt die Interessen der Kunden im<br />
Unternehmen.<br />
Beratung, Betreuung und Service werden bei unseren<br />
Außendienstpartnern großgeschrieben – nicht nur im<br />
Verkaufsgespräch. Wir legen großen Wert auf Beratungsqualität<br />
und verstehen uns als umfassende Problemlöser<br />
für unsere Kunden weit über den Vertragsabschluss hinaus.<br />
Mitarbeiter<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nachfolgend Mitarbeiter<br />
– sichern unseren Erfolg mit ihrer Kompetenz, ihrer<br />
Leistungsbereitschaft und ihrem Engagement. Deswegen<br />
investieren wir konsequent in ihre Förderung.<br />
Die Vielfalt unserer Mitarbeiter drückt sich in unterschiedlichen<br />
Denkweisen, Mentalitäten, Erfahrungen, Kenntnissen<br />
und Fähigkeiten aus. Sie ist ein Gewinn für unser Unternehmen<br />
und wichtige Basis für unseren wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Unser Ziel haben wir 2011 in der Diversity Policy von<br />
Munich Re gemeinsam festgeschrieben: ein Arbeitsumfeld,<br />
das diese Vielfalt wertschätzt, sie in ihren unterschiedlichen<br />
Dimensionen fördert und zum Wohle des Unternehmens<br />
zum Einsatz bringt.<br />
Unsere Maßnahmen entwickeln wir ständig weiter: <strong>2012</strong><br />
haben wir unser Förder- und Mentorenprogramm für<br />
Frauen ein zweites Mal aufgelegt und einen neuen Personalprozess<br />
zur fördernden Begleitung der Elternzeit<br />
etabliert. Im Rahmen unserer Aktivitäten für eine bessere<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie prüfen wir derzeit<br />
in einem Pilotprojekt die Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung<br />
von Führungskräften. Unser Diversity-Seminar für<br />
Auszubildende wurde <strong>2012</strong> mit einem ersten Preis beim<br />
InnoWard <strong>2012</strong>, dem Bildungspreis der Deutschen Versicherungswirtschaft,<br />
ausgezeichnet.<br />
Unser Leitbild Führung beschreibt die Haltung, die wir von<br />
den Menschen erwarten, die bei <strong>ERGO</strong> Führungsverantwortung<br />
tragen. Dazu zählen Wertschätzung für Mitarbeiter,<br />
klare Sprache und Zielformulierung genauso wie Dialogbereitschaft<br />
und Begeisterungsfähigkeit. Das Leitbild ist<br />
fester Bestandteil bei der Schulung von Führungskräften.<br />
Die Auswahl, Entwicklung und Betreuung unserer obersten<br />
Führungskräfte haben wir gruppenweit gebündelt. Durch<br />
übergreifendes Talent Management und eine gruppenweite<br />
Nachfolgeplanung wollen wir herausragende Manager entwickeln<br />
und langfristig an uns binden.<br />
Die bedarfsgerechte Qualifizierung unserer Mitarbeiter und<br />
Vertriebspartner hat unverändert einen hohen Stellenwert<br />
innerhalb unserer Personalpolitik. Ziel ist es, unser hohes<br />
Qualitäts- und Leistungsniveau auszubauen, um unsere<br />
Position im Wettbewerb weiter zu stärken. Daher passen<br />
wir unser gesamtes Angebot der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
ständig den aktuellen und zukünftigen<br />
Anforderungen an, um langfristig qualifizierte und motivierte<br />
Mitarbeiter zu gewinnen.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> bildeten die Unternehmen der <strong>ERGO</strong> Versiche<br />
rungsgruppe und ihre Agenturen in Deutschland<br />
1.485 (1.551) Auszubildende aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote<br />
von unverändert 6,5 %. Ein internationales<br />
Traineeprogramm fördert gezielt den Einstieg und die Entwicklung<br />
von Hochschulabsolventen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht29<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
<strong>2012</strong> hat <strong>ERGO</strong> ein Qualitäts- und Effizienzprogramm<br />
in den deutschen Vertriebsorganisationen auf den Weg<br />
gebracht. Wir wollen die unterschiedlichen Beratungs- und<br />
Betreuungsansätze standardisieren und technisch unterstützen,<br />
die Komplexität verringern und Kosten deutlich<br />
senken. Dazu wollen wir die bisherigen fünf Vermittlerorganisationen<br />
zu zwei Einheiten zusammenführen und sie<br />
unter das Dach einer Vertriebsgesellschaft stellen.<br />
Mit dieser Reorganisation haben wir einen Abbau von bis<br />
zu 700 Stellen im angestellten Außendienst und bis zu<br />
650 Stellen im Innendienst in Deutschland angekündigt.<br />
Das ist eine Folge der Reduktion auf bundesweit 120 Regionaldirektionen<br />
und der neuen Ausrichtung der vertriebsunterstützenden<br />
Zentralbereiche. Die Umsetzung ist bis<br />
Anfang 2014 geplant. <strong>ERGO</strong> strebt eine sozialverträgliche<br />
Umsetzung an. Im Februar 2013 verständigte sich die<br />
Geschäftsleitung mit den Betriebsräten auf das weitere<br />
Vorgehen und ein Sofortprogramm.<br />
Am Ende des Berichtsjahres waren 29.768 (31.311) angestellte<br />
Mitarbeiter für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> tätig,<br />
davon 24.166 (25.352) Mitarbeiter im Innendienst und<br />
5.602 (5.959) Mitarbeiter im angestellten Außendienst. Das<br />
durchschnittliche Alter unserer Mitarbeiter beträgt 41,3 (40,6)<br />
Jahre und die durchschnittliche Konzernzugehörigkeit 12,2<br />
(11,4) Jahre. Der Anteil der Frauen lag bei 56,9 (56,4) %.<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
<strong>ERGO</strong> und ihre Tochterunternehmen engagieren sich seit<br />
vielen Jahren für die Gesellschaften, in denen sie wirken.<br />
Heute fördern wir vor allem Bildung in ihren verschiedenen<br />
Facetten und unterstützen soziale Projekte. Auch musikalische<br />
Erziehung, Sportunterricht und gesundheitliche Aufklärung<br />
tragen zur persönlichen Entwicklung bei und sind<br />
für uns wichtige Bestandteile von guter Bildung. Wir möchten<br />
besonders Kindern und Jugendlichen Chancen bieten<br />
und Perspektiven eröffnen, damit sie ihr Leben eigenverantwortlich<br />
in die Hand nehmen können.<br />
Mit unserem Engagement für Bildung wollen wir einen<br />
Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leisten. So<br />
berät beispielsweise die <strong>ERGO</strong> Stiftung „Jugend & Zukunft“<br />
sozial benachteiligte Jugendliche beim Übergang in Ausbildung<br />
und Arbeit. In Österreich unterstützt <strong>ERGO</strong> Austria<br />
mit ihrer Förderung der „Wiener Lerntafel“ Lernhilfe für<br />
Schulkinder aus benachteiligten Familien. Darüber hinaus<br />
fördern wir Projekte und Initiativen, die Bildung mit innovativen<br />
Konzepten für Kinder und Jugendliche erkennbar<br />
besser machen.<br />
Wir fördern musikalische Fähigkeiten von Kindern genauso<br />
wie junge Talente. Ein Beispiel für unser lokales Engagement<br />
ist die Unterstützung des Düsseldorfer Projekts<br />
„SingPause“, bei dem ausgebildete Sänger regelmäßig mit<br />
Grundschülern singen. In Deutschland ermöglichen wir<br />
im Rahmen der Initiative „Klasse in Sport“ bundesweit an<br />
26 Grundschulen täglichen qualifizierten Sportunterricht,<br />
denn Schulsport fördert nachweislich die körperliche und<br />
kognitive Entwicklung von Kindern. Bei Gesundheitsprojekten<br />
stehen Vorsorge, Aufklärung und Bewegung im Vordergrund.<br />
So klärt <strong>ERGO</strong> in Estland Frauen mit sogenannten<br />
Mammobussen über Brustkrebs auf und bietet kostenlose<br />
Vorsorge-Untersuchungen (Mammografie) an.<br />
Als großes Unternehmen können wir anderen helfen, die<br />
Unterstützung und Hilfe brauchen. Und wir tun es gerne,<br />
aus Tradition. Ein Beispiel für unser soziales Engagement<br />
ist die Integration von Menschen mit Behinderung.<br />
Im Kundenservice der <strong>ERGO</strong> Hestia in Polen betreuen<br />
Kollegen mit Körper be hinderung die Kunden am Telefon.<br />
In Deutschland kooperiert die D. A. S. mit einem Unternehmen,<br />
das sich auf die Integration von Behinderten spezialisiert<br />
hat. Durch qualifizierte Ver waltungs tätigkeiten sollen<br />
schwer behinderte Mitarbeiter auf dem Ersten Arbeitsmarkt<br />
Fuß fassen. Auch unsere Mitarbeiter engagieren sich für<br />
andere: In Deutschland unterstützen sie beispielsweise<br />
über den Verein „ergo:wir helfen“ verschiedene soziale Projekte<br />
mit den Centbeträgen von Gehalts- und Provisionsabrechnungen.<br />
Umwelt<br />
Der Schutz der Umwelt und der natürlichen Lebensgrundlagen<br />
ist uns seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen,<br />
das wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung<br />
verstehen. Bereits seit über zehn Jahren betreiben wir in<br />
Teilen der Gruppe ein konsequentes Umweltmanagementsystem<br />
nach der weltweit gültigen ISO-Norm 14001, das<br />
regelmäßig von externen Gutachtern überprüft wird. Um<br />
Energien und Ressourcen möglichst effizient zu nutzen,<br />
weiten wir dieses System kontinuierlich aus: <strong>2012</strong> wurde<br />
München als weiterer großer Standort in Deutschland<br />
zertifiziert. Mit Hilfe des Umweltmanagements erfasst,<br />
bewertet und minimiert <strong>ERGO</strong> systematisch und konsequent<br />
den Energie- und Ressourcenverbrauch und das<br />
Abfallaufkommen an den Unternehmensstandorten.<br />
Wir investieren in den Einsatz energieeffizienter Techniken<br />
wie gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und<br />
moderne Kälteanlagen. Seit 2011 beziehen alle großen<br />
deutschen Standorte den Strom CO 2<br />
-neutral.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht30<br />
Weitere Erfolgsfaktoren<br />
Auch die Emissionen, die bei Dienstreisen entstehen, wollen<br />
wir senken: Bahnreisen erfolgen seit 2011 in Deutschland<br />
CO 2<br />
-neutral. Hier stellen wir unsere Fahrzeugflotte sukzessive<br />
auf niedrigeren CO 2<br />
-Ausstoß um und fördern umweltbewusstes<br />
Fahren: Ab <strong>2012</strong> sind Eco-Fahrsicherheitstrainings<br />
für die Fahrer von Dienstwagen obligatorisch. Wir<br />
arbeiten daran, auch an unseren weiteren Standorten im<br />
In- und Ausland unsere Umweltbilanz zu verbessern. Unser<br />
Ziel: Bis Ende 2015 wollen wir die gesamte <strong>ERGO</strong> Gruppe<br />
klimaneutral stellen.<br />
Im Sinne der Verpflichtungen der Initiative „Global Compact“<br />
der Vereinten Nationen zum Umweltschutz, der <strong>ERGO</strong> als<br />
Teil von Munich Re beigetreten ist, prüfen wir regelmäßig<br />
unsere Verbesserungspotenziale und Synergien. Unsere<br />
internationalen Gesellschaften beziehen wir zunehmend<br />
stärker ein mit dem Ziel, den Abdeckungsgrad von Umweltdaten<br />
stetig zu erhöhen. Im Rahmen der „Global Compact“-<br />
Initiative veröffentlicht Munich Re eine jährliche Fortschrittsmeldung<br />
auf ihrer Webseite, die auch die Entwicklungen<br />
bei <strong>ERGO</strong> vorstellt.<br />
Mit der Begrenztheit fossiler Brennstoffe und steigenden<br />
Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz gewinnen<br />
erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung. <strong>ERGO</strong><br />
begleitet diese Entwicklung durch innovative Versicherungslösungen<br />
und deckt beispielsweise Ertragseinbußen<br />
von Photovoltaikanlagen bei verminderter Sonneneinstrahlung<br />
oder in Folge mangelhafter Komponenten. Auch sonst<br />
unterstützen wir das Umweltbewusstsein unserer Kunden<br />
mit nachhaltigen Produkten und Fonds. In der Kfz-Versicherung<br />
fördern wir Fahrzeuge mit besonders geringem<br />
CO 2<br />
-Ausstoß mit einem Ökotarif. Unsere Firmenkunden<br />
beraten wir bei der Vorbeugung von Umweltschäden, für<br />
die wir ebenfalls eine Deckung anbieten. In der Lebensversicherung<br />
können unsere Kunden für ihre Altersvorsorge<br />
und Vermögensbildung in nachhaltige Fonds oder einen<br />
Klimafonds investieren.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
31<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikobericht<br />
Ziele des Risiko managements<br />
Risikostrategie<br />
Risiko management ist ein wichtiger Bestandteil der<br />
Unter nehmenssteuerung. Zu den Aufgaben des Risikomanagements<br />
gehört es, Entwicklungen, die den Fortbestand<br />
der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen<br />
(§ 91 Abs. 2 AktG). Außerdem geht es darum, die Finanzstärke<br />
zu erhalten, um die Ansprüche unserer Kunden zu<br />
sichern und nachhaltig für unsere Aktionäre Wert zu schaffen.<br />
Ein weiteres Ziel ist, die Reputation von <strong>ERGO</strong> und aller<br />
Einzelgesellschaften zu schützen. Dazu setzen wir auf ein<br />
alle Bereiche umfassendes Risiko management. Wir halten<br />
uns dabei an das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich (KonTraG) sowie die Vorgaben in<br />
§ 64 a V<strong>AG</strong>.<br />
Organisatorischer Aufbau des<br />
Risiko managements<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hat spezifische Funktionen<br />
und Gremien für ein effizientes Risiko management<br />
ge schaffen. Mit dem Terminus „Risk Governance“ bezeichnen<br />
wir die Gesamtheit von Risiko organisation und<br />
Risiko prinzipien. Damit fördern wir den Erhalt und die<br />
Weiter entwicklung einer adäquaten Risiko- und Kontrollkultur,<br />
die alle materiellen Risikokategorien umfasst. Der<br />
Bereich „Integriertes Risiko management (IRM)“ stellt das<br />
gruppen weite Risiko management sicher. Dabei wird IRM<br />
von dezentralen Risiko management-Strukturen in allen<br />
Bereichen der Gruppe unterstützt. An der Spitze der Risikomanagement-Organisation<br />
steht der Chief Risk Officer<br />
(CRO). Die einzelnen dezentralen Risikoverantwortlichen<br />
berichten an ihn. Zu den Aufgaben des CRO gehören die<br />
Identifizierung, Bewertung und Überwachung der Risiken<br />
sowie deren Kommunikation an das Risikokomitee. Das<br />
Risikokomitee ist ein ständiger Ausschuss des Vorstands<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Dem Risikokomitee obliegt<br />
die Einrichtung und Überwachung der Risiko management-<br />
Strategie, ‐Systeme und ‐Prozesse. Darüber hinaus stellt<br />
es sicher, dass das gesamte Risiko management-System,<br />
bestehend aus Risikokriterien, Limiten und Steuerungs-<br />
Prozessen, im Einklang mit den regulatorischen Anforderungen<br />
und den konzernweiten Richtlinien steht. Diese<br />
Organisation ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen und<br />
aktives Steuern von Risiken.<br />
Die Risikostrategie leiten wir aus der Geschäftsstrategie<br />
ab. Sie stellt die Risiken dar, die sich aus der Geschäftsstrategie<br />
ergeben. Der Vorstand überprüft und verabschiedet<br />
die Risikostrategie jährlich und erörtert sie mit dem<br />
Aufsichtsrat. Die Risikostrategie legt die Risikoobergrenze<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> fest, indem sie Vorgaben<br />
und Entscheidungen zur Risikotoleranz enthält. Diese<br />
orientieren sich an der Kapital- und Liqui ditäts ausstattung<br />
sowie der Ertrags volatilität. Die Risiko strategie ist wichtige<br />
Grundlage für die operative und strategische Planung.<br />
Fer ner leiten wir aus ihr Limite ab, die wir genau überwachen.<br />
Dabei berücksichtigen wir nicht nur Kriterien, die sich auf<br />
das gesamte Unternehmen oder die gesamten Ver sicherungsbestände<br />
beziehen. Wir definieren auch ergänzende<br />
Kriterien, mit denen wir Spitzenrisiken, Konzen trationen,<br />
Kumule und systematische Risiken konzernweit begrenzen<br />
und steuern.<br />
Die Aufgabe unseres Risiko managements sehen wir nicht<br />
nur in der Begrenzung von Risiken, sondern auch in der<br />
Nutzung unternehmerischer Chancen. Die Kalibrierung –<br />
d. h. die Feineinstellung – der in der Risikostrategie festgelegten<br />
Limite berücksichtigt gleichermaßen die Kundenwie<br />
Aktionärsinteressen. Dabei ist uns vor allem wichtig,<br />
unsere Kapitalstärke sicherzustellen. Hinzu kommen ergänzende<br />
Limite für Einzelrisiken sowie Konzentrationslimite<br />
für Naturkatastrophen- oder Pandemie-Risiken und Kriterien<br />
für Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken.<br />
Bei Kapazitätsengpässen oder Konflikten mit dem Limitund<br />
Regelsystem verfahren wir nach festgelegten Eskalations-<br />
und Entscheidungsprozessen. Diese stellen sicher,<br />
dass Geschäftsinteressen und Risiko management-Aspekte<br />
in Einklang gebracht werden. Gegebenenfalls verringern<br />
wir Risiken, z. B. durch Rückversicherung.<br />
Risiko management-Kreislauf<br />
Die operative Umsetzung des Risiko managements umfasst<br />
die Identifikation, Analyse und Bewertung sowie Messung<br />
von Risiken. Dazu gehören auch die daraus abgeleitete<br />
Risikoberichterstattung, ‐limitierung im Sinne einer Reduzierung<br />
auf ein bewusst gewolltes Maß und ‐überwachung.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht32<br />
Risikobericht<br />
Mit unseren Risiko management-Prozessen stellen wir<br />
sicher, dass wir sämtliche Risiken kontinuierlich beobachten<br />
und bei Bedarf aktiv steuern.<br />
Die Risikoidentifikation erfolgt über geeignete Systeme<br />
und Kennzahlen (quantitativer Teil). Die Risikoerhebung<br />
wird sowohl bottom-up als auch top-down durchgeführt.<br />
Experten-Meinungen (qualitativer Teil) ergänzen dies.<br />
Unser Ad-hoc-Meldeprozess ermöglicht es den Mitarbeitern<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>, jederzeit Risiken an den<br />
Bereich IRM zu melden.<br />
Die Risikoanalyse und ‐bewertung erfolgt auf oberster<br />
Ebene im Bereich IRM. Dies geschieht im Austausch mit<br />
einer Vielzahl von Experten aus verschiedenen Bereichen<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. So gelangen wir zu einer<br />
quantitativen und qualitativen Bewertung, die auch<br />
eventuelle Interdependenzen zwischen den Risiken<br />
berücksichtigt.<br />
Bei der Risikomessung verwenden wir Instrumente, die<br />
auf das jeweilige Geschäftsfeld zugeschnitten sind. Wir<br />
entwickeln sie ständig weiter. Unsere primären Risikomaße<br />
basieren auf ökonomischen Grundsätzen. Sie spiegeln<br />
somit das Risiko in unserem Bestand am besten wider.<br />
Regelmäßig vergleichen wir die Ergebnisse unserer Risikomodelle<br />
mit denen der Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen.<br />
Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen:<br />
Geschäftsfeld, Unternehmen, Risikoart, geografische Lage<br />
und Sparte.<br />
Wir vergleichen unsere Risikomodellergebnisse regelmäßig<br />
mit anderen Unternehmen. Zudem nehmen wir<br />
an Branchen umfragen teil, um unsere Instrumente zu<br />
prüfen und weiter zu verfeinern. Darüber hinaus vergleichen<br />
wir unser Modell mit dem jeweils aktuellen Stand<br />
von Solvency II und nehmen an den branchenweiten<br />
sogenannten quantitativen Auswirkungsstudien (Quantitative<br />
Impact Studies) teil.<br />
Die Risikolimitierung fügt sich in die Risikostrategie und<br />
das konzernweit geltende Limit- und Trigger-Handbuch<br />
ein. Ausgehend von der definierten Risikoobergrenze<br />
werden risikoreduzierende Maßnahmen beschlossen und<br />
umgesetzt.<br />
Bei der Risikoüberwachung unterscheiden wir zwischen<br />
quantitativ messbaren und qualitativen Risiken. Erstere<br />
überwachen wir an zentralen Stellen und letztere sowohl<br />
dezentral als auch zentral, je nach Wesentlichkeit und<br />
Zuordnung der Risiken.<br />
Kontroll- und Überwachungssysteme<br />
Unser internes Risikokontrollsystem (IKS) haben wir auch<br />
im Jahr <strong>2012</strong> weiterentwickelt. So haben wir insbesondere<br />
weitere Auslandsgesellschaften integriert. Unser IKS ist<br />
ein gruppenweit einheitliches integriertes System zum<br />
Management von operationellen Risiken. Es entspricht<br />
sowohl den Anforderungen der Unternehmensführung als<br />
auch den lokalen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen.<br />
Die Verantwortung für das IKS obliegt dem Vorstand<br />
und ist organisatorisch dem Bereich IRM zugewiesen.<br />
Die Verantwortung für die jeweiligen Risiken und Kontrollen<br />
tragen die Experten und Mitarbeiter der Fachbereiche.<br />
Durch diese Einbindung haben wir innerhalb der Gruppe<br />
die Grundlage für ein einheitliches Risikoverständnis<br />
gestärkt und unser Bewusstsein für Risiken und Kontrollen<br />
verbessert.<br />
Mit dem ganzheitlichen Management-Ansatz im IKS erreichen<br />
wir eine Steigerung der Effektivität und Effizienz bei<br />
der Identifikation, Analyse, Bewertung und Dokumentation<br />
der wesentlichen Risiken und Schlüsselkontrollen. Klare<br />
Zuständigkeiten für Risiko- und Kontroll-Verantwort lich -<br />
keiten sowie Risikosteuerungsmaßnahmen schaffen zudem<br />
Transparenz. Durch die systematische Verknüpfung von<br />
wesentlichen Risiken und Prozessen haben wir eine Risikolandkarte<br />
für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> entwickelt, in<br />
der alle relevanten Risikokontrollpunkte markiert sind.<br />
Die Konzernrevision bewertet die Wirksamkeit des IKS in<br />
den wesentlichen Prozessen und Applikationen regelmäßig<br />
im Rahmen einer mehrjährigen Prüfungsplanung.<br />
Risikoberichterstattung<br />
Mit der Risikoberichterstattung erfüllen wir nicht nur aktuelle<br />
rechtliche Anforderungen. Wir schaffen mit ihr darüber<br />
hinaus intern Transparenz für das Management und die<br />
Aufsichtsgremien und informieren die Öffentlichkeit. Die<br />
Risikoberichterstattung obliegt dem Bereich IRM.<br />
Die interne Risikoberichterstattung informiert das Management<br />
vierteljährlich über die Lage bezüglich der einzelnen<br />
Risikokategorien. Bei einer signifikanten Veränderung<br />
der Risikosituation sowie besonderen Schadenfällen und<br />
Ereignissen erfolgt eine sofortige Berichterstattung an das<br />
Management. So kann es auf gefährdende Entwicklungen<br />
rechtzeitig reagieren. Ziel ist es, bereits schwache Signale<br />
und negative Trends rechtzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen<br />
ergreifen zu können.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht33<br />
Risikobericht<br />
Mit unserer externen Risikoberichterstattung wollen wir<br />
einen verständlichen Überblick über die Risikolage der<br />
<strong>ERGO</strong> geben. Hierzu gehören Informationen über unsere<br />
Risiko management-Methoden und ‐Prozesse, die Risk<br />
Governance und die einzelnen Risiken, denen die Gesellschaft<br />
ausgesetzt ist.<br />
Wesentliche Risiken<br />
Als wesentliche Risiken bezeichnen wir Risiken, die sich<br />
nachhaltig negativ auf die Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Ganzes auswirken<br />
können. Diese Definition haben wir – unter Berücksichtigung<br />
der individuellen Risikotragfähigkeit – konsistent<br />
auf die einzelnen Geschäftsbereiche und rechtlichen Einheiten<br />
übertragen. Ob ein Risiko in diesem Sinne wesentlich<br />
für eine Einheit ist, beurteilt die Risiko management einheit<br />
IRM. Dabei berücksichtigt IRM vor allem, wie die Risiken<br />
unsere Hauptkriterien Finanzstärke und Ertrags volatilität<br />
beeinflussen.<br />
Dieser Risikobericht wird auf der Grundlage der Kalkulations-<br />
und Bilanzierungsvorschriften unserer Gesellschaft<br />
dargestellt. Die Anforderungen des Deutschen Rechnungslegungs-Standards<br />
DRS 5–20 erfüllen wir umfänglich.<br />
Wir unterteilen gemäß DRS 5–20 das Gesamtrisiko in die<br />
fünf Kategorien<br />
• versicherungstechnische Risiken,<br />
• Risiken aus dem Ausfall von Forderungen<br />
aus dem Versicherungsgeschäft,<br />
• Risiken aus Kapitalanlagen,<br />
• operationelle Risiken sowie<br />
• sonstige Risiken.<br />
Versicherungstechnische Risiken<br />
Das Management der versicherungstechnischen Risiken<br />
nimmt bei uns eine herausgehobene Stellung ein. Kernelemente<br />
sind die Kontrolle der Risikoverläufe und die<br />
laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die<br />
Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />
Beiträge und Rückstellungen kalkulieren wir mit vorsichtig<br />
gewählten Rechnungsgrundlagen.<br />
Im von uns betriebenen Versicherungsgeschäft zeichnen<br />
wir Risiken von Privat- und Firmenkunden. Dies führt<br />
insgesamt zu einem heterogenen Portfolio von eingegangenen<br />
Risiken. Um den Risikoausgleich im Versichertenkollektiv<br />
zu gewährleisten, haben wir sparten- und<br />
ge schäfts feldbezogene Rahmenrichtlinien für die Tarifierung<br />
und das Underwriting auf Ebene der Einzelgesellschaften<br />
erstellt. Das jeweilige Aktuariat wacht darüber,<br />
dass die Tarifierung sachgerecht erfolgt und wir ausreichend<br />
bemessene Rückstellungen zur Bedeckung der<br />
eingegangenen Verpflich tungen bilden.<br />
Durch diese Maßnahmen und Prozesse steuern wir das<br />
Geschäft unserer Gesellschaften risikoadäquat. Mithilfe<br />
unabhängiger Prozesse überprüfen wir die Angemessenheit<br />
der Richtlinien regelmäßig, gegebenenfalls nehmen<br />
wir Anpassungen vor.<br />
Trotz vorsichtiger Tarifkalkulation und aus heutiger Sicht<br />
ausreichender Dotierung der Rückstellungen können weitere<br />
Risiken bestehen. Diese beobachten wir laufend, um<br />
sie zu begrenzen. Bei einer Erhöhung des Risikos können<br />
so rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden.<br />
Weitere Risiken können auch darin bestehen, dass die<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> oder einzelne operative Versicherungsgesellschaften<br />
durch hohe Einzelschäden oder<br />
durch Kumulierung von Schadenereignissen in Anspruch<br />
genommen werden. Das Zusammenspiel von Änderungsrisiken<br />
und Risikokonzentrationen kann ebenfalls ein<br />
erheb liches Schadenpotenzial bergen. Dies betrifft nicht<br />
nur regionale Konzentrationen, und es kann sowohl innerhalb<br />
einer Sparte als auch übergreifend auftreten.<br />
IRM ist dafür verantwortlich, geschäftsfeld- und bilanzübergreifende<br />
Kumule und Konzentrationen zu identifizieren,<br />
zu bewerten, zu überwachen und zu koordinieren. IRM<br />
arbeitet dabei eng mit den Spezialisten der Geschäftsfelder<br />
zusammen, um das Risikokomitee in Bezug auf die Auswirkungen<br />
solcher Kumule auf unsere gruppenweite Exponierung<br />
zu beraten.<br />
Derartige Risiken werden anhand von Szenarien und<br />
Modellrechnungen betrachtet, die unter Zugrundelegung<br />
eines entsprechenden Extremszenarios Aufschluss über<br />
die maximale Gesamtbelastung für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
geben. Durch den Abschluss von Rückversicherungsverträgen<br />
können wir uns vor übermäßigen<br />
Belastungen und Ertragsschwankungen schützen. Dabei<br />
beachten wir neben der Situation der einzelnen Rechtseinheit<br />
auch die Einbindung in die Gruppe.<br />
Bei der Wahl unserer Rückversicherer ist eine hohe Bonität<br />
wesentliches Kriterium für uns. Hierdurch begrenzen wir<br />
das Ausfallrisiko und Risiken hinsichtlich der Zahlungsstromschwankungen.<br />
Unsere passive Rückversicherung<br />
platzieren wir überwiegend innerhalb der Munich Re.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht34<br />
Risikobericht<br />
Lebensversicherung Krankenversicherung Kompositversicherung<br />
Biometrisches Risiko Biometrisches Risiko Prämienrisiko<br />
Zinsrisiko Stornorisiko Groß- und Kumulschadenrisiko<br />
Sonstiges Marktrisiko Versicherungsleistungsrisiko Reserverisiko<br />
Stornorisiko Rechnungszinsrisiko Zinsrisiko<br />
Bei unseren operativen Versicherungsgesellschaften sind –<br />
je nach betriebenem Versicherungsgeschäft – insbesondere<br />
die oben tabellarisch dargestellten Risiken aus Ver sicherungs<br />
verträgen von Bedeutung.<br />
Eine differenzierte, geschäftsbereichspezifische Analyse<br />
der versicherungstechnischen Risiken, ihrer relevanten Einflussgrößen<br />
und Erläuterungen zu ihrer Steuerung befindet<br />
sich im Konzernanhang ab S. 118. Diese Darstellung entspricht<br />
den Anforderungen der Rechnungslegungsstandards<br />
IFRS 4.<br />
Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem<br />
Versicherungsgeschäft<br />
Unsere Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermittlern<br />
und Kunden unterliegen grundsätzlich einem Ausfallrisiko.<br />
Bei Nichtzahlung der Beiträge können insbesondere<br />
in der Krankheitskostenvollversicherung Belastungen für<br />
das Unternehmen entstehen, da eine Vertragskündigung<br />
seitens des Versicherungsunternehmens nicht mehr<br />
möglich ist. Das gesamte Volumen der Nichtzahlung überwachen<br />
wir daher laufend nach mehreren Kriterien, um<br />
frühzeitig eine relevante Beeinträchtigung der Ergebnisse<br />
beziehungsweise eine Belastung des Kollektivs der Versicherten<br />
zu erkennen.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden 320 (244) Mio. € ausstehen de<br />
Forderungen, deren Fälligkeitszeitpunkt mehr als 90 Tage<br />
zurücklag. Zur Risikovorsorge haben wir dahingehend Vorkehrungen<br />
getroffen, dass wir Wertberichtigungen auf den<br />
Forderungsbestand vornahmen. Durchschnittlich haben wir<br />
in den vergangenen drei Jahren 10,4 (9,7) % der zum jeweiligen<br />
Bilanzstichtag bestehenden Forderungen wertberichtigt.<br />
Dieser Anteil entspricht über einen Zeitraum von drei<br />
Jahren durchschnittlich 0,8 (0,7) % der verdienten Beiträge.<br />
Unsere Vorkehrungen haben sich erfahrungs gemäß als<br />
ausreichend erwiesen.<br />
41,3 (50,9) % unserer Abrechnungsforderungen bestehen<br />
gegenüber Munich Re. Diese ist bei der internationalen<br />
Ratingagentur Standard & Poor’s mit der zweithöchsten<br />
Kategorie bewertet. Insgesamt verteilen sich die Forderungen<br />
gegenüber Rückversicherern in Anlehnung an die<br />
Ratingklassifikation von Standard & Poor’s gemäß unten<br />
stehender Tabelle.<br />
Risiken aus Kapitalanlagen<br />
Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sind im<br />
Wesentlichen in den vier Anlageklassen Zinsträger, Aktien,<br />
Immobilien und Beteiligungen investiert. Neben den Kriterien<br />
Rendite, Sicherheit und Bonität berücksichtigen wir<br />
auch die Aspekte Liquidität, Diversifikation sowie vor allem<br />
die Struktur der versicherungstechnischen Verpflichtungen.<br />
Diese Aktiv-Passiv-Steuerung ist Aufgabe unserer Asset-<br />
Liability-Teams (AL-Teams). Mitglieder in diesen Gremien<br />
sind für jede operative Einheit Vertreter des Aktuariats,<br />
der Strategischen Asset Allocation, des Kapitalanlagecontrollings,<br />
der zur Munich Re gehörenden Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />
ME<strong>AG</strong> sowie IRM. Die grundsätzlichen<br />
Kapitalanlageentscheidungen (Strategische Asset<br />
Allocation) treffen wir auf Gesellschaftsebene. Aus den<br />
strategischen Vorgaben formuliert das <strong>ERGO</strong> Kapitalanlagemanagement<br />
unter Beratung der ME<strong>AG</strong> Mandate. In diesen<br />
Mandaten sind Anlageklassen, Qualität und Grenzen<br />
definiert. Sie berücksichtigen auch steuer liche, bilanzielle<br />
und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen. Darüber hinaus<br />
sind in den Mandaten Kennzahlen und Schwellenwerte<br />
zur Steuerung festgelegt. Für die Umsetzung der Mandate<br />
ist die ME<strong>AG</strong> verantwortlich. Die AL-Teams sind für die<br />
Forderungen an Rückversicherer nach Ratingklassen <strong>2012</strong> 2011<br />
Mio. € Mio. €<br />
Kategorie 1 (AAA) − 2<br />
Kategorie 2 (AA) 68 65<br />
Kategorie 3 (A) 2 19<br />
Kategorie 4 (BBB und geringer) − 1<br />
Kein Rating 19 8<br />
Gesamt 89 94
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht35<br />
Risikobericht<br />
Überwachung der Mandatsvorgaben und die Beratung bei<br />
anlagestrategischen Entscheidungen zuständig.<br />
Die in Eigenregie verwalteten Anlagen (zum Teil Beteiligungen<br />
und Immobilien sowie Immobilien-, Hypotheken-,<br />
Refinanzierungs-, Policen-, Beamten- und Mitarbeiterdarlehen,<br />
Depotforderungen sowie Überhänge fondsgebundener<br />
Lebensversicherung) überwachen wir im Rahmen der<br />
Hochrechnungen und der internen Berichterstattung. Dies<br />
gilt auch für die von ME<strong>AG</strong> verwalteten Anlagen. Abweichungen<br />
vom Plan werden gegebenenfalls in das AL-Team<br />
eskaliert.<br />
Mit unserem umfassenden Frühwarnsystem kontrollieren<br />
wir täglich die Einhaltung der gesellschaftsspezifischen<br />
Mandatsvorgaben durch die ME<strong>AG</strong>. Für die verschiedenen<br />
Risikoquellen haben wir Auslöser, sogenannte Trigger,<br />
implementiert. Ihre Auslösung hat die Aktivierung fest<br />
definierter Prozesse zur Folge. Die konzernweite Trigger-<br />
Landschaft differenziert zwischen drei Gefährdungsstufen,<br />
in denen es zu unterschiedlichen Maßnahmen kommt.<br />
Die Stufen leiten wir aus der Risikotragfähigkeit der jeweiligen<br />
Gesellschaften ab. Ergänzend zum Frühwarnsystem<br />
erfolgen Analysen langfristiger Tendenzen und Szenarien,<br />
insbesondere im Bereich der Zins- und Aktienmärkte.<br />
Mithilfe unseres proaktiven Risiko managements arbeiten<br />
wir fortlaufend daran, den negativen Folgen der Finanzmarkt-<br />
und Staatsschuldenkrise für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
zu begegnen. Bereits in den letzten Jahren<br />
haben wir bei unseren Gesellschaften die Aktienquoten<br />
stark reduziert. Diese lagen auch <strong>2012</strong> auf dem niedrigen<br />
Niveau der Vorjahre. Eine permanente Überwachung der<br />
Adressenausfallrisiken leisten wir durch ein konzernweit<br />
gültiges Kontrahentenlimitsystem.<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> haben wir die Risiko management-Aktivitäten<br />
im Kapitalanlagebereich kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Zu nennen sind insbesondere abermalige<br />
Verbesserungen bei den Frühwarnsystemen im Hinblick<br />
auf die Berücksichtigung von Liquiditäts-, Markt- und Bonitätsrisiken.<br />
Das Adressenausfallrisiko aus freistehenden<br />
Derivaten haben wir bereits in der Vergangenheit durch die<br />
Implementierung eines sogenannten Collateral Managements<br />
reduziert.<br />
Die nachfolgende Darstellung der Kapitalanlagerisiken<br />
entspricht den Anforderungen des Rechnungslegungsstandards<br />
IFRS 7.<br />
Bei den Kapitalanlagerisiken handelt es sich insbesondere<br />
um Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken.<br />
Marktrisiken<br />
Marktrisiko ist definiert als das Risiko von Verlusten oder<br />
negativen Einflüssen auf die Finanzstärke des Unternehmens<br />
als Resultat von Preisänderungen und Volatilitäten<br />
in den Kapitalmärkten. Marktrisiken stellen die größten<br />
Kapitalanlagerisiken dar. Zu den Marktrisiken gehören<br />
unter anderem das Zinsänderungsrisiko, das Kursrisiko<br />
bei Aktien, das Wertänderungsrisiko bei Immobilien, das<br />
Wechselkursrisiko, das Asset-Liability-Mismatch-Risiko und<br />
das aus Bonitätsverschlechterungen resultierende Credit-<br />
Spread-Risiko. Ein möglicher Rückgang der Marktwerte<br />
kann je nach Anlageklasse unterschiedliche Ursachen<br />
haben.<br />
Marktpreisschwankungen beeinflussen nicht nur unsere<br />
Kapitalanlagen, sondern auch unsere versicherungstechnischen<br />
Verpflichtungen. Dies ist insbesondere in der<br />
Lebensversicherung der Fall. Die teilweise langfristigen<br />
Zinsgarantien und die vielfältigen Optionen der Versicherten<br />
in der traditionellen Lebensversicherung führen zu<br />
einer hohen Abhängigkeit des Wertes der Verpflichtungen<br />
von den Kapitalmärkten.<br />
Die Marktrisiken handhaben wir durch geeignete Limit- und<br />
Frühwarnsysteme sowie unser Asset Liability Management.<br />
Dabei begrenzen wir die Abweichungen der aktuellen<br />
Kapital anlagen von den Kapitalanlagen, die ökonomisch<br />
zur Bedeckung der versicherungstechnischen Verpflichtungen<br />
notwendig sind, dem sogenannten Replikationsportfolio.<br />
Weiterhin berücksichtigen wir risikorelevante Restriktionen<br />
für die Kapitalanlagen, die sich aus der HGB- oder<br />
IFRS-Rechnungslegung ergeben.<br />
Der größte Teil unserer Kapitalanlagen entfällt mit 94,1<br />
(94,1) % auf Zinsträger. Die Entwicklung des allgemeinen<br />
Zinsniveaus und die emittentenspezifischen Renditezuschläge,<br />
sogenannte Credit Spreads, haben somit einen<br />
erheblichen Einfluss auf den Wert der Kapitalanlagen und<br />
das Kapitalanlageergebnis. Zur langfristigen Sicherung des<br />
Kapitalanlageergebnisses passen wir unsere Aktivitäten im<br />
Rahmen des Asset Liability Managements permanent an<br />
die aktuellen Rahmenbedingungen an.<br />
Der weiterhin erwarteten volatilen Marktentwicklung tragen<br />
wir mit einer defensiv ausgerichteten Anlagestrategie<br />
Rechnung. Für die Verlängerung des Anlagehorizonts im<br />
Bereich der Zinsträger und die von den Aktienmärkten ausgehenden<br />
Kursrisiken setzen wir unter anderem derivative<br />
Finanzinstrumente ein.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht36<br />
Risikobericht<br />
Bei der Ermittlung der Werte von Immobilien sind nicht<br />
in jedem Fall ständig verfügbare Marktwerte vorhanden.<br />
Daher sind Gutachten oder andere angemessene und<br />
allgemein anerkannte Bewertungsverfahren erforderlich.<br />
Wertanpassungen nehmen wir vor, soweit wir Wertminderungen<br />
als dauerhaft annehmen.<br />
Währungsrisiken sichern wir weitestgehend durch Devisentermingeschäfte<br />
ab. Darüber hinausgehende Risiken<br />
resultieren überwiegend aus langfristigen Anlagen, für<br />
die keine geeigneten oder keine wirtschaftlich sinnvollen<br />
Absicherungsinstrumente verfügbar sind. Diese Risiken<br />
beobachten wir kontinuierlich, um Fehlentwicklungen frühzeitig<br />
entgegenzuwirken. Die nach IFRS ausgewiesenen<br />
Währungskursgewinne beziehungsweise ‐verluste beruhen<br />
auf einer Separierung der Änderung des Marktwertes in<br />
Originalwährung einerseits und eines ergebniswirksamen<br />
Währungskurseffekts andererseits.<br />
Das Risikopotenzial von Marktwertschwankungen im<br />
Kapitalanlagebereich ermitteln wir regelmäßig mit sogenannten<br />
Stresstests. Diese Stresstests berücksichtigen<br />
pauschale Marktwertveränderungen von Zinsträgern,<br />
Aktien und Währungen. Ein Beispiel für eine solche Szenariorechnung<br />
finden Sie im Anhang unter den „Marktrisiken<br />
aus Finanzinstrumenten“.<br />
Darüber hinaus wenden wir eine Vielzahl weiterer Instrumente<br />
für die Ermittlung des potenziellen Marktrisikos<br />
an. Insbesondere prognostizieren wir das Kapital anlageergebnis<br />
zum nächsten Bilanzstichtag unter der Prämisse<br />
sich verändernder Kapitalmarktbedingungen. Basierend<br />
auf der Bewertung und der Qualität unserer Kapitalanlagen<br />
erkennen wir für den Bestand der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
und die Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern<br />
derzeit keine Gefährdungen.<br />
Bonitätsrisiken<br />
Bonitätsrisiken entstehen aus der Gefahr, dass Schuldner<br />
ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen oder<br />
Bonitätsverschlechterungen zu ökonomischen Verlusten<br />
führen. Bei unseren Festzinsanlagen steuern wir das damit<br />
verbundene Bonitätsrisiko, indem wir Emittenten mit<br />
angemessener Qualität auswählen und Kontrahentenlimits<br />
beachten. Das Rating externer Rating agenturen ist nur<br />
eines von verschiedenen Kriterien, die wir dabei berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus führen wir eigene Analysen durch.<br />
Externe Emittentenratings unterziehen wir zusätzlich einer<br />
internen Plausibilitätsprüfung. Sowohl unsere eigene als<br />
auch die Einschätzung der externen Ratingagentur müssen<br />
entsprechend positiv sein, damit eine Anlageentscheidung<br />
den Risikobewertungsprozess erfolgreich durchlaufen kann.<br />
Unsere sehr hohen Ansprüche an die Emittenten spiegeln<br />
sich auch in den konzernweiten Anlagegrundsätzen wider.<br />
Unser Wertpapierbestand zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
der Großteil der Kapitalanlagen aus Papieren von Emittenten<br />
mit sehr guter Bonität besteht.<br />
Bei den Zinsträgern wiesen zum Ende des Geschäftsjahres<br />
88,3 (91,0) % der Anlagen ein Rating mindestens der dritthöchsten<br />
Kategorie „strong“ aus. Siehe dazu die Erläuterungen<br />
[6 g] bis [6i] im Anhang. Dies entspricht vergleichsweise<br />
der Ratingkategorie „A“ bei Standard & Poor’s. In<br />
der Tabelle unten auf dieser Seite ist die Aufteilung auf die<br />
einzelnen Wertpapierkategorien dargestellt.<br />
Die Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> sehen<br />
wir als hinreichend diversifiziert an. Das Ausfallrisiko von<br />
festverzinslichen Anlagen erhöht sich bei einer Verschlechterung<br />
der Bonität des Schuldners. Schuldner mit schlechterer<br />
Bonität müssen daher einen höheren Kupon beziehungsweise<br />
eine höhere Verzinsung bieten, um trotz ihres<br />
Ausfallrisikos attraktiv zu bleiben. Dem Risiko einer Bonitätsverschlechterung<br />
tragen wir im Rahmen des Risikomanagements<br />
durch entsprechende Trigger Rechnung.<br />
Der überwiegende Teil der Zinsträger besteht aus nicht<br />
börsennotierten Namenspapieren. Die Marktwerte für diese<br />
Papiere ermitteln wir anhand von Zinsstrukturkurven unter<br />
der Berücksichtigung konservativ angesetzter emittentenspezifischer<br />
Credit Spreads. Für die börsennotierten Zinsträger<br />
greifen wir auf feststellbare Kursnotierungen zurück.<br />
Zur Überwachung und Steuerung unserer Adressenausfallrisiken<br />
haben wir ein konzernweit gültiges Kontrahentenlimitsystem<br />
implementiert. Die Limits der Kontrahenten<br />
Zinsträger nach Wertpapierkategorien Anteil der Kategorie Rating mindestens<br />
(31.12.<strong>2012</strong>) an den gesamten Zinsträgern in % Kategorie „strong“ in % 1<br />
Bankanleihen/Schuldscheindarlehen 7,5 53,8<br />
Pfandbriefe 40,6 98,5<br />
Staatsanleihen 40,0 88,7<br />
Unternehmensanleihen 5,6 49,4<br />
Sonstige 6,2 96,4<br />
1 Dies entspricht vergleichsweise der Ratingkategorie „A“ bei Standard & Poor’s.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht37<br />
Risikobericht<br />
orientieren sich an der finanziellen Lage des Kontrahenten<br />
sowie an der vom Vorstand definierten Risikotoleranz. Der<br />
im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> weiterhin kritischen Situation im<br />
Bereich der Banken und Staatsanleihen haben wir durch<br />
eine kontinuierliche Überprüfung der Limitobergrenzen<br />
mit Absenkungen von Einzellimits und unserem Collateral<br />
Management Rechnung getragen. Das 2011 gestartete<br />
Projekt zur Abwicklung von OTC-Derivaten über eine zentrale<br />
Gegenpartei, welches auf einer europäischen Verordnung,<br />
der „European Market Infrastructure Regulation“<br />
(EMIR) basiert, haben wir im Jahr <strong>2012</strong> erfolgreich weiter<br />
vorangebracht. Nach Finalisierung der regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen können wir voraussichtlich 2013<br />
erste Geschäfte tätigen. Die Exponierung im Finanzsektor<br />
beträgt nach Marktwerten zum Ende des Geschäftsjahres<br />
insgesamt 63,6 Mrd. €. Davon sind 54,9 Mrd. € (86,3 %)<br />
besichert.<br />
Für das Risikocontrolling der im Bestand befindlichen<br />
Nachrangpapiere, stillen Beteiligungen und Genussscheine<br />
führen wir eine permanente Überwachung durch.<br />
Die Investitionen in hoch verschuldete Euro-Peripheriestaaten<br />
(Irland, Italien, Spanien) betragen 3,6 % der<br />
Kapital anlagen. Im Laufe des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> haben<br />
wir unser Engagement in Euro-Peripheriestaaten weiter<br />
verringert und im Rahmen dessen das Griechenland- sowie<br />
Portugal-Exposure vollständig abgebaut. Auch 2013 dürfte<br />
sich die Euro-Staatsschuldenkrise fortsetzen. Zwar hat sich<br />
das Arsenal der Politik zur Gegensteuerung vergrößert.<br />
Auch die Europäische Zentralbank hat neue Instrumente<br />
eingeführt. Die fundamentale Situation in einigen Ländern,<br />
insbesondere des Mittelmeerraumes, spitzt sich aber weiter<br />
zu. Budgetkonsolidierung, Rezession und hohe Arbeitslosigkeit<br />
stellen den politischen Willen, aber auch die nationale<br />
Fähigkeit zum Gegensteuern auf die Probe.<br />
In der nachfolgenden Tabelle stellen wir die Aufteilung<br />
des Staatsanleihenexposures für ausgewählte Staaten in<br />
Markt- und Nominalwerten dar.<br />
Im Berichtsjahr nahmen wir Abschreibungen im Zinsträgerbereich<br />
in Höhe von 14 Mio. € vor. Dies entsprach 0,01 %<br />
des gesamten Anlagebestands.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Wir müssen jederzeit in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen<br />
nachzukommen. Dies gewährleisten wir<br />
durch unsere detaillierte Liquiditätsplanung. Mit unserem<br />
Asset Liability Management steuern wir die Zahlungsströme<br />
aus dem Kapitalanlagenbestand und den Beiträgen<br />
zeitlich und quantitativ. So entsprechen sie den Verbindlichkeiten,<br />
die aus den Versicherungsverträgen resultieren.<br />
Darüber hinaus halten wir eine Liquiditätsreserve vor. Sie<br />
schützt uns vor unerwarteten Liquiditätsengpässen, zum<br />
Beispiel bei plötzlichem Stornoanstieg. Die Liquiditätsrisiken<br />
sind in unser Regel- und Limitsystem integriert. Dies<br />
aktualisieren wir jährlich.<br />
Wesentliche Sicherungsgeschäfte<br />
Derivative Finanzinstrumente setzen wir in der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> überwiegend zur Absicherung von<br />
Marktrisiken im Kapitalanlagebereich ein. Zu diesen zählen<br />
insbesondere Zins- und Währungskursrisiken. Wir<br />
begegnen ihnen durch intensive Nutzung unseres Risikomanagement-Systems<br />
und den daraus gegebenenfalls<br />
resultierenden Einsatz derivativer Finanzinstrumente.<br />
Ein nachhaltiger Rückgang des Zinsniveaus birgt das<br />
Risiko, dass Mittelrückflüsse zu einem niedrigeren Zinssatz<br />
angelegt werden müssen. Diesem Wiederanlagerisiko<br />
tragen wir durch die permanente Weiterentwicklung der<br />
Absicherungsstrategie mittels Derivaten Rechnung. So<br />
sichern wir bei den Personenversicherern eine Wiederanlage<br />
bei fallendem Zinsniveau zu einem Mindestzinsniveau,<br />
ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Erfüllung<br />
unserer versicherungstechnischen Verpflichtungen. Weil<br />
die Niedrigzinsphase anhielt, profitierte die Verzinsung der<br />
Wiederanlage im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erneut von diesen<br />
Absicherungsgeschäften. Entsprechend den bilanziellen<br />
Erfordernissen bei den jeweiligen Finanzinstrumenten<br />
berücksichtigen wir Marktwertschwankungen erfolgsneutral<br />
über die Neubewertungsrücklage oder erfolgswirksam<br />
in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />
Staatsanleihenexposure und Exposure<br />
staatsgarantierter Papiere ausgewählter Länder (31.12.<strong>2012</strong>)<br />
Marktwert<br />
Mio. €<br />
Fortgeführte Anschaffungskosten<br />
Mio. €<br />
Portugal − −<br />
Irland 1.084 1.025<br />
Italien 2.552 2.520<br />
Griechenland − −<br />
Spanien 973 1.298
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht38<br />
Risikobericht<br />
Kapitalanlagen in Fremdwährungen sichern wir überwiegend<br />
mithilfe von Derivaten gegen Währungsrisiken ab.<br />
Die verwendeten derivativen Finanzinstrumente überwachen<br />
wir zum einen im Rahmen unserer Trigger-Systematik.<br />
Zum anderen gehen sie auch in die qualitative<br />
Komponente des Risikocon trollings von Kapitalanlagen<br />
und Finanzbeteiligungen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
ein. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Beurteilung<br />
der Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken. Die Überwachung<br />
des Emittentenrisikos wird durch das Kontrahentenlimitsystem<br />
mit abgedeckt. Das aus den Produkten<br />
resultieren de Kontrahentenrisiko verteilen wir auf mehrere<br />
Emittenten guter Bonität. Wir reduzieren es zusätzlich<br />
durch die Hinterlegung von Pfandbriefen zur Besicherung.<br />
Außerdem treffen wir Collateral-Management-Vereinbarungen<br />
mit den jeweiligen Kontrahenten, um Forderungen<br />
aus Derivategeschäften zu besichern.<br />
Die getroffenen Sicherungsgeschäfte erfüllen ihre Funktion.<br />
Aus den Sicherungsgeschäften selbst erkennen wir zum<br />
aktuellen Zeitpunkt keine wesentlichen Risiken.<br />
Operationelle Risiken<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> versteht unter operationellen<br />
Risiken die Gefahr von Verlusten aufgrund von unangemessenen<br />
Prozessen, Technologieversagen, menschlichen<br />
Fehlern oder externen Ereignissen.<br />
Diese Risiken verringern wir mit einem systematischen<br />
ursachenbezogenen Risiko management. Unser erklärtes<br />
und konsequent verfolgtes Unternehmensziel ist es, die<br />
Mitarbeiter für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und<br />
eine angemessene Risikokultur zu etablieren.<br />
Risiken im Personalwesen sind zum Beispiel das Risiko personeller<br />
Engpässe. Diese verringern wir u. a. durch gezielte<br />
Personalmarketingmaßnahmen, Potenzialeinschätzungsverfahren,<br />
Personalentwicklung und eine systematische<br />
Nachfolgeplanung. Für die Motivation unserer Mitarbeiter<br />
setzen wir moderne Führungsinstrumente und adäquate<br />
monetäre wie nichtmonetäre Anreizsysteme ein.<br />
Unternehmen sind in steigendem Maß durch Wirtschaftskriminalität<br />
(Fraud) bedroht. In unserem Verhaltenskodex<br />
haben wir die wesentlichen Regeln und Grundsätze für ein<br />
rechtlich korrektes und verantwortungsbewusstes Verhalten<br />
festgelegt. Sie gelten für die gesetzlichen Vertreter,<br />
die Führungskräfte und alle anderen Mitarbeiter.<br />
Ein separater Verhaltenskodex gilt für die selbstständigen<br />
Vermittler in Deutschland. Ergänzend gibt es in allen<br />
in- und ausländischen <strong>ERGO</strong> Gesellschaften Regeln und<br />
Grundsätze für eine angemessene und wirksame Vorbeugung,<br />
Aufdeckung und Reaktion im Zusammenhang<br />
mit wirtschaftskriminellen Handlungen. Für wesentliche<br />
Fraudfälle ist ein spezielles Meldewesen an den <strong>ERGO</strong> Fraud<br />
Prevention Officer institutionalisiert. Die Anzahl der gemeldeten<br />
Fraudfälle aus dem In- und Ausland zeigt unsere<br />
wachsende Sensibilität für diese Themen sowie die Fortschritte<br />
in der zunehmend konsequenten Behandlung und<br />
Sanktionierung dieser Vorgänge. Mindestens vierteljährlich<br />
erfolgt eine Berichterstattung an den <strong>ERGO</strong> Vorstand<br />
und halbjährlich an den Prüfungsausschuss des <strong>ERGO</strong><br />
Aufsichtsrates.<br />
Aufgrund der hohen Durchdringung der Geschäftsprozesse<br />
mit Systemen der Informationstechnologie (IT) sind wir<br />
zahlreichen IT-Risiken ausgesetzt, insbesondere durch<br />
Betriebsstörungen und ‐unterbrechungen, Datenverluste<br />
und externe Angriffe auf unsere Systeme. Diesen Risiken<br />
begegnen wir durch umfassende Schutzvorkehrungen<br />
wie Notfallplanungen, Back-up-Lösungen und Zugangskontrollen.<br />
Das Management der IT-Systeme und der damit<br />
verbundenen Risiken obliegt der zur <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
gehörenden IT<strong>ERGO</strong>.<br />
Die Implementierung des Notfallmanagements als wesentlichem<br />
Bestandteil des Business-Continuity-Managements<br />
haben wir weitestgehend abgeschlossen. Durch Schulungsund<br />
Trainingsmaßnahmen sowie Übungen entwickeln wir<br />
es stetig weiter. Für die geschäftskritischen Prozesse der<br />
<strong>ERGO</strong> erarbeiten wir Notfall- und Wiederanlaufpläne und<br />
integrieren sie in die Standort-Notfallplanung.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht39<br />
Risikobericht<br />
Sonstige Risiken<br />
Änderung der rechtlichen bzw. aufsichtsrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Veränderungen in den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen können eine erhebliche<br />
Bedeutung haben. Dadurch entstehen im Zeitablauf sowohl<br />
Chancen als auch Risiken. Deshalb beobachten wir alle<br />
diese Entwicklungen ständig. Den Risiken begegnen wir<br />
darüber hinaus durch aktive Mitarbeit in Verbänden und<br />
Gremien.<br />
Eine wesentliche Änderung in den gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
ist die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH)<br />
am 1. März 2011 getroffene Grundsatzentscheidung zur<br />
geschlechtsbezogenen Differenzierung im Bereich des<br />
Versicherungswesens. Demnach ist eine europarechtliche<br />
Regelung mit Wirkung zum 21. Dezember <strong>2012</strong> aufgehoben,<br />
die es den Mitgliedstaaten erlaubt, Unterschiede bei<br />
der Berechnung von Versicherungsleistungen und ‐prämien<br />
von Männern und Frauen zuzulassen. Dies gilt auch dann,<br />
wenn die Berücksichtigung des Geschlechts auf einer Risikobewertung<br />
fußt, die auf relevanten und genauen versicherungsmathematischen<br />
und statistischen Daten beruht.<br />
Die darauf basierenden Gesetze der Mitgliedstaaten, unter<br />
anderem in Deutschland, müssen dieser Rechtsprechung<br />
angepasst werden. Das Urteil führt zu erheblichen Änderungen<br />
bei der Berechnung von Versicherungsleistungen<br />
und ‐prämien. Durch aktuarielle Analysen und Anwendung<br />
der Hinweise der DAV werden die Risiken aus den Änderungen<br />
der Versicherungstechnik nach Ansicht des Verantwortlichen<br />
Aktuars ausreichend begrenzt bzw. eliminiert.<br />
Nach erfolgter Umsetzung des Unisex-Urteils könnten in<br />
Zukunft Änderungen in der Bestandszusammensetzung<br />
nach Geschlechtern das versicherungstechnische Risiko<br />
verändern. Wir begrenzen dieses Risiko durch vorsichtige<br />
Kalkulationsannahmen und aktuarielle Analysen. In<br />
den neuen Unisex-Tarifen wird das Rechnungszinsrisiko<br />
durch die Verwendung eines Rechnungszinses von derzeit<br />
2,75 % dauerhaft verringert, sodass aus den Änderungen<br />
durch Unisex-Tarife keine weiteren Risiken für die <strong>ERGO</strong><br />
entstehen.<br />
Bei den sozialpolitischen Risiken ist insbesondere die<br />
so genannte Bürger versiche rung eine Bedrohung für die<br />
private Kranken ver siche rung. Durch den Einbezug aller<br />
Personen in die Versicherungspflicht der gesetzlichen<br />
Kranken versiche rung würde die Bürgerver sicherung zu -<br />
mindest das Neugeschäft der privaten Kranken ver sicherer<br />
in der Vollver siche rung beenden. Ver fassungs recht liche<br />
Hürden sprechen gegen einen Einbezug der bereits privat<br />
Kranken versicher ten. Wir beobachten dieses Risiko schon<br />
seit vielen Jahren und beziehen öffentlich zu den Nachteilen<br />
eines solchen Kranken versicherungs systems Stellung.<br />
Für die gesetzliche Pflege versiche rung gibt es mit der<br />
„Pflege bürger versiche rung“ analoge Vorschläge.<br />
Von einzelnen Gerichtsurteilen können rechtliche Bindungswirkungen<br />
für unsere Gesellschaften entstehen. Außerdem<br />
können sie Auswirkungen auf unsere Reputation haben. Bei<br />
laufenden Prozessen beurteilen und bewerten wir mögliche<br />
Verpflichtungen zeitnah. Werden dabei mögliche monetäre<br />
Aufwendungen identifiziert, berücksichtigen wir diese durch<br />
angemessene Rückstellungen umgehend.<br />
Die künftigen regulatorischen Anforderungen sind unter<br />
anderem durch das Voranschreiten des Solvency-II-Projekts<br />
der Europäischen Union im Jahr <strong>2012</strong> wieder etwas deutlicher<br />
geworden, beinhalten aber weiterhin große Unsicherheiten,<br />
insbesondere im Hinblick auf die zeitliche Umsetzung.<br />
In Bezug auf die erste Säule von Solvency II sind<br />
die Entwicklungen mit Ausnahme des zentralen Aspekts<br />
der Bewertung von versicherungstechnischen Verbindlichkeiten<br />
bereits sehr weit fortgeschritten. Die noch nicht<br />
entschiedenen offenen Fragen haben insbesondere für die<br />
Lebensversicherung weitreichende Auswirkungen auf die<br />
Kapitalisierung unter Solvency II. Daher besteht auch für<br />
unsere Lebensversicherungsgesellschaften das Risiko einer<br />
Nichterfüllung der Kapitalanforderungen.<br />
Hinsichtlich der Fristen zum Übergang von Solvency I<br />
auf Solvency II sowie der künftigen Befugnisse der EIOPA<br />
erwarten wir mit der geplanten Verabschiedung der<br />
Omnibus-II-Richtlinie Konkretisierungen. Vor der endgültigen<br />
Verabschiedung soll eine europäische Auswirkungsstudie<br />
(Long Term Guarantee Assessment) die Effekte von<br />
Omnibus II für Versicherungsnehmer, Aufsicht und Unternehmen<br />
testen. Zwar besteht derzeit eine Festlegung, dass<br />
die Solvency-II-Richtlinie bis Mitte 2013 in nationales Recht<br />
umzusetzen und ab 2014 anzuwenden ist. Trotzdem ist<br />
eine weitere Verzögerung, gegebenenfalls auch um mehrere<br />
Jahre, über 2014 hinaus zu erwarten.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht40<br />
Risikobericht<br />
Auf nationaler Ebene wird durch die Umsetzung der<br />
Solvency-II-Richtlinie auch das deutsche Aufsichtsrecht<br />
einen Wandel erfahren. Die Mitte des zweiten Quartals<br />
2011 angestoßenen, aber derzeit unterbrochenen Arbeiten<br />
zur Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes (V<strong>AG</strong>)<br />
bezüglich Solvency II beobachten wir laufend. Im zugrunde<br />
liegenden und parallel laufenden Solvency-II-Projekt<br />
auf europäischer Ebene sind noch Fragen offen. Insofern<br />
unterliegt auch die finale Umsetzung in nationales Recht<br />
noch Unsicherheiten.<br />
Nichtsdestotrotz hat der Finanzausschuss des Bundestages<br />
beschlossen, einzelne Themen zur Novellierung des V<strong>AG</strong> in<br />
das SEPA-Begleitgesetz zu integrieren. Dies sind insbesondere<br />
folgende Punkte:<br />
• Umsetzung des EuGH-Urteils zu Unisex-Tarifen,<br />
• Anpassung der Regelungen<br />
zur Bewertungs reservenbeteiligung,<br />
• Teilkollektivierung der Rückstellung<br />
für Beitragsrückerstattung (RfB),<br />
• Verlängerung der Frist für die Überführung der nicht<br />
festgelegten RfB vom freien Vermögen in das sonstige<br />
gebundene Vermögen.<br />
Der Bundesrat hat das SEPA-Begleitgesetz in den Vermittlungsausschuss<br />
verwiesen. Aktuell scheint es äußerst<br />
unsicher, ob das Gesetzesvorhaben so umgesetzt wird. Mit<br />
Ergebnissen des Vermittlungsverfahrens ist erst im Frühjahr<br />
2013 zu rechnen. Die entsprechenden Entwicklungen<br />
verfolgen wir laufend und bereiten eine angemessene<br />
Umsetzung vor.<br />
Auf globaler Ebene wird an zusätzlichen aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen für als systemisch relevant deklarier te<br />
Finanzdienstleister (Sifi) gearbeitet. Die Spannbreite möglicher<br />
Sifi-spezifischer Anforderungen könnte von zusätzlichen<br />
Berichtspflichten bis hin zu erhöhten Eigenmittelanforderungen<br />
reichen. Systemische Relevanz zielt hier nicht<br />
auf die grundsätzliche Bedeutung einer Branche für die<br />
Volkswirtschaft ab, sondern auf die Auswirkungen, die die<br />
Insolvenz eines einzelnen Unternehmens für die globale<br />
Realwirtschaft haben kann. Die Diskussionen werden in<br />
erster Linie vom Financial Stability Board (FSB) geführt. Ihr<br />
Schwerpunkt liegt zurzeit bei der Bankenwirtschaft. Die<br />
Untersuchungen für den Versicherungssektor wurden zeitlich<br />
von denen für die Banken entkoppelt. Sie werden von<br />
der International Association of Supervisors (IAIS) geleitet.<br />
Das IAIS arbeitet zurzeit an einem Konzept zur Identifizie<br />
rung von sogenannten G-SII (Global Systematically<br />
Im portant Insurers). Im April 2013 soll eine erste Übersicht<br />
der als G-SII identifizierten Unternehmen veröffentlicht<br />
werden. Die Assekuranz ist der Auffassung, dass von ihrem<br />
Kerngeschäft keine systemische Gefahr ausgeht.<br />
Strategische Risiken<br />
Risiken aufgrund falscher Geschäftsentscheidungen,<br />
schlechter Umsetzung von Entscheidungen oder mangelnder<br />
Anpassungsfähigkeit an Veränderungen in der<br />
Unternehmensumwelt definieren wir als strategische<br />
Risiken. Strategische Risiken existieren in Bezug auf die<br />
vorhandenen und neuen Erfolgspotenziale des Konzerns<br />
und seiner Geschäftsfelder. Diese Risiken treten meistens<br />
mit zeit lichem Vorlauf sowie im Zusammenhang mit<br />
anderen Risiken auf und bergen die Wahrscheinlichkeit<br />
einer nachhaltigen und signifikanten Reduktion des Unternehmenswerts.<br />
Wir begegnen den strategischen Risiken,<br />
indem wir strategische Entscheidungsprozesse und Risikomanagement<br />
eng miteinander verzahnen. Dies umfasst<br />
kulturelle wie organisatorische Aspekte.<br />
Reputationsrisiken<br />
Wir definieren das Reputationsrisiko als das Risiko eines<br />
Schadens, der eintritt, wenn sich das Ansehen des Unterneh<br />
mens verschlechtert. Relevante Gruppen sind diesbezüglich<br />
die Öffentlichkeit, Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter,<br />
Vertriebspartner oder andere Interessengruppen, wie z. B.<br />
Aufsichtsbehörden.<br />
Reputationsrisiken werden mithilfe des Internen Risikokontrollsystems<br />
(IKS) überwacht und gesteuert. Zudem<br />
haben wir <strong>2012</strong> die Compliance im Unternehmen weiter<br />
verstärkt. Der Bereich Compliance ist seit <strong>2012</strong> als eigener<br />
Bereich direkt beim Vorstandsvorsitzenden angesiedelt.<br />
Er überarbeitet die Leitlinien für einwandfreies Verhalten<br />
von Mitarbeitern und Vertriebspartnern und berät bei der<br />
Umsetzung. Im Vertrieb haben wir einen einheitlichen<br />
Beratungsprozess auf den Weg gebracht, der Kundeninteressen<br />
umfassend berücksichtigt und die Sicherstellung<br />
einer durchgängig hohen Beratungsqualität zum Ziel hat.<br />
Zwischen einigen ehemaligen Versicherungsvermittlern<br />
und der <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung <strong>AG</strong> bestehen Rechtsstreitigkeiten,<br />
die mittlerweile zum großen Teil abgeschlossen<br />
sind. Im Zusammenhang mit weit reichenden Forderungen<br />
der ehemaligen Vermittler kam es seit Mai 2011 in<br />
den Medien zu schweren Vorwürfen, bei denen auch über<br />
Fehlverhalten bei Incentive-Reisen sowie über Fehler beim<br />
Vertrieb von Versicherungsprodukten durch <strong>ERGO</strong> berichtet<br />
wurde. Dazu gab es umfangreiche Prüfungen der Konzern-
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht41<br />
Risikobericht<br />
revision. <strong>ERGO</strong> hat eine Korrektur von Fehlern in die Wege<br />
geleitet und für etwaige Verpflichtungen Rückstellungen<br />
gebildet. Gegen <strong>ERGO</strong> und Munich Re wurden zudem aufgrund<br />
des gesamten Vorgangs zusätzliche Schadensersatzansprüche<br />
angekündigt. Finanzielle Belastungen und Reputationsschäden<br />
im Zusammenhang mit den Vorwürfen<br />
sind auch künftig nicht auszuschließen.<br />
Bei Gericht anhängig sind eine Reihe von Verfahren gegen<br />
verschiedene Ideenkapital-Gesellschaften. Kläger sind<br />
Fondsanleger, die im Wesentlichen Prospekt- und Produktmängel<br />
geltend machen. Die bisher erhobenen Klagen<br />
haben kumuliert einen Streitwert von rund 6 Mio. €. Die<br />
Ideenkapital wehrt sich gegen diese Ansprüche. Weitere<br />
Klagen sind allerdings nicht auszuschließen.<br />
Emerging Risks<br />
Darüber hinaus erfasst das Risikofrüherkennungssystem<br />
unter anderem sogenannte Emerging Risks. Solche Risiken<br />
entstehen, weil sich die Rahmenbedingungen, etwa die<br />
rechtlichen, sozialpolitischen oder naturwissenschaftlichtechnischen,<br />
ändern. Diese können noch nicht erfasste<br />
beziehungsweise noch nicht erkannte Auswirkungen auf<br />
unser Portefeuille haben. Bei den Emerging Risks ist die<br />
Unsicherheit in Bezug auf Schadenausmaß und ‐eintrittswahrscheinlichkeit<br />
naturgemäß sehr hoch. Im Rahmen<br />
des „Emerging Risk Think Tank“, einer Gruppe von Experten<br />
der Munich Re, werden neue Risiken für die MR Gruppe<br />
identifiziert, bewertet und analysiert. <strong>ERGO</strong> IRM nimmt an<br />
den regelmäßigen Terminen des Emerging Risk Think Tank<br />
teil. Themen, die für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> oder<br />
einzelne Gesellschaften relevant sind, werden näher analysiert<br />
und bewertet.<br />
Zusammenfassende Darstellung<br />
der Risikolage<br />
Zusammenfassend stellen wir fest, dass der Bestand der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und die Interessen der Versicherungsnehmer<br />
zu keinem Zeitpunkt gefährdet waren.<br />
Darüber hinaus sind uns derzeit keine Entwicklungen<br />
bekannt, die eine solche Bestandsgefährdung herbeiführen<br />
oder die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />
nachhaltig negativ beeinflussen könnten. Die einzelnen<br />
Versicherungsunternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
unterliegen den jeweiligen aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen in den Ländern ihrer Geschäftstätigkeit. Die<br />
Versicherungsunternehmen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
erfüllten im Berichtsjahr die lokalen Solvabilitätsanforderungen<br />
mit Ausnahme einer ausländischen Gesellschaft.<br />
Für diese Gesellschaft wird die notwendige Kapitalerhöhung<br />
im laufenden Geschäftsjahr durchgeführt. Bei allen<br />
Gesellschaften des Konzerns liegt eine ausreichende Bedeckung<br />
des gebundenen Vermögens vor.<br />
Die Funktionsfähigkeit des Risiko management-Systems ist<br />
auf hohem Niveau gewährleistet. Durch die implementierten<br />
Strukturen und Prozesse erkennen wir Risikoentwicklungen<br />
frühzeitig und leiten entsprechende Steuerungsmaßnahmen<br />
ein.<br />
Unsere Kapitalanlagen kontrollieren wir laufend mit einem<br />
gruppenweiten Frühwarnsystem, das verschiedene Risikound<br />
Ertragskennzahlen für jedes Unternehmen vorsieht.<br />
Damit stellen wir auf der Ebene unserer Einzelgesellschaften<br />
und auf Gruppenebene sicher, dass die Solvabilitätsan<br />
for derungen erfüllt werden sowie ein ausreichender<br />
Eigenkapitalschutz vorhanden ist. Außerdem dient es der<br />
Ergebnissteuerung. In unserem gruppenweiten Risikomanagement-Prozess<br />
leben wir ein Zusammenspiel<br />
von zentralem Risiko management mit den dezentralen<br />
Risiko management-Einheiten in allen Gesellschaften. Die<br />
Risikosituation der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> halten wir<br />
daher für beherrschbar, kontrolliert und tragfähig.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
42<br />
Konzernlagebericht<br />
Chancenbericht<br />
Als große internationale <strong>Versicherungsgruppe</strong> bieten wir<br />
ein umfassendes Spektrum an Versicherungen, Vorsorge<br />
und Serviceleistungen. Entsprechend vielfältig sind Chancen<br />
und Risiken für unser Geschäft. Im Kapitel Ausblick<br />
geben wir einen Überblick darüber, wie sich unser Geschäft<br />
unter realistischen Rahmenbedingungen voraussichtlich<br />
entwickeln wird. Dabei versuchen wir uns so weit wie möglich<br />
auf langfristig wirksame, globale Trends einzustellen.<br />
Überraschende und unvorhergesehene Entwicklungen<br />
können wir jedoch niemals ganz ausschließen. Um uns<br />
vor Risiken zu schützen, haben wir ein ausgefeiltes Risikomanagement<br />
etabliert. Im Kapitel Risikobericht beschreiben<br />
wir dies ausführlich. Gleichzeitig sind wir auch gut gerüstet,<br />
um unvorhergesehene Chancen zum Nutzen unseres<br />
Unternehmens ergreifen zu können.<br />
So eröffnen sich uns offenkundig erweiterte Geschäftsmöglichkeiten,<br />
wenn sich die für uns wichtigen volkswirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen besser entwickeln als<br />
angenommen. Eine rasche Stabilisierung der Situation<br />
in der Eurozone könnte für positive Impulse sorgen und<br />
einen Umsatzanstieg in den meisten Versicherungssparten<br />
auslösen. Zudem könnte eine solche Entwicklung zu einer<br />
allmählichen Normalisierung an den Anleihemärkten und<br />
damit zu langsam wieder ansteigenden Renditen insbesondere<br />
für deutsche Staatsanleihen führen. Dies würde für<br />
unser Kapitalanlageergebnis kurzfristig Belastungen, langfristig<br />
aber Mehrerträge mit sich bringen und käme damit<br />
unserem langfristigen Versicherungsgeschäft zugute.<br />
Weitere Trends und Umwälzungen, die den Versicherungsbedarf<br />
der Kunden oder das Angebot prägen, sind der<br />
technische Fortschritt, der demografische Wandel sowie<br />
Veränderungen des rechtlichen Umfelds wie insbesondere<br />
regulatorische Eingriffe. Diese bringen nicht nur Risiken,<br />
sondern auch Chancen, die wir nutzen wollen.<br />
In der Lebens- und Krankenversicherung ergeben sich<br />
Chancen aus dem Vorsorgebedarf einer zunehmend älter<br />
werdenden Bevölkerung. Der seit Jahren zu beobachtende<br />
Trend hin zu Rentenversicherungen dürfte anhalten. Im<br />
aktuellen Umfeld niedriger Zinsen und stark schwankender<br />
Kapitalmärkte stellen uns die traditionellen Lebensversiche<br />
rungs produkte mit jährlichen Garantien vor große<br />
Herausforderungen. Deswegen entwickeln wir eine neue<br />
Produktgeneration, die wir im laufenden Jahr an den Markt<br />
bringen wollen. In ihrer ausgewogenen Kombination von<br />
Garantien, Renditeaussichten und Flexibilität sehen wir<br />
gute Marktchancen.<br />
Im Geschäftsfeld Gesundheit rückt die Absicherung von<br />
Pflegerisiken immer stärker in den Blickpunkt. Im Berichtsjahr<br />
beschloss der deutsche Gesetzgeber den Einstieg in<br />
die Förderung privater Pflegevorsorge. Dies könnte dem<br />
Markt zusätzliche Impulse geben. Als Marktführer in der<br />
Ergänzungsversicherung wollen wir daran teilhaben.<br />
Unser <strong>2012</strong> eingeführtes Unfallversicherungsprodukt<br />
bietet eine Vielzahl von Assistenz-Leistungen. Sie sollen<br />
die Lebensqualität von Unfallopfern sichern. Mit diesem<br />
Angebot nutzen wir Chancen, die sich aus veränderten<br />
Familien- und Haushaltsgrößen ergeben. Die alternative<br />
Energieerzeugung schafft zusätzlich Deckungsbedarf im<br />
Sachgeschäft – sowohl für Schäden an Anlagen als auch<br />
für den Ertragsausfall. Zunehmend können auch Kapazitäten<br />
im europäischen Binnenmarkt angeboten werden,<br />
insbesondere im Industriegeschäft.<br />
Mit dem Markenversprechen „Versichern heißt verstehen“<br />
setzen wir ein positives Zeichen im Markt. Wir versprechen<br />
uns davon, in dem für Kunden komplexen Markt unsere<br />
Marktposition zu stärken und auszubauen. Verbraucher<br />
fühlen sich in Versicherungsfragen mit ihren Anliegen<br />
häufig nicht ernst genommen. Befragungen zeigen, dass<br />
sie die Unverständlichkeit von Produkten und Leistungen<br />
beklagen. Regulierungsbehörden stärken die Verbraucherrechte.<br />
Deswegen ist es unser Ziel, auf die Kundenwünsche<br />
nach Transparenz, Authentizität und Einfachheit frühzeitig<br />
und treffsicher einzugehen. Mit einer klaren, verständlichen<br />
Kommunikation schaffen wir die Basis für einen partnerschaftlichen<br />
Umgang.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht43<br />
Chancenbericht<br />
Beim Kauf von Versicherungsschutz nutzen Verbraucher<br />
verstärkt mehrere Wege. <strong>ERGO</strong> ist bereits heute vertrieblich<br />
breit aufgestellt. Wir haben für jeden den richtigen<br />
Vertriebsweg: Selbstständige Vertriebspartner, Mitarbeiter<br />
im Direktvertrieb, Makler und starke Kooperationspartner<br />
im In- und Ausland sprechen Privat- und Firmenkunden<br />
an. Mit der europäischen Großbank UniCredit-Gruppe und<br />
weiteren Banken verbinden uns Vertriebspartnerschaften<br />
in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern.<br />
Chancen für den Ausbau sehen wir vor allem im Bankund<br />
Direktvertrieb.<br />
Auch im steigenden Regulierungsniveau sehen wir zumindest<br />
mittelbar Chancen. Zum Beispiel könnten Risiken<br />
gerade aus lang laufenden Lebens- und Krankenversicherungsverträgen<br />
künftig besser zu messen, damit transparent<br />
zu machen und mit Kapitalanforderungen zu unterlegen<br />
sein. Dies dürfte zu mehr Disziplin im Wettbewerb<br />
sowie zur Beschränkung auf Produkte führen, die für beide,<br />
Kunden und Anbieter, Wert schaffen. Damit könnte gerade<br />
die bei niedrigen Marktzinsen besonders herausfordernde<br />
Lebensversicherung auch für uns langfristig wieder an<br />
Attraktivität gewinnen.<br />
Die rasante Entwicklung der Schwellenländer bietet<br />
ebenfalls Chancen zum Ausbau und zur weiteren Diversifizierung<br />
unseres Geschäftsportfolios. In ausgewählten<br />
Wachstumsmärkten Asiens sind wir inzwischen mit aussichtsreichen<br />
Gemeinschaftsunternehmen präsent: in der<br />
Sachversicherung mit HDFC <strong>ERGO</strong> in Indien und mit der<br />
Global Insurance Company in Vietnam. Im November <strong>2012</strong><br />
haben wir darüber hinaus in Indien ein Joint Venture für<br />
Lebensversicherungen mit dem gut positionierten Mischkonzern<br />
Avantha Group vereinbart. Und seit dem Frühjahr<br />
<strong>2012</strong> arbeiten wir intensiv an dem Aufbau der <strong>ERGO</strong> China<br />
Life Insurance, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der<br />
Shandong State-owned Assets Investment Holding Company<br />
als starkem lokalen Partner. Auch in den Wachstumsmärkten<br />
Europas nutzen wir unsere Expertise in Produkten<br />
und Vertriebswegen, um das jeweils beste Geschäftsmodell<br />
auf den Weg zu bringen und so im internationalen<br />
Geschäft weiter zu wachsen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
44<br />
Konzernlagebericht<br />
Ausblick<br />
Die Beurteilung und Erläuterung der voraussichtlichen Entwicklung<br />
der Gesellschaft mit ihren wesentlichen Chancen<br />
und Risiken erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.<br />
Dabei legen wir eine Fülle heute zur Verfügung stehender<br />
Erkenntnisse zugrunde: über Branchenaussichten, zukünftige<br />
wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen<br />
und Entwicklungstrends sowie deren wesentliche Einflussfaktoren.<br />
All diese können sich naturgemäß in Zukunft verändern,<br />
ohne dass dies bereits jetzt erkennbar ist. Daher ist<br />
es möglich, dass die tatsächliche Entwicklung des Unternehmens<br />
und seiner Ergebnisse wesentlich von den Prognosen<br />
abweichen. Auch die Abweichungen der tatsächlichen<br />
Ergebnisse des Berichtsjahres von den im Vorjahr<br />
getroffenen Annahmen erläutern wir in diesem Kapitel.<br />
Mit Blick auf die folgenden beiden Geschäftsjahre erwarten<br />
wir einen alles in allem positiven Geschäftsverlauf für die<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Diese Einschätzung wird durch<br />
eine Reihe von Erwartungen getragen, welche die wesentlichen<br />
Chancen und Risiken, unser wirtschaftliches Umfeld<br />
und unsere strategische Ausrichtung berücksichtigen.<br />
Gegenüberstellung des Ausblicks <strong>2012</strong> mit<br />
erreichtem Ergebnis der <strong>ERGO</strong> <strong>2012</strong><br />
Gegenüber dem im Vorjahr gegeben Ausblick sind wir<br />
auf der Beitragsseite etwas hinter unseren Erwartungen<br />
zu rückgeblieben, während wir sie beim Ergebnis – bereinigt<br />
um die Belastung aus den Restrukturierungskosten –<br />
erreicht haben.<br />
Dass die gesamten Beitragseinnahmen mit 18,6 Mrd. €<br />
hinter dem erwarteten Wert von 19 Mrd. € zurückblieben,<br />
liegt vor allem am Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung.<br />
Im Geschäftsfeld Gesundheit ist das Wachstum wie erwartet<br />
hinter dem Markt (+ 3,4 %) zurückgeblieben. Damit<br />
war angesichts unserer geringen Beitragsanpassung zu<br />
rechnen. Sowohl wir selber als auch der Markt sind etwas<br />
schwächer gewachsen als gedacht.<br />
1 bis 2 %. Bei der Schaden‐/Kostenquote sind wir hinter<br />
unseren Erwartungen zurückgeblieben. Wir wollten sie auf<br />
klar unter 95 % verbessern; tatsächlich steht sie bei 95,8 %.<br />
Neben einigen zufallsbedingten Großschäden haben wir<br />
innerhalb der Bandbreite der aktuariellen Schätzungen<br />
Risikovorsorge in den Schadenrückstellungen getroffen.<br />
In der Direktversicherung sind wir bei den gebuchten Bruttobeiträgen<br />
wie erwartet gewachsen. In der Reiseversicherung<br />
hatten wir mit einem geringeren Wachstum als in den<br />
Vorjahren gerechnet; im Berichtsjahr gingen die Beiträge<br />
allerdings um 5,2 % zurück.<br />
Im internationalen Geschäft hatten wir mit bereinigt um<br />
Beteiligungsverkäufe stabilen Beiträgen gerechnet. Hier<br />
sind wir hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Dies<br />
liegt vor allem am Lebensversicherungsgeschäft, wo die<br />
Rahmenbedingungen sich schlechter entwickelt haben als<br />
angenommen.<br />
Beim Konzernergebnis haben wir unsere Erwartungen<br />
erreicht, wenn man das Ergebnis von 289 Mio. € um den<br />
Effekt aus den Restrukturierungskosten für die Neuausrichtung<br />
unserer Vertriebe in Deutschland in Höhe von<br />
128 Mio. € bereinigt. Dann kommt man zu einem Ergebnis<br />
von 417 Mio. €. Im Ausblick des letztjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />
waren wir von 400 Mio. € ausgegangen.<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Voraussichtlich wird die Weltwirtschaft auch 2013 nur<br />
moderat wachsen. Die Konsolidierung der Staatsfinanzen<br />
und die hohe Arbeitslosigkeit dürften die konjunkturelle<br />
Dynamik in vielen Industrieländern schwächen. In der<br />
Eurozone rechnen wir auf Jahresbasis allenfalls mit einer<br />
leichten Erholung, für die USA erwarten wir nur mäßiges<br />
Wachstum. In den Schwellenländern erwarten wir stärkeres<br />
Wachstum als <strong>2012</strong>, vor allem in China, Indien und Brasilien.<br />
Dementsprechend sollte die Inflation in den meisten<br />
Industrieländern moderat ausfallen und nur in einigen<br />
Schwellenländern ein erhöhtes Niveau erreichen.<br />
In der deutschen Kompositversicherung wollten wir eigentlich<br />
stärker wachsen als der Markt; dieses Ziel haben wir<br />
mit dem Zuwachs von 1,6 % verfehlt. Denn der Markt dürfte<br />
um 3,7 % gewachsen sein; gerechnet hatten wir nur mit<br />
Für Deutschland erwarten wir 2013 nur schwaches<br />
Wirtschaftswachstum und weiterhin moderate Inflation.<br />
In diesem Umfeld dürften die Beitragseinnahmen der<br />
Versicherer nur mäßig zunehmen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht45<br />
Ausblick<br />
Wir gehen über 2013 hinaus von einer stärkeren Expansion<br />
der Weltwirtschaft aus. Der wirtschaftliche Ausblick bleibt<br />
jedoch mit enormen Unsicherheiten behaftet.<br />
In den einzelnen europäischen und asiatischen Versicherungs<br />
märkten, in denen wir aktiv sind, herrschen sehr<br />
unterschiedliche Rahmenbedingungen. Deshalb kon zentrieren<br />
wir uns entsprechend unserem Geschäfts schwerpunkt<br />
in den folgenden Abschnitten etwas de taillier ter<br />
auf die Ent wicklung der Sparten in unserem Heimat markt<br />
Deutschland.<br />
In einigen Industrieländern ist ein Einbruch der Konjunktur<br />
bis hin zu einer länger anhaltenden Stagnation nicht<br />
auszuschließen. Ein dauerhaftes Niedrigzinsumfeld würde<br />
die Lage der Lebensversicherungsunternehmen erheblich<br />
beeinträchtigen. Der hohe Verschuldungsgrad vieler Staaten,<br />
eine Eskalation des haushaltspolitischen Streits in den<br />
USA oder mögliche Verwerfungen in der Eurozone könnten<br />
das globale Finanzsystem und die Weltwirtschaft zum<br />
Nachteil der Versicherungswirtschaft weiter destabilisieren.<br />
Die erheblichen Interventionen der Zentralbanken und die<br />
damit verbundene Ausweitung der Geldmenge könnten bei<br />
einer überraschend starken konjunkturellen Erholung eine<br />
höhere Inflation mit einer entsprechenden Verteuerung<br />
der Schadenkosten für die Versicherer nach sich ziehen.<br />
Kapitalmarktentwicklung<br />
Eine langsame Belebung der wirtschaftlichen Aktivität im<br />
Jahresverlauf 2013 – getrieben durch weitere expansive<br />
Maßnahmen der EZB in Verbindung mit einer allmählich<br />
nachlassenden Kreditklemme in der Eurozone – sollte die<br />
Lage an den Märkten für risikobehaftete Wertpapiere stützen.<br />
Folglich sollten die Renditen für deutsche Staatsanleihen,<br />
die momentan außerordentlich niedrig sind, wieder<br />
ansteigen. An den Aktienmärkten sind, ausgehend von den<br />
zuletzt sehr niedrigen Volatilitäten, höhere Schwankungen<br />
zu erwarten, da die politische Unsicherheit, zum Beispiel<br />
mit der Wahl in Italien, weiter hoch bleibt. Zudem rechnet<br />
derzeit ein Teil der Marktteilnehmer damit, dass Spanien<br />
2013 einen offiziellen Hilfsantrag stellt, um sich dadurch<br />
für unbegrenzte Staatsanleihenkäufe durch die EZB zu<br />
qualifizieren. Auch in den USA stehen weitere fiskalpolitische<br />
Entscheidungen an, die stärkere Marktbewegungen<br />
auslösen könnten. Aufgrund der anhaltenden Staatsschuldenkrise<br />
in der Eurozone und der höheren Wachstumsdynamik<br />
in den USA sollte der US-Dollar gegenüber dem<br />
Euro an Attraktivität gewinnen.<br />
Die Entwicklung der<br />
Versicherungswirtschaft<br />
Die Lebensversicherung in den Jahren 2013 und 2014<br />
Das Marktumfeld der Lebensversicherung wird angesichts<br />
der europäischen Staatsschuldenkrise und der Niedrigzinsphase<br />
auf den Finanzmärkten weiterhin schwierig bleiben.<br />
Nicht nur den Kunden, auch uns Lebensversicherern bieten<br />
sich nur begrenzt attraktive Kapitalanlagemöglichkeiten,<br />
welche die Kriterien für eine attraktive und sichere Altersvorsorge<br />
erfüllen. Deshalb haben fast alle Unternehmen<br />
der Branche die Gewinnbeteiligungen der Kunden für das<br />
Jahr 2013 gesenkt. Dies und die auch <strong>2012</strong> in erheblichem<br />
Umfang gebildeten Zinszusatzreserven stärken die Stabilität<br />
der Branche.<br />
Wir gehen davon aus, dass im Markt auch in den nächsten<br />
Jahren Produkte mit rentenförmigen Auszahlungen gefragt<br />
sind – sowohl in der klassischen Variante als auch in Form<br />
moderner fondsgebundener Produktlösungen. Sicherheit<br />
ist den Menschen wichtig. Daher wird der Stellenwert von<br />
Mindestgarantien bei fondsgebundenen Produkten steigen.<br />
Zunehmend dürfte die Branche innovative Kapitalanlagekonzepte<br />
einsetzen: für die Garantiesicherung und die<br />
Erfüllung der Renditeerwartungen der Kunden. Des Weiteren<br />
dürfte die Absicherung von Invaliditäts- oder Pflegefallrisiken<br />
wichtig bleiben.<br />
Für das Jahr 2013 erwartet der Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft in der Lebensversicherung<br />
eine stabile Beitragsentwicklung. Eine gewisse Unsicherheit<br />
besteht, wie die Nachfrage nach den neuen Unisex-Produkten<br />
ausfallen wird.<br />
Die private Krankenversicherung in den Jahren<br />
2013 und 2014<br />
Auch für die private Krankenversicherung verändern sich<br />
mit Einführung der Unisex-Tarife die Kalkulationsgrundlagen<br />
im Neugeschäft. Viele Gesellschaften nutzen diese<br />
Umstellung für eine Überarbeitung ihrer Tarife und aktualisieren<br />
den Leistungskatalog. Außerdem senken einige<br />
Gesellschaften – so auch wir – den Rechnungszins im Neugeschäft<br />
ab. Auch hier bleibt abzuwarten, wie die Kunden<br />
die neuen Produkte annehmen.<br />
Am 29. Juni <strong>2012</strong> hat der Deutsche Bundestag das Pflege-<br />
Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) beschlossen. Dieses Gesetz<br />
umfasst unter anderem den Einstieg in die die geförderte<br />
Pflege-Zusatzversicherung. So soll es ab dem Jahr 2013 für
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernlagebericht46<br />
Ausblick<br />
die eigenverantwortliche Pflege-Vorsorge eine staatliche<br />
Zulage von 60 € im Jahr geben. Solche förderfähigen Tarife<br />
unterliegen dem Kontrahierungszwang und sehen keine<br />
Risikoprüfung oder Leistungsausschlüsse vor.<br />
Das Wachstum in der privaten Krankenversicherung dürfte<br />
2013 in der Größenordnung des Vorjahres liegen.<br />
Die Kompositversicherung in den Jahren 2013 und 2014<br />
Für die Kompositversicherung erwarten wir weiterhin ein<br />
stabiles Beitragswachstum. Dabei gehen wir davon aus,<br />
dass sich die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte<br />
und der Unternehmen trotz nachlassender Konjunktur<br />
weiter verbessert.<br />
In der Kraftfahrtversicherung rechnen wir angesichts der<br />
marktweit schlechten Schaden‐/Kostenquoten mit weiteren<br />
Beitragsanhebungen. Bestandswanderungen in günstigere<br />
Schadenfreiheitsklassen und günstigere Tarifgruppen werden<br />
sich voraussichtlich kaum auswirken. Für die privaten<br />
Sachsparten sollten sich keine großen Änderungen ergeben.<br />
Zuwächse dürften erneut nur durch inflationsbedingte<br />
Summenanpassungen erreichbar sein. In den gewerblichen<br />
Sparten könnte das Wachstum in einem ähnlichen<br />
Bereich liegen wie in den privaten Sachsparten. Für die<br />
Rechtsschutz versicherung erwarten wir kaum Wachstum,<br />
auch weil Beitragsanpassungen kaum möglich sind.<br />
Ab zuwarten bleibt, ob sich aus der anstehenden Novelle<br />
des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes Impulse ergeben.<br />
Insgesamt sollten die Kompositversicherer 2013 ein<br />
Beitragswachstum von etwa 2,5 % erzielen.<br />
Die Entwicklung der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> 2013 und 2014<br />
In der deutschen Lebensversicherung bleibt das Umfeld<br />
angesichts der historisch niedrigen Zinsen herausfordernd.<br />
Die Entwicklung wird stark vom volatilen Einmalbeitragsgeschäft<br />
abhängen. Abzuwarten bleibt, ob die Kunden<br />
die Senkungen der Gewinnbeteiligungen als im Sinne von<br />
Sicherheit und Nachhaltigkeit notwendig verstehen. Des<br />
weiteren gehen wir davon aus, mit unseren neuen Produkten<br />
erfolgreich zu sein.<br />
In der privaten Krankenversicherung wird die Beitragsanpassung,<br />
die wir zum 1. April 2013 vornehmen, stärker<br />
ausfallen als im Vorjahr. Im Neugeschäft steigen die Preise<br />
ebenfalls deutlich, unter anderem durch die Anpassung<br />
des Rechnungszinses und die Einführung von Unisex-Tarifen.<br />
Dies könnte die Gewinnung von neuen Kunden ebenso<br />
belasten wie die politischen Diskussionen um die private<br />
Krankenversicherung. In der Ergänzungsversicherung<br />
erwarten wir ein weiteres Wachstum, hierzu wird auch die<br />
Einführung der geförderten Pflegeversicherung beitragen.<br />
Deshalb rechnen wir mit einem leichten Anstieg der Beiträge<br />
in diesem Geschäftsfeld.<br />
In der deutschen Kompositversicherung wollen wir die Beitragseinnahmen<br />
stabil halten. Weiterhin legen wir großen<br />
Wert auf risikoadäquate Preise, die sich im Geschäft mit<br />
gewerblichen und industriellen Kunden im aktuellen Marktumfeld<br />
nicht immer erzielen lassen. Nachholpotenzial<br />
sehen wir im Kraftfahrtbereich. Wir gehen davon aus, dass<br />
wir die Schaden‐/Kostenquote auf unter 95 % verbessern.<br />
Unser Direktversicherer sollte auch 2013 die gebuchten<br />
Bruttobeiträge steigern können. Treiber sollte abermals die<br />
Krankenversicherung sein. Bezüglich der Gesamtbeiträge<br />
gilt weiterhin, dass angesichts des Zinsumfelds die Entwicklung<br />
des MaxiZins-Produkts kaum zu prognostizieren ist.<br />
Im Geschäftsfeld Reiseversicherung wollen wir die risikound<br />
ertragsorientierte Zeichnungspolitik weiter fortsetzen.<br />
Wir rechnen daher und angesichts der schwierigen wirtschaftlichen<br />
Lage in Europa insgesamt mit einem leichten<br />
Beitragsrückgang.<br />
Im internationalen Geschäft sollten wir im laufenden Jahr<br />
wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Allerdings<br />
werden uns 2013 die Beiträge der südkoreanischen <strong>ERGO</strong><br />
Daum Direct fehlen, die wir im Berichtsjahr verkauft haben.<br />
Die Schaden‐/Kostenquote sollte auf unter 100 % sinken.<br />
Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> erwarten wir gesamte<br />
Beitragseinnahmen von circa 18,5 Mrd. €. Auch im Folgejahr<br />
2014 wird angesichts des widrigen Umfelds für die Lebensversicherung<br />
kein nennenswertes Wachstum zu erzielen<br />
sein. Beim Konzernergebnis erwarten wir für 2013 einen<br />
Betrag zwischen 350 und 450 Mio. €. 2014 soll es leicht<br />
ansteigen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
48<br />
Konzernabschluss<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Aktiva<br />
Konzernanhang<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
A. Immaterielle Vermögenswerte<br />
I. Geschäfts- oder Firmenwerte [1] S. 74 205,7 205,6<br />
II. Sonstige immaterielle Vermögenswerte [2] S. 76 519,0 551,7<br />
724,7 757,4<br />
B. Kapitalanlagen<br />
I. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken [3] S. 78 2.270,8 2.347,1<br />
davon: zur Veräußerung gehaltene, fremdgenutzte Grundstücke und Bauten − 11,1<br />
II. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen [4] S. 79 528,2 543,6<br />
davon: assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 441,9 410,6<br />
III. Darlehen [5] S. 79 54.373,3 53.214,6<br />
IV. Sonstige Wertpapiere [6] S. 80<br />
1. Gehalten bis zur Endfälligkeit 7,3 13,4<br />
2. Jederzeit veräußerbar 59.200,3 53.589,9<br />
3. Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 1.352,1 1.068,2<br />
60.559,7 54.671,6<br />
V. Übrige Kapitalanlagen [7] S. 89 1.701,0 1.440,1<br />
119.433,0 112.217,0<br />
C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />
Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.957,0 5.092,0<br />
D. Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen [8] S. 89 4.560,6 4.775,7<br />
E. Forderungen<br />
I. Laufende Steuerforderungen 231,6 257,5<br />
II. Sonstige Forderungen [9] S. 90 4.422,0 4.332,2<br />
4.653,6 4.589,7<br />
F. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 1.102,7 920,8<br />
G. Aktivierte Abschlusskosten [10] S. 91<br />
– brutto 6.362,9 6.413,7<br />
– Rückversicherungsanteil 224,5 249,7<br />
– netto 6.138,4 6.164,0<br />
H. Aktive Steuerabgrenzung [11] S. 91 2.401,0 2.506,1<br />
I. Übrige Aktiva [12] S. 93 2.237,0 2.323,5<br />
Summe der Aktiva 147.208,0 139.346,2
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss49<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Passiva<br />
Konzernanhang<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
A. Eigenkapital [13] S. 95<br />
I. Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage 841,4 841,4<br />
II. Gewinnrücklagen 2.257,2 2.270,9<br />
III. Übrige Rücklagen 1.065,1 211,5<br />
IV. Konzernergebnis auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 276,0 334,2<br />
V. Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 146,9 168,9<br />
4.586,7 3.826,8<br />
B. Nachrangige Verbindlichkeiten [14] S. 97 1.045,1 1.041,7<br />
C. Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />
I. Beitragsüberträge [15] S. 97 1.869,9 1.833,8<br />
II. Deckungsrückstellung [16] S. 98 95.544,2 94.012,3<br />
III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle [17] S. 99 8.049,4 7.561,8<br />
IV. Rückstellung für Beitragsrückerstattung [18] S. 102 13.602,9 9.853,9<br />
V. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen [19] S. 103 95,5 119,0<br />
119.161,9 113.380,8<br />
D. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,<br />
soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto) [20] S. 103 6.257,2 5.371,9<br />
E. Andere Rückstellungen<br />
I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen [21] S. 104 1.780,7 1.190,9<br />
II. Übrige Rückstellungen [22] S. 107 1.509,2 1.306,7<br />
3.289,9 2.497,5<br />
F. Verbindlichkeiten<br />
I. Laufende Steuerverbindlichkeiten 683,1 766,9<br />
II. Sonstige Verbindlichkeiten [23] S. 108 9.362,3 9.677,6<br />
10.045,4 10.444,5<br />
G. Passive Steuerabgrenzung [11] S. 91 2.821,8 2.783,0<br />
Summe der Passiva 147.208,0 139.346,2
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
50<br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011 1<br />
Mio. €<br />
1. Gebuchte Bruttobeiträge [24] S. 110 17.091,3 18.518,7<br />
2. Verdiente Beiträge (netto)<br />
– brutto 17.041,4 18.335,3<br />
– Rückversicherungsanteil 1.002,2 1.004,0<br />
– netto 16.039,1 17.331,3<br />
3. Technischer Zinsertrag [25] S. 112 4.873,9 3.908,1<br />
4. Versicherungsleistungen [26] S. 113<br />
– brutto 17.556,0 17.369,2<br />
– Rückversicherungsanteil 811,5 666,1<br />
– netto 16.744,4 16.703,1<br />
5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb [27] S. 113<br />
– brutto 3.800,2 4.058,6<br />
– Rückversicherungsanteil 287,8 244,9<br />
– netto 3.512,3 3.813,6<br />
6. Versicherungstechnisches Ergebnis (2. bis 5.) 656,2 722,8<br />
7. Ergebnis aus Kapitalanlagen [28] S. 114<br />
– Erträge aus Kapitalanlagen 6.819,4 7.674,5<br />
– Aufwendungen für Kapitalanlagen 1.557,7 3.558,5<br />
– gesamt 5.261,7 4.116,0<br />
davon: Ergebnis aus assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet 66,2 47,0<br />
8. Sonstige operative Erträge [29] S. 116 352,4 359,6<br />
9. Sonstige operative Aufwendungen [29] S. 116 445,5 484,0<br />
10. Umgliederung technischer Zinsertrag − 4.873,9 − 3.908,1<br />
11. Nichtversicherungstechnisches Ergebnis (7. bis 10.) 294,8 83,5<br />
12. Operatives Ergebnis 951,0 806,3<br />
13. Sonstiges nicht operatives Ergebnis [30] S. 116 − 503,3 − 315,2<br />
14. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte [31] S. 116 − 21,4<br />
15. Finanzierungskosten [32] S. 116 81,8 65,8<br />
16. Ertragsteuern [33] S. 117 76,6 54,5<br />
17. Konzernergebnis 289,3 349,4<br />
davon:<br />
– auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 276,0 334,2<br />
– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 13,3 15,3<br />
1 Vorjahreswerte angepasst aufgrund IAS 8, siehe Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
51<br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Konzernergebnis 289,3 349,4<br />
Währungsumrechnung<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 41,3 − 35,4<br />
in die GuV 1 übernommen − 7,1 − 8,2<br />
unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) 886,3 54,1<br />
in die GuV 1 übernommen (realisiert) − 57,8 − 59,9<br />
Veränderung aus der Equitybewertung<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) − 0,7 −<br />
in die GuV 1 übernommen − −<br />
Veränderung aus Hedging<br />
im Eigenkapital erfasste Gewinne (Verluste) − 0,3 1,5<br />
in die GuV 1 übernommen 0,7 5,4<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − 348,1 31,5<br />
sonstige Veränderungen 5,6 − 8,4<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 519,9 − 19,4<br />
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen 809,2 330,1<br />
davon:<br />
− auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong> entfallend 795,3 319,3<br />
− auf nicht beherrschende Anteile entfallend 13,9 10,8<br />
1 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
52<br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />
Entwicklung des Eigenkapitals<br />
Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />
entfallende Eigenkapitalanteile<br />
Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen<br />
und Kapitalrücklage<br />
Mio. € Mio. €<br />
Stand 31.12.2010 841,4 2.170,0<br />
Einstellung in die Gewinnrücklagen − 343,8<br />
Konzernergebnis − −<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />
und Aufwendungen − 28,9<br />
Währungsumrechnung<br />
−<br />
unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />
Veränderung aus der Equitybewertung − −<br />
Veränderung aus Hedging − −<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − 29,4<br />
sonstige Veränderungen − − 0,5<br />
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − 28,9<br />
Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 1,5<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />
Ausschüttung − − 270,3<br />
Stand 31.12.2011 841,4 2.270,9<br />
Einstellung in die Gewinnrücklagen − 334,2<br />
Konzernergebnis − −<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge<br />
und Aufwendungen − − 334,3<br />
Währungsumrechnung − −<br />
unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen − −<br />
Veränderung aus der Equitybewertung − − 0,7<br />
Veränderung aus Hedging − −<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
aus leistungsorientierten Versorgungszusagen − − 340,2<br />
sonstige Veränderungen − 6,6<br />
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen − − 334,3<br />
Veränderung der Eigentumsanteile an Tochterunternehmen − − 13,6<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />
Ausschüttung − −<br />
Stand 31.12.<strong>2012</strong> 841,4 2.257,2
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss53<br />
Konzern-Eigenkapitalentwicklung<br />
Auf Anteilseigner der <strong>ERGO</strong><br />
entfallende Eigenkapitalanteile<br />
Nicht beherrschende<br />
Anteile<br />
Eigenkapital<br />
gesamt<br />
Übrige Rücklagen Konzernergebnis<br />
Unrealisierte<br />
Gewinne und<br />
Rücklage aus<br />
der Währungsumrechnung<br />
Bewertungsergebnis<br />
aus Hedging<br />
Verluste<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
323,2 − 65,9 − 2,1 343,8 175,0 3.785,4<br />
− − − − 343,8 − −<br />
− − − 334,2 15,3 349,4<br />
− 5,7 − 44,9 6,8 − − 4,5 − 19,4<br />
− 44,9 − − 1,3 − 43,6<br />
− 5,7 − − − − 0,1 − 5,8<br />
− − − − − −<br />
− − 6,8 − 0,1 6,9<br />
− − − − 2,1 31,5<br />
− − − − − 7,9 − 8,4<br />
− 5,7 − 44,9 6,8 334,2 10,8 330,1<br />
− − − − − 0,6 − 2,1<br />
− − − − − 11,1 − 11,1<br />
− − − − − 5,2 − 275,4<br />
317,5 − 110,7 4,7 334,2 168,9 3.826,8<br />
− − − − 334,2 − −<br />
− − − 276,0 13,3 289,3<br />
818,9 34,2 0,5 − 0,6 519,9<br />
− 34,2 − − − 34,2<br />
818,9 − − − 9,6 828,5<br />
− − − − − − 0,7<br />
− − 0,5 − − 0,1 0,4<br />
− − − − − 7,9 − 348,1<br />
− − − − − 1,0 5,6<br />
818,9 34,2 0,5 276,0 13,9 809,2<br />
− − − − − 33,0 − 46,6<br />
− − − − − −<br />
− − − − − 2,8 − 2,8<br />
1.136,4 − 76,5 5,2 276,0 146,9 4.586,7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
54<br />
Konzernabschluss<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Konzernergebnis 289,3 349,4<br />
Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen (netto) 4.123,0 2.658,1<br />
Veränderung der aktivierten Abschlusskosten 48,1 49,2<br />
Veränderung der Depotforderungen und ‐verbindlichkeiten<br />
sowie der Abrechnungsforderungen und ‐verbindlichkeiten − 77,4 − 153,0<br />
Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten − 407,5 − 1.747,4<br />
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen − 34,9 − 708,1<br />
Veränderung bei Wertpapieren im Handelsbestand − 99,6 − 44,2<br />
Veränderungen sonstiger Bilanzposten 684,3 23,1<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge − 806,0 1.462,8<br />
I. Mittelfluss aus der laufendenden Geschäftstätigkeit 3.719,2 1.890,0<br />
Einzahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen 12,2 951,4<br />
Auszahlungen für die Übernahme der Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen − − 24,0<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf und der Endfälligkeit bzw.<br />
Auszahlungen aus dem Erwerb von übrigen Kapitalanlagen − 3.148,6 − 3.138,0<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf bzw. Auszahlungen aus dem Erwerb<br />
von Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung − 361,6 − 489,4<br />
Sonstige Einzahlungen und Auszahlungen 6,6 14,9<br />
II. Mittelfluss aus der Investitionstätigkeit − 3.491,4 − 2.685,1<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen und von nicht beherrschenden Anteilseignern − −<br />
Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Anteilseigner − 42,6 − 35,1<br />
Dividendenzahlungen − 2,8 − 275,4<br />
Einzahlungen und Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit − 34,8 607,0<br />
III. Mittelfluss aus der Finanzierungstätigkeit − 80,2 296,4<br />
Veränderung des Zahlungsmittelbestandes (I.+ II.+ III.) 147,5 − 498,6<br />
Währungseinfluss auf den Zahlungsmittelbestand 34,4 − 20,2<br />
Zahlungsmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres 920,8 1.439,5<br />
Zahlungsmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 1.102,7 920,8<br />
Zusatzinformationen:<br />
Ertragsteuerzahlungen (per Saldo) − 225,6 − 139,4<br />
Gezahlte Zinsen 321,9 368,5<br />
Erhaltene Zinsen 4.391,2 4.632,5<br />
Erhaltene Dividenden 157,8 195,6
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
55<br />
Konzernanhang<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Internationale<br />
Rechnungslegungsvorschriften<br />
Der Konzernabschluss der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wurde<br />
auf der Grundlage von § 315 a Abs. 3 HGB in Verbindung<br />
mit § 315 a Abs. 1 HGB sowie in Verbindung mit Artikel 4<br />
der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die<br />
Anwendung internationaler Rech nungs legungs standards<br />
erstellt. Beachtet wurden die nach den Artikeln 2, 3 und<br />
6 der genannten Verordnung übernommenen internationalen<br />
Rechnungslegungsstandards sowie die in § 315 a<br />
Abs. 1 HGB bezeichneten Regelungen des Handelsgesetzbuchs.<br />
Der Konzernabschluss erfüllt zugleich sämtliche<br />
Anforderungen der IFRS.<br />
Seit 2002 werden die vom International Accounting Standards<br />
Board (IASB) erlassenen Rechnungslegungsstandards<br />
als „International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS)“ bezeichnet; die Vorschriften aus früheren Jahren<br />
tragen weiterhin den Namen „International Accounting<br />
Standards (IAS)“.<br />
Die versicherungstechnischen Posten werden im Einklang<br />
mit den Vorschriften des IFRS 4 auf der Basis der US GAAP<br />
(United States Generally Accepted Accounting Principles)<br />
auf dem Stand der Erstanwendung des IFRS 4 am 1. Januar<br />
2005 bilanziert und bewertet.<br />
Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss beziehen wir gemäß IAS 27 die<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> (Mutterunternehmen)<br />
und alle Unternehmen ein, an denen die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>AG</strong> direkt oder indirekt die Mehrheit der<br />
Stimmrechte hält oder bei denen sie über die faktische<br />
Kontrollmöglich keit verfügt (Tochterunternehmen). Zweckgesellschaften,<br />
wie z. B. Spezialfonds, werden gemäß<br />
SIC 12 in den Konzernabschluss einbezogen, wenn die<br />
wirtschaftliche Betrachtung zeigt, dass seitens <strong>ERGO</strong><br />
Beherrschung vorliegt.<br />
Nach Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde im<br />
April <strong>2012</strong> hat die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> gemeinsam<br />
mit der Shandong State-owned Assets Investment Holding<br />
Company (SSAIH) den Aufbau des Unternehmens <strong>ERGO</strong><br />
China Life Insurance Co., Ltd., Jinan, Shandong Province,<br />
begonnen. Dieses soll in der chinesischen Provinz Shandong<br />
vor allem Lebensversicherungen für Privatkunden<br />
anbieten. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> und SSAIH halten<br />
jeweils die Hälfte der Anteile. Vorbehaltlich einer weiteren<br />
behördlichen Genehmigung wird der Geschäftsbetrieb voraussichtlich<br />
im ersten Halbjahr 2013 aufgenommen.<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hat am 1. November <strong>2012</strong><br />
mit der Avantha Gruppe in Indien ein Abkommen zur<br />
Unternehmensgründung unterzeichnet. Das neue Unternehmen<br />
wird Lebensversicherungen für Privatkunden<br />
anbieten. Die zukünftige „Avantha <strong>ERGO</strong> Life Insurance<br />
Company“ wird ihren Sitz in Mumbai haben. Der Geschäftsbetrieb<br />
soll Anfang 2014 starten, vorbehaltlich der behördlichen<br />
Genehmigung. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wird<br />
zunächst mit 26 Prozent beteiligt sein.<br />
Im ersten Quartal <strong>2012</strong> beschloss die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
den Verkauf der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft<br />
San Marino Life Impresa sammarinese di assicurazione<br />
sulla vita S. p. A., San Marino. Ein Vertrag über den<br />
Verkauf dieser Gesellschaft mit wirtschaftlicher Wirkung<br />
zum Juli <strong>2012</strong> wurde im zweiten Quartal <strong>2012</strong> unterzeichnet;<br />
der Verkaufspreis betrug 5,0 Mio. €.<br />
Im zweiten Quartal <strong>2012</strong> veräußerte die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
mit wirtschaftlicher Wirkung zum Oktober<br />
<strong>2012</strong> ihre Anteile an der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft<br />
<strong>ERGO</strong> Daum Direct General Insurance Co. Ltd., Seoul.<br />
Aus dem Verkauf der Gesellschaft resultiert ein Verlust<br />
in Höhe von 25,2 Mio. €, welcher in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
im Posten Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />
ausgewiesen wird. Des Weiteren war ein Verlust<br />
von 6,9 Mio. €, der in den direkt im Eigenkapital erfassten<br />
Erträgen und Aufwendungen enthalten war, von den<br />
übrigen Rücklagen ins sonstige nicht operative Ergebnis<br />
umzugliedern.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang56<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Nachfolgend sind die Zahlungsmittelflüsse und Nettovermögen<br />
aus der Übernahme und dem Verlust der<br />
Beherrschung über konsolidierte Tochterunternehmen oder<br />
sonstige Geschäftsbetriebe tabellarisch dargestellt:<br />
Übernommenes Nettovermögen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Geschäfts- oder Firmenwert − −<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte − −<br />
Kapitalanlagen − 33,0<br />
Zahlungsmittel − 1,7<br />
Sonstige Vermögenswerte − 1,0<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − −<br />
Sonstige Schulden − − 0,1<br />
Gesamt − 35,6<br />
Zahlungsmittelfluss aus der Übernahme der Beherrschung <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Gesamtes Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − − 25,7<br />
Nicht zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − −<br />
Zahlungswirksames Entgelt für die Übernahme der Beherrschung − − 25,7<br />
Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung erlangt wurde − 1,7<br />
Gesamt − − 24,0<br />
Abgehendes Nettovermögen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Geschäfts- oder Firmenwert − 49,5<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3,6 13,6<br />
Kapitalanlagen 216,3 1.955,2<br />
Zahlungsmittel 1,1 62,6<br />
Sonstige Vermögenswerte 33,6 405,0<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) − 188,8 − 1.596,6<br />
Sonstige Schulden − 27,3 − 521,8<br />
Gesamt 38,6 367,4<br />
Zahlungsmittelfluss aus dem Verlust der Beherrschung <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Gesamtes Entgelt für den Verlust der Beherrschung 13,4 1.045,7<br />
Nicht zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung − −<br />
Zahlungswirksames Entgelt für den Verlust der Beherrschung 13,4 1.045,7<br />
Zahlungsmittel, über welche die Beherrschung verloren wurde − 1,1 − 94,2<br />
Gesamt 12,2 951,4<br />
Anzahl konsolidierter Tochterunternehmen 1<br />
Inland Ausland Gesamt<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
31.12. Vorjahr 63 98 161<br />
Zugänge 3 3 6<br />
Abgänge − 10 10<br />
31.12. Geschäftsjahr 66 91 157<br />
1 Zudem wurden 36 inländische und 2 ausländische Spezialfonds in den Konsolidierungskreis einbezogen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang57<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Anzahl der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen<br />
Inland Ausland Gesamt<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
31.12. Vorjahr 19 13 32<br />
Zugänge 2 1 3<br />
Abgänge − 1 1<br />
31.12. Geschäftsjahr 21 13 34<br />
Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden<br />
Sie im Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB.“<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen<br />
Tochterunternehmen und Zweckgesellschaften unter liegen<br />
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungs methoden.<br />
Der Bilanzstichtag der einbezogenen Unternehmen ist<br />
grundsätzlich der 31. Dezember. Spezialfonds haben<br />
zum Teil andere Bilanzstichtage; diese Fonds werden auf<br />
der Basis von Zwischenabschlüssen zum 31. Dezember<br />
konsolidiert.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbs methode.<br />
Um das Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs zu ermitteln,<br />
setzen wir die Vermögenswerte und Schulden des<br />
Tochter unter nehmens beziehungsweise Spezialfonds mit<br />
ihren beizulegenden Zeitwerten an. Die im Austausch für<br />
die erworbenen Anteile übertragene Gegenleistung wird mit<br />
dem auf den Konzern entfallenden anteiligen Eigenkapital<br />
zum Erwerbszeitpunkt verrechnet; ein verbleibender positiver<br />
Restbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.<br />
Jahresergebnisse, welche die Tochterunternehmen be -<br />
ziehungsweise Zweckgesellschaften nach der Erstkonsolidierung<br />
erwirtschaftet haben, sind im Eigenkapital des<br />
Konzerns enthalten. Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
sowie Aufwendungen und Erträge, die aus konzerninternen<br />
Geschäften resultieren, werden eliminiert, sofern sie nicht<br />
von untergeordneter Bedeutung sind.<br />
Als assoziiert gelten nach IAS 28 grundsätzlich alle Unter -<br />
nehmen, die nicht Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmen<br />
sind und bei denen die Möglichkeit besteht, einen<br />
maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik<br />
auszuüben.<br />
Bei Anteilen an Unternehmen zwischen 20 % und 50 % der<br />
Stimmrechte wird davon ausgegangen, dass es sich um<br />
assoziierte Unternehmen handelt, es sei denn, die Vermutung<br />
des maßgeblichen Einflusses ist widerlegt.<br />
Bilanzierung und Bewertung<br />
Ausübung von Ermessen und Schätzungen bei der<br />
Bilanzierung und Bewertung<br />
Zur Erstellung des Konzernabschlusses ist es erforderlich,<br />
bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Ermessen auszuüben sowie Schätzungen und<br />
Annahmen zu treffen. Diese wirken sich auf ausgewiesene<br />
Jahresabschlussposten in der Konzernbilanz, der Konzern-<br />
Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie auf Angaben zu<br />
Eventualforderungen und ‐verbindlichkeiten aus.<br />
Für die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
ist der Einsatz von Schätzverfahren von erheblicher<br />
Bedeutung, zumal die Bewertung stets auf Modellen<br />
beruht und die Entwicklung der künftigen Zahlungsströme<br />
von Versicherungsverträgen nicht ex ante abschließend<br />
vorhersehbar ist. Jedoch spielen Ermessensentscheidungen<br />
und Schätzwerte auch bei weiteren Positionen eine<br />
erhebliche Rolle.<br />
Unsere internen Prozesse sind darauf ausgerichtet, die<br />
Wertansätze unter Berücksichtigung aller relevanten Informationen<br />
möglichst zuverlässig zu ermitteln. Basis für die<br />
Wertermittlung sind die besten Erkenntnisse des Managements<br />
zu den jeweiligen Sachverhalten zum Abschlussstichtag.<br />
Dennoch liegt es in der Charakteristik dieser<br />
Positionen, dass Schätzwerte gegebenenfalls im Zeitver -<br />
lauf angepasst werden müssen, da neuere Erkenntnisse<br />
bei der Bewertung zu berücksichtigen sind.<br />
Wegen der bestehenden Unsicherheiten bei der Schätzung<br />
enthalten die zu treffenden Ermessensentscheidungen<br />
stets eine subjektive Komponente. Dies kann dazu führen,<br />
dass vergleichbare Sachverhalte bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
mit einem von anderen Unternehmen abweichenden<br />
Wert angesetzt werden, zumal die Bandbreite<br />
realistischer Annahmen im Einzelfall relativ groß sein kann.<br />
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bewertung nicht sachgerecht<br />
erfolgt, sondern spiegelt neben unterschiedlichen<br />
Erkenntnissen auch die abweichende Einschätzung künftiger<br />
Entwicklungen wider.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang58<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Ermessensentscheidungen sowie Schätzwerte sind insbesondere<br />
bei den folgenden Positionen von Bedeutung<br />
und werden in den Erläuterungen dieser Positionen näher<br />
beschrieben:<br />
• Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige<br />
immaterielle Vermögenswerte<br />
• Zeitwerte und Wertminderungen von<br />
Finanzinstrumenten<br />
• Aktivierte Abschlusskosten<br />
• Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
• Pensionsrückstellungen<br />
• Steuerabgrenzung<br />
• Eventualverbindlichkeiten<br />
Berichtswährung<br />
Berichtswährung ist der Euro (€). Betragsangaben werden<br />
auf Millionen € gerundet und mit einer Nachkommastelle<br />
dargestellt. Die Betragsangaben in Klammern beziehen<br />
sich auf das Vorjahr.<br />
Vorjahreszahlen<br />
Änderungen gemäß den Vorschriften des IAS 8 und die<br />
Modifikation der Berechnung des technischen Zinses<br />
machten es erforderlich, die Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung des Geschäftsjahres 2011 und die entsprechenden<br />
Posten der Erläuterungen im Konzernanhang<br />
rückwirkend anzupassen, siehe Abschnitt „Änderung der<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.“ Ansonsten<br />
wurden die Vorjahreswerte auf derselben Grundlage ermittelt<br />
wie die Zahlen für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>.<br />
Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die Anwendung der Bilanzierungs-, Bewertungs- und<br />
Ausweismethoden folgt dem Prinzip der Stetigkeit. Im<br />
Geschäftsjahr <strong>2012</strong> waren folgende neue oder geänderte<br />
IFRS erstmalig verpflichtend anzuwenden:<br />
Die Änderungen zu IFRS 7 (rev. 10/2010), Finanzinstrumente:<br />
Angaben, Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten,<br />
enthalten erweiterte Angabepflichten zur Übertragung<br />
finanzieller Vermögenswerte. Dadurch soll der Einfluss derartiger<br />
Transaktionen auf die Risikoexponierung und damit<br />
auf die finanzielle Lage von Unternehmen transparenter<br />
gemacht werden. Diese Änderung hat derzeit keine praktische<br />
Relevanz für <strong>ERGO</strong>.<br />
Die Änderungen zu IAS 12 (rev. 12/2010), Ertragsteuern –<br />
Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte,<br />
betreffen den Sachverhalt, dass die Bewertung<br />
latenter Steuern davon abhängt, ob der Buchwert eines<br />
Vermögenswerts durch Nutzung oder durch Veräußerung<br />
realisiert wird. Diese Abgrenzung ist in der Praxis häufig<br />
nicht eindeutig. Durch die Einführung einer widerlegbaren<br />
Vermutung wird nun klargestellt, dass die Realisierung<br />
des Buchwerts im Normalfall durch Veräußerung erfolgt.<br />
Grundsätzlich sind diese Änderungen verpflichtend für<br />
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2012</strong><br />
beginnen; ihre Übernahme in europäisches Recht erfolgte<br />
im Dezember <strong>2012</strong>. Da diese Klarstellung für <strong>ERGO</strong> derzeit<br />
keine praktische Relevanz hat, ergaben sich aus dieser<br />
Verzögerung keine Konsequenzen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> haben wir die Berechnungsmethodik<br />
des technischen Zinses modifiziert. Davon ist insbesondere<br />
die deutsche Lebensversicherung betroffen. Es<br />
werden nunmehr zusätzlich zu den bisher verwendeten<br />
Komponenten die Depot verbind lichkeiten als Bezugsgröße<br />
für den technischen Zins herangezogen. Damit wird auch<br />
der Anteil der Kapitalerträge, die den Depot zinsauf wendung<br />
en entsprechen, als neue Komponente in den technischen<br />
Zins einbezogen und in das ver sicherungs technische<br />
Ergebnis umgegliedert. Diese Änderung führt zu einer<br />
zutreffenderen Darstellung des versicherungstechnischen<br />
Ergebnisses. Gemäß IAS 8.22 haben wir die Änderung<br />
rückwirkend angewandt und die Vorjahres zahlen entsprechend<br />
angepasst. Durch die Änderung ist der technische<br />
Zins ertrag im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> höher, als er nach der<br />
bisherigen Methode gewesen wäre. Aufgrund des unangemessenen<br />
Um setzungs aufwands kann der exakte Betrag<br />
für die aktuelle Periode nicht ermittelt werden, für die Vorperiode<br />
ergab sich eine Steigerung von 55,3 Mio. €. Darin<br />
enthalten ist der Effekt aus der ebenfalls rückwirkend<br />
durchgeführten Korrektur einer Konso lidierungs buchung.<br />
Außerdem wurde die Schätzung für die Über schuss be teili<br />
gung der Versicherungsnehmer verfeinert, die verbesserte<br />
Schätzung wird ab dem Geschäftsjahr <strong>2012</strong> für zukünftige<br />
Perioden angewandt. Diese Anpassung wirkt sich nicht<br />
auf die Konzernbilanz aus.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang59<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2011<br />
wie ursprünglich<br />
Veränderung<br />
aus Anpassungen<br />
2011<br />
angepasst<br />
ausgewiesen gemäß IAS 8<br />
1. Gebuchte Bruttobeiträge 18.639,2 − 120,4 18.518,7<br />
2. Verdiente Beiträge (netto)<br />
– brutto 18.455,7 − 120,4 18.335,3<br />
– Rückversicherungsanteil 1.004,0 − 1.004,0<br />
– netto 17.451,8 − 120,4 17.331,3<br />
3. Technischer Zinsertrag 3.852,8 55,3 3.908,1<br />
4. Versicherungsleistungen<br />
– brutto 17.489,6 − 120,4 17.369,2<br />
– Rückversicherungsanteil 666,1 − 666,1<br />
– netto 16.823,5 − 120,4 16.703,1<br />
6. Versicherungstechnisches Ergebnis (2. bis 5.) 667,4 55,3 722,8<br />
10. Umgliederung technischer Zinsertrag − 3.852,8 − 55,3 − 3.908,1<br />
11. Nichtversicherungstechnisches Ergebnis (7. bis 10.) 138,9 − 55,3 83,5<br />
Die Reserveprämie der unter FAS 97 fallenden Produkte<br />
eines ausländischen Tochterunternehmens wurden bisher<br />
entsprechend den lokalen Rechnungslegungsvorschriften<br />
als Beitragseinnahme ausgewiesen. Diese Reserveprämie<br />
haben wir nun analog den Vorschriften des FAS 97 wie eine<br />
Depoteinlage erfolgsneutral erfasst. Gemäß IAS 8.41 haben<br />
wir die Änderung rückwirkend angewendet und die Vorjahreszahlen<br />
entsprechend angepasst. Diese Anpassung wirkt<br />
sich nicht auf die Konzernbilanz aus. Die Anpassung der<br />
Versicherungsleistungen betrifft neben den Zahlungen für<br />
Versicherungsfälle hauptsächlich die Veränderung innerhalb<br />
der Deckungsrückstellung.<br />
Auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung des<br />
Ge schäftsjahres 2011 ergeben sich die in der Tabelle ausgeführten<br />
Auswirkungen.<br />
Noch nicht in Kraft getretene Standards<br />
und Änderungen von Standards<br />
Alle noch nicht in Kraft getretenen Standards sowie Änderungen<br />
von Standards beabsichtigt die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
erstmals mit dem verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkt<br />
für Unternehmen mit Sitz in der<br />
Europäischen Union anzuwenden.<br />
Aufgrund der Änderung von IAS 1 (rev. 06/2011), Darstellung<br />
der Abschlüsse, Darstellung von Posten im sonstigen<br />
Gesamtergebnis, sind im sonstigen Gesamtergebnis nun<br />
die Posten, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
umgegliedert werden, und solche,<br />
bei denen dies nicht der Fall ist, getrennt voneinander auszuweisen.<br />
Damit soll die Darstellung dieser Posten verbessert<br />
und eine Angleichung von IFRS und US GAAP erreicht<br />
werden. Die Änderungen sind verpflichtend anzuwen den<br />
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2012</strong><br />
beginnen, sie wurden im Juni <strong>2012</strong> in das europäische<br />
Recht übernommen.<br />
Sofern im Folgenden nicht gesondert angegeben, sind die<br />
aufgeführten Standards erstmals verpflichtend anzuwenden<br />
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar<br />
2013 beginnen. Lediglich die Änderungen im Rahmen des<br />
Jährlichen Verbesserungsprozesses, des IFRS 9, Finanzinstrumente,<br />
sowie die Folgeänderungen an den gruppenspezifischen<br />
Standards (IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 und IAS 27)<br />
wurden noch nicht in europäisches Recht übernommen.<br />
Für die übrigen Standards erfolgte die Übernahme im Juni<br />
bzw. Dezember <strong>2012</strong>.<br />
Mit IFRS 9 (11/2009 sowie rev. 10/2010), Finanzinstrumente,<br />
werden die bisherigen Regelungen des IAS 39 zur<br />
Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumenten abgelöst.<br />
Wegen seiner Komplexität ist das gesamte Projekt<br />
in drei Phasen unterteilt. Die bislang in IFRS 9 verabschiedeten<br />
Neu regelungen aus der ersten Phase des Projekts<br />
betreffen insbesondere die Klassi fizierung und Bewertung<br />
von Finanzinstru menten. Demnach soll für finanzielle Vermögenswerte<br />
künftig grundsätzlich nur noch zwischen<br />
einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs kosten<br />
oder zu beizulegenden Zeitwerten mit erfolgswirksamer<br />
Erfassung der Wert änderungen unterschieden werden.<br />
Die Unterscheidung ist auf Basis des Geschäfts modells<br />
des Unternehmens sowie der vertraglichen Zahlungsströme<br />
der Vermögenswerte zu treffen. Zusätzlich ist für<br />
Eigenkapital instrumente auch eine Bewertung zu beizulegenden<br />
Zeitwerten ohne Buchung über die Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung möglich. Allerdings ist es dann nicht
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang60<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
zulässig, einmal erfolgsneutral erfasste Wertänderungen<br />
erfolgswirksam umzubuchen. Die Möglichkeit einer freiwilligen<br />
Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten (Fair Value<br />
Option) bleibt ebenfalls erhalten. Für finanzielle Verbindlichkeiten<br />
ändern sich die Bewertungsvorschriften nicht<br />
mit der Ausnahme, dass bei Nutzung der Fair Value Option<br />
Wertänderungen aufgrund der Änderung der Bonität des<br />
Unternehmens künftig erfolgsneutral zu erfassen sind.<br />
Die beiden anderen Phasen des Projekts befassen sich mit<br />
den Vorschriften zur Erfassung von Wertminderungen und<br />
zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Während die<br />
Diskussion zur Erfassung von Sicherungsbeziehungen praktisch<br />
abgeschlossen ist und diese Neuregelung kurzfristig<br />
in den IFRS 9 integriert werden soll, wird das IASB für die<br />
Regelungen zur Erfassung von Wertminderungen zunächst<br />
einen weiteren Standardentwurf veröffentlichen.<br />
Außerdem hat das IASB im November <strong>2012</strong> einen Standardentwurf<br />
veröffentlicht, der eine erneute Änderung der neuen<br />
Bewertungsvorschriften vorsieht. Demnach soll ermöglicht<br />
werden, in Abhängigkeit von den vertraglichen Zahlungsströmen<br />
sowie einem zusätzlich definierten Geschäftsmodell,<br />
das eine Veräußerungsabsicht beinhaltet, auch künftig<br />
bestimmte Schuldtitel erfolgsneutral zum beizulegenden<br />
Zeitwert zu bewerten.<br />
Ursprünglich sah IFRS 9 eine verpflichtende Erstanwendung<br />
der neuen Regelungen ab 2013 vor. Da sich die Diskussionen<br />
der noch offenen Projektphasen länger hinziehen,<br />
als ursprünglich geplant, wurde dieser Zeitpunkt über<br />
einen Standard zur Änderung von IFRS 9 und IFRS 7 (rev.<br />
12/2011) auf Geschäftsjahre verschoben, die am oder nach<br />
dem 1. Januar 2015 beginnen.<br />
IFRS 10 (05/2011), Konzernabschlüsse, ersetzt die Regelungen<br />
von IAS 27 und SIC 12 und schafft eine einheitliche<br />
Definition für Beherrschung, die unabhängig davon ist, ob<br />
diese aufgrund von gesellschaftsrechtlichen, vertraglichen<br />
oder wirtschaftlichen Gegebenheiten vorliegt. Eigenständige<br />
Regelungen für Zweckgesellschaften gibt es nicht<br />
mehr. Beherrschung liegt dann vor, wenn ein Investor die<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg relevanten Geschäftsaktivitäten<br />
einer Einheit bestimmen kann und ihm die daraus<br />
resultierenden Rückflüsse zustehen. Des Weiteren adressiert<br />
IFRS 10 bisher nicht geregelte Einzelsachverhalte.<br />
Hierzu zählt insbesondere die Regelung, dass im Fall von<br />
Präsenzmehrheit regelmäßig auch ohne Stimmrechtsmehrheit<br />
Beherrschung vorliegen kann. Die Auswirkungen<br />
des neuen Standards auf den Konsolidierungskreis der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> werden derzeit geprüft.<br />
IFRS 11 (05/2011), Gemeinschaftliche Vereinbarungen, definiert<br />
gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) und<br />
Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) und regelt<br />
deren bilanzielle Abbildung. Die Änderungen gegenüber<br />
IAS 31, Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, betreffen<br />
insbesondere die Abschaffung des Wahlrechts zur Quotenkonsolidierung<br />
von Joint Ventures, die geänderte Definition<br />
von gemeinschaftlicher Führung (Joint Control) sowie die<br />
Erweiterung des Anwendungsbereichs einer Joint Operation.<br />
Hierunter können jetzt auch in ein separates Vehikel<br />
ausgelagerte Sachverhalte fallen. Die Abschaffung der<br />
Möglichkeit zur Quotenkonsolidierung hat für die <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> keine Auswirkungen, da wir von diesem<br />
Wahlrecht keinen Gebrauch machen. Vielmehr wenden<br />
wir bereits heute grundsätzlich die Equity-Methode an. Die<br />
Auswirkungen der beiden anderen Änderungen werden<br />
derzeit analysiert.<br />
IFRS 12 (05/2011), Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen,<br />
bündelt die Anhangangaben zu Sachverhalten<br />
der Anwendungsbereiche von IFRS 10, IFRS 11 und IAS 28.<br />
Zielsetzung des Standards ist die Information über deren<br />
Art, Risiko und Implikation auf den Konzernabschluss.<br />
Entsprechend sind umfassendere Angaben als bisher<br />
gefordert. Insbesondere verlangt IFRS 12 Angaben zu nicht<br />
konsolidierten Zweckgesellschaften, nicht beherrschenden<br />
Anteilen, Ermessensspielräumen und Annahmen bei der<br />
Einschätzung der Art der Unternehmensverbindung sowie<br />
detaillierte Angaben zu jedem wesentlichen Joint Arrangement.<br />
In welchem Umfang die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
im Detail von den erweiterten Offenlegungspflichten<br />
betroffen ist, wird derzeit geprüft.<br />
IAS 27 (rev. 05/2011), Einzelabschlüsse, regelt nun ausschließlich<br />
die bilanzielle Abbildung von Anteilen an<br />
Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten<br />
Unternehmen in Einzelabschlüssen nach IFRS, einschließlich<br />
der relevanten Anhangangaben. Die Definition von<br />
Beherrschung sowie die bilanzielle Abbildung von Tochterunternehmen<br />
in Konzernabschlüssen werden jetzt durch<br />
IFRS 10 bestimmt. Der Standard hat keine Auswirkung<br />
auf die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>, da die Regelungen für<br />
Einzelabschlüsse nach IFRS unverändert geblieben sind.<br />
IAS 28 (rev. 05/2011), Anteile an assoziierten Unternehmen<br />
und Gemeinschaftsunternehmen, enthält insbesondere<br />
Folgeänderungen aus der Veröffentlichung von<br />
IFRS 11 und IFRS 12. Unter anderem wurde die bilanzielle<br />
Abbildung von Joint Ventures sowie die bisher in SIC 13,<br />
Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht monetäre<br />
Einlagen durch Partnerunternehmen, geregelten<br />
Sachverhalte in den Standard integriert. Auch sind Anteile
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang61<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
an assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures, die<br />
beispielsweise von offenen Investmentfonds oder fondsgebundenen<br />
Versicherungen gehalten werden, nicht mehr<br />
vom Anwendungsbereich des Standards ausgeschlossen.<br />
Vielmehr besteht für diese nun ein Wahlrecht zur erfolgswirksamen<br />
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. Die<br />
Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen für<br />
die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>.<br />
Nach den Vorgaben des IASB wären IFRS 10, IFRS 11 und<br />
IFRS 12 sowie die Änderungen an IAS 27 und IAS 28 erstmals<br />
verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die<br />
am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Bei der Übernahme<br />
in das europäische Recht wurde der verpflichtende<br />
Erstanwendungszeitpunkt jedoch um ein Jahr verschoben,<br />
sodass die betreffenden Standards von Unternehmen<br />
mit Sitz in der Europäischen Union erstmals verpflichtend<br />
an zuwenden sind für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />
dem 1. Januar 2014 beginnen; eine freiwillige vorzeitige<br />
Anwendung ist zulässig.<br />
Im Juni <strong>2012</strong> hat das IASB einen IFRS „Konzernabschlüsse,<br />
Gemeinschaftliche Vereinbarungen und Angaben zu Anteilen<br />
an anderen Unternehmen: Übergangsbestimmungen“<br />
(Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12) (06/<strong>2012</strong>)<br />
veröffentlicht, mit dem klargestellt wird, dass eine retrospektive<br />
Anpassung bei Erstanwendung dieser Standards<br />
lediglich für eine Periode durchzuführen ist. Sofern die<br />
Erstanwendung keine Änderung der Einbeziehungspflicht<br />
einer Einheit – zum Zeitpunkt der Erstanwendung – herbeiführt,<br />
ist außerdem keine retrospektive Anpassung durchzuführen.<br />
Darüber hinaus wurde die Pflicht zur retrospektiven<br />
Anpassung für nicht konsolidierte strukturierte<br />
Einheiten aufgehoben. Die Auswirkungen der Änderungen<br />
für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> werden derzeit analysiert.<br />
Die Änderungen sind grundsätzlich verpflichtend<br />
für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />
1. Januar 2013 beginnen. Im Rahmen der Übernahme in<br />
europäisches Recht rechnen wir jedoch damit, dass auch<br />
für diese Änderungen der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt<br />
in der Europäischen Union um ein Jahr verschoben<br />
wird.<br />
Mit dem IFRS „Investmentgesellschaften“ (Änderungen an<br />
IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27) (10/<strong>2012</strong>) wird eine Begriffsdefinition<br />
für Investmentgesellschaften eingeführt und geregelt,<br />
dass Investmentgesellschaften künftig grundsätzlich<br />
von der Verpflichtung befreit werden, ihre Tochterunternehmen<br />
zu konsolidieren. Vielmehr müssen sie diese zwingend<br />
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerten.<br />
Für Mutterunternehmen von Investmentgesellschaften,<br />
die selbst keine Investmentgesellschaft darstellen, gilt die<br />
Ausnahme von der Konsolidierungspflicht nicht. Außerdem<br />
werden zusätzliche Offenlegungspflichten für Investmentgesellschaften<br />
ergänzt. Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
haben die Änderungen keine Relevanz; sie sind verpflichtend<br />
anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />
dem 1. Januar 2014 beginnen.<br />
IFRS 13 (05/2011), Bemessung des beizulegenden Zeitwerts,<br />
regelt, wie die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu<br />
erfolgen hat, sofern ein anderer Standard eine derartige<br />
Zeitwertbewertung oder eine Angabe des beizulegenden<br />
Zeitwerts im Anhang vorschreibt. Das heißt, der Standard<br />
regelt nicht, welche Positionen zum Zeitwert zu bewerten<br />
sind. Dabei ändert IFRS 13 die Definition des beizulegenden<br />
Zeitwerts dahingehend, dass dieser nun als Veräußerungspreis<br />
einer tatsächlichen oder hypothetischen Transaktion<br />
zwischen beliebigen unabhängigen Marktteilnehmern<br />
unter marktüblichen Bedingungen charakterisiert wird. Der<br />
Standard enthält detaillierte Vorgaben, wie die Zeitwerte<br />
für verschiedene Arten von Vermögenswerten oder Verbind -<br />
lichkeiten zu ermitteln sind. Zusätzlich werden weitergehende<br />
Anhang angaben gefordert, beispielsweise wird die<br />
Angabe der Bewer tungs hierarchie, die bislang nach IFRS 7<br />
nur für Finanz instru mente erforderlich ist, nun auf alle zum<br />
Zeitwert bewerteten Positionen ausgedehnt. Auf Grundlage<br />
von IFRS 13 haben wir geprüft, ob die Ermittlung der Zeitwerte<br />
bei der <strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe mit den neuen<br />
Vorschriften in Einklang steht; sofern erforderlich, werden<br />
wir An passungen bei der Bewertung vornehmen. Außerdem<br />
sind die neuen Anhang angaben umzusetzen.<br />
Die Änderungen, die im Projekt „Jährliche Verbesserungen<br />
an den IFRS“ im Mai <strong>2012</strong> veröffentlicht wurden, betreffen<br />
IFRS 1, Erstmalige Anwendung der International Financial<br />
Reporting Standards, wobei dieser nur Regelungen für<br />
IFRS-Erstanwender enthält und damit für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
grundsätzlich ohne Relevanz ist, sowie<br />
IAS 1, Darstellung des Abschlusses, IAS 16, Sachanlagen,<br />
IAS 32, Finanzinstrumente: Darstellung, IAS 34, Zwischenberichterstattung<br />
und als Folgeänderung die Interpretation<br />
IFRIC 2, Geschäftsanteile an Genossenschaften und ähnliche<br />
Instrumente. Lediglich die Änderung des IAS 1, Darstellung<br />
des Abschlusses, ist für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
von praktischer Bedeutung, wobei es sich hierbei<br />
um eine Erleichterung gegenüber den bisherigen Regelungen<br />
handelt. Sofern bei einer rückwirkenden Änderung<br />
der Bilanzierungsmethoden oder bei einer rückwirkenden<br />
Anpassung oder Umgliederung von Abschlusspositionen<br />
nach IAS 8 eine verpflichtende dritte Vergleichsbilanz zu<br />
veröffentlichen ist, ist es nicht mehr erforderlich, die zugehörigen<br />
Anhangangaben zu erstellen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang62<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Durch die Änderungen des IAS 19 (rev. 06/2011), Leistung en<br />
an Arbeitnehmer, werden die Wahlrechte für die Behandlung<br />
versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste,<br />
insbesondere die Korridormethode, abgeschafft. Diese<br />
Gewinne und Verluste müssen nun zwingend erfolgsneutral<br />
im Eigenkapital erfasst werden. Weiterhin wird der<br />
nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand bei rückwirkenden<br />
Planänderungen sofort erfolgswirksam erfasst. Die<br />
Erträge des Planvermögens werden nun anhand des<br />
Diskon tierungszinssatzes für den Barwert der Verpflichtung<br />
bestimmt. Verwaltungskosten und Steuern, die der<br />
Plan zahlen muss, sind von den Erträgen abzuziehen. Die<br />
Vorschriften für die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />
Vermögenswerts wurden integriert und präzisiert. Außerdem<br />
werden zusätzliche Angaben im Anhang gefordert,<br />
zum Beispiel eine Analyse der Pensionsverpflichtung in<br />
Bezug auf ihre Risiken und Sensitivitätsanalysen für die<br />
versiche rungsmathematischen Annahmen. Die Änderungen<br />
werden keine wesentlichen Auswirkungen auf<br />
die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> haben. Die erweiterten<br />
Anhangan gaben sind umzusetzen.<br />
Mit der Änderung von IAS 32 (rev. 12/2011), Finanzinstrumente:<br />
Darstellung – Saldierung eines finanziellen Vermögens<br />
werts und einer finanziellen Verbindlichkeit, und<br />
IFRS 7 (rev. 12/2011), Finanzinstrumente: Angaben – Saldierung<br />
eines finanziellen Vermögens werts und einer<br />
finanziellen Verbindlichkeit, erfolgt die Klarstellung einiger<br />
Details in Bezug auf die Zulässigkeit der Saldierung von<br />
Finanzaktiva und ‐passiva. Zusätzlich werden neue Angaben<br />
im Anhang eingeführt. Anzugeben sind die Bruttound<br />
Nettoerträge aus der bilanziellen Saldierung sowie die<br />
Beträge für bestehende Saldierungsrechte, die jedoch nicht<br />
den bilanziellen Saldierungsanforderungen genügen. Die<br />
neuen Pflichtangaben sind ab 1. Januar 2013, die Klarstellungen<br />
ab 1. Januar 2014 verpflichtend. Derzeit gehen wir<br />
davon aus, dass diese Änderungen für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
keine praktische Bedeutung haben.<br />
IFRIC INTERPRETATION 20 (10/2011), Abraumkosten in<br />
der Produktionsphase eines Tagebauwerks, stellt klar, in<br />
welchen Fällen Abraumbeseitigungskosten zu aktivieren<br />
sind und wie der daraus resultierende Vermögenswert<br />
beim erstmaligen Ansatz sowie in den Folgeperioden zu<br />
bewerten ist. Diese Interpretation hat für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
keine praktische Relevanz.<br />
Zur Veräußerung gehaltene und in der<br />
Berichtsperiode verkaufte langfristige Vermögenswerte<br />
und Veräußerungsgruppen<br />
Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen,<br />
welche als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden<br />
mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt<br />
und in der Konzernbilanz gesondert dargestellt.<br />
Im vierten Quartal 2011 veräußerten wir mit wirtschaftlicher<br />
Wirkung im März <strong>2012</strong> eine fremdgenutzte Büroimmobilie<br />
mit einem Buchwert von 11,1 Mio. €. Der Verkaufspreis<br />
betrug 51,9 Mio. €.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> veräußerten wir Anteile an vollkonsolidierten<br />
Tochtergesellschaften. Zu weiteren Einzelheiten<br />
bezüglich dieser Transaktionen verweisen wir auf unsere<br />
Erläuterungen zum Konsolidierungskreis auf Seite 55.<br />
Aktivseite<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung<br />
von Tochterunternehmen werden planmäßig mindestens<br />
einmal jährlich sogenannten Werthaltigkeitsprüfungen<br />
(Impairmenttests) gemäß IAS 36 unterzogen. Bei Vorliegen<br />
von Wertminderungsindikatoren führen wir zusätzlich<br />
außerplanmäßige Werthaltigkeitstests durch. Zur Werthaltigkeitsprüfung<br />
sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzuordnen, die<br />
aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses<br />
Nutzen ziehen sollen. Ein etwaiger Wertminderungsbedarf<br />
ergibt sich aus dem Vergleich des Buchwerts (inklusive<br />
des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts) einer<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe<br />
von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit deren<br />
erzielbarem Betrag. Der erzielbare Betrag ist das Maximum<br />
aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten<br />
und dem Nutzungswert. Soweit der erzielbare Betrag<br />
niedriger ist als der Buchwert, wird in Höhe der Differenz<br />
eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder<br />
Firmenwerts erfasst. Ist der Wertminderungsbedarf einer<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe<br />
von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten größer als der<br />
Buchwert der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte,<br />
so wird die Differenz grundsätzlich anteilig auf die anderen
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang63<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
relevanten Vermögenswerte der Einheit oder Gruppe von<br />
Einheiten auf Basis von deren Buchwerten verteilt. Hierbei<br />
werden die Buchwerte jedoch maximal auf den höheren<br />
Wert von beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten,<br />
Nutzungswert und Null vermindert.<br />
Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten<br />
überwiegend erworbene Versicherungsbestände, selbst<br />
geschaffene und sonstige Software sowie erworbene<br />
Vertriebsnetze und Kundenstämme.<br />
Die erworbenen Versicherungsbestände setzen wir bei<br />
Erwerb mit dem Bestandsbarwert (PVFP – Present Value<br />
of Future Profits) an. Dieser bestimmt sich als der Barwert<br />
der erwarteten Erträge aus dem übernommenen Portfolio<br />
ohne Berücksichtigung von Neugeschäft und Steuereffekten.<br />
Die planmäßige Abschreibung erfolgt entsprechend<br />
der Realisierung der Überschüsse aus den Versicherungsbeständen,<br />
die der PVFP-Berechnung zugrunde liegen. Die<br />
erworbenen Versicherungsbestände werden regelmäßig in<br />
einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 (Liability Adequacy<br />
Test) auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die<br />
Erläuterungen zu Passivposten C: Versicherungstechnische<br />
Rückstellungen (brutto). Die Abschreibungen weisen wir<br />
unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb aus.<br />
Selbst geschaffene und sonstige Software sowie erworbene<br />
Vertriebsnetze, Kundenstämme und Markennamen werden<br />
zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Selbst<br />
geschaffene und sonstige Software wird linear mit 20 % bis<br />
33 % über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren, im<br />
Ausnahmefall mit mindestens 10 % über einen Zeitraum<br />
von bis zu zehn Jahren, planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern<br />
und planmäßigen Abschreibungssätze der<br />
erworbenen Vertriebsnetze und Kundenstämme betragen<br />
2 bis 17 Jahre bzw. 6 % bis 50 %, die der Markennamen<br />
1 bis 30 Jahre bzw. 3 % bis 100 %; die planmäßige Abschreibung<br />
erfolgt einheitlich nach der linearen Methode. Sofern<br />
erforderlich, werden die Bestände außerplanmäßig aboder<br />
zugeschrieben. Die Ab- und Zuschreibungen werden<br />
in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf die<br />
Aufwendungen für Kapitalanlagen, auf die Leistungen an<br />
Kunden und auf die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />
verteilt. Sofern keine Zuordnung auf die Funktionsbereiche<br />
möglich ist, werden die Ab- und Zuschreibungen<br />
unter den sonstigen nicht operativen Aufwendungen bzw.<br />
Erträgen ausgewiesen.<br />
Kapitalanlagen<br />
Grundstücke und Bauten in den Kapitalanlagen betreffen<br />
fremdgenutzte Objekte. Sie werden mit den Anschaffungsoder<br />
Herstellungskosten angesetzt. Unterhaltskosten<br />
erfassen wir als Aufwand. Bauliche Maßnahmen werden<br />
grundsätzlich ab 5 % der bisherigen historischen Gebäudeanschaffungs-/-herstellungskosten<br />
auf Aktivierbarkeit<br />
analysiert. Gebäude schreiben wir nach dem Komponentenansatz<br />
entsprechend ihrer gebäudeklassenspezifischen<br />
gewichteten Nutzungsdauer planmäßig linear ab. Die<br />
zugrunde gelegten Nutzungsdauern betragen überwiegend<br />
zwischen 40 und 55 Jahre. Sowohl bei Grundstücken<br />
als auch bei Gebäuden nehmen wir außerplanmäßige<br />
Abschreibungen vor, wenn ihr erzielbarer Betrag unter den<br />
Buchwert sinkt. Außerplanmäßige Abschreibungen erfassen<br />
wir in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung als Aufwendungen<br />
für Kapitalanlagen, Zuschreibungen als Erträge<br />
aus Kapitalanlagen.<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen, die wir wegen ihrer<br />
untergeordneten Bedeutung nicht konsolidieren, setzen<br />
wir grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert an.<br />
Soweit die Anteile an einer Börse notiert sind, verwenden<br />
wir die Börsenwerte zum Bilanzstichtag (Marktwerte);<br />
bei nicht notierten Anteilen wird der beizulegende Zeitwert<br />
nach dem Ertragswert- oder dem Net-Asset-Value-<br />
Verfahren bestimmt. Unrealisierte Gewinne oder Verluste<br />
werden nach Abzug latenter Steuern und der Beträge, die<br />
bei Lebens- und Krankenversicherern bei Realisierung den<br />
Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente<br />
Beitragsrückerstattung), direkt in die übrigen Rücklagen<br />
eingestellt.<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen bewerten wir nach<br />
der Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital, das<br />
auf den Konzern entfällt. Der Anteil am Jahresergebnis<br />
eines assoziierten Unternehmens, der den Konzern betrifft,<br />
ist im Ergebnis aus Kapital anlagen enthalten. In der Regel<br />
werden Eigenkapital und Jahres ergebnis dem letzten<br />
verfügbaren Jahres- oder Konzern abschluss des assoziierten<br />
Unternehmens entnommen; bei Jahresabschlüssen<br />
wesentlicher assoziierter Unternehmen werden gemäß<br />
IAS 28.27 für den Konzernabschluss angemessene<br />
Anpassungen an die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> vorgenommen;<br />
außerordentliche Sachverhalte werden phasengleich<br />
berücksichtigt, wenn sie für die zutreffende Darstellung<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des assoziierten<br />
Unternehmens wesentlich sind. Anteile an assoziierten
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang64<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Unternehmen, die für die Vermögens-, Finanz- und Er tragslage<br />
des Konzerns von untergeordneter Bedeutung<br />
sind, setzen wir grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert<br />
an. Um diesen zu bestimmen, verwenden wir die<br />
Börsenwerte zum Bilanzstichtag, falls die Anteile an einer<br />
Börse notiert sind; bei nicht notierten Anteilen wird der<br />
beizulegende Zeitwert nach dem Ertragswert- oder dem<br />
Net-Asset-Value-Verfahren ermittelt. Die Änderungen des<br />
beizulegenden Zeitwerts verbuchen wir in den übrigen<br />
Rücklagen unter den unrealisierten Gewinnen und Verlusten<br />
(nach Berücksichtigung von latenter Steuer und<br />
der Beträge, die bei Lebens- und Krankenversicherern<br />
bei Realisierung den Versicherungsnehmern zustehen<br />
[Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung]).<br />
Darlehen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte<br />
mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf<br />
einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden mit fortgeführten<br />
Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />
bewertet. Abschreibungen nehmen wir insoweit vor, als mit<br />
der Rückzahlung eines Darlehens nicht mehr zu rechnen ist.<br />
Festverzinsliche Wertpapiere, die wir mit der Absicht erwerben,<br />
sie bis zur Endfälligkeit zu halten, werden mit fortgeführten<br />
Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />
bewertet.<br />
Festverzinsliche oder nichtfestverzinsliche Wertpapiere,<br />
die jederzeit veräußerbar sind und die nicht erfolgswirksam<br />
zum Zeitwert bewertet oder unter den Darlehen ausgewiesen<br />
werden, bilanzieren wir mit dem beizulegenden<br />
Zeitwert, wobei wir Wertänderungen erfolgsneutral im<br />
Eigenkapital erfassen. Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen<br />
auf aktiven Märkten vor, bestimmen sich die<br />
Wertansätze nach anerkannten Bewertungsmethoden im<br />
Einklang mit dem Barwertprinzip. Unrealisierte Gewinne<br />
oder Verluste werden unter Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen<br />
bestimmt und nach Abzug latenter Steuern<br />
und der Beträge, die bei Lebens- und Krankenversicherern<br />
bei Realisierung den Versicherungsnehmern zustehen<br />
(Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung), direkt<br />
in die übrigen Rücklagen eingestellt.<br />
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere<br />
ent halten Handelsbestände und Wertpapiere, die als<br />
er folgswirksam zum Zeitwert bewertet klassi fiziert werden.<br />
Handelsbestände umfassen alle fest verzinslichen und<br />
nicht festverzinslichen Wertpapiere, die wir erworben<br />
haben, um damit zu handeln und kurzfristig Gewinne<br />
aus Kursveränderungen und Kurs differenzen zu erzielen.<br />
Zudem gehören alle derivativen Finanz instrumente mit<br />
positiven Zeit werten, die wir erworben haben, um Risiken zu<br />
steuern und öko nomisch zu sichern, die jedoch nicht den<br />
Vorgaben des IAS 39 für eine Bilan zierung als Sicherungsbeziehung<br />
genügen, sowie positive Zeit werte von Versicherungs<br />
derivaten und von derivativen Bestandteilen, die<br />
vom zugrunde liegenden Versiche rungs vertrag getrennt<br />
wurden, zu den Handelsbeständen. Bei den Wertpapieren,<br />
die als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />
werden, handelt es sich um strukturierte Wertpapiere.<br />
Diese Klassifizierung kann nur zum Zugangszeitpunkt vorgenommen<br />
werden; eine Umgliederung in diese Kategorie<br />
in späteren Perioden ist nicht möglich.<br />
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Wertpapiere<br />
werden mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag<br />
angesetzt. Liegen als Zeitwerte keine Preisnotierungen<br />
auf aktiven Märkten vor, bestimmen sich die Wertansätze<br />
insbesondere bei Derivaten nach anerkannten Bewertungsmethoden.<br />
Dabei verwendet die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
eine Vielzahl von Bewertungsmodellen; Einzelheiten sind<br />
der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.<br />
Alle unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dieser<br />
Bewertung erfassen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />
Die Übrigen Kapitalanlagen setzen sich zusammen aus<br />
Einlagen bei Kreditinstituten, Depotforderungen aus dem<br />
in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft<br />
und Anlagen in regenerative Energien. Die Einlagen bei Kreditinstituten<br />
werden mit fortgeführten Anschaffungskosten<br />
nach der Effektivzinsmethode bewertet. Depotforderungen<br />
bilanzieren wir mit dem Nominalbetrag. Anlagen in regenerative<br />
Energien bilanzieren wir grundsätzlich mit fortgeführten<br />
Anschaffungskosten; die planmäßige Abschreibung<br />
erfolgt linear mit mindestens 5 % über eine Nutzungsdauer<br />
von höchstens 20 Jahren.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang65<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Bewertungsmodelle<br />
Derivate Preismethode Parameter Preismodell<br />
Aktien- und Indexrisiken<br />
Börsennotierte Aktienoptionen notierter Kurs – –<br />
OTC-Aktienoptionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />
Effektive Volatilitäten<br />
Geldmarktzinssatz<br />
Dividendenrendite<br />
Aktien-Forwards theoretischer Kurs Geldmarktzinssatz<br />
Aktienkurs<br />
Dividendenrendite<br />
Black-Scholes (europ.),<br />
Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)<br />
Monte-Carlo-Simulation<br />
Barwertmethode<br />
Aktien-/Index-Futures notierter Kurs − −<br />
Zinsrisiken<br />
Zins-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />
Barwertmethode<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Swaptions/Zinsgarantie theoretischer Kurs At the money-<br />
Black-76<br />
Volatilitäts matrix und Skew<br />
Swap-Kurve<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Zins-Währungs-Swaps theoretischer Kurs Swap-Kurve<br />
Barwertmethode<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Devisenkassakurse<br />
Zins-Futures notierter Kurs − −<br />
Inflations-Swaps theoretischer Kurs Zero-Coupon-Inflation-Swap-Sätze Barwertmethode<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Swap-Kurve<br />
Renten-Futures notierter Kurs – –<br />
Börsennotierte Optionen notierter Kurs – –<br />
auf Renten-Futures<br />
Währungsrisiken<br />
Devisenoptionen theoretischer Kurs At the money-Volatilität<br />
Garman-Kohlhagen<br />
Devisenkassakurse<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Devisentermingeschäfte theoretischer Kurs Devisenkassakurse<br />
Barwertmethode<br />
Geldmarkt-Zinsstrukturkurve<br />
Sonstige Geschäfte<br />
Versicherungsderivate<br />
(ohne Variable Annuities)<br />
theoretischer Kurs<br />
Marktwerte der<br />
Katastrophenanleihen<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Barwertmethode<br />
Versicherungsderivate<br />
(Variable Annuities)<br />
theoretischer Kurs<br />
Biometrische Raten<br />
und Stornoraten<br />
Volatilitäten<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Devisenkassakurse<br />
Credit-Default-Swaps theoretischer Kurs Credit Spreads<br />
Recovery-Rates<br />
Zinsstrukturkurve<br />
Total-Return-Swaps<br />
auf Commodities<br />
Commodity-Optionen theoretischer Kurs Notierung Underlying<br />
Effektive Volatilitäten<br />
Geldmarktzinssatz<br />
Barwertmethode<br />
Barwertmethode<br />
ISDA CDS Standard Model<br />
theoretischer Kurs Notierung Underlying Index Indexverhältnisberechnung<br />
Black-Scholes (europ.),<br />
Cox, Ross und Rubinstein (amerik.)
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang66<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihe<br />
Im Rahmen von Pensionsgeschäften erwerben wir als<br />
Pen sions nehmer Wertpapiere mit der gleichzeitigen<br />
Verpflich tung, diese zu einem späteren Zeitpunkt an den<br />
Pensionsgeber zurück zuverkaufen. Da die Chancen und<br />
Risiken aus den Wertpapieren beim Pensions geber verbleiben,<br />
werden diese bei uns nicht bilanziert. Vielmehr wird<br />
eine Forderung gegenüber dem Pensions geber unter den<br />
Übrigen Kapital anlagen, Einlagen bei Kredit instituten,<br />
ausgewiesen. Zinserträge aus diesen Geschäften zeigen<br />
wir im Ergebnis aus Kapital anlagen.<br />
Wertpapiere, die wir im Rahmen der Wertpapierleihe<br />
verleihen, weisen wir weiterhin in der Bilanz aus, da die<br />
wesentlichen Chancen und Risiken, die aus ihnen resultieren,<br />
bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> verbleiben;<br />
von uns entliehene Wertpapiere werden beim Verleiher<br />
bilanziert. Gebühren aus der Wertpapierleihe zeigen wir<br />
im Ergebnis aus Kapitalanlagen.<br />
Ansatz von Finanzinstrumenten<br />
Finanzielle Vermögenswerte werden zum Handelstag<br />
erfasst.<br />
Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte<br />
IAS 39 definiert als Zeitwert eines Finanzinstruments den<br />
Betrag, zu dem finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle<br />
Verbindlichkeiten zwischen sachverständigen, vertragswilli<br />
gen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />
getauscht oder beglichen werden können.<br />
Alle Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewertet werden, ordnen wir einem Level der Bewertungshierarchie<br />
des IFRS 7 zu. Diese Bewertungshierarchie sieht<br />
drei Level für die Bewertung vor. Basis der Zuordnung ist<br />
zunächst die ökonomische Anlageklasse. Nur wenn diese<br />
nicht zu einer sachgerechten Zuordnung führt, weichen<br />
wir im Einzelfall von dieser Vorgehensweise ab.<br />
Die Zuordnung gibt Auskunft darüber, welche der ausgewiesenen<br />
Zeitwerte über Transaktionen am Markt zustande<br />
gekommen sind und in welchem Umfang die Bewertung<br />
wegen fehlender Markttransaktionen anhand von Modellen<br />
erfolgt.<br />
Bei Level 1 handelt es sich um unbereinigte notierte<br />
Marktpreise auf aktiven Märkten für identische finanzielle<br />
Vermögenswerte, auf die die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
zum Bewertungsstichtag zugreifen kann. Ein Markt gilt als<br />
aktiv, sofern Transaktionen in ausreichender Häufigkeit<br />
und ausreichendem Umfang stattfinden und somit laufend<br />
Kursinformationen zur Verfügung stehen. Da ein notierter<br />
Preis auf einem aktiven Markt die zuverlässigste Indikation<br />
des beizulegenden Zeitwerts bestimmt, ist dieser bei<br />
Verfügbarkeit stets zu berücksichtigen. Wir haben dieser<br />
Hierarchiestufe überwiegend Aktien, Investmentfonds<br />
(mit Ausnahme von Immobilienfonds) und festverzinsliche<br />
Wertpapiere (Inhaberschuldverschreibungen) zugeordnet,<br />
für die entweder ein Börsenkurs verfügbar ist oder für<br />
die Preise von einem Preisanbieter zur Verfügung gestellt<br />
werden, die auf Basis tatsächlicher Markttransaktionen<br />
zustande gekommen sind. Ebenso ordnen wir börsengehandelte<br />
Derivate dem Level 1 zu.<br />
Bei den Kapitalanlagen, die Level 2 zugeordnet werden,<br />
erfolgt die Bewertung auf Basis von Modellen, die auf<br />
beobachtbaren Marktdaten basieren. Hierzu verwenden<br />
wir für das zu bewertende Finanzinstrument Parameter,<br />
die am Markt – direkt oder indirekt – zu beobachten sind,<br />
bei denen es sich jedoch nicht um notierte Marktpreise<br />
handelt. Sofern das Instrument eine festgelegte Vertragslaufzeit<br />
besitzt, müssen die für die Bewertung verwendeten<br />
Parameter über die gesamte Vertragslaufzeit des Instruments<br />
beobachtbar sein. Dieser Hierarchiestufe haben wir<br />
überwiegend Schuldscheindarlehen, Pfandbriefe, nachrangige<br />
Wertpapiere sowie nicht börsengehandelte Derivate<br />
zugeordnet.<br />
Bei Kapitalanlagen, die Level 3 zugeordnet werden, verwenden<br />
wir Bewertungsmethoden, die auf nicht am Markt<br />
beobachtbaren Parametern basieren. Dies ist nur zulässig,<br />
sofern keine beobachtbaren Marktdaten verfügbar sind. Die<br />
verwendeten Parameter spiegeln die Annahmen der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> darüber wider, welche Annahmen<br />
die Marktteilnehmer bei der Preissetzung berücksichtigen<br />
würden. Wir verwenden dazu die besten verfügbaren Informationen,<br />
einschließlich unternehmensinterner Daten.<br />
Bei den dieser Bewertungsstufe zugeordneten Beständen<br />
handelt es sich überwiegend um Investitionen in Private<br />
Equity, in regenerative Energien (RENT) sowie Immobilienfonds,<br />
um bestimmte Kreditstrukturen und um Anteile<br />
an verbundenen und assoziierten Unternehmen, die zum<br />
beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Auch die Versicherungsderivate<br />
sowie derivative Bestandteile, die vom<br />
zugrunde liegenden Versicherungsvertrag getrennt wurden,<br />
ordnen wir dem Level 3 zu.<br />
Veränderungen einzelner Parameter können aufgrund<br />
ihrer Hebelwirkung den ausgewiesenen Zeitwert der nach<br />
Level 3 bewerteten Instrumente erheblich beeinflussen.<br />
Wenn wir im Einzelfall derartige Anpassungen bei der<br />
Bewertung vornehmen, erläutern wir die daraus resultierenden<br />
Auswirkungen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang67<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Nettoergebnis aus Kapitalanlagen<br />
Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen setzt sich zusammen<br />
aus den laufenden Erträgen, Erträgen aus Zuschreibungen,<br />
Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von<br />
Kapitalanlagen, sonstigen Erträgen, Abschreibungen auf<br />
Kapitalanlagen sowie Verwaltungs-, Zins- und sonstigen<br />
Aufwendungen. Die laufenden Erträge und Aufwendungen<br />
aus den nicht ergebniswirksam zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen berechnen sich nach<br />
der Effektivzinsmethode, das heißt, eventuell vorhandene<br />
Auf- oder Abgelder werden den Anschaffungskosten bis zur<br />
Fälligkeit ergebniswirksam ab- oder hinzugerechnet.<br />
Wertminderungen (Impairment)<br />
Wir prüfen zu jedem Bilanzstichtag, ob es bei unseren fi nan -<br />
ziellen Vermögenswerten bzw. Gruppen finanzieller Ver mögen<br />
s werte objektive substanzielle Hinweise gibt, die auf<br />
eine Wertminderung hindeuten. Wertminderungen werden<br />
erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung erfasst. IAS 39.59 enthält eine Liste derartiger<br />
Hinweise auf Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte.<br />
Zusätzlich bestimmt IAS 39.61, dass der wesentliche<br />
oder nachhaltige Rückgang des beizulegenden Zeitwerts<br />
unter die An schaffungs kosten bei Wert papieren mit Eigenkapital<br />
charakter als objektiver Hinweis auf eine Wertminderung<br />
gilt. Diese Regelungen werden durch interne<br />
Richtlinien konkretisiert. Wir gehen davon aus, dass bei<br />
börsen notierten Aktien ein signi fikantes Absinken des<br />
bei zu legenden Zeit werts vorliegt, wenn der Markt wert<br />
im Betrachtungs zeitpunkt mindestens 20 % oder mindestens<br />
6 Monate unter den durch schnittlichen histo rischen<br />
Gesellschaftseinstandskursen liegt. Bei festverzinslichen<br />
Wertpapieren sowie bei Darlehen werden zur Beurteilung,<br />
ob eine Wert minderung vorliegt, insbesondere Hinweise<br />
auf erhebliche finanzielle Schwierig keiten des Emitten ten<br />
sowie die aktuelle Markt situation und Nachrichten lage<br />
über einen Emittenten herangezogen.<br />
Wir ermitteln die Anschaffungskosten auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Gesellschaftseinstandskurse. Die<br />
Abschreibung erfolgt bei Wertminderung auf den beizulegenden<br />
Zeitwert zum Abschlussstichtag, das heißt grundsätzlich<br />
auf den öffentlich notierten Börsenkurs. Bereits<br />
einmal wertberichtigte Wertpapiere mit Eigenkapitalcharakter<br />
werden bei einem weiteren Absinken des beizulegenden<br />
Zeitwerts sofort erfolgswirksam abgeschrieben.<br />
Diese erfolgswirksam erfassten Wertminderungen dürfen<br />
nicht ergebniswirksam rückgängig gemacht werden.<br />
Fallen die Gründe für die Abschreibung bei festverzinslichen<br />
Wertpapieren oder Darlehen weg, nehmen wir eine erfolgswirksame<br />
Zuschreibung maximal auf die ursprünglichen<br />
fortgeführten Anschaffungskosten vor.<br />
Bei der Werthaltigkeitsprüfung unserer finanziellen Vermögenswerte<br />
(mit Ausnahme der Wertpapiere mit Eigenkapitalcharakter)<br />
prüfen wir grundsätzlich zunächst, ob<br />
einzelne Posten für sich betrachtet im Wert gemindert sind.<br />
Ist dies nicht der Fall sowie bei unwesentlichen Posten,<br />
führen wir die Werthaltigkeitsprüfung auf der Grundlage<br />
von Gruppen finanzieller Vermögenswerte durch. Dabei<br />
werden solche Vermögenswerte nicht berücksichtigt, für<br />
die bereits eine Einzelwertberichtigung gebildet wurde.<br />
Die Höhe des voraussichtlichen Verlusts ergibt sich aus der<br />
Differenz der fortgeführten Anschaffungskosten des Vermögenswerts<br />
bzw. der Gruppe von Vermögenswerten und<br />
dem Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme.<br />
Die so ermittelte Wertminderung wird aufwandswirksam<br />
erfasst. Wertminderungen setzen wir grundsätzlich direkt<br />
aktivisch – ohne ein Wertberichtigungskonto einzuschalten –<br />
von den betroffenen Positionen ab. Fallen die Gründe für<br />
die Abschreibung weg, nehmen wir eine erfolgswirksame<br />
Zuschreibung maximal auf die ursprünglichen fortgeführten<br />
Anschaffungskosten vor.<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern<br />
von Lebensversicherungspolicen<br />
Hierbei handelt es sich um Kapitalanlagen der Versicherungsnehmer<br />
aus fondsgebundenen Lebensversicherungen.<br />
Wir bilanzieren sie zum Marktwert. Die unrealisierten<br />
Gewinne oder Verluste aus Marktwertveränderungen<br />
werden im Ergebnis aus Kapitalanlagen berücksichtigt.<br />
Ihnen stehen Veränderungen der entsprechenden versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen (Passivposten D:<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der<br />
Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />
Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)) in gleicher<br />
Höhe gegenüber, die in das versicherungstechnische<br />
Ergebnis einbezogen werden. In die Veränderung der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen gehen zudem noch<br />
Veränderungen aus zusätzlichen Beitragsbestandteilen ein,<br />
die zu passivieren sind. Indem wir diese Kapitalanlagen<br />
erfolgswirksam zu Marktwerten bewerten, vermeiden wir<br />
Bewertungsinkongruenzen, die sich ansonsten durch die<br />
abweichende Bewertung der korrespondierenden Rückstellungen<br />
ergeben würden.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang68<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Anteil der Rückversicherer an den<br />
versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
Die Anteile unserer Rückversicherer an den versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen ermitteln wir gemäß den<br />
vertrag lichen Bedingungen aus den jeweiligen versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen; siehe die Erläuterungen<br />
zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
(brutto). Bonitätsrisiken werden berücksichtigt.<br />
Forderungen<br />
Die laufenden Steuerforderungen und die sonstigen<br />
Forderungen setzen wir mit ihrem Nennwert an. Wertberichtigungen<br />
nehmen wir vor, sofern Hinweise auf substanzielle<br />
Wertminderungen vorliegen; siehe Aktivposten B:<br />
Kapitalanlagen – Wertminderungen.<br />
Die laufenden Steuerforderungen umfassen tatsächliche<br />
Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich auf der<br />
Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung ergeben.<br />
Sonstige Steuerforderungen werden unter den sonstigen<br />
Forderungen ausgewiesen.<br />
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten,<br />
Schecks und Kassenbestand<br />
Die Zahlungsmittelbestände weisen wir mit ihrem Nennwert<br />
aus.<br />
Aktivierte Abschlusskosten<br />
In den aktivierten Abschlusskosten werden Provisionen<br />
und andere variable Kosten abgegrenzt, die unmittelbar<br />
bei Abschluss oder Verlängerung von Versicherungsverträgen<br />
anfallen. In der Lebensversicherung sowie der<br />
langfristigen Krankenversicherung werden die aktivierten<br />
Abschlusskosten über die planmäßige Laufzeit der Verträge<br />
abgeschrieben. Dies geschieht entweder nach FAS 60<br />
proportional zu den Beitragseinnahmen oder nach FAS 97<br />
und FAS 120 proportional zu den erwarteten Bruttomargen<br />
der jeweiligen Verträge, die für das entsprechende Jahr<br />
der Vertragslaufzeit errechnet wurden. Die Zuordnung<br />
der einzelnen Verträge zu den relevanten FAS ist in den<br />
Erläuterungen zu Passivposten C: Versicherungstechnische<br />
Rückstellungen (brutto) dargestellt. Bei der Bestimmung<br />
des Abschreibungsbetrags berücksichtigen wir eine rechnungsmäßige<br />
Verzinsung sowie eine Bestandsveränderung<br />
durch den Abgang von Verträgen. In der Kompositversicherung<br />
und der kurzfristigen Krankenversicherung schreiben<br />
wir die aktivierten Abschlusskosten linear über die durchschnittliche<br />
Vertragslaufzeit von bis zu fünf Jahren ab. Die<br />
aktivierten Abschlusskosten werden regelmäßig in einem<br />
Angemessenheitstest nach IFRS 4 (Liability Adequacy Test)<br />
auf ihre Werthaltigkeit überprüft; siehe hierzu die Erläuterungen<br />
zu Passivposten C: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
(brutto).<br />
Aktive Steuerabgrenzung<br />
Aktive latente Steuern müssen nach IAS 12 dann bilanziert<br />
werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz niedriger<br />
oder Passivposten höher anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />
des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />
diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung<br />
wieder ausgleichen (temporäre Differenzen). Ebenso<br />
werden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge<br />
angesetzt. Wir berücksichtigen die landesspezifischen<br />
Steuersätze und die jeweilige steuerliche Situation der<br />
Konzerngesellschaft; teilweise verwenden wir zur Vereinfachung<br />
einheitliche Steuersätze für einzelne Sachverhalte<br />
oder Tochterunternehmen. Steuersatz- und Steuergesetzänderungen,<br />
die am Bilanzstichtag bereits beschlossen<br />
sind, beachten wir. Aktive latente Steuern werden angesetzt,<br />
soweit eine Realisierung wahrscheinlich ist.<br />
Übrige Aktiva<br />
Übrige Aktiva bilanzieren wir grundsätzlich mit den fortgeführten<br />
Anschaffungskosten. Die unter Übrige Aktiva<br />
ausgewiesenen eigengenutzten Grundstücke und Bauten<br />
werden bewertet, wie unter Aktivposten B: Kapitalanlagen<br />
– Grundstücke und Bauten dargestellt. Die Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung wird überwiegend linear<br />
abgeschrieben. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern<br />
betragen zwischen 1 und 50 Jahren. Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen sowie die Zuschreibungen der im Konzern<br />
eigengenutzten Grundstücke und Bauten und der Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung werden auf die versicherungstechnischen<br />
Funktionsbereiche verteilt.<br />
Passivseite<br />
Eigenkapital<br />
Der Posten Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage<br />
enthält die von den Aktionären der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>AG</strong> auf die Aktien eingezahlten Beträge. Die Kapital -<br />
rücklage wird durch die extern verursachten Kosten, die<br />
unmittelbar mit Eigenkapitalmaßnahmen zusammenhängen,<br />
nach Berücksichtigung der Steuereffekte gemindert.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang69<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Als Gewinnrücklagen weisen wir Gewinne aus, die Konzernunternehmen<br />
seit ihrer Zugehörigkeit zum Konzern erzielt<br />
und nicht ausgeschüttet haben, sowie Erträge und Aufwendungen<br />
aus Veränderungen des Konsolidierungskreises.<br />
Darüber hinaus wird bei einer Änderung von Bilanzierungsund<br />
Bewertungsmethoden der Anpassungsbetrag für<br />
frühere Perioden, die nicht in den Abschluss einbezogen<br />
werden, im Eröffnungsbilanzwert der Gewinnrücklagen<br />
der frühesten dargestellten Periode erfasst.<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von<br />
jederzeit veräußerbaren sonstigen Wertpapieren zu beizulegenden<br />
Zeitwerten, aus Anteilen an nicht konsolidierten<br />
verbundenen Unternehmen sowie von assoziierten Unternehmen,<br />
die wir nicht nach der Equity-Methode bewerten,<br />
werden in den übrigen Rücklagen berücksichtigt. Die unrealisierten<br />
Gewinne und Verluste aus der Equity-Bewertung<br />
assoziierter Unternehmen und die aus der Währungsumrechnung<br />
ausländischer Tochterunternehmen resultierenden<br />
Umrechnungsdifferenzen werden in den übrigen Rücklagen<br />
ausgewiesen, ebenso das Bewertungsergebnis aus<br />
der Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedges).<br />
Zudem werden Zuschreibungen auf jederzeit veräußerbare<br />
sonstige Wertpapiere mit Eigenkapitalcharakter in diesem<br />
Eigenkapitalposten erfasst.<br />
Die nicht beherrschenden Anteile bilanzieren wir als Teil<br />
des Eigenkapitals. Diese umfassen die Anteile Dritter am<br />
Eigenkapital konsolidierter Tochterunternehmen, die nicht<br />
zu 100 % direkt oder indirekt der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>AG</strong> gehören. Die direkten Fremdanteile an Spezialfonds<br />
und Personengesellschaften werden unter den<br />
sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Den Anteil am<br />
Ergebnis, der auf die nicht beherrschenden Anteile entfällt,<br />
weisen wir im Konzernergebnis aus.<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten,<br />
die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den<br />
Forderungen anderer Gläubiger erfüllt werden dürfen. Sie<br />
werden mit fortgeführten Anschaffungskosten nach der<br />
Effektivzinsmethode bewertet.<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (brutto)<br />
Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />
der Bilanz brutto ausgewiesen, das heißt vor Abzug des<br />
Anteils, der auf unsere Rückversicherer entfällt; siehe<br />
Erläuterungen zu Aktivposten D: Anteil der Rückversicherer<br />
an den versicherungstechnischen Rückstellungen.<br />
Der Rückversicherungsanteil wird anhand der einzelnen<br />
Rückversicherungsverträge ermittelt und bilanziert. Die<br />
Abschlusskosten aus Versicherungsverträgen aktivieren<br />
wir und verteilen sie über die Laufzeit der Verträge; siehe<br />
Erläuterungen zu Aktivposten G: Aktivierte Abschlusskosten.<br />
Grundlage für die Bewertung der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen sind die Standards FAS 60, FAS 97<br />
und FAS 120 der US-GAAP.<br />
Beitragsüberträge<br />
Die Beitragsüberträge entsprechen den bereits vereinnahmten<br />
Beiträgen, die auf künftige Risikoperioden entfallen.<br />
Diese Beiträge werden für jeden Versicherungsvertrag<br />
taggenau abgegrenzt. Die Bildung von Beitragsüberträgen<br />
ist auf kurzfristiges Versicherungsgeschäft beschränkt.<br />
Dies betrifft jeweils die Schadenversicherung sowie Teile<br />
der Unfall- und Krankenversicherung.<br />
Deckungsrückstellung<br />
Die Deckungsrückstellung wird bei langfristigem Versicherungsgeschäft<br />
für die Verpflichtungen aus garantierten<br />
Ansprüchen der Versicherungsnehmer in Höhe des versicherungsmathematisch<br />
errechneten Werts gebildet.<br />
Dies betrifft die Lebensversicherung sowie Teile der Kranken-<br />
und der Unfallversicherung, soweit das Geschäft nach<br />
Art des Lebensversicherungsgeschäfts betrieben wird.<br />
Bewertet wird in der Regel nach der prospektiven Methode,<br />
indem die Differenz der Barwerte der zukünftigen Leistungen<br />
und der zukünftigen Beiträge gebildet wird. In die<br />
Berechnung gehen biometrische Rechnungsgrundlagen<br />
ein, insbesondere Annahmen in Bezug auf Sterblichkeit,<br />
Invalidisierung und Morbidität, sowie Annahmen zur<br />
Kapital anlageverzinsung, zum Storno und zu Kosten.<br />
Diese werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />
auf rea listischer Basis geschätzt und umfassen adäquate<br />
Sicherheitsmargen, die das Änderungs-, Irrtums- und<br />
Zufallsrisiko berücksichtigen. Im deutschen Lebensversicherungsgeschäft<br />
werden biometrische Rechnungsgrundlagen<br />
auf der Basis der Tafeln der Deutschen Aktuarvereinigung<br />
e. V. verwendet. Im übrigen Versicherungsgeschäft<br />
kommen hauptsächlich die Tafeln der nationalen Aktuarvereinigungen<br />
zum Einsatz. Diskontiert wird in der Lebensversicherung<br />
mit einem Rechnungszins, der durch den<br />
jeweiligen aufsichtsrechtlichen Höchstrechnungszins<br />
begrenzt ist. In der Krankenversicherung werden Zinssätze<br />
so gewählt, dass sie der bestmöglichen Schätzung der<br />
erwarteten Kapitalerträge abzüglich eines Sicherheitsabschlags<br />
entsprechen.<br />
Die Rechnungsgrundlagen werden angepasst, wenn<br />
dies aufgrund eines Angemessenheitstests nach IFRS 4<br />
angezeigt ist.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang70<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Bewertung der Deckungsrückstellung erfolgt je nach<br />
Art des Vertrags nach FAS 60 (Lebensversicherung ohne<br />
erfolgsabhängige Überschussbeteiligung und Krankenversicherung),<br />
nach FAS 97 (Lebensversicherung nach dem<br />
Universal-Life-Model und fondsgebundene Lebensversicherungen)<br />
oder nach FAS 120 (Lebensversicherung mit<br />
erfolgsabhängiger Überschussbeteiligung).<br />
Für Verträge nach FAS 60 ergibt sich die Deckungsrückstellung<br />
aus dem Barwert der geschätzten künftigen<br />
Versicherungsleistungen (einschließlich Schadenregulierungskosten)<br />
abzüglich des Barwerts der zukünftigen<br />
Reserveprämie. Die Reserveprämie (Net Level Premium)<br />
entspricht dem Anteil des Bruttobeitrags, der zur Finanzierung<br />
zukünftiger Versicherungsleistungen benötigt wird.<br />
Die Bewertung von Lebensversicherungsverträgen mit<br />
abgekürzter Beitragszahlung nach FAS 97 geschieht grundsätzlich<br />
analog.<br />
Bei allen übrigen Verträgen nach FAS 97 wird ein Konto<br />
geführt, auf dem Reserveprämien und Zinsgewinne gutgeschrieben<br />
sowie Risikobeiträge und Verwaltungskosten<br />
belastet werden; dabei sind nicht alle Gutschriften und<br />
Belastungen bei Vertragsabschluss vertraglich festgelegt.<br />
Die Deckungsrückstellung für Lebensversicherungen, bei<br />
denen die Versicherungsnehmer das Anlagerisiko selbst<br />
tragen (fondsgebundene Lebensversicherung), wird unter<br />
Passivposten D: Versicherungstechnische Rückstellungen<br />
im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko<br />
von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto),<br />
gesondert ausgewiesen.<br />
Bei Verträgen nach FAS 120 setzt sich die Deckungsrückstellung<br />
aus einer Rückstellung für Garantieleistungen<br />
(Net Level Premium Reserve) und einer Rückstellung für<br />
Schlussüberschussanteile zusammen. Die Net Level Premium<br />
Reserve ergibt sich aus dem Barwert der garantierten Versicherungsleistungen<br />
(inklusive erworbener Boni, aber ohne<br />
Schadenregulierungskosten) abzüglich des Barwerts der<br />
zukünftigen Reserveprämien. Die Reserveprämie berechnet<br />
sich als Nettoprämie abzüglich des für die Deckung des<br />
Regulierungsaufwands vorgesehenen Beitragsanteils. Die<br />
Rechnungsgrundlagen stimmen im Regelfall mit denen der<br />
Beitragskalkulation überein. Die Rückstellung für Schlussüberschüsse<br />
wird anteilig mit einer festen Quote der<br />
erwarteten Bruttomargen aufgebaut. Dafür wird das gleiche<br />
Verfahren angewendet, nach dem die Tilgungsbeträge der<br />
aktivierten Abschlusskosten bestimmt werden.<br />
Dabei werden der Rechnungszins und die biometrischen<br />
Rechnungsgrundlagen verwendet, die auch in die Berechnung<br />
der Tarifbeiträge oder Rückkaufswerte eingeflossen<br />
sind. Für beitragsfreie Zeiten wird zusätzlich eine Verwaltungskostenrückstellung<br />
gebildet. Die tariflichen Rechnungsgrundlagen<br />
werden regelmäßig von den Aufsichtsbehörden<br />
bzw. von den Aktuarsvereinigungen überprüft<br />
und schließen Sicherheitsmargen ein, die das Änderungs-,<br />
Irrtums- und Zufallsrisiko berücksichtigen. Sofern die<br />
Sicherheitsmargen in den biometrischen Rechnungsgrundlagen<br />
vollständig aufgebraucht sind, kann ein zusätzlicher<br />
Rückstellungsbedarf entstehen bzw. eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung der aktivierten Abschlusskosten erforderlich<br />
werden. Eine solche Anpassung erfolgt im Einklang<br />
mit dem Angemessenheitstest nach IFRS 4 genau dann,<br />
wenn die Angemessenheit der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen unter Berücksichtigung aller Rechnungsgrundlagen<br />
nicht mehr gewährleistet ist. Ein eventueller<br />
Fehlbetrag wird erfolgswirksam erfasst. Die Überprüfung<br />
der Angemessenheit der Deckungsrückstellung erfolgt<br />
regelmäßig auf Basis aktueller realistischer Schätzungen<br />
der Rechnungsgrundlagen, des anteiligen Ergebnisses aus<br />
Kapitalanlagen sowie für überschussbeteiligte Verträge<br />
der künftigen Überschussbeteiligung.<br />
Die in der Lebensversicherung verwendeten biometrischen<br />
Rechnungsgrundlagen werden als ausreichend angesehen.<br />
Nach Einschätzung der verantwortlichen Aktuare sind die<br />
verwendeten Ausscheideordnungen angemessen und enthalten<br />
für Versicherungen mit Todesfallrisiko ausreichende<br />
Sicherheitsmargen. Sofern sich jedoch der Trend einer<br />
nachhaltigen Verbesserung der Lebenserwartung weiter<br />
verstärkt, kann für die Zukunft eine Zuführung zusätzlicher<br />
Beträge zur Deckungsrückstellung nicht ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Der Aufbau der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />
erfolgt planmäßig über die Laufzeit der Verträge<br />
durch jährliche Zuführungen und Verzinsung. Für Lebensversicherungsverträge,<br />
die nach FAS 97 und FAS 120<br />
bilanziert werden, orientieren sich die Zuführungen an<br />
der Höhe der bereits für die Berechnung der aktivierten<br />
Abschlusskosten geschätzten zukünftig erwarteten und in<br />
der Vergangenheit bereits realisierten Erträge. Die hierbei<br />
verwendeten Annahmen werden regelmäßig geprüft und<br />
bei Bedarf angepasst. Die Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen<br />
wird nach einer notwendig gewordenen<br />
Anpassung der Rechnungsgrundlagen neu berechnet.<br />
Dies führt in der Regel zu einer Änderung der Höhe der<br />
Zuführung. Die Umbewertung der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligungen<br />
wird erfolgsneutral innerhalb<br />
der Rückstellung für Beitragsrückerstattung durchgeführt.<br />
Daher wirken sich Schwankungen nicht auf das Konzernergebnis<br />
aus.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang71<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Für Verträge mit überwiegendem Investmentcharakter<br />
(zum Beispiel fondsgebundene Lebensversicherungen und<br />
AltZerG-Produkte in der Anwartschaft) wird für die Bewertung<br />
der Deckungsrückstellung FAS 97 verwendet. Die<br />
Deckungsrückstellung ergibt sich aus den Zuführungen der<br />
Anlagebeträge, der Wertentwicklung der zugrunde liegenden<br />
Kapitalanlagen und den vertragsgemäßen Entnahmen<br />
zuzüglich der Rückstellung für Schlussüberschussbeteiligung<br />
und der Rückstellung für „unverdiente Beitragsteile“<br />
für diese Produkte.<br />
Maßgeblich für die Anwendung des FAS 60 auf die Krankenversicherung<br />
sind die fehlende Kausalität von Überschussentstehung<br />
und -verwendung und die in der Regel<br />
lebenslange Laufzeit der Krankenversicherungen, die nach<br />
Art der Lebensversicherung kalkuliert sind.<br />
Die ausgewiesene Rückstellung wird als Differenz zwischen<br />
dem Barwert der künftig zu erbringenden Versicherungsleistungen<br />
einschließlich Schadenregulierungskosten und<br />
dem Barwert der künftig zu erwartenden Beiträge berechnet.<br />
Dabei wird der Anteil der Bruttoprämie berücksichtigt,<br />
der zur Finanzierung der zukünftigen Versicherungsleistungen<br />
inklusive Schadenregulierungskosten benötigt wird<br />
(Net Level Premium). Die Berechnung der Rückstellung<br />
erfolgt auf Basis von aktuellen versicherungsmathematischen<br />
Rechnungsgrundlagen. In den Rechnungsgrundlagen<br />
sind ausreichende Sicherheitszu- bzw. -abschläge<br />
enthalten.<br />
Die Rückstellung, die aufgrund von § 12 a Absatz 2 V<strong>AG</strong><br />
gebildet wird, dient nicht als Teil der Deckungsrückstellung,<br />
sondern wird in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
ausgewiesen.<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle<br />
Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
wird zum Bilanzstichtag gebildet für Zahlungsverpflichtungen<br />
aus Versicherungsverträgen, bei denen die<br />
Höhe der Versicherungsleistungen oder die Fälligkeit noch<br />
unsicher ist. Ein Teil der Rückstellung betrifft bekannte<br />
Versicherungsfälle, für die wir individuell bestimmte<br />
Rückstellungen bilden. Zusätzlich sind Aufwendungen für<br />
Versicherungsfälle berücksichtigt, deren Eintritt noch nicht<br />
bekannt ist (zum Beispiel weil sie noch nicht gemeldet<br />
wurden oder weil sie sich noch nicht manifestiert haben).<br />
Eine dritte Klasse von Rückstellungen deckt die Fälle ab, in<br />
denen Versicherungsfälle zwar bekannt sind, aber deren<br />
Ausmaß später umfangreicher ist, als zunächst abzusehen<br />
war. In all diesen Rückstellungen sind jeweils Aufwände<br />
für interne und externe Schadenregulierungskosten<br />
enthalten. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle beruht auf Schätzungen; die tatsächlichen<br />
Zahlungen können daher höher oder niedriger ausfallen.<br />
Angesetzt wird der realistisch geschätzte künftige<br />
Erfüllungsbetrag; dabei werden Erfahrungen der Vergangenheit<br />
und Annahmen in Bezug auf die weitere Entwicklung<br />
(zum Beispiel soziale, wirtschaftliche oder technische Einflussfaktoren)<br />
berücksichtigt.<br />
In Bereichen des Industrie-, Sach- und Transportgeschäftes<br />
werden Einzelschadenreservierungen vorgenommen. In<br />
diesen Branchen werden die Rückstellungen für noch nicht<br />
gemeldete Schäden auf der Grundlage von Erfahrungswerten<br />
aus der Vergangenheit gebildet.<br />
Die Rückstellung für das übernommene Geschäft entspricht<br />
im Allgemeinen den Angaben der Vorversicherer.<br />
Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
wird überwiegend nicht abgezinst; Ausnahmen<br />
gelten bei einigen Rückstellungen für Berufsunfähigkeitsrenten,<br />
Renten in der Arbeiterunfallversicherung und<br />
anderen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung,<br />
die wir diskontieren. <strong>ERGO</strong> verwendet bei der Bestimmung<br />
der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
eine Reihe aktuarieller Projektionsmethoden.<br />
Sie umfassen das Chain-Ladder-Verfahren und das Bornhuetter-Ferguson-Verfahren.<br />
Bei der Anwendung der statistischen<br />
Verfahren betrachten wir Großschäden gesondert.<br />
Die von uns genutzten aktuariellen Standardverfahren<br />
werden sowohl auf die Abwicklungsdreiecke der Zahlungen<br />
als auch auf die Abwicklungsdreiecke der berichteten<br />
Schäden angewandt, sodass wir eine Bandbreite von<br />
Schätzungen für den Endschaden erhalten. Innerhalb<br />
dieser Bandbreite wird ein realistischer Schätzwert für<br />
den Endschaden festgelegt.<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
Der Posten beinhaltet neben der erfolgsunabhängigen<br />
Beitragsrückerstattung insbesondere die erfolgsab hängige<br />
Beitragsrückerstattung in der Lebens-, Kranken- und<br />
Unfallversicherung. In der Krankenversicherung umfasst<br />
die erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung auch die<br />
Beträge, die nach § 12 a V<strong>AG</strong> gebildet werden müssen.<br />
Nach nationalen Vorschriften ist die Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
fast ausschließlich für das deutsche<br />
Versicherungsgeschäft zu bilden. Soweit die Rückstellung<br />
für Beitragsrückerstattung gebildet wird, erfolgt in der Regel<br />
ein retrospektiver Ansatz auf Grundlage aufsichtsrechtlicher<br />
bzw. einzelvertraglicher Regelungen. Für die unter Aufsicht<br />
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
stehen den Lebensversicherungs- und Pensionsfondsunternehmen<br />
sind dabei die aufsichtsrechtlichen Vorschriften<br />
gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz und der Verordnung<br />
über die Mindestzuführung zu beachten.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang72<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Daneben werden Rückstellungen gebildet für latente<br />
Beitragsrückerstattung für die auf Versicherungsnehmer<br />
entfallenden Anteile an den Bewertungsunterschieden<br />
zwischen IFRS und lokaler Rechnungslegung. Dabei werden<br />
die erwarteten zukünftigen Quoten zur Überschussbeteiligung<br />
zugrunde gelegt. Für unrealisierte Gewinne und<br />
Verluste aus jederzeit veräußerbaren Kapitalanlagen, die<br />
direkt im Eigenkapital erfasst werden, bilden wir die resultierende<br />
Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung<br />
erfolgsneutral; ansonsten berücksichtigen wir Veränderungen<br />
dieser Rückstellung erfolgswirksam. Um den auf<br />
die Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung entfallenden<br />
Anteil der Bewertungsdifferenzen zu bestimmen,<br />
werden Quoten zwischen 50 % und 92,5 % nach Steuern<br />
verwendet. Die Annahme, in welchem Maße die Versicherungsnehmer<br />
in der deutschen Lebensversicherung in<br />
Zukunft an Überschüssen partizipieren werden, haben wir<br />
erhöht. Die Quoten für die Ermittlung der Zuführung zur<br />
Rückstellung für latente Betragsrückerstattung wurden<br />
entsprechend angepasst.<br />
Bei Festlegung der Schlussüberschussanteile werden<br />
diese aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
erfolgsneutral in die Deckungsrückstellung umgruppiert.<br />
Dabei werden die in der Rückstellung für erfolgsabhängi ge<br />
Beitragsrückerstattung reservierten Mittel für Schlussüberschuss<br />
beteili gung und freie Mittel verwendet. Übersteigt<br />
die Rückstellung für Schluss über schuss beteili gung<br />
diese Beträge, so werden auch Teile der Rückstellung für<br />
latente Beitragsrückerstattung umgruppiert.<br />
Alle versicherungstechnischen Rückstellungen werden in<br />
einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 regelmäßig überprüft.<br />
Wenn aktuelle Erfahrungen zeigen, dass die auf der<br />
Grundlage der ursprünglichen Annahmen gebildeten Rückstellungen<br />
abzüglich der aktivierten Abschlusskosten und<br />
der Barwert der zugehörigen Beiträge nicht ausreichen,<br />
um die erwarteten zukünftigen Leistungen zu decken,<br />
passen wir die betroffenen versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen erfolgswirksam an und weisen dies in den<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz als außerplanmäßige<br />
Veränderungen aus; siehe (2) Sonstige immaterielle Vermögenswerte,<br />
(10) Aktivierte Abschlusskosten und (16)<br />
Deckungsrückstellung. Die Angemessenheit der Beitragsüberträge<br />
sowie der Rückstellung für noch nicht abgewickelte<br />
Versicherungsfälle überprüfen wir in Bezug auf<br />
den aktuell realistisch geschätzten künftigen Erfüllungsbetrag,<br />
die Angemessenheit der Deckungsrückstellung<br />
prüfen wir auf der Basis aktueller realistischer Schätzungen<br />
der Rechnungsgrundlagen, des anteiligen Ergebnisses aus<br />
Kapitalanlagen sowie (für überschussbeteiligte Verträge)<br />
der künftigen Überschussbeteiligung.<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der<br />
Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den<br />
Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />
Dieser Posten umfasst die Deckungsrückstellung zu<br />
Lebensversicherungen, bei denen die Versicherungsnehmer<br />
das Anlagerisiko selbst tragen (fondsgebundene<br />
Lebensversicherung). Der Wert der Deckungsrückstellung<br />
entspricht im Wesentlichen dem Marktwert der jeweiligen<br />
Kapitalanlagen, die unter Aktivposten C: Kapitalanlagen<br />
für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen<br />
ausgewiesen werden. Zudem sind wie<br />
bei der Deckungsrückstellung nach FAS 97 unter Umständen<br />
zusätzliche Beitragsbestandteile zu passivieren; siehe<br />
Erläuterungen zu Passivposten C: Versicherungstechnische<br />
Rückstellungen (brutto). Die Veränderungen dieser Rückstellung<br />
werden vollständig im versicherungstechnischen<br />
Ergebnis berücksichtigt. Soweit sie auf unrealisierten<br />
Gewinnen und Verlusten aus Marktwertveränderungen<br />
der zugehörigen Kapitalanlagen beruhen, stehen diesen<br />
gegenläufige Veränderungen im Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />
gegenüber. Indem wir diese Rückstellung erfolgswirksam<br />
zu Marktwerten bewerten, vermeiden wir Bewertungsinkon<br />
gruenzen, die sich sonst durch die abweichende<br />
Bewertung der korrespondierenden Kapitalanlagen ergeben<br />
würden.<br />
Andere Rückstellungen<br />
Der Posten umfasst unter anderem die Rückstellungen für<br />
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die Unternehmen<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> geben ihren Mitarbeitern<br />
in der Regel beitrags- oder leistungs orientierte Pensionszusagen.<br />
Art und Höhe der Pensions zusagen richten sich<br />
nach den jeweiligen Versorgungs ordnungen. Sie basieren<br />
zumeist auf Dienstzeit und Entgelt der Mitarbeiter. Bei<br />
beitragsorientierten Pensions zusagen leisten die Unternehmen<br />
einen festen Beitrag an einen Versicherer oder<br />
einen Pensionsfonds. Die Verpflichtung des Unter nehmens<br />
ist mit der Zahlung des Beitrags endgültig abgegolten. Bei<br />
leistungs orientierten Pensions zusagen erteilen Unternehmen<br />
oder Pensionsfonds dem Mitarbeiter eine bestimmte<br />
Pensionszusage. Die zur Finanzierung zu zahlenden Beiträge<br />
des Unternehmens sind nicht im Vorhinein festgelegt.<br />
Stehen den Pensionsverpflichtungen Vermögenswerte einer<br />
rechtlich eigenständigen Einheit gegenüber (zum Beispiel<br />
eines Fonds), die aus schließlich zur Bedeckung der erteilten<br />
Pensions versprechen verwendet werden dürfen und dem<br />
Zugriff etwaiger Gläubiger entzogen sind (Plan vermögen),<br />
so sind die Pensions verpflich tungen unter Abzug dieser<br />
Vermögens werte auszuweisen. Übersteigt der beizulegende<br />
Zeitwert der Vermögens werte die zugehörigen
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernanhang73<br />
Aufstellungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
ausgelagerten Pensionsverpflichtungen, ist dieser Rückzahlungsanspruch<br />
unter den sonstigen Forderungen<br />
auszuweisen.<br />
Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt gemäß<br />
IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected<br />
Unit Credit Method) und fußt auf versicherungsmathematischen<br />
Gutachten. Es werden nicht nur die am Bilanzstichtag<br />
bekannten Anwartschaften und laufenden Renten<br />
bewertet, sondern man berücksichtigt auch ihre zukünftige<br />
Entwicklung.<br />
Der Zinssatz, mit dem die Pensionsverpflichtungen abgezinst<br />
werden, orientiert sich an den Zinssätzen, die für<br />
langfristige Anleihen von Emittenten bester Bonität gelten<br />
(zum Beispiel Industrie- oder Staatsanleihen). Versicherungsmathematische<br />
Gewinne oder Verluste aus den<br />
Pensionsverpflichtungen und dem Planvermögen ergeben<br />
sich durch Abweichungen des geschätzten Risikoverlaufs<br />
vom tatsächlichen Risikoverlauf. Sie werden sofort<br />
erfolgsneu tral mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />
Daneben umfasst der Posten die übrigen Rückstellungen.<br />
Wir bilden sie in Höhe des voraussichtlichen Bedarfs; sofern<br />
der Zinseffekt unwesentlich ist, werden sie nicht abgezinst.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten umfassen Depotverbindlichkeiten,<br />
laufende Steuer- und sonstige Verbindlichkeiten. Die<br />
finanziellen Verbindlichkeiten bilanzieren wir grundsätzlich<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten. Derivate (derivative<br />
Finanzinstrumente sowie Versicherungsderivate<br />
und derivative Bestandteile, die vom zugrunde liegenden<br />
Versicherungsvertrag getrennt wurden) werden zu ihrem<br />
beizulegenden Zeitwert angesetzt. Details zur Ermittlung<br />
des beizulegenden Zeitwerts sind unter dem Aktivposten B:<br />
Kapitalanlagen dargestellt.<br />
Die laufenden Steuerverbindlichkeiten umfassen tatsächliche<br />
Ertragsteuern der einzelnen Gesellschaften, die sich<br />
auf der Grundlage der jeweiligen nationalen Besteuerung<br />
ergeben. Sonstige Steuerverbindlichkeiten werden unter<br />
den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Steuerverbindlichkeiten für tatsächliche Steuern werden<br />
ohne Abzinsung entsprechend den voraussichtlichen Steuernachzahlungen<br />
für das Berichtsjahr und für Vorjahre angesetzt.<br />
Latente Steuerverpflichtungen werden unter dem<br />
Passivposten G: Passive Steuerabgrenzung ausgewiesen.<br />
Passive Steuerabgrenzung<br />
Passive latente Steuern müssen nach IAS 12 bilanziert<br />
werden, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz höher oder<br />
Passivposten niedriger anzusetzen sind als in der Steuerbilanz<br />
des betreffenden Konzernunternehmens und sich<br />
diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung<br />
wieder ausgleichen (temporäre Differenzen), siehe Erläuterungen<br />
zu Aktivposten H: Aktive Steuerabgrenzung.<br />
Währungsumrechnung<br />
Die Berichtswährung der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist<br />
der Euro (€). Die Bilanzen ausländischer Tochterunternehmen,<br />
deren Landeswährung nicht der Euro ist, rechnen wir<br />
gemäß dem Konzept der funktionalen Währung mit den<br />
Stichtagskursen vom Jahresende in Euro um, die Gewinnund-Verlust-Rechnungen<br />
mit Quartalsdurchschnittskursen.<br />
Umrechnungsdifferenzen, die hieraus resultieren, werden<br />
im Eigenkapital in der Rücklage aus der Währungsumrechnung<br />
erfasst.<br />
Dagegen werden Umrechnungsdifferenzen in den Einzelabschlüssen<br />
unserer Tochterunternehmen überwiegend<br />
erfolgswirksam ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um<br />
die Umrechnung von Fremdwährungspositionen in die<br />
jeweilige funktionale Währung gemäß IAS 21. Eine Überdeckung,<br />
also ein Überschuss der Aktiva über die Passiva<br />
in einer bestimmten Fremdwährung, führt bei steigenden<br />
Fremdwährungskursen im Saldo zu einem positiven Ergebnisbeitrag,<br />
fallende Fremdwährungskurse verursachen im<br />
Saldo einen negativen Ergebnisbeitrag. Bei einer Unterdeckung<br />
ergeben sich gegenläufige Effekte.<br />
Ziel unseres Asset Liability Managements ist es, Über- und<br />
Unterdeckungen in Fremdwährungen in der Gruppe ökonomisch<br />
zu minimieren. Sofern dies über Konzerngesellschaften<br />
mit unterschiedlichen funktionalen Währungen<br />
hinweg erfolgt, ergeben sich ökonomisch nicht vorhandene<br />
Schwankungen im Konzernergebnis. Soweit es bei<br />
der Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in die<br />
jeweilige Landeswährung der Konzernunternehmen zu<br />
Währungsgewinnen oder ‐verlusten kommt, werden diese<br />
in den sonstigen nicht operativen Erträgen oder Aufwendungen<br />
ausgewiesen.<br />
Darüber hinaus spiegeln sich Effekte aus Währungsschwankungen<br />
bei Periodenvergleichen in allen anderen<br />
Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wider.<br />
Die direkten Fremdanteile an Spezialfonds und an Personenge<br />
sell schaften werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
74<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[1] Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
In dem Aktivposten ist als signifikanter Geschäfts- oder<br />
Firmenwert der Geschäfts- oder Firmenwert der <strong>ERGO</strong> Previdenza<br />
aus dem Erwerb im Geschäftsjahr 2000 enthalten.<br />
Als signifikant im Sinne von IAS 36.134 und IAS 36.135<br />
betrachten wir Beträge, die mehr als 30 Mio. € des gesamten<br />
Konzerngeschäfts- oder Firmenwertes ausmachen.<br />
Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />
Zur Werthaltigkeitsprüfung werden die Geschäftsoder<br />
Firmenwerte den zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten zugeordnet, die aus den Synergien des<br />
Unternehmenszusammenschlusses Nutzen ziehen sollen.<br />
Gleichzeitig stellt die Einheit, zu der der Geschäfts- oder<br />
Firmenwert zugeordnet worden ist, die niedrigste Ebene<br />
dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne<br />
Managementzwecke überwacht wird. Wir haben die<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte legalen Einheiten bzw.<br />
Gruppen von legalen Einheiten zugeordnet.<br />
Unsere Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
wurden alle einer zahlungsmittelgenerierenden Ein heit<br />
zugewiesen.<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Akquisition (Jahr der Akquisition) 2000<br />
ZMGE oder Gruppe von ZMGE<br />
<strong>ERGO</strong><br />
Übrige Gesamt Gesamt<br />
Previdenza<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 43,1 573,8 616,9 666,8<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 10,0 401,3 411,3 389,9<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 33,1 172,5 205,6 276,9<br />
Währungsänderungen − 0,1 0,1 − 0,4<br />
Zugänge − − − −<br />
Abgänge − − − 49,5<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen − − − 21,4<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 33,1 172,6 205,7 205,6<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 10,0 369,2 379,2 411,3<br />
Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 43,1 541,8 584,9 616,9
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss75<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Die Werthaltigkeitsprüfungen der als signifikant eingestuften<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte wurden auf Basis folgender<br />
Annahmen durchgeführt:<br />
Der erzielbare Betrag für <strong>ERGO</strong> Previdenza, Mailand (Value<br />
in Use) wurde auf Basis des im Personenversicherungsgeschäft<br />
üblichen Market Consistent Embedded Value abgeleitet.<br />
Die zugrunde gelegten Kapitalmarktparameter bzw.<br />
–volatilitäten basieren auf dem Stichtag 31. Dezember 2011<br />
und wurden mit Blick auf die zwischenzeitlich veränderten<br />
Kapitalmarktdaten adaptiert. Anhaltspunkte für einen<br />
Wertminderungsbedarf waren hier nicht ersichtlich. In<br />
Bezug auf die unterstellten versicherungstechnischen<br />
Risiken, Kostenannahmen und Kapitalmarktparameter<br />
bzw. –volatilitäten wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt.<br />
Die unter den geänderten Annahmen ermittelten<br />
Werte lagen stets über dem Buchwert der betrachteten<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit.<br />
Bei den Werthaltigkeitsprüfungen der übrigen Geschäftsoder<br />
Firmenwerte wurden folgende Annahmen zugrunde<br />
gelegt:<br />
• Die Ableitung der erzielbaren Beträge erfolgte auf Basis<br />
des Ertragswertverfahrens bzw. des Market Consistent<br />
Embedded Value-Konzeptes.<br />
• Bei der Berechnung des Diskontzinssatzes wendeten<br />
wir das Capital Asset Pricing Model (CAPM) an. Der<br />
Diskontzins berechnet sich aus einem risikolosen<br />
Basiszins zuzüglich eines Risikozuschlags unter Berücksichtigung<br />
eines geschäftsspezifischen Beta-Faktors.<br />
Gemäß IAS 36 wird dabei zur Ableitung der Kapitalkostenbestandteile<br />
(Risikozuschlag, Kapitalstruktur)<br />
auf eine Peergroup zurückgegriffen, die aus internationalen<br />
Erstversicherungsunternehmen besteht. Die<br />
Herleitung des risikolosen Basiszinssatzes sowie des<br />
Beta-Faktors basiert auf Marktdaten. Zur Extrapolation<br />
jenseits der detaillierten Zahlungsstromplanung wurde<br />
eine Wachstumsrate von 0,5 bis 1,5 % angewendet.<br />
Es handelt sich um eine Berechnung vor Steuern. Eine<br />
Überleitung zu den Kapitalkosten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
ist nicht möglich. Die übrigen Geschäfts- oder<br />
Firmenwerte in Höhe von 172,6 (172,5) Mio. € wurden diversen<br />
zahlungs mittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen<br />
von zahlungs mittelgenerierenden Einheiten zugeordnet.<br />
Die Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
führte im Geschäftjahr <strong>2012</strong> zu keinem Wertminderungsbedarf<br />
(2011: 21,4 Mio. €).<br />
• Der bei den Ertragswertberechnungen verwendete<br />
Diskontzinssatz wurde in Form der Eigenkapitalkosten<br />
ermittelt und liegt – abhängig von der betrachteten<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheit – in einer Bandbreite<br />
zwischen 7,2 % und 13,2 %.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss76<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[2] Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />
[2a]<br />
Entwicklung im<br />
Erworbene<br />
Software Erworbene Erworbene Erworbene<br />
Übrige Gesamt<br />
Geschäftsjahr<br />
Versicherungsbestände<br />
Markennamen<br />
Vertriebsnetze/<br />
Kundenstämme<br />
Lizenzen/<br />
Patente<br />
Selbst Sonstige<br />
Selbst Sonstige<br />
geschaffen<br />
geschaffen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 586,4 299,9 479,1 48,7 194,4 3,4 0,2 44,7 1.656,7<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
31.12. Vorjahr 391,7 247,7 365,8 33,0 53,1 2,1 0,2 11,5 1.105,0<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 194,7 52,2 113,3 15,8 141,3 1,2 − 33,2 551,7<br />
Währungsänderungen − − 2,4 − − − 0,1 0,7 3,2<br />
Veränderung<br />
Konsolidierungskreis − − 1,4 − 1,2 − − − − − 1,0 − 3,6<br />
Zugänge 1,1 0,9 76,2 0,3 − − − 8,1 86,7<br />
Abgänge − − 0,7 6,8 1,7 − − − 0,1 3,9 11,5<br />
Umgliederungen − 1,2 − 1,1 − − − − − 4,4 − 4,3<br />
Planmäßige Abschreibungen 37,8 6,7 42,0 1,4 11,5 0,4 − 2,9 102,7<br />
Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen − − 0,1 12,9 − − − − 13,0<br />
Zuschreibungen 12,8 − − − − − − − 12,8<br />
Bilanzwert<br />
31.12. Geschäftsjahr 170,7 47,1 140,7 0,1 129,8 0,8 − 29,7 519,0<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
31.12. Geschäftsjahr 416,8 252,3 402,8 45,8 61,1 2,6 0,1 18,1 1.199,6<br />
Bruttobuchwert<br />
31.12. Geschäftsjahr 587,5 299,4 543,5 45,9 191,0 3,4 0,1 47,8 1.718,6<br />
In den erworbenen Versicherungsbeständen sind mit<br />
143,1 (161,0) Mio. € fortgeführte Buchwerte enthalten,<br />
die aus dem Erwerb der Bank Austria Creditanstalt<br />
Versicherung <strong>AG</strong> resultieren. Die übrigen immateriellen<br />
Vermögenswerte schließen grundstücksgleiche Rechte von<br />
6,9 (10,4) Mio. € ein. Die Zugänge resultieren im Wesentlichen<br />
aus erworbener Software, bei der unter anderem der<br />
Ausbau von Bestandsführungssystemen vorangetrieben<br />
wurde. Verfügungsbeschränkungen bzw. Verpfändungen<br />
als Sicherheit bestehen in Höhe von – (4,4) Mio. €.<br />
Verpflichtungen zum Erwerb sonstiger immaterieller Vermögenswerte<br />
belaufen sich auf 1,0 (1,7) Mio. €. Bei Softwareprojekten<br />
wurden Aufwendungen für Forschung und<br />
Entwicklung von 0,1 (15,8) Mio. € nicht aktiviert, sondern<br />
als Aufwand erfasst.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss77<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[2b]<br />
Entwicklung im Vorjahr Erworbene<br />
Software Erworbene Erworbene Erworbene<br />
Übrige Gesamt<br />
Versicherungsbestände<br />
Markennamen<br />
Vertriebsnetze/<br />
Kundenstämme<br />
Lizenzen/<br />
Patente<br />
Selbst Sonstige<br />
Selbst Sonstige<br />
geschaffen<br />
geschaffen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12.2010 639,1 287,5 470,5 51,0 249,6 2,4 − 34,0 1.734,2<br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen 31.12.2010 400,1 241,8 355,6 29,2 79,6 1,7 − 4,0 1.111,9<br />
Bilanzwert 31.12.2010 239,0 45,8 115,0 21,9 170,0 0,7 − 29,9 622,3<br />
Währungsänderungen − − − 3,6 − 0,4 − 0,8 − − − 0,3 − 5,1<br />
Veränderung<br />
Konsolidierungskreis − 10,5 − 1,1 − 3,1 − − 0,1 − − 1,2 − 13,6<br />
Zugänge − 15,9 75,9 1,8 − 1,0 − 7,5 102,2<br />
Abgänge − 1,7 21,3 − − 0,1 − 0,6 23,7<br />
Umgliederungen − 0,1 − 0,6 − − − − 0,1 − 0,4<br />
Planmäßige Abschreibungen 46,7 3,3 43,8 6,0 20,0 0,4 − 3,7 123,9<br />
Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen 1,4 3,4 5,1 1,5 7,9 − − 1,0 20,3<br />
Zuschreibungen 14,2 − − − − − − − 14,2<br />
Bilanzwert 31.12.2011 194,7 52,2 113,3 15,8 141,3 1,2 − 33,2 551,7<br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen 31.12.2011 391,7 247,7 365,8 33,0 53,1 2,1 0,2 11,5 1.105,0<br />
Bruttobuchwert 31.12.2011 586,4 299,9 479,1 48,7 194,4 3,4 0,2 44,7 1.656,7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss78<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[3] Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 3.181,5 3.529,3<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 834,3 810,4<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 2.347,1 2.718,9<br />
Währungsänderungen 0,7 − 8,1<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − − 268,6<br />
Zugänge 22,1 34,0<br />
Abgänge 33,8 36,9<br />
Zuschreibungen 11,7 3,3<br />
Planmäßige Abschreibungen 50,8 56,9<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen 38,8 44,7<br />
Umgliederung 12,6 6,0<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 2.270,8 2.347,1<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 890,4 834,3<br />
Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 3.161,2 3.181,5<br />
Zeitwert 31.12. Geschäftsjahr 3.051,4 3.151,6<br />
Für den Grundbesitz bestehen in Höhe von 723,4 (742,2) Mio. €<br />
Verfügungsbeschränkungen beziehungsweise Verpfändungen<br />
als Sicherheit. Die aktivierten Ausgaben für Gebäude<br />
im Bau betragen zum Bilanzstichtag 1,6 (8,3) Mio. €; die<br />
Verpflichtung zum Erwerb von Grundbesitz belaufen sich<br />
auf 20,3 (7,6) Mio. €.<br />
Gebäude schreiben wir planmäßig linear über 40 bis 55 Jahre<br />
ab. Die außerplanmäßigen Abschreibungen und die Zu -<br />
schrei bungen sind im Wesentlichen durch Marktwert anpassungen<br />
begründet. Jedes Grundstück wird separat zum<br />
Bilanzstichtag bewertet, sofern keine Bewertungs einheit<br />
gebildet wurde. Bewertungen führen im Wesent lichen<br />
konzerninterne sowie in Einzelfällen externe Gutachter<br />
durch. Maßgeblich für die Bewertung ist die Ermittlung der<br />
Nachhaltigkeit von Einnahmen- und Ausgaben strömen<br />
unter Berücksichtigung der Entwicklung der Marktgegebenheiten<br />
am jeweiligen Standort der Immobilie. Der beizulegende<br />
Zeitwert wird objektindividuell bestimmt, indem die<br />
zukünftigen Einzahlungsüberschüsse auf den Bewertungszeitpunkt<br />
diskontiert werden. In Abhängigkeit von der Art<br />
der Immobilie werden dabei Zinssätze für Wohngebäude<br />
von 3,0 bis 5,5 %, für Büro gebäude von 4,0 bis 8,0 % sowie<br />
für Einzelhandel von 4,0 bis 8,25 % verwendet.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss79<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[4] Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
Der Zeitwert der Anteile an assoziierten Unternehmen, die<br />
in der Regel nach der Equity-Methode bewertet werden,<br />
beläuft sich zum Stichtag auf 762,7 (776,0) Mio. €. Der<br />
Zeitwert der Anteile an assoziierten Unternehmen, die<br />
nach der Equity-Methode bewertet werden, enthält Anteile<br />
in Höhe von 69,0 (62,2) Mio. €, für die öffentlich notierte<br />
Marktpreise existieren. Im Geschäftsjahr wurden Verluste<br />
assoziierter Unternehmen von 4,3 (11,4) Mio. € nicht<br />
erfasst. Insgesamt betragen die von assoziierten Unternehmen<br />
hervorgerufenen und nicht erfassten Verluste<br />
30,1 (25,8) Mio. €.<br />
Die Vermögenswerte aller assoziierten Unternehmen<br />
betragen aggregiert 5.427,0 (5.722,2) Mio. €, die Schulden<br />
4.155,5 (4.411,3) Mio. €, die Jahresergebnisse − 20,1<br />
(7,1) Mio. € sowie die Umsätze 1.441,1 (715,5) Mio. €. Für<br />
die nicht nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten<br />
Unternehmen ergeben sich Vermögenswerte von<br />
87,1 (91,5) Mio. €, Schulden von 61,2 (64,6) Mio. €, Jahresergebnisse<br />
von 0,1 (− 1,1) Mio. € und Umsätze von 116,2<br />
(111,1) Mio. €.<br />
Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes finden<br />
Sie im Abschnitt „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gemäß § 313 Abs. 2 HGB“.<br />
Zusammensetzung der Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Verbundene Unternehmen<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewertet 76,1 120,7<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
nach der Equity−Methode bewertet 441,9 410,6<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewertet 10,2 12,3<br />
452,1 422,9<br />
Gesamt 528,2 543,6<br />
[5] Darlehen<br />
[5a]<br />
Zusammensetzung der Darlehen<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Hypothekendarlehen 4.427,0 4.408,0 5.059,7 4.852,4<br />
Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine 598,1 601,0 598,1 601,0<br />
Übrige Darlehen 49.348,2 48.205,6 57.531,3 51.384,8<br />
Gesamt 54.373,3 53.214,6 63.189,1 56.838,2<br />
Bei den übrigen Darlehen handelt es sich überwiegend um<br />
Pfandbriefe, Staatsanleihen sowie Schuldscheindarlehen<br />
von Banken.<br />
Der beizulegende Zeitwert der Darlehen bestimmt sich<br />
nach anerkannten Bewertungsmethoden in Einklang mit<br />
dem Barwertprinzip unter Berücksichtigung beobachtbarer<br />
Marktparameter.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss80<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[5b]<br />
Ratingkategorien<br />
Übrige Darlehen<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
AAA 21.950,6 23.954,6<br />
AA 20.556,2 17.250,6<br />
A 4.109,7 4.690,6<br />
BBB 1.750,4 804,3<br />
BB und niedriger 544,3 170,8<br />
Kein Rating 437,1 1.334,7<br />
Gesamt 49.348,2 48.205,6<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen. Abweichend<br />
von der rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert<br />
gemäß IFRS 7 der Buchwert der Darlehen die maximale<br />
Kreditexponierung zum Bilanzstichtag. Bei den Hypothekendarlehen<br />
sowie den Darlehen und Vorauszahlungen auf<br />
Versicherungsscheine besteht praktisch kein Kreditrisiko.<br />
[5c]<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Darlehen<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 1.248,9 2.009,5 1.267,0 2.021,4<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 1.984,7 1.358,1 2.089,5 1.395,9<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 2.979,3 2.118,0 3.214,5 2.217,7<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 2.014,9 3.013,8 2.202,9 3.221,7<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 2.549,3 2.193,2 2.797,4 2.322,3<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 13.019,0 13.428,1 15.231,3 14.255,9<br />
mehr als zehn Jahre 30.577,2 29.093,9 36.386,5 31.403,3<br />
Gesamt 54.373,3 53.214,6 63.189,1 56.838,2<br />
[6] Sonstige Wertpapiere<br />
[6a]<br />
Sonstige Wertpapiere –<br />
Fortgeführte<br />
Unrealisierte<br />
Zeitwert<br />
gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
Anschaffungskosten<br />
Gewinne/Verluste<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Staatsanleihen − − − − − −<br />
Schuldtitel von<br />
Banken und Sparkassen 7,3 13,4 0,2 0,1 7,5 13,5<br />
Gesamt 7,3 13,4 0,2 0,1 7,5 13,5
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss81<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6b]<br />
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />
<strong>2012</strong><br />
zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />
Level 1<br />
Mio. €<br />
Level 2<br />
Mio. €<br />
Level 3<br />
Mio. €<br />
Gesamt<br />
Mio. €<br />
Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />
festverzinslich 42.681,1 11.885,8 812,5 55.379,4<br />
nicht festverzinslich 2.478,3 52,2 1.290,4 3.820,9<br />
45.159,4 11.938,0 2.102,9 59.200,3<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 76,1 76,1<br />
assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 10,2 10,2<br />
− − 86,3 86,3<br />
Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 42,4 1.199,7 1,0 1.243,1<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 168,9 − 168,9<br />
42,4 1.368,6 1,0 1.412,0<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.957,0 − − 5.957,0<br />
Gesamt 51.158,7 13.306,6 2.190,2 66.655,5<br />
Aufteilung in % 77 20 3 100<br />
1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />
Überleitungsrechnung<br />
Sonstige Wertpapiere −<br />
Anteile<br />
Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />
der dem Level 3<br />
zugeordneten Kapitalanlagen<br />
jederzeit veräußerbar<br />
erfolgswirksam<br />
zum Zeitwert bewertet<br />
Festverzinslicverzinslich<br />
Nicht fest‐<br />
Verbundene Assoziierte Handels ‐ Bestände, als<br />
nicht kon‐<br />
Unter- bestände erfolgswirksam<br />
solidierte<br />
Unternehmen<br />
nehmen 1 (inkl.<br />
Derivate) 2<br />
zum Zeitwert<br />
bewertet<br />
klassifiziert<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12.2011 140,6 1.066,3 120,7 12,3 − − 1.339,9<br />
Gewinne und Verluste<br />
in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
erfasste Gewinne (Verluste) − 2,7 − 16,3 − 4,9 − 2,4 − − − 26,3<br />
im Eigenkapital erfasste<br />
Gewinne (Verluste) 13,7 23,5 2,1 0,5 − − 39,8<br />
11,0 7,2 − 2,8 − 1,9 − − 13,5<br />
Erwerb 285,0 263,1 2,5 0,7 − − 551,3<br />
Verkäufe − 144,9 − 106,0 − 42,0 − 1,1 − 0,1 − − 294,1<br />
Übertragung in/aus Level 3 521,0 58,3 − 2,3 − 0,7 − 577,6<br />
Marktwertveränderung Derivate − 0,3 1,5 − 0,1 0,4 − 1,8<br />
Bilanzwert 31.12.<strong>2012</strong> 812,5 1.290,4 76,1 10,2 1,0 − 2.190,2<br />
In der Konzern-Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />
(Verluste), die auf die zum Ende des<br />
Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />
Kapitalanlagen entfallen − 11,4 − 7,3 − − 18,8<br />
1 nicht nach der Equity-Methode bewertet<br />
2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />
Im Geschäftsjahr haben wir weitere Teile der Residual<br />
Mortgage-backed Securities (RMBS) in unserem Bestand<br />
von Level 3 auf Level 2 umgegliedert. Bei der Bewertung<br />
dieser Bestände konnte aufgrund der gestiegenen Liquidität<br />
wieder ausschließlich auf beobachtbare Marktparameter<br />
zurückgegriffen werden. Gleichzeitig erfolgte eine Umglie-<br />
derung bestimmter Collateralized Loan Obligations (CLO)<br />
sowie von Commercial Mortgage-backed Securities (CMBS)<br />
von Level 2 in Level 3, da wir bei deren Bewertung im<br />
Geschäftsjahr aufgrund fehlender Liquidität an den<br />
Märkten auch nicht am Markt beobachtbare Parameter<br />
berücksichtigt haben.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss82<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Kapitalanlagen<br />
2011<br />
zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />
Level 1<br />
Mio. €<br />
Level 2<br />
Mio. €<br />
Level 3<br />
Mio. €<br />
Gesamt<br />
Mio. €<br />
Sonstige Wertpapiere, jederzeit veräußerbar<br />
festverzinslich 37.558,1 13.229,9 140,6 50.928,6<br />
nicht festverzinslich 1.439,8 155,2 1.066,3 2.661,4<br />
38.997,9 13.385,1 1.206,9 53.589,9<br />
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
verbundene nicht konsolidierte Unternehmen − − 120,7 120,7<br />
assoziierte Unternehmen (nicht nach der Equity-Methode bewertet) − − 12,3 12,3<br />
− − 133,0 133,0<br />
Sonstige Wertpapiere, erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
Handelsbestände (inkl. Derivate) 1 147,1 802,1 − 949,2<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert − 164,5 − 164,5<br />
147,1 966,6 − 1.113,7<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 5.092,0 − − 5.092,0<br />
Gesamt 44.237,0 14.351,7 1.339,9 59.928,6<br />
Aufteilung in % 74 24 2 100<br />
1 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />
Überleitungsrechnung<br />
Sonstige Wertpapiere –<br />
Anteile<br />
Sonstige Wertpapiere − Gesamt<br />
der dem Level 3<br />
zugeordneten Kapitalanlagen<br />
jederzeit veräußerbar<br />
erfolgswirksam<br />
zum Zeitwert bewertet<br />
Fest- Nicht festverzinslich<br />
verbundene assoziierte Handels ‐ Bestände, als<br />
verzinslich<br />
nicht kon‐<br />
Unter- bestände erfolgswirksam<br />
solidierte<br />
Unternehmen<br />
nehmen 1 (inkl.<br />
Derivate) 2<br />
zum Zeitwert<br />
bewertet<br />
klassifiziert<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12.2010 188,5 441,9 113,6 12,9 − − 756,8<br />
Gewinne und Verluste<br />
in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
erfasste Gewinne (Verluste) 5,2 − 5,1 − 23,0 − 0,1 − − − 23,0<br />
im Eigenkapital erfasste<br />
Gewinne (Verluste) − 5,4 30,3 5,9 0,2 − − 31,0<br />
− 0,2 25,2 − 17,1 0,1 − − 8,0<br />
Erwerb 95,8 203,1 58,0 0,1 − − 357,0<br />
Verkäufe − 91,9 − 47,6 − 35,8 − 0,8 − − − 176,0<br />
Übertragung in/aus Level 3 − 51,6 443,8 1,9 − − − 394,1<br />
Marktwertveränderung Derivate − − − − − − −<br />
Bilanzwert 31.12.2011 140,6 1.066,3 120,7 12,3 − − 1.339,9<br />
In der Konzern-Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung erfasste Gewinne<br />
(Verluste), die auf die zum Ende des<br />
Geschäftsjahres ausgewiesenen<br />
Kapitalanlagen entfallen 3,5 − 10,8 − − 7,3<br />
1 nicht nach der Equity-Methode bewertet<br />
2 inkl. der Derivate mit bilanziellem Sicherungscharakter<br />
Bei den Handelsbeständen, die Level 3 zugeordnet<br />
werden, handelt es sich ausschließlich um Derivate mit der<br />
entsprech enden Levelzuordnung. Der Anstieg der dem<br />
Level 3 zugeordneten Kapitalanlagen resultiert überwiegend<br />
aus der veränderten Beurteilung im Hinblick auf<br />
die Levelzuordnung von CMBS.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss83<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6c]<br />
Sonstige Wertpapiere –<br />
Fortgeführte<br />
Unrealisierte<br />
Zeitwert<br />
jederzeit veräußerbar<br />
Anschaffungskosten<br />
Gewinne/Verluste<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Festverzinslich<br />
Staatsanleihen<br />
Deutschland 4.648,3 5.467,6 668,7 518,7 5.317,0 5.986,3<br />
übrige EU 12.500,0 13.183,5 972,8 − 649,5 13.472,8 12.534,0<br />
USA 538,5 83,7 7,8 1,8 546,3 85,5<br />
sonstige 1.222,7 1.085,7 98,2 − 5,9 1.321,0 1.079,8<br />
18.909,6 19.820,5 1.747,5 − 134,9 20.657,1 19.685,6<br />
Schuldtitel von<br />
Kapitalgesellschaften 24.681,7 23.429,8 2.328,9 730,2 27.010,7 24.160,1<br />
sonstige 6.982,5 6.745,8 729,1 337,1 7.711,7 7.082,9<br />
50.573,9 49.996,1 4.805,5 932,4 55.379,4 50.928,6<br />
Nicht festverzinslich<br />
Aktien 1.376,4 691,9 160,6 68,1 1.537,0 760,0<br />
Investmentfonds<br />
Aktienfonds 285,4 273,8 30,2 11,1 315,6 284,9<br />
Rentenfonds 599,4 407,8 35,0 − 1,1 634,4 406,7<br />
Immobilienfonds 477,4 481,7 15,8 10,0 493,3 491,7<br />
1.362,3 1.163,4 81,0 20,0 1.443,3 1.183,4<br />
sonstige 776,7 670,9 63,9 47,1 840,6 718,0<br />
3.515,4 2.526,2 305,5 135,2 3.820,9 2.661,4<br />
Gesamt 54.089,2 52.522,3 5.111,0 1.067,6 59.200,3 53.589,9<br />
Bei 4,0 (2,6) % des ausgewiesenen Bilanzwerts handelt es<br />
sich um börsennotierte Wertpapiere.<br />
Bei etwa zwei Dritteln der Schuldtitel von Kapitalgesellschaften<br />
handelt es sich um Pfandbriefe sowie Anleihen<br />
von Banken, Emissionen von Förderbanken und vergleichbaren<br />
Instituten; der übrige Bestand setzt sich zusammen<br />
aus Schuldtiteln von deutschen Gebietskörperschaften,<br />
wobei jedes Einzelrisiko weniger als 2,0 % ausmacht,<br />
Emissionen von Unternehmen außerhalb des Banken sektors<br />
und Asset-backed Securities/Mortgage-backed Securities,<br />
die ein überdurchschnittliches Rating aufweisen.<br />
Von den unrealisierten Gewinnen und Verlusten in Höhe<br />
von 5.111,0 (1.067,6) Mio. € ist nach Abzug der Rückstellung<br />
für latente Beitragsrückerstattung, latenter Steuern<br />
und von nicht beherrschenden Anteilen am Eigenkapital<br />
sowie der Konsolidierungseffekte ein Betrag von<br />
1.049,5 (224,2) Mio. € im Eigenkapital (übrige Rücklagen)<br />
enthalten.<br />
Verfügungsbeschränkungen bzw. Verpfändungen als<br />
Sicherheit bestehen in Höhe von 188,5 (102,2) Mio. €.<br />
1.272,2 (1.198,1) Mio. € der ausgewiesenen Wertpapiere<br />
sind an Dritte verliehen. Eine Ausbuchung dieser Papiere<br />
erfolgt nicht, da die aus diesen resultierenden wesent lichen<br />
Chancen und Risiken weiterhin bei der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
verbleiben.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss84<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6d]<br />
Sonstige Wertpapiere −<br />
erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Handelsbestände<br />
festverzinslich 58,4 59,3<br />
nicht festverzinslich 0,2 2,3<br />
58,6 61,6<br />
Derivate 1.124,6 842,2<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />
festverzinslich 167,0 160,4<br />
nicht festverzinslich 2,0 4,1<br />
168,9 164,5<br />
Gesamt 1.352,1 1.068,2<br />
Zur Ermittlung der Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />
wurden neben Börsenpreisen und<br />
Optionspreismodellen auch Bewertungen durch Externe<br />
herangezogen. Ausleihungen an Dritte bestehen nicht.<br />
[6e]<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Sonstige Wertpapiere – gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 2,9 6,1 2,9 6,1<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 4,2 2,9 4,3 2,9<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 0,2 4,2 0,2 4,2<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren − 0,2 − 0,2<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren − − − −<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − − − −<br />
mehr als zehn Jahre − − − −<br />
Gesamt 7,3 13,4 7,5 13,5<br />
[6f]<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Fortgeführte<br />
Zeitwert<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 5.130,7 4.592,3 4.483,8 4.635,5<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 3.971,4 4.533,4 4.100,3 4.610,0<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 4.111,7 4.249,2 4.460,2 4.405,6<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 4.675,0 4.131,4 4.958,9 4.198,3<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 4.515,9 3.964,9 4.854,8 4.096,1<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 15.643,2 16.629,1 17.477,5 16.890,6<br />
mehr als zehn Jahre 12.525,8 11.895,8 15.043,9 12.092,4<br />
Gesamt 50.573,9 49.996,1 55.379,4 50.928,6
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss85<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6g]<br />
Ratingkategorien<br />
Sonstige Wertpapiere – gehalten bis zur Endfälligkeit<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
AAA − −<br />
AA − 0,5<br />
A 7,0 12,5<br />
BBB − −<br />
BB und niedriger − −<br />
Kein Rating 0,3 0,3<br />
Gesamt 7,3 13,4<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen.<br />
[6h]<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />
repräsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere<br />
die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />
Ratingkategorien<br />
Zeitwert<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar; festverzinslich<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
AAA 23.872,8 26.895,5<br />
AA 13.112,8 9.778,0<br />
A 8.842,7 7.835,9<br />
BBB 8.389,1 4.555,2<br />
BB und niedriger 1.034,6 1.739,6<br />
Kein Rating 127,4 124,5<br />
Gesamt 55.379,4 50.928,6<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen.<br />
[6i]<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />
repräsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere<br />
die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.<br />
Ratingkategorien<br />
Zeitwert<br />
Sonstige Wertpapiere – erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet; festverzinslich<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
AAA 33,8 37,4<br />
AA 52,0 79,7<br />
A 94,3 60,4<br />
BBB 45,3 31,6<br />
BB und niedriger − −<br />
Kein Rating − 10,5<br />
Gesamt 225,3 219,7<br />
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der<br />
führenden internationalen Ratingagenturen.<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />
repräsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert der Wertpapiere<br />
die maximale Kreditexponierung zum Bilanzstichtag.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss86<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6j]<br />
Erlöse aus Veräußerung<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Festverzinslich 17.512,6 12.716,2<br />
Nicht festverzinslich<br />
börsennotiert 2.065,5 2.827,9<br />
nicht börsennotiert 119,7 84,7<br />
2.185,2 2.912,6<br />
Gesamt 19.697,8 15.628,8<br />
[6k]<br />
Realisierte Gewinne und Verluste<br />
Sonstige Wertpapiere − jederzeit veräußerbar<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Gewinne aus dem Abgang<br />
festverzinslich 381,0 429,0<br />
nicht festverzinslich 145,3 177,1<br />
526,3 606,1<br />
Verluste aus dem Abgang<br />
festverzinslich 465,1 195,1<br />
nicht festverzinslich 64,2 166,8<br />
529,3 361,8<br />
Gesamt − 3,0 244,3<br />
[6l] Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Finanzinstrumente (Derivate) sind Finanzinstrumente,<br />
deren beizulegender Zeitwert sich von einem oder<br />
mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten ableiten<br />
lässt.<br />
Derivate werden eingesetzt, um Währungs-, Zinsänderungsund<br />
sonstige Marktpreisrisiken zu steuern und abzusichern.<br />
Dies geschieht innerhalb der einzelnen Konzernunternehmen<br />
im Rahmen der jeweiligen aufsichts recht lichen<br />
Vorschriften sowie zusätzlicher innerbetrieblicher Richtlinien.<br />
Ein Ausfallrisiko der Kontrahenten ist bei börsen gehandelten<br />
Produkten praktisch nicht gegeben.<br />
Die außerbörslich abgeschlossenen Over-the-Counter-<br />
Derivate enthalten hingegen ein theoretisches Risiko in<br />
Höhe der Wiederbeschaffungskosten. Daher werden in der<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> für diese Geschäfte nur solche<br />
Kontrahenten ausgewählt, die eine sehr hohe Bonität<br />
auf weisen.<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> hält zum 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> für Derivate Sicherheiten in Form von Wertpapieren<br />
mit einem Mindestrating von AA, die veräußert oder als<br />
Sicherheit weitergereicht werden dürfen. Der beizulegende<br />
Zeitwert dieser Sicherheiten beträgt 621,6 (260,9) Mio. €.<br />
Ausweis der Derivate nach Bilanzposten<br />
Beizulegender<br />
Bilanzierung als<br />
Bilanzausweis <strong>2012</strong><br />
2011<br />
Zeitwert<br />
Sicherungsbeziehung<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Positiv<br />
Nein<br />
Kapitalanlagen, sonstige<br />
Wertpapiere, Handelsbestände 1.124,6 842,2<br />
Ja Übrige Aktiva 59,8 45,4<br />
Negativ<br />
Nein<br />
Ja<br />
Verbindlichkeiten, sonstige<br />
Verbindlichkeiten − 74,0 − 117,9<br />
Saldo aller Derivate 1.110,5 769,7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss87<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6m]<br />
Derivate – offene Positionen<br />
In der folgenden Tabelle zeigen wir die beizulegenden<br />
Zeitwerte sowie die zugehörigen Nominalwerte unserer<br />
gesamten offenen Positionen, gegliedert nach Risikoarten.<br />
Positive und negative Zeitwerte haben wir saldiert. Mit<br />
1.110,5 (769,7) Mio. € betrugen die offenen Positionen am<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> 0,8 (0,6) % der Bilanzsumme.<br />
Zinsrisiken in der Lebensversicherung werden durch<br />
Swaptions und Total-Return-Swaps abgesichert. Diese<br />
Optionen auf Erhalt eines festen Zinssatzes werden in<br />
der Kategorie Zinsrisiken/Over-the-Counter ausgewiesen.<br />
Zum Stichtag betrugen die beizulegenden Zeitwerte der<br />
genannten Derivate 427,2 (537,4) Mio. €, die zugrunde<br />
liegenden Nominalwerte 2.841,0 (5.039,8) Mio. €. Das<br />
Kapitalanlageergebnis aus Derivaten enthält einen Ertrag<br />
aus Wertschwankungen dieser Positionen in Höhe von<br />
124,8 (355,0) Mio. €.<br />
Obwohl die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> Derivate grundsätzlich<br />
dazu einsetzt, Risiken zu steuern und ökonomisch<br />
zu sichern, erfüllt nur ein Anteil von 46,8 (39,1) Mio. € die<br />
strengen Vorgaben des IAS 39 für die Bilanzierung als<br />
Sicherungsbeziehung.<br />
Cashflow Hedge<br />
Die Absicherung von Zahlungsströmen spielt bei<br />
Schwankungen eine Rolle, die beispielsweise durch<br />
variable Zins zah l ungen verursacht werden. Bei der <strong>ERGO</strong><br />
Versicherungs gruppe werden mit Cashflow Hedges<br />
überwiegend Zinsrisiken abgesichert. Hierfür setzen wir<br />
hauptsächlich Zinsswaps ein. Änderungen des beizulegenden<br />
Zeitwerts des Sicherungsinstruments werden zu<br />
diesem Zweck erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht. Erst<br />
mit dem tatsächlichen Kapitalab- oder ‐zufluss, den der<br />
abgesicherte Sachverhalt verursacht, wird die so gebildete<br />
Eigenkapitalposition erfolgswirksam aufgelöst.<br />
Die dem ineffektiven Teil der Absiche rung zuzuschreibende<br />
Wertänderung des Zeitwerts des Sicherungsinstruments<br />
ist zum Stichtag vernachlässigbar. Zum Stichtag ergibt<br />
sich eine Eigenkapitalposition aus der Absicherung von<br />
Zahlungsströmen von 5,2 (4,7) Mio. €. Der saldierte beizulegende<br />
Zeitwert der Derivate, der in diese Kategorie<br />
fällt, beläuft sich zum Stichtag auf 46,8 (39,1) Mio. €.<br />
Der IAS 39 unterscheidet zwischen der Absicherung bei zulegender<br />
Zeitwerte (Fair Value Hedge), der Absicherung von<br />
Zahlungsströmen (Cashflow Hedge) sowie der Ab sicherung<br />
einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb.<br />
Für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist derzeit nur<br />
das Cashflow Hedge relevant.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss88<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Derivate –<br />
Fälligkeit in Jahren<br />
Gesamt<br />
Offene Positionen<br />
< 1 1−2 2−3 3−4 4−5 > 5 <strong>2012</strong> 2011<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Zinsrisiken<br />
Börsengehandelt<br />
Zeitwerte − 1,3 − − − − − − 1,3 − 4,0<br />
Nominalwerte 739,4 − − − − − 739,4 602,5<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte 65,6 107,3 74,9 68,7 45,4 652,5 1.014,4 825,1<br />
Nominalwerte 524,8 2.087,8 793,8 548,8 440,0 5.541,4 9.936,5 10.016,8<br />
Summe Zinsrisiken<br />
Zeitwerte 64,3 107,3 74,9 68,7 45,4 652,5 1.013,1 821,1<br />
Nominalwerte 1.264,2 2.087,8 793,8 548,8 440,0 5.541,4 10.675,9 10.619,3<br />
Währungsrisiken<br />
Börsengehandelt<br />
Zeitwerte − − − − − − − − 0,1<br />
Nominalwerte 21,5 − − − − − 21,5 20,0<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte 49,6 − − − − − 2,8 46,8 − 63,7<br />
Nominalwerte 3.645,9 − − − − 218,5 3.864,4 2.884,5<br />
Summe Währungsrisiken<br />
Zeitwerte 49,6 − − − − − 2,8 46,8 − 63,8<br />
Nominalwerte 3.667,4 − − − − 218,5 3.885,9 2.904,5<br />
Aktien- und Indexrisiken<br />
Börsengehandelt<br />
Zeitwerte 34,2 − − − − − 34,2 − 0,3<br />
Nominalwerte 1.174,9 − − − − − 1.174,9 320,9<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte − 0,6 15,7 0,3 − − 16,6 13,6<br />
Nominalwerte 58,4 48,2 63,0 3,1 − − 172,7 157,5<br />
Summe Aktien- und Indexrisiken<br />
Zeitwerte 34,2 0,6 15,7 0,3 − − 50,8 13,3<br />
Nominalwerte 1.233,3 48,2 63,0 3,1 − − 1.347,6 478,3<br />
Kreditrisiken<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte − − − − − 1,2 − − 1,2 − 2,2<br />
Nominalwerte 6,1 − − − 49,0 − 55,1 71,9<br />
Rohstoffrisiken<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte − − − − − − − 0,6<br />
Nominalwerte 14,4 − − − − − 14,4 14,6<br />
Versicherungsrisiken<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte − − − − − 1,0 1,0 0,7<br />
Nominalwerte − − − − − 6,7 6,7 6,9<br />
Sonstige Risiken<br />
Over-the-Counter<br />
Zeitwerte − − − − − − − − 0,1<br />
Nominalwerte − − − − − − − 1,6<br />
Summe aller Risiken<br />
Zeitwerte 148,1 107,9 90,6 69,1 44,2 650,6 1.110,5 769,7<br />
Nominalwerte 6.185,3 2.135,9 856,7 551,9 489,0 5.766,7 15.985,6 14.097,1
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss89<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[6n]<br />
Folgende Tabelle gibt Auskunft über Restlaufzeit und Höhe<br />
der am Bilanzstichtag abgesicherten Zahlungsströme.<br />
Nominalbeiträge abgesicherter Transaktionen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr – −<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 25,0 −<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren – 25,0<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 25,0 −<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 25,0 25,0<br />
mehr als fünf Jahre 314,0 339,0<br />
Gesamt 389,0 389,0<br />
[7] Übrige Kapitalanlagen<br />
Die übrigen Kapitalanlagen enthalten im Wesentlichen<br />
Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen<br />
Versicherungsgeschäft in Höhe von 152,8 (171,0) Mio. € sowie<br />
Einlagen bei Kreditinstituten über 1.520,9 (1.255,2) Mio. €.<br />
Unter den Einlagen bei Kreditinstituten weisen wir<br />
119,4 (104,3) Mio. € Forderungen aus Pensionsgeschäften<br />
aus, die wir als Pensionsnehmer im Rahmen von echten<br />
Pensionsgeschäften den Pensionsgebern für die Überlassung<br />
von Wertpapieren eingebucht haben.<br />
Abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise<br />
re präsentiert gemäß IFRS 7 der Buchwert dieser sonstigen<br />
Kapitalanlagen die maximale Kreditexponierung zum<br />
Bilanzstichtag.<br />
Da die Einlagen bei Kreditinstituten überwiegend eine<br />
Laufzeit von weniger als einem Jahr haben, entsprechen<br />
die beizulegenden Zeitwerte weitgehend den Buchwerten.<br />
Für die Einlagen bei Kreditinstituten bestehen Verfügungsbeschränkungen<br />
und Verpfändungen als Sicherheit von<br />
6,6 (27,3) Mio. €.<br />
[8] Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Beitragsüberträge 122,0 143,1<br />
Deckungsrückstellung 3.627,9 3.586,7<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 638,1 859,4<br />
Übrige versicherungstechnische Rückstellungen 172,5 186,6<br />
Gesamt 4.560,6 4.775,7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss90<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[9] Sonstige Forderungen<br />
[9a]<br />
Von den Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen<br />
Versicherungsgeschäft entfallen 407,4 (464,9) Mio. €<br />
auf Forderungen gegenüber Versicherungsvermittlern.<br />
In den Forderungen enthalten sind Forderungen von<br />
265,4 (377,7) Mio. €, die aus Verträgen ohne sig ni fikanten<br />
Risikotransfer resultieren. Diese Verträge fallen nicht in<br />
den Anwendungsbereich des IFRS 4. Abweichend von der<br />
rein ökonomischen Sichtweise repräsentiert gemäß IFRS 7<br />
der Buchwert der sonstigen Forderungen die maximale<br />
Kredit exponierung zum Bilanzstichtag. Da die sonstigen<br />
Forderungen überwiegend eine Laufzeit von weniger als<br />
einem Jahr haben, entsprechen die beizulegenden Zeitwerte<br />
weitgehend den Buchwerten.<br />
Sonstige Forderungen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Fällige Zins- und Mietforderungen 2.010,1 2.029,3<br />
Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1.042,7 1.051,7<br />
Forderungen aus Verträgen ohne signifikanten Risikotransfer 265,4 377,7<br />
Gewinnunabhängige Steuerforderungen 121,2 117,6<br />
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 125,9 109,9<br />
Übrige sonstige Forderungen 856,7 646,0<br />
Gesamt 4.422,0 4.332,2<br />
[9b]<br />
Fälligkeitsstruktur der sonstigen Forderungen<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 4.254,8 4.140,9<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 35,4 31,1<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 30,0 37,5<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 29,5 28,6<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 35,2 29,8<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 0,6 29,4<br />
mehr als zehn Jahre 36,5 34,9<br />
Gesamt 4.422,0 4.332,2
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss91<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[10] Aktivierte Abschlusskosten<br />
Aktivierte Abschlusskosten (brutto) <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 6.413,7 6.522,9<br />
Währungsänderungen 21,8 − 25,4<br />
Neu aktivierte Abschlusskosten 966,8 1.001,6<br />
Planmäßige Veränderung − 847,0 − 803,9<br />
Außerplanmäßige Veränderung − 172,6 − 248,8<br />
Veränderung Konsolidierungskreis/sonstige Bestandsveränderungen − 19,7 − 32,7<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.362,9 6.413,7<br />
In der planmäßigen Veränderung ist neben Abschreibungen<br />
auch eine planmäßige Verzinsung enthalten.<br />
Unter die außerplanmäßigen Veränderungen fallen<br />
Zu- und Abschreibungen aufgrund von Änderungen der<br />
den Berechnungen zugrundeliegenden Annahmen, die<br />
eine Anpassung der Bewertung erforderlich machen.<br />
Im Geschäftsjahr erfolgte eine Anpassung der Annahmen<br />
über das langfristigen Zinsniveau, das sich an der nachhaltigen<br />
laufenden Verzinsung der Kapitalanlagen orientiert.<br />
Die nun geringere Zinsmarge und die Anpassung weiterer<br />
Annahmen führten zu außerordentlichen Abschreibungen<br />
der aktivierten Abschlusskosten.<br />
[11] Steuerabgrenzung<br />
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen aktiven und passiven<br />
latenten Steuern betreffen die nachfolgenden Bilanzpositionen:<br />
[11a]<br />
Entstehungsursachen Aktiv Passiv<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Aktiva<br />
Immaterielle Vermögenswerte 15,0 8,2 77,4 89,8<br />
Kapitalanlagen 806,1 1.197,5 1.299,0 1.183,6<br />
Aktivierte Abschlusskosten 1,8 1,6 546,7 572,3<br />
Sonstige 569,2 513,6 445,5 392,5<br />
Gesamt Aktiva 1.392,1 1.720,9 2.368,6 2.238,2<br />
Passiva<br />
Versicherungstechnische Rückstellungen (netto) 405,1 458,5 369,7 442,4<br />
Andere Rückstellungen 404,8 170,8 76,8 86,8<br />
Sonstige 106,3 91,7 6,7 15,6<br />
Gesamt Passiva 916,2 721,0 453,2 544,8<br />
Außerbilanziell<br />
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 92,6 64,2 − −<br />
Gesamt 2.401,0 2.506,1 2.821,8 2.783,0<br />
Der Veränderung der latenten Steuerpositionen gegenüber<br />
dem Vorjahr von (netto) − 144,0 (155,4) Mio. € wurde in<br />
Höhe von 75,6 (195,8) Mio. € erfolgswirksam und in Höhe<br />
von − 219,6 (− 40,4) Mio. € erfolgsneutral abgebildet.<br />
Auf temporäre Differenzen in Höhe von 113,8 (104,8) Mio. €<br />
in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen<br />
und assoziierten Unternehmen, sogenannte Outside Basis<br />
Dif ferences, wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert,<br />
soweit aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung eine<br />
Verwertung mit ausreichender Sicherheit zu erwarten ist.<br />
Nachfolgend haben wir die vorhandenen aktiven latenten<br />
Steuern auf Verlustvorträge sowie die Verlustvorträge<br />
selbst aufgegliedert:
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss92<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[11b]<br />
Entwicklung der aktiven latenten Steuern<br />
auf Verlust vorträge und Steuergutschriften<br />
31.12.<br />
Vorjahr<br />
Nachträgliche<br />
Zu- und Abgänge<br />
Zugänge<br />
aufgrund<br />
Verbrauch/<br />
Abgang<br />
31.12.<br />
Geschäftsjahr<br />
aufgrund<br />
geänderter Wertberichtigungen<br />
neuer<br />
Verluste<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Aktive latente Steuern auf<br />
körperschaftsteuerliche Verlustvorträge 58,0 3,7 25,3 − 6,9 80,1<br />
gewerbesteuerliche Verlustvorträge 6,2 6,3 1,8 − 1,8 12,5<br />
steuerliche Verlustvorträge aus Veräußerungsverlusten − − − − −<br />
Steuergutschriften − − − − −<br />
Gesamt 64,2 10,0 27,1 − 8,7 92,6<br />
[11c]<br />
Steuerliche Verlustvorträge<br />
und Steuergutschriften<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Mit darauf Ohne darauf Gesamt Mit darauf Ohne darauf Gesamt<br />
gebildeter<br />
aktiver Steuerabgrenzung<br />
gebildete<br />
aktive Steuerabgrenzung<br />
gebildeter<br />
aktiver Steuerabgrenzung<br />
gebildete<br />
aktive Steuerabgrenzung<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Körperschaftsteuerliche<br />
Verlustvorträge<br />
bis zu drei Jahre vortragsfähig 29,7 118,0 147,7 13,1 67,2 80,3<br />
mehr als drei und bis zu<br />
zehn Jahre vortragsfähig 103,8 23,7 127,5 112,5 66,4 178,9<br />
mehr als zehn Jahre<br />
vortragsfähig − 5,7 5,7 − 2,7 2,7<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
vortragsfähig 205,6 201,2 406,8 130,6 252,2 382,8<br />
339,1 348,6 687,7 256,2 388,5 644,7<br />
Gewerbesteuerliche Verlustvorträge<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
vortragsfähig 79,7 131,8 211,5 39,5 168,1 207,6<br />
Steuerliche Verlustvorträge<br />
aus Veräußerungsverlusten<br />
bis zu drei Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />
mehr als drei und bis zu<br />
zehn Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />
mehr als zehn Jahre<br />
vortragsfähig − − − − − −<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
vortragsfähig − − − − − −<br />
Steuergutschriften<br />
bis zu drei Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />
mehr als drei und bis zu<br />
zehn Jahre vortragsfähig − − − − − −<br />
mehr als zehn Jahre<br />
vortragsfähig − − − − − −<br />
zeitlich unbeschränkt<br />
vortragsfähig − − − − − −<br />
Gesamt 418,8 480,4 899,2 295,7 556,6 852,3
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss93<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
[12] Übrige Aktiva<br />
[12a]<br />
Zusammensetzung <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Sachanlagen 1.672,3 1.674,5<br />
Vermögenswerte aus Versicherungsverträgen 392,7 436,5<br />
Andere Vermögenswerte 171,9 212,6<br />
Gesamt 2.237,0 2.323,5<br />
[12b]<br />
Sachanlagen – Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
Eigengenutzte Betriebs- und Übrige Gesamt<br />
Grundstücke<br />
und Bauten<br />
Geschäftsausstattung<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12. Vorjahr 2.084,7 564,8 6,0 2.655,6<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Vorjahr 610,2 365,6 5,3 981,2<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.474,6 199,2 0,7 1.674,5<br />
Währungsänderungen 3,8 1,6 − 5,4<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − − 1,2 − − 1,2<br />
Zugänge 39,2 61,9 0,3 101,4<br />
Abgänge 4,6 5,9 − 10,5<br />
Zuschreibungen 22,4 − − 22,4<br />
Planmäßige Abschreibungen 40,7 68,1 0,4 109,2<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen 2,0 − − 2,0<br />
Umgliederung − 8,3 − − − 8,3<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.484,3 187,4 0,6 1.672,3<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12. Geschäftsjahr 625,0 364,9 5,5 995,4<br />
Bruttobuchwert 31.12. Geschäftsjahr 2.109,3 552,3 6,1 2.667,8
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss94<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Aktiva<br />
Entwicklung in 2011<br />
Eigengenutzte Betriebs- und Übrige Gesamt<br />
Grundstücke<br />
und Bauten<br />
Geschäftsausstattung<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bruttobuchwert 31.12.2010 2.083,9 553,6 6,1 2.643,6<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12.2010 577,8 350,1 5,1 932,9<br />
Bilanzwert 31.12.2010 1.506,1 203,5 1,0 1.710,6<br />
Währungsänderungen − 6,0 − 1,8 − − 7,7<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 21,5 − 11,3 − − 32,9<br />
Zugänge 49,2 93,5 0,3 142,9<br />
Abgänge 5,5 6,7 − 12,1<br />
Zuschreibungen 0,4 − − 0,4<br />
Planmäßige Abschreibungen 36,3 77,5 0,6 114,3<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen 5,8 1,5 − 7,3<br />
Umgliederung − 6,0 1,0 − − 5,1<br />
Bilanzwert 31.12.2011 1.474,6 199,2 0,7 1.674,5<br />
Kumulierte Abschreibungen 31.12.2011 610,2 365,6 5,3 981,2<br />
Bruttobuchwert 31.12.2011 2.084,7 564,8 6,0 2.655,6<br />
Der beizulegende Zeitwert der Grundstücke und Bauten<br />
beläuft sich auf 1.571,4 (1.566,7) Mio. €.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
95<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[13] Eigenkapital<br />
[13a] Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt am Bilanzstichtag<br />
196.279.504,20 € und ist eingeteilt in 75.492.117 Stückaktien.<br />
Die Aktien lauten auf den Namen.<br />
Das genehmigte Kapital, das den Vorstand ermächtigte,<br />
das Grundkapital in der Zeit bis zum 8. Mai <strong>2012</strong> mit Zustimmung<br />
des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu 97.500.000 €<br />
durch Ausgabe von bis zu 37.500.000 neuer, auf den Namen<br />
lautender Stückaktien zu erhöhen, ist erloschen.<br />
Bis zum 8. Mai <strong>2012</strong> wurden keine Options- und/oder<br />
Wandel schuldverschreibungen begeben. Das zur Bedienung<br />
solcher Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen<br />
geschaffene bedingte Kapital von 97.500.000 €<br />
kann damit nicht mehr in Anspruch genommen werden.<br />
[13c] Schwankungsrückstellungen<br />
Die Gewinnrücklagen enthalten 319,6 (352,2) Mio. €<br />
Schwankungsrückstellungen. Diese Rückstellungen werden<br />
nach nationalen Vorschriften gebildet, um Schwankungen<br />
im Schadenverlauf künftiger Jahre auszugleichen.<br />
Bei der Bilanzierung nach IFRS werden sie im Eigenkapital<br />
berücksichtigt.<br />
[13d] Übrige Rücklagen<br />
Die Übrigen Rücklagen enthalten 12,8 (12,9) Mio. € unrealisierte<br />
Gewinne und Verluste aus der Equitybewertung<br />
assoziierter Unternehmen und 1.123,6 (304,7) Mio. € unrea lisierte<br />
Gewinne und Verluste aus im Wesentlichen sonstigen<br />
jederzeit veräußerbaren Wertpapieren sowie Anteilen an<br />
nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen.<br />
[13b] Gewinnrücklagen<br />
Die Gewinnrücklagen untergliedern sich in die gesetzliche<br />
Rücklage der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von<br />
0,5 Mio. € und die anderen Gewinnrücklagen des Konzerns,<br />
deren Entwicklung und Zusammensetzung aus der Übersicht<br />
auf Seite 52 f. zu ersehen ist.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss96<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[13e]<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen und Hedging <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Nicht konsolidierte verbundene und nicht nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 77,8 82,8<br />
Nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen 23,1 23,1<br />
Hedging 46,6 35,4<br />
Sonstige Wertpapiere – jederzeit veräußerbar<br />
festverzinslich 4.805,5 932,4<br />
nicht festverzinslich 305,5 135,2<br />
5.111,0 1.067,6<br />
Abzüglich:<br />
erfolgsneutral gebildete Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung 3.708,7 856,5<br />
erfolgsneutral gebildete latente Steuern 432,4 60,3<br />
nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 18,7 10,8<br />
Konsolidierungs- und Währungseffekte − 42,9 − 40,9<br />
Gesamt 1.141,6 322,2<br />
[13f]<br />
Steuereffekte, die in den direkt im<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Eigenkapital erfassten Erträgen und<br />
vor Steuern Steuern nach Steuern vor Steuern Steuern nach Steuern<br />
Aufwendungen enthalten sind<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Währungsumrechnung 34,2 − 34,2 − 43,6 − − 43,6<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste<br />
aus Kapitalanlagen 1.200,7 372,2 828,5 − 3,9 1,9 − 5,8<br />
Veränderung aus der Equity-Bewertung − 0,7 − − 0,7 − − −<br />
Veränderung aus Hedging 0,3 − 0,1 0,4 10,0 3,1 6,9<br />
Versicherungsmathematische Gewinne<br />
und Verluste aus leistungsorientierten<br />
Versorgungszusagen − 506,9 − 158,8 − 348,1 44,8 13,3 31,5<br />
Sonstige Veränderungen 5,6 − 5,6 − 8,4 − − 8,4<br />
Direkt im Eigenkapital erfasste<br />
Erträge und Aufwendungen 733,3 213,4 519,9 − 1,1 18,3 − 19,4
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss97<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[13g]<br />
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen 18,7 10,8<br />
Anteil am Jahresergebnis 13,3 15,3<br />
Übriges Eigenkapital 115,0 142,9<br />
Gesamt 146,9 168,9<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erwarben wir weitere 25,4 % der<br />
Anteile an der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien<br />
(vormals VICTORIA-VOLKSBANKEN Versicherungsaktiengesellschaft,<br />
Wien).<br />
[14] Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Unter den nachrangigen Verbindlichkeiten werden zum<br />
einen nachrangige Schuldverschreibungen der Munich Re<br />
ausgewiesen.<br />
Des Weiteren werden in der Position nachrangige Verbindlichkeiten<br />
der Bank Austria Creditanstalt Versicherung <strong>AG</strong><br />
(BA-CA Versicherung) in Form von Namensschuldverschreibungen<br />
über eingezahltes Ergänzungskapital<br />
berücksichtigt.<br />
Der beizulegende Zeitwert der nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
beträgt zum Stichtag 1.225,7, (971,9) Mio. €.<br />
[15] Beitragsüberträge<br />
[15a]<br />
Beitragsüberträge <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Brutto 1.869,9 1.833,8<br />
Rückversicherungsanteil 122,0 143,1<br />
Netto 1.747,9 1.690,7<br />
[15b]<br />
Entwicklung der Beitragsüberträge (brutto) <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.833,8 1.883,9<br />
Währungsänderungen 76,2 − 108,4<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 90,0 − 125,1<br />
Zugang/Abgang Portfolio − −<br />
Gebuchte Beiträge 17.091,3 18.518,7<br />
Verdiente Beiträge 17.041,4 18.335,3<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.869,9 1.833,8
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss98<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[16] Deckungsrückstellung<br />
[16a]<br />
Deckungsrückstellung <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Brutto 95.544,2 94.012,3<br />
Rückversicherungsanteil 3.627,9 3.586,7<br />
Netto 91.916,3 90.425,6<br />
Der Bundesgerichtshof hat <strong>2012</strong> über Fragen von grundsätzlicher<br />
Bedeutung für die Kündigung von Lebensversicherungsverträgen<br />
entschieden. Wesentliche Punkte<br />
der Entscheidung betreffen die Verrechnung der<br />
Ab schlusskosten sowie die Höhe der Rückkaufswerte.<br />
Die Deckungsrückstellung in der deutschen Lebensversicherung<br />
wurde aufgrund dieses Urteils erhöht.<br />
[16b]<br />
Darstellung nach Rechnungszinssätzen<br />
(brutto)<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Rechnungszins ≤ 2,5 % 9.375,7 7.330,0<br />
Rechnungszins > 2,5 % und ≤ 3 % 15.696,3 17.775,2<br />
Rechnungszins > 3 % und ≤ 3,5 % 29.229,0 27.136,3<br />
Rechnungszins > 3,5 % und ≤ 4 % 16.575,1 16.571,9<br />
Rechnungszins > 4 % 20.553,8 20.784,7<br />
Ohne Rechnungszins 4.114,2 4.414,2<br />
Gesamt 95.544,2 94.012,3<br />
[16c]<br />
Entwicklung der Deckungsrückstellung (brutto) <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 94.012,3 93.617,5<br />
Währungsänderungen 10,6 − 16,6<br />
Veränderungen<br />
planmäßig 1.069,4 758,2<br />
außerplanmäßig − −<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 15,9 − 1.034,1<br />
sonstiges 467,8 687,3<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 95.544,2 94.012,3<br />
Die unter Sonstiges ausgewiesene Veränderung betrifft<br />
mit 452,6 (472,1) Mio. € Sparbeiträge für Kapitalisierungsprodukte.<br />
In den planmäßigen Veränderungen der<br />
Deckungsrückstellung sind die aus der prospektiven<br />
Kalkulation resultierenden Veränderungen aufgrund von<br />
Beitragszahlungen, Leistungsfällen und der Abwicklung<br />
der Diskontierung im Berichtsjahr enthalten. Im Rahmen<br />
der erfolgsneutralen Erfassung der Reserveprämie eines<br />
ausländischen Tochterunternehmens wurde die planmäßige<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung des Vorjahres um<br />
104,1 Mio. € angepasst und wird nun unter Sonstiges als<br />
Sparbeiträge für Kapitalisierungsprodukte gezeigt. (Siehe<br />
dazu auch den Abschnitt Änderung der Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden auf S. 58 f.)
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss99<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[17] Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
[17a]<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Brutto 8.049,4 7.561,8<br />
Rückversicherungsanteil 638,1 859,4<br />
Netto 7.411,3 6.702,4<br />
In der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
sind Rentendeckungsrückstellungen für Rentenverpflichtungen<br />
aus der Kranken-, Kraftfahrt-, Unfall- und<br />
Haftpflichtversicherung in Höhe von 414,1 (373,2) Mio. €<br />
(brutto) enthalten. Diese wurden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen mit einem Diskontierungszinssatz<br />
von bis zu 4,0 % ermittelt.<br />
[17b]<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr (netto) <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 6.702,4 6.766,1<br />
Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschließlich Aufwendungen für Schadenregulierung)<br />
laufendes Jahr 13.417,0 14.958,8<br />
Vorjahre − 315,8 − 326,7<br />
gesamt 13.101,1 14.632,1<br />
davon Schadenzahlungen (einschließlich Zahlungen für Schadenregulierung)<br />
laufendes Jahr 10.419,9 11.747,8<br />
Vorjahre 1.991,4 2.576,3<br />
gesamt 12.411,3 14.324,1<br />
Sonstige Veränderungen 41,6 − 56,3<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 22,5 − 315,4<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 7.411,3 6.702,4<br />
[17c]<br />
Erwartete Auszahlungen aus den Rückstellungen für noch nicht<br />
abgewickelte Versicherungsfälle im Schaden‐/Unfallgeschäft<br />
<strong>2012</strong><br />
%<br />
2011<br />
%<br />
Bis zu einem Jahr 37,8 41,0<br />
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 37,1 35,8<br />
Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 14,1 12,8<br />
Mehr als zehn Jahre und bis zu fünfzehn Jahren 6,3 5,5<br />
Mehr als fünfzehn Jahre 4,7 4,9<br />
Gesamt 100,0 100,0<br />
Bei der Ermittlung der erwarteten Auszahlungstermine aus<br />
den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
ist zu beachten, dass diese naturgemäß mit<br />
einer beträchtlichen Unsicherheit verbunden sein können.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss100<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[17d] Netto-Abwicklungsergebnis des nach Art der Schadenversicherung gebuchten Geschäfts<br />
Schadenzahlungen für die einzelnen Anfalljahre (pro Kalenderjahr, netto)<br />
Mio. €<br />
Anfalljahr<br />
Kalender jahr ≤ 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />
2002 1.467,0 − − − − − − − − − − −<br />
2003 787,6 987,0 − − − − − − − − − −<br />
2004 376,0 493,3 1.033,9 − − − − − − − − −<br />
2005 256,9 198,2 516,5 1.065,2 − − − − − − − −<br />
2006 189,8 80,5 169,2 553,6 1.053,4 − − − − − − −<br />
2007 138,9 43,0 80,4 176,1 567,0 1.214,7 − − − − − −<br />
2008 110,4 40,3 49,7 88,1 183,4 623,5 1.335,3 − − − − −<br />
2009 99,7 23,5 34,4 48,2 90,3 181,1 670,9 1.443,9 − − − −<br />
2010 72,9 19,2 21,3 35,6 50,1 97,4 201,1 717,3 1.588,4 − − −<br />
2011 70,7 11,4 18,0 28,0 38,1 58,3 108,1 222,9 788,1 1.593,3 − −<br />
<strong>2012</strong> − 96,4 − 26,3 − 2,9 3,2 − 11,2 7,8 39,1 81,4 193,0 769,9 1.586,5 2.544,2<br />
Schadenrückstellung für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />
Mio. €<br />
Anfalljahr<br />
Stichtag ≤ 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />
31.12.2002 2.548,4 − − − − − − − − − − −<br />
31.12.2003 1.727,9 1.062,8 − − − − − − − − − −<br />
31.12.2004 1.294,1 597,1 1.157,9 − − − − − − − − −<br />
31.12.2005 1.127,1 319,3 527,2 1.243,1 − − − − − − − −<br />
31.12.2006 914,8 249,6 359,4 582,3 1.259,3 − − − − − − −<br />
31.12.2007 847,1 193,4 273,1 366,1 565,3 1.319,6 − − − − − −<br />
31.12.2008 659,0 185,7 211,0 266,4 357,7 586,7 1.452,9 − − − − −<br />
31.12.2009 568,8 123,0 173,1 227,9 261,2 374,5 648,5 1.549,8 − − − −<br />
31.12.2010 481,3 104,0 138,8 169,8 214,4 282,7 418,2 677,7 1.637,3 − − −<br />
31.12.2011 403,4 76,1 133,0 133,9 157,8 226,0 314,3 434,5 738,8 1.698,8 − −<br />
31.12.<strong>2012</strong> 495,0 118,7 123,9 132,5 168,6 218,1 297,4 383,1 552,0 787,5 1.694,7 4.971,5<br />
Endschadenstand für die einzelnen Anfalljahre zum jeweiligen Stichtag (netto)<br />
Mio. €<br />
Anfalljahr<br />
Stichtag ≤ 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong> Gesamt<br />
31.12.2002 4.015,4 − − − − − − − − − − −<br />
31.12.2003 3.982,6 2.049,8 − − − − − − − − − −<br />
31.12.2004 3.924,8 2.077,5 2.191,8 − − − − − − − − −<br />
31.12.2005 4.014,7 1.997,9 2.077,5 2.308,3 − − − − − − − −<br />
31.12.2006 3.992,1 2.008,7 2.079,0 2.201,1 2.312,7 − − − − − − −<br />
31.12.2007 4.063,3 1.995,5 2.073,1 2.161,0 2.185,7 2.534,3 − − − − − −<br />
31.12.2008 3.985,6 2.028,0 2.060,6 2.149,3 2.161,5 2.424,9 2.788,2 − − − − −<br />
31.12.2009 3.995,1 1.988,8 2.057,1 2.159,1 2.155,3 2.393,9 2.654,7 2.993,7 − − − −<br />
31.12.2010 3.980,5 1.989,0 2.044,1 2.136,6 2.158,5 2.399,4 2.625,6 2.839,0 3.225,7 − − −<br />
31.12.2011 3.973,3 1.972,6 2.056,3 2.128,7 2.140,1 2.401,1 2.629,8 2.818,7 3.115,3 3.292,1 − −<br />
31.12.<strong>2012</strong> 3.968,6 1.988,9 2.044,2 2.130,5 2.139,6 2.401,0 2.652,0 2.848,6 3.121,5 3.150,8 3.281,2 29.726,9<br />
Währungsbereinigtes<br />
Nettoabwicklungsergebnis<br />
46,8 60,9 147,6 177,8 173,1 133,3 136,2 145,1 104,3 141,3 n. a. 1.266,3<br />
Veränderung<br />
2011 auf <strong>2012</strong> 4,7 − 16,3 12,1 − 1,8 0,4 0,1 − 22,2 − 30,0 − 6,2 141,3 n. a. 82,1
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss101<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
Die Werte in den vorstehenden Tabellen beziehen sich<br />
auf nahezu 100 % des nach Art der Schadenversicherung<br />
gebuchten Geschäfts unseres Konzerns. Der Endschaden<br />
eines Anfalljahres enthält alle Zahlungen, die bis zum<br />
Berichtszeitpunkt für dieses Anfalljahr gezahlt wurden,<br />
sowie die verbleibenden Schadenrückstellungen zum<br />
Berichtszeitpunkt. Bei vollständiger Kenntnis aller bis zum<br />
Bilanzstichtag verursachten Schäden würde der Endschadenstand<br />
für jedes Anfalljahr unverändert bleiben. Die<br />
Abwicklungsdreiecke beruhen auf währungsbereinigten<br />
Größen. Zu diesem Zweck wurden alle Werte von der jeweiligen<br />
Landeswährung in die Konzernwährung (Euro) umgerechnet,<br />
wobei durchgehend die Währungskurse zum Ende<br />
des aktuellen Berichtsjahres (Kurse vom 31. Dezember <strong>2012</strong>)<br />
verwendet wurden. Dadurch wird sichergestellt, dass<br />
neutrale Nettoabwicklungsergebnisse, d. h. Ergebnisse, bei<br />
denen der erstmals für ein Anfalljahr geschätzte End schaden<br />
mit dem aktuell geschätzten Endschaden übereinstimmt,<br />
auch in der Konzernwährung zu keinen währungsbedingten<br />
Abwicklungseffekten führen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss102<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[18] Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB)<br />
[18a]<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Brutto 13.602,9 9.853,9<br />
Rückversicherungsanteil 66,8 67,5<br />
Netto 13.536,2 9.786,4<br />
[18b]<br />
Rückstellung für Beitragsrückerstattung (brutto) <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
RfB aufgrund nationaler Vorschriften 6.399,8 5.707,8<br />
Latente RfB<br />
erfolgsneutral gebildet 3.671,2 856,0<br />
erfolgswirksam gebildet 3.532,0 3.290,1<br />
7.203,2 4.146,1<br />
Gesamt 13.602,9 9.853,9<br />
[18c]<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
RfB aufgrund nationaler Vorschriften<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 5.707,8 5.188,1<br />
Veränderung der Rückstellung 692,0 519,7<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.399,8 5.707,8<br />
Latente RfB<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 4.146,1 4.014,8<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 1,3<br />
erfolgsneutrale Veränderung aufgrund von Zeitwertschwankungen 2.815,2 236,6<br />
Veränderung aufgrund ergebniswirksamer Umbewertungen 241,8 − 104,0<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 7.203,2 4.146,1<br />
RfB gesamt<br />
brutto 13.602,9 9.853,9<br />
Rückversicherungsanteil 66,8 67,5<br />
Gesamt 13.536,2 9.786,4<br />
[18d]<br />
Die Überschusszuweisung aus Direktgutschriften im<br />
Lebensversicherungsgeschäft beläuft sich auf 198,9<br />
(257,4) Mio. €. Sie wird zusätzlich zu der erfolgsabhängigen<br />
Beitrags rückerstattung gewährt.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss103<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[19] Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen<br />
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Brutto 95,5 119,0<br />
Rückversicherungsanteil 105,8 119,1<br />
Netto − 10,3 − 0,1<br />
[20] Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,<br />
soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (brutto)<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert zum 31.12. Vorjahr 5.371,9 5.209,8<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 110,0 − 79,6<br />
Währungsänderungen 13,8 − 17,3<br />
Sparbeiträge 760,4 797,5<br />
Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Fondsvermögen 598,6 − 258,8<br />
Entnahmen aus Deckungsrückstellung für Kosten und Risiko 78,5 73,5<br />
Entnahmen für Leistungen aus Deckungsrückstellungen 406,6 309,2<br />
Sonstiges 107,6 103,0<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 6.257,2 5.371,9<br />
Diese Rückstellungen werden retrospektiv bewertet. Die<br />
Entnahme für versicherungstechnische Risiken aus den<br />
Beiträgen und der Deckungsrückstellung erfolgt auf der<br />
Grundlage vorsichtiger Annahmen in Bezug auf die erwartete<br />
Sterblichkeit und Invalidisierung. Dabei verwendet<br />
man analog zur Deckungsrückstellung für die nicht fondsgebundene<br />
Lebensversicherung Rechnungsgrundlagen auf<br />
der Basis bester Schätzwerte mit angemessenen Sicherheitszuschlägen.<br />
Die Rückstellungen werden unmittelbar<br />
bedeckt durch die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko<br />
von Inhabern von Lebensversicherungspolicen. Geringe<br />
Differenz beträge zu diesen Kapitalanlagen ergeben sich<br />
aus passivierten noch nicht verdienten Beitragsanteilen<br />
in den Rückstellungen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss104<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[21] Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
[21a]<br />
Innerhalb der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> wird für die<br />
meisten Mitarbeiter für die Zeit nach der Pensionierung<br />
direkt oder durch Beitragszahlungen an private Einrichtungen<br />
Vorsorge durch die Gesellschaften der Gruppe<br />
getroffen. Art und Höhe der Ruhegelder richten sich nach<br />
den jeweiligen Versorgungsregelungen (Versorgungsordnungen,<br />
einzelvertragliche Zusagen etc.), sie basieren in<br />
der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter.<br />
Dabei ist zu unterscheiden zwischen beitrags- und<br />
leistungsorientierten Altersversorgungssystemen. Bei den<br />
beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (defined<br />
contribution plans) zahlen die Gesellschaften der Gruppe<br />
aufgrund vertrag licher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger<br />
Basis Bei träge an Versicherer. Mit Zahlung der Beiträge<br />
bestehen für die Gesellschaften keine weiteren Leistungsverpflichtungen.<br />
Die laufenden Beitragszahlungen in Höhe<br />
von 26,9 (27,1) Mio. € sind Aufwand des laufenden Jahres.<br />
Der Aufwand für Beiträge an staatliche Pläne betrug im<br />
Geschäftsjahr 96,0 Mio. €. Leistungsorientierte Altersversorgungssysteme<br />
(defined benefit plans) werden innerhalb<br />
der <strong>ERGO</strong> Versicherungs gruppe über Pensionsrückstellungen<br />
finanziert. Die Pensions rückstellungen umfassen<br />
sowohl solche aus bereits laufenden Pensionen als auch<br />
Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen. Die<br />
Pensionsrückstellungen werden konzerneinheitlich gemäß<br />
IAS 19 (überarbeitet 2004) nach der Projected-Unit-Credit-<br />
Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen<br />
unter Anwendung ver siche rungs mathe matischer<br />
Verfahren bei realistischer Einschätzung der relevanten<br />
Einflussgrößen bewertet. Die unter dynamischen Gesichtspunkten<br />
nach Eintritt des Versorgungsfalles zu erwartenden<br />
Versorgungsleistungen werden über die gesamte<br />
Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt.<br />
Entwicklung des Barwerts der erdienten Ansprüche aus<br />
leistungsorientierten Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 1.337,4 1.314,2<br />
Währungsänderungen 1,8 2,1<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − − 2,7<br />
Dienstzeitaufwand 36,9 39,7<br />
Zinsaufwand 64,8 60,2<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 556,2 − 42,9<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen − 46,4 − 42,0<br />
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 11,2 9,5<br />
Übrige − 3,1 − 0,7<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.958,8 1.337,4<br />
[21b]<br />
Entwicklung des Planvermögens für leistungsorientierte<br />
Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 146,6 133,4<br />
Währungsänderungen 1,4 1,6<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − − 3,7<br />
Erwartete Erträge 7,3 6,5<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 8,3 4,8<br />
Kapitalübertrag auf Pensionsfonds 21,7 11,9<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen − 3,6 − 4,2<br />
Übrige − 3,5 − 3,7<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 178,2 146,6<br />
Die leistungsorientierten Pensionszusagen umfassen auch<br />
Leistungen für medizinische Versorgung. Der Barwert der<br />
erdienten Ansprüche für diese Leistungen beträgt zum<br />
Bilanzstichtag 152,9 (95,4) Mio. €.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss105<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[21c]<br />
Entwicklung der Erstattungsansprüche für leistungsorientierte<br />
Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 91,8 77,3<br />
Währungsänderungen − −<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − −<br />
Erwartete Erträge 4,7 3,4<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 9,7 − 0,3<br />
Kapitalübertrag 11,5 11,6<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen − 3,0 − 1,5<br />
Übrige − 13,6 1,3<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 101,1 91,8<br />
Die Erstattungsansprüche resultieren aus Rückdeckungsversicherungen,<br />
die zur Absicherung der Versorgungsverpflichtungen<br />
abgeschlossen wurden.<br />
[21d]<br />
Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionszusagen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Nicht über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche 1.729,1 1.169,3<br />
nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />
übrige 0,1 0,1<br />
bilanzierte Nettoverbindlichkeit 1.729,2 1.169,4<br />
Ganz oder teilweise über Planvermögen finanzierte Pensionszusagen<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche 229,7 168,1<br />
Planvermögen der Pensionsfonds − 178,2 − 146,6<br />
nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand − −<br />
sonstige Forderungen − −<br />
übrige − −<br />
bilanzierte Nettoverbindlichkeit 51,5 21,5<br />
Gesamte bilanzierte Nettoverbindlichkeit 1.780,7 1.190,9<br />
[21e]<br />
Entwicklung der Rückstellung für leistungsorientierte<br />
Pensionszusagen im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Stand 31.12. Vorjahr 1.190,9 1.182,5<br />
Währungsänderungen 0,6 0,5<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − − 0,6<br />
Aufwand 100,9 101,6<br />
Gezahlte Versorgungsleistungen − 39,8 − 36,3<br />
Kapitalübertrag auf Planvermögen − 21,7 − 11,9<br />
Übertrag auf sonstige Forderungen − −<br />
Im Eigenkapital verrechnete versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 546,3 − 48,4<br />
Übrige 3,5 3,5<br />
Stand 31.12. Geschäftsjahr 1.780,7 1.190,9
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss106<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[21f]<br />
Zusammensetzung des im Geschäftsjahr gebuchten Aufwands <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 36,9 39,7<br />
Zinsaufwand 64,8 60,2<br />
Abzüglich<br />
erwartete Erträge aus Planvermögen − 7,3 − 6,5<br />
erwartete Erträge aus Erstattungsansprüchen − 4,7 − 3,4<br />
Tilgung von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand 11,2 9,5<br />
Übrige − 2,1<br />
Gesamt 100,9 101,6<br />
Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen<br />
15,7 (11,4) Mio. €, die tatsächlichen Erträge aus Erstattungsansprüchen<br />
14,4 (3,1) Mio. €. Die Aufwendungen sind in<br />
der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Wesentlichen<br />
unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb<br />
und für Leistungen an Kunden ausgewiesen.<br />
In der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen<br />
werden für das Geschäftsjahr unter Berücksichtigung<br />
von Währungsschwankungen und sonstigen Veränderungen<br />
versicherungsmathematische Gewinne/Verluste<br />
von 539,3 (− 46,7) Mio. € ausgewiesen, kumuliert von<br />
692,7 (153,4 ) Mio. €.<br />
[21g]<br />
Zusammensetzung des Planvermögens<br />
zur Bedeckung der Pensionsverpflichtungen<br />
<strong>2012</strong><br />
%<br />
2011<br />
%<br />
Nichtfestverzinsliche Wertpapiere 17,2 15,8<br />
Festverzinsliche Wertpapiere und Darlehen 69,5 73,6<br />
Grundstücke und Bauten 0,5 0,6<br />
Sonstige 12,8 10,0<br />
Gesamt 100,0 100,0<br />
[21h]<br />
Die Konzernunternehmen legen bei der Bewertung ihrer<br />
Pensionsverpflichtungen folgende Annahmen (gewichtete<br />
Durchschnittswerte) zugrunde:<br />
Annahmen <strong>2012</strong><br />
%<br />
2011<br />
%<br />
Rechnungszins 3,0 5,0<br />
Erwartete Rendite des Planvermögens 3,9 4,9<br />
Erwartete Rendite der Erstattungsansprüche 3,0 5,0<br />
Anwartschafts‐/Gehaltstrend 2,3 2,4<br />
Rententrend 1,9 1,9<br />
Kostentrend für medizinische Versorgung 2,8 2,5
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss107<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[21i]<br />
Die erwartete Rendite des Planvermögens wird bestimmt<br />
auf der Grundlage von langfristig erwarteten Kapital -<br />
rendi ten. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische<br />
Versorgung um einen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkung<br />
auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen und den<br />
Pensionsaufwand:<br />
Erhöhung um<br />
einen Prozentpunkt<br />
Senkung um<br />
einen Prozentpunkt<br />
Mio. € Mio. €<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche 34,2 − 26,2<br />
Pensionsaufwand 2,4 − 1,8<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> werden Kapitalüberträge auf das Planvermögen in Höhe von 1,3 (1,2) Mio. € erwartet.<br />
[21j]<br />
Sonstige Angaben für das laufende Geschäftsjahr<br />
und die Vorjahre<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2010<br />
Mio. €<br />
2009<br />
Mio. €<br />
2008<br />
Mio. €<br />
Barwert der erdienten Pensionsansprüche<br />
(ohne Kosten für medizinische Versorgung) 1.805,9 1.242,0 1.224,2 1.117,1 883,3<br />
Planvermögen 178,2 146,6 133,4 114,4 95,7<br />
Nicht durch Planvermögen gedeckt 1.627,7 1.095,4 1.090,8 1.002,7 787,6<br />
Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />
der Verpflichtung 1,3 − 4,1 − 2,5 14,1 2,0<br />
Erfahrungsbedingte Anpassungen<br />
des Planvermögens − 0,2 − 0,2 − 0,2 0,1 0,1<br />
[22] Übrige Rückstellungen<br />
[22a]<br />
Übrige Rückstellungen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Rückstellung für<br />
Provisionen 196,0 171,5<br />
ausstehende Rechnungen 110,8 109,7<br />
Vorruhestandsleistungen/Altersteilzeit 101,9 141,1<br />
Drohverluste 70,5 53,0<br />
sonstige Innen- und Außendienstvergütungen 57,8 48,6<br />
Urlaubs- und Zeitguthaben 44,9 39,5<br />
Jubiläumsleistungen 44,8 39,4<br />
Tantiemen/Wertsteigerungsrechte 36,2 34,0<br />
Spartenwettbewerbe 17,2 20,8<br />
Sonstige Rückstellungen 829,0 649,1<br />
Gesamt 1.509,2 1.306,7<br />
Die Rückstellungen für Vorruhestandsleistungen/Altersteilzeit<br />
und Jubiläumsleistungen sind überwiegend langfristig,<br />
während die Rückstellungen für Provisionen, ausstehende<br />
Rechnungen, Urlaubs- und Zeitguthaben sowie die Sonstigen<br />
im Wesentlichen kurzfristig sind.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind Beträge für Restrukturierungsmaßnahmen<br />
im Rahmen des Projektes „Kontinuierliche<br />
Verbesserung der Wettbewerbsposition“ in Höhe von<br />
219,1 (243,7) Mio. € sowie für die Neuausrichtung unserer<br />
Vertriebe in Deutschland in Höhe von 258,1 (–) Mio. €<br />
enthalten.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss108<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[22b]<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Bilanzwert 31.12. Vorjahr 1.306,7 1.363,4<br />
Währungsänderungen 7,4 − 7,9<br />
Veränderung Konsolidierungskreis − 0,5 − 16,1<br />
Verbrauch 1.172,1 1.031,1<br />
Auflösung 73,2 113,2<br />
Abzinsungseffekte 5,4 4,3<br />
Zuführung 1.435,5 1.107,2<br />
Andere Veränderungen 0,2 −<br />
Bilanzwert 31.12. Geschäftsjahr 1.509,2 1.306,7<br />
[23] Sonstige Verbindlichkeiten<br />
[23a]<br />
Sonstige Verbindlichkeiten <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 4.101,3 4.179,3<br />
Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 3.569,0 3.715,2<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 282,9 320,8<br />
Gewinnunabhängige Steuerverbindlichkeiten 191,1 162,3<br />
Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 85,9 84,5<br />
Zins- und Mietverbindlichkeiten 53,3 57,1<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 11,0 12,5<br />
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 6,6 7,6<br />
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.061,3 1.138,4<br />
Gesamt 9.362,3 9.677,6<br />
Die Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen<br />
Versicherungsgeschäft umfassen überwiegend Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Versicherungsnehmern, die aus<br />
angesammelten Überschussanteilen, Beitragsdepots und<br />
Verträgen ohne signifikanten Risikotransfer resultieren.<br />
Die Depotverbindlichkeiten sind einbehaltene Sicherheiten<br />
für die an Rückversicherer und Retrozessionäre in Rückdeckung<br />
abgegebenen versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
und lösen keine Zahlungsströme aus. Die Veränderungen<br />
der Depotverbindlichkeiten leiten sich im Regelfall<br />
aus den Veränderungen der zugehörigen in Rückdeckung<br />
gegebenen versicherungstechnischen Rückstellungen ab.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss109<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz − Passiva<br />
[23b]<br />
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die vertraglichen<br />
Fälligkeiten der Verbindlichkeiten. Da Verbindlichkeiten<br />
aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft<br />
untrennbar mit dem Versicherungsgeschäft verbunden<br />
sind, erfolgt eine Erläuterung des daraus resultierenden<br />
Liquiditätsrisikos gemeinsam mit den korrespondierenden<br />
Versicherungsverträgen. Depotverbindlichkeiten haben<br />
keine vertraglich fixierte Fälligkeit, ihre Abwicklung erfolgt<br />
grundsätzlich in Abhängigkeit von der Abwicklung der<br />
korrespondierenden Rückstellungen. Beide Positionen bleiben<br />
daher in der folgenden Tabelle unberücksichtigt.<br />
Fälligkeitsstruktur<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Restlaufzeiten<br />
bis zu einem Jahr 1.335,6 1.422,8<br />
mehr als ein Jahr und bis zu zwei Jahren 6,7 12,7<br />
mehr als zwei Jahre und bis zu drei Jahren 1,6 30,9<br />
mehr als drei Jahre und bis zu vier Jahren 30,7 6,9<br />
mehr als vier Jahre und bis zu fünf Jahren 1,2 4,3<br />
mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren 279,7 213,8<br />
mehr als zehn Jahre 36,4 91,8<br />
Gesamt 1.692,0 1.783,2<br />
[23c]<br />
Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewerteten sonstigen Verbindlichkeiten<br />
Level 1 Level 2 Level 3<br />
zu einem Level der Bewertungshierarchie<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Gesamt Level 1 Level 2<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Level 3 Gesamt<br />
Mio. € Mio. €<br />
Sonstige Verbindlichkeiten – Derivate 6,7 67,2 − 74,0 9,7 108,3 − 117,9<br />
Bei den sonstigen Verbindlichkeiten bewerten wir derzeit<br />
nur Derivate mit negativem Marktwert zum beizulegenden<br />
Zeitwert.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
110<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[24] Beiträge<br />
[24a]<br />
Beiträge <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Gesamte Beiträge 18.561,5 20.269,5<br />
Gebuchte Bruttobeiträge 17.091,3 18.518,7<br />
Veränderung der Beitragsüberträge (− = Aufwand) − 49,9 − 183,5<br />
Verdiente Bruttobeiträge 17.041,4 18.335,3<br />
Abgegebene Bruttobeiträge 1.011,7 1.018,9<br />
Veränderung der Beitragsüberträge (RV-Anteil) (− = Ertrag) − 9,4 − 15,0<br />
Beiträge an Rückversicherer 1.002,2 1.004,0<br />
Verdiente Nettobeiträge 16.039,1 17.331,3<br />
Die Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung<br />
werden entsprechend den internationalen<br />
Rechnungslegungsvorschriften nicht als Beiträge bilanziert,<br />
sondern bei der Veränderung der Deckungsrückstellung<br />
gekürzt. Sie beliefen sich im inländischen Lebens versicherungsg<br />
eschäft auf 62,0 (76,0) Mio. € und im inländischen<br />
Gesundheitsgeschäft auf 245,1 (320,9) Mio. €. Von den<br />
Beiträgen für Lebensversicherungsprodukte, bei denen<br />
der Versicherungsnehmer das Kapitalanlagerisiko trägt,<br />
werden lediglich die zur Deckung des Risikos und der<br />
Kosten kalkulierten Bestandteile der Prämie als Beitrag<br />
ausgewiesen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss111<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[24b]<br />
Gebuchte Bruttobeiträge<br />
nach Geschäftsfeldern und Sparten<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Leben Deutschland 3.930,1 4.165,0<br />
Gesundheit 4.932,5 5.974,5<br />
Komposit Deutschland 3.137,8 3.087,3<br />
davon:<br />
Kraftfahrt 625,8 623,1<br />
Unfall 700,2 711,3<br />
Feuer und Sach 558,1 538,0<br />
Haftpflicht 505,2 488,1<br />
Transport und Luftfahrt 143,5 124,9<br />
Rechtsschutz 419,3 421,1<br />
sonstige 185,7 180,8<br />
Direktversicherung 956,9 924,3<br />
davon:<br />
Leben 482,2 497,9<br />
Gesundheit 360,7 312,8<br />
Kraftfahrt 15,6 16,1<br />
Unfall 37,5 37,2<br />
sonstige 61,0 60,4<br />
Reiseversicherung 460,1 485,3<br />
International 3.673,9 3.882,4<br />
davon:<br />
Leben 1.355,9 1.454,5<br />
Komposit 2.318,0 2.427,9<br />
davon:<br />
Kraftfahrt 1.027,3 1.090,9<br />
Rechtsschutz 625,7 587,2<br />
sonstige 665,0 749,8<br />
Gesamt 17.091,3 18.518,7<br />
[24c]<br />
Gebuchte Bruttobeiträge<br />
nach Ländern<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Deutschland 13.161,0 13.284,6<br />
Polen 1.008,6 1.011,4<br />
Österreich 552,0 572,0<br />
Belgien 445,7 844,7<br />
Italien 406,3 497,7<br />
Türkei 301,6 306,3<br />
Großbritannien 226,1 209,6<br />
Niederlande 209,5 208,9<br />
Sonstige 780,5 1.583,5<br />
Gesamt 17.091,3 18.518,7
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss112<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[25] Technischer Zinsertrag<br />
In der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt eine<br />
Aufspaltung des operativen Ergebnisses in die Teil ergebnisgrößen<br />
versicherungstechnisches und nichtversicherungstechnisches<br />
Ergebnis. Hierbei wird der Versicherungstechnik<br />
eine Zinskomponente in Form des technischen<br />
Zinsertrags zugewiesen. Dieser Zinsertrag resultiert zum<br />
einen aus den Kapitalanlagen, welche die versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen bedecken. Daneben werden<br />
die Depotverbindlichkeiten als Bezugsgröße für den technischen<br />
Zinsertrag herangezogen. Damit wird auch der<br />
Anteil der Kapitalerträge, die den Depotzinsaufwendungen<br />
entsprechen, als Komponente in den technischen Zins<br />
einbezogen und in das versicherungstechnische Ergebnis<br />
umgegliedert.<br />
Je nach Art des betriebenen Versicherungsgeschäfts und<br />
der damit verbundenen gesetzlichen Regelungen ist der<br />
technische Zinsertrag bezogen auf die Bedeckung der<br />
versicherungstechnischen Rückstellungen unterschiedlich<br />
zu interpretieren:<br />
Im Geschäftsfeld Gesundheit entspricht der technische<br />
Zinsertrag der Zinszuführung zur Alterungsrückstellung<br />
(Rechnungszins) sowie der Zuführung zur Rückstellung für<br />
Beitragsrückerstattung. Diese beruht auf der Zinszuführung<br />
zur Rückstellung für erfolgs unabhängige Beitragsrückerstattung,<br />
dem den Rechnungszins überschreitenden<br />
Ergebnis aus Kapitalanlagen sowie der Beteiligung der<br />
Versicherungsnehmer an den sonstigen nichtversicherungstechnischen<br />
Ergebnisbestandteilen.<br />
Im Kompositgeschäft tragen wir der Tatsache Rechnung,<br />
dass in früheren Jahren gebildete Rückstellungen durch<br />
Kapitalanlagen mit höheren Zinsen bedeckt wurden, als das<br />
dem heutigen Marktzinsniveau entspricht. Daher entspricht<br />
der technische Zinsertrag der risikolosen Verzinsung unserer<br />
diskontierten versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
zum jeweils historischen Zins, unter Berücksichtigung der<br />
entsprechenden Laufzeit und Währung. Bilanzielle Rückstellungen<br />
oberhalb der diskontierten Rückstellungen<br />
werden kurzfristig verzinst.<br />
In der deutschen Lebensversicherung setzt sich der<br />
technische Zinsertrag zusammen aus den Gewinnen und<br />
Verlusten aus der fondsgebundenen Lebensversicherung,<br />
der Garantieverzinsung und der anhand der nicht versicherungs<br />
technischen Ergebnisquellen ermittelten Überschussbeteiligung.<br />
Im internationalen Lebensversicherungsgeschäft<br />
entspricht der technische Zinsertrag der risikolosen<br />
Verzinsung der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
mit dem jeweiligen länderspezifischen langfristigen Zins,<br />
den Gewinnen und Verlusten aus der fondsgebundenen<br />
Lebensversicherung und der Überschuss beteiligung, soweit<br />
entsprechende Vertrags modelle vorliegen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss113<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[26] Versicherungsleistungen (netto)<br />
Versicherungsleistungen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle 13.542,9 14.999,8<br />
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 475,8 336,0<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 1.428,1 430,2<br />
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.919,0 1.418,6<br />
Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 190,3 184,6<br />
Versicherungsleistungen (brutto) 17.556,0 17.369,2<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle 1.131,6 675,7<br />
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle − 214,1 28,0<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 39,9 100,4<br />
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 3,1 7,5<br />
Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Aufwand) − 149,0 − 145,5<br />
Versicherungsleistungen (RV-Anteil) 811,5 666,1<br />
Zahlungen für Versicherungsfälle 12.411,3 14.324,1<br />
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 689,9 308,0<br />
Veränderung der Deckungsrückstellung und der übrigen Rückstellungen 1.388,1 329,8<br />
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.915,9 1.411,0<br />
Sonstige versicherungstechnische Erträge/Aufwendungen (− = Ertrag) 339,3 330,1<br />
Versicherungsleistungen (netto) 16.744,4 16.703,1<br />
[27] Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto)<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Abschlussaufwendungen 2.597,6 2.819,1<br />
Verwaltungsaufwendungen 1.122,5 1.157,5<br />
Aktivierte Abschlusskosten 60,4 55,5<br />
Abschreibungen PVFP 19,8 26,5<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (brutto) 3.800,2 4.058,6<br />
Abschlussaufwendungen (RV-Anteil) 3,3 4,1<br />
Aktivierte Abschlusskosten (RV-Anteil) 24,9 − 7,7<br />
Erhaltene Provisionen aus dem in Rückdeckung gegebenem Versicherungsgeschäft 259,6 248,5<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (RV-Anteil) 287,8 244,9<br />
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (netto) 3.512,3 3.813,6
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss114<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[28] Kapitalanlageerträge und ‐aufwendungen (vor Umgliederung technischer Zins)<br />
Kapitalanlageerträge und -aufwendungen<br />
Laufende Erträge<br />
Zuschreibungen<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 198,7 216,2 11,7 3,3<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 6,3 7,3 − −<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen 77,0 36,2 3,0 −<br />
Darlehen 2.241,2 2.169,7 1,8 −<br />
Sonstige Wertpapiere<br />
gehalten bis zur Endfälligkeit 0,5 1,1 − −<br />
jederzeit veräußerbar<br />
nicht festverzinslich 153,6 186,6 − 6,3<br />
festverzinslich 2.031,4 2.289,1 19,0 37,8<br />
2.185,0 2.475,7 19,0 44,1<br />
erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet<br />
Handelsbestände<br />
nicht festverzinslich − 0,2 − −<br />
festverzinslich 0,6 1,1 9,6 10,4<br />
Derivate 68,5 86,3 453,9 856,0<br />
69,1 87,5 463,5 866,4<br />
Bestände, als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifiziert<br />
nicht festverzinslich − − − −<br />
festverzinslich 5,5 5,5 19,0 −<br />
5,5 5,5 19,0 −<br />
Summe erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 74,6 93,0 482,5 866,4<br />
Summe Sonstige Wertpapiere 2.260,1 2.569,8 501,5 910,5<br />
Depotforderungen und sonstige Kapitalanlagen 30,0 42,8 − −<br />
Zwischensumme 4.813,4 5.042,1 518,0 913,8<br />
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von<br />
Inhabern von Lebensversicherungspolicen − − − −<br />
Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, sonstige Aufwendungen − − − −<br />
Gesamt 4.813,4 5.042,1 518,0 913,8<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> veräußerten wir die Anteile an der<br />
vollkonsolidierten Tochtergesellschaft <strong>ERGO</strong> Daum Direct<br />
General Insurance Co. Ltd., Seoul. Zu weiteren Einzelheiten<br />
dieser Transaktion verweisen wir auf unsere Erläuterungen<br />
zum Konsolidierungskreis auf Seite 55 ff.<br />
Die Gewinne aus dem Abgang von Anteilen an ver bun de nen<br />
Unternehmen beinhalten im Wesentlichen eine nach trägl iche<br />
Kaufpreisanpassung in Höhe von 10,2 Mio. € aus dem Verkauf<br />
der internationalen Kranken versicherungs unter nehmen<br />
an die Munich Health Holding Aktien gesell schaft,<br />
München, in 2011.<br />
Die Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen<br />
enthalten Zinsaufwendungen von 5,8 (45,8) Mio. €, Aufwendungen<br />
für die Verwaltung von Kapitalanlagen von<br />
200,3 (200,9) Mio. € sowie Aufwendungen für Reparaturen<br />
und Instandhaltung von Grundstücken und Bauten von<br />
33,4 (26,3) Mio. €.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss115<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Erträge Aufwendungen Sonstige Erträge<br />
Ergebnis aus<br />
Gewinne aus dem Abgang Abschreibungen Verluste aus dem Abgang und Aufwendungen<br />
Kapitalanlagen<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
61,6 54,2 88,7 103,3 − 0,2 − − 183,2 170,4<br />
14,7 497,7 32,2 19,0 0,7 54,2 − 7,3 − 4,1 − 19,3 427,7<br />
0,6 21,9 15,9 6,6 − 4,6 − − 64,7 46,9<br />
131,5 100,8 8,1 58,2 63,5 10,8 − − 2.302,9 2.201,5<br />
− − − − − − − − 0,5 1,1<br />
145,3 177,1 64,6 259,3 64,2 166,8 − − 170,0 − 56,0<br />
381,0 429,0 6,3 1.142,6 465,1 195,1 − − 1.960,0 1.418,2<br />
526,3 606,1 70,9 1.401,9 529,3 361,8 − − 2.130,1 1.362,2<br />
− 0,1 − − − − − − − 0,2<br />
− − 0,1 0,8 − − − − 10,1 10,6<br />
101,8 295,8 189,3 364,5 208,0 421,6 − − 226,9 452,0<br />
101,8 295,9 189,4 365,3 208,0 421,6 − − 237,0 462,8<br />
− − − − 0,1 2,6 − − − 0,1 − 2,6<br />
0,3 4,9 2,4 − 0,4 17,6 − − 21,9 − 7,2<br />
0,3 4,9 2,4 − 0,4 20,2 − − 21,9 − 9,8<br />
102,2 300,8 191,9 365,3 208,5 441,8 − − 258,9 453,1<br />
628,4 906,9 262,8 1.767,2 737,8 803,6 − − 2.389,5 1.816,4<br />
− − 1,4 0,1 − − − − 28,6 42,6<br />
836,9 1.581,5 409,3 1.954,4 802,0 873,4 − 7,3 − 4,1 4.949,6 4.705,5<br />
− − − − − − 602,8 − 262,9 602,8 − 262,9<br />
− − − − − − − 290,8 − 326,6 − 290,8 − 326,6<br />
836,9 1.581,5 409,3 1.954,4 802,0 873,4 304,7 − 593,6 5.261,7 4.116,0
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss116<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[29] Sonstiges operatives Ergebnis<br />
Sonstiges operatives Ergebnis <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Vergütung für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 172,9 201,4<br />
Erträge aus eigengenutzten Immobilien 43,8 24,6<br />
Nicht aus Kapitalanlagen stammende Zinsen 27,0 50,7<br />
Erträge aus der Auflösung sonstiger nichtversicherungstechnischer Rückstellungen 56,2 59,2<br />
Übrige 52,6 23,7<br />
Sonstige operative Erträge 352,4 359,6<br />
Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen und die Vermittlung von Fonds- und Versicherungsverträgen 138,6 140,1<br />
Aufwendungen aus eigengenutzten Immobilien 14,0 33,0<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 95,9 107,5<br />
Sonstige Abschreibungen 26,6 37,0<br />
Zuführung zu sonstigen nichtversicherungstechnischen Rückstellungen 15,8 11,8<br />
Übrige 154,5 154,6<br />
Sonstige operative Aufwendungen 445,5 484,0<br />
Gesamt − 93,1 − 124,4<br />
[30] Sonstiges nicht operatives Ergebnis<br />
Sonstiges nicht operatives Ergebnis <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Währungskursgewinne 731,9 616,8<br />
Übrige 99,1 103,8<br />
Sonstige nicht operative Erträge 831,0 720,6<br />
Währungskursverluste 775,2 630,4<br />
Übrige 559,0 405,4<br />
Sonstige nicht operative Aufwendungen 1.334,3 1.035,8<br />
Sonstiges nicht operatives Ergebnis − 503,3 − 315,2<br />
In den sonstigen nicht operativen Aufwendungen (Übrige)<br />
sind Beträge für Restrukturierungsmaßnahmen im Zusammenhang<br />
mit der Neuausrichtung unserer Vertriebe in<br />
Deutschland in Höhe von insgesamt 258,1 (−) Mio. €<br />
enthalten.<br />
[31] Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
Unter Anwendung von IFRS 3 wurden die bilanzierten<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte nicht mehr planmäßig<br />
ab geschrieben. Die Geschäfts- oder Firmenwerte wurden<br />
zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit hin geprüft.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Geschäfts- oder<br />
Firmen werte aus der Kapitalkonsolidierung für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2012</strong> waren nicht erforderlich (2011:<br />
21,4 Mio. €).<br />
[32] Finanzierungskosten<br />
Unter Finanzierungskosten sind sämtliche Zinsaufwendungen<br />
und sonstigen Aufwendungen zu verstehen, die<br />
unmittelbar mit strategischem Fremdkapital zusammenhängen,<br />
das heißt nicht in einem originären und direkten<br />
Bezug zum operativen Versicherungsgeschäft stehen.<br />
Die Kosten in Höhe von 81,8 (65,8) Mio. € resultierten im<br />
Wesentlichen aus den Verbindlichkeiten der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>AG</strong> gegenüber Gesellschaften der Munich Re.<br />
Die Darlehen dienen der Stärkung der Liquiditätsbasis und<br />
der Finanzierung strategischer Vermögenswerte.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss117<br />
Erläuterungen zur<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
[33] Ertragsteuern<br />
[33a]<br />
Der in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
aus gewiesene Ertragsteueraufwand setzt sich aus<br />
den tatsäch lich zu zahlenden und den Veränderungen<br />
der latenten Steuern zusammen. Dem tatsächlichen<br />
Steueraufwand stand ein latenter Steuerertrag gegenüber,<br />
der auf die Veränderung von Steuerabgrenzungsposten<br />
aufgrund von Umbewertungen zurückzuführen ist.<br />
Ertragsteueraufwand <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr 179,9 331,4<br />
Periodenfremde tatsächliche Steuern − 27,7 − 81,1<br />
Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. Umkehrung temporärer Unterschiede − 43,8 − 211,5<br />
Latente Steuern aufgrund der Entstehung bzw. des Verbrauchs<br />
von Verlustvorträgen sowie Wertberichtigungen − 24,9 2,7<br />
Wertberichtigungen auf sonstige latente Steuern − −<br />
Periodenfremde latente Steuern − 7,0 13,0<br />
Gesamt 76,6 54,5<br />
[33b]<br />
Der Konzernsteuersatz entspricht der durchschnitt lichen<br />
Ertragsteuerbelastung aller inländischen Konzern unternehmen.<br />
Diese Belastung errechnet sich aus der deutschen<br />
Körperschaftsteuer in Höhe von 15 (15) % zuzüglich eines<br />
hierauf erhobenen Solidaritätszuschlags von 5,5 (5,5) %.<br />
Zusammen mit der Gewerbesteuer im Inland beträgt der<br />
konzerneinheitliche Steuersatz somit 32 (32) %. Ausgehend<br />
vom Ergebnis vor Ertragsteuern ergibt sich somit<br />
die folgende Überleitung des erwarteten Steuer aufwands<br />
auf den ausgewiesenen Ertragsteueraufwand:<br />
Überleitungsrechnung <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (nach sonstigen Steuern) 365,9 403,9<br />
x Konzernsteuersatz in Höhe von 32 (32)%<br />
= erwarteter Steueraufwand 117,1 129,3<br />
korrigiert um Steuereffekte aus:<br />
+ nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben 56,5 36,3<br />
− steuerlich außer Ansatz bleibenden Erträgen − 59,7 − 58,3<br />
+ Steuersatzdifferenzen − 2,1 − 13,6<br />
+ periodenfremden Steuern − 34,7 − 68,1<br />
+ Abschreibungen auf Geschäfts-, Firmen- oder Bestandswerte − 12,3<br />
+ sonstigen Auswirkungen − 0,6 16,6<br />
= Ertragsteueraufwand 76,6 54,5
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
118<br />
Konzernabschluss<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
<strong>ERGO</strong> berichtet auf der Grundlage unterschiedlicher Rechtsvorschriften<br />
über Risiken, denen sie im Rahmen ihrer<br />
Geschäfts tätigkeit ausgesetzt ist:<br />
IFRS 4 erfordert Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken,<br />
die aus Versicherungsverträgen resultieren. Nach IFRS 7<br />
sind analoge Ausführungen zu Risiken erforderlich, die<br />
aus Finanzinstrumenten herrühren. Daneben fordert<br />
§ 315 Abs. 2 Nr. 2 HGB für den Lagebericht ebenfalls Angaben<br />
zu den Risikomanagementzielen und ‐methoden, zu<br />
Sicherungsgeschäften sowie zu Risiken in Zusammenhang<br />
mit Finanzinstrumenten. Diese Anforderungen werden<br />
über den Deutschen Rechnungslegungs-Standard (DRS) 15<br />
zur Lageberichterstattung sowie DRS 5 und DRS 5–20 zur<br />
Risikoberichterstattung und zur Risikoberichterstattung bei<br />
Versicherungsunternehmen noch weiter präzisiert.<br />
Die Berichterstattung über Risiken betrifft nicht nur die<br />
Rechnungslegung, sondern auch die Tätigkeit des Integrierten<br />
Risikomanagements (IRM) von <strong>ERGO</strong>. Um beiden<br />
Perspektiven gerecht zu werden, werden Angaben über<br />
Risiken sowohl im Risikobericht innerhalb des Lageberichts<br />
als auch in den Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten sowie<br />
in den jeweiligen Erläuterungen zu Finanzinstrumenten<br />
im Anhang gemacht. Dabei fokussieren die Angaben<br />
im Risikobericht weitgehend auf eine rein ökonomische<br />
Sichtweise. Dieser Bericht erläutert ausführlich die Organisation<br />
des Risikomanagements sowie die Risikostrategie<br />
von <strong>ERGO</strong> und beschreibt kurz die wesentlichen Risiken,<br />
denen wir ausgesetzt sind.<br />
Der Anhang geht im Detail auf die unterschiedlichen<br />
Risiken aus Versicherungsverträgen ein und beschreibt die<br />
Unsicher heiten bei deren Bewertung. Gemäß den Vorgaben<br />
von IFRS 4 werden außerdem die Auswirkungen bei Änderung<br />
von Annahmen bei der Bewertung von Versicherungsverträgen<br />
und im Marktumfeld quantifiziert. Für Risiken<br />
aus Finanzinstrumenten enthalten die Erläuterungen im<br />
Anhang darüber hinaus entsprechend den Vorschriften des<br />
IFRS 7 Angaben zur maximalen Kreditrisikoexposition, zu<br />
den Restlaufzeiten und zum Rating sowie eine Sensitivitätsanalyse<br />
zum Marktpreisrisiko. Diese Angaben sind für<br />
die Einschätzung des Risikos ebenfalls von Bedeutung.<br />
Um einen vollständigen Überblick über die Risiken zu erhalten,<br />
denen <strong>ERGO</strong> ausgesetzt ist, sind sowohl der Risiko bericht<br />
als auch die Erläuterungen zu Risiken aus Versicherungsverträgen<br />
und Finanzinstrumenten im Anhang zu<br />
berücksichtigen, ergänzt um weitere Ausführungen in den<br />
Erläuterungen zu den Einzelpositionen. Soweit erforderlich,<br />
verweisen wir dementsprechend im Risikobericht oder in<br />
den Erläuterungen zu den jeweiligen Positionen auf die<br />
korrespondierenden Ausführungen.<br />
[34a] Risiken aus dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft<br />
Für Versicherungsverträge in der Lebens- oder Krankenversicherung<br />
sind primär biometrische Risiken, Zinsrisiken<br />
sowie Stornorisiken von Bedeutung. Die Bewertung der<br />
ver sicherungstechnischen Rückstellungen und der aktivierten<br />
Abschlusskosten basiert auf biometrischen Rechnungsgrundlagen,<br />
das heißt auf Annahmen zur Entwicklung<br />
der Sterblichkeit, Invalidisierung und Morbidität sowie auf<br />
vertrags- oder tarifspezifischen Diskont- bzw. Rechnungszinsen.<br />
Darüber hinaus gehen in die Bewertung Annahmen<br />
über die Stornowahrscheinlichkeit und die Überschussbeteiligung<br />
ein. Daneben sind sonstige Marktrisiken aus<br />
fondsgebundenen Verträgen und Risiken aus eingebetteten<br />
Derivaten sowie das Liquiditätsrisiko zu berücksichtigen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss119<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Biometrische Risiken<br />
Je nach Art der Versicherungsverträge sind unsere Bestände<br />
biometrischen Risiken in unterschiedlichem Maß ausgesetzt:<br />
Produktkategorie Charakteristika Wichtige Risiken<br />
Lebensversicherung<br />
Lebensversicherung (Todesfallschutz)<br />
Rentenversicherung<br />
Berufsunfähigkeits- und<br />
Invaliditätsversicherung<br />
Krankenversicherung<br />
Langfristige Verträge mit einer<br />
Todesfallleistung<br />
Überwiegend mit einer Kapitalauszahlung bei<br />
Ablauf<br />
Bei Vertragsabschluss fixierte Rechnungsgrundlagen,<br />
Beitragsanpassungen nicht<br />
möglich<br />
Überwiegend lebenslange garantierte<br />
Rentenzahlung<br />
Überwiegend bei Vertragsabschluss<br />
fixierte Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassungen<br />
nicht möglich<br />
Langfristige Verträge mit einer garantierten<br />
zeitlich befristeten Rente im Invaliditätsfall<br />
Bei Vertragsabschluss fixierte<br />
Rechnungsgrundlagen<br />
Überwiegend langfristige Verträge, welche<br />
die Übernahme von Kosten für medizinische<br />
Behandlung garantieren; zur Deckung erhöhter<br />
Kosten im Alter werden Rückstellungen<br />
gebildet<br />
Variable Rechnungsgrundlagen, Beitragsanpassung<br />
bei nachhaltigen Veränderungen<br />
der Kostenstruktur möglich<br />
Sterblichkeit (kurzfristig): Zunahme des Aufwands<br />
für Versicherungsfälle durch einmalige<br />
außergewöhnliche Umstände<br />
(z. B. Pandemien)<br />
Sterblichkeit (langfristig): Zunahme des<br />
Aufwands für Versicherungsfälle durch<br />
eine nachhaltige Zunahme der Sterblichkeit<br />
im Bestand<br />
Langlebigkeit: Zunahme des für die Zukunft<br />
erwarteten Aufwands für Altersrenten durch<br />
eine nachhaltige Zunahme der Lebens -<br />
erwartung im Bestand<br />
Invalidisierung: erhöhter Aufwand<br />
durch Zunahme der Fälle von Invalidität<br />
im Bestand sowie eine Verringerung<br />
des durchschnittlichen Alters, in dem<br />
ein Versicherungsfall eintritt.<br />
Langlebigkeit: erhöhter Aufwand durch<br />
Anstieg der durchschnittlichen Dauer<br />
des Rentenbezugs<br />
Morbidität: Zunahme der Kosten für medizinische<br />
Behandlung, die nicht durch Beitragsanpassungen<br />
aufgefangen werden können<br />
Zunahme des Aufwands für Versicherungsfälle<br />
durch einmalige außergewöhnliche<br />
Ereignisse (z. B. Pandemien)<br />
Stornorisiko: Abweichen des tatsächlichen<br />
Stornoverhaltens von den rechnungs mäßigen<br />
Stornowerten<br />
Die biometrischen Annahmen, die wir für die Bewertung der<br />
Versicherungsverträge in unseren Beständen verwenden,<br />
werden auf der Grundlage aktualisierter Bestandsinforma<br />
tionen regelmäßig überprüft. Dabei werden auch die<br />
länderspezifischen Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden<br />
beziehungsweise durch die Aktuarsvereinigungen<br />
berücksichtigt.<br />
Zudem ziehen wir Marktstandards heran, um die Angemessenheit<br />
der biometrischen Rechnungsgrundlagen sowie<br />
der darin enthaltenen Trendannahmen zu überprüfen. Dies<br />
kann dazu führen, dass sich die in den Rechnungsgrundlagen<br />
jeweils berücksichtigte Sicherheitsmarge verändert.<br />
Die Höhe der versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
und der aktivierten Abschlusskosten beeinflusst dies nicht<br />
unmittelbar, solange Sicherheitsmargen vorhanden sind.<br />
Die biometrischen Rechnungsgrundlagen, die wir verwenden,<br />
sind nach Einschätzung der Verantwortlichen Aktuare<br />
ausreichend. Jedoch gehen wir bei der langfristigen<br />
Krankenversicherung auch künftig davon aus, dass sich<br />
die medizi nischen Behandlungsmöglichkeiten verbessern<br />
werden, was höhere Kosten nach sich ziehen kann. Für<br />
dieses Geschäft besteht dann in der Regel die Möglichkeit,<br />
veränderte Rechnungsgrundlagen durch eine Beitragsanpassung<br />
auszugleichen.<br />
Für das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft besteht<br />
dagegen vor allem das Risiko, dass einmalige außergewöhnliche<br />
Ereignisse kurzfristig zu höheren Aufwendungen<br />
führen.<br />
Gesetzgeberische und gerichtliche Eingriffe in die den<br />
Vertragsabschlüssen zugrunde liegenden Chancen- und<br />
Risikoverteilungen zwischen den Partnern von Versicherungsverträgen<br />
können die dargestellten biometrischen<br />
Risiken überlagern und gegebenenfalls erhöhen. Dadurch<br />
kann eine Anpassung der Rückstellung erforderlich werden.<br />
Die Sensitivität gegenüber Veränderungen der biometri schen<br />
Annahmen in der Lebensversicherung sowie bei lang fristigen<br />
Verträgen in der Krankenversicherung messen wir im<br />
Rahmen einer Embedded-Value-Analyse, siehe Seite 123.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss120<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Zinsrisiken<br />
Zu unterscheiden sind Zinsänderungs- und Zinsgarantierisiken.<br />
Zinsänderungsrisiken resultieren aus der Diskontierung<br />
der Deckungsrückstellung sowie von Teilen der Rückstellung<br />
für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle.<br />
Entsprechend den bilanziellen Bewertungsvorschriften wird<br />
der Diskontzins zu Vertragsbeginn fixiert und in der Regel<br />
im Vertragsverlauf nicht mehr angepasst. Insofern hängt<br />
die bilanzielle Bewertung dieser versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen zunächst nicht unmittelbar von der Höhe<br />
der Marktzinsen ab.<br />
Ökonomisch resultiert jedoch prinzipiell ein Zinsrisiko aus<br />
der Notwendigkeit, mit den Erträgen der Kapitalanlagen,<br />
welche die Rückstellungen bedecken, den kalkulatorisch<br />
zur Bewertung der Rückstellung verwendeten Diskontzins<br />
zu erwirtschaften.<br />
In der Lebensversicherung wird in der Regel über die<br />
gesamte Laufzeit eine implizite oder explizite Zinsgarantie<br />
auf der Basis eines zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />
fixierten Zinssatzes gewährt. Der zur Berechnung der<br />
Deckungs rück stellung verwendete Diskontzins ist für den<br />
überwiegenden Teil der Verträge in unseren Beständen<br />
identisch mit diesem Zinssatz. Aus dem Kapital anlageergeb<br />
nis ist – eventuell unter Einbeziehung des versicherungs<br />
technischen Ergebnisses – eine entsprechende<br />
Mindest verzinsung für die vertraglich garantierten Leistungen<br />
langfristig zu erwirtschaften. In der Kranken versicherung<br />
wird ebenfalls ein kalku lato rischer Diskontzins<br />
verwendet, um die Deckungsrückstellung zu bestimmen;<br />
dieser kann aber für langfristiges Geschäft grundsätzlich<br />
bei einer Beitragsanpassung verändert werden. Für das<br />
kurzfristige Geschäft besteht kein unmittelbares Zinsrisiko.<br />
Die für den Bestand relevanten Diskontzinsen für die<br />
Deckungs rückstellungen und die Rückstellung für noch<br />
nicht abgewickelte Versicherungsfälle können den Tabellen<br />
[16b] und [17a] des Konzernanhangs entnommen werden.<br />
In der deutschen Krankenversicherung wird darüber hinaus<br />
für die Beitragszuschlagsrückstellung und für die Rückstellung<br />
für Beitragsermäßigung im Alter, die nach HGB Teil der<br />
Deckungsrückstellung sind und gemäß IFRS in der Rückstellung<br />
für Beitragsrückerstattung auszuweisen sind, der<br />
auch bei der Beitragskalkulation gültige Diskontzins angewendet,<br />
der jedoch prinzipiell bei einer Beitragsanpassung<br />
innerhalb des zulässigen Rahmens zwischen 0 % und 3,5 %<br />
verändert werden kann.<br />
Den Rückstellungen, die nicht durch Depotforderungen<br />
bedeckt sind, stehen bedeckende Kapitalanlagen gegenüber.<br />
Das Hauptrisiko ergibt sich beim Auseinanderfallen<br />
der Laufzeiten dieser Kapitalanlagen und denen der Verpflichtungen<br />
(„Durations-Mismatch“) daraus, dass bei<br />
deutlich sinkenden Zinsen über die verbleibende Abwicklungsdauer<br />
der Verpflichtungen die Wiederanlageerträge<br />
hinter den Diskontzinsen zurückbleiben und sich daraus<br />
weitere Aufwendungen ergeben. Ein vollkommenes<br />
Laufzeiten-Matching der Verpflichtungen durch festverzinsliche<br />
Kapitalanlagen gleicher Laufzeiten wäre indes nicht<br />
sinnvoll, weil bei deutlich steigenden Zinsen die Versicherungsnehmer<br />
verstärkt ihre Stornorechte ausüben könnten<br />
und sich ein Liquiditätsbedarf für vorzeitige Auszahlungen<br />
ergeben würde.<br />
Die Sensitivität gegenüber dem Zinsrisiko messen wir im<br />
Rahmen einer Embedded-Value-Analyse, siehe Seite 123.<br />
Stornorisiken<br />
In der Rückversicherung ergibt sich ein Stornorisiko primär<br />
aus der mittelbaren Übernahme von Stornorisiken von<br />
den Zedenten. Durch eine geeignete Vertragsgestaltung<br />
werden in der Regel sowohl dieses Risiko als auch das wirtschaftliche<br />
Risiko einer außerplanmäßigen Kündigung von<br />
Rückversicherungsverträgen weitgehend ausgeschlossen.<br />
In der Lebensversicherung ist bei Verträgen mit Rückkaufrecht<br />
die bilanzierte versicherungstechnische Rückstellung<br />
grundsätzlich mindestens so hoch wie die zugehörigen<br />
Rückkaufswerte. Die Fortschreibung der aktivierten<br />
Abschlusskosten in der Lebensversicherung erfolgt unter<br />
Beachtung erwarteter Rückkäufe. Das Recht des Versicherungs<br />
nehmers auf eine beitragsfreie Fortführung des<br />
Vertrags bei angepassten garantierten Leistungen, das<br />
bei einigen Verträgen besteht, entspricht einem partiellen<br />
Storno und wird kalkulatorisch analog behandelt.<br />
Das Kapital wahlrecht bei der aufgeschobenen Rentenversicherung<br />
verschafft dem Versicherungsnehmer die<br />
Option, sich die Rente zu einem festgelegten Zeitpunkt<br />
durch eine Einmalzahlung abfinden zu lassen. Hier ergibt<br />
sich ein potenzielles Risiko, wenn bei einem Zinsniveau<br />
deutlich oberhalb des für die Rentenkalkulation verwendeten<br />
Diskontzinssatzes unerwartet viele Versicherungsnehmer<br />
ihr Wahlrecht ausüben. Es besteht jedoch keine<br />
unmittelbare Zins- oder Markt sensitivität, da die Ausübung<br />
des Wahlrechts aufgrund der vorhandenen Versicherungskomponente<br />
durch individuelle Faktoren beim Versicherungsnehmer<br />
entscheidend beeinflusst wird. Auch sind<br />
vertragliche Aspekte relevant; so ist in der betrieblichen
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss121<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Altersversorgung oder bei geförderten Produkten das<br />
Kapitalwahlrecht zum Teil ausgeschlossen oder stark einge<br />
schränkt. Beim nach IFRS 4 vorgeschriebenen Angemessen<br />
heitstest der versicherungstechnischen Passiva<br />
wird diese Option der Versicherungsnehmer explizit<br />
be rücksichtigt. In Abhängigkeit von den rechtlichen<br />
Rahmen bedingungen werden erwartete Übertragungswerte<br />
bei der Kalkulation der Rückstellungen in der Krankenversicherung<br />
berücksichtigt. Die hier jeweils zugrunde<br />
gelegten Annahmen werden regelmäßig überprüft.<br />
Die Sensitivität gegenüber einer Veränderung der Stornowahr<br />
scheinlichkeit in der Lebensversicherung sowie bei langfristigen<br />
Verträgen in der Krankenversicherung messen wir<br />
im Rahmen einer Embedded-Value-Analyse, siehe Seite 123.<br />
Sonstige Marktrisiken und eingebettete Derivate<br />
Neben der Zinsgarantie, die wir bei der Darstellung des<br />
Zinsrisikos analysieren, sind insbesondere Risiken aus der<br />
fondsgebundenen Lebensversicherung zu berücksichtigen.<br />
Andere eingebettete Derivate sind wirtschaftlich<br />
unwesentlich.<br />
Für die fondsgebundenen Versicherungsverträge in unseren<br />
Beständen werden die Kapitalanlagen für Rechnung und<br />
Risiko der Versicherungsnehmer gehalten. Somit ergibt sich<br />
hieraus kein unmittelbares Marktrisiko. Eine entsprechende<br />
Tarifgestaltung stellt sicher, dass die für eine garantierte<br />
Mindestleistung im Todesfall erforderlichen Beitragsanteile<br />
jeweils bedarfsgerecht entnommen werden, orientiert am<br />
aktuellen Fondsvermögen. Daneben können fondsgebundene<br />
Versicherungsverträge eine Bruttobeitragsgarantie<br />
enthalten, die in bestimmten Fällen durch einen Emittenten<br />
sichergestellt wird. Hierdurch reduziert sich unser Marktrisiko<br />
entsprechend, es besteht jedoch ein Forderungsausfallrisiko.<br />
Um dieses zu reduzieren, stellen wir hohe Anforderungen an<br />
die Bonität des Emittenten.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Für <strong>ERGO</strong> könnte ein Liquiditätsrisiko bestehen, wenn<br />
der Zahlungsmittelabfluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle<br />
und die mit dem Geschäft in Zusammenhang<br />
stehen den Kosten den Zahlungsmittelzufluss aus Beiträgen<br />
sowie aus Kapitalanlagen übersteigen würden. Für unser<br />
größten teils langfristiges Geschäft analysieren wir daher<br />
den zukünftig erwarteten Saldo aus Zahlungszuflüssen<br />
durch Beitragszahlungen und aus Zahlungsabflüssen durch<br />
die Auszahlung von Versicherungsleistungen und Kosten.<br />
Für das Geschäft am Bilanzstichtag ergeben sich dabei<br />
die in der Tabelle auf der folgenden Seite dargestellten<br />
zukünftig erwarteten versicherungstechnischen Zahlungssalden<br />
nach Laufzeitbändern. Da nur versicherungstechnische<br />
Zahlungsströme betrachtet werden, gehen<br />
Rückflüsse, die aus Kapitalerträgen und frei werdenden<br />
Kapitalanlagen resultieren, nicht in die Quantifizierungen<br />
ein. Unter Berück sichtigung der Rückflüsse aus Kapitalanlagen,<br />
deren Zahlungs ströme durch unser Asset Liability<br />
Management weitgehend mit denjenigen der Verpflichtungen<br />
abgestimmt sind, entstehen in den zukünftigen<br />
Erwartungen durchweg positive Positionen, sodass das<br />
Liquiditätsrisiko dieser Versicherungsverträge entsprechend<br />
minimiert ist.<br />
Bei diesen Schätzwerten ist zu beachten, dass diese in<br />
die Zukunft gerichteten Angaben mit einer beträchtlichen<br />
Unsicherheit verbunden sein können.<br />
Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko siehe Risikobericht,<br />
Seite 37.<br />
Versicherungsleistungsrisiko<br />
Das Versicherungsleistungsrisiko besteht darin, dass aus<br />
einer im Voraus festgesetzten Prämie Versicherungsleistungen<br />
erbracht werden müssen, die zwar in ihrem Umfang<br />
vorab vereinbart wurden, deren Höhe aber von zukünftigen<br />
Entwicklungen der Krankheitskosten und der Inanspruchnahme<br />
von Versicherungsleistungen abhängig sind. Die<br />
Leistungsversprechen spielen dabei eine besondere Rolle.<br />
Auch für die Zukunft gehen wir von einer weiteren Verbesserung<br />
der medizinischen Möglichkeiten hin zu mehr<br />
Anwendungen und damit mehr Kosten aus. Deshalb<br />
wird das Verhältnis der kalkulierten zu den erforderlichen<br />
Versicherungsleistungen ständig überwacht. Für Tarife, in<br />
denen die erforderlichen Versicherungsleistungen nicht<br />
nur vorübergehend von den kalkulierten Leistungen abweichen,<br />
wird eine Beitragsanpassung durchgeführt. Die für<br />
die Kalkulation herangezogenen Rechnungsgrundlagen
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss122<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Lebensversicherung – Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) 1 <strong>2012</strong> 2011<br />
Mio. € 2 Mio. € 2<br />
Bis zu einem Jahr − 3.298 − 2.713<br />
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren − 15.600 − 14.564<br />
Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 18.258 − 17.790<br />
Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 29.385 − 27.821<br />
Mehr als zwanzig Jahre − 37.614 − 35.985<br />
1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte)<br />
2 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle<br />
Krankenversicherung – Erwarteter zukünftiger versicherungstechnischer Zahlungsstrom (brutto) <strong>2012</strong> 2011<br />
Mio. € 1 Mio. € 1<br />
Bis zu einem Jahr 702 874<br />
Mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 950 2.000<br />
Mehr als fünf Jahre und bis zu zehn Jahren − 1.477 − 112<br />
Mehr als zehn Jahre und bis zu zwanzig Jahren − 11.458 − 11.008<br />
Mehr als zwanzig Jahre 2 − 51.865 − 77.702<br />
1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle<br />
2 Der Rückgang dieser Schätzung vom Jahr 2011 auf das Jahr <strong>2012</strong> ist auf eine Anpassung der zugrundeliegenden Annahmen zurückzuführen.<br />
werden vom jeweiligen Verantwortlichen Aktuar und in den<br />
Fällen, in denen der Treuhänder die Grundlagen begutachtet,<br />
auch von diesem als angemessen angesehen. Durch diese<br />
Maßnahmen wird das Versicherungsleistungsrisiko stark<br />
eingeschränkt und begrenzt. Das Risiko besonders hoher<br />
Einzelschäden und des starken Anstiegs der Schäden durch<br />
eine Pandemie wird durch ein spezielles Rückversiche rungskonzept<br />
begrenzt.<br />
Maßnahmen zur Risikominderung<br />
Die Produktgestaltung sorgt für eine substanzielle Risikominderung.<br />
Überwiegend werden vorsichtige Rechnungsgrundlagen<br />
zur Festlegung der garantierten Leistungen<br />
verwendet; die Versicherungsnehmer erhalten über die<br />
garantierten Leistungen hinaus eine erfolgsabhängige<br />
Überschussbeteiligung. Aufgrund der entsprechenden<br />
Margen in den Rechnungsgrundlagen ist es auch unter<br />
moderat veränderten Annahmen möglich, die ausgesprochenen<br />
Garantien zu erbringen, ohne die Rückstellungen<br />
anpassen zu müssen. Bei adversen Entwicklungen tragen<br />
Teile der Rückstellung für Beitragsrückerstattung nach<br />
nationalen Vorschriften, Teile der Rückstellung für latente<br />
Beitragsrückerstattung aufgrund sonstiger Umbewertungen<br />
sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen,<br />
aufgrund derer wir Rückstellungen für latente<br />
Beitragsrückerstattung gebildet haben, erheblich zum<br />
Risikoausgleich bei.<br />
In der Krankenversicherung besteht zusätzlich bei den<br />
meisten langfristigen Verträgen die Möglichkeit, die<br />
Beiträge anzupassen. Sofern abzusehen ist, dass die An -<br />
nah men der Kalkulation nachhaltig nicht ausreichen,<br />
den Aufwand für Versicherungsfälle zu decken oder die<br />
tatsächlichen Sterblichkeiten wesentlich von den kalkulierten<br />
abweichen, können die Beiträge in der Regel entsprechend<br />
angehoben werden. Dadurch sind die wirtschaftlichen<br />
und bilanziellen Auswirkungen sowohl von<br />
Kostensteigerungen im Gesundheitswesen als auch von<br />
nachhaltigen Veränderungen der Morbidität eng begrenzt.<br />
Zu unseren Risikomanagement-Prozessen siehe auch<br />
Risiko bericht, Seite 31 ff.<br />
Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Mit einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 werden die<br />
versicherungstechnischen Rückstellungen und die aktivierten<br />
Abschlusskosten regelmäßig auf ihre Angemessenheit<br />
überprüft. Wenn sich dabei herausstellt, dass die mit den<br />
bisherigen Annahmen über die biometrischen Rechnungsgrundlagen,<br />
über die Diskontierung der Rückstellungen<br />
und über das Storno kalkulierten Beträge insgesamt nicht<br />
mehr ausreichend sind, erfolgt eine Anpassung. Dabei sind<br />
insbesondere die Möglichkeiten zur Überschussanpassung<br />
zu berücksichtigen. In der Krankenversicherung kann der<br />
Rechnungszins angepasst werden, wenn eine Anpassung<br />
des kalkulatorischen Rechnungszinses im Rahmen einer<br />
Beitragsanpassung erforderlich wird.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss123<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Sofern eine Anpassung erforderlich ist, erfassen wir einen<br />
Fehlbetrag erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung.<br />
Quantitative Auswirkungen von Veränderungen der<br />
Annahmen auf das langfristige Versicherungsgeschäft<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> misst die Sensitivität<br />
ihres langfristigen Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfts<br />
mithilfe einer ökonomischen Bewertung,<br />
basierend auf den Market Consistent Embedded Value<br />
Principles and Guidance des CFO-Forums, siehe Seite<br />
12. Dabei werden mehr als 97 (94) % des langfristigen<br />
Versicherungsgeschäfts abgedeckt. Die Abweichungen<br />
gegenüber der Einbeziehung des gesamten Versicherungsbestandes<br />
sind vernachlässigbar.<br />
Die hier angegebenen Sensitivitäten messen die Auswirkung<br />
von Veränderungen der Kalkulationsgrundlagen und<br />
der Kapitalmarktparameter auf den berechneten ökonomischen<br />
Wert unseres Geschäfts. Dabei sind Maßnahmen zur<br />
Risikominderung sowie steuerliche Effekte berücksichtigt.<br />
<strong>ERGO</strong> hält unverändert an den strengen Vorschriften einer<br />
marktkonsistenten Bewertung zum Jahresende fest.<br />
Embedded-Value-Sensitivitäten 1 <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Embedded Value am Bilanzstichtag 2.728 875<br />
Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsanstieg um 100 BP 2.298 2.369<br />
Veränderung bei einem nachhaltigen Zinsrückgang um 100 BP − 3.769 − 4.009<br />
Veränderung bei einem Rückgang des Werts von Aktien und Grundbesitz um 10 % − 176 − 210<br />
Veränderungen bei einem Anstieg der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Sterblichkeitsrisiko − 42 − 48<br />
Veränderungen bei einem Rückgang der Sterblichkeit um 5 % bei Verträgen mit überwiegendem Langlebigkeitsrisiko − 180 − 186<br />
Veränderung bei einem Anstieg der Morbidität um 5 % − 73 − 85<br />
Veränderung bei einem Anstieg der Stornowahrscheinlichkeit um 10 % 140 112<br />
1 Beiträge abzüglich zum Bilanzstichtag garantierter Leistungen und Kosten (ohne Berücksichtigung fondsgebundener Produkte)<br />
[34b] Risiken aus dem Kompositversicherungsgeschäft<br />
Für diese Versicherungsverträge ist insbesondere das<br />
Schätzrisiko in Bezug auf die Höhe des erwarteten Schadenbedarfs<br />
für zukünftige Schäden aus laufenden Versicherungsverträgen<br />
(Beitragsrisiko) sowie für bereits eingetretene<br />
Versicherungsfälle (Reserverisiko) von Bedeutung. Um<br />
den Schadenbedarf zu schätzen, werden auch Kostensteigerungen<br />
berücksichtigt. Für Teile des Bestands besteht<br />
ein Zinsrisiko. Darüber hinaus ist das Liquiditätsrisiko zu<br />
berücksichtigen.<br />
Grundlage für die Bewertung des übernommenen Risikos<br />
ist eine Einschätzung der Schadenhäufigkeit, die für einen<br />
Vertrag oder ein Portfolio von Verträgen erwartet wird.<br />
Daneben ist die Schätzung der Schadenhöhe erforderlich,<br />
aus der sich eine mathematische Verteilung der erwarteten<br />
Schäden ergibt. Als Ergebnis liefern diese beiden Schritte<br />
eine Schätzung für den erwarteten Gesamtschaden in<br />
einem Portfolio. Als drittes Element sind die erwarteten<br />
Zahlungsströme für die Abwicklung eingetretener Schäden<br />
zu schätzen, die sich häufig über mehrere Jahre erstreckt.<br />
Beitragsrisiken<br />
Je nach Versicherungszweig sind unsere Bestände in<br />
unterschiedlichem Maß Schätzrisiken ausgesetzt. Aus den<br />
Schadenquoten und den Schaden‐/Kostenquoten der<br />
vergangenen Jahre lassen sich Rückschlüsse auf die historischen<br />
Schwankungsanfälligkeiten in den Versicherungszweigen<br />
sowie mögliche wechselseitige Abhängigkeiten<br />
ziehen. Die Volatilitäten sind sowohl auf Schwankungen<br />
der Schadenbelastungen als auch der Marktpreisniveaus<br />
für die gewährten Deckungen zurückzuführen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss124<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Beiträge sowie Schaden- und Kostenbelastung<br />
<strong>2012</strong> 2011 2010 2009<br />
nach Versicherungszweigen<br />
Bruttobeiträge in Mio. €<br />
Kraftfahrt 1.669 1.730 1.724 1.534<br />
davon Kraftfahrt Haftpflicht 936 942 910 808<br />
davon Kraftfahrt sonstiges 733 788 814 726<br />
Unfall 838 875 902 888<br />
Feuer/Sach 776 827 773 736<br />
Haftpflicht 584 560 532 516<br />
Transport/Luftfahrt 187 167 154 127<br />
Sonstige 801 754 735 693<br />
Rechtsschutz 1.045 1.009 968 942<br />
Gesamt 5.899 5.922 5.787 5.436<br />
Schadenquote in % (netto)<br />
Kraftfahrt 79,6 87,2 88,2 83,2<br />
davon Kraftfahrt Haftpflicht 85,1 89,6 90,6 84,7<br />
davon Kraftfahrt sonstiges 72,1 84,2 85,2 81,3<br />
Unfall 41,0 39,9 35,3 33,1<br />
Feuer/Sach 66,4 63,3 68,6 55,4<br />
Haftpflicht 62,5 56,8 46,1 55,0<br />
Transport/Luftfahrt 58,1 40,1 64,8 67,1<br />
Sonstige 51,9 51,8 52,3 53,0<br />
Rechtsschutz 55,5 55,0 55,2 57,7<br />
Gesamt 62,2 62,9 62,5 59,8<br />
Schaden‐/Kostenquote in % (netto)<br />
Kraftfahrt 105,1 113,2 113,9 108,0<br />
davon Kraftfahrt Haftpflicht 110,3 115,5 115,5 109,6<br />
davon Kraftfahrt sonstiges 98,1 110,3 112,1 106,0<br />
Unfall 78,5 77,0 72,2 68,5<br />
Feuer/Sach 103,8 100,3 104,7 90,7<br />
Haftpflicht 95,5 90,8 78,9 86,5<br />
Transport/Luftfahrt 99,1 87,8 94,4 93,1<br />
Sonstige 95,4 95,9 96,0 97,0<br />
Rechtsschutz 97,2 97,5 96,8 97,8<br />
Gesamt 97,2 98,3 97,0 93,5<br />
Bei der Abschätzung und Preiskalkulation übernommener<br />
Risiken spielt in allen Versicherungszweigen die Einschätzung<br />
der technischen, sozialen und demografischen<br />
Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle.<br />
In der Haftpflichtversicherung und in Teilen der Kraftfahrtversicherung<br />
ist darüber hinaus die Entwicklung der<br />
ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von<br />
Bedeutung. In den Sparten, in denen eine hohe Sensitivität<br />
in Bezug auf die zugrunde liegenden Annahmen über<br />
Naturkatastrophen besteht, beziehen wir bei der Abschätzung<br />
dieser Risiken erwartete Trends mit ein.<br />
Wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Prämien risikogerecht<br />
kalkuliert haben. Mit einer gezielten Annahmepolitik,<br />
strengen Zeichnungsrichtlinien, Vollmachts- sowie<br />
Kompetenzregelungen wird die Eingrenzung von Risiken<br />
sichergestellt. Das systematische Controlling der Bestände<br />
und die regelmäßige Nachkalkulation der Prämien stellen<br />
sicher, dass Prämieneinnahmen und Schadenzahlungen<br />
in einem angemessenen Verhältnis stehen.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss125<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Reserverisiken<br />
Bei der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
besteht die Unsicherheit einer Besser- oder<br />
Schlechterabwicklung (Reserverisiko). Dabei wird insbesondere<br />
auf Situationen geachtet, in denen die Mittel, die<br />
für künftige Schadenzahlungen zurückgestellt wurden,<br />
möglicherweise unzureichend sind.<br />
Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für noch<br />
nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind Annahmen, die<br />
auf einer Analyse der historischen Schadenentwicklungsdaten<br />
von verschiedenen Versicherungszweigen beruhen.<br />
Um diese Daten zu analysieren und zu bewerten, setzen<br />
wir verschiedene etablierte aktuarielle Methoden ein. Diese<br />
berücksichtigen die unterschiedlichen Preis-, Deckungs-,<br />
Leistungs- und Inflationsniveaus. Dabei nutzen wir das in<br />
unseren Schaden- und Underwriting-Abteilungen vorhandene<br />
Spezialwissen und berücksichtigen alle bereits absehbaren<br />
zukünftigen Trends. Wir beobachten unsere Abwicklungsergebnisse<br />
kontinuierlich und gewährleisten dadurch,<br />
dass die Annahmen, die der Bewertung der Rückstellungen<br />
zugrunde liegen, immer den aktuellen Kenntnisstand<br />
widerspiegeln. Folglich kann sich bei der Abwicklung der<br />
Rückstellungen die Notwendigkeit ergeben, die ursprünglichen<br />
Einschätzungen des Schadenbedarfs zu revidieren<br />
und die Rückstellungen anzupassen.<br />
Für zukünftige Versicherungsrisiken aus bereits gezeichnetem<br />
Versicherungsgeschäft kann der tatsächliche<br />
Schadenbedarf vom erwarteten Schadenbedarf abweichen.<br />
Im Rahmen eines Angemessenheitstests nach IFRS 4<br />
wird überprüft, ob der erwartete Schadenbedarf inklusive<br />
Kosten höher ist als die erwarteten verdienten Beiträge<br />
zuzüglich der erwarteten anteiligen Kapitalanlageergebnisse.<br />
In einem solchen Fall erfolgt die Bildung zusätzlicher<br />
Rückstellungen. Auf Basis der Erfahrungen zurückliegender<br />
Jahre werden die entsprechenden Rückstellungen gebildet.<br />
Weder bei den Schadenquoten noch bei den Abwicklungsergebnissen<br />
haben sich in der Vergangenheit größere<br />
Schwankungen gezeigt.<br />
Die Entwicklung unserer Schadenrückstellungen sowie<br />
die entsprechenden Abwicklungsergebnisse sind unter [17]<br />
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle<br />
dargestellt.<br />
Zinsrisiken<br />
Ökonomisch resultiert prinzipiell ein Zinsrisiko aus der<br />
Notwendigkeit, mit den Erträgen der Kapitalanlagen,<br />
welche die Rückstellungen bedecken, den kalkulatorisch<br />
zur Bewertung der Rückstellung verwendeten Diskontzins<br />
zu erwirtschaften. Bilanziell betrifft das Zinsrisiko nur die<br />
Teile der versicherungstechnischen Rückstellungen, die<br />
diskontiert werden. Dieses Risiko ergibt sich für uns aus<br />
den Deckungsrückstellungen für Unfallversicherung mit<br />
Beitragsrückgewähr (UBR) und Rentenversicherungsfälle.<br />
Da jedoch lediglich ca. 10,2 % der in diesem Zusammenhang<br />
zu betrachtenden Deckungs- und Schadenrückstellungen<br />
diskontiert sind, ist dieses Risiko als gering<br />
einzuschätzen. Falls die Kapitalerträge die Aufwände, die<br />
durch die Diskontierung entstehen, nicht decken würden,<br />
entstünden nicht einkalkulierte Verluste. In diesem Fall<br />
könnte eine Reserveanpassung erforderlich sein. Umgekehrt<br />
würden bei höheren Kapitalerträgen unvorhergesehene<br />
Gewinne entstehen.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Liquiditätsrisiken könnten sich ergeben, wenn der Zahlungs -<br />
mittelabfluss durch Zahlungen für Versicherungsfälle und<br />
die mit dem Geschäft in Zusammenhang stehenden<br />
Kosten den Zahlungsmittelzufluss aus Beiträgen sowie<br />
aus Kapitalanlagen übersteigen würde. In der Kompositversicherung<br />
ist zu differenzieren zwischen Zahlungen<br />
für Versicherungsfälle, für die bereits in den Vorjahren<br />
Schadenrückstellungen gebildet wurden, und unmittelbaren<br />
Zahlungen, das heißt Zahlungen für Schäden, die im<br />
laufenden Geschäftsjahr angefallen sind. Soweit für Versicherungsfälle<br />
Schadenrückstellungen gebildet werden,<br />
lässt sich das Liquiditätsrisiko durch unser Asset Liability<br />
Management, bei dem sich die Kapitalanlage am Charakter<br />
der Verpflichtungen orientiert, minimieren. Die unmittelbaren<br />
Zahlungen stellen nur einen Teil der insgesamt zu<br />
leistenden Zahlungen dar, deren Anteil nach unseren<br />
Erfahrungen im Zeitablauf stabil ist, sodass sich auch diesbezüglich<br />
die Liquiditätsrisiken durch das Asset Liability<br />
Management entsprechend reduzieren lassen.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt, dass in den zurückliegenden<br />
Kalenderjahren durchweg eine positive Liquiditäts situation<br />
vorlag.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss126<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Zahlungsflüsse und liquide Mittel<br />
der einzelnen Kalenderjahre (brutto) 1 <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2010<br />
Mio. €<br />
2009<br />
Mio. €<br />
2008<br />
Mio. €<br />
Prämieneingang 5.899 5.922 5.787 5.436 5.041<br />
Schadenzahlungen Geschäftsjahr 1.776 1.828 1.871 1.686 1.430<br />
Schadenzahlungen Vorjahre 1.638 1.605 1.423 1.319 1.267<br />
Kosten 2.037 2.039 1.965 1.799 1.601<br />
Liquide Mittel 448 450 529 632 743<br />
1 Nach Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle<br />
Weitere Angaben zum Liquiditätsrisiko siehe Risikobericht,<br />
Seite 37.<br />
Auswirkungen von Veränderungen der versicherungstechnischen<br />
Annahmen auf das Eigenkapital sowie die<br />
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Bei der Überwachung unseres Bestands überprüfen wir, ob<br />
die ursprünglichen Annahmen anzupassen sind. Mit dem<br />
Angemessenheitstest nach IFRS 4 überprüfen wir den<br />
unter aktualisierten Annahmen erwarteten Schadenbedarf.<br />
Dabei werden unsere Maßnahmen zur Risikominderung<br />
berücksichtigt. Ist es erforderlich, die versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen anzupassen, erfassen wir dies in<br />
der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.<br />
Maßnahmen zur Risikominderung<br />
Durch eine Zeichnungspolitik, die auf eine systematische<br />
Diversifikation abzielt, also die möglichst breite Mischung<br />
und Streuung von Einzelrisiken, reduzieren wir die Volatilität<br />
für unser Versicherungsportfolio insgesamt erheblich.<br />
Aufgrund der starken Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft<br />
ergeben sich zum einen nur geringe Risiken in<br />
Bezug auf zukünftige Cashflows und zum anderen eine<br />
geringe Exponierung gegenüber Groß- und Größtschäden.<br />
Durch unsere Rückversicherungsprogramme sind hohe<br />
Einzelschäden und daraus resultierende hohe Haftungssummen<br />
sowie die Auswirkungen von Kumulereignissen<br />
wirksam begrenzt und damit im Sinne einer ertragsorientierten<br />
Unternehmenssteuerung in ihrem negativen Einfluss<br />
planbar gestaltet. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen<br />
wir uns risikobezogener Rückversicherungslösungen. Mit<br />
der passiven Rückversicherung verfolgen wir insbesondere<br />
die Zielsetzung, die Volatilität der Nettoergebnisse<br />
zu reduzieren. Dadurch verringert sich das betriebsnotwendige<br />
Eigenkapital, und gleichzeitig verbessert sich die<br />
Planbarkeit der Ergebnisse. Zur Ermittlung unseres Rückversicherungsbedarfs<br />
analysieren wir regelmäßig unter<br />
anderem die Brutto-/Netto-Exponierung unserer Versicherungsbestände<br />
mit besonderem Fokus auf den Bereich der<br />
Kumulgefahren und leiten daraus Handlungsfelder für die<br />
Steuerung der Rückversicherungsstruktur ab.<br />
Aufgrund der besonderen Bedeutung der Elementarversicherungen<br />
und der damit einhergehenden Exponierung<br />
der Gesellschaften werden die Bestände regelmäßig<br />
anhand anerkannter aktuarieller Methoden evaluiert. Die<br />
Ergebnisse dieser Analysen bilden die Grundlage für Art<br />
und Höhe der Naturkatastrophen-Schutzprogramme. Die<br />
jeweiligen Netto-Selbstbehalte stellen für die Gesellschaften<br />
finanziell verkraftbare Größen dar. In den Privatkundensparten<br />
liegen sehr homogene Bestände vor. Trotzdem<br />
werden im Rahmen der internen Risikomodellierung Groß-,<br />
Kumul- und Basisschäden modelliert und die Wirkung der<br />
aktuellen Rückversicherungsstruktur daran getestet. Dabei<br />
werden für Groß- und Kumulschäden die derzeit gebräuchlichen<br />
Verteilungsannahmen (Pareto und verallgemeinerte<br />
Pareto) für die Schadenhöhe verwendet. Dieses interne<br />
Risikomodell wird zusätzlich zur Steuerung des Rückversicherungsbedarfs<br />
verwendet und ist Teil des internen<br />
Risikomanagement-Prozesses. Die Gewerbe- und Industriesparten<br />
sind aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Höhe<br />
der jeweiligen Versicherungswerte durch eine Heterogeni tät<br />
der Bestände geprägt. Im Rahmen einer internen Risikomodellierung<br />
werden daher Groß-, Kumul- und Basisschäden<br />
sehr individuell bewertet, und dementsprechend<br />
wird die Auswirkung der jeweils aktuellen, ebenfalls sehr<br />
individuellen Rückversicherungsstruktur permanent daran<br />
getestet und bei Bedarf angepasst. Bedarfsweise werden<br />
hohe Einzelrisiken über Mitversicherungsgeschäfte oder<br />
fakultative Rückversicherungslösungen diversifiziert.<br />
Zudem schaffen wir, wo es nach nationalen Versicherungsaufsichts-<br />
und Rechnungslegungsregeln geboten ist,<br />
Rückstellungen für Schwankungen im Ergebnisverlauf, die<br />
jedoch keinen Eingang in unseren IFRS-Konzernabschluss<br />
finden.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss127<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
[34c] Bonitätsrisiken aus passivem Rückversicherungsgeschäft<br />
Für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft<br />
ist darüber hinaus das Ausfallrisiko relevant.<br />
Für die in Rückdeckung gegebenen Rückstellungen ergeben<br />
sich Bonitäten unserer Rückversicherer gemäß unten<br />
stehen der Tabelle.<br />
Hiervon sind 96 % unmittelbar durch Depots besichert. Ein<br />
Bonitätsrisiko für diesen Anteil entfällt. Angaben zu Risiken<br />
aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft<br />
machen wir im Risikobericht auf Seite 34.<br />
In Rückdeckung gegebene versicherungstechnische Rückstellungen nach Rating <strong>2012</strong><br />
%<br />
2011<br />
%<br />
AAA 4 3<br />
AA 80 62<br />
A 15 13<br />
BBB und geringer − −<br />
Kein Rating verfügbar 2 22<br />
[34d] Marktpreisrisiko aus Finanzinstrumenten – Sensitivitätsanalyse<br />
Die Sensitivitätsanalyse zeigt den Effekt von Kapitalmarktereignissen<br />
auf den Wert der Kapitalanlagen sowie die<br />
entsprechenden Auswirkungen auf die Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung.<br />
Aktien-, Zins- und Währungssensitivitäten<br />
werden unabhängig voneinander, das heißt<br />
ceteris paribus, durchgeführt. Die Basis dafür ist die<br />
Bestimmung der Marktwertänderung unter ausgewählten<br />
Kapitalmarktszenarien, die wie folgt durchgeführt wird:<br />
Der Analyse der Aktien und Aktienderivate liegt eine Marktwertänderung<br />
von ± 10 % und ± 30 % des deltagewichteten<br />
Exposure zugrunde. Beteiligungen und alternative Anlagen<br />
(Private Equity, Hedgefonds und Commodities) werden<br />
zusammen mit den Aktien analysiert. Für zinssensitive<br />
Instrumente hingegen wird die Marktwertänderung einer<br />
globalen Zinsänderung in Höhe von + 100 BP, ± 50 BP und<br />
− 25 BP über Duration und Konvexität bestimmt. Die Reaktion<br />
von Zinsderivaten auf die Marktwertänderung des<br />
Underlyings wird über das Delta des Derivats berücksichtigt.<br />
Währungsveränderungen betreffen sowohl zins- als<br />
auch aktiensensitive Instrumente und den Beteiligungsbereich.<br />
Die Bestimmung der Sensitivität von Instrumenten<br />
in Fremdwährung erfolgt durch Multiplikation des Euro-<br />
Marktwerts mit der angenommenen Wechselkursänderung<br />
von ± 10 %.<br />
Die im Folgenden aufgeführten Effekte der Kapital marktereignisse<br />
berücksichtigen nicht die Steuer sowie die Rückstellung<br />
für Beitrags rück erstattung (Bruttodar stellung).<br />
Das heißt, die Analyse berücksichtigt nicht die Effekte, die<br />
sich aufgrund der Überschussbeteiligung der Versiche rungsnehmer<br />
in der Personenversicherung ergeben. Die nachfolgend<br />
dargestellten Auswirkungen auf die Ergebnisse und<br />
das Eigenkapital würden sich bei Berücksichtigung dieser<br />
Effekte erheblich reduzieren. Es wird auch davon ausgegangen,<br />
dass die Änderungen am Kapitalmarkt instantan<br />
eintreten und damit Limitsysteme und aktives Gegensteuern<br />
nicht greifen. Bei der Analyse wurden ca. 99 % der Kapitalanlagen<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> berücksichtigt.<br />
Marktpreisrisiko Aktien<br />
Ein Anstieg der Aktienkurse wirkt sich zum überwiegenden<br />
Teil erfolgsneutral im Eigenkapital aus. Bei einem Kursanstieg<br />
resultierende Abschreibungen auf Absicherungen<br />
werden erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
realisiert. Ein Rückgang der Aktienkurse hingegen<br />
spiegelt die Wertänderung zum Großteil in der Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
wider. Hier werden Abschreibungen<br />
auf Aktien realisiert, die teilweise durch die ebenfalls<br />
erfolgswirksamen Zuschreibungen der Absicherungen<br />
kompensiert werden.<br />
Die nicht linearen Effekte von Aktienoptionen oder anderen<br />
asymmetrischen Strategien sind wegen des gewählten<br />
delta gewichteten Ansatzes in dieser Darstellung nicht<br />
berücksichtigt.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss128<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Marktwertveränderung aktienkurssensitiver<br />
Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />
Kapitalanlagen<br />
Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1 Gewinn/Verlust 1<br />
Eigenkapital 1<br />
Aktienkursveränderung<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Anstieg um 30 % − 129 590 − 123 352<br />
Anstieg um 10 % − 53 197 − 41 117<br />
Rückgang um 10 % − 54 − 88 − 42 − 35<br />
Rückgang um 30 % − 255 − 169 − 158 − 69<br />
Marktwerte zum 31.12. 2.674 1.876<br />
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)<br />
Marktpreisrisiko Zinsen<br />
Die Berechnung der Marktpreisveränderung der zinssensitiven<br />
Kapitalanlagen erfolgt durch eine Parallelverschiebung der<br />
Zinskurve und eine Neubewertung der festverzinslichen<br />
Wertpapiere und Zinsderivate aufgrund ihrer Duration und<br />
Konvexität. Cash-Bestände und andere Derivate gehen in<br />
die Berechnung nicht ein. Die wesentlichen strategischen<br />
Zinsderivate sind Receiver-Swaps und Swaptions. Zur<br />
tak tischen Steuerung werden Renten-Futures eingesetzt.<br />
Die festverzinslichen Kapitalanlagen der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
reagieren auf Zinsänderungen marktwertig<br />
ähnlich einer Kupon-Anleihe mit ca. acht Jahren Restlauf<br />
zeit. Da ein Teil der Kapitalanlagen zu fortgeführten<br />
An schaffungskosten bewertet wird, weichen die ausgewiesenen<br />
Effekte jedoch hiervon ab.<br />
Die Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung sind im Vergleich zu den Auswirkungen auf das<br />
Eigenkapital bei Zinsänderungen gering, da der größte<br />
Teil der Wertänderungen der festverzinslichen Anlagen<br />
erfolgsneutral über das Eigenkapital gebucht wird. Auch<br />
werden rund 50 % der bei dieser Analyse berücksichtigten<br />
Kapitalanlagen zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertet, sodass Veränderungen der Marktwerte im<br />
Abschluss keine Auswirkungen haben.<br />
Ökonomisch steht dem Eigenkapitaleffekt der festverzinslichen<br />
Kapitalanlagen die Änderung des ökonomischen<br />
Werts der Verbindlichkeiten gegenüber. Deshalb steuert<br />
unser Asset Liability Management die Kapitalanlagen so,<br />
dass sich die Wirkung von Zinsänderungen auf den Wert<br />
der Kapitalanlagen und auf den ökonomischen Wert der<br />
Verbindlichkeiten weitgehend aufheben. Diese Gegenposition<br />
ist jedoch bilanziell nicht wirksam, da bilanziell<br />
wesentliche Teile der Verbindlichkeiten nicht auf der Basis<br />
der aktuellen Zinskurven bewertet werden.<br />
Marktwertveränderung<br />
Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />
zinssensitiver Kapitalanlagen<br />
Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1 Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1<br />
Zinsveränderung<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Anstieg um 100 BP − 338 − 3.158 − 352 − 2.710<br />
Anstieg um 50 BP − 188 − 1.633 − 201 − 1.397<br />
Rückgang um 25 BP 108 856 119 730<br />
Rückgang um 50 BP 224 1.739 251 1.480<br />
Marktwerte zum 31.12. 122.377 110.487<br />
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss129<br />
Erläuterungen zu Risiken aus<br />
Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten<br />
Marktpreisrisiko Wechselkurse<br />
Etwas weniger als die Hälfte des berücksichtigten Fremdwährungsexposure<br />
resultiert aus dem Britischen Pfund,<br />
etwa ein Drittel aus US Dollar-notierten Investments. Die<br />
geringe Sensitivität gegenüber Wechselkursveränderungen<br />
ist auf eine umfassende Währungsabsicherung zurückzuführen.<br />
Bei dieser Analyse ist ein Anstieg um 10 % im<br />
Wechselkurs als eine Aufwertung der ausländischen<br />
Währung um 10 % im Vergleich zum Euro zu verstehen.<br />
Marktwertveränderung wechselkurssensitiver<br />
Auswirkung auf den Auswirkung auf das Auswirkung auf den Auswirkung auf das<br />
Kapitalanlagen<br />
Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1 Gewinn/Verlust 1 Eigenkapital 1<br />
Wechselkursveränderung<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Anstieg um 10 % 173 19 154 18<br />
Rückgang um 10 % − 173 − 19 − 154 − 18<br />
Marktwerte zum 31.12. 5.219 3.868<br />
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
130<br />
Konzernabschluss<br />
Sonstige Angaben<br />
[35] Personalaufwand<br />
Personalaufwand <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Löhne und Gehälter 1.419,1 1.506,4<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 299,6 299,8<br />
Aufwendungen für Altersversorgung 100,9 99,0<br />
Gesamt 1.819,5 1.905,2<br />
[36] Langfristiger Incentive-Plan<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> und einzelne ihrer<br />
Tochtergesellschaften legten in den Jahren 2002 − 2009<br />
im jährlichen Abstand langfristige Incentive-Pläne für die<br />
Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Geschäftsführer<br />
auf. Diese Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung<br />
zielt auf die nachhaltige Steigerung des Aktienkurses<br />
der Münchener-Rück-Aktie ab. Die Berechtigten<br />
erhielten eine bestimmte Anzahl Wertsteigerungsrechte,<br />
die nur ausgeübt werden können, wenn eine zweijährige<br />
Sperrfrist eingehalten wird, die Münchener-Rück-Aktie<br />
seit Planbeginn um mindestens 20 % gestiegen und der<br />
Euro Stoxx 50 wenigstens zweimal über einen Zeitraum<br />
von drei Monaten während der insgesamt siebenjährigen<br />
Planlaufzeit übertroffen worden ist. Der Bruttobetrag, der<br />
aus der Ausübung der Wertsteigerungsrechte erzielt werden<br />
kann, ist begrenzt auf eine Steigerung um maximal<br />
150 % des Basiskurses. Bisher konnten aus den Plänen, die<br />
2003 − 2006 und 2009 aufgelegt wurden, Wertsteigerungsrechte<br />
ausgeübt werden. Nachfolgend werden die langfristigen<br />
Incentive-Pläne dargestellt, deren Laufzeit zu Beginn<br />
des Berichtsjahres noch nicht beendet war.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss131<br />
Sonstige Angaben<br />
Incentive-Plan 2009 2008 2007 2006 2005<br />
Planbeginn 01.07.2009 01.07.2008 01.07.2007 01.07.2006 01.07.2005<br />
Planende 30.06.2016 30.06.2015 30.06.2014 30.06.2013 30.06.<strong>2012</strong><br />
Basiskurs 97,57 € 121,84 € 134,07 € 108,87 € 88,10 €<br />
Innerer Wert <strong>2012</strong> für ein Recht 36,83 € 12,56 € 0,33 € 25,53 € 46,30 €<br />
Beizulegender Zeitwert <strong>2012</strong> für ein Recht 36,83 € 12,99 € 7,06 € 25,53 € −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2004 − − − − −<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − −<br />
Zugang − − − − 158.648<br />
Ausgeübt − − − − −<br />
Verfallen − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2005 − − − − 158.648<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − −<br />
Zugang − − − 130.667 −<br />
Ausgeübt − − − − −<br />
Verfallen − − − − 3.072<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2006 − − − 130.667 155.576<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − −<br />
Zugang − − 94.115 − −<br />
Ausgeübt − − − − 30.486<br />
Verfallen − − 10.422 6.849 −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2007 − − 83.693 123.818 125.090<br />
Ausübbar am Jahresende − − − − 125.090<br />
Zugang − 132.306 − − −<br />
Ausgeübt − − − − 16.983<br />
Verfallen − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2008 − 132.306 83.693 123.818 108.107<br />
Ausübbar am Jahresende − − − 123.818 108.107<br />
Zugang 118.979 5.707 3.605 5.868 −<br />
Ausgeübt − − − − 13.304<br />
Verfallen − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2009 118.979 138.013 87.298 129.686 94.803<br />
Ausübbar am Jahresende − − 87.298 129.686 94.803<br />
Zugang − − − − −<br />
Ausgeübt − − − − 43.953<br />
Verfallen − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2010 118.979 138.013 87.298 129.686 50.850<br />
Ausübbar am Jahresende − 138.013 87.298 129.686 50.850<br />
Zugang − − − − −<br />
Ausgeübt − − − − 26.957<br />
Verfallen − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember 2011 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893<br />
Ausübbar am Jahresende 118.979 138.013 87.298 129.686 23.893<br />
Zugang − − − − −<br />
Ausgeübt 109.813 − − 121.603 23.893<br />
Verfallen − − − − −<br />
Zahl der Rechte am 31. Dezember <strong>2012</strong> 9.166 138.013 87.298 8.083 −<br />
Ausübbar am Jahresende 9.166 138.013 87.298 8.083 −
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss132<br />
Sonstige Angaben<br />
[37] Kapitalflussrechnung<br />
Zur Kommentierung der Kapitalflussrechnung siehe<br />
Lagebericht Seite 25 f.<br />
[38] Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen<br />
0,7 (0,8) Mio. €.<br />
Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder für ihre Tätigkeiten<br />
im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen<br />
beliefen sich auf 8,3 (8,2) Mio. €. Ehemalige<br />
Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten<br />
4,4 (5,1) Mio. €; für laufende Pensionen und Anwart schaften<br />
auf Pensionen für diesen Personenkreis wurden 48,1 (41,2)<br />
Mio. € zurückgestellt.<br />
Die Übersicht über die Mitglieder des Aufsichtsrats und des<br />
Vorstands befindet sich auf den Seiten 14 und 15. Sie ist ein<br />
Bestandteil des Konzernanhangs.<br />
[39] Gruppenzugehörigkeit<br />
Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> in<br />
München, München, hält zum 31. Dezember <strong>2012</strong> un mittelbar<br />
und über ihre Tochtergesellschaft P. A. N. GmbH & Co.<br />
KG, Grünwald, 100,00 % des gezeichneten Kapitals der <strong>ERGO</strong><br />
<strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>AG</strong>, Düsseldorf, hat zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
den vorliegenden Konzernabschluss nach den International<br />
Financial Reporting Standards aufgestellt und wird darüber<br />
hinaus in den Konzernabschluss der Münche ner Rückversicherungs-Gesellschaft<br />
<strong>AG</strong> in München einbe zogen.<br />
Die Konzernabschlüsse werden über die Internetseite des<br />
Unternehmensregisters zugänglich gemacht. Auf Wunsch<br />
sind sie bei den Gesellschaften erhältlich.<br />
[40] Abschlussprüferhonorare<br />
Für Leistungen, die der Konzernabschlussprüfer (KPMG<br />
Bayerische Treuhandgesellschaft <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft, München, und<br />
deren verbundene Unternehmen i. S. v. § 271 Abs. 2 HGB) für<br />
das Mutterunternehmen und konsolidierte Tochterunternehmen<br />
erbracht hat, wurde im Geschäftsjahr folgendes<br />
Honorar als Aufwand erfasst:<br />
Die verbundenen Unternehmen der KPMG Bayerische<br />
Treuhandgesellschaft <strong>AG</strong> umfassen folgende Gesellschaften:<br />
KPMG Deutschland, KPMG Spanien, KPMG Schweiz,<br />
KPMG LLP (UK), KPMG Belgien, KPMG Niederlande,<br />
KPMG Luxemburg, KPMG Türkei, KPMG Russland,<br />
KPMG Georgien, KPMG Ukraine, KPMG Armenien,<br />
KPMG Kasachstan, KPMG Kirgistan, KPMG Norwegen,<br />
KPMG Kuwait, KPMG Jordanien und KPMG Saudi-Arabien.<br />
Zusammensetzung der Abschlussprüferhonorare <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
Abschlussprüfungen 4,3 1 4,3<br />
Andere Bestätigungsleistungen 1,2 1 1,4<br />
Steuerberatungsleistungen 0,1 0,2<br />
Sonstige Leistungen 1,2 0,6<br />
Gesamt 6,8 6,6<br />
1 Davon 4,6 Mio. € Honorare der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss133<br />
Sonstige Angaben<br />
[41] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />
Mit der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> in<br />
München, München, und einigen ihrer Rückversicherungs-<br />
Tochterunternehmen unterhält die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
verschiedene Rückversicherungsbeziehungen.<br />
Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 597,2 (639,5) Mio. €<br />
Beiträge, d. h. 59,0 (62,8) % der gesamten Rückversicherungsbeiträge,<br />
dort in Rückdeckung gegeben. Von den Aufwendungen<br />
für Versicherungsfälle wurden im Geschäftsjahr<br />
422,4 (358,1) Mio. € von diesen Rückversicherern<br />
geleistet.<br />
Der Anteil dieser Gesellschaften an den Depotverbindlichkeiten<br />
beträgt 2.221,6 (2.325,3) Mio. €. Bei den Abrechnungsforderungen<br />
aus dem Rückversicherungsgeschäft<br />
beträgt der Anteil 52,0 (55,9) Mio. €, an den Abrechnungsverbindlichkeiten<br />
18,2 (2,1) Mio. €.<br />
Im Berichtsjahr wurden Rückversicherungsbeziehungen<br />
zur Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong> in<br />
München, München, neu geordnet. Der vereinbarte Ablösepreis<br />
betrug 472,5 Mio. €.<br />
Neben den bestehenden nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
zum Munich Re Konzern bestehen zum Bilanzstichtag<br />
weitere Darlehensverbindlichkeiten zu Tochterunternehmen<br />
der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft <strong>AG</strong><br />
in München, München. Der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
wurden 30,0 (180,0) Mio. € von der Itus Verwaltungs <strong>AG</strong>,<br />
Grünwald, sowie 65,0 (65,0) Mio. € von der Proserpina<br />
Vermögensverwaltungs gesellschaft mbH, München,<br />
gewährt.<br />
Im Rahmen eines Funktionsausgliederungsvertrages hat<br />
die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> das Portfolio management<br />
der Kapitalanlagen sowie deren Verwaltung auf die ME<strong>AG</strong><br />
MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH über tragen. Der<br />
Funktionsausgliederungsvertrag umfasst die Verwaltung<br />
des Grundvermögens, sämtlicher handel barer in- und ausländischer<br />
Wertpapiere sowie der Darlehen. Zusätzlich übernimmt<br />
die ME<strong>AG</strong> MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH<br />
Aufgaben im Bereich der Baurevision. Die ME<strong>AG</strong> MUNICH<br />
<strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH ist ein assoziiertes Unternehmen<br />
der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong>. Der Anteil der<br />
ME<strong>AG</strong> Gesellschaften an den Vergütungen für erbrachte<br />
Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung beträgt<br />
11,1 (8,2) Mio. €. Auf die Aufwendungen für erbrachte<br />
Dienstleistungen und Versicherungsvermittlung entfallen<br />
14,1 (12,7) Mio. €.<br />
Eine nachträgliche Kaufpreisanpassung aus dem Verkauf<br />
der internationalen Krankenversicherungsunternehmen an<br />
die Munich Health Holding Aktiengesellschaft, München, in<br />
2011, führte zu Gewinnen aus dem Abgang von Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen in Höhe von 10,2 Mio. €.<br />
Es wurden keine wesentlichen berichtspflichtigen Geschäfte<br />
zwischen den Organmitgliedern und der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
getätigt.<br />
[42] Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten<br />
Bei den nachfolgenden Angaben zu den Haftungsverhältnissen<br />
und sonstigen Eventualverbindlichkeiten handelt<br />
es sich um die Angaben i. S. v. IAS 37 sowie §§ 251 und<br />
285 Nr. 3 HGB, die über die Angabepflichten nach IAS 37<br />
hinausgehen. Danach sind nur solche Eventualverbindlichkeiten<br />
offenzulegen, bei denen die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Vermögensabflusses nicht gering ist. Allerdings ist<br />
bei den nachfolgend offengelegten Haftungsverhältnissen<br />
und Eventualverbindlichkeiten mit einer Inanspruchnahme<br />
nicht zu rechnen.<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong> hat für ein nicht verbundenes<br />
Unternehmen eine Patronatserklärung in Höhe von<br />
4,3 (4,3) Mio. € abgegeben.<br />
Darüber hinaus wurden für nicht verbundene Unternehmen<br />
Bürgschaftserklärungen in Höhe von 18,5 (20,0) Mio. € und<br />
260,3 (245,8) Mio. DKK abgegeben. Die Garantieerklärungen<br />
gegenüber sonstigen Unternehmen beliefen sich auf 10,3<br />
(10,3) Mio. € und 16,0 (20,0) Mio. DKK. Mögliche Nachzahlungsverpflichtungen<br />
gegenüber sonstigen Unternehmen<br />
betrugen 1,1 (16,0) Mio. €.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss134<br />
Sonstige Angaben<br />
Die aus dem Verkauf der Capital Square Pte. Ltd. resultierenden<br />
Zusicherungen und Gewährleistungen sind<br />
termingerecht im Juli <strong>2012</strong> ausgelaufen.<br />
Aus Poolmitgliedschaften ist die <strong>ERGO</strong> Versicherung <strong>AG</strong>,<br />
Düsseldorf, für den Fall, dass eines der übrigen Mitglieder<br />
der Versicherungsgemeinschaft ausfällt, gehalten, dessen<br />
Leistungsverpflichtungen im Rahmen ihrer quotenmäßigen<br />
Beteiligung zu übernehmen.<br />
Durch Anteile an der Protektor Lebensversicherungs-<strong>AG</strong>,<br />
Berlin, sind die <strong>ERGO</strong> Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Hamburg,<br />
Victoria Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Düsseldorf, <strong>ERGO</strong> Direkt<br />
Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Fürth, Neckermann Lebensversicherung<br />
<strong>AG</strong>, Fürth, und Vorsorge Lebensversicherung <strong>AG</strong>,<br />
Düsseldorf, für den Fall, dass deutsche Lebensversicherungsgesellschaften<br />
ausfallen, gehalten, deren Leistungsverpflichtungen<br />
im Rahmen ihrer quotalen Beteiligung<br />
zu übernehmen. Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> ist somit<br />
an der Protektor Lebensversicherungs-<strong>AG</strong> mit insgesamt<br />
10,76 % wie im Vorjahr beteiligt.<br />
Aufgrund der § 124 ff. V<strong>AG</strong> sind deutsche Lebens- und<br />
Krankenversicherer zur Mitgliedschaft in einem Sicherungsfonds<br />
verpflichtet. Der Sicherungsfonds kann zusätzlich zu<br />
den laufenden Beitragsverpflichtungen Sonderbeiträge bis<br />
zu einer Höhe von 1 Promille bei Lebensversicherern bzw.<br />
2 Promille bei Krankenversicherern der versicherungstechnischen<br />
Netto-Rückstellungen erheben. Zusätzlich hat sich<br />
die Gesellschaft verpflichtet, dem Sicherungsfonds oder<br />
alternativ der Protektor Lebensversicherungs-<strong>AG</strong> finanzielle<br />
Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die Mittel des Sicherungsfonds<br />
bei einem Sanierungsfall nicht ausreichen. Die<br />
Verpflichtung beträgt 1 % der versicherungstechnischen<br />
Netto-Rückstellungen unter Anrechnung der zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds geleisteten<br />
Beiträge. Dadurch kann sich für die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
eine mögliche Zahlungsverpflichtung von 525,5<br />
(531,2) Mio. € ergeben.<br />
[43] Investitions- und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die Verpflichtungen der Konzerngesellschaften aus Werkund<br />
Dienstleistungsverträgen betrugen Ende <strong>2012</strong> gegenüber<br />
nicht verbundenen Unternehmen 122,7 (144,9) Mio. €.<br />
Daneben bestanden Investitionsverpflichtungen (inklusive<br />
Nach zahlungsverpflichtungen) in Höhe von 479,1<br />
(581,5) Mio. € gegenüber nicht verbundenen Unternehmen.<br />
Hierin sind 1.329,0 Mio. INR bzw. umgerechnet 18,4 Mio. €<br />
aus einem Abkommen zur Unternehmensgründung in<br />
Indien enthalten. Ferner gab es Investitionsverpflichtungen<br />
(inklusive Nachzahlungs verpflichtungen) in Höhe von 215,6<br />
(145,3) Mio. € gegenüber assoziierten Unternehmen. Darin<br />
sind 700,0 Mio. CNY bzw. umgerechnet 85,2 Mio. € aus<br />
dem Aufbau eines Unternehmens in China enthalten. Die<br />
Verpflichtungen aus Kreditzusagen gegenüber nicht verbundenen<br />
Unternehmen beliefen sich auf 1,0 (500,4) Mio. €.<br />
Bei den vorgenannten Beträgen handelt es sich um nicht<br />
abgezinste Nennwerte.<br />
Dem Verein „Verkehrsopferhilfe e. V.“ haben die <strong>ERGO</strong><br />
Versicherung <strong>AG</strong> und die <strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung <strong>AG</strong>,<br />
Fürth, die zur Durchführung des Vereinszwecks erforderlichen<br />
Mittel zur Verfügung zu stellen, und zwar entsprechend<br />
deren Anteil an den Beitragseinnahmen aller<br />
Mitgliedsunternehmen aus dem selbst abgeschlossenen<br />
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungsgeschäft des<br />
vorletzten Kalenderjahres.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss135<br />
Sonstige Angaben<br />
[44] Leasing<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasingnehmer<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt 215,8 (248,6) Mio. €<br />
offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen.<br />
Zahlungen aus Operating-Leasingverhält<br />
nissen betreffen insbesondere Mieten für Büro- und<br />
Geschäfts räume. Die Summe der Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungs-Leasingverhältnissen hatte mit 0,5 (0,6) Mio. €<br />
zum Bilanzstichtag nur einen unwesentlichen Umfang.<br />
Die <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> als Leasinggeber<br />
Operating-Leasingverhältnisse betreffen im Wesentlichen<br />
vermietete Grundstücke und Gebäude. Der aus der Vermietungstätigkeit<br />
resultierende Gesamtbetrag der künftigen<br />
Mietzahlungsansprüche aus unkündbaren Mietverhältnissen<br />
belief sich zum Bilanzstichtag auf 572,9 (578,3) Mio. €.<br />
Die Summe der im Geschäftsjahr als Ertrag erfassten<br />
bedingten Mietzahlungen betrug 0,4 (0,7) Mio. €.<br />
Fälligkeit von Leasingverhältnissen <strong>2012</strong><br />
Mio. €<br />
2011<br />
Mio. €<br />
<strong>ERGO</strong> als Leasingnehmer<br />
bis zu einem Jahr 46,7 52,1<br />
mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 100,1 133,7<br />
mehr als fünf Jahre 69,0 62,8<br />
Gesamt 215,8 248,6<br />
<strong>ERGO</strong> als Leasinggeber<br />
bis zu einem Jahr 111,3 113,0<br />
mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 311,3 283,4<br />
mehr als fünf Jahre 150,4 181,9<br />
Gesamt 572,9 578,3<br />
[45] Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte gesichert sind<br />
Der Grundbesitz ist mit Hypotheken-, Grund- und Rentenschulden<br />
in Höhe von 19,7 (20,1) Mio. € belastet.<br />
[46] Anzahl der Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter zum Jahresende <strong>2012</strong> 2011<br />
Innendienst 24.166 25.352<br />
Angestellter Außendienst 5.602 5.959<br />
Gesamt 29.768 31.311<br />
Zum Jahresende waren in Deutschland 19.191 (19.731) und<br />
im Ausland 10.577 (11.580) Mitarbeiter beschäftigt.<br />
[47] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten,<br />
über die gesondert zu berichten wäre.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
136<br />
Konzernabschluss<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Verbundene konsolidierte Unternehmen Inland<br />
AEVG 2004 GmbH, Frankfurt a 0,00 %<br />
aktiva Vermittlung von Versicherungen und Finanz-Dienstleistungen GmbH, Köln 100,00 %<br />
ALICE GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
almeda GmbH, München 1, 8 100,00 %<br />
almeda Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />
avanturo GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
CAPITAL PLAZA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
D. A. S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, München 2, 8 100,00 %<br />
DKV Deutsche Krankenversicherung Aktiengesellschaft, Köln 1, 8 100,00 %<br />
DKV Pflegedienste & Residenzen GmbH, Köln 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Krankenversicherung <strong>AG</strong>, Fürth 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Fürth 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Versicherung <strong>AG</strong>, Fürth 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Elfte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Eurosolar GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Grundstücksverwaltung GbR, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 14.Victoria & Co. KG, Kreien 9 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 5.Hamburg-Mannheimer & Co.KG, Kreien 9 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> International Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> International Services GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Hamburg 1, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Neunte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Düsseldorf 3, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Pensionskasse <strong>AG</strong>, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital Gesundheit GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital Leben GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Equity Gesundheit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Equity Komposit GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Equity Leben GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft, München 1, 8 100,00 %<br />
FAIRANCE GmbH, Düsseldorf 1 100,00 %<br />
Flexitel Telefonservice GmbH, Berlin 100,00 %<br />
Hamburg-Mannheimer Pensionskasse <strong>AG</strong>, Hamburg 100,00 %<br />
HMV GFKL Beteiligungs GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Financial Engineering GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Financial Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Media Finance GmbH, Düsseldorf 50,10 %<br />
IDEENKAPITAL Metropolen Europa GmbH & Co. KG, Düsseldorf 72,35 %<br />
iii, München 100,00 %<br />
IK Einkauf Objekt Eins GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkauf Objektmanagement GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkaufsmärkte Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf 52,04 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss137<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
IK Premium Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Premium Fonds zwei GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
IRIS Capital Fund II German Investors GmbH & Co. KG, Düsseldorf 85,71 %<br />
IT<strong>ERGO</strong> Informationstechnologie GmbH, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
K & P Pflegezentrum IMMAC Uelzen Renditefonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 84,84 %<br />
LEGIAL <strong>AG</strong>, München 100,00 %<br />
Longial GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Anglo Celtic Fund, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> BLN 2, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> EDL CurryGov, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> EDL EuroValue, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> EDS <strong>AG</strong>IL, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Euro 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Euro 2, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Eurostar (Spezialfonds), München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> German Prime Opportunities (GPO), München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Gilagrent, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Golf 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HBG 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HM Renten, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HM Sach 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HM Sach Rent 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HM2000, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HMR1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> HMR2, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> IREN, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Kapital 2, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Kapital 5, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Multi Sach 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> OptiMax, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> PK-NORD, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> PK-WEST, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> PREMIUM, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> RenditePlus, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> REVO, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> S<strong>AG</strong> 1, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Sustainability, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Vidas 4, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Vidas Rent 3, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> Vigifonds, München 100,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> VLA, München 100,00 %<br />
Merkur Grundstücks- und Beteiligungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 2 100,00 %<br />
Neckermann Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Fürth 100,00 %<br />
Neckermann Versicherung <strong>AG</strong>, Nürnberg 100,00 %<br />
OIK Mediclin, Wiesbaden 66,67 %<br />
Seminaris Hotel- und Kongreßstätten-Betriebsgesellschaft mbH, Lüneburg 100,00 %<br />
VHDK Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
VICTORIA Asien Immobilienbeteiligungs GmbH & Co. KG, München 100,00 %<br />
Victoria Italy Property GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
Victoria US Property Investment GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria US Property Zwei GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Vierte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss138<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Victoria Vierter Bauabschnitt GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
Vorsorge Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Düsseldorf 1, 8 100,00 %<br />
welivit <strong>AG</strong>, Nürnberg 100,00 %<br />
wse Solarpark Spanien 1 GmbH & Co. KG, Fürth 65,17 %<br />
Verbundene konsolidierte Unternehmen Ausland<br />
ADB <strong>ERGO</strong> Lietuva, Vilnius 100,00 %<br />
Amicus Legal Ltd., Bristol 100,00 %<br />
Bank Austria Creditanstalt Versicherung <strong>AG</strong>, Wien 90,00 %<br />
Bos Incasso B. V., Groningen 89,76 %<br />
CJSIC „European Travel Insurance“, Moskau 100,00 %<br />
Compagnie Européenne d`Assurances, Nanterre 100,00 %<br />
Compania Europea de Seguros S. A., Madrid 100,00 %<br />
D. A. S. Defensa del Automovilista y de Siniestros – Internacional, S. A. de Seguros y Reaseguros, Barcelona 100,00 %<br />
D. A. S. HELLAS Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-<strong>AG</strong>, Athen 100,00 %<br />
D. A. S. Jogvédelmi Biztosíto Részvénytársaság, Budapest 100,00 %<br />
D. A. S. Luxemburg Allgemeine Rechtsschutz-Versicherung S. A., Strassen 99,95 %<br />
D. A. S. Oigusabikulude Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />
D. A. S. Österreichische Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 99,98 %<br />
D. A. S. poist'ovna právnej ochrany, a. s., Bratislava 100,00 %<br />
D. A. S. pojišt'ovna právní ochrany, a. s., Prag 100,00 %<br />
D. A. S. Société anonyme belge d'assurances de Protection Juridique, Brüssel 99,98 %<br />
D. A. S. Towarzystwo Ubezpieczen Ochrony Prawnej S. A., Warszawa 99,95 %<br />
DAS Assistance Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Holding N. V., Amsterdam 51,00 %<br />
DAS Legal Expenses Insurance Co., Ltd., Seoul 100,00 %<br />
DAS Legal Expenses Insurance Company Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Legal Finance B. V., Amsterdam 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Insurance Company Ltd., Toronto 100,00 %<br />
DAS LEGAL SERVICES LIMITED, Bristol 100,00 %<br />
DAS Nederlandse Rechtsbijstand Verzekeringmaatschappij N. V., Amsterdam 100,00 %<br />
DAS Rechtsschutz-Versicherungs-<strong>AG</strong>, Luzern 100,00 %<br />
DAS Services Limited, Bristol 100,00 %<br />
DAS Support B. V., Amsterdam 100,00 %<br />
DAS UK Holdings Limited, Bristol 100,00 %<br />
DB Platinum IV SICAV (Subfonds Institutional Fixed Income, Inhaber-Anteile I2D), Luxemburg a 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> ASIGURARI DE VIATA SA, Bukarest 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Assicurazioni S. p. A., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Austria International <strong>AG</strong>, Wien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Direkt Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Schwechat 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Élétbiztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Emeklilik ve Hayat A. S., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Eurosolar S. a. s. di welivit Solar Italia S. r. l., Bozen 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Funds AS, Tallinn 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> General Insurance Company S. A., Athen 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Grubu Holding A. Ş., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Insurance N. V., Brüssel 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Invest SIA, Riga 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Italia Business Solutions S. c. r. l., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Italia Direct Network s. r. l., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Italia S. p. A., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Kindlustuse AS, Tallinn 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Latvija Versicherung <strong>AG</strong> (<strong>ERGO</strong> Latvija Apdrosinasanas Akciju Sabiedriba), Riga 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss139<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
<strong>ERGO</strong> Life Insurance Company S. A., Thessaloniki 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Life Insurance SE, Vilnius 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> osiguranje d.d, Zagreb 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Partners N. V., Brüssel 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> pojišt´ovna, a. s., Prag 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Previdenza S. p. A., Mailand 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> RUSS Versicherung <strong>AG</strong>, St. Petersburg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Shisn, Moskau 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> SIGORTA A. S., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Zivljenjska zavarovalnica d. d., Ljubljana 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> životná poisťovňa, a. s., Bratislava 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Zivotno osiguranje d.d, Zagreb 100,00 %<br />
ERV Försäkringsaktiebolag (publ), Stockholm 100,00 %<br />
ERV pojišt'ovna, a. s., Prag 90,00 %<br />
Europaeiske Rejseforsikring A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />
European International Holding A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />
Everything Legal Ltd., Bristol 100,00 %<br />
Geschlossene Aktiengesellschaft Europäische Reiseversicherung, Kiew 100,00 %<br />
GF 65, Wien 100,00 %<br />
Habiriscos – Investimentos Imobiliarios e Turisticos, S. A., Lissabon 100,00 %<br />
Ibero Property Portugal – Investimentos Imobiliarios S. A., Lissabon 100,00 %<br />
Ibero Property Trust S. A., Madrid 100,00 %<br />
IKFE Properties I <strong>AG</strong>, Zürich 63,55 %<br />
Imofloresmira – Investimentos Imobiliarios S. A., Lissabon 100,00 %<br />
InsuranceAssistance FLLC, Minsk 100,00 %<br />
Joint Stock Insurance Company <strong>ERGO</strong>, Minsk 92,31 %<br />
Kapdom-Invest GmbH, Moskau 100,00 %<br />
Landelijke Associatie van Gerechtsdeurwaarders B. V., Groningen c 89,76 %<br />
LAVG Associatie van Gerechtsdeurwaarders Zuid Holding B. V., Breda c 80,00 %<br />
Marina Sp. z. o. o., Sopot 100,00 %<br />
MTU Moje Towarzystwo Ubezpieczeniowe S. A., Sopot 100,00 %<br />
Nightingale Legal Services Ltd., Bristol 100,00 %<br />
Queensley Holdings Limited, Singapur a, d 100,00 %<br />
Renaissance Hotel Realbesitz GmbH, Wien 60,00 %<br />
Sopocki Instytut Ubezpieczeń S. A., Sopot 100,00 %<br />
Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />
Sopockie Towarzystwo Ubezpieczen na Zycie Ergo Hestia Spolka Akcyjna, Sopot 100,00 %<br />
Union Beteiligungsholding GmbH, Wien 100,00 %<br />
Van Arkel Gerechtsdeurwaarders B. V., Leiden c 79,90 %<br />
Victoria Investment Properties Two L. P., Atlanta 100,00 %<br />
Victoria US Holdings, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Eletbiztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Poist´ovna, a. s., Bratislava 100,00 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Biztosító Zrt., Budapest 100,00 %<br />
Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S. A., Munsbach 100,00 %<br />
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Inland<br />
ARTES Assekuranzservice GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
ArztPartner almeda <strong>AG</strong>, München 100,00 %<br />
BioEnergie Elbe-Elster GmbH & Co. KG, Elsterwerda 100,00 %<br />
BioEnergie Verwaltungs-GmbH, Elsterwerda 100,00 %<br />
Blitz 01− 807 GmbH, München 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss140<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
CAPITAL PLAZA Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
CarePlus Gesellschaft für Versorgungsmanagement mbH, Köln 100,00 %<br />
Ciborum GmbH, München 100,00 %<br />
DKV – Beta Vermögensverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />
DKV Gesundheits Service GmbH, Köln 100,00 %<br />
DKV Immobilienverwaltungs GmbH, Köln 100,00 %<br />
DKV Residenz am Tibusplatz gGmbH, Münster 100,00 %<br />
DKV-Residenz in der Contrescarpe GmbH, Bremen 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Alpha GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Gourmet GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 1. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 15.Victoria & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 4. DKV & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 6.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-GmbH 7.Hamburg-Mannheimer & Co. KG, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Immobilien-Verwaltungs-GmbH, Kreien 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Leben Asien Verwaltungs GmbH, München 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Private Capital Zweite GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Specialty GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Versicherungs- und Finanzierungs-Vermittlung GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Zehnte Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
EUREKA GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
European Assistance Holding GmbH, München 100,00 %<br />
EVV Logistik Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Exolvo GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
GBG Vogelsanger Straße GmbH, Köln 94,00 %<br />
Gebäude Service Gesellschaft Überseering 35 mbH, Hamburg 100,00 %<br />
GEMEDA Gesellschaft für medizinische Datenerfassung und Auswertung<br />
sowie Serviceleistungen für freie Berufe mbH, Köln 100,00 %<br />
goDentis – Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH, Köln 100,00 %<br />
goMedus Gesellschaft für Qualität in der Medizin mbH, Köln 100,00 %<br />
goMedus GmbH & Co. KG, Köln 100,00 %<br />
Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz Schaden-Service GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
Horbach GmbH Versicherungsvermittlung und Finanzdienstleistungen, Düsseldorf 70,10 %<br />
IDEENKAPITAL Anlagebetreuungs GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />
Ideenkapital Client Service GmbH, Düsseldorf 4 100,00 %<br />
Ideenkapital erste Investoren Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Fonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Media Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Metropolen Europa Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL PRORENDITA EINS Treuhandgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Schiffsfonds Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Ideenkapital Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IDEENKAPITAL Treuhand US Real Estate eins GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkauf Objektverwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Einkaufsmärkte Deutschland Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK FE Fonds Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK FE Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Komp GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Objekt Bensheim GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Objekt Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK Pflegezentrum Uelzen Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss141<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
IK Property Eins Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
IK Property Treuhand GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK US Portfolio Invest DREI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK US Portfolio Invest Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
IK US Portfolio Invest ZWEI Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
InterAssistance Gesellschaft für Dienstleistungen mit beschränkter Haftung, München 100,00 %<br />
Juventus Vermögensverwaltungs <strong>AG</strong>, Hamburg 100,00 %<br />
K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
K & P Objekt München Hufelandstraße GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
KQV Solarpark Franken 1 GmbH & Co. KG, Fürth 100,00 %<br />
Legal Net GmbH, München 100,00 %<br />
m:editerran POWER FRANCE GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />
m:editerran POWER GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />
MAYFAIR Holding GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Mediastream Consulting GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Dritte Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Vierte Medien GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
Mediastream Zweite Film GmbH, Grünwald 100,00 %<br />
MedWell Gesundheits-<strong>AG</strong>, Köln 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Berlin GmbH, Berlin 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Bremen GmbH, Bremen 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste GmbH, Köln 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Hamburg GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Krefeld GmbH, Krefeld 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste München / Dachau GmbH, Dachau 51,00 %<br />
miCura Pflegedienste München GmbH, München 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste München Ost GmbH, München 65,00 %<br />
miCura Pflegedienste Münster GmbH, Münster 100,00 %<br />
miCura Pflegedienste Nürnberg GmbH, Nürnberg 51,00 %<br />
PLATINIA Verwaltungs-GmbH, München 100,00 %<br />
PRORENDITA DREI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA EINS Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA FÜNF Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA VIER Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
PRORENDITA ZWEI Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 100,00 %<br />
Quirinus <strong>AG</strong>, Düsseldorf 100,00 %<br />
Schrömbgens & Stephan GmbH, Versicherungsmakler, Düsseldorf 100,00 %<br />
Seldac 1. Kommunaler-Rendite-Fonds GmbH & Co. KG, Düsseldorf 100,00 %<br />
Seldac 1. Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Solarfonds Garmisch-Partenkirchen 2011 GmbH & Co. KG, Nürnberg 99,75 %<br />
TAS Assekuranz Service GmbH, Frankfurt/Main 100,00 %<br />
TAS Touristik Assekuranz Service International GmbH, Frankfurt/Main 5 100,00 %<br />
TAS Touristik Assekuranzmakler und Service GmbH, Frankfurt/Main 5 100,00 %<br />
Titus <strong>AG</strong>, Düsseldorf 100,00 %<br />
Trusted Documents GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />
US PROPERTIES VA Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT VICTORIA“ GmbH, Hamburg 100,00 %<br />
Victoria Erste Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
Victoria Immobilien-Fonds GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
VICTORIA US Beteiligungsgesellschaft mbH, München 100,00 %<br />
Victoria Vierter Bauabschnitt Management GmbH, Düsseldorf 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss142<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Viwis GmbH, München 6 100,00 %<br />
Vorsorge Service GmbH, Düsseldorf 100,00 %<br />
welivit New Energy GmbH, Fürth 100,00 %<br />
welivit Solar España GmbH, Nürnberg 100,00 %<br />
WNE Solarfonds Süddeutschland 2 GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00 %<br />
Wohnungsgesellschaft Brela mbH, Hamburg 7 100,00 %<br />
Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen Ausland<br />
80e LIMITED, Bristol 100,00 %<br />
Acalater 140014 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Aitesacho 5005 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Albulzaga 8008 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Aleama 150015 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Amicus Ltd., Bristol 100,00 %<br />
Amladeza 7007 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Arridabra 130013 S. L., Madrid 100,00 %<br />
B&D Acquisition B. V., Amsterdam 80,00 %<br />
B&D Business Solutions B. V., Utrecht 100,00 %<br />
Badozoc 1001 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Bank Austria Creditanstalt Versicherungsdienst GmbH, Wien 100,00 %<br />
Baqueda 7007 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Bobasbe 6006 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Botedazo 8008 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Bureau voor kredietinformaties Janssen B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Bureau voor kredietinformaties Janssen Holding B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Callopio 5005 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Camcichu 9009 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Catorce S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Cinco S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Cuatro S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Dieciocho S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Dieciseis S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Diecisiete S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Diez S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Doce S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Dos S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Nueve S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Ocho S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Once S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Quince S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Seis S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Siete S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Trece S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Tres S. L., Madrid 100,00 %<br />
Caracuel Solar Uno S. L., Madrid 100,00 %<br />
Chobocuga 150015 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Cotatrillo 100010 S. L., Madrid 100,00 %<br />
DAS Consultancy & Detachering Rotterdam B. V., Rotterdam 75,02 %<br />
DAS Financial Services B. V., Amsterdam 51,00 %<br />
DAS Incasso Arnhem B. V., Arnheim 100,00 %<br />
DAS Incasso Eindhoven B. V., s-Hertogenbosch 80,00 %<br />
DAS Incasso Rotterdam B. V., Rotterdam 80,00 %<br />
DAS Law Limited, Bristol 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss143<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
DAS Legal Protection Ireland Limited, Dublin 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Limited, Christchurch, Neuseeland 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Limited, Vancouver 100,00 %<br />
DAS Legal Protection Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />
DAS Lex Assistance, S. L., L´Hospitalet de Llobregat 100,00 %<br />
De Wit Vissers Incasso Holding B. V., Breda 95,00 %<br />
DRA Debt Recovery Agency B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Economic Data Research B. V., Leidschendam 100,00 %<br />
Economic Data Resources B. V., Leidschendam 100,00 %<br />
EDR Acquisition B. V., Amsterdam 100,00 %<br />
EDR Credit Services B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Asia Management Pte. Ltd., Singapur 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> GmbH, Herisau 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Insurance Service GmbH, Wien 99,60 %<br />
<strong>ERGO</strong> PORTFÖY YÖNETIMI A. S., Istanbul 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Pro Sp. z o. o., Warschau 100,00 %<br />
<strong>ERGO</strong> Pro, spol. s r. o., Prag 100,00 %<br />
ERIN Sigorta Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul 100,00 %<br />
ERV (China) Travel Service and Consulting Ltd., Beijing 100,00 %<br />
ERV (India) Travel Service and Consulting Private Limited, Mumbai 100,00 %<br />
ERV Seyahat Sigorta Aracilik Hizmetleri ve Danismanlik Ltd.Sti., Istanbul 99,00 %<br />
Esoleme 120012 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Etics, s. r. o., Prag 100,00 %<br />
Etoblete 160016 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Etogibon 100010 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Etolede 6006 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Euro Alarm Assistance Prague, Prag 100,00 %<br />
Euro-Center (Cyprus) Ltd., Larnaca 100,00 %<br />
Euro-Center (Thailand) Co. Ltd., Bangkok 100,00 %<br />
Euro-Center Cape Town (Pty.) Ltd., Cape Town 100,00 %<br />
Euro-Center China (HK) Co., Ltd., Beijing 100,00 %<br />
Euro-Center Holding A/S, Kopenhagen 83,33 %<br />
Euro-Center Holding North Asia (HK) Pte. Ltd., Hongkong 100,00 %<br />
Euro-Center Ltda., Rio de Janeiro 100,00 %<br />
Euro-Center USA, Inc., New York 100,00 %<br />
Euro-Center Yerel Yardim, Istanbul 100,00 %<br />
Euro-Center, S. A. (Spain), Palma de Mallorca 100,00 %<br />
Europäische (UK) Ltd., London 100,00 %<br />
First Legal Protection Limited, Bristol 100,00 %<br />
Gamaponti 140014 S. L., Madrid 100,00 %<br />
GRANCAN Sun-Line S. L., Madrid 100,00 %<br />
Guanzu 2002 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Hamburg-Mannheimer ForsikringService A/S, Kopenhagen 100,00 %<br />
Health OÜ, Tallinn 100,00 %<br />
Hestia Advanced Risk Solutions Sp. z. o. o., Sopot 100,00 %<br />
Hestia Loss Control Sp. z o. o., Sopot 100,00 %<br />
HMI S. r. l., Verona 100,00 %<br />
Humanity B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Ibero Property Guadalix S. A., Madrid 100,00 %<br />
Kuik & Partners Credit Management BVBA, Brüssel 98,90 %<br />
Kuik & Partners Gerechtsdeurwaarders & Incassobureau B. V., Eindhoven 100,00 %<br />
LAVG Zuid B. V., Breda 100,00 %<br />
LawAssist Limited, Bristol 100,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss144<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
m:editerran Power S. a. s. di welivit Solar Italia S. r. l., Bozen 100,00 %<br />
MESA ASISTENCIA, S. A., Madrid 99,90 %<br />
Naretoblera 170017 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Nassau Incasso Services Den Haag B. V., s-Gravenhage 100,00 %<br />
Nerruze 120012 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Nicamballo 1001 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Olbodeca 4004 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Oracuet 160016 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Oragulno 9009 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Oraunte 130013 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Orrazipo 110011 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Otusleme 3003 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
ProContact Sp. z o. o., Gdansk 100,00 %<br />
SAINT LEON ENERGIE S. A. R. L., Strasbourg 100,00 %<br />
Sopockie Towarzystwo Doradcze Sp. z o. o., Sopot 100,00 %<br />
Stichting Aandelen Beheer D. A. S. Holding, Amsterdam 100,00 %<br />
Sydney Euro-Center Pty. Ltd., Sydney 100,00 %<br />
Teginago 2002 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Tenoslema 110011 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
TGR Biztosítás Többesügynöki Zrt., Budapest 100,00 %<br />
Tillobesta 180018 S. L., Madrid 100,00 %<br />
VB Victoria Zastupanje u Osiguranju d. o. o., Zagreb 74,90 %<br />
VFG Vorsorge-Finanzierungsconsulting GmbH, Wien 100,00 %<br />
Victoria VIP II, Inc., Wilmington, Delaware 100,00 %<br />
VV-Consulting Gesellschaft für Risikoanalyse, Vorsorgeberatung und Versicherungsvermittlung GmbH, Wien 100,00 %<br />
VV-Consulting Többesügynöki Kft., Budapest 100,00 %<br />
welivit Solar Italia s. r. l., Bozen 100,00 %<br />
Zacobu 110011 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zacuba 6006 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zacubacon 150015 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zafacesbe 120012 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zagacobi 180018 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Zapaceba 170017 S. L., Playa del Inglés 100,00 %<br />
Zapacubi 8008 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zarzucolumbu 100010 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zetaza 4004 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zicobucar 140014 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zucaelo 130013 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zucampobi 3003 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zucarrobiso 2002 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zucobaco 7007 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zulazor 3003 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zumbicobi 5005 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zumcasba 1001 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zuncabu 4004 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Zuncolubo 9009 S. L., Madrid 100,00 %<br />
Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Inland<br />
Dovull SPV GmbH & Co. KG, Frankfurt a. M. 20,06 %<br />
HighTech Beteiligungen GmbH und Co. KG, Düsseldorf 23,10 %<br />
KarstadtQuelle Finanz Service GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />
MAYFAIR Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf e 71,43 %<br />
MCAF Verwaltungs-GmbH & Co.KG, Düsseldorf 50,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss145<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
ME<strong>AG</strong> Cash Management GmbH, München 40,00 %<br />
ME<strong>AG</strong> MUNICH <strong>ERGO</strong> AssetManagement GmbH, München 40,00 %<br />
MEDICLIN Aktiengesellschaft, Offenburg 35,00 %<br />
MEGA 4 GbR, Berlin 34,26 %<br />
Rendite Partner Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Frankfurt a. M. 33,33 %<br />
RP Vilbeler Fondsgesellschaft mbH, Frankfurt a. M. 40,00 %<br />
Sana Kliniken <strong>AG</strong>, München 21,70 %<br />
TERTIANUM Besitzgesellschaft Berlin Passauer Strasse 5− 7 mbH, München 25,00 %<br />
TERTIANUM Besitzgesellschaft Konstanz Marktstätte 2− 6 und Sigismundstrasse 5− 9 mbH, München 25,00 %<br />
TERTIANUM Besitzgesellschaft München Jahnstrasse 45 mbH, München 33,33 %<br />
US PROPERTIES VA GmbH & Co. KG, Düsseldorf 46,09 %<br />
U. S. Property Fund IV GmbH & Co. KG, München b 9,78 %<br />
VV Immobilien GmbH & Co. United States KG, München 28,95 %<br />
VV Immobilien GmbH & Co. US City KG, München 23,10 %<br />
VV Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. Zentraleuropa KG, München 20,41 %<br />
WISMA ATRIA Holding GmbH & Co. Singapur KG, Düsseldorf e 65,00 %<br />
Assoziierte at equity bewertete Unternehmen Ausland<br />
D. A. S. Difesa Automobilistica Sinistri, S. p. A. di Assicurazione, Verona 49,99 %<br />
<strong>ERGO</strong> China Life Insurance Co., Ltd., Jinan, Shandong Province 50,00 %<br />
Europai Utazasi Biztosito Rt., Budapest 26,00 %<br />
Europäische Reiseversicherungs-Aktiengesellschaft, Wien 25,01 %<br />
Global Insurance Company, Ho-Chi-Minh-Stadt 25,00 %<br />
HDFC <strong>ERGO</strong> General Insurance Company Ltd., Mumbai 26,00 %<br />
Millennium Entertainment Partners II L. P., New York f 42,30 %<br />
Millennium Entertainment Partners L. P., New York g 27,54 %<br />
Millennium Partners LLC, New York h 20,30 %<br />
Property Finance France S. A., Luxemburg 45,46 %<br />
SAS Le Point du Jour, Paris 50,00 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien 47,50 %<br />
VICTORIA-VOLKSBANKEN Vorsorgekasse <strong>AG</strong>, Wien 50,00 %<br />
Assoziierte sonstige Unternehmen Inland<br />
„PORT ELISABETH“ GmbH & Co. KG, Hamburg 31,97 %<br />
„PORT LOUIS“ GmbH & Co. KG, Hamburg 25,82 %<br />
Assistance Partner GmbH & Co. KG, München 21,66 %<br />
BF.direkt <strong>AG</strong>, Stuttgart 27,20 %<br />
carexpert Kfz-Sachverständigen GmbH, Walluf 25,00 %<br />
Fernkälte Geschäftsstadt Nord Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Hamburg 39,34 %<br />
Hannover Finanz-Umwelt Beteiligungsgesellschaft mbH, Hillerse 20,00 %<br />
IK Objektgesellschaft Frankfurt Theodor-Heuss-Allee GmbH & Co. KG, Düsseldorf 47,40 %<br />
K & P Objekt Hamburg Hamburger Straße Immobilienfonds GmbH & Co.KG, Düsseldorf 36,69 %<br />
MCAF Management GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />
Reisegarant, Vermittler von Insolvenzversicherungen mbH, Hamburg 24,00 %<br />
Teko – Technisches Kontor für Versicherungen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Düsseldorf 30,00 %<br />
TERTIANUM Seniorenresidenz Betriebsgesellschaft München mbH, München 33,33 %<br />
TERTIANUM Seniorenresidenzen Betriebsgesellschaft mbH, Konstanz 25,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT ELISABETH“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Hedland“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT KELANG“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Lincoln“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT LOUIS“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MAUBERT“ mbH, Hamburg 50,00 %
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzernabschluss146<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gem. § 313 Abs. 2 HGB<br />
Name und Sitz Fußnote Kapitalanteil<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MELBOURNE“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MENIER“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MOODY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MORESBY“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT MOUTON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT NELSON“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT RUSSEL“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT SAID“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT STANLEY“ GmbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT STEWART“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „PORT UNION“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
Verwaltungsgesellschaft „Port Williams“ mbH, Hamburg 50,00 %<br />
VV Immobilien GmbH & Co. GB KG, Düsseldorf 40,92 %<br />
WISMA ATRIA Holding GmbH, Düsseldorf 50,00 %<br />
Assoziierte sonstige Unternehmen Ausland<br />
POOL Sp. z o. o., Warschau 33,75 %<br />
Secundi CBVA, Brüssel 33,00 %<br />
Triple IP B. V., Amsterdam 50,00 %<br />
Volksbanken-Versicherungsdienst GmbH, Wien 25,23 %<br />
Sonstige Beteiligungen<br />
− − −<br />
a) Konsolidierung nach SIC 12<br />
b) maßgeblicher Einfluss gemäß IAS 28.7<br />
Abweichendes Stimmrecht:<br />
c) 49,00 %<br />
d) 0,00 %<br />
e) 50,00 %<br />
f) 42,34 %<br />
g) 42,36 %<br />
h) 25,00 %<br />
1 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
2 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />
3 Beherrschungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
4 Gewinnabführungsvertrag mit der IDEENKAPITAL GmbH<br />
5 Gewinnabführungsvertrag mit der EUROPÄISCHE Reiseversicherung Aktiengesellschaft<br />
6 Gewinnabführungsvertrag mit D. A. S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />
7 Gewinnabführungsvertrag mit der <strong>ERGO</strong> Versicherung Aktiengesellschaft<br />
8 Diese im Konzernabschluss vollkonsolidierte Tochtergesellschaft nutzt in Teilen oder ganz die Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB für ihren Einzelabschluss.<br />
9 Diese im Konzernabschluss vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in der Rechtsform einer Personengesellschaft im Sinne des § 264a HGB nutzt in Teilen oder<br />
ganz die Befreiung nach § 264 b HGB für ihren Einzelabschluss.
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
147<br />
Düsseldorf, 12. Februar 2013<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Der Vorstand<br />
Dr. Torsten Oletzky<br />
Dr. Bettina Anders<br />
Dr. Daniel von Borries<br />
Christian Diedrich<br />
Dr. Christoph Jurecka<br />
Dr. Ulf Mainzer<br />
Dr. Jochen Messemer<br />
Dr. Clemens Muth<br />
Dr. Rolf Wiswesser
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
148<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Düsseldorf, aufgestellten Konzernabschluss –<br />
bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen,<br />
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie<br />
den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie<br />
sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />
§ 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der<br />
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die<br />
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch<br />
den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden<br />
Rechnungslegungsvorschriften und durch den<br />
Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />
Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über<br />
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die<br />
Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der<br />
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />
und des Konzernlageberichts. Wir sind der<br />
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />
den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />
Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns<br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.<br />
München, den 5. März 2013<br />
KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Martin Berger<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Roland Hansen<br />
Wirtschaftsprüfer
Eine ausführliche Liste mit Adressen aller<br />
unserer Gruppengesellschaften finden Sie unter<br />
www.ergo.com<br />
im Bereich Unternehmen/<strong>ERGO</strong> Deutschland<br />
bzw. <strong>ERGO</strong> International.<br />
Print<br />
kompensiert<br />
Id-Nr. 1327252<br />
www.bvdm-online.de<br />
Herausgeber:<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Victoriaplatz 2<br />
40198 Düsseldorf<br />
Tel + 49 211 477− 0<br />
Fax + 49 211 477− 1500<br />
www.ergo.com<br />
Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> liegt<br />
auch in englischer Sprache vor.<br />
Konzept, Inhalt und Gestaltung:<br />
<strong>ERGO</strong> <strong>Versicherungsgruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Fotos: Robert Brembeck, Christoph Bünten<br />
Satz- und Lithoarbeit:<br />
Vignold Group GmbH, Ratingen<br />
Druck: August Lönneker GmbH & Co. KG,<br />
Stadtoldendorf
50064952 | <strong>ERGO</strong>47