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Mai | Juni 2013 - Deutsche Post - Philatelie

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Klassiker<br />

Die »Lady<br />

McLeod« (Trinidad<br />

MiNr. I) wurde im<br />

April 1847 als Privatpostmarke<br />

ausgegeben.<br />

Weltrarität »Lady McLeod«<br />

Karibische Schönheit<br />

Die »Lady McLeod« zählt zu den Top-Stücken der Weltphilatelie. Eine Marke, die durch ihr Aussehen<br />

bezaubert und durch ihre Geschichte fasziniert. Die erste Schiffspostmarke der Welt ist nach<br />

dem auf ihr abgebildeten Raddampfer benannt und gibt bis heute Rätsel auf.<br />

In mehrfacher Hinsicht ist die vor 166 Jahren ausgegebene<br />

»Lady McLeod« etwas Besonderes: Neben ihrem<br />

wichtigsten Rang als erste Schiffspostmarke ist sie<br />

zudem die erste Marke, die in einer britischen Kolonie<br />

erschien. Als erste Privatpostmarke von der Insel Trinidad<br />

kam sie sogar der ersten staatlich ausgegebenen<br />

Briefmarke der Karibikinsel, der 1851 erschienenen<br />

»sitzenden Britannia«, um vier Jahre zuvor. Selbst die<br />

legendären »Mauritius <strong>Post</strong> Office«-Marken (Blaue<br />

Mauritius) wurden erst fünf Monate später ausgegeben.<br />

Karibikdampfer mit schottischen Wurzeln<br />

Die Geschichte der »Lady McLeod« beginnt zu der<br />

Zeit, als der Handel mit Zucker und Kakao Trinidads<br />

Wirtschaft dominierte und die Kolonialregierung<br />

neues Land an Plantagenbesitzer verkaufte. Einer von<br />

ihnen war John Lamont. Um seine verderblichen<br />

Waren schnell von Trinidads Küstenstadt San Fernando<br />

zur Hauptstadt Port of Spain transportieren zu<br />

können, kaufte er ein Schiff. Seine Wahl fiel auf einen<br />

modernen Raddampfer aus Schottland. Der mit Hilfssegeln<br />

ausgestattete Dreimaster war etwa 33 Meter<br />

lang und bis zu zwölf Knoten (22 km/h) schnell. Der<br />

erste Kapitän, David Bryce, segelte das Schiff von<br />

Glasgow in 48 Tagen nach Port of Spain, wo es am<br />

3. November 1845 in den Hafen einlief. Zu Ehren der<br />

Gattin des damaligen Gouverneurs von Trinidad, Sir<br />

Henry George McLeod, erhielt das Schiff den Namen<br />

»S.S. Lady McLeod« (S.S. steht für Steamship,<br />

zu Deutsch Dampfschiff). Ob die<br />

Anschaffung sich für Lamont rentierte, ist<br />

nicht überliefert. Fest steht, dass er sein<br />

Schiff bereits nach einem Jahr verkaufte –<br />

und zwar an Kapitän David Bryce.<br />

Seltener Beleg mit der »Lady McLeod«: Er befindet sich im Bestand des Smithsonian<br />

National <strong>Post</strong>al Museum in Washington und lässt sich auf den 23. Oktober 1847 datieren.<br />

Steter Linienverkehr – auch für Briefe<br />

Kapitän David Bryce hatte eine viel weiter<br />

gefasste Geschäftsidee: Mit der »S.S. Lady<br />

McLeod« richtete er einen wöchentlichen<br />

Linienverkehr zwischen Port of Spain<br />

und San Fernando ein und beförderte von<br />

1847 an jeden Samstag nicht mehr nur<br />

Güter, sondern auch bis zu 100 Passagiere<br />

an Bord. Ein interessantes Zusatzgeschäft<br />

34 postfrisch 3.<strong>2013</strong>

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