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Mai | Juni 2013 - Deutsche Post - Philatelie

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Neuausgaben & Konkurrenzentwürfe<br />

Serie »Leuchttürme«: Flügge und Büsum<br />

Leuchttürme sind bei Wind und Wetter rund um die Uhr im Einsatz.<br />

Für Kapitäne sind die Leuchtfeuer seit über 800 Jahren Wegweiser<br />

und eine zuverlässige Orientierungshilfe. Die deutsche Nordund<br />

Ostseeküste ist von Borkum im Westen bis nach Usedom im<br />

Osten gesäumt mit etwa 200 Leuchtfeuerbauten. Bis 50 Kilometer<br />

weit strahlen die Signale der mächtigen Türme auf die See hinaus.<br />

Aber auch die kleinen Anlagen mit geringerer Lichtleistung sind<br />

von Bedeutung. Alle Leuchtfeuer sind auf den Seekarten mit einer<br />

bestimmten Lichtsignalfolge verzeichnet – ein unverwechselbares<br />

Kennzeichen, das im Zusammenspiel mit anderen Leuchtfeuern<br />

die Orientierung ermöglicht. Mit den beiden aktuellen Ausgaben<br />

macht die Serie »Leuchttürme« auf die Leuchttürme Flügge und<br />

Büsum aufmerksam.<br />

Der im Südwesten der Ostseeinsel Fehmarn stehende Leuchtturm<br />

Flügge ist ein 38 Meter hoher, achteckiger Steinturm aus natursteingelben<br />

Ziegeln mit eisernem Laternenhaus und doppelter Galerie.<br />

1916 in Betrieb genommen, war er seit 1977 mit wetterfesten,<br />

rot-weißen Mineralfaserplatten verkleidet. Der seit 2003 unter<br />

Denkmalschutz gestellte Turm wurde in den Jahren 2010 bis 2012<br />

zurückgebaut und präsentiert sich nun in altem Glanz.<br />

Als Orientierungs- und Oberfeuer hat er die internationale<br />

Kennung Ubr. (4) 20 s: Das bis 17 Seemeilen weit sichtbare Leuchtfeuer<br />

wird während einer Lichtphase von 20 Sekunden also viermal<br />

kurz unterbrochen. Zusätzlich dient er als Oberfeuer der Richtfeuerlinie<br />

Flügge – Strukkamphuk. In Verbindung mit dem Leuchtturm<br />

Strukkamphuk als Unterfeuer markiert er somit die schmale<br />

östliche Einfahrt des Fehmarnsundes. Das Richtfeuer zeigt einem<br />

Schiffsführer an, wann er sich in der Fahrwasserachse befindet. Das<br />

ist der Fall, wenn das Oberfeuer von Flügge und das Unterfeuer<br />

von Strukkamphuk eine gerade Linie mit dem Schiff bilden (Richtfeuerlinie).<br />

Als einziger Leuchtturm der Insel kann er bestiegen<br />

werden. Alle fünf Leuchttürme – neben Flügge noch die Türme in<br />

Westermarkelsdorf, Marienleuchte, Staberhuk und Strukkamphuk<br />

– laufen im vollautomatischen Betrieb.<br />

Der Büsumer Leuchtturm entstand in den Jahren 1912/1913 als<br />

Ersatz für einen Vorgängerbau aus Holz, auf den eine umfunktionierte<br />

Positionslaterne hinaufgezogen werden musste. Die Basis des<br />

heutigen Leuchtturms bildet ein ummauerter Betonsockel. Darüber<br />

erhebt sich der Hauptteil aus vorgefertigten, miteinander verschraubten,<br />

gusseisernen Mantelplatten, den sogenannten Tübbings. Die<br />

ursprünglich schwarz lackierten Tübbings in Büsum erhielten im<br />

Jahr 1952 den bis heute prägenden weiß-roten Anstrich. Die Spitze<br />

des Turms bildet das schwarz lackierte Laternenhaus mit zwei vergitterten<br />

Umläufen und einem Dach aus Kupferblech. Es stammt<br />

von der Berliner Firma Julius Pintsch, worauf ein Firmenschild im<br />

Laternenhaus hinweist.<br />

Bis 2003 diente der Leuchtturm Büsum als Leitfeuer für die – vor<br />

allem bei Niedrigwasser – navigatorisch anspruchsvolle Zufahrt in<br />

den Büsumer Hafen. Im gleichen Jahr wurde der Verlauf des Hauptfahrwassers<br />

geändert. Seitdem dient er als Orientierungsfeuer. Der<br />

im Jahr 1994 unter Denkmalschutz gestellte Leuchtturm erhebt<br />

sich 21,4 Meter über das Gelände und seine Feuerhöhe befindet sich<br />

21,67 Meter über dem mittleren Tidehochwasser. Heute wird das<br />

Bauwerk vom Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning unterhalten,<br />

betrieben und ferngesteuert.<br />

Entwurf: Prof. Johannes Graf, Dortmund<br />

Erstausgabetag: 6. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Serie »Leuchttürme«: Flügge<br />

Serie »Leuchttürme«: Büsum<br />

Foto: © Reinhard Scheiblich, Norderstedt<br />

Foto: © Reinhard Scheiblich, Norderstedt<br />

20 postfrisch 3.<strong>2013</strong>

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