Sukzession der Laufkäferfauna (Col - Entomologische Gesellschaft ...
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84 Barndt, D.: <strong>Sukzession</strong> <strong>der</strong> <strong>Laufkäferfauna</strong> in <strong>der</strong> Bergbaufolgelandschaft<br />
Die Beantwortung folgen<strong>der</strong> Fragen ist von ökologischem und landschaftsplanerischem<br />
Interesse:<br />
• Welche Carabidenarten und -zönosen sind an <strong>der</strong> Erst- und Frühbesiedlung <strong>der</strong><br />
Bergbaufolgelandschaft (BFL) Grünhaus beteiligt?<br />
• Welche Habitatpräferenzen zeigen die beteiligten Arten und welchen Entwicklungs-<br />
und Flügelausbildungstypen gehören sie an?<br />
• Wie groß ist <strong>der</strong> Einfluss unterschiedlich initiierter Geotope, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
durch verschiedene Feuchte- und Vegetationsstrukturen geprägten Standorttypen?<br />
• Lässt sich ein Artenwandel innerhalb <strong>der</strong> ersten sieben Jahre <strong>der</strong> <strong>Sukzession</strong><br />
erkennen?<br />
• Welche Unterschiede in <strong>der</strong> Carabidenzönose ergeben sich im Vergleich <strong>der</strong><br />
Grünhaus-<strong>Sukzession</strong>sflächen mit zwei benachbarten ca. 50-jährigen Kippenforsten<br />
bei Wormlage?<br />
• Gibt es spezifische Arten, die das Nie<strong>der</strong>lausitzer Braunkohlerevier von an<strong>der</strong>en<br />
Tagebaufolgelandschaften in Deutschland unterscheiden?<br />
• Welchen naturschutzfachlichen Wert haben die Tagebausukzessionsflächen <strong>der</strong><br />
BFL Grünhaus im Vergleich mit Flächen auf gewachsenem Boden im übrigen<br />
Naturpark „Nie<strong>der</strong>lausitzer Heidelandschaft“?<br />
• Wie kann durch geeignete Sanierungsmaßnahmen und -konzepte Einfluss auf<br />
die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> standortspezifischen <strong>Laufkäferfauna</strong> genommen werden?<br />
2. Das Untersuchungsgebiet<br />
Die untersuchten Flächen liegen im Süden Brandenburgs im Grenzbereich <strong>der</strong> Landkreise<br />
Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz. Sie gehören zur Bergbaufolgelandschaft<br />
des ehemaligen Tagebaus Kleinleipisch (Geographische Koordinaten:<br />
MTB 4448-SW; R 5410190-5411820, H 5712820-5714020; Gauß-Krüger, Potsdam).<br />
Die Größe des im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Kippenbereiches beträgt etwa<br />
120 ha.<br />
Die Kippenflächen liegen im Bereich <strong>der</strong> Südabdachung des Lausitzer Landrückens,<br />
<strong>der</strong> naturräumlich zum Nie<strong>der</strong>lausitzer Randhügel gehört. Im Süden wird das Gebiet<br />
vom Urstromtal <strong>der</strong> Schwarzen Elster begrenzt. In vorbergbaulicher Zeit erreichte das<br />
Gelände max. Höhen um 134 m NN. Ein Nie<strong>der</strong>moor bedeckte in weiten Bereichen<br />
die Tieflagen (um 105 m NN) des Gebietes.<br />
Durch die technische Verkippung <strong>der</strong> Abraummassen im För<strong>der</strong>brückenbetrieb und<br />
das Auffahren <strong>der</strong> Hochkippe 146 im Kernbereich des Tagebaus Kleinleipisch erhielt<br />
das Relief seine heutige Grundgestalt. Es weicht damit, bedingt durch die bergtechnische<br />
Ausformung einer differenzierenden Tief- und Hochlage und die sich gegenwärtig<br />
ausbildenden Bergbauseen, deutlich von dem <strong>der</strong> früheren Lanschaftsmorphologie<br />
ab. Nur im Mesoreliefbereich <strong>der</strong> Tieflage sind lokal ähnliche Verhältnisse zur vorbergbaulichen<br />
Landschaft zu erkennen. Heute erreicht das Untersuchungsgebiet Geländehöhen<br />
zwischen 118 m NN im Bereich <strong>der</strong> Hochkippe und 104 m NN in <strong>der</strong><br />
Tieflage.