Das neue Präsidium des BDSW - BDGW

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26.12.2013 Aufrufe

2 | 2013 Begrüßung der Teilnehmer und Eröffnung der Techniktagung 2013 durch Holger Kierstein (l), stv. Vorsitzender des Fachausschuss Technik, und Wolfgang Wüst, Vorsitzender des Fachausschuss Technik. Dies alles nach dem Motto: „Sicherheitstechnik im Paket muss SEXY werden“. Zum Thema „Die Interventionskraft wird produktiv! AES 2.0 – die Vision für ein umfassendes Dienstleistungsangebot wird Realität, sprach Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Stüber, Geschäftsführer pitcom PROJECT GmbH. Er stellte ein weitestgehend aus einem robusten Mobilfunkgerät und RFID-Technologie bestehendes System vor, das viele Anforderungen wie Tätigkeitsmonitoring, Wächterkontrolle, Beweissicherung, Fahrzeugtracking, Personenortung, Gebäudezugang und Alarmmanagement vereine. Die urbane Mobilität im Jahr 2025 rückte Ulrich Jansen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Energie-, Verkehrsund Klimapolitik des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH, in den Fokus. Er prognostizierte, dass die Kraftfahrzeugnutzung in fast allen Städten sinken werde. Folge: Die städtischen Infrastrukturen würden autoundurchlässiger. Das wirke sich auch auf die Mobilität und Einsatzfähigkeit von Sicherheitsdiensten aus. Zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen, die gerade für Sicherheitsdienste im Zeichen steigender Kosten für fossile Brennstoffe relevant sind, führte Jansen aus, dass im Bereich der Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mit Erdgas/Flüssiggas bereits Wahlmöglichkeiten zur Verfügung ständen. Der Vorteil: geringere Kraftstoffkosten (Amortisierung bei 20.000 bis 40.000 Kilometern). Die Elektromobilität stehe dagegen vor Heraus forderungen (begrenzte Batteriekapazität, Einsatzzeiten und Reichweite, lange Ladezeiten), die auf absehbare Zeit nicht gelöst werden können. Wasserstoffmotoren wären erst mittel- bis langfristig eine Option, so der Wissenschaftliche Mitarbeiter. Die Möglichkeiten, die Produktivität einer Leitstelle mittels ausgefeilter Ergonomie zu steigern, veranschaulichte Prof. Dr. Friedhelm Nachreiner von der Gesellschaft für Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologische Forschung, Oldenburg. Der Hochschullehrer berichtete über das Projekt F2249, dem wichtige Erkenntnisse zur „Bildschirmarbeit in Leitwarten“ zu verdanken sind. Als „Bad Practices“ wurden festgestellt: Bildschirmgeräte (BSG) zu hoch und/oder übereinander angeordnet, ungleicher Seh abstand, reine Sitzarbeitsplätz, nicht höhenverstellbare Arbeitsplätze, kein Blickkontakt der interagierenden Personen, Störeffekte durch Lichteinfälle (z. B. Bildschirm vor Fenster). Auch Negativa in der Informationsdarstellung (Grau-in-grau-Grafik, leicht verwechselbare Zeichen, aktive Datenfelder nicht optisch hervorgehoben) und Dialogführung (mangelnde Aufgabenangemessenheit, Erfahrungsniveau nicht wählbar, kein Lernprogramm) seien problematisch. Schlecht gestaltete NSL und Leitwarten behinderten die Operateure mehr als sie ihnen hälfen. „Dies wird besonders in kritischen Situationen bedeutsam! Operateure müssen in wenigen Sekunden so kreativ sein, wie Systementwickler es in Monaten sein können“, so Professor Nachreiner. Das Thema Veranstaltungssicherheit durch Technikeinsatz beleuchtete Dr.-Ing. Igor Tchouchenkov von der Abteilung IAS des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Voraussetzung für ein effizientes Sicherheitssystem sei ein richtiges, vollständiges und aktuelles Lagebild. Dazu bedürfe es der vollständigen und rechtzeitigen Erfassung relevanter Informationen und der richtigen Platzierung von Informationsquellen passender Typen. Bedeutsam werde das vor allem bei Massenveranstaltungen. Dr. Tchouchenkov wies dabei auf die unterschiedlichen technischen Möglichkeiten hin. So seien aus der Luft eingesetzte Videosensoren für einen umfassenden Überblick hilfreich. Als mobile Trägersysteme eigneten sich Fesselballons, Mini-UAVs (Unmanned Aerial Vehicle) und Mini-Drehflügler (z. B. Quadrokopter). Die Ausbildung zum BFE-Meister beschrieb Norbert Wolf vom Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V (BFE), Oldenburg. Zu den Schwerpunkten der in Deutschland einzigartigen fachpraktischen und fachtheoretischen zwölfmonatigen Meisterausbildung zählen neben Kommunikations- und Sicherheitstechnik auch Gefahrenmeldetechnik/ Energie- und Gebäudetechnik. Das BFE (www.BFE.de) bietet auch zahlreiche Seminare für Gefahrenmeldeund Sicherheitstechnik an. Der erste Tag der zweitägigen Techniktagung 2013 klang mit einer Führung durch die Zukunft aus. Im Zentrum Zukunft des Energieversorgungsunternehmens EWE AG in Emstek bei Oldenburg wurden visionäre Einblicke in zukünftige Techniken der Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung und neue Formen des Wohnens ermöglicht. Ein ebenso geselliges wie informatives Ereignis, das auf großen Zuspruch und viel Anerkennung stieß. 42 BDSW Intern

2 | 2013 Gregor Lehnert, Vizepräsident des BDSW, bei der Begrüßung der anwesenden Tagungsteilnehmer. Werner Reisdorf, TÜV Saarland, während seines Vortrages zum Thema „Wie sieht ein Zertifizierer den Umgang mit der DIN EN 5051 8?“. Norbert Wolf, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V., bei seinem Referat zum Thema „Weiterbildung – mit Sicherheit“. Harald Mebus, VdS Schadenverhütung GmbH, informiert die Teilnehmer über die neuen VdS-Richtlinien 31 37, 31 38 und 3534. Hans-Jürgen Stüber, pitcom GmbH, während seines Vortrages im Modul „Die Leitstelle der Zukunft“. Ulrich Jansen, Wuppertal Institut für Klima - Umwelt - Energie GmbH, während seines Vortrages zum Thema „Urbane Mobilitäts-Entwicklung bis 2025“. BDSW Intern 43

2 | 2013<br />

Begrüßung der Teilnehmer und Eröffnung der Techniktagung 2013<br />

durch Holger Kierstein (l), stv. Vorsitzender <strong>des</strong> Fachausschuss Technik,<br />

und Wolfgang Wüst, Vorsitzender <strong>des</strong> Fachausschuss Technik.<br />

Dies alles nach dem Motto: „Sicherheitstechnik<br />

im Paket muss SEXY werden“.<br />

Zum Thema „Die Interventionskraft wird<br />

produktiv! AES 2.0 – die Vision für ein umfassen<strong>des</strong><br />

Dienstleistungsangebot wird Realität,<br />

sprach Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Stüber,<br />

Geschäftsführer pitcom PROJECT GmbH. Er<br />

stellte ein weitestgehend aus einem robusten<br />

Mobilfunkgerät und RFID-Technologie bestehen<strong>des</strong><br />

System vor, das viele Anforderungen<br />

wie Tätigkeitsmonitoring, Wächterkontrolle,<br />

Beweissicherung, Fahrzeugtracking, Personenortung,<br />

Gebäudezugang und Alarmmanagement<br />

vereine.<br />

Die urbane Mobilität im Jahr 2025 rückte<br />

Ulrich Jansen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

der Forschungsgruppe Energie-, Verkehrsund<br />

Klimapolitik <strong>des</strong> Wuppertal Instituts für<br />

Klima, Umwelt, Energie GmbH, in den Fokus.<br />

Er prognostizierte, dass die Kraftfahrzeugnutzung<br />

in fast allen Städten sinken werde.<br />

Folge: Die städtischen Infrastrukturen würden<br />

autoundurchlässiger. <strong>Das</strong> wirke sich auch auf<br />

die Mobilität und Einsatzfähigkeit von Sicherheitsdiensten<br />

aus. Zu alternativen Antrieben<br />

und Kraftstoffen, die gerade für Sicherheitsdienste<br />

im Zeichen steigender Kosten für fossile<br />

Brennstoffe relevant sind, führte Jansen<br />

aus, dass im Bereich der Pkw und leichten<br />

Nutzfahrzeuge mit Erdgas/Flüssiggas bereits<br />

Wahlmöglichkeiten zur Verfügung ständen.<br />

Der Vorteil: geringere Kraftstoffkosten<br />

(Amortisierung bei 20.000 bis 40.000 Kilometern).<br />

Die Elektromobilität stehe dagegen vor<br />

Heraus forderungen (begrenzte Batteriekapazität,<br />

Einsatzzeiten und Reichweite, lange<br />

Ladezeiten), die auf absehbare Zeit nicht gelöst<br />

werden können. Wasserstoffmotoren<br />

wären erst mittel- bis langfristig eine Option,<br />

so der Wissenschaftliche Mitarbeiter.<br />

Die Möglichkeiten, die Produktivität einer<br />

Leitstelle mittels ausgefeilter Ergonomie zu<br />

steigern, veranschaulichte Prof. Dr. Friedhelm<br />

Nachreiner von der Gesellschaft für Arbeits-,<br />

Wirtschafts- und Organisationspsychologische<br />

Forschung, Oldenburg. Der Hochschullehrer<br />

berichtete über das Projekt F2249, dem<br />

wichtige Erkenntnisse zur „Bildschirmarbeit in<br />

Leitwarten“ zu verdanken sind.<br />

Als „Bad Practices“ wurden festgestellt: Bildschirmgeräte<br />

(BSG) zu hoch und/oder übereinander<br />

angeordnet, ungleicher Seh abstand,<br />

reine Sitzarbeitsplätz, nicht höhenverstellbare<br />

Arbeitsplätze, kein Blickkontakt der interagierenden<br />

Personen, Störeffekte durch<br />

Lichteinfälle (z. B. Bildschirm vor Fenster).<br />

Auch Negativa in der Informationsdarstellung<br />

(Grau-in-grau-Grafik, leicht verwechselbare<br />

Zeichen, aktive Datenfelder nicht optisch hervorgehoben)<br />

und Dialogführung (mangelnde<br />

Aufgabenangemessenheit, Erfahrungsniveau<br />

nicht wählbar, kein Lernprogramm) seien<br />

problematisch. Schlecht gestaltete NSL und<br />

Leitwarten behinderten die Operateure mehr<br />

als sie ihnen hälfen. „Dies wird besonders in<br />

kritischen Situationen bedeutsam! Operateure<br />

müssen in wenigen Sekunden so kreativ sein,<br />

wie Systementwickler es in Monaten sein<br />

können“, so Professor Nachreiner.<br />

<strong>Das</strong> Thema Veranstaltungssicherheit durch<br />

Technikeinsatz beleuchtete Dr.-Ing. Igor<br />

Tchouchenkov von der Abteilung IAS <strong>des</strong><br />

Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik<br />

und Bildauswertung (IOSB). Voraussetzung<br />

für ein effizientes Sicherheitssystem<br />

sei ein richtiges, vollständiges und aktuelles<br />

Lagebild. Dazu bedürfe es der vollständigen<br />

und rechtzeitigen Erfassung relevanter Informationen<br />

und der richtigen Platzierung von<br />

Informationsquellen passender Typen. Bedeutsam<br />

werde das vor allem bei Massenveranstaltungen.<br />

Dr. Tchouchenkov wies dabei<br />

auf die unterschiedlichen technischen Möglichkeiten<br />

hin. So seien aus der Luft eingesetzte<br />

Videosensoren für einen umfassenden<br />

Überblick hilfreich. Als mobile Trägersysteme<br />

eigneten sich Fesselballons, Mini-UAVs<br />

(Unmanned Aerial Vehicle) und Mini-Drehflügler<br />

(z. B. Quadrokopter).<br />

Die Ausbildung zum BFE-Meister beschrieb<br />

Norbert Wolf vom Bun<strong>des</strong>technologiezentrum<br />

für Elektro- und Informationstechnik<br />

e. V (BFE), Oldenburg. Zu den Schwerpunkten<br />

der in Deutschland einzigartigen fachpraktischen<br />

und fachtheoretischen zwölfmonatigen<br />

Meisterausbildung zählen neben Kommunikations-<br />

und Sicherheitstechnik auch<br />

Gefahrenmeldetechnik/ Energie- und Gebäudetechnik.<br />

<strong>Das</strong> BFE (www.BFE.de) bietet auch<br />

zahlreiche Seminare für Gefahrenmeldeund<br />

Sicherheitstechnik an.<br />

Der erste Tag der zweitägigen Techniktagung<br />

2013 klang mit einer Führung durch<br />

die Zukunft aus. Im Zentrum Zukunft <strong>des</strong> Energieversorgungsunternehmens<br />

EWE AG in<br />

Emstek bei Oldenburg wurden visionäre Einblicke<br />

in zukünftige Techniken der Wärme-,<br />

Kälte- und Stromerzeugung und <strong>neue</strong> Formen<br />

<strong>des</strong> Wohnens ermöglicht. Ein ebenso geselliges<br />

wie informatives Ereignis, das auf großen<br />

Zuspruch und viel Anerkennung stieß.<br />

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