26.12.2013 Aufrufe

Digitale Edition, hg. von THOMAS MARSCHLER, Augsburg ... - OPUS

Digitale Edition, hg. von THOMAS MARSCHLER, Augsburg ... - OPUS

Digitale Edition, hg. von THOMAS MARSCHLER, Augsburg ... - OPUS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7<br />

gehenden Altertums überhaupt und speziell die Spekulationen über die<br />

„intelligible“, göttliche Schönheit ihren Weg in die Mystik und die Theologie des<br />

Mittelalters gefunden haben; und <strong>von</strong> da führen ihre Spuren besonders in der<br />

Vorstellung Gottes als der Urschönheit noch bis in die heutige christliche Dogmatik.<br />

Deshalb kann die Betrachtung der ästhetischen Elemente in der<br />

Religionsphilosophie des hl. Augustin auch einen Beitrag zu dem Verständnisse<br />

dieser merkwürdigen Seite des christlichen Denkens liefern.<br />

Aus dem Gesagten ist schon deutlich geworden, daß die folgende Untersuchung<br />

nicht darauf abzielt, die zahlreichen Aussprüche Augustins über das Schöne aus<br />

seinen Werken zusammenzutragen und zu einer „Lehre vom Schönen“ zu ordnen,<br />

sondern ihre Fragestellung lautet vielmehr: Wie erklären sich die häufigen<br />

Reflexionen Augustins über die „übersinnliche“, „unwandelbare“ Schönheit als das<br />

Ergebnis der Einwirkung eines lebhaften ästhetischen Fühlens auf sein Denken? –<br />

Demgemäß wird im folgenden zunächst die natürliche Empfänglichkeit Augustins<br />

für das Schöne in Natur und Kunst darzustellen sein (Kap. 2). Dann wird weiter<br />

untersucht werden, weshalb und wieweit diese natürliche Fähigkeit Augustins zum<br />

ästhetischen Genießen auf seine allgemeine Geistesrichtung (Kap. 3) und insbesondere<br />

auf seine Gottesvorstellung (Kap. 4) eingewirkt hat. Zuletzt soll die<br />

Bedeutung, welche die so auf ihre Wurzel zurückgeführte Vorstellung <strong>von</strong> Gott als<br />

der Urschönheit in dem Zusammenhange seines religionsphilosophischen Systems<br />

hat, herausgestellt werden (Kap. 5). 1<br />

1<br />

Die Stellen aus den Werken Augustins sind im folgenden nach der Ausgabe <strong>von</strong> Migne, Patrologiae<br />

cursus completus, series prima, tom. XXXII–XLVII, Parisiis 1845 zitiert; l. 1, c. 2, n. 3 bedeutet: liber<br />

1, caput 2, numerus (= laufende Nummer, Paragraph) 3.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!