Digitale Edition, hg. von THOMAS MARSCHLER, Augsburg ... - OPUS
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war dies für ihn schlicht der schnellste und günstigste Weg einer Veröffentlichung.<br />
Die Arbeit wurde in der Folgezeit im Kontext der Augustinus-Forschung immer<br />
wieder zitiert, ohne daß sie Anspruch auf besondere Originalität oder nachhaltigen<br />
Einfluß erheben dürfte. Zum Thema erschienen bald gründlichere und<br />
ausführlichere Forschungsbeiträge 9 . Noch nicht erkennbar ist in der frühen Studie<br />
ein eigenständiges theologisches Programm Eschweilers, das sich erst durch die<br />
Wende zum Denken des Thomas <strong>von</strong> Aquin, die er während des Einsatzes als<br />
Militärgeistlicher im Ersten Weltkrieg vollzog, zu entwickeln begann. In den Bonner<br />
theologischen Qualifikationsschriften der Jahre 1921/22 10 , entstanden unter der<br />
Betreuung des Fundamentaltheologen Arnold Rademacher, wurden Eschweilers<br />
Thesen zur Typologie der theologischen Erkenntnislehre erstmals in historischer<br />
Perspektivik präsentiert, bevor die 1926 bei Benno Filser in <strong>Augsburg</strong> erschienene<br />
Monographie „Die zwei Wege der neueren Theologie“ 11 sie in erweiterter Form als<br />
Prämissen einer systematischen Neuausrichtung der Fundamentaltheologie<br />
expliziert hat.<br />
Die philosophische Promotion <strong>von</strong> 1909 hatte mit diesem Programm unmittelbar<br />
noch nichts zu tun, sondern gehört ganz zu dessen Vorgeschichte. Sie bezeugt<br />
vornehmlich das Interesse des begabten Studenten an Fragen der Ästhetik in<br />
theologischer bzw. religionsphilosophischer Fokussierung. Diese frühen<br />
Schwerpunkte Eschweilers sind auch durch einige weitere Publikationen bis Anfang<br />
der 20er Jahre dokumentiert, die besonders auf kirchenmusikalische Themen<br />
abzielten 12 . Der sich darin andeutende „Künstlercharakter“ Eschweilers ist noch in<br />
9<br />
Vgl. etwa: J. Huré, Saint Augustin musicien, Paris 1924; K. Svoboda, L’ésthétique de saint Augustine<br />
et ses sources, Diss. Brünn 1933; E. Chapman, Saint Augustine’s Philosophy of Beauty, New York<br />
2 1939; J. Tscholl, Gott und das Schöne bei Augustin, Heverlee-Leuven 1967; T. Manferdini, L’estetica<br />
religiosa in S. Agostino, Oxford 1978; R. J. O’Connell, Art and the christian intelligence in St.<br />
Augustine, Oxford 1978; V. V. Byckow, Ästhetik des Aurelius Augustinus, Moskau 1984; C. Harrison,<br />
Beauty and Revelation in the Thought of Saint Augustine, Oxford 1992; J. Kreuzer, Pulchritudo. Vom<br />
Erkennen Gottes bei Augustin. Bemerkungen zu den Büchern IX, X und XI der Confessiones,<br />
München 1995; J.-M. Fontanier, La beauté selon saint Augustin. De pulchro et apto, Rennes 2008.<br />
10<br />
K. Eschweiler, Die katholische Theologie im Zeitalter des deutschen Idealismus. Die Bonner<br />
theologischen Qualifikationsschriften <strong>von</strong> 1921/22. Aus dem Nachlaß herausgegeben und mit einer<br />
Einleitung versehen <strong>von</strong> Thomas Marschler, Münster 2010.<br />
11<br />
Das Buch ist durch unsere 2010 realisierte digitale <strong>Edition</strong> jetzt leicht konsultierbar:<br />
URL: http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/volltexte/2010/1613/<br />
12<br />
Vgl. K. Eschweiler, Feldpostbrief, in: Gregoriusbote 32 (1915) 60–61; Das deutsche Kirchenlied im<br />
Felde, in: Gregoriusbote 32 (1915) 61–62; Mozarts Religiosität in seinen Briefen. Lesefrüchte in stillen<br />
Stunden im Stellungskrieg, in: Gregoriusbote 33 (1916) 56–57.69–71; Zur Kennzeichnung des