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Digitale Edition, hg. von THOMAS MARSCHLER, Augsburg ... - OPUS

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28<br />

4. Kapitel.<br />

Die Auffassung Gottes als Urschönheit.<br />

Als neunzehnjähriger Rhetorenschüler wurde Augustin durch die dem<br />

Schullehrplane entsprechende Lektüre <strong>von</strong> Ciceros Hortensius zum ersten Male für<br />

die Philosophie ernsthaft interessiert. Da „verwandelte sich auf einmal die<br />

Gesinnung seines Herzens“, „es welkten ihm plötzlich alle eitelen Hoffnungen“ und<br />

mit der ganzen Glut seines Willens weihte er sich <strong>von</strong> da an „der Liebe zur<br />

Weisheit“. 1 Getreu der Mahnung jenes Buches, wollte er „nicht diese oder jene Philosophenschule,<br />

sondern die Weisheit selbst, <strong>von</strong> welcher Art sie auch sein mochte,<br />

lieben und suchen“. 2 Den so Suchenden wußten die Manichäer bald für sich zu<br />

gewinnen, sie, „die es liebten, bei den Gebildeten mit ihrem wissenschaftlichen Sinn,<br />

ihrer durch keine Autorität gebundenen Forschungsfreiheit und ganz besonders mit<br />

ihrer Bibelkritik und ihrer abfälligen Beurteilung des Alten Testaments gross zu tun. 3<br />

Je mehr aber Augustin sich in das System des Manichäismus vertiefte, um so weniger<br />

befriedigte es ihn. Er unterzog einzelne seiner Lehrmeinungen einer wissenschaftlichen<br />

Kritik 4 , und die Bedenken und Zweifel an der Wahrheit der ganzen Lehre<br />

wurden immer größer und fester. Als auch der damalige geistige Führer des<br />

afrikanischen Manichäismus ihn da<strong>von</strong> nicht zu befreien vermochte und selbst das<br />

Fundament dieses Lehrge-<br />

1<br />

conf. l. 3, c. 4, n. 7.<br />

2<br />

ib. n. 8.<br />

3<br />

G. v. H e r t l i n g , Augustin, München 1904, S. 15.<br />

4<br />

vgl. conf. l. 5, c. 3, n. 3 – c. 5, n. 9.

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