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Stoll_Buno.pdf - OPUS

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<strong>Stoll</strong>, Der Epheserbrief in der Bilderbibel des Johannes <strong>Buno</strong> 25<br />

_______________________________________________________________________________________<br />

Epheser 3,6: „nemlich / Das die Heiden miterben seien /<br />

vnd mit eingeleibet vnd mitgenossen seiner [Gottes]<br />

Verheissung in Christo / Durch das Euangelium“<br />

Bilderläuterung <strong>Buno</strong> (Neues Testament, S.140): „die<br />

heyden gehen in die erleuchtung / so die strahlen bedeuten<br />

/ durch Christum / welcher gleichsam eine thür<br />

ist.“<br />

Während in den drei obigen Beispielen die Umsetzung des biblischen Texts in graphische<br />

Sinnbilder zu einem Großteil eine Eigenleistung <strong>Buno</strong>s ist, kann er sich an anderer Stelle<br />

im Wesentlichen darauf beschränken, die bereits im Text vorgegebenen sprachlichen Bilder<br />

zu visualisieren. So bietet der Bibeltext in Epheser 2 zwei Bilder bzw. Bildkomplexe<br />

für den Umstand, dass Heiden und Juden durch Christus zu einer Gemeinschaft vereint<br />

werden: zum einen das Bild des zerstörten Zauns, der die beiden Gruppen nun nicht mehr<br />

trennt (14: „[Christus] hat abgebrochen den Zaun der da zwischen war“), zum anderen die<br />

Metaphorik eines neu errichteten Gebäudes (19 ff.):<br />

So seid jr [die Epheser als Heidenchristen] nu nicht mehr Geste / vnd Frembdlinge /<br />

Sondern Bürger mit den Heiligen / vnd Gottes Hausgenossen / erbawet auff den grund<br />

der Apostel vnd Propheten / da Jhesus Christus der Eckstein ist / Auff welchen / der<br />

gantze Baw in einander gefüget / wechst / zu einem heiligen Tempel / in dem Herrn.<br />

<strong>Buno</strong> verschmilzt (siehe Abb. oben) die beiden im Text vorgegebenen Bilder auf seiner<br />

Tafel zu einer Einheit, indem sich über einem zerstörten Zaun ein Gebäude erhebt, unter<br />

dessen Dach die Heiden und Juden vereint sind; letztere metonymisch gekennzeichnet<br />

durch das Beschneidungsmesser. Ebenfalls zu erkennen sind Christus als ‚Eckstein‘ und<br />

die Apostel und Propheten als ‚Grund‘ des Gebäudes. Letztere freilich erwecken den wenig<br />

glücklichen Eindruck, dass sie von dem Gebäude erdrückt werden; man würde sie ohne<br />

Kenntnis des Bibeltextes eher als die besiegten Feinde der Christengemeinde deuten.

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