Bachelorthesis - Staatliche Studienakademie Glauchau
Bachelorthesis - Staatliche Studienakademie Glauchau
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<strong>Bachelorthesis</strong><br />
Servicekernprozess 2.0<br />
Vorgelegt am: 19.08.2013<br />
Von:<br />
Dick, Elisabeth<br />
Am Dorfanger 10<br />
08371 <strong>Glauchau</strong> OT Niederlungwitz<br />
Studiengang:<br />
Studienrichtung:<br />
Automotive<br />
Automobilmanagement<br />
Seminargruppe:<br />
AM2010<br />
Matrikelnummer: 4000568<br />
Praxispartner:<br />
Autohaus LUEG GmbH<br />
Schubertstraße 1<br />
08058 Zwickau<br />
Gutachter:<br />
Dipl.-Ing. Andreas Sobe (Autohaus LUEG GmbH)<br />
Prof. Torsten Olschewski (<strong>Staatliche</strong> <strong>Studienakademie</strong><br />
<strong>Glauchau</strong>)
Sperrvermerk<br />
Sperrvermerk<br />
Die vorliegende <strong>Bachelorthesis</strong> darf nur mit ausdrücklicher, schriftlicher<br />
Genehmigung von Elisabeth Dick eingesehen werden.<br />
Die Erteilung einer Einsichtsgenehmigung von Elisabeth Dick schließt das Kopieren,<br />
Duplizieren und/oder Verwenden dieser Arbeit oder Teile bzw. Auszüge davon in<br />
jeglicher Form grundsätzlich aus.<br />
Seite II
Freigabeerklärung<br />
Freigabeerklärung<br />
Hiermit erklären wir uns einverstanden/nicht einverstanden*), dass die <strong>Bachelorthesis</strong> /<br />
Diplomarbeit *) der/des Studenten/in<br />
Name, Vorname: …………Dick, Elisabeth………………SG : ……AM 2010………………<br />
zur öffentlichen Einsichtnahme durch den Dokumentenserver der Bibliothek der<br />
<strong>Staatliche</strong>n <strong>Studienakademie</strong> <strong>Glauchau</strong> bereitgestellt wird.<br />
Thema der Arbeit:<br />
Servicekernprozess.2.0......................................................................................................<br />
.............................................................................................................................................<br />
.............................................................................................................................................<br />
.............................................................................................................................................<br />
Niederlungwitz, 12.08.2013<br />
Ort, Datum<br />
...................................<br />
Unterschrift Student/in<br />
.........................................................<br />
Stempel, Unterschrift Bildungsstätte<br />
*) Nichtzutreffendes bitte streichen<br />
Seite III
Themenblatt<br />
Beck-Texte im dtv<br />
Themenblatt<br />
Seite IV
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Sperrvermerk ............................................................................................................II<br />
Freigabeerklärung ...................................................................................................III<br />
Themenblatt ............................................................................................................ IV<br />
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................... V<br />
Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... VII<br />
Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... VIII<br />
1 Vorwort ...................................................................................................1<br />
2 Definitionen ............................................................................................2<br />
2.1 Service.....................................................................................................2<br />
2.2 Geschäftsprozess ....................................................................................3<br />
2.3 Servicekernprozess .................................................................................3<br />
2.4 Grünes Unternehmen ..............................................................................4<br />
3 Service....................................................................................................6<br />
3.1 Service allgemein ....................................................................................6<br />
3.2 Warum guter Service wichtig ist...............................................................8<br />
3.3 Einflüsse und Trends vom Markt .............................................................9<br />
3.4 Restriktionen..........................................................................................11<br />
4 Servicekernprozess.............................................................................12<br />
4.1 Allgemeine Beschreibung ......................................................................12<br />
4.2 Analyse des gegenwärtigen Servicekernprozesses...............................20<br />
4.3 Trends am Markt....................................................................................22<br />
4.4 Restriktionen..........................................................................................24<br />
4.5 Verbesserungen für den Servicekernprozess ........................................25<br />
5 Neuausrichtung des Servicekernprozesses......................................28<br />
5.1 Digitalisierung ........................................................................................28<br />
5.2 Erleichterung von Prozessen .................................................................40<br />
5.3 Schulung des Personals ........................................................................41<br />
5.4 Eingehen auf Kundenbedürfnisse..........................................................42<br />
6 Ausblick................................................................................................45<br />
Seite V
Inhaltsverzeichnis<br />
6.1 Weiterentwicklung..................................................................................45<br />
6.2 Die Technik verändert sich ständig, der Servicekernprozess 2.0<br />
auch.......................................................................................................46<br />
Quellenverzeichnis.................................................................................................52<br />
Anhangverzeichnis.................................................................................................57<br />
Seite VI
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1 Beratung und Service ........................................................................ 2<br />
Abbildung 2 Geschäftsprozess Beschaffung ......................................................... 3<br />
Abbildung 3 Servicekernprozess ........................................................................... 4<br />
Abbildung 4 Grüne Unternehmen.......................................................................... 5<br />
Abbildung 5 Umsatz im Deutschen Kfz-Gewerbe 2012......................................... 6<br />
Abbildung 6 Betriebe im Kfz-Gewerbe................................................................... 7<br />
Abbildung 7 Der Servicekernprozess im Überblick.............................................. 12<br />
Abbildung 8 Direktannahme-Roboter von API..................................................... 23<br />
Abbildung 9 WPS-Termindisposition ................................................................... 28<br />
Abbildung 10 Kapazitätsauslastung WPS.......................................................... 29<br />
Abbildung 11 Eingabemaske Online-Termin...................................................... 30<br />
Abbildung 12 Tablets im Lager .......................................................................... 31<br />
Abbildung 13 Tablets in der Dialogannahme ..................................................... 34<br />
Abbildung 14 IPAD 4.......................................................................................... 36<br />
Abbildung 15 Computer-Terminal ...................................................................... 37<br />
Abbildung 16 Tablet PC für Monteure................................................................ 38<br />
Abbildung 17 Hirnimplantat................................................................................ 46<br />
Abbildung 18 „Hover Car“ .................................................................................. 47<br />
Abbildung 19 „Music Car“ .................................................................................. 48<br />
Abbildung 20 „Smart Key“.................................................................................. 48<br />
Abbildung 21 IPHONE 5S/IPHONE 6 ................................................................ 50<br />
Seite VII
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
API<br />
DMS<br />
HRF<br />
OBD<br />
SKP<br />
WPS<br />
Automotive Process Institute<br />
Dealermanagementsystem<br />
Firmeneigenname<br />
On-Board-Diagnose<br />
Servicekernprozess<br />
Werkstattplanungssystem<br />
Seite VIII
1 Vorwort<br />
Das heutige, schnelllebige Zeitalter ist geprägt von Computern und dem Internet. Es<br />
findet daher eine zunehmende Digitalisierung von Daten statt. Dies erstreckt sich<br />
sowohl auf dem privaten, als auch auf dem geschäftlichen Bereich unserer<br />
Gesellschaft. Die Neuerungen bringen positive Faktoren mit sich, wie zum Beispiel<br />
eine Reduzierung des Papierverbrauches. Somit kann mit natürlichen Ressourcen<br />
sparsamer umgegangen werden und gleichzeitig die Natur und die Umwelt geschont<br />
werden. Die Unternehmen müssen sich an die Kunden von morgen anpassen. Die<br />
Kunden von morgen sind junge Leute, die sich täglich mit der digitalen Welt<br />
befassen. Sie nutzen Social-Media-Plattformen, schreiben E-Mails, informieren sich<br />
im Internet und kaufen dort auch via Smatphone, Tablet oder PC ein. Die zukünftigen<br />
Kunden möchten keine Informationen in Papierform. Sie möchten ihre Informationen<br />
ganz bequem speichern, abrufen und organisieren. Nicht nur die Tatsache, dass zum<br />
ersten Mal mehr Smartphones als Handys in der EU verkauft werden, sondern auch<br />
die immer weiter steigende Anzahl an Apps und ePapers macht die sinkende<br />
Notwendigkeit gedruckter Medien deutlich. 1 Daher ist der Servicekernprozess nicht<br />
mehr zeitgemäß und muss den Neuerungen angepasst werden. Schließlich wird in<br />
Fachzeitschriften bereits vom Kunden 2.0 und auch vom Service 2.0 gesprochen.<br />
Resultierend daraus muss ein Servicekernprozess 2.0 entstehen, um den<br />
Kundenanforderungen gerecht zu werden und am Markt weiterzubestehen.<br />
1 vgl. DICK, 2013, S. 1<br />
Seite 1
2 Definitionen<br />
2.1 Service<br />
Definitionen<br />
„Service hat in den Wirtschaftswissenschaften mehrere Bedeutungen.<br />
- Aus dem Englischen übersetzt steht „Service“ für einen Dienst, den jemand<br />
freiwillig leistet.<br />
- Service kennzeichnet darüber hinaus die nicht-produktualisierte<br />
(Wirtschafts-)Leistung, die - entweder die Kernleistung eines Unternehmens<br />
darstellt (Dienstleistungsunternehmen) oder - die erstellten Produkte als<br />
Zusatzleistung unterstützt wie z. B. der Pre- und Aftersalesservice als<br />
Dienstleistung für Produkte vor und nach dem Gütererwerb. Hinzu kommt der<br />
Kundendienst, mit Services für erworbene Produkte wie etwa die Wartung<br />
oder Pflege. Volkswirtschaftlich ist mit diesem Service-Begriff die<br />
Dienstleistungsgesellschaft angelegt, der hierzulande den Wandel des<br />
Standorts mit der Tertiarisierung kennzeichnet.<br />
- Eine weitere Service-Kennzeichnung meint die von Kunden erlebte<br />
Serviceleistung als Momente der besonderen Aufmerksamkeit eines<br />
Unternehmens.“ 2<br />
Die Abbildung 1 zeigt, dass zum Service eine Beratung gehört.<br />
Abbildung 1<br />
Beratung und Service<br />
(online: foundsbroker)<br />
2 online: wirtschaftslexikon.gabler<br />
Seite 2
2.2 Geschäftsprozess<br />
Definitionen<br />
„Ein Geschäftsprozess ist eine zielgerichtete, zeitlich-logische Abfolge von Aufgaben,<br />
die arbeitsteilig von mehreren Organisationen oder Organisationseinheiten unter<br />
Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien ausgeführt werden<br />
können. Er dient der Erstellung von Leistungen entsprechend den vorgegebenen,<br />
aus der Unternehmensstrategie abgeleiteten Prozesszielen. Ein Geschäftsprozess<br />
kann formal auf unterschiedlichen Detaillierungsebenen und aus mehreren Sichten<br />
beschrieben werden. Ein maximaler Detaillierungsgrad der Beschreibung ist dann<br />
erreicht, wenn die ausgewiesenen Aufgaben je in einem Zug von einem Mitarbeiter<br />
ohne Wechsel des Arbeitsplatzes ausgeführt werden können (vgl. Gehring 1998)“ 3<br />
Die Abbildung 2 zeigt den Prozess der Beschaffung von Materialien von der<br />
Bestellung bis zur Bezahlung der Ware.<br />
Abbildung 2<br />
Geschäftsprozess Beschaffung<br />
(online: learning-sap)<br />
2.3 Servicekernprozess<br />
„Im Servicekernprozess werden die immer wiederkehrenden Arbeitsabläufe von der<br />
Terminvereinbarung bis hin zur Nachbereitung in den sieben Kernprozessen<br />
zusammengefasst:<br />
3 GADATSCH, 2002, S.24<br />
Seite 3
1. Terminvereinbarung<br />
Definitionen<br />
2. Werkstattdisposition<br />
3. Fahrzeugannahme/Auftragserstellung<br />
4. Reparatur/Leistungserstellung<br />
5. Qualitätskontrolle/Vorbereitung Fahrzeugrückgabe<br />
6. Fahrzeugrückgabe/Abrechnung<br />
7. Nachbereitung.“ 4<br />
Die Abbildung 3 zeigt die sieben Schritte des Servicekernprozesses. Es werden die<br />
internen Prozesse und Prozesse vor dem Kunden aufgezeigt.<br />
Abbildung 3<br />
Servicekernprozess<br />
(online: motorklick)<br />
2.4 Grünes Unternehmen<br />
„Als „grünes Unternehmen“ definiert die Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) solche, die in „grünen Branchen grüne<br />
Produkte herstellen“ (Die Zeit). Ihr Unternehmerisches Verhalten – also ihre Ziele,<br />
Geschäftspraktiken und Produkte – orientieren sich an den drei Aspekten der<br />
4 vgl. Vorlesung SERV bei Herrn Dr. MAUERSBERGER vom 31.08.2011<br />
Seite 4
Nachhaltigkeit - sozial, ökologisch und ökonomisch.“ 5<br />
sogenannte grüne Unternehmen verkörpern.<br />
Definitionen<br />
Die Abbildung 4 soll<br />
Abbildung 4<br />
Grüne Unternehmen<br />
(online: grueneunternehmen)<br />
5 online: umdenken; vgl. DICK, 2013, S. 4<br />
Seite 5
3 Service<br />
3.1 Service allgemein<br />
Service<br />
Allgemein ist der Service eines Autohauses die Bereitstellung von Dienstleistungen.<br />
Die Dienstleistungen werden in der Werkstatt eines Kfz-Betriebes auf Kundenwunsch<br />
unter gesetzlichen Vorgaben umgesetzt. In den Werkstätten werden<br />
Wartungsarbeiten und Unfallreparaturen an Fahrzeugen durchgeführt, Um- und<br />
Anbauten nach Wunsch des Kunden vorgenommen und insgesamt die<br />
Verkehrssicherheit des Fahrzeuges gewährleistet. Der Service der Werkstatt ist für<br />
den Erhalt eines Fahrzeuges entscheidend.<br />
Im Jahr 2012 legte das Kfz-Servicegeschäft in Deutschland um 3,2 Prozent auf<br />
30,2 Milliarden Euro zu. Das sind 22 Prozent vom Gesamtumsatz des deutschen<br />
Kfz-Gewerbes 2012. Dies wird in Abbildung 5 veranschaulicht.<br />
10%<br />
4%<br />
40%<br />
2%<br />
GW Pkw über GW-Händler<br />
NW Lkw<br />
GW Lkw<br />
Service<br />
22%<br />
GW Pkw über Markenhandel<br />
NW Pkw und Pkw-Kombi<br />
22%<br />
Abbildung 5 Umsatz im Deutschen Kfz-Gewerbe 2012<br />
(eigenen Darstellung in Anlehnung an PLATE, Autohaus, 2013 S. 12)<br />
Durch die angespannte Lage des Kfz-Handels ist der Bestand der Kfz-Betriebe auch<br />
2012 rückläufig. Allein 2012 verschwanden 200 Unternehmen vom Markt, darunter<br />
genauso viele Vertragshändler wie freie Werkstätten. Von 37.800 verbleibenden<br />
Werkstätten sind 17.500 fabrikatsgebunden und 20.300 frei. Dies ist in Abbildung 6<br />
dargestellt.<br />
Seite 6
Service<br />
40000<br />
39750<br />
39500<br />
39000<br />
39100<br />
38500<br />
38000<br />
38300<br />
38050 38000<br />
37800<br />
37500<br />
37000<br />
36500<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 6<br />
Betriebe im Kfz-Gewerbe<br />
(eigenen Darstellung in Anlehnung an PLATE, Autohaus, 2013 S. 13)<br />
Die Werkstattauslastung lag 2012 bei 83 Prozent nur knapp unter dem Vorjahr, wo<br />
die Auslastung 84 Prozent betrug. Es gibt Gründe warum das Potential weiter<br />
ansteigen wird. Die Gesamtzahl der in Deutschland registrierten Pkw ist um über<br />
500.000 Fahrzeuge angestiegen. Werden die Krafträder, Lkw, Omnibusse und<br />
übrigen Kraftfahrzeuge hinzugerechnet, sogar um 655.000. Das durchschnittliche<br />
Alter eines Fahrzeugs liegt aktuell bei 8,7 Jahren, was sehr hoch ist. Die<br />
Fahrzeughalter investieren mehr Geld in Verschleißreparaturen: Im Jahre 2011 lagen<br />
die Kosten je Reparaturauftrag bei durchschnittlich 173 Euro. 2013 ist der Betrag auf<br />
215 Euro angestiegen. Im Servicegeschäft schwinden dennoch die Renditen. Das<br />
liegt daran, dass die Wartungshäufigkeiten in den vergangenen 10 Jahren von<br />
durchschnittlich 1,08-mal pro Jahr auf inzwischen 0,9-mal zurückgegangen ist.<br />
Gründe hierfür sind die gestiegene Qualität der Fahrzeuge und die verlängerten<br />
Wartungsintervalle. Eine weitere Gefahr für die Rendite ist, dass Serviceleistungen<br />
über Werkstattportale angeboten werden und die Konsumenten nur den Preis als<br />
Auswahlkriterium sehen. Qualität, Vertrauen und Sicherheit werden hier nicht in<br />
Betracht gezogen. Daher sind solche Werksattportale kritikwürdig, da diese nichts<br />
mit Transparenz zu tun haben. 6<br />
Auch wenn die Fahrzeuge immer wartungsärmer werden, profitieren<br />
Fachwerkstätten durch die komplizierte Technik der Fahrzeuge. Halter nehmen hier<br />
zunehmend Fachwerkstätten für Wartungsarbeiten in Anspruch. Die Zukunft des<br />
6 In: Autohaus, Jg. 2013, H. 7 S. 12-13<br />
Seite 7
Service<br />
Wartungsmarktes wird aber nicht nur durch die empfohlenen Wartungsintervalle und<br />
der komplizierten Technik bestimmt, sondern auch von der wirtschaftlichen Situation<br />
der Fahrzeughalter. Die wirtschaftliche Situation der Autofahrer ist bundesweit<br />
unterschiedlich, da verschiedene Lohngefüge existieren. Im Regelfall verdient ein<br />
Arbeitnehmer in den alten Bundesländern mehr als in den neuen Bundesländern.<br />
Das hat zur Folge, dass ein Wartungsrückgang besonders in den neuen<br />
Bundesländern zu verzeichnen ist. Auf die Fahrzeughalter kommen immer wieder<br />
steigende Unterhaltskosten zu, die wesentlich von den Kraftstoffkosten beeinflusst<br />
werden. Allein im Jahr 2011 haben 29 Prozent der Fahrzeughalter ganz auf die<br />
Inspektion ihres Fahrzeugs verzichtet. Das bringt auch die Zahl der Stilllegungen mit<br />
sich. Im Jahr 2010 nannte das Kraftfahrt-Bundesamt einen Pkw-Bestand von<br />
42.301.563 Fahrzeugen und 2011 sogar 42.927.647. Der Bestand ist um 1,5 Prozent<br />
gestiegen. Aufgrund der vorübergehenden Stilllegungen wurden letztendlich 2011<br />
0,96 Wartungsarbeiten pro Fahrzeug durchgeführt. 2010 waren es nur 0,91. Die<br />
Anzahl großer Inspektionen vergrößerte sich 2011 gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl<br />
stieg von 39 Prozent auf 44 Prozent. Die Wartungshäufigkeit von Fahrzeugen ist<br />
altersbedingt. Bei jungen Fahrzeugen sind die Wartungsintervalle deutlich größer als<br />
bei älteren. Während der Markanteil bei den Vertragswerkstätten mit 62 Prozent<br />
stagnierte, stieg der Marktanteil der sonstigen Werkstätten auf 33 Prozent im<br />
Jahr 2011. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Fahrzeuge immer älter werden und<br />
die Halter mit dem Auto nur von A nach B kommen wollen und das Fahrzeug nicht<br />
als Statussymbol sehen. Entscheidenden Einfluss auf den Ort der Durchführung von<br />
Wartungsarbeiten hat das Fahrzeugalter. Je älter das Fahrzeug, desto seltener wird<br />
die Vertragswerkstatt aufgesucht. Daher ist es zu einer Verschiebung der<br />
Marktanteile gekommen. Ältere wie auch besser verdienende Fahrzeughalter<br />
beauftragten häufiger Vertragswerkstätten als jüngere Halter und solche mit<br />
niedrigem Einkommen. Von den 50-jährigen Haltern beauftragten 69 Prozent die<br />
Vertragswerkstatt zur Durchführung von Wartungsarbeiten. Bei den 30 bis unter 50<br />
Jahre alten Fahrzeughaltern waren es nur 54 Prozent. Die 22 bis unter 30 Jahre<br />
alten Halter beauftragten 56 Prozent die Vertragswerkstatt zur Durchführung von<br />
Wartungsarbeiten. 7<br />
3.2 Warum guter Service wichtig ist<br />
Service ist der wichtigste Geschäftsbereich eines Autohauses, da hier die Kunden<br />
am besten ans Unternehmen gebunden werden können. Gerade wenn ein Kunde<br />
einen Neuwagen erworben hat, wird er die Vertragswerkstatt aufsuchen. Sucht der<br />
Kunde das Autohaus zur Inspektion auf, wo er sein Fahrzeug gekauft hat, war er mit<br />
7 In: Autohaus Extra, Jg. 2012, H 8/2012 S. 39-42<br />
Seite 8
Service<br />
der Abteilung Verkauf zufrieden. Deshalb ist es wichtig den Kunden auch hier<br />
zufriedenzustellen, damit er wieder kommt und Folgeaufträge durchführen lässt.<br />
Somit ist auch eine akzeptable Werkstattauslastung gegeben und vielleicht empfiehlt<br />
der Kunde die Werkstatt weiter. Guter Service zeichnet sich nicht nur durch<br />
Kompetenz der Mitarbeiter aus, sondern immer mehr Autofahrer legen Wert auf ein<br />
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie im vorangegangenen Gliederungspunkt ist es<br />
nicht zu verachten, dass die Fahrzeuge der Halter immer älter werden. Die<br />
Fahrzeuge sind im Schnitt fast neun Jahre alt und gehören dem Fahrzeugsegment<br />
drei an. Diesen Kundenanforderungen muss sich jeder Servicebetrieb stellen um<br />
Kundenwünsche erfüllen zu können. Damit auch Halter dieser älteren Fahrzeuge in<br />
die Vertragswerkstatt kommen bzw. bleiben, sollten diesen Kunden gezielt Identteile<br />
angeboten werden. Weiter sind spezielle Angebote für ältere Fahrzeuge sinnvoll wie<br />
z. B. der „BMW Treue Service“. Wird dies nicht aktiv angeboten, ist eine<br />
Abwanderung in freie Werkstätten vorprogrammiert. Gerade für solche Kunden ist es<br />
wichtig, dass ihr Auto immer fahrbereit ist. Es geht hier nicht darum, dass das<br />
Fahrzeug ein Prestigeobjekt ist.<br />
Es heißt nicht umsonst: „Das erste Auto verkauft der Verkäufer, das zweite aber der<br />
Service." 8<br />
3.3 Einflüsse und Trends vom Markt<br />
In der heutigen Welt herrschen eine „Geiz-ist-geil“-Mentalität und eine „Wir-hassenteuer“-Mentalität<br />
vor. Jeder möchte seine Reifen, Teile und Zubehör möglichst<br />
günstig bei EBAY ersteigern. Es ist eine Generation, die auf ihr Geld achtet und<br />
„schön blöd“ ist wenn man für teuer eingekauft hat. Warum werden die Kunden von<br />
Tag zu Tag preissensibler? Dafür gibt es drei Gründe:<br />
- Überall wo man hinschaut sieht man Preis- und Rabattschlachten. Diese<br />
werden betitelt mit Knüller-, Sonder- oder Vorteilspreis. Der Einsatz von<br />
preispolitischen Maßnahmen kommt hinzu, vor allem gebrochene Preise wie<br />
9,99 €, durchgestrichene Preise und Rabattierungen. So werden systematisch<br />
die Kunden zu mehr Preissensibilität erzogen. Preise sind heute durch das<br />
Internet leichter vergleichbar und oftmals werden im Netz automatisch<br />
Preisvergleiche angezeigt.<br />
- Auch der Wertewandel ist nicht außer Acht zu lassen. Die Erlebnis-, Reise-,<br />
Mode-, Wohn-, Technik- und Sportwelten wollen finanziert sein und machen<br />
den Geldbeutel der Kunden deutlich schmaler. Weiterhin herrscht eine Zeit<br />
nur minimal steigender Realeinkommen und die Kunden möchten auf nichts<br />
8 NORDHOFF<br />
Seite 9
verzichten. 9<br />
Anbietern verglichen.<br />
Service<br />
Daher wird auf den Preis geschaut und verstärkt mit anderen<br />
- Es ist nicht verwunderlich, dass Anbieter immer häufiger auf den sogenannten<br />
„Smart-Shopper“ treffen. Ein Smart-Shopper ist ein „qualitätsbewusster,<br />
informierter Käufer, der maximale Qualität zu niedrigstem Preis nachfragt. Die<br />
Smartheit resultiert aus zunehmendem Wissen über Preise und Leistungen<br />
mit dem Ziel einer Bescheidenheit auf höchstem Niveau.“ 10 Dieser „Smart-<br />
Shopper“ wird nicht zuletzt vom Smartphone und einer Vielzahl von<br />
Preisvergleich-Apps weiter unterstützt. In das Geschäft kommen und etwas<br />
sofort kaufen – weil es geil ist, wird immer seltener – denn „Geiz ist Geil“ und<br />
es wird erst verglichen ob es nicht beim Online-Händler ein paar Euro billiger<br />
ist.<br />
Der Weg aus der Preisfalle ist die dreistufige Preisbildung:<br />
- Die kostenorientierte Preisbildung hat das Ziel, langfristig kostendeckende und<br />
renditewirksame Verrechnungssätze sowie Teile-, Zubehör- und<br />
Schmierstoffpreise zu kalkulieren. Renditewirksame Preise sind erst<br />
entstanden, wenn der Kunde die Preise akzeptiert. Wenn der Kunde die<br />
Preise akzeptiert, kann man davon ausgehen, dass das Serviceangebot<br />
gegenüber der Konkurrenz vorteilhafter ist.<br />
- Die wettbewerbsorientierte Preisbildung hat zum Ziel, die aktuelle Preisbildung<br />
der Konkurrenz zu erfassen und die eigenen Anforderungen an einen Preis an<br />
denen der Wettbewerber zu orientieren. Es müssen Einzelpreise, Konditionen,<br />
Rabatte und Zahlungsmodalitäten aufwendig recherchiert werden und ins<br />
Tagesgeschäft eingebunden werden. Wenn man jedoch für den Kunden einen<br />
Preisnachteil darstellt, sollten die Mehrleistungen dem Kunden deutlich<br />
gezeigt werden.<br />
- Die kundenorientierte Preisbildung hat zum Ziel, mit dem Wissen einzelner<br />
Kundensegmente (Preisinteresse, Preiswahrnehmung, Preisbeurteilung,<br />
Preisbereitschaft) und mit der Preisgesprächsführung betriebswirtschaftlich<br />
kalkulierte sowie wettbewerbsfähige Preise im Kundenkontakt erfolgreich<br />
durchzusetzen. 11<br />
9 vgl. online: welt<br />
10 online: wirtschaftslexikon<br />
11 In: Autohaus, Jg. 2012, H. 5 S. 56-57<br />
Seite 10
3.4 Restriktionen<br />
Service<br />
Die Werkstattauslastung ist im Service die zentrale Herausforderung und gestaltet<br />
sich durch den Service-Verdrängungswettbewerb immer schwieriger. Im Wettbewerb<br />
stehen die Markenwerkstätten und die freien Werkstätten. Mittlerweile gibt es über 36<br />
große freie Werkstattketten. Da freie Werkstätten mit den Markenlogos der einzelnen<br />
Automobilhersteller werben dürfen, wird es für Vertragswerkstätten immer<br />
schwieriger sich am Markt zu etablieren. Vertragswerkstätten müssen sich daher<br />
verstärkt vom Service der freien Werkstätten abheben, wie z. B. der elektronische<br />
Dialoganname-Roboter von API reduziert Diagnosevorgänge. In nur fünf Minuten<br />
wird das Fahrzeug in Sachen Fahrwerk, Reifen, Batterie, Wischwasser,<br />
Scheibenwischer, Ölstand, Lackschäden und Verbandskasten überprüft. 12<br />
Je älter das Fahrzeug, desto größer ist der Reparaturbedarf. Die<br />
Markenservicebetriebe leiden unter einem Teuer-Image. Daher sollten Kunden, die<br />
ihr altes Fahrzeug noch in die Vertragswerkstatt bringen durch ihre Treue belohnt<br />
werden. 13<br />
Bei einer professionellen Rädereinlagerung mit speziellem Service sollte das<br />
Autohaus vor allem durch umfassend und gut informiertes Personal punkten. Seit<br />
dem 01.11.2012 besteht eine Auszeichnungspflicht hinsichtlich der Kraftstoffeffizienz,<br />
Nasshaftung und Abrollgeräusche bei Reifen. Hier besteht die Möglichkeit, die<br />
Kunden auf diese Neuerungen aufmerksam zu machen und die daraus<br />
resultierenden Vorteile aufzuweisen.<br />
Auch in der Fahrzeugpflege kann ein Autohaus punkten: Viele Autohäuser verfügen<br />
über eine Waschanlage sowie Angebote zur professionellen Fahrzeugaufbereitung.<br />
Warum nicht ab einem Kundenumsatz X eine professionelle Gratis-<br />
Fahrzeugaufbereitung anbieten?<br />
Den Einschränkungen im Service kann jedes Unternehmen entgegenwirken. Fakt ist,<br />
dass etwas verändert werden muss, damit man konkurrenzfähig bleibt und somit<br />
seine Stellung am Markt behält oder sogar verbessern kann. Das gezielte Abheben<br />
von Mitbewerbern kann nur von Vorteil sein.<br />
12 vgl. online: api-international<br />
13 vgl. in: Autohaus, Jg. 2012, H. 13 S. 54-56<br />
Seite 11
4 Servicekernprozess<br />
4.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Servicekernprozess<br />
Der Servicekernprozess wird auch als 7-Phasen-Modell bezeichnet und wird in<br />
Abbildung 7 dargestellt. Hierbei werden zwei Prozessarten unterschieden: die<br />
Prozesse vor dem Kunde und interne Prozesse.<br />
Abbildung 7<br />
Der Servicekernprozess im Überblick<br />
(vgl. Vorlesung Dr. MAUERSBERGER vom 31.08.2011)<br />
Im Folgenden werden die sieben Schritte des Servicekernprozesses, kurz SKP,<br />
beschrieben.<br />
1. SKP: Terminvereinbarung<br />
Die Terminvereinbarung ist meist der erste Kontakt vor einem neuen Auftrag. Der<br />
Kunde hat bestimmte Erwartungen. In erster Linie ist den Kunden wichtig, dass<br />
eine direkte Erreichbarkeit am Telefon gegeben ist. Sie wünschen die direkte<br />
Erreichbarkeit eines kompetenten Ansprechpartners, der Fragen rund um das<br />
Fahrzeug beantworten kann. Hierbei ist es wichtig, den Kunden mit seinem<br />
Namen anzusprechen, um ihm ein Stammkundengefühl zu vermitteln. Bei der<br />
persönlichen Anrede ist zu beachten, dass der Kunde freundlich behandelt wird.<br />
Des Weiteren wünscht der Kunde eine schnelle und unkomplizierte Bearbeitung<br />
und setzt Kenntnisse der Fahrzeug- und Kundendaten voraus. Daher erwartet der<br />
Kunde eine exakte Ermittlung seines Bedarfs. Es sollten von Seiten des Services<br />
möglichst umfassende Informationen weitergegeben werden. Informationen<br />
darüber was repariert werden muss, aber auch die eventuelle Mitteilung über<br />
Seite 12
Servicekernprozess<br />
Kostenlimits des Kunden. Da der Kunde über keine Mobilität verfügt, wenn sich<br />
sein Fahrzeug in der Werkstatt befindet, muss diese aktiv angeboten werden.<br />
Die ständige Erreichbarkeit und die schnelle und unkomplizierte Bearbeitung<br />
stellen zwei bedeutende Anforderungen des 1. Servicekernprozesses dar.<br />
Ziel ist es, die Kundenwünsche möglichst vollständig und exakt zu erfüllen.<br />
2. SKP: Werkstattdisposition<br />
Dieser Prozess läuft intern ab. Ziel ist es, alle erforderlichen Kapazitäten<br />
umfassend zu prüfen. Es muss sichergestellt werden, dass die benötigten<br />
Ersatzteile, Werkzeuge, qualifiziertes Personal und Ersatzmobilität zur Verfügung<br />
stehen. Der Kunde erwartet einen zügigen und reibungslosen Ablauf der<br />
Fahrzeugannahme, dass ausreichend Zeit für die Fahrzeugannahme einkalkuliert<br />
wird und dass der erteilte Auftrag vollständig und sorgfältig erfasst wird. Auch bei<br />
der Werkstattdisposition werden Anforderungen an den Prozessablauf gestellt.<br />
Dabei sind folgende Fragen zu klären:<br />
- Steht zur Fahrzeugannahme gemäß der Werkstattkapazität ausreichend Zeit<br />
zur Verfügung?<br />
- Sind erforderliches Personal und ggf. Spezialisten eingeplant?<br />
- Sind alle erforderlichen Ersatzteile vorhanden?<br />
- Sind alle beteiligten Stellen, wie Teiledienst und Kundendienst, informiert?<br />
- Ist der versprochene Ersatzwagen bereitgestellt?<br />
Nachstehende Leistungsanforderungen an die Werkstattdisposition sind zu<br />
beachten:<br />
Betriebsmittel<br />
- Erhöhung der Transparenz über anstehende Wartungs- und Reparaturtermine<br />
mittels elektronischem Terminplanungssystems<br />
Qualifikation<br />
- Qualifiziertes und geeignetes Personal, um sicherstellen zu können, dass alle<br />
benötigten Daten und Informationen existent sind und an die richtigen Stellen<br />
in notwendiger Form und Qualifikation weitergeleitet werden<br />
3. SKP: Fahrzeugannahme/Auftragserstellung<br />
Dieser Prozess läuft vor dem Kunden ab und besteht aus drei kritischen<br />
Teilprozessen:<br />
Seite 13
1. Fahrzeuganlieferung durch den Kunden<br />
Servicekernprozess<br />
2. Beratungsgespräch (optimal in Dialogannahme)<br />
3. Auftragserstellung<br />
Bedeutende Ziele sind die reibungslose Anlieferung des Fahrzeugs, die<br />
detaillierte Analyse der Reparatur im Vorfeld, kompetentes Beratungsgespräch<br />
und klare Auskünfte über Auftragsumfang, Fertigstellungstermin und Preis. Das<br />
Beratungsgespräch soll dem Kunden in jedem Falle zufrieden stellen.<br />
Auch hier sind Kundenerwartungen zu erfüllen:<br />
1. Fahrzeuganlieferung<br />
- Schnelles und unkompliziertes Finden der Werkstatt<br />
- Orientierung im Servicebetrieb<br />
- Ausreichende Parkplatzkapazität<br />
- 24-Stunden-Annahme<br />
2. Gespräch/Dialogannahme<br />
- Freundlicher, persönlicher Empfang<br />
- Angenehme Atmosphäre<br />
- Kompetente Dialogannahme<br />
- Cross Selling (dem Kunden wird beim Servicetermin zusätzlich noch Öl<br />
angeboten)<br />
3. Auftragserstellung<br />
- Auftragsumfang<br />
- Preis<br />
- Abholtermin<br />
An den Prozessablauf sind diverse Anforderungen gebunden:<br />
Beratungsgespräch/Dialogannahme<br />
- Prozessstandardisierung zur Sicherstellung einer umfassenden und<br />
vollständigen Mängelerfassung mittels einer Checkliste<br />
Auftragserstellung<br />
- Aktualisierung der Fahrzeug- und Kundendaten<br />
- Genaue Dokumentation der Aufgabenumfänge<br />
- Prüfung der Verfügbarkeit von Teilen und Ersatzwagen<br />
Seite 14
- Kalkulation der vereinbarten Leistung<br />
Servicekernprozess<br />
- Erfassung der Kundenerreichbarkeit<br />
- Erfassung des Kostenlimits des Kunden<br />
- Erfassung der Zahlungsweise<br />
- Erfassung der Abholzeit<br />
- Auftragserstellung und Auftragsbestätigung<br />
- Unterschrift des Kunden<br />
Es herrschen verschiedene Leistungsanforderungen an die<br />
Fahrzeugannahme/Auftragserstellung vor:<br />
Betriebsmittel<br />
- Parkmöglichkeiten und Parkleitsystem<br />
- Geeignete Abstellplätze und Nachttresor für Fahrzeuganlieferungen außerhalb<br />
der Öffnungszeiten<br />
- Dialogannahme mit Beratungs- und Verkaufsatmosphäre<br />
- Leistungsbezogenes Vergütungssystem (Maßstab ist hier die Nutzung der<br />
Dialogannahme im Verhältnis zur Gesamtzahl der angenommenen Aufträge)<br />
Qualifikation<br />
- Kompetenter Ansprechpartner<br />
- Geschultes Personal im Hinblick auf Verkaufs- und Beratungstechniken in der<br />
Dialogannahme<br />
Die Dialogannahme eignet sich sehr gut für Cross Selling, wo dem Kunden<br />
Zubehör und Öl angeboten werden kann. Somit wird die Dialogannahme als<br />
verkaufsförderndes Instrument bezeichnet.<br />
4. SKP: Reparatur/Leistungserstellung<br />
Dieser Prozess läuft intern ab und beinhaltet wie der vorangegangene SKP drei<br />
kritische Teilprozesse:<br />
1. Kundenbetreuung<br />
2. Teileversorgung<br />
3. Ausführung<br />
Als vorrangiges Ziel dieses Prozesses wird die optimale Kundenbetreuung<br />
während der Wartezeit betrachtet. Weitere Ziele sind die rechtzeitige<br />
Seite 15
Servicekernprozess<br />
Kundeninformation über die Fertigstellung oder mögliche Abweichungen beim<br />
Fertigstellungstermin, Kosten und Arbeitsumfang vom vereinbarten<br />
Auftragsvolumen. Die Teileverfügbarkeit und die komplette Auftragserfüllung<br />
zählen ebenfalls zu den Zielen.<br />
In diesem Prozess sind die nachfolgenden Erwartungen des Kunden zu erfüllen:<br />
1. Kundenbetreuung<br />
- Angenehme und minimale Wartezeiten im Autohaus<br />
- Rechtzeitige Informationen<br />
- Einhaltung der Mobilitätsvereinbarung und sonstigen Zusagen<br />
2. Teileversorgung<br />
- Rechtzeitiges Vorliegen der Materialien und Teile<br />
3. Ausführung<br />
- Qualitätsarbeit aller beteiligten Mitarbeiter<br />
- Sauberkeit<br />
- Erfassung aller nicht in Auftrag gegebenen Arbeiten bezüglich erkennbarer<br />
Mängel und deren Behebung nach Rücksprache<br />
Folgende Anforderungen an den Prozessablauf sind zu beachten:<br />
- Ersatzfahrzeug steht vollgetankt und geprüft zur Verfügung<br />
- Vordisponierte Teile und qualifiziertes Personal für die Ausführung<br />
- Vorliegen vollständiger, vorbereiteter Serviceaufträge in der Werkstatt<br />
- Vollständige Abarbeitung des Auftrages entsprechend Herstellervorgaben und<br />
Abstimmung von Erweiterungen mit dem Kunden, wobei Reparaturkosten<br />
ständig überwacht werden<br />
Es existieren Leistungsanforderungen an die Reparatur- und Leistungserstellung:<br />
Betriebsmittel<br />
- Geeignete Kundenwartezone wie z. B. Kinderecke, Informationsmaterial, und<br />
Ausstellungsbereiche für Zubehör<br />
- Auftragsdispositionswand<br />
- Werkzeug- und Messgeräteausstattung<br />
- Reparaturleitfäden<br />
- Qualitätsbezogene Entlohnungssysteme<br />
Seite 16
Qualifikation<br />
Servicekernprozess<br />
- Gut ausgebildetes und motiviertes Personal 14<br />
5. SKP: Qualitätskontrolle/Vorbereitung Fahrzeugrückgabe<br />
Dieser Prozess ist wie der vorangegangene ein interner Prozess. Die<br />
Qualitätskontrolle hat zum Ziel, die Arbeitsqualität der Auftragsdurchführung<br />
sicherzustellen.<br />
Der Kunde erwartet, dass hohe Qualitätsstandards eingehalten werden, eine<br />
konsequent realisierte Qualitätskontrolle erfolgt und ausgetauschte Teile zur<br />
Ansicht vorhanden sind. Großen Wert legt der Kunde auf ein fehlerfreies und<br />
sauberes Fahrzeug.<br />
Anforderungen an den Prozessablauf spielen eine große Rolle:<br />
- Kontrolle nach Herstellervorgaben durch Ausfüllen und Ausdrucken der<br />
Wartungsliste für jedes Fahrzeug nach km-Stand und Baujahr<br />
- Eigendiagnose von Fahrzeugmängeln zur Qualitätssicherung durch die<br />
Endkontrolle auf der Hebebühne und Testfahrt<br />
- Auf Auftrag und/oder Rechnung Vermerk von erkannten Mängeln, die auf<br />
Kundenwunsch nicht behoben werden<br />
- Sauberkeit des Fahrzeugs gewährleisten durch Sitzbezüge, Fußmatten und<br />
Lenkradschoner<br />
- Aufbewahrung der ausgetauschten Teile, um diese dem Kunden vorführen zu<br />
können<br />
- Vorbereitung der Fahrzeugrückgabe durch Auftragsrechnung mit<br />
Standardvermerk des Fahrzeugs, Wartungsliste, gestempeltes Checkheft,<br />
Werbematerial/Give-aways und Mängelliste<br />
6. SKP: Fahrzeugrückgabe/Abrechnung<br />
Der vorletzte Prozess läuft vor dem Kunden ab. Auch hier gibt es drei kritische<br />
Teilprozesse:<br />
1. Fakturierung<br />
2. Fahrzeugübergabe<br />
3. Abrechnung<br />
14 vgl. Vorlesung Dr. MAUERSBERGER vom 27.09.2011<br />
Seite 17
Ziele dieses Prozesses sind:<br />
Servicekernprozess<br />
- Die umgehende, korrekte und übersichtliche Rechnungserstellung nach<br />
Abschluss der Arbeiten durch die vollständige Erfassung der Arbeitszeiten und<br />
der verwendeten Teile<br />
- Die reibungslose Fahrzeugübergabe und qualifizierte Rechnungserklärung<br />
- Die bequeme und reibungslose Bezahlung der Rechnung durch den Kunden<br />
Kundenerwartungen sind in diesem Falle:<br />
- Termingerechte Fertigstellung<br />
- Sauberer und ordnungsgemäßer Zustand des Fahrzeuges<br />
- Freundlicher Empfang und persönliche Ansprache<br />
- Keine Wartezeit<br />
- Ausreichendes Zeitfenster für die Übergabe und Rechnungserklärung<br />
- Nach Bedarf umfassende Informationen über Reparatur, Preise und Produkte<br />
- Stimmigkeit des kalkulierten Rechnungsbetrages<br />
- Bequeme Rechnungsbegleichung<br />
- Hinweise auf nächste Servicekontakte<br />
Für den Prozessablauf sind Anforderungen gegeben:<br />
- Erfassung aller verbauten Teile und Arbeitszeiten und Prüfung dieser durch<br />
den Serviceberater<br />
- Rechnung, Wartungsliste, Serviceheft, Zulassung und Schlüssel liegen für den<br />
Kunden bereit<br />
- Qualifizierte Rechnungserklärung<br />
- Ersatzfahrzeugrücknahme durch das Annahmepersonal oder den<br />
Serviceberater<br />
- Fahrzeug steht auf Abholplatz für Kunde bereit und ist leicht zu finden<br />
- Sicherstellung der Zahlungsmöglichkeiten<br />
Vorhandene Leistungsanforderungen an die Fahrzeugrückgabe und Abrechnung<br />
sind:<br />
Betriebsmittel<br />
- EDV-gestützte Abrechnung<br />
- EC-Kartenlesegerät<br />
- Forderungsmanagement<br />
Seite 18
Qualifikation<br />
Servicekernprozess<br />
- Befähigung zur verständlichen Erläuterung von Arbeiten und Abrechnung des<br />
Serviceberaters<br />
7. SKP: Nachbereitung<br />
Der letzte Prozess läuft ebenfalls vor dem Kunden ab. Hier gibt es zwei kritische<br />
Teilprozesse:<br />
1. Zufriedenheitsanalyse<br />
2. Beschwerdemanagement<br />
Ziel der Nachbereitung ist das Erfassen von Informationen zur Ablaufsicherheit<br />
der Prozesse, um Ursachen für Kundenunzufriedenheit zu erkennen und<br />
abzustellen. Die Verbesserung der Prozessabläufe im Ergebnis der<br />
Analyseergebnisse stellt auch ein vordergründiges Ziel dar. Als wichtigstes Ziel<br />
wird das Erfassen, Systematisieren und Bearbeiten von Kundenbeschwerden<br />
gesehen, da sonst die Gefahr der Kundenabwanderung besteht.<br />
Die Erwartungen des Kunden sind:<br />
Kundenzufriedenheitsanalyse<br />
- Der Händler ist am Kunden interessiert und engagiert sich für dessen<br />
Wünsche<br />
- Der Händler ist um eine ständige Prozessverbesserung bemüht<br />
Beschwerdemanagement<br />
- Unbürokratische und schnelle Reaktion<br />
- Schnelle Hilfe und kompetente Problemlösung<br />
- Kulantes Verhalten<br />
- Ehrlichkeit<br />
- Verständnis<br />
- Aufmerksamkeit<br />
Die Anforderungen an den Prozessablauf werden hier näher beleuchtet:<br />
- Die Durchführung der Zufriedenheitsanalyse sollte regelmäßig sein<br />
- Systematische Erfassung und Auswertung der Gesprächsdokumentationen<br />
- Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Seite 19
- Bei offenen Fragen Kundenfeedback nach 24 Stunden<br />
Servicekernprozess<br />
- Kontinuierliche und systematische Erfassung von Reaktionen und Ableitung<br />
entsprechender Maßnahmen<br />
Leistungsanforderungen an die Nachkaufbetreuung sind:<br />
Betriebsmittel<br />
- Auswertungs- und Erfahrungssysteme für Kfz-Analysen und Reklamationen<br />
Qualifikation:<br />
- geschultes Personal zur telefonischen Nachbetreuung<br />
- professioneller Umgang mit Beschwerden 15<br />
4.2 Analyse des gegenwärtigen Servicekernprozesses<br />
Der aktuelle Servicekernprozess wird nun näher beleuchtet, indem Schwächen und<br />
Optimierungsansätze für jeden einzelnen Prozessabschnitt herauskristallisiert<br />
werden.<br />
Der 1. Kernprozess beschäftigt sich mit der Anmeldung des Werkstatttermins. Viele<br />
Kunden legen Wert darauf, dass sie immer vom gleichen Serviceberater bedient<br />
werden. Ein fester Ansprechpartner ist demzufolge von hoher Bedeutung. Dies stellt<br />
in der Realität eine Schwäche dar, da dies nicht immer möglich ist aufgrund<br />
nichtvorhandener Software, die solch eine Zuordnung ermöglicht. Als<br />
Optimierungsvorschlag ist hier die Terminvereinbarung per Internet zu nennen, da<br />
dort die Möglichkeit besteht, dass der Kunde sieht wann sein gewünschter<br />
Ansprechpartner verfügbar ist. Der Kunde kann so bequem seinen Termin mit<br />
seinem Ansprechpartner vereinbaren. Eine Weitere Schwachstelle ist, dass im<br />
Normalfall jeder Kundendienstberater ein Telefon an seinem Arbeitsplatz hat, was im<br />
Kundengespräch klingelt und somit das Gespräch erheblich stört. Zur Verbesserung<br />
dieser Lage sollte der Kundendienstberater vor jedem persönlichen Kundenkontakt<br />
eine Rufumleitung auf den Info-Counter legen.<br />
Der 2. Kernprozess befasst sich mit der Werkstattdisposition. Hier wird die<br />
Werkstattkapazität vordisponiert. Alle Vorbereitungen auf den Termin müssen<br />
vollständig erledigt werden. Ein großes Problem stellt hier die nicht ordnungsgemäße<br />
Erledigung der Werkstattdisposition dar. Es kommt vor, dass der vom Kunden<br />
bestellte Ersatzwagen nicht zu seinem Termin bereit steht, da bei einem anderen<br />
Kundenauftrag eine Auftragserweiterung erfolgte. Daher dürfen die<br />
Ersatzwagenreservierungen nicht zu knapp, sondern mit genügend Puffer geplant<br />
15 vgl. Vorlesung Dr. MAUERSBERGER vom 28.09.2011<br />
Seite 20
Servicekernprozess<br />
werden. Ein weiterer Negativaspekt sind fehlende Ersatzteile. Dies geschieht, wenn<br />
die interne Kommunikation gestört ist und nicht funktioniert. Kommunikation und<br />
Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen ist von hoher Bedeutung.<br />
Im 3. Kernprozess geht es um die Auftragsannahme und die Auftragserstellung. Eine<br />
Schwachstelle in diesem Ablauf kann die schlechte Auffindbarkeit des<br />
Servicebereiches sein. Aufgrund dessen sind Hinweisschilder und ggf. eine<br />
Anfahrtsskizze von Vorteil. Eine weitere Schwachstelle ist die unpersönliche<br />
Behandlung des Kunden. Dies ereignet sich in den Stoßzeiten des Tagesgeschäftes,<br />
wo sich der Serviceberater nur wenig Zeit für jeden Kunden nehmen kann. Dieses<br />
Problem wird umgangen, wenn die Dialogannahme genutzt wird. Ein dritter negativer<br />
Aspekt stellt den nicht eindeutigen Auftragsumfang dar. Zur Optimierung sollte eine<br />
Vorkalkulation erfolgen, um Abholzeiten besser festlegen zu können und<br />
Pünktlichkeit gegenüber dem Auftraggeber zu gewährleisten.<br />
Im Vorfeld des 4. Kernprozesses erfolgt die Auftragsweitergabe und Disposition der<br />
Werkstattkapazität. Schwachpunkte sind hier die unzuverlässige Auftragsvergabe an<br />
die Werkstatt und mangelhafte Werkstattauslastung. Um Aufträge zuverlässig<br />
weiterzuleiten ist die Nutzung eines Servicemanagementprogramms vorteilhaft. Um<br />
einer mangelhaften Werkstattauslastung entgegenzuwirken, sollte mit<br />
Arbeitsüberschüssen geplant werden. Die Auftragsdurchführung an sich ist mit vielen<br />
Schwachstellen behaftet. Die schlechte Organisation der Monteure erschwert die<br />
Erledigung des Auftrages und führt zu unnötigen Fahrzeugsuchzeiten. Als<br />
Verbesserungsvorschlag ist hier die Auftragsbesprechung im Vorfeld zu nennen.<br />
Einer schlechten Teileversorgung kann durch Vorkommissionierung der benötigten<br />
Teile entgegengewirkt werden. Sind Mitarbeiter unmotiviert durch ihre Entlohnung,<br />
sollte der Einsatz der Teamorganisation mit je einem Serviceberater und<br />
Teamentlohnungskonzept als Ansporn eingeführt werden. Kommt es zu<br />
Auslastungsschwankungen, sollte über eine Arbeit im Schichtbetrieb nachgedacht<br />
werden.<br />
Der 5. Kernprozess stellt die Qualitätskontrolle und Vorbereitung der<br />
Fahrzeugrückgabe dar. Besteht der Verdacht einer fehlenden Qualitätskontrolle,<br />
müssen interne Werkstatttests durchgeführt werden und Qualitätsprämien als<br />
Belohnung ausgezahlt werden.<br />
Im 6. Kernprozess, der Fahrzeugrückgabe und Abrechnung, kommt es oft zu<br />
Unklarheiten von Positionen der Rechnung. Daher sollte die Rechnung bei<br />
Fahrzeugübergabe bereits fertig gestellt sein. Die Rechnung sollte immer klar und<br />
übersichtlich sein, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Eine<br />
unpersönliche Fahrzeugübergabe stellt auch eine Schwachstelle dar, weil mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit noch Fragen zur Reparatur oder Inspektion von Seiten des<br />
Kunden auftreten können.<br />
Seite 21
Servicekernprozess<br />
Im letzten Schritt und 7. Kernprozess, der Nachbereitung, gibt es auch<br />
Verbesserungsbedarf. Hier spielen die telefonische Zufriedenheitsabfrage und das<br />
Reklamationsmanagement eine bedeutende Rolle. Als Schwachpunkt ist hier die<br />
mangelnde Kenntnis von Kundenzufriedenheit zu nennen. Um dies zu umgehen,<br />
müssen Mitarbeiter regelmäßig geschult werden. Eine weitere Schwäche ist die<br />
langsame Bearbeitung von Beschwerden. Durch Einrichtung eines<br />
Beschwerdemanagementsystems kann diese Lage optimiert werden. 16<br />
Was ein weiteres großes Manko im Servicekernprozess darstellt, ist der immer noch<br />
zu hohe Papierverbrauch im Zeitalter von Computern, Tablets und Smartphones.<br />
4.3 Trends am Markt<br />
Einen großen Einfluss am Markt hat der technologische Fortschritt.<br />
Weiterentwicklung und Verbesserungen beeinflussen jede Branche. Um den<br />
wechselnden Anforderungen gerecht zu werden, ist der Einsatz moderner Technik in<br />
der Dialogannahme erforderlich. Bei der Dialogannahme steht das Fahrwerk im<br />
Mittelpunkt. Die Firma AUTOMOTIVE PROCESS INSTITUTE, kurz API, aus Leipzig<br />
bietet seit 2011 einen Direktannahme-Roboter an, welcher eine automatische<br />
Profiltiefenmessung aller Reifen, eine berührungslose Fahrwerksvermessung und<br />
das Auslesen der Fehlercodes über die OBD-Schnittstelle ermöglicht. Eine<br />
OBD-Schnittstelle ist eine On-Board-Diagnose-Schnittstelle, über die jedes moderne<br />
Fahrzeug verfügt. Durch die großzügige Vernetzung mit dem Direktannahme-Cockpit<br />
erfolgt eine umfangreiche Zustandsaufnahme des Fahrzeugs. 17 In Abbildung 8 ist<br />
der vollautomatische Direktannahme-Roboter der Firma API zu sehen. In nur fünf<br />
Minuten wird das Fahrzeug auf seine Sicherheit und Funktion überprüft. Der<br />
Annahme-Roboter kann noch viel mehr. Es kann der Ölstand ermittelt werden, dieser<br />
wird dann mittels Kamera dokumentiert. Gleichzeitig wird der Aufkleber für den<br />
Ölwechsel abgeglichen. Um Serviceberater zu entlasten, können Standard-<br />
Prüfschritte von der Serviceassistenz durchgeführt werden, denn nach Erfahrung von<br />
API ist nur in 20 Prozent aller Annahmeprozesse das Fachwissen eines qualifizierten<br />
Serviceberaters erforderlich. Die Direktannahme macht Sinn, da Kunden, die diese<br />
durchlaufen haben, besonders zufrieden sind. Viele Kunden haben nur selten<br />
Einblick in die Technologie ihres Fahrzeugs. Die Lösung von API ist daher<br />
professionell und beeindruckend. 18<br />
16 vgl. PARTL, 2007, S. 64 - 65<br />
17 vgl. in: Autohaus, Jg. 2012, H. 22 S. 72<br />
18 vgl. in: asp, Jg. 2012. H 2 S. 24-26<br />
Seite 22
Servicekernprozess<br />
Abbildung 8<br />
Direktannahme-Roboter von API<br />
(online: krafthand)<br />
Da heutige Fahrzeuge über so viele neue und immer komplexere Systeme verfügen,<br />
müssen auch die Werkstätten mit ihrer Ausrüstung Schritt halten. Dazu ist noch mehr<br />
Know-how der Mitarbeiter erforderlich, d. h. die Mitarbeiter müssen umfassende<br />
Weiterbildungen besuchen um die Fahrzeuge wie auch Diagnosegeräte und<br />
Spezialwerkzeuge bedienen zu können.<br />
Weiteren Einfluss auf den Markt haben Social-Media-Plattformen, da diese den<br />
Alltag vieler junger Kunden beherrschen. Allgemein bekannt ist Facebook. Im<br />
Oktober 2012 waren fast eine Milliarde Nutzer angemeldet. Damit ist Facebook die<br />
weltweit meistbesuchte Website, in Deutschland liegt Facebook auf Rang zwei hinter<br />
Google. Soziale Netzwerke haben sich für Unternehmen als wichtiges<br />
Kundenbindungsinstrument entwickelt. Ein Vorteil ist, dass ein direkter und schneller<br />
Austausch zwischen Kunden und potentiellen Kunden stattfinden kann. So ist das<br />
Unternehmen über die Trends, Entwicklungen und Bedürfnisse ihrer Kunden bestens<br />
unterrichtet. Nirgendwo bietet es sich besser an so nah am Kunden zu sein. Über<br />
Social-Media-Plattformen besteht auch die Möglichkeit mit wenig Aufwand Markt-<br />
Seite 23
Servicekernprozess<br />
und Trendforschung zu betreiben. Durch Umfragen zu Produkten und Sachverhalten<br />
können schnell Meinungen eingeholt und anschließend ausgewertet werden. 19<br />
Ein weiterer Trend am deutschen Markt, dem jedes Unternehmen folgen sollte, ist<br />
der Weg zum grünen Unternehmen. Ein guter Nebeneffekt ist, dass die in der Natur<br />
vorkommenden knappen Ressourcen geschont werden. Grüne Ideen sorgen für<br />
schwarze Zahlen durch Fördermöglichkeiten. Es werden neue, energiesparende<br />
Beleuchtungen und Heizungsanlagen eingesetzt und zunehmend auf den<br />
Papierverbrauch geachtet. 20<br />
Ein großer Trend ist der Einsatz von Tablets, die die einzelnen Geschäftsprozesse<br />
vereinfachen und schneller gestalten sollen. Somit kann einer Senkung des<br />
Papierverbrauchs entgegengewirkt werden, wenn Dokumente digital erstellt und<br />
auch digital weiterverarbeitet werden. Gleichzeitig können digitale Signaturen<br />
eingesetzt werden. Die Unterschrift des Kunden unter einem Auftrag ist wichtig, da<br />
diese als Beweis für den tatsächlichen Auftrag gilt.<br />
4.4 Restriktionen<br />
Der Gesetzgeber stellt sich den technologischen Fortschritt momentan noch in den<br />
Weg. Ob eine digitale Unterschrift vor Gericht anerkannt wird, ist noch umstritten, da<br />
Änderungen im BGB vorgenommen werden müssen. Ein Beispiel ist der §126<br />
BGB 21 , wo eine Ergänzung erfolgen muss, die regelt, dass die elektronische Form<br />
als Alternative für die bisherige Schriftform anerkannt ist. Digitale Signaturen<br />
verfügen technisch bedingt über eine begrenzte Lebensdauer, die vorher nicht immer<br />
bekannt ist. Daher sind diese eine Herausforderung. Eine digitale Signatur ist nur<br />
dann gültig, wenn sie mathematisch korrekt ist und wenn zum Zeitpunkt der<br />
Signaturausübung der zugehörige Signaturschlüssel gültig war.<br />
Eine weitere Einschränkung ist die Technik, denn diese entwickelt sich immer<br />
schneller weiter. Es wird schwierig werden, ein System zu wählen was morgen noch<br />
genauso aktuell ist wie heute.<br />
Ohne Kunden kann ein Untenehmen nicht wirtschaften und wettbewerbsfähig<br />
bleiben. Den Service beim Vertragshändler nehmen häufig nur Kunden in Anspruch,<br />
die ein neues Fahrzeug fahren. Es wird darauf geachtet, dass jede Wartung<br />
durchgeführt wird und das Checkheft gepflegt ist. In der Herstellergarantiezeit wird<br />
die Vertragswerkstatt noch am häufigsten aufgesucht. Halter mit älteren Fahrzeugen<br />
19 vgl. in: Autohaus, Jg. 2012, H. 22 S. 46-47<br />
20 vgl. DICK, 2013, S. 23<br />
21 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) i. d. F. des Gesetzes vom 02.01.2002 §126(1)<br />
Seite 24
Servicekernprozess<br />
suchen meist freie Werkstätten auf, da diese normalerweise preiswerter als der<br />
Vertragshändler sind. Diesen Kunden ist es in erster Linie wichtig, dass ihr Auto<br />
fährt. Sie lassen nur die notwendigsten Reparaturen durchführen.<br />
Wenn ein Autohaus über ein neues Servicekonzept mit neunen, hochwertigen<br />
Betriebsmitteln verfügt, werden im Normalfall die Preise erhöht, um die<br />
Neuanschaffungen zu refinanzieren. Dabei besteht die Möglichkeit, dass Kunden, die<br />
nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügen, wegbleiben oder gar<br />
abwandern.<br />
Bei Haltern, deren Fahrzeug älter als drei Jahr ist, besteht die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Abwanderung in eine preisgünstigere freie Werkstatt. 22 Die Stundenverrechungssätze<br />
und Ersatzteile sind kostengünstiger als in einer Vertragswerkstatt.<br />
Stundensätze sind günstiger, da die Schwerpunkte bei Wartungs- und<br />
Instandhaltungsarbeiten liegen. Dadurch können nicht alle Reparaturen durchgeführt<br />
werden und die Ausrüstung ist beschränkt. Ersatzteile sind günstiger, da diese vom<br />
freien Teilehandel verwendet werden. 23 Vertragswerkstätten können für<br />
Standardarbeiten knallharte Preise kalkulieren, wo sie mit den freien Werkstätten<br />
mitziehen kann. Wenn dadurch ein Werkstattfernbleiber zum Kunden der<br />
Vertragswerkstatt wird, da er die Erfahrung gemacht hat, dass es günstig war, kommt<br />
er wieder. Er wird Folgereparaturen im Autohaus durchführen lassen, weil es seinen<br />
Preisvorstellungen entspricht. Diese Erfahrung des Kunden darf jedoch nicht beim<br />
zweiten Werkstattbesuch zerstört werden, da er sich sonst hintergangen fühlt.<br />
4.5 Verbesserungen für den Servicekernprozess<br />
Hier soll auf die Zielsetzung eines neuen Servicekernprozesses eingegangen werden<br />
und was man sich von diesem erhofft. Es soll nicht nur ein neuer SKP entwickelt<br />
werden, sondern gezielt auf die Kundenbelange eingegangen werden. Der<br />
Kundenwert soll als Leitbild verstanden werden. Die Kundenwertorientierung darf ein<br />
Unternehmen nie aus den Augen verlieren.<br />
Der Start von Facebook und Co. hat die Ansprache der Zielgruppe grundlegend<br />
geändert. Es ist dadurch ein Kunde mit neuen Eigenschaften entstanden. Diese<br />
Zielgruppe wird häufig als Generation Y bzw. Millennials bezeichnet. Es ist eine<br />
Bevölkerungsgruppe die heute zwischen 20 und 30 Jahren alt ist und mit dem<br />
Internet aufgewachsen ist. Die Bedeutung dieser Bevölkerungsgruppe wächst weiter<br />
an. Die Millennials sind an Technik interessiert und deren Leben findet im Internet<br />
22 vgl. online: krafthand<br />
23 vgl. online: adac<br />
Seite 25
Servicekernprozess<br />
statt. 79 Prozent der Millennials nutzen Social-Media-Plattformen. Im Vergleich dazu<br />
tun dies nur 59 Prozent der Nicht-Millennials. Produkte, Marken und Unternehmen<br />
werden im Internet von 60 Prozent der Millennials bewertet. Von den Nicht-<br />
Millennials tun das nur 46 Prozent. 59 Prozent der Millennials besitzen ein<br />
Smartphone, wobei nur 33 Prozent der Nicht-Millennials eins besitzen. Die jungen<br />
Leute informieren sich auch über Unternehmen in sozialen Netzwerken. Dies tun<br />
53 Prozent und nur 37 Prozent der älteren Generation. Social Media bereichert das<br />
Leben der jungen Leute, da sie dort Freunde treffen. Über das Internet Fernsehen<br />
schauen ist für diese junge Generation normal. Sie favorisieren Unternehmen, die<br />
einen Internetauftritt haben oder über eine Facebook-Seite verfügen. Demzufolge<br />
werden viele Aktivitäten online ausgeübt. Multitaskingfähigkeit zeichnen die<br />
Menschen dieser Generation aus, da sie gleichzeitig in vielen Online-Bereichen aktiv<br />
sind. Sie sind auch immer in Eile und ungeduldig. Bei der Informationsaufnahme sind<br />
die Vertreter der Generation Y eher bereit nur Schlagworte, klare Aussagen und<br />
Bilder aufzunehmen. Einen kompletten Text lesen sie nicht. Millennials vertrauen auf<br />
Aussagen von Freunden. 24 „Die Kommunikation über neue Online-Kanäle birgt die<br />
Chance, schon jetzt die Zielgruppe zu erreichen, die später zu den wichtigsten<br />
Kunden gehören kann.“ 25<br />
Das Web 2.0 hat eine große Macht, denn über soziale Netzwerke kann eine neue,<br />
intensive Art der Kundenbindung betrieben werden. Wie heute für Produkte und<br />
Unternehmen geworben wird, ist mit den klassischen Methoden des<br />
20. Jahrhunderts nicht zu vergleichen. Die größte Rolle hierbei spielt Facebook. Das<br />
bedeutet aber auch Arbeit, denn die Seite muss gepflegt werden und ständig mit<br />
neuen Informationen bestückt werden. Somit werden der Bekanntheitsgrad und das<br />
Image verbessert. Interaktionen können analysiert werden, um zukünftige Inhalte<br />
noch stärker an die Interessen der Fangemeinde zu fokussieren. Wichtig ist hierbei<br />
auch die Schulung der Mitarbeiter für das richtige Verhalten in sozialen Netzwerken.<br />
Es empfiehlt sich auch ein Social-Media-Team zusammenzustellen. Social Media<br />
kann als Chance für jedes Unternehmen gesehen werden, da Kunden durch<br />
Weiterempfehlung gewonnen werden können, Loyalitätssteigerung von<br />
Bestandskunden erreicht werden kann und der Einzugsradius des Unternehmens<br />
erhöht werden kann. 26<br />
Die Jungen Leute von heute sind die Kunden von morgen. Daher müssen deren<br />
Interessen genausten analysiert werden und in hohem Maß ihrer Bedürfnisse<br />
24 vgl. in: GW-trends, Jg. 2012, H. 3 S. 6-8<br />
25 In: GW-trends, Jg. 2012, H. 3 S. 8<br />
26 vgl. in: GW-trends, Jg. 2012. H. 3 S. 14-15<br />
Seite 26
Servicekernprozess<br />
zufrieden gestellt werden. Der neue Servicekernprozess wird als<br />
Servicekernprozess 2.0 bezeichnet und wird den Neuerungen der zukünftigen<br />
Technologien gerecht werden. Schließlich wird mittlerweile vom Kunden 2.0 und<br />
auch vom Service 2.0 gesprochen.<br />
Seite 27
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
5 Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
5.1 Digitalisierung<br />
Hier sollen alle sieben Schritte des Servicekernprozesses einzeln mit ihren<br />
Neuerungen dargestellt werden.<br />
1. SKP: Terminvereinbarung<br />
Ein Kunde ruft im Autohaus an und möchte einen Servicetermin für sein Fahrzeug<br />
vereinbaren. In erster Linie spielt hier die Erreichbarkeit eine übergeordnete<br />
Rolle. Das Unternehmen muss über eine Telefonanlage verfügen, die die Fülle<br />
der Anrufe fassen kann. Zur Terminvergabe haben sich elektronische<br />
Terminplanungssysteme bisher bewährt, da so schnell die Kunden- und<br />
Fahrzeugdaten erfasst werden können, sowie freie Termine dem Kunden<br />
angeboten werden können. Das elektronische System muss automatisch<br />
Arbeitswerte ziehen können. In der elektronischen Werkstattplanung sollen alle<br />
Ersatzfahrzeuge eingepflegt werden, um genau sicherstellen zu können wann<br />
welches Fahrzeug verfügbar ist. Das Programm verfügt auch über eine grafische<br />
Übersicht der Ersatzwagenbelegung. Die Abbildung 9 zeigt das<br />
Werkstattplanungssystem WPS der Firma HRF Software Solutions.<br />
Abbildung 9<br />
WPS-Termindisposition<br />
(online: hrf)<br />
Diese Software hilft, Werkstattabläufe zu optimieren. Dieses System<br />
ermöglicht die Werkstattauslastung anzuzeigen, um so genauer planen zu<br />
Seite 28
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
können. Dies zeigt die Abbildung 10. Hier besteht auch die Möglichkeit anstatt<br />
Inspektion und Mechanik Früh- und Spätschicht einzutragen. Ist der Balken<br />
grün oder blau hinterlegt, verfügt die Werkstatt noch über Kapazitäten, um<br />
Termine annehmen zu können. Ist der Balken schon rot, steht keinerlei<br />
Kapazität für weitere Aufträge zur Verfügung.<br />
Abbildung 10 Kapazitätsauslastung WPS<br />
(online: hrf)<br />
Das System verfügt über eine Erinnerung an den Werkstatttermin und eine<br />
Benachrichtigung bei Auftragsfertigstellung per E-Mail oder SMS. Des<br />
Weiteren ist dieses Dealermanagementsystem, kurz DMS,<br />
anwenderfreundlich, da keine Eingabe vergessen werden kann. Falls noch<br />
Daten fehlen sollten, fragt das DMS beim Benutzer nach. Wichtig ist, dass die<br />
Mitarbeiter im Umgang dieses Systems geschult werden und Daten akribisch<br />
einpflegen.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist, sich online zum Service anzumelden. Seit 2005<br />
sind Reparaturleistungen ein Thema im Werkstattbereich seit dem Start von<br />
MY-HAMMER.de. Ende 2011 sind zwei Anbieter,<br />
WERKSTATT.AUTOSCOUT24.de und FAIRGARAGE.de, an den Start<br />
gegangen, die dem Thema Servicegeschäft im Internet einen neuen Schwung<br />
verliehen haben. 27 Dies können auch Vertragshändler gezielt über ihre<br />
Homepage anbieten. Dort sollen die Kunden über Stundenverrechnungssätze,<br />
Auf- bzw. Abschläge für Ersatzteile sowie Betriebsflüssigkeiten Informationen<br />
erhalten. Über eine Eingabemaske kann der Kunde seine<br />
Fahrzeugidentifikationsnummer und Kennzeichen eingeben und angeben was<br />
an seinem Fahrzeug repariert werden soll. Hier soll dem Kunden direkt zwei<br />
bis drei freie Termine angezeigt werden, wo er sich seinen Wunschtermin<br />
auswählen kann. Die Angabe nach Mobilität darf auf keinen Fall fehlen. Der<br />
Kunde soll eine Übersicht über die Ersatzwagen sehen können und sich das<br />
27 vgl. in: GW-trends, Jg. 2012, H.1 S. 52<br />
Seite 29
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
von ihm gewünschte Ersatzfahrzeug reservieren. Dem Kunden soll angezeigt<br />
werden wann welches Fahrzeug verfügbar ist und für welchen Zeitraum. Hat<br />
der Kunde den Termin mit seinem Smartphone vereinbart, hat es die Route<br />
automatisch gespeichert. Hat der Kunde den Termin per Computer oder<br />
Laptop ausgemacht, erhält er eine Anfahrtsskizze per E-Mail. Die Route zum<br />
Autohaus erhalten nur Kunden, die das erste Mal einen Servicetermin in<br />
Anspruch nehmen. Es soll eine Route zum Autohaus zur Verfügung stehen,<br />
damit der Kunde weiß wie viel Zeit er für die Fahrt dahin einplanen muss. Eine<br />
Bestätigungs-Mail erhält der Kunde nach jeder Terminvereinbarung, sodass er<br />
sicher sein kann, dass alles funktioniert hat. Es kann aber auch ein QR-Code<br />
auf der Homepage des Händlers angebracht werden. Hält der Kunde sein<br />
Smartphone an den QR-Code, erscheint ihm die Route zum Autohaus auf<br />
dem Display.<br />
Ein weiteres System ist von ZEITMECHANIK. Es ist ähnlich aufgebaut wie das<br />
System WPS. Über die Online-Terminplanung können den Kunden rund um<br />
die Uhr per Internet verbindliche Werkstatttermine angeboten werden. Das<br />
geht ganz einfach über einen Button auf der Internetseite des jeweiligen<br />
Unternehmens. „Dabei gibt der Kunde seine Adressdaten und Wünsche in<br />
eine Eingabemaske ein und bekommt daraufhin freie Zeiten angezeigt.“ 28<br />
Nachdem er sich einen Termin ausgewählt hat, wird die Reservierung auf dem<br />
Bildschirm des Autohauses angezeigt. Nur wenn ein Mitarbeiter die Buchung<br />
bestätigt wird der Termin verbindlich übernommen. 29 In Abbildung 11 ist die<br />
Eingabemaske für einen Online-Termin dargestellt.<br />
Abbildung 11 Eingabemaske Online-Termin<br />
(online: zeitmechanik)<br />
28 online: zeitmechanik<br />
29 vgl. online: zeitmechanik<br />
Seite 30
2. SKP: Werkstattdisposition<br />
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Nachdem der Kunde über das Internet seine Daten vollständig eingegeben und<br />
gespeichert hat, bekommt die zuständige Abteilung eine Information über die<br />
Termineintragung per E-Mail. In diesem Fall sind die zuständigen Abteilungen der<br />
Info-Counter, die Werkstatt und das Lager. Der Termin wurde automatisch ins<br />
Terminvergabesystem eingetragen.<br />
Dabei ist darauf zu achten, dass eine Verknüpfung zum Terminvergabesystem<br />
vom Internet aus existiert. Die Serviceassistenz überprüft die Mobilität und sorgt<br />
dafür, dass das gewünschte Fahrzeug zur Verfügung steht. Es muss eine<br />
Verfahrensanweisung zur Verfügung stehen, die regelt, dass sich die<br />
Serviceberater über Termine im Vorfeld informieren und ggf. um vorzubereitende<br />
Aufgaben kümmern. Die Werkstatt muss dafür sorgen, dass das notwendige<br />
qualifizierte Personal zur Verfügung steht. Der Teiledienst hat zu überprüfen, ob<br />
alle Notwendigen Materialien für die bevorstehende Reparatur zur Verfügung<br />
stehen. Ist dies nicht der Fall, werden die fehlenden Teile bestellt und für den<br />
Kunden reserviert, sodass eine garantierte Verfügbarkeit der Teile gewährleistet<br />
ist. Der Teiledienstmitarbeiter ist mit seinem Tablet von Lagerort zu Lagerort<br />
unterwegs, um die benötigten Teile zusammenzutragen. So fällt ein Ausdrucken<br />
der Teileliste weg. Abgearbeitete Positionen werden im Tablet abgehakt. Mit<br />
entsprechender Ausstattung liest der Tablet PC die Barcodes aus. So wird es in<br />
Abbildung 12 dargestellt.<br />
Abbildung 12 Tablets im Lager<br />
(online: verkehrsrundschau)<br />
Seite 31
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Im Lager und in der Werkstatt sollten robuste Tablets wie in Abbildung 12<br />
eingesetzt werden, da diese resistent gegenüber Staub und Wasser sind und<br />
einen Sturz aus bis zu einem Meter Höhe verkraften. 30<br />
Die Terminkalender von Info-Counter, Serviceberater und Teiledienst sind optisch<br />
unterschiedlich, da es darauf ankommt welcher Termin für wen relevant ist.<br />
3. SKP: Fahrzeugannahme/Auftragserstellung<br />
Mithilfe der Anfahrtsskizze oder der Routenplanung ist die Fahrzeuganlieferung<br />
für den Kunden schnell und unkompliziert. Nachdem der Kunde sein Fahrzeug<br />
auf den übersichtlich gestalteten Parkplatz abgestellt hat, erfolgt die freundliche<br />
Begrüßung durch das Servicepersonal. Danach erfolgt die Dialogannahme.<br />
Der Service im Autohaus ist im Wandel. Die demografische Veränderungen und<br />
der Komforteinfluss in punkto Service aus anderen Branchen auf den<br />
Automobilbereich spielen hier eine Rolle. Auch eine höhere Verfügbarkeit von<br />
Informationen für den Kunden über neue Kommunikationskanäle (Internet, Social<br />
Media, etc.) führen zu veränderten Kundenanforderungen und einer stärkeren<br />
Differenzierung von Kundensegmenten. Die technologischen Veränderungen im<br />
Fahrzeug erfordern neue Herangehensweisen im Bereich Diagnose und<br />
Reparatur. Das Fahrzeug wird mehr und mehr zum fahrenden IT-Träger 31 Die<br />
Mechatroniker werden immer mehr zu Informatikern und die Techniker werden zu<br />
Beratern für die Kundschaft. Neue Vertriebskanäle wie beispielsweise<br />
Werkstättenportale im Internet stellen das Servicegeschäft vor neue<br />
Herausforderungen. Dabei ist ein Umdenken gefordert. In Zukunft wird von den<br />
Kundendienstberatern verlangt, dass sie noch stärker auf die Bedürfnisse der<br />
Kunden eingehen, um den Mehrwert in kürzester Zeit zu generieren in Bezug auf<br />
den Verkauf von Arbeitswerten und Zubehör. Sie sollen ständig erreichbar sein<br />
und alle Informationen über den Kunden verfügbar haben und flexibel in<br />
ändernden Situationen sein. Die höheren Anforderungen stellen für den<br />
Serviceberater eine Informationsflut dar. Eine systematische Lösung ist der<br />
Einsatz von mobilen Endgeräten für den Serviceberater. Ein Tablet PC unterstützt<br />
die Beratung und vereinfacht den Annahmeprozess. Des Weiteren werden<br />
Prozessabläufe schlanker gestaltet. Beispielsweise soll ein Profilscreen auf dem<br />
Tablet dem Serviceberater die Möglichkeit bieten, während des<br />
Kundengesprächs am Fahrzeug alle Kundendaten inklusive der vollständigen<br />
Fahrzeughistorie abzurufen, deren Richtigkeit zu prüfen und diese<br />
30 online: verkehrsrundschau<br />
31 vgl in: Autohaus, Jg. 2013, H. 8 S. 78<br />
Seite 32
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
gegebenenfalls zu korrigieren. Somit ist eine bedarfsgerechte Beratung<br />
erreichbar. Durch eine graphische Oberfläche soll der Berater die Schäden am<br />
Fahrzeug direkt am Fahrzeugmodell auf dem Bildschirm markieren können was<br />
im Vergleich zu einer Textbeschreibung die Qualität der Dokumentation<br />
verbessert. Die Darstellung der laufenden Marketingaktionen wie z. B. für<br />
Zubehör oder Reifen auf dem mobilen Endgerät sind von Vorteil bei der<br />
Ausnutzung des Vertriebspotenzials während des Annahmeprozesses. Durch den<br />
Einsatz von Tablets ist eine schnelle Dokumentation gewährleistet. Ein Auftrag<br />
kann aus den erfassten Daten generiert werden. Das aufwändige Aufschreiben<br />
handschriftlicher Notizen entfällt. Dies bedeutet, dass die Software kompatibel mit<br />
dem DMS des Unternehmens sein muss. Der Prozess spiegelt Transparenz<br />
wieder, da der Berater gemeinsam mit dem Kunden das Display einsehen kann.<br />
Dadurch erfolgt eine bessere Einbindung des Kunden in den Prozess.<br />
Funktionen, die im privaten Bereich selbstverständlich sind, könnten auch den<br />
Ablauf des Servicekernprozesses unterstützen. Eine verbesserte Bild- bzw.<br />
Videodokumentation der Fahrzeugschäden durch eine eingebaute Kamera, eine<br />
Ferndiagnose per Videokonferenz mit Experten oder eine aufgezeichnete<br />
Kundenaussage als MP3 unterstützen die Qualität der technischen Arbeit. Das<br />
wichtigste beim Einsatz solcher mobilen Endgeräte ist, dass die Software leicht<br />
bedienbar ist. 32<br />
In Abbildung 13 ist die moderne Dialogannahme abgebildet. Die Kundin kann<br />
jeden Schritt es Annahmeberaters mitverfolgen.<br />
32 vgl. in: Autohaus, Jg. 2013, H. 8 S. 78-80<br />
Seite 33
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Abbildung 13 Tablets in der Dialogannahme<br />
(ORDYNIEC, 2013, S 78)<br />
Die Auftragserstellung kann auch so aussehen: Wenn beispielsweise ein Kunde<br />
in die Werkstatt kommt, nimmt der Serviceberater die Beanstandungen des<br />
Kunden mithilfe des Tablets auf und löst einen Auftrag aus. Mit der Unterschrift<br />
des Kunden ist der Auftrag rechtsgültig. Bei der Kundenunterschrift kommt auch<br />
der Tablet PC zum Einsatz. Der Kunde liest sich noch einmal den vom<br />
Kundendienstberater verfassten Auftrag durch und unterschreibt mit Hilfe des<br />
Tablet PCs zugehörigen Stift. Der Tablet überträgt selbständig die Daten auf den<br />
PC und speichert es im DMS ab. Falls der Kunde einen Ausdruck von seiner<br />
Auftragsauslösung wünscht, druckt der Kundendienstberater den Auftrag aus. 33<br />
Hier kommt eine digitale Signatur zum Einsatz. „Digitale Signaturen sind<br />
beweiskräftig wenn diese zum Zeitpunkt der Prüfung entsprechend dem<br />
verwendeten Gültigkeitsmodell als gültig anerkannt wird und der dazugehörige<br />
Signaturschlüssel nicht kompromittiert ist. Der Einsatz und die Aussagekraft von<br />
Digitalsignaturen sind anwendungsspezifisch im Rahmen einer<br />
Sicherheitsrichtlinie vorzugeben. In dieser Sicherheitsrichtlinie muss<br />
festgeschrieben werden unter welchen Voraussetzungen digitale Signaturen<br />
erzeugt werden sollen. Von welcher Stelle diese Signaturen erstellt werden sollen<br />
ist auch ein Inhalt dieser Richtlinie. Stellen, die solche Signaturen erzeugen sind<br />
zum Beispiel Trust Center, die neutral sind. Auch das Gültigkeitsmodell unter dem<br />
die digitalen Signaturen unterliegen muss festgehalten werden, sowie die<br />
33 vgl. DICK, 2013, S. 14<br />
Seite 34
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
eventuelle Widerrufung der Signatur und was mit einer Digitalsignatur beglaubigt<br />
werden soll. Die Lebensdauer einer solchen Signatur beträgt maximal fünf Jahre,<br />
weil der Fortschritt der Hard- und Software zu beachten ist. Daher stellt ein Trust<br />
Center solch eine Unterschrift nur für höchstens fünf Jahre aus. Fast alle Akten<br />
eines Unternehmens müssen für zehn Jahre aufbewahrt werden. Es müsste<br />
seitens der Aufbewahrungsfrist von Akten eine Verkürzung von zehn auf fünf<br />
Jahre erfolgen, um sicher gehen zu können, dass die geleisteten digitalen<br />
Unterzeichnungen rechtskräftig sind. Es gibt vier verschiedene Modelle zur<br />
Archivierung: Archivierungsstelle mit Eingangsstempel, Archivierungsstelle mit<br />
Bestätigungsstempel, Trust Center mit Zeitstempeldienst, Trust Center mit<br />
Archivstempeldienst. Die beiden Modelle Archivierungsstelle mit Eingansstempel<br />
und Archivierungsstelle mit Bestätigungsstempel bedürfen eines hohen<br />
Vertrauens. Die beiden Modelle Trust Center mit Zeitstempeldienst und Trust<br />
Center mit Archivstempeldienst sind sicherer als die beiden voran genannten<br />
Modelle, weil diese über eine höhere Vertrauenswürdigkeit verfügen. Das Modell<br />
Trust Center mit Archivstempeldienst bestätigt regelmäßig die ordnungsgemäße<br />
Archivierung bis zum aktuellen Zeitpunkt, indem es die Beweiskraft der bisherigen<br />
Archivsignatur des Dokuments verifiziert und diese Signatur durch eine neue<br />
Archivsignatur ersetzt. Der zeitliche Abstand zwischen dem Ende der Beweiskraft<br />
des Zeitstempels und dem Zeitpunkt der letzten Archivstempelung vergrößert sich<br />
dadurch laufend. Die Archivsignatur bestätigt daher die Beweiskraft des<br />
Zeitstempels nur, solange die Archivstempelung im Trust Center ordnungsgemäß<br />
verläuft. Insbesondere betrifft dies die Überprüfung der Beweiskraft der<br />
bisherigen Archivsignatur. Ohne diese Prüfung kann die Archivierungsstelle<br />
gefälschte signierte Dokumente zur Archivstempelung vorlegen, die dann<br />
Beweiskraft erhalten. Der Benutzer muss also der ordnungsgemäßen Ausführung<br />
der Archivstempelung durch das Trust Center vertrauen. Eine Weiterentwicklung<br />
seitens der Gesetzgebung ist noch zu erwarten, um eine digitale Erstellung von<br />
Dokumenten und dessen Archivierung zu gewährleisten, die rechtsgültig ist, denn<br />
auch die juristischen Rahmenbedingungen müssen sich der digitalen Welt<br />
stellen.“ 34 Ein Unternehmen muss dafür sorgen, dass sich sein Software-Anbieter<br />
um die Einrichtung von Trust Centern kümmert und die benötigte Software dazu<br />
bereit stellt.<br />
„In Abbildung 14 ist ein IPAD 4 dargestellt. Ein Tablet von APPLE gibt es schon<br />
ab 429€ bei SPARBLOG.com. Bei einer bestimmten Abnahmemenge kann über<br />
einen Mengenrabatt verhandelt werden. Es gibt noch eine Vielzahl von anderen<br />
Herstellern, die Tablets anbieten. APPLE ist vor allem für seine leichte<br />
34 DICK, 2013 S. 18-19<br />
Seite 35
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Bedienbarkeit bekannt was diverse Testvergleiche bestätigen. Durch die leichte<br />
Bedienbarkeit können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell und sicher mit<br />
dem Gerät umgehen.“ 35<br />
Abbildung 14 IPAD 4<br />
(online: sparblog)<br />
4. SKP: Reparatur/Leistungserstellung<br />
Hier geht es um die Kundenbetreuung, Teileversorgung und Ausführung der<br />
Reparatur.<br />
Bei der Kundenbetreuung ist die Wartezeit minimal und angenehm zu gestalten.<br />
Wenn der Kunde während des Service-Aufenthaltes im Autohaus wartet, sollte<br />
die Möglichkeit bestehen, dass dieser die Zeit für sich sinnvoll nutzen kann. Eine<br />
Möglichkeit ist ein kostenloser WLAN-Zugang des Unternehmens. Kleine Dinge<br />
die den Kunden meist aus Hotels bekannt sind lassen sich oft leicht und für<br />
vergleichbar wenig Geld umsetzen. Ob mit dem eigenen Smartphone, ohne<br />
große Zusatzkosten für das Unternehmen, oder mit einem zur Verfügung<br />
gestellten PC-Terminal im Wartebereich. Beim Surfen im Internet vergeht die Zeit<br />
oft wie im Flug, auch wenn es mal etwas länger dauert. In Abbildung 15 ist ein<br />
Beispiel für einen Computer im Wartebereich dargestellt. Hier empfiehlt es sich<br />
mit einem ansässigen Computer-Fachhändler eine Leihgabe auszuhandeln,<br />
wovon beide Unternehmen profitieren. Somit spart man sich die Ausgaben für ein<br />
teures PC-System.<br />
35 DICK, 2013, S. 15<br />
Seite 36
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Abbildung 15 Computer-Terminal<br />
(online: biele-media)<br />
Hat der Kunde ein Ersatzfahrzeug bestellt, wird der Originalfahrzeugbenutzungsvertrag<br />
nur eingescannt und im DMS gespeichert. Der<br />
Originalbenutzungsvertrag wird dem Kunden mitgegeben. Dieser dient als<br />
Berechtigungsnachweis zur Nutzung des Fahrzeugs im Falle einer polizeilichen<br />
Verkehrskontrolle. Auch der Personalausweis und der Führerschein sollten<br />
eingescannt und im System hinterlegt werden. Der Kunde sollte jedoch immer<br />
seinen Führerschein und Personalausweis vorzeigen, wenn er ein Auto vom<br />
Autohaus fährt. So können die Daten abgeglichen und gegebenenfalls ergänzt<br />
oder geändert werden. Außerdem kann es möglich sein, dass der Kunde seinen<br />
Führerschein aus verschiedenen Gründen abgeben musste.<br />
Die vordisponierten Teile für den Reparaturauftrag liegen im Kundenfach<br />
vollständig vor. Nun kann der zuständige Monteur beginnen, den vom Meister<br />
übertragenen Auftrag auszuführen.<br />
Auch die Monteure sollen mit Tablets ausgestattet werden, weil so ein<br />
Ausdrucken von Wartungsblättern entfällt und somit auch Handschriftliches<br />
wegfällt. Dadurch kann die Reparatur schneller und reibungsloser ablaufen.<br />
Fehlerquoten werden verringert und einzelne Arbeitsschritte werden vollständig<br />
und in der richtigen Reihenfolge ausgeführt. Es ist mit einem mobilen Endgerät<br />
auch erkennbar welcher Monteuer wann welche Arbeiten erledigt hat. Eine<br />
Echtzeitüberwachung ist demzufolge integriert. Die Abbildung 16 zeigt einen<br />
Tablet von PANASONIC für die Werkstatt.<br />
Seite 37
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Abbildung 16 Tablet PC für Monteure<br />
(online: kfz-betrieb)<br />
Der robuste PC wurde in Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern entwickelt.<br />
Dank dieser Kooperation soll der Tablet den heutigen Diagnosen von Fahrzeugen<br />
in der Werkstatt gerecht werden. Sogar im Außenbereich kann das mobile<br />
Endgerät standhalten, denn dem Gerät machen Stürze, Stöße, Schmutz,<br />
Flüssigkeiten und Temperaturunterschiede nichts aus. 36<br />
5. SKP: Qualitätskontrolle/Vorbereitung Fahrzeugrückgabe<br />
Bevor der Kunde sein Fahrzeug zurück erhält, ist eine ausführliche<br />
Qualitätskontrolle von Seiten der Werkstatt nach Herstellervorgaben<br />
durchzuführen. Dazu kann eine Checkliste verwendet werden. Der Monteur hat<br />
diese Checkliste auf seinem Tablet gespeichert und kann so bequem Punkt für<br />
Punkt abhaken. Die digitalisierte Checkliste darf nicht erlauben einen Aspekt<br />
außer Acht zu lassen. Vergisst der Mitarbeiter etwas, erinnert ihn die Software<br />
daran was noch fehlt.<br />
Durch die Rechnungslegung erfolgt die Vorbereitung der Fahrzeugrückgabe. Die<br />
Rechnung wird digital erstellt und digital weiterverarbeitet.<br />
6. SKP: Fahrzeugrückgabe/Abrechnung<br />
Der Kunde erwartet eine termingerechte Fertigstellung. Durch die Digitalisierung<br />
ist dies möglich, da viele Prozesse vereinfacht werden. Der Kfz-Meister oder der<br />
Serviceberater haben zu prüfen, ob sich das Fahrzeug in einem<br />
ordnungsgemäßen und sauberen Zustand befindet. Auch dies wird in der<br />
digitalen Checkliste abgehakt. Als Dankeschön für das entgegengebrachte<br />
36 vgl. online: kfz-betrieb<br />
Seite 38
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Vertrauen in das Unternehmen und den Service wird dem Kunden eine kleine<br />
Aufmerksamkeit in seinem Fahrzeug platziert.<br />
Dem Kunden wird die Rechnung per Mail oder auf einem Speichermedium<br />
übergeben. Eine fertige Rechnung bei Fahrzeugabholung ist für den Kunden wie<br />
auch für Serviceassistenz und Kundendienstberater besonders wichtig, damit die<br />
einzelnen Punkte bei Bedarf erklärt werden können. Auf Wunsch kann die<br />
Rechnung auch ausgedruckt werden. Der Kunde kann nun vor Ort die Rechung<br />
bezahlen oder er zahlt innerhalb der Zahlungsfrist unter Nutzung des<br />
bargeldlosen Verkehrs oder Bargeldzahlung. Falls Mängel festgestellt wurden,<br />
sollten diese in einer digitalen Liste festgehalten werden. Diese Liste ist dem<br />
Kunden zu erläutern und ebenfalls per elektronische Post zu senden bzw. der<br />
Rechnung beizufügen. Dabei sind dem Kunden Terminvorschläge zur Behebung<br />
der Mängel zu unterbreiten.<br />
7. SKP: Nachbereitung<br />
Im Normalfall wird der Kunde nach ca. einer Woche nach dem Werkstattbesuch<br />
angerufen und sich nach der Zufriedenheit erkundigt, um eine<br />
Zufriedenheitsanalyse zu erstellen. Die Zufriedenheitsabfrage soll in<br />
regelmäßigen Abständen erfolgen. Wünscht der Kunde jedoch nur Kontakt per<br />
elektronische Post, kann ein digitaler Fragebogen zugesendet werden. Die<br />
Nachbereitung sollte nicht von einem Call-Center erfolgen, da diese Mitarbeiter<br />
keine Verbindung mit dem Unternehmen haben und somit die Identität der Firma<br />
verloren gehen kann. Die Kundenbetreuung sollte daher immer von Mitarbeitern<br />
der Unternehmung stattfinden, da diese sich mit dem Unternehmen identifizieren<br />
können und somit auch qualitativ hochwertige Arbeit leisten.<br />
Das Beschwerdemanagement spielt bei der Nachbereitung eine übergeordnete<br />
Rolle, da Kundenbeschwerden ernst genommen werden müssen. Das<br />
Beschwerdemanagement muss unbürokratisch und schnell sein. Daher empfiehlt<br />
es sich auf der Homepage der Firma auf eine Telefonnummer und eine E-Mail-<br />
Adresse für Beschwerden und Anliegen zu verweisen. Um eine zeitnahe Klärung<br />
des Problems zu gewährleisten, muss es mindestens einen Mitarbeiter oder eine<br />
Mitarbeiterin geben, der oder die sich der Angelegenheit annimmt und sich um<br />
deren Lösung kümmert.<br />
Eine monatliche statistische Auswertung über Kundenzufriedenheit zeigt dem<br />
Unternehmen schnell und übersichtlich wo Verbesserungsbedarf besteht. Daher<br />
sollen permanente Auswertungen immer in Betracht gezogen werden, um<br />
Kundenwünsche zu erfüllen oder gar zu übertreffen.<br />
Seite 39
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Die Kundschaft legt großen Wert auf die Qualität im Service. Daher sollten Tablet<br />
PCs vorerst im Servicebereich getestet werden, da hier die Kunden direkt mit der<br />
Neuerung konfrontiert werden. Im Nachhinein könnte eine Kundenbefragung<br />
stattfinden wo dieser technische Fortschritt bewertet werden soll. Die Befragung<br />
kann sowohl offen als auch anonym erfolgen. Damit möglichst viele Kunden an der<br />
Umfrage teilnehmen, sollte auf ein kleines Dankeschön für die Teilnahme auf dem<br />
Fragebogen hingewiesen werden. So ist gewährleistet, dass es möglichst viele<br />
Teilnehmer gibt.<br />
Es ist zweckmäßig Tablets vorher zu testen, da von den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter noch Verbesserungsvorschläge im Umgang mit diesen Geräten erfolgen<br />
können. Wichtig ist, dass die Wünsche des Personals berücksichtigt werden, da<br />
diese täglich mit diesen Geräten arbeiten müssen. Zum Testen können verschiedene<br />
Hersteller herangezogen werden, um feststellen zu können welches Gerät optimal für<br />
das DMS und den Mitarbeiter ist. Bevor Tablets zum Einsatz kommen, sollte die<br />
Belegschaft im Umgang mit dem Computer geschult werden. 37 Es können aber auch<br />
anstelle kostenintensiver Schulungen ein Firmenleitfaden für die Mitarbeiter zur<br />
Verfügung gestellt werden. Um den sicheren Umgang mit den im Leitfaden<br />
verankerten Informationen sicherzustellen, müssen regelmäßig interne Audits<br />
durchgeführt werden. In diesen internen Audits sollen u. a. der Umgang mit Kunden,<br />
der Umgang mit Geräten und die Überprüfung der Aktualität der Facebook-Seite<br />
getestet werden.<br />
Es ist der Servicekernprozess 2.0 entstanden, da dieser vollkommen digital gestaltet<br />
wird und gewonnene Informationen digital weiterverarbeitet werden.<br />
5.2 Erleichterung von Prozessen<br />
Die Erleichterung von Prozessen bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich.<br />
Ein großer Vorteil ist die enorme Reduzierung des Papierverbrauchs eines<br />
Unternehmens wodurch Kosten gesenkt werden. Mit der Digitalisierung laufen<br />
Geschäftsprozesse fließender und schneller durch die Schnittstellen der Tablets mit<br />
dem DMS ab. Auch die Qualität der Dokumente wird verbessert. Durch den Einsatz<br />
von Tablets laufen Prozesse transparenter ab und der Kunde kann besser in den<br />
Ablauf integriert werden. Damit wird eine gute Vertrauensbasis hergestellt, da der<br />
Kunde die Schritte auf dem Tablet mitverfolgen kann. Ein weiterer positiver Aspekt ist<br />
der technische Fortschritt und bietet somit die Möglichkeit sich in dieser Hinsicht<br />
immer weiterzuentwickeln und zu verbessern. Damit wird ein neuer Standard<br />
erreicht, der zukunftsorientiert und zukunftsfähig ist.<br />
37 vgl. DICK, 2013, S. 23<br />
Seite 40
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Ein Nachteil kann sein, dass hohe Kosten für den Einsatz von Tablets entstehen und<br />
dadurch die Preise im Service erhöht werden müssen. Es müssen Tablet PCs<br />
beschafft werden, wo die Schnittstellen zum DMS geschaffen werden müssen. Ein<br />
weiterer Nachteil ist, dass die Mitarbeiter im Umgang mit dem Tablet geschult<br />
werden müssen und so Personalkosten anfallen. Während die Mitarbeiter zur<br />
Schulung sind, stehen weniger Mitarbeiter für das Tagesgeschäft zur Verfügung.<br />
Dadurch können nicht so viele Aufträge ausgeführt werden als wenn alle Mitarbeiter<br />
vor Ort zur Verfügung stehen. Das bedeutet für die Mitarbeiter, die vor Ort sind<br />
Mehrarbeit zu leisten. Dies kann demotivierend sein und kann sich auf die Kunden<br />
übertragen. Dadurch könnte es zu einer Kundenunzufriedenheit kommen. Des<br />
Weitern könnte die Schulung mit dem Tablet ältere Mitarbeiter schwerer fallen als<br />
jüngere Mitarbeitern.<br />
5.3 Schulung des Personals<br />
Die Mitarbeiter eines Unternehmens müssen im Umgang mit der neuen Soft- und<br />
Hardware geschult werden. Sie sollen kennenlernen wie Prozessabläufe<br />
geschmälert und die neuen Endgeräte richtig einsetzt werden.<br />
Die Belegschaft eines Unternehmens muss auch intensiv im Umgang mit dem<br />
Kunden geschult werden, da durch die neuen Technologien eine engere<br />
Zusammenarbeit mit dem Kunden entsteht. Kunden möchten die Dialogannahme als<br />
ein Erlebnis erfahren und nicht als Routineeinkauf. Dass die Kunden ein Erlebnis<br />
möchten liegt daran, dass sie nur noch alle 18 Monate in die Werkstatt kommen. Das<br />
hängt mit den immer besser werdenden Technologien der Fahrzeuge zusammen, die<br />
immer wartungsärmer werden. Da stellt der Werkstattbesuch für den Kunden etwas<br />
Besonderes dar. Der Wertewandel der Gesellschaft wünscht Ereignisse in vielerlei<br />
Hinsicht. Es ist die Aufgabe der Mitarbeiter dem Kunden die Erlebnisse zu<br />
ermöglichen. Das Motivationstraining der Mitarbeiter stellt hier auch eine bedeutende<br />
Rolle dar. Dazu muss jedem Mitarbeiter eine Schlüsselrolle zugeteilt werden, damit<br />
dieser weiß, dass er gebraucht wird. Dem Personal eines Unternehmens wird nahe<br />
gebracht, dass Zuverlässigkeit, Einfühlvermögen, Freundlichkeit, Kompetenz und<br />
Respekt dem Kunden entgegengebracht werden müssen. Es muss dem Kunden auf<br />
seinem Level begegnet werden, damit sich dieser wohlfühlt und wieder kommt. Dem<br />
Personal ist zu verdeutlichen, dass sie es in der Hand haben ob ein Kunde ins<br />
Autohaus kommen muss oder kommen will. Die steigenden Ansprüche der Kunden<br />
bedingen individuellere Kundenbetreuungskonzepte. Die Momente der Wahrheit im<br />
Service-Alltag werden damit zum Maßstab. 38<br />
38 vgl. BRACHAT; WAGNER, 2003, S. 18-20<br />
Seite 41
5.4 Eingehen auf Kundenbedürfnisse<br />
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Wie schon in Punkt 4.5 genannt, müssen sich die Autohäuser den Kunden von<br />
morgen anpassen. Die Bevölkerungsgruppe im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ist<br />
die Kundschaft der Zukunft. Diese Menschen nutzen aktiv die neuen Technologien.<br />
Egal ob Facebook, Twitter, die Nutzung von Applikationen, kurz Apps, oder einfach<br />
nur das Surfen im Internet via Smartphone, Tablet oder PC. Diese Zielgruppe, die<br />
häufig auch als Generation Y oder Millennials bezeichnet wird, ist mit dem Internet<br />
aufgewachsen. Das Leben findet im Internet statt. Sie bewerten Produkte, Marken<br />
und Unternehmen im Internet. Der überwiegende Teil dieser Menschen nutzt Social-<br />
Media-Plattformen mit ihrem Smartphone. Diese Bevölkerungsgruppe ist immer auf<br />
dem neuesten Stand der Technik und möchte im Trend liegen. Diese Menschen sind<br />
ungeduldig und alles muss schnell gehen. Daher ist die Digitalisierung im SKP von<br />
großer Bedeutung, da diese die Prozesse schmälert. Es ist von großer Wichtigkeit<br />
die Kunden von morgen heute schon zu erreichen, um diese zeitnah ans<br />
Unternehmen zu binden. 39 Eine Digitalisierung des Servicekernprozesses ist<br />
demnach nicht wegzudenken, um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.<br />
Das Internet spielt beim Autokauf und beim Werkstattgeschäft eine große Rolle. Der<br />
Bildungsstand der potentiellen Kunden spielt dabei keine Rolle, da Abiturienten<br />
genauso viel Informationen über das Internet suchen wie Interessenten mit Haupt-,<br />
Real- oder Hochschulabschluss. Zur Informationsbeschaffung wird sich in sozialen<br />
Netzwerken bei Freunden informiert, aber auch Blogs gelesen. Bei einer Analyse<br />
zeigt sich ein unterschiedliches Informationsverhalten was das Fahrzeugsegment<br />
betrifft. Halter mit Kleinst- und Kleinwagen nutzen häufiger soziale Netzwerke als<br />
Halter der unteren Mittelklasse, Mittelklasse oder Oberklasse. Halter von Sportwagen<br />
dagegen informieren sich oft auf sozialen Plattformen. Gerade der Autokauf ist im<br />
Internet von großer Bedeutung. Erstkäufer informieren sich häufig bei ihren Freunden<br />
bei Facebook. Der Preis steht dabei immer im Vordergrund, aufgrund der immer<br />
länger werdenden Bildungswege wird immer später eigenes Geld verdient.<br />
Deswegen wird diese Zielgruppe auch oft als „Schnäppchenjäger“ bezeichnet. Auch<br />
die Werkstattportale im Internet haben enorm an Bedeutsamkeit gewonnen. Seit<br />
Ende 2011 gibt es Werkstattportale im Internet wo sich die Kunden über<br />
unterschiedliche Werkstattleistungen wie Haupt- und Abgasuntersuchung,<br />
Ölwechsel, aber auch spezieller Reparaturen informieren können. Da junge Fahrer<br />
häufig über ältere Fahrzeuge verfügen und diese nur als Fortbewegungsmittel sehen<br />
und nicht als Statussymbol, muss darauf Rücksicht genommen werden, dass<br />
Reparaturen in der Vertragswerkstatt eher selten in Betracht gezogen werden.<br />
Vertragswerkstätten sollten genau für diese Fahrer ein ausgeklügeltes Konzept<br />
39 vgl. DICK, 2013, S. 16-17<br />
Seite 42
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
erarbeiten. Es könnten beispielweise verringerte Verrechnungspreise und Identteile<br />
angeboten werden. Mit steigendem Fahrzeugalter wächst auch die<br />
Internetrecherche. Autohäuser sollten nicht nur Originalersatzteile über das Internet<br />
anbieten, sondern auch Identteile. Ein neuer Trend ist mit den Werkstattportalen<br />
entstanden. Werkstattportale sind freie Werkstätten, die ihre Dienstleistungen über<br />
das Internet anbieten. Je älter das Fahrzeug, desto häufiger werden Werkstattportale<br />
aufgesucht. 40 Das Ergebnis ist: „Junge Menschen, die heute mit dem Internet<br />
aufwachsen, sind die Autokäufer und Werkstattkunden von morgen. Die Anbahnung<br />
von Geschäften wird sich zunehmend ins Internet verlagern, und auch das<br />
Werkstattgeschäft sollte sich darauf einstellen, wenn auch der Besuch der<br />
Werkstattportale im Vergleich zum Autohandel online noch eine kleinere Rolle spielt.<br />
Die rasante Verbreitung von Smartphones und Tablet PCs macht das Internet<br />
nahezu überall verfügbar. Nun geht es darum, sich in der Automobilbranche darauf<br />
einzustellen.“ 41<br />
Der Status von Autos hat sich geändert. Lediglich 38 Prozent der bis 23-Jährigen<br />
haben angegeben, dass ihr Auto nur Mittel zum Zweck ist. 52 Prozent der jüngeren<br />
Autofahrer möchten ein Fahrzeug was zu ihnen passt. Sie wünschen ein Auto zum<br />
Ausdruck ihrer Persönlichkeit. 48 Prozent der jüngeren Autofahrer wollen Eindruck in<br />
ihrem Umfeld machen. Der Status wandelt sich von Beeindrucken anderer bis hin<br />
zum Ausdrücken der eigenen Persönlichkeit. 42 Die neue Zielgruppe wünscht sich<br />
eine Identifizierung mit ihrem Auto und mit dem Service. Daher ist es wichtig das,<br />
dass Handy mit dem Fahrzeug verbunden werden kann. Dafür gibt es jetzt schon<br />
funktionierende Technologien.<br />
Internet im Fahrzeug ist heute besonders wichtig. Einige Hersteller der Oberklasse<br />
werten ihre Fahrzeuge sogar mit einer eingebauten SIM-Karte auf. Damit sind diese<br />
Fahrzeuge internetfähig auf vier Rädern. Beim Fahrzeugkauf solcher Fahrzeuge<br />
müssen die Kunden tief in die Tasche greifen. Mit der Mirror-Link-Technologie geht<br />
es komfortabler. „Unter Mirror-Link versteht man die Spiegelung der Smartphone-<br />
Anzeige auf den Bildschirm des Bord-Computers. Per USB-Verbindung oder über<br />
Bluetooth werden die Multimedia-Einheiten synchronisiert, damit Nutzer in der<br />
gewohnten Grafik-Umgebung und zumeist auf einem größeren Bildschirm auf<br />
Internetdienste und die eigenen Applikationen zurückgreifen können.“ 43 Diese<br />
Lösung ist auch für Servicebetriebe interessant, da es den Teilevertrieb und den<br />
40 vgl. in: Autohaus Extra, Jg. 2013, H. 5/2013 S. 13-14<br />
41 In: Autohaus Extra, Jg. 2013, H. 5/2013 S. 14<br />
42 vgl. in: Autohaus, Jg. 2012, H. 3 S. 53-54<br />
43 In: asp, Jg. 2013, H. 02/2013 S. 63<br />
Seite 43
Neuausrichtung des Servicekernprozesses<br />
Service unterstützt. Die Nutzung des mobilen Internets ist auf dem Vormarsch. Die<br />
immer günstiger werdenden Geräte und Tarife sowie die fast flächendeckende<br />
Verfügbarkeit von mobilen Breitbandzugängen sorgen für ein weiteres Wachstum. 44<br />
Die neue Zielgruppe wird Kunde 2.0 genannt. Es muss auf die Bedürfnisse der<br />
Kunden eingegangen werden. Tun dies die Unternehmen nicht, werden diese<br />
Kunden bei schon existierenden Konkurrenten einkaufen und die Reparaturen ihrer<br />
Fahrzeuge über freie Werkstattportale heraussuchen, vergleichen und erledigen<br />
lassen. Wenn sich die Vertragshändler der zukünftigen Kundengruppe anpassen,<br />
werden verstärkt Vertragswerkstätten aufgesucht.<br />
44 vgl. in: asp, Jg. 2013. H. 02/2013 S. 63-64<br />
Seite 44
6 Ausblick<br />
6.1 Weiterentwicklung<br />
Ausblick<br />
Der Computer ist sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich<br />
allgegenwärtig. Immer schneller werden neue Produkte entwickelt. Das beste<br />
Beispiel dafür sind Handys und Smartphones. Nach kurzer Zeit gibt es schon das<br />
Nachfolgergerät auf dem Markt. Durch die rasante Weiterentwicklung der Technik<br />
sind neu erworbene Produkte schnell wieder veraltet.<br />
Bei der Software im Autohaus ist das ähnlich. Es werden Updates für Programme<br />
heruntergeladen, damit diese effizienter und schneller arbeiten. Im Regelfall hat das<br />
Unternehmen einen Wartungsvertrag mit dem Software-Anbieter mit dessen<br />
Software gearbeitet wird. Die Mitarbeiter der Software-Firma stehen bei Problemen<br />
und Fragen zur Verfügung. Mit der immer stärker computerisierten Technik muss<br />
sich der Mensch mehr Wissen aneignen, um den gestellten Anforderungen gerecht<br />
zu werden.<br />
Im Jahr 2019 werden Computer in allen Gegenständen des täglichen Lebens verbaut<br />
sein, ohne dass man diese sehen kann. Der Mensch beherrscht zwar den Computer,<br />
ist aber ohne dieses Gerät nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen. Es gibt<br />
Computer, die als Stellvertreter für den Menschen Aufgaben erledigen können. „Es<br />
entstehen die ersten Probleme aus der Tatsache, dass alle Entscheidungen<br />
praktisch von Computern getroffen werden, aber die daraus abgeleiteten<br />
Handlungen vom Menschen verantwortet werden müssen, da Computer keine<br />
juristischen Personen darstellen.“ 45<br />
Bis zum Jahre 2029 überreicht die Rechenleistung der Computer die Gehirne der<br />
Menschen um das 100-fache. Der Mensch bedient sich den Neuroimplantaten, um<br />
seine Intelligenz zu steigern. Ein Neuroimplantat wird so definiert, dass man das<br />
Bewusstsein aus vielen kleinen Teilen zusammenstellen kann, „wobei selbst jedes<br />
Teil nicht bewusst ist. Jeder dieser mentalen Agenten kann allein nur einfache<br />
Aufgaben ausführen, die nicht auf Verstand oder Kognition angewiesen sind. Wenn<br />
man diese Agenten jedoch auf ganz spezielle Art zu Gemeinschaften zusammenfügt,<br />
entsteht Intelligenz.“ 46 In Abbildung 17 ist ein solches Neuroimplantat abgebildet. Es<br />
ist erkennbar, dass dieses Hirnimplantat kleiner als eine Münze ist.<br />
45 online: bertramkoehler<br />
46 FRIEDRICH, 2011, S. 61<br />
Seite 45
Ausblick<br />
Abbildung 17 Hirnimplantat<br />
(online: heise)<br />
Bis zum Jahr 2039 wir das menschliche Gehirn in allen Einzelheiten nachgebildet<br />
sein. Menschen die auf Neuroimplantate verzichten sind nicht mehr in der Lage mit<br />
Menschen zu kommunizieren, die über solche Implantate verfügen. 47<br />
Die Technologie wird Stück für Stück weiter auf den Menschen übergehen.<br />
6.2 Die Technik verändert sich ständig, der Servicekernprozess 2.0 auch<br />
Die heutigen Fahrzeuge verfügen nicht nur über zahlreiche Airbags, sondern auch<br />
über zahlreiche Assistenzsysteme wie Abstandswarner, Spurhalteassistent und<br />
Bremsassistent. Fahrzeuge werden immer komfortabler und sicherer. Die aktuelle<br />
MERCEDES-BBENZ S-KLASSE kann bereits heute bei Stop-and-Go selbständig<br />
fahren, bremsen und wieder anfahren, die Spur halten und ihrem Vordermann<br />
folgen.“ 48 Bei CONTINENTAL wird dies teilautomatisiertes Fahren genannt. 49 Die<br />
Firmen BOSCH und CONTINENTAL sind sich einig, dass bis zum Jahre 2025<br />
automatisiertes Fahren möglich ist, denn sie arbeiten daran, dass die<br />
Fahrassistenzsysteme noch perfekter werden. Erste Versuchsmodelle sind bereits<br />
auf den Autobahnen unterwegs wie z. B. ein BMW der 5er-Reihe. Ob und wann<br />
solche Zukunftstechnik in Serie geht hängt aber auch vom Gesetzgeber ab. 50<br />
Die chinesische Vorstellung vom Auto der Zukunft ist in Abbildung 18 zu sehen. Der<br />
schwebende VOLKSWAGEN mit Magnet-Antrieb. Das Konzeptfahrzeug schwebt<br />
47 vgl. online: bertramkoehler<br />
48 vgl. online: focus<br />
49 vgl. online: bild<br />
50 vgl. in: ADAC Motorwelt, Jg. 2013, H. 7 S. 10<br />
Seite 46
Ausblick<br />
allein durch Magnetkraft durch die Straßen einer chinesischen Großstadt. Bei einem<br />
Wettbewerb befragte VOLKSWAGEN die chinesische Bevölkerung nach dem<br />
Fahrzeug der Zukunft. Das „People’s Car Project“ ist die erste internationale<br />
Markenplattform in dieser Größe. Es wurden ca. 450 Millionen Chinesen befragt wie<br />
sie sich das Auto der Zukunft vorstellen. Durch spielerische Elemente wie einen 3D-<br />
Konfigurator konnten die Nutzer ihr Auto nach ihren Wünschen zusammenstellen<br />
und sich untereinander auch austauschen.<br />
Abbildung 18 „Hover Car“<br />
(online: blogs.scientificamerican)<br />
Das Fahrzeug der Zukunft sieht nicht nur futuristisch aus, sondern verfügt auch noch<br />
über futuristische Merkmale. Das fliegende „Hover Car“ wird über Magneten<br />
angetrieben, verfügt über einen Autopiloten und einen Bremsassistenten. Das<br />
Fahrzeug wird über einen Knopf gestartet und mit einem Steuerknüppel gesteuert.<br />
Der VOLKSWAGEN hebt auf Knopfdruck ab und schwebt 50 cm über dem Boden. 51<br />
Eine weitere futuristische Idee ist das „Music Car“ von VOLKSWAGEN. Dieses<br />
Fahrzeug wechselt die Außenfarbe über Leutdioden, je nach dem welche Musik der<br />
Fahrer hört. Dieses Zukunftsauto ist in Abbildung 19 zu sehen.<br />
51 vgl. online: trendsderzukunft<br />
Seite 47
Ausblick<br />
Abbildung 19 „Music Car“<br />
(online: volkswagen-music-car-concept-side-view)<br />
Auch der sogenannte „Smart Key“ wurde vom „People’s Car Project“ entworfen. Es<br />
ist „ein Schlüssel mit hochauflösendem Display, der den Fahrer über Tankfüllung,<br />
Klima und Sicherheit seines Fahrzeugs am jeweiligen Standort informiert.“ 52<br />
Zusätzlich soll der „Smart Key“ über eine Echtzeit-Kamera-Übertragung per Satellit<br />
verfügen, damit der Fahrer sein Fahrzeug zu jeder Zeit aus der Vogelperspektive im<br />
Blick hat. 53 In Abbildung 20 ist der „Smart Key“ dargestellt.<br />
Abbildung 20 „Smart Key“<br />
(online: volkswagen-music-car-concept-side-view)<br />
Die Menschen haben immer weniger Zeit. Mobilität wird vorausgesetzt. Neue<br />
Dienstleitungen sollen helfen Zeit zu sparen. Durch die Motivation und Weiterbildung<br />
von Mitarbeitern entsteht eine ständige Verbesserung der Prozesse eines<br />
52 online: business-wissen<br />
53 vgl. business-wissen<br />
Seite 48
Ausblick<br />
Unternehmens. Dabei ist Flexibilität und ein schnelles Reagieren auf Kunden- und<br />
Marktanforderungen gefragt. Es wird durch die Neuerung die Lebensqualität weiter<br />
verbessert. Es herrscht eine Dynamik des Servicemarktes vor, die sich durch die<br />
demografische Entwicklung, der zunehmenden Globalisierung und den<br />
beschleunigten technologischen Fortschritt weiter verstärken wird. Es werden neue<br />
Bedürfnisse, Angebots- und Nachfragestrukturen entstehen. Wichtig ist, dass der<br />
Mensch immer im Mittelpunkt steht und nicht das Produkt. 54<br />
Anfang Juni 2013 wurde im Deutschen Bundestag über die Zukunft der<br />
Automobilindustrie diskutiert. Die Studie „Zukunft der Automobilindustrie“ analysierte<br />
die globale Entwicklung und die Aufstellung deutscher Automobilhersteller mit ihren<br />
Zulieferern im In- und Ausland. Es wird zur Ausweitung alternativer Antriebskonzepte<br />
mit Strom, Biogas und Wasserstoff kommen, um fossile Energieträger zu ergänzen.<br />
Hinzu kommen noch verschiedene Hybridantriebe. Es wird auch zu einer<br />
Erweiterung der Materialien kommen. Schon heute wird auf Leichtbau gesetzt, um<br />
Gewicht zu sparen und dadurch einen geringen Kraftstoffverbrauch zu erzielen.<br />
Magnesium, Aluminium und Kohlefaser sind solche Materialien, die den Leichtbau<br />
von Fahrzeugen ermöglichen. Eine Vergrößerung der Modellpalette ist zu erwarten,<br />
da neue Karosserieformen für Klein- und Kleinstfahrzeuge entwickelt werden. Als<br />
vierte Diversifizierung ist die Wertschöpfung zu nennen. Automobilhersteller bieten<br />
nicht nur ihre Produkte an, sondern bieten auch Mobilitätsdienstleistungen wie<br />
Carsharing an. Zusammenfassend wird es zu einer Diversifizierung der<br />
Antriebskonzepte, der Materialien, der Modellpalette und der Wertschöpfung<br />
kommen. Die Trends dürfen nicht verpasst werden. Ein derzeit vorherrschender<br />
Trend ist die Verbreitung der Elektromobilität, ein anderer Mobilitätskonzepte. Wenn<br />
die Automobilbranche diesen Trends nachgeht, handelt sie zukunftsorientiert.<br />
Elektrische Antriebe bringen gleich zwei Vorteile mit sich: Minderung des<br />
Treibhauseffektes und Schutz knapper fossiler Ressourcen. Durch die ständige<br />
Verbesserung und Entwicklung wird eine Vielzahl von Mitarbeiter für die<br />
Automobilbranche arbeiten, da diese Branche eine Zukunft haben wird. Das Netz der<br />
Ladestationen für Elektrofahrzeuge soll ausgebaut werden, damit nicht nur zu Hause<br />
oder in der Firma die Möglichkeit besteht sein Fahrzeug zu laden. An der Reichweite<br />
der Elektromobile muss sich auch noch etwas tun. 55 Die Reichweite ist zu gering.<br />
Das stößt viele Kunden ab solch ein Fahrzeug zu kaufen. Auch der Kaufpreis solcher<br />
Fahrzeuge wirkt abschreckend.<br />
Heute besteht die Möglichkeit seinen Fernseher mit dem Smartphone zu steuern.<br />
Auch ist es schon möglich sein Haus von unterwegs mit dem Handy zu überwachen<br />
54 vgl. online: service-insiders<br />
55 vgl. online: isi.frauenhofer<br />
Seite 49
Ausblick<br />
und zu steuern. Die sogenannten Smart Homes sind im Kommen. Besteht die<br />
Möglichkeit sein Auto mit dem Smartphone zu steuern?<br />
Dass das Auto mit Hilfe einer App mit dem Smartphone kommunizieren kann ist<br />
nichts Neues. Auch Modellautos mit dem Mobiltelefon zu steuern ist keine Neuheit.<br />
Australische Forscher bauen gerade einen Prototyp eines Roboterautos. Dieser<br />
Roboter soll über das Smartphone steuerbar sein. Die Entwickler glauben, dass<br />
diese Technikneuheit in zehn Jahren zur Verfügung steht. 56<br />
APPLE ist zwar noch nicht soweit wie die australischen Forscher, doch mit dem<br />
IPHONE 5S und IPHONE 6 soll es möglich sein, mithilfe von Bluetooth sein Auto zu<br />
finden. Es erscheint eine Karte auf dem Display des Smartphones welche die Route<br />
zum geparkten Auto anzeigt. So wird einem langen Suchen nach dem Auto<br />
entgegengewirkt. Das ist das jüngste Patent was APPLE angemeldet hat. Mit dem<br />
IPHONE soll es zwar nicht möglich sein das Fahrzeug zu lenken, aber es soll über<br />
viele Funktionen verfügen. Es soll den Motor starten, auf- und zuschließen und die<br />
Klimaanlage regeln. In Abbildung 21 ist dies dargestellt. Seitens des Konzerns wurde<br />
noch ein weiteres Patent angemeldet, was die Einstellung von Licht, Sitzposition,<br />
Spiegel und Radio in Aussicht stellt. 57<br />
Abbildung 21 IPHONE 5S/IPHONE 6<br />
(online: ingame)<br />
Demnach ist auch zu erwarten, dass das Servicepersonal eines Kfz-Unternehmens<br />
mit Smartphones umgehen kann und auftretende Probleme beheben kann. Eine<br />
Kooperation zwischen Fahrzeugherstellern und Smartphone-Herstellern ist demnach<br />
nicht abwegig.<br />
Für die Integration von Mobilfunk- und Computertechnik arbeiten die<br />
Automobilhersteller mit Anbietern von Soft- und Hardware zusammen. Gerade in der<br />
56 vgl. online: autonomes-fahren<br />
57 vgl. online: ingame<br />
Seite 50
Ausblick<br />
Frühphase geht diese Kooperation „mit einem Wettbewerb um zukünftige<br />
Mobilitätssysteme einher, da alle Beteiligten versuchen, ertragreiche<br />
Geschäftsmodelle zu realisieren. Auch die Wünsche der Kunden und ihre<br />
Kaufentscheidungen beeinflussen, in welche Strategien die Hersteller besonders<br />
stark investieren.“ 58<br />
Durch die ständig verändernde, verbesserte Technik wird sich auch der<br />
Servicekernprozess des Autohauses ändern müssen. Die Unternehmen müssen<br />
flexibel sein und den zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Dafür ist ein<br />
gewisses Know-how des Personals gefragt. Findet eine ständige Verbesserung im<br />
Service statt, müssen sich die Mitarbeiter auch dementsprechend weiterentwickeln<br />
und Schulungen besuchen. Es wird nicht funktionieren, dass man auf seinem<br />
jetzigen Wissenstand einfach stehen bleibt und sich nicht weiter fortbildet. Die<br />
Mitarbeiter müssen lernen, dass nicht das Fahrzeug im Mittelpunkt steht, sondern<br />
der Kunde. Es wird zur Gewohnheit werden, dass es nicht ausreichen wird, bei den<br />
Computern und Tablets im Unternehmen immer nur Updates zur Verbesserung und<br />
Optimierung der Arbeitsabläufe zu tätigen. Die Produkte werden schneller veralten<br />
und müssen durch neuere, leistungsfähigere Geräte ersetzt werden.<br />
58 online: lehrerkoffer<br />
Seite 51
Quellenverzeichnis<br />
Quellenverzeichnis<br />
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Welche Fundamente gilt es zu stabilisieren? Worin liegen die Notwendigkeiten der<br />
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Prof. Dr. DEKOW, Frauke: Preise verkaufen können, Serviceerfolg durch<br />
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DICK, Elisabeth: Die wirtschaftliche Betrachtung von umweltschonenden<br />
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FRIEDRICH, Marion: Die künstliche Evolution der Cyborgs: Erkenntnistheoretische<br />
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PARTL, Mario: Durch guten Service zum Autoverkauf, München, 2007<br />
PLATE, Doris: Magenverstimmung Deutsches Kfz-Gewerbe – Durchwachsene<br />
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Seite 56
Anhangverzeichnis<br />
Anhangverzeichnis<br />
Anhang 1<br />
Anhang 2<br />
Ehrenwörtliche Erklärung<br />
Thesen zur <strong>Bachelorthesis</strong><br />
Seite 57
Ehrenwörtliche Erklärung Anhang 1<br />
Anhang 1<br />
Ehrenwörtliche Erklärung<br />
<strong>Bachelorthesis</strong><br />
Servicekernprozess 2.0<br />
<strong>Bachelorthesis</strong><br />
Niederlungwitz, 12.08.2013<br />
Seite 58
Thesen zur <strong>Bachelorthesis</strong> Anhang 2<br />
Anhang 2<br />
Thesen zur <strong>Bachelorthesis</strong><br />
Thesen zur <strong>Bachelorthesis</strong><br />
- Der gegenwärtige Servicekernprozess ist nicht mehr zeitgemäß, da er den<br />
heutigen Anforderungen nicht gerecht wird. Der Ablauf bleibt jedoch gleich.<br />
- Auf die Änderungen der Kundenbedürfnisse folgt eine Änderung des<br />
Servicekernprozesses.<br />
- Auf Fortschritt der Technik folgt ein technischer Fortschritt im Service.<br />
- Die zunehmende Digitalisierung hat eine neue Zielgruppe entstehen lassen.<br />
Der Kunde 2.0 ist der Kunde von morgen. Auf seine Bedürfnisse muss<br />
eingegangen werden, damit ein Unternehmen am Markt bestehen bleibt.<br />
- Ein Auftritt in sozialen Netzwerken wie Facebook ist für Organisationen ein<br />
Muss.<br />
- Der Servicekernprozess 2.0 funktioniert nicht ohne Tablets.<br />
- Smartphones und Fahrzeuge stehen in einer engen Verbindung zueinander.<br />
Fahrzeuge können mehr und mehr über das Smartphone gesteuert werden.<br />
- Online Servicetermine zu vereinbaren ist zukunftsorientiert.<br />
- Digitale Signaturen sind bisher nur von begrenzter Lebensdauer.<br />
- Unternehmen die sich nicht am Markt orientieren und sich dem Fortschritt<br />
verschließen werden es in Zukunft sehr schwer haben.<br />
- Grüne Unternehmen liegen im Trend. Außerdem wird immer stärker auf die<br />
Erhaltung der Umwelt eingegangen.<br />
- Eine Zukunft ohne Weiterentwicklungen wird es nicht geben.<br />
Seite 59