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Gesichter der Sucht

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Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

<strong>Gesichter</strong> <strong>der</strong> <strong>Sucht</strong><br />

Dr. Bodo Unkelbach<br />

Chefarzt <strong>der</strong> Abteilung für <strong>Sucht</strong>medizin und Psychotherapie


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

Du bist für<br />

Dich<br />

verantwortlich!


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

<strong>Sucht</strong>mittel – Todesfälle/Jahr<br />

- Abhängige<br />

• Alkohol (T.:40.000; A.:1,6Mio)<br />

• Medikamente (A.:1,4 – 1,9 Mio)<br />

• Nikotin (T.:140.000; Passivrauchen<br />

T.:3300; 30% <strong>der</strong> Erwachsenen rauchen)<br />

• Cannabis (A.:400.000)<br />

• Kokain, Ecstasy, Amphetamine,<br />

Halluzinogene<br />

• Heroin (Illegale Drogen gesamt (ohne<br />

Cannabis):T.: 1300; A.:175.000)


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

Kampftrinken bei Jugendlichen<br />

nimmt zu<br />

• Immer mehr Jugendliche aus NRW landeten<br />

wegen Alkoholvergiftungen im Krankenhaus. Die<br />

Zahl <strong>der</strong> stationären Behandlungen sei von 2000<br />

bis 2004 bei Menschen zwischen 15 und 20<br />

Jahren um 41 % gestiegen. Das Einstiegsalter<br />

sinkt.<br />

• Bei trinkenden Jugendlichen seien die<br />

Hirnstrukturen, die für das Lernen zuständig<br />

sind, um 10% kleiner als bei nicht trinkenden.<br />

• Kölner Stadtanzeiger vom 3.1.2007


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Riskanter Alkoholkonsum<br />

(Definition)<br />

• Männer: ab 30 g reinen Alkohol/Tag (nach<br />

BMA)<br />

• Männer: ab 40 g reinen Alkohol/Tag (nach<br />

WHO)<br />

• Frauen: ab 20 g reinen Alkohol/Tag<br />

• Empfehlung <strong>der</strong> DHS: Männer bis 24<br />

g/Tag, Frauen bis 12 g/Tag (5.6.2007)


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Umrechnungsfaktor 0,8<br />

• Beispiel 1 Flasche Bier:<br />

• 100 ml mit 5 %Vol. x 0,8 = 4 g<br />

• 5 x 4 g = 20 g reiner Alkohol/Flasche Bier


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Getränk<br />

Bier<br />

Wein<br />

Korn<br />

Weinbrand<br />

Alkoholgehalt<br />

Ca. 5 %Vol<br />

Ca. 10 %Vol<br />

Ca. 32 %Vol<br />

Ca. 40 %Vol<br />

Menge<br />

0,2 l<br />

0,1 l<br />

2 cl<br />

2 cl<br />

Reiner Alkohol<br />

Ca. 8,0 g<br />

Ca. 8,0 g<br />

5,0 g<br />

Ca. 6,4 g


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CAGE-Fragen<br />

• Haben Sie jemals daran gedacht, weniger zu trinken?<br />

• Haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass Sie<br />

von an<strong>der</strong>en wegen Ihres Alkohokonsums kritisiert<br />

wurden?<br />

• Haben Sie sich jemals wegen des Trinkens schuldig<br />

gefühlt?<br />

• Haben Sie jemals morgens als erstes Alkohol getrunken,<br />

um sich nervlich zu stabilisieren o<strong>der</strong> einen Kater los zu<br />

werden?<br />

• 2 o<strong>der</strong> mehr Ja-Antworten bei den CAGE-Fragen<br />

signalisieren schädlichen o<strong>der</strong> abhängigen Konsum.


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Abhängigkeitssyndrom nach<br />

ICD 10 F 1x.2<br />

• die sichere Diagnose/Abhängigkeit<br />

sollte nur gestellt werden, wenn<br />

irgendwann während des letzten Jahres<br />

3 o<strong>der</strong> mehr <strong>der</strong> folgenden Kriterien<br />

gleichzeitig vorhanden waren:


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• 1.Ein starker Wunsch o<strong>der</strong> eine Art<br />

Zwang, psychotrope Substanzen zu<br />

konsumieren.<br />

• 2.Vermin<strong>der</strong>te Kontrollfähigkeit<br />

bezüglich des Beginns, <strong>der</strong><br />

Beendigung und <strong>der</strong> Menge des<br />

Konsums


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• 3. Ein körperliches Entzugssyndrom<br />

bei Beendigung o<strong>der</strong> Reduktion des<br />

Konsums.<br />

• 4. Nachweis einer Toleranz<br />

(einhergehend mit Dosiserhöhung).


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• 5. Fortschreitende Vernachlässigung<br />

an<strong>der</strong>er Vergnügen o<strong>der</strong> Interessen<br />

zugunsten des Substanzkonsums.<br />

• 6. Anhalten<strong>der</strong> Substanzkonsum trotz<br />

Nachweises eindeutiger schädlicher<br />

Folgen (z. B. Leberschädigung,<br />

depressive Verstimmung).


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Kurzdefinition von<br />

Alkoholabhängigkeit<br />

Alkoholabhängig ist entwe<strong>der</strong>,<br />

• wer den Konsum von Alkohol nicht<br />

beenden kann, ohne dass unangenehme<br />

Zustände körperlicher o<strong>der</strong> psychischer<br />

Art eintreten<br />

o<strong>der</strong><br />

• wer nicht aufhören kann zu trinken,<br />

obwohl er sich o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en immer wie<strong>der</strong><br />

schweren Schaden zufügt.


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Entzugssyndrom<br />

Beispiel Alkohol<br />

• Vegetative Überstimmulation mit Zittern<br />

(Tremor), Schwitzen (Hyperhidrosis),<br />

Herzrasen (Tachykardie),<br />

Bluthochdruck (Hypertonie).<br />

• Psychisch: Nervosität, Irritabilität,<br />

Schlaflosigkeit, <strong>Sucht</strong>druck (Craving),<br />

Konzentrationsmin<strong>der</strong>ung, psychomot.<br />

Unruhe, ängstlicher Affekt.


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Alkoholfolgeschäden<br />

• Kleinhirnschwund (Zittern,<br />

Koordinationsstörungen, verwaschene<br />

Sprache)<br />

• Großhirnschädigung (kognitive Schäden)<br />

• Epileptische Anfälle<br />

• Polyneuropathie (Schmerzen, Kribbeln,<br />

Lagesinnstörungen, Muskelschwund etc.)<br />

• Delir (Verwirrtheit, Desorientierung,<br />

Halluzinationen)


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Alkoholfolgeschäden (2)<br />

• Gangbildstörungen<br />

• Korsakow-Syndrom (Gedächtnisstörungen,<br />

Konfabulationen)<br />

• Hepatische Enzephalopathie (Hirnleistungsstörung bei<br />

Leberschädigung)<br />

• Speiseröhrenentzündung/-krebs<br />

• Ösophagusvarizen (Krampfa<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Speiseröhre)<br />

• Mallory-Weiss-Syndrom (Schleimhauteinrisse im Magen<br />

mit heftigen Blutungen)<br />

• Magenschleimhautentzündungen (Übelkeit, Erbrechen,<br />

Appetitlosigkeit etc.)


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Alkoholfolgeschäden (3)<br />

• Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />

(Spätfolge Diabetes mellitus)<br />

• Leberschäden bis zur Zirrhose<br />

• Alkoholische Herzerkrankung<br />

• Bluthochdruck<br />

• Fettstoffwechselstörungen<br />

• Gicht


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Alkoholfolgeschäden (4)<br />

• Schwächung <strong>der</strong> Immunabwehr/Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Blutplättchen (Thrombozytopenie bei<br />

äthyltoxischer Knochenmarkschädigung)<br />

• Hormonstörungen (Hodenatrophie,<br />

Potenzstörungen, Brustwachstum, bei Frauen<br />

Zyklusstörungen, Haarwuchs vom männlichen<br />

Typus)<br />

• Außerdem Akneneigung, Osteoporose,<br />

Stammfettsucht, Rhinophym (Knollnase)


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Erkenntnisse <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

<strong>Sucht</strong>medizin<br />

• In <strong>der</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Entzüge<br />

steigern sich auch Angst, Craving, Rückfälle,<br />

Trinkmengen nach Rückfall, kognitive Störungen<br />

usw.<br />

• Es ist nicht gleichgültig, ob jemand 3 o<strong>der</strong> 13<br />

Entgiftungen macht.<br />

• Beson<strong>der</strong>s schwere Entzüge ergeben keine<br />

beson<strong>der</strong>s gute Motivation!<br />

• Ein Patient muss nicht erst am Tiefpunkt<br />

angekommen sein, um Schritte zur Verän<strong>der</strong>ung<br />

einzuleiten!


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Motivation<br />

• Intrinsische Motivation versus extrinsische<br />

Motivation?


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Motivation zum Konsum versus<br />

Motivation zur Abstinenz!


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FRAMES<br />

• Feed back (Rückmeldung)<br />

• Responsibility (Eigenverantwortung)<br />

• Advice (Ratschlag)<br />

• Menu (Angebot verschiedener<br />

Behandlungsmöglichkeiten)<br />

• Empathy (Empathie)<br />

• Self-Efficacy (Selbstwirksamkeit)


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Außerdem:<br />

• Der Verzicht auf ein konfrontatives<br />

Vorgehen<br />

• Die För<strong>der</strong>ung von Zuversicht und<br />

Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />

• Vereinbarung <strong>der</strong> Behandlungsziele in<br />

gegenseitigem Einvernehmen


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Stadien <strong>der</strong> Motivation<br />

• Absichtslosigkeit<br />

• Absichtsbildung<br />

• Vorbereitung<br />

• Aktion<br />

• Aufrechterhaltung


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Stadium <strong>der</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung:<br />

• „Niemals“ o<strong>der</strong> „Ich habe<br />

nicht vor, in den nächsten<br />

sechs Monaten etwas an<br />

meinem Verhalten zu<br />

än<strong>der</strong>n“<br />

• Wenig o<strong>der</strong> kein<br />

Problembewusstsein<br />

• Kein Interesse, etwas zu<br />

verän<strong>der</strong>n<br />

• Auseinan<strong>der</strong>setzung wird<br />

vermieden<br />

Absichtslosigkeit<br />

Intervention:<br />

• Informationen geben<br />

• Beobachtungen mitteilen<br />

• Auf Diskrepanzen<br />

hinweisen<br />

• Anbieten alternativer<br />

Sichtweisen<br />

• Aktives Zuhören<br />

• Emotionale Zugänge<br />

suchen


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Stadium <strong>der</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung:<br />

• „Eines Tages“ o<strong>der</strong> „Ich<br />

habe vor, in den nächsten<br />

6 Monaten etwas zu<br />

verän<strong>der</strong>n“<br />

• Bewusste<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

dem Problemverhalten,<br />

aber keine konkreten<br />

Pläne<br />

• Starke Ambivalenz<br />

• Interessiert, aber nicht<br />

fest entschlossen<br />

Absichtsbildung<br />

Intervention:<br />

• Anregen zur<br />

Selbstbeobachtung (z. B.<br />

Konsumtagebuch o. Ä.)<br />

• Pro und kontra<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

thematisieren (Bild <strong>der</strong><br />

„Waage“)<br />

• Einen Anstoß in Richtung<br />

Verän<strong>der</strong>ung geben


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Stadium <strong>der</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung:<br />

• „Bald o<strong>der</strong> „In den<br />

nächsten 30 Tagen<br />

verän<strong>der</strong>e ich etwas“<br />

• Hohe Motivation zu<br />

konkreten<br />

Verän<strong>der</strong>ungsschritten<br />

• Treffen einer klaren<br />

Entscheidung für eine<br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung<br />

Vorbereitung<br />

Intervention:<br />

• Verschiedene Optionen<br />

<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

aufzeigen<br />

• Suche nach realistischen<br />

und akzeptablen<br />

Verän<strong>der</strong>ungsschritten<br />

• Vereinbarungen für<br />

konkrete Schritte treffen


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Stadium <strong>der</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung:<br />

• „Jetzt“<br />

• Hohes Maß an<br />

Entschlossenheit und<br />

Engagement<br />

• Konkrete, sichtbare<br />

Verän<strong>der</strong>ungsschritte werden<br />

unternommen und über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg<br />

durchgehalten<br />

• Hohes Risiko für Rückfälle, u.<br />

a. weil die Umwelt auf das<br />

sichtbar verän<strong>der</strong>te Verhalten<br />

reagiert<br />

Aktion<br />

Intervention:<br />

• Stärkung von Selbstvertrauen<br />

• Rückfallprophylaxe, z. B. durch<br />

Einrichten regelmäßiger<br />

Kontakte,<br />

Kommunikationsübungen,<br />

Training spezieller<br />

Fertigkeiten, die helfen, mit<br />

schwierigen Situationen<br />

umzugehen (Anbindung an<br />

das <strong>Sucht</strong>hilfesystem


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Aufrechterhaltung<br />

Stadium <strong>der</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung:<br />

• „Für immer“<br />

• Verän<strong>der</strong>ungsschritte<br />

wurden bereits über<br />

einen längeren Zeitraum<br />

durchgehalten.<br />

Intervention:<br />

• Stärkung von<br />

Selbstvertrauen<br />

• Rückfallprophylaxe, z. B.<br />

durch Einrichten<br />

regelmäßiger Kontakte,<br />

Kommunikationsübungen<br />

Training spezieller<br />

Fertigkeiten, die helfen,<br />

mit schwierigen<br />

Situationen umzugehen


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CRAFT (1a)<br />

Community reinforcement and family training<br />

• Behandlung von Partnern, Angehörigen,<br />

Freunden<br />

– Bezüglich eigener Probleme<br />

– Bezüglich Umgang mit<br />

behandlungsunwilligem Partner


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CRAFT (1b)<br />

Community reinforcement approach family training<br />

• Zumeist suchen Eltern o<strong>der</strong> Partner Hilfe<br />

• Betroffener verweigert Behandlung<br />

• Therapeut arbeitet mit Angehörigen um<br />

soziales Umfeld des Betroffenen zu<br />

än<strong>der</strong>n<br />

– Beseitigen von Verstärkern zum Trinken<br />

– Verstärken von Anreizen zur Abstinenz


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– Klinik Marienheide –<br />

CRAFT (2a)<br />

Community reinforcement and family training<br />

• Angehörige kennen<br />

– Trigger<br />

– Vorgeschichte<br />

– Verhalten<br />

• Darauf aufbauend werden Verstärker<br />

gesucht, die <strong>der</strong> Angehörige nutzen kann


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CRAFT (2b)<br />

Community reinforcement and family training<br />

• Angehörige sollen NICHT<br />

– Drängen<br />

– Druck ausüben<br />

– Verantwortlich sein für die<br />

„Folgenbeseitigung“<br />

– Dinge tun, die das Trinken o<strong>der</strong> dessen<br />

Folgen erleichtern (Alkohol, Aspirin besorgen)


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CRAFT (2c)<br />

Community reinforcement and family training<br />

• Angehörige sollen<br />

– Abstinentes Verhalten „belohnen“<br />

– Sich gegebenenfalls aber auch trennen


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CRAFT (3)<br />

Community reinforcement and family training<br />

• Angehörige sollen lernen<br />

– Den Abhängigen Konsequenzen tragen zu lassen<br />

– Soziale Kontakte wie<strong>der</strong> aufzubauen<br />

– Häusliche Gewalt zu vermeiden<br />

– Kommunikation zu för<strong>der</strong>n<br />

– Konfrontation zu meiden<br />

– Sofortige Kontaktherstellung, sobald Betroffener dafür<br />

Bereitschaft signalisiert. KEINE Warteliste


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Wenn gar nichts mehr geht:<br />

• Zwangsunterbringung gemäß PsychKG<br />

• Einrichtung einer Betreuung<br />

• Aufsuchen<strong>der</strong> Dienst des<br />

Gesundheitsamtes – Sozialpsychiatrischer<br />

Dienst – Dr. Schlegel, Tel.: 02261-885333


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Unterbringung nach PsychKG<br />

• Vorraussetzungen:<br />

- Eine psychische Erkrankung<br />

- infolge dieser Erkrankung eine akute<br />

Eigen- und/o<strong>der</strong> Fremdgefährdung<br />

• Wenden Sie sich an das Ordnungsamt,<br />

den Notarzt o<strong>der</strong> die Polizei


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Gesetzliche Betreuung<br />

• Vorraussetzungen:<br />

Eine psychische Erkrankung sowie eine<br />

langfristige o<strong>der</strong> akute Eigengefährdung<br />

• Je<strong>der</strong> kann eine Betreuung beim<br />

Amtsgericht anregen. Es sollte ein<br />

ärztliches Attest vorgelegt werden.<br />

• Wenn eine Betreuung eingerichtet wurde,<br />

kann <strong>der</strong> Betreuer seinen Mandanten bei<br />

Bedarf in <strong>der</strong> Psychiatrie unterbringen.


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

Struktur <strong>der</strong> Abteilung für<br />

<strong>Sucht</strong>medizin und <strong>Sucht</strong>therapie<br />

• Station 5 b: Qualifizierte Entzugsbehandlung bei Alkoholund<br />

Medikamentenabhängigkeit<br />

• Station 8: Qualifizierte Entzugsbehandlung bei<br />

Abhängigkeit von illegalen Drogen einschließlich Heroin<br />

sowie Behandlung von Menschen mit mehreren<br />

psychiatrischen Diagnosen<br />

• Station 1: Qualifizierte Entzugsbehandlung bei Alkohol-,<br />

Medikamenten- und Drogenabhängigkeit (ausschließlich<br />

Heroin) für Menschen mit einer zweiten psychiatrischen<br />

Diagnose


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

Struktur <strong>der</strong> Abteilung für<br />

<strong>Sucht</strong>medizin und <strong>Sucht</strong>therapie(1)<br />

• Station 5 b: Qualifizierte<br />

Entzugsbehandlung bei Alkohol- und<br />

Medikamentenabhängigkeit<br />

• Station 8: Qualifizierte Entzugsbehandlung<br />

bei Abhängigkeit von illegalen Drogen<br />

einschließlich Heroin sowie Behandlung<br />

von Menschen mit mehreren<br />

psychiatrischen Diagnosen


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

Struktur <strong>der</strong> Abteilung für<br />

<strong>Sucht</strong>medizin und <strong>Sucht</strong>therapie(2)<br />

Station 1: Qualifizierte Entzugsbehandlung<br />

bei Alkohol-, Medikamenten- und<br />

Drogenabhängigkeit (ausschließlich<br />

Heroin) für Menschen mit einer zweiten<br />

psychiatrischen Diagnose<br />

Haus 10: Teilstationäre Qualifizierte<br />

Entzugsbehandlung sämtlicher<br />

Abhängigkeitserkrankungen


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

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<strong>Sucht</strong>medizinische Sprechstunde:<br />

• Klinik Marienheide (Zentrale<br />

Aufnahmeambulanz):<br />

• Montags: 9.00 Uhr – 10.00 Uhr<br />

• Mittwochs: 12.00 Uhr – 13.00 Uhr<br />

• Freitags: 12.00 Uhr – 13.00 Uhr<br />

• Kreiskrankenhaus Gummersbach (Raum 3.4.12)<br />

• Donnerstags: 15.00 Uhr – 16.00 Uhr


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

Aufnahmemanagement<br />

• Werktags von 9.00 Uhr – 16.00 Uhr über die Zentrale<br />

Aufnahmeambulanz, (Telefon-Nr.: 02264/246810).<br />

• Bei vorliegen<strong>der</strong> ärztlichen Einweisung wird ein direkter<br />

Aufnahmetermin vermittelt. Das Aufnahmemanagement<br />

bei Heroinabhängigkeit wird direkt von <strong>der</strong> Station 8<br />

geregelt (Telefon-Nr.: 02264/24-213).<br />

• In Notfällen kann sich ein Patient direkt hier vorstellen.<br />

• Außerhalb <strong>der</strong> reguläre Dienstzeit ist <strong>der</strong> Arzt vom<br />

Dienst über die Pforte (Telefon-Nr.: 02264/240)<br />

erreichbar.


Zentrum für Seelische Gesundheit<br />

– Klinik Marienheide –<br />

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