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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 53 / 369<br />

1.7 Forschungsfragestellung und zentrale Aussage<br />

In den vorherigen Kapiteln wurde der derzeitige Stand der Psychotherapieforschung referiert<br />

und es stellt sich die Frage, ob die in den drei Phasen geleistete Forschung vollständig ist oder<br />

ob es eine bisher übersehene Lücke gibt. Aus den vorherigen Ausführungen ergibt sich folgende<br />

Forschungssituation, die bislang noch nicht bearbeitet ist: In den zuvor beschriebenen<br />

drei Phasen der Psychotherapieforschung handelt es sich überwiegend um enge interaktionistische<br />

Modelle, die der Autor für nicht ausreichend hält, weil sie den in dieser Arbeit postulierten<br />

externen Wirkfaktor – Das ‚Image der Psychotherapie’ (ACP) – nicht berücksichtigen<br />

bzw. sich dieser dort nicht einordnen lässt. Zwar wird das ‚Image der Psychotherapie’ in dieser<br />

Forschungsarbeit dadurch gemessen, dass den Patienten der Fragebogen ACP-a vorgelegt<br />

wird. Dabei wird jedoch lediglich der Teil des (gesellschaftlichen) Psychotherapieimages gemessen,<br />

der im Patienten präsent ist. Dieser Teil ließe sich als Patientenvariable deklarieren.<br />

Das Gesamte jedoch, das gesellschaftliche ‚Image der Psychotherapie’, ist weder eine Patienten-<br />

oder Therapeutenvariable, noch eine Interaktion der beiden. Somit findet sich in den<br />

interaktionistischen Modellen kein geeigneter Platz für eine Einordnung des Wirkfaktors<br />

ACP. Es ist deshalb eine Modellannahme erforderlich, die interaktionistische Modelle mit<br />

ihren internen Wirkfaktoren so erweitert, dass auch externe Wirkfaktoren eingeordnet werden<br />

können. Dieses gelingt mit dem Mehrebenenmodell von Belschner & Kaiser (1995).<br />

1.7.1 Einordnung der internen und externen Wirkfaktoren in das Mehrebenenmodell<br />

(MEM) von Belschner & Kaiser (1995)<br />

Beim Versuch ein psychologisches Erklärungsmodell zu konstruieren, das interne und externe<br />

Wirkfaktoren in einem Modell unterbringen kann, stieß der Autor auf das Mehrebenen-<br />

Modell (MEM) von Belschner & Kaiser (1995; s.a. Abb. 1, S. 19). Im MEM sind die interaktionistischen<br />

Modelle und ihre Variablen (Patient, Therapeut, Interaktion der beiden) auf der<br />

Mikroebene einzuordnen. Auf der Meso-Ebene wird die Psychotherapie als Institution verstanden<br />

und es stellt sich die Frage, ob die dort etablierten Regeln einen Einfluss auf den Therapieprozess<br />

bzw. -outcome haben. Beeinflussende Größen könnten hier z.B. die Einteilung<br />

der Therapiesitzung in 45 Minuten oder die Frequenz pro Woche, ambulant vs. stationär, die<br />

Freiwilligkeit des Patienten (oder muss er als Auflage wegen eines Strafverfahrens kommen)<br />

sein. Auf der Makroebene geht es um gesellschaftliche und gesetzgebende Faktoren. Hier<br />

könnte man fragen, welchen Einfluss die gesellschaftliche Anerkennung der Psychotherapie<br />

auf ihren Verlauf/ Outcome hat. Sie sollte mit dem Psychotherapeuten-Gesetz von 1999<br />

eigentlich gegeben sein, denn die Psychotherapie wurde dadurch zu einer gesellschaftlich<br />

anerkannten Leistung, die aus öffentlichen Mitteln finanziert wird. Auch ließe sich fragen,<br />

welchen Einfluss die Präsentation der Psychotherapie in den Medien (insbesondere das Fern-

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