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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 51 / 369<br />

(5) emotionale Konflikte in der Beziehung zum Therapeuten zu lösen.<br />

Dies zeigt, dass es über alle theoretischen Orientierungen hinaus Gemeinsamkeiten gibt<br />

bezüglich der Eigenschaften rezeptiv, vorsichtig, sorgend, beschützend, zurückhaltend, permissiv<br />

und mit Autorität. Sie alle wollten in der Beziehung zu Patienten nicht kühl sondern<br />

akzeptierend, freundlich, effizient, engagiert und beteiligt sein. Nur wenige wollten neutral<br />

und/oder distanziert sein. Unterschiede gab es lediglich bei analytisch-psychodynamisch oder<br />

humanistisch orientierten Therapeuten in Bezug auf die drei Beziehungsmerkmale: Sie waren<br />

weniger direktiv, fordernd und herausfordernd. Geht man davon aus, dass der sicherste Prädiktor<br />

für den Therapieerfolg die Therapiebeziehung ist, dann könnten die großen schulenübergreifenden<br />

Übereinstimmungen der Therapeuten bezüglich der Wichtigkeit und Unwichtigkeit<br />

von zu realisierenden Therapiezielen eine Erklärung für das von Stiles (1986)<br />

beschriebene Äquivalenzparadox der gleichen Wirksamkeit von Psychotherapien trotz unterschiedlicher<br />

Interventionsmethoden sein.<br />

1.6 Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse<br />

Folgende neun Schlussfolgerungen können aus der bisherigen Psychotherapieforschung<br />

(Phase I - III) gezogen werden. Therapien sind …<br />

(1) … erfolgreicher als Spontanremissionen,<br />

(2) … wirksamer als Placeboeffekte,<br />

(3) … abhängig von Therapeuten- und Klientenvariablen und<br />

(4) … abhängig von der Therapiebeziehung,<br />

(5) … in diversen Fällen gleichwertig,<br />

(6) … bei spezifischen Störungen unterschiedlich wirksam (z.B. Überlegenheit der kognitiven<br />

Verhaltenstherapie gegenüber anderen Therapieformen bei Angststörungen),<br />

(7) … im allgemeinen erfolgreich bzw. üben einen positiven Einfluss aus.<br />

(8) Laien können offenbar recht gute Psychotherapeuten sein (Durlak, 1979).<br />

(9) Die Prozessforschung konnte jene Variablen identifizieren, die einen positiven oder negativen<br />

Einfluss auf den Therapieverlauf bzw. das -ergebnis ausüben.<br />

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, „Psychotherapieforschung hat zum Ziel, unterschiedliche<br />

Behandlungsformen besser zu verstehen und die Mechanismen zu erkennen, die<br />

ihre Wirksamkeit ausmachen. Diesem Ziel dient auch die Methodologie. Je besser die methodische<br />

Qualität einer Untersuchung ist, desto valider und reliabler sind auch ihre Resultate.<br />

Die große Anzahl an Theorien und Formen der Psychotherapie verlangt auch nach einer entsprechend<br />

differenzierten und anspruchsvollen Methodik.“ (Regli, Sommersemester, 2001,<br />

S. 8).

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