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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 48 / 369
deutet darauf hin, dass insbesondere zwei zentrale Kompetenzen des psychotherapeutischen,
medizinischen, pädagogischen, beraterischen und heilenden Handelns für Gesundungs- und
Heilungsprozesse von ausschlaggebender Bedeutung sind: Die Fähigkeit zwischen diesen drei
Dimensionen 16 (1) unterscheiden und (2) navigieren zu können (Belschner, 2007b, S. 1–2).
In den Kontext der Bewusstseinforschung gehört auch ein weiterer Wirkfaktor, der immer
mehr ins Blickfeld der Forschungen rückt – Achtsamkeit. Diese wird im therapeutischen
Kontext definiert als …Bewusstsein und Aufmerksamkeit gegenüber der Fülle gegenwärtiger
Erfahrung (Bohus, 2006, S. 229). Viele Menschen sind mit Ihren Gedanken überall, nur nicht
in der Gegenwart. Sie erschweren sich mit dem ständigen Analysieren der Vergangenheit und
den dauernden Vorwegnehmen von möglichen Zukunftsschwierigkeiten den Genuss des
Augenblicks. Durch Konzentration auf das Hier und Jetzt kann das gedankliche Rauschen
gestoppt werden und es lassen sich in der dann eintretenden Stille die Schönheiten und Möglichkeiten
des Augenblicks wahrnehmen. Die Praxis der Achtsamkeit zielt – ähnlich wie
Meditationstechniken – darauf ab, dass durch Übung das Bewusstsein auf das Hier und Jetzt
gelenkt wird, damit der umherirrende Geist beruhigt wird. Dadurch kann sich der Übende des
jeweiligen Augenblicks gewahr werden und lernen, in unmittelbarem Kontakt mit den alltäglichen
Geschehnissen und den Herausforderungen des Lebens zu sein. Tiefe Versenkung und
die Konzentration auf sich selbst können zu einem Erleben von Harmonie und Wohlbefinden
führen (s.a. Mück, 2005). Die Integration von achtsamkeitsbasierten Komponenten bezeichnet
Hayes (2006) als ‚dritte Epoche in der Evolution der Verhaltenstherapie’. In der Dialektisch
Behavioralen Therapie (DBT) spielt Achtsamkeit als Wirkfaktor bereits eine große Rolle. Es
wurde vielfach beobachtet, dass durch die achtsamkeitsbasierte Psychotherapie die Lebensqualität
chronisch somatisch Erkrankter verbessert und die Rückfallquote bei Depressionen
(rezidivierend) signifikant reduziert werden kann. Offensichtlich enthält achtsamkeitsbasierte
Psychotherapie wirksame Elemente, die über die reinen störungsspezifischen Wirkfaktoren
hinausgehen. Dass es sich bei Achtsamkeit nicht nur um eine Theorie handelt, sondern auch
um eine Übungspraxis, zeigen die Trainingsmethoden zur Achtsamkeit (Mindfulness-Based-
Stress-Reduction (MBSR, Jon Kabat-Zinn, 1992); Transzendenztraining (Belschner, 2007a);
etc.). Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Forschungsarbeiten, die dem Achtsamkeitstraining
einen therapierelevanten Einfluss bescheinigen (Kabat-Zinn et al., 1992; Belschner, Büsing,
16 algorithmische-, empathische- und nonduale Präsenz.