26.12.2013 Aufrufe

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 47 / 369<br />

überbetont, z.B. durch zuviel Zuwendung, könnte dass ein Hinweis darauf sein, dass der Einsatz<br />

von anderen Quellen für den Therapieerfolg zu wenig beherrscht wird (Caspar, 2005,<br />

S. 268). Ein Teil der Outcome-Varianz wird nach Caspar (2005, S. 278) durch die richtige Art<br />

der Beziehungsgestaltung und die tatsächlich erfüllten Erwartungen des Therapeuten erwirkt<br />

(Martin & Sterne, 1975; Martin, Moore & Sterne 14 , 1977; Martin, Sterne & Hunter, 1976) 14 .<br />

Die therapeutische Philosophie/ Orientierung hatte jedoch kaum einen Einfluss auf das Therapieergebnis<br />

(Luborsky et al., 1985). Kanfer (1996, S. 12ff.) berichtet Belege für seinen<br />

Selbstmanagementansatz, der für Therapeuten folgende sechs strategische Grundhaltungen<br />

vorschlägt, die viel mit einer therapeutischen Philosophie/ Orientierung gemeinsam haben<br />

(Anm. Verf.): denke (1) … verhaltensorientiert (think behavior), (2) … lösungsorientiert<br />

(think solution), (3) … positiv (think positive), (4) … in kleinen Schritten (think small stepps),<br />

(5) … flexibel (think flexible) und (6) … zukunftorientiert (think future) (s. Kanfer, 2000,<br />

S. 365).<br />

Belschner (1999, 2005, 2007) weist mit seinem Wirkfaktorenmodell darauf hin, dass bei den<br />

aktuellen Wirkfaktorenforschungen eine Dimension völlig vergessen wird – das Bewusstsein.<br />

In seinem bewusstseinspsychologischen Wirkfaktorenmodell geht er davon aus, dass<br />

positive Therapieeffekte bzw. Gesundheit ganz allgemein davon abhängen, inwieweit sowohl<br />

der Therapeut also auch der Patient dazu in der Lage sind, zwischen drei verschiedenen<br />

Bewusstseinhaltungen – (1) algorithmischer Präsenz, (2) empathischer Präsenz und (3) nondualer<br />

Präsenz – frei zu modulieren. In (1) wird das Handeln von Regeln geleitet, die Autorität<br />

verlangen. In dieser Bewusstseinshaltung glaubt der Therapeut an eine Professionalität, die<br />

durch die Planbarkeit seines therapeutischen Handelns bestimmt wird. In (2) will der Therapeut<br />

für die Bedürfnisse des Klienten frei werden. Obwohl in dieser Haltung eine große soziale<br />

Nähe entstehen kann, wird noch eine deutliche Trennung von Ich und Du, von Subjekt und<br />

Objekt wahrgenommen. In der nondualen Bewusstseinhaltung (3) sieht sich der Therapeut als<br />

Werkzeug. Der therapeutische Effekt wird nicht durch den Therapeuten bewirkt, sondern<br />

durch eine Bewusstseinshaltung des Loslassens, die Raum lässt für den Kontakt mit einer umfassenderen<br />

Ordnung, die … nicht identisch mit den Normen und Selbstverständlichkeiten der<br />

Kultur (ist), in die der Patient und der Psychotherapeut eingebettet sind. Es ist vielmehr eine<br />

Ordnung, die jenseits der relativen Standards einer bestimmten Kultur liegt<br />

(i.e. ‚transpersonsal’; Belschner, 2002, S. 189-190). Eine Vielzahl von Forschungsarbeiten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!