26.12.2013 Aufrufe

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 41 / 369<br />

wartung zu Therapiebeginn) hat nur einen geringen Einfluss auf den therapeutischen Prozess<br />

und das Therapieergebnis (Thurer & Hursh, 1981) 14 . Sie hilft jedoch, den Patienten am Anfang<br />

in die Therapie zu involvieren. Die Besserungserwartung, die der Patient während des<br />

Behandlungsprozesses entwickelt, hat jedoch einen wichtigen Einfluss auf den Therapieerfolg<br />

(Perotti & Hopewell, 1980) 14 . Neuronale Prozesse, z.B. abnorme Schlafprofile bei depressiven<br />

Patienten (Thase et al., 1997) oder höherer Blutfluss im orbitofrontalen Kortex bei Patienten<br />

mit Zwangsstörungen (Brody et al., 1998), können auch als Prädiktoren für den Therapieerfolg<br />

herangezogen werden.<br />

1.4.1.5 Interaktionseffekte zwischen Patientenvariablen und Therapieergebnis<br />

External kontrollierte depressive Patienten sind erfolgreicher in einer direktiven Therapie<br />

(z.B. Patienten in der kognitiven Verhaltenstherapie), während depressive Patienten mit<br />

einem internalen Kontrollmodus mehr von einer nondirektiven Therapie wie z.B. der ‚supportive<br />

self-directed therapy’ profitieren (Abramowitz et al., 1974; Meinster, 1980) 14 . Die Ergebnisse<br />

zur Attraktivität des Patienten und dem Therapieergebnis sind widersprüchlich, weil<br />

Attraktivität mit vielen anderen Variablen konfundiert ist (Intelligenz, Bildung, Einstellungen<br />

gegenüber der Therapie). Es könnte sein, dass Patienten die in der Therapie Fortschritte machen,<br />

von ihren Therapeuten eher als vorteilhaft angesehen und mehr verstärkt werden. Dies<br />

gilt auch für die Klienten-Therapeuten-Ähnlichkeit. Im Zusammenhang mit der bereits wichtigen<br />

Prozessvariable Therapiebeziehung sprechen die Ergebnisse mehrerer Studien dafür,<br />

dass die Beteiligung des Klienten (patient involvement) und Offenheit (patient selfrelatedness,<br />

Orlinsky & Howard, 1986) in einem engen Zusammenhang mit dem Therapieresultat<br />

stehen (z.B. Kolb et al., 1985). Insbesondere eine frühe Veränderungserfahrung in der<br />

Therapie, die wiederum zu einer besseren Beteiligung in der Therapie führt, scheint ein Indikator<br />

für den Therapieerfolg zu sein.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vorsicht bei der Verallgemeinerung der Ergebnisse<br />

bezüglich des Zusammenhangs der Patientenvariablen mit dem Therapieerfolg angesagt ist,<br />

da die Forschungsergebnisse zum Teil widersprüchlich bzw. schwer vergleichbar sind. Klar<br />

ist jedoch, dass es nicht besonders erfolgreich ist, Vorhersagen für den Therapieerfolg nur<br />

aufgrund von Patientenvariablen zu machen, sondern auf jeden Fall der frühe Therapieprozess<br />

– die Interaktion zwischen Patient und Therapeut – mit berücksichtigt werden muss. Die frühe<br />

14 vgl. Regli, 2001.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!