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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 34 / 369<br />

Generic Model of Psychotherapy von Orlinsky (1994) und das Wirkfaktorenmodell von<br />

Grawe (1994).<br />

1.3.1 Generic Model of Psychotherapy<br />

Orlinsky et al. (1994) entwickelten auf der Basis von Prozess-Ergebnis-Studien ein konzeptionelles<br />

Rahmenmodell, das Allgemeine Modell der Psychotherapie (Generic Model of<br />

Psychotherapy). In diesem Modell wird, durch die Interpretation von über 1100 bedeutsamen<br />

Zusammenhängen zwischen Variablen des Therapieprozesses und des Outcomes, ein therapeutischer<br />

Prozess als Form eines Musters mehrerer miteinander in Beziehung stehenden Einflussfaktoren<br />

auf das Therapieergebnis verstanden. Insbesondere der Wechselwirkung zwischen<br />

Patienten- und Therapeutenvariablen wurde große Beachtung geschenkt. Es werden<br />

drei große Gruppen unterschieden: (1) Inputvariablen (alle Ausgangsmerkmale der Therapie),<br />

(2) Prozessvariablen (formale [z.B. therapeutischer Vertrag], technische[z.B. therapeutische<br />

Maßnahmen], intra- [z.B. innere Selbstbezogenheit] und interpersonale [z.B. therapeutische<br />

Beziehung], klinische [z.B. unmittelbare Auswirkungen der Therapiebeziehung] und zeitliche<br />

Aspekte [z.B. Interaktionsabfolgen] der Therapie). (3) Outputvariablen (kurz- und langfristige<br />

Konsequenzen der Behandlung). Den Prozessvariablen kommt aus der Sicht der Wirkfaktorenforschung<br />

besondere Bedeutung zu. Aus ihnen lässt sich ableiten, dass für den Erfolg<br />

einer Therapie die Eignung des Patienten für die Therapieform, Persönliches Engagement, Kooperation<br />

vs. Widerstand, Offenheit vs. Abwehr und positive Gefühle in der therapeutischen Beziehung<br />

von besonderer Bedeutung sind. Deshalb spielt die gegenseitige Verpflichtung, Achtung,<br />

Respekt, Sympathie, empathische Resonanz, gegenseitige Bestätigung und Offenheit eine entscheidende<br />

Rolle für die Ergebnisvarianz.<br />

1.3.2 Das Wirkfaktorenmodell von Grawe<br />

Das ausdifferenzierte Wirkfaktorenmodell von Grawe (1994) gilt als eines der bedeutendsten<br />

Rahmenmodelle von Wirkprozessen innerhalb einer Psychotherapie. Er identifizierte vier allgemeine<br />

psychotherapeutische Wirkfaktoren: (1) Aktive Hilfe zur Problembewältigung<br />

(Schwerpunkt der Verhaltenstherapie), (2) Klärungsarbeit (Schwerpunkt der humanistischen<br />

und psychodynamischen Schulen), (3) Problemaktualisierung (Schwerpunkt der Gestalttherapie,<br />

beziehungsorientierter Psychotherapie und verschiedener anderer Schulen) und<br />

(4) Ressourcenaktivierung (Pos. Kontroll- und pos. Selbstwerterfahrungen; Schwerpunkt der<br />

systemischen Familientherapie und Hypnotherapie). Darüber hinaus kam der Therapiebeziehung<br />

(s.a. Figge & Schwab , 1997, S. 165; Luborsky et al., 1985; Marziali et al., 1981, 1984<br />

[helping alliance]), den pos. Bindungserfahrungen und der Wahrnehmung allgemeiner Therapiefortschritte<br />

besondere Bedeutung zu (Regli, 2000; Mestel, 2006, S. 33). Diese Wirkfaktoren<br />

überführte Grawe 1999 in fünf Wirkdimensionen: (1) Ressourcen- vs. Problemperspekti-

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