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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Einleitung 27 / 369<br />

(2) Die zur Erfolgsmessung eingesetzten Instrumente waren vom ‚Effektstärkenlevel’ der<br />

Messmittel nicht vergleichbar. Um diese Unterschiede aufzuzeigen, wurde zusätzlich zur Berechung<br />

der Effektstärke für die Therapieformen (ES: Varianzquelle für die Effektstärke ist<br />

das Therapieverfahren) die Effektstärke über die einzelnen Messverfahren gemittelt (ESTI =<br />

Varianzquelle für die Effektstärke ist das Messverfahren). Dabei zeigte sich, dass die in den<br />

verhaltenstherapeutisch orientierten Studien eingesetzten Instrumente grundsätzlich höhere<br />

Effektstärken erbringen (globale Befindlichkeitsskalen [ESTI=.55], Verhaltensbeobachtung<br />

[ESTI=.53] und standardisierte Angstmessverfahren [ESTI=.44]), als die bei den anderen<br />

Therapieformen verwendeten Instrumente (Intelligenz- und Leistungstests [ESTI=.25] oder<br />

Persönlichkeitsinventare [ESTI=.20]). Die Überrepräsentation von verhaltenstherapeutischen<br />

Studien und die aus therapietheoretischen Überlegungen heraus überrepräsentierte Verwendung<br />

von nicht adäquaten Instrumenten zur Messung des Therapieerfolges (bei den anderen<br />

Therapieverfahren) dürfte in dieser Metaanalyse zur Übervorteilung der Verhaltenstherapie<br />

geführt haben. Wittmann und Matt kommen deshalb zu dem Fazit, das die Art, wie der Erfolg<br />

von psychotherapeutischen Verfahren jeweils gemessen wird, einen großen Einfluss auf die<br />

Höhe der resultierenden Effektstärke haben kann, was bei der Interpretation der Effektstärken<br />

berücksichtigt werden sollte. In Bezug auf die Qualität der Studien und die Höhe der Effektstärken<br />

zeigte sich, dass die einzelnen Validitätsbereiche signifikante Varianzanteile zur Höhe<br />

der Effektstärke beitragen (externe Validität mit dem Behandlungseffekt = 22.3% gemeinsame<br />

Varianz; Konstruktvalidität = 19.6% gemeinsame Varianz). Es lohnt sich in jedem Fall,<br />

qualitativ gute Studien durchzuführen, weil die Qualität der Studien deutlich mit der Höhe der<br />

Effektstärke korreliert.<br />

1.2.1.2 Berner Therapievergleichsstudie 8<br />

Viele hoch aufwendige und hoch differenzierte Therapiestudien haben keine Unterschiede in<br />

der Wirkung der miteinander verglichenen Therapieformen gefunden. Darum sollte mit der<br />

Berner Therapievergleichsstudie schwerpunktmäßig geprüft werden, ob sich mit einer<br />

besseren Auswertungsmethodik, die die Therapieeffekte breit und differenziert genug misst,<br />

nicht doch Unterschiede zwischen den Therapieformen zeigen lassen. Dazu wurden vier verschiedene<br />

Therapiebedingungen (Interaktionelle Einzel- und Gruppentherapie [IVT], Breitspektrumsverhaltenstherapie<br />

[BVT] und Gesprächspsychotherapie [GT]) und der Einfluss von<br />

8 Grawe, K., Caspar, F., & Ambühl, H. (1990), in Regli, 2001.

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