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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Ergebnisse 204 / 369 4.8.6 Zusammenfassung Die gefundenen Unterschiede zeigen, dass die ‚Imagepositiven’ (IMG+) auf vielen Skalen der vorgelegten psychometrischen Tests bessere Therapieergebnisse haben werden (Pre-Post- Differenzen), als die ‚Imagenegativen’ (IMG-). Deshalb wird die Alternativhypothese B 1 (S. 79) angenommen, und die Nullhypothese B 0 verworfen (s. Hypothesen, S. 79). Hast du bei deinem Werk den Anfang gut gemacht, das Ende wird gewiss nicht minder glücklich sein. (Sophokles, zit. n. Turnitz, 1998)

ACP Diskussion 205 / 369 5 Diskussion Die in dieser Studie erwarteten Ergebnisse haben sich bestätigt. Das wird als ein Hinweis darauf gewertet, dass das ‚Image der Psychotherapie’ aus gesellschaftlicher Perspektive auch einen Faktor für die Effizienz des Therapieprozesses als auch des therapeutischen Outcomes darstellt. Um zu verdeutlichen, dass es sich beim ‚Image der Psychotherapie’ um einen externen Wirkfaktor handelt, wurde bereits in der Einleitung dieser Arbeit (S. 57) das Mehrebenenmodell von Belschner und Kaiser (1995) eingeführt. Dieses Modell geht davon aus, dass es Probleme gibt, die individuell nicht lösbar sind. Für die Lösung eines Problems reicht es nicht aus, beim einzelnen Individuum und seiner Sozialisation anzusetzen (Mikroebene), sondern es müssen andere Ebenen mit einbezogen werden. Ohne die Kenntnis der institutionellen Zusammenhänge (Mesoebene) könnten z.B. Fristen versäumt und damit Gelder blockiert werden. Dies könnte zur Folge haben, dass die Therapie nicht genehmigt oder nicht verlängert würde. Auch das ‚Image der Psychotherapie’ wirkt nicht nur auf individueller Ebene. Um die Wirkungen des Therapieimages auf mehreren Ebenen zu beschreiben eignet sich das Mehrebenenmodell der primären Intervention in idealer Weise als gutes Analysemodell. Anknüpfend an die in diesem Modell vorgeschlagenen drei Ebenen – Mikro- (Patient - Therapeut), Meso- (institutionell) und Makroebene (gesellschaftlich, Gesetzgebung) – sollen im Sinne der Qualitätssicherung und Evaluation folgende mögliche Verbesserungen bzw. Konsequenzen durch die vorgeschlagene Verwendung des ACP-a-Fragebogens (‚Image der Psychotherapie’) aus der klinisch relevanten Perspektive diskutiert werden: Auf der Mikroebene (Therapeut/Klient): Die Akzeptanz der Psychotherapie könnte durch Veränderung der Einstellung gegenüber Psychotherapie positiv beeinflusst werden, was dann auch Einfluss auf den therapeutischen Outcome hätte. Durch selbstwertdienliche Voreinstellung zur Psychotherapie, mithilfe begleitender Informationen über Therapie, hat der Patient einen größeren Fundus in dem er selbstwertdienliche Attributionen finden kann. Informationen, die das ‚Image der Psychotherapie’ positiv beleuchten könnten, wären z.B. Vorträge über die Wirksamkeit von Psychotherapie, und zwar vor Beginn der Behandlungen. Dadurch könnten Fehlinformationen ausgeräumt und Spannungen abgebaut werden, die ihre Ursache in der Angst vor dem Unbekannten haben. Schlimmer noch als Misserfolge sind enttäuschte Hoffnungen. Diese könnten auf beiden Seiten vermieden werden, wenn der Patient vom Therapeuten umfassend über Psychotherapie informiert und beraten würde. Dazu gehört auch, zu Beginn der Therapie mit dem Patienten über mögliche Psychotherapieängste zu sprechen und klarzustellen, was Psychotherapie leisten kann und was nicht. So hat der Patient die Möglichkeit zu entscheiden, ob das Beziehungsangebot des Therapeuten inklusive der von ihm vertretene Psychotherapie für ihn ‚die richtige Wahl’ darstellt. Fassini (2002) fand in einer Studie mit Kurzzeittherapie (Anorexia Nervosa) heraus, dass bei den Abbrüchen Persön-

ACP Diskussion 205 / 369<br />

5 Diskussion<br />

Die in dieser Studie erwarteten Ergebnisse haben sich bestätigt. Das wird als ein Hinweis<br />

darauf gewertet, dass das ‚Image der Psychotherapie’ aus gesellschaftlicher Perspektive auch<br />

einen Faktor für die Effizienz des Therapieprozesses als auch des therapeutischen Outcomes<br />

darstellt. Um zu verdeutlichen, dass es sich beim ‚Image der Psychotherapie’ um einen externen<br />

Wirkfaktor handelt, wurde bereits in der Einleitung dieser Arbeit (S. 57) das Mehrebenenmodell<br />

von Belschner und Kaiser (1995) eingeführt. Dieses Modell geht davon aus,<br />

dass es Probleme gibt, die individuell nicht lösbar sind. Für die Lösung eines Problems reicht<br />

es nicht aus, beim einzelnen Individuum und seiner Sozialisation anzusetzen (Mikroebene),<br />

sondern es müssen andere Ebenen mit einbezogen werden. Ohne die Kenntnis der institutionellen<br />

Zusammenhänge (Mesoebene) könnten z.B. Fristen versäumt und damit Gelder<br />

blockiert werden. Dies könnte zur Folge haben, dass die Therapie nicht genehmigt oder nicht<br />

verlängert würde. Auch das ‚Image der Psychotherapie’ wirkt nicht nur auf individueller<br />

Ebene. Um die Wirkungen des Therapieimages auf mehreren Ebenen zu beschreiben eignet<br />

sich das Mehrebenenmodell der primären Intervention in idealer Weise als gutes Analysemodell.<br />

Anknüpfend an die in diesem Modell vorgeschlagenen drei Ebenen – Mikro- (Patient<br />

- Therapeut), Meso- (institutionell) und Makroebene (gesellschaftlich, Gesetzgebung) – sollen<br />

im Sinne der Qualitätssicherung und Evaluation folgende mögliche Verbesserungen bzw.<br />

Konsequenzen durch die vorgeschlagene Verwendung des ACP-a-Fragebogens (‚Image der<br />

Psychotherapie’) aus der klinisch relevanten Perspektive diskutiert werden:<br />

Auf der Mikroebene (Therapeut/Klient): Die Akzeptanz der Psychotherapie könnte durch<br />

Veränderung der Einstellung gegenüber Psychotherapie positiv beeinflusst werden, was dann<br />

auch Einfluss auf den therapeutischen Outcome hätte. Durch selbstwertdienliche Voreinstellung<br />

zur Psychotherapie, mithilfe begleitender Informationen über Therapie, hat der<br />

Patient einen größeren Fundus in dem er selbstwertdienliche Attributionen finden kann.<br />

Informationen, die das ‚Image der Psychotherapie’ positiv beleuchten könnten, wären z.B.<br />

Vorträge über die Wirksamkeit von Psychotherapie, und zwar vor Beginn der Behandlungen.<br />

Dadurch könnten Fehlinformationen ausgeräumt und Spannungen abgebaut werden, die ihre<br />

Ursache in der Angst vor dem Unbekannten haben. Schlimmer noch als Misserfolge sind enttäuschte<br />

Hoffnungen. Diese könnten auf beiden Seiten vermieden werden, wenn der Patient<br />

vom Therapeuten umfassend über Psychotherapie informiert und beraten würde. Dazu gehört<br />

auch, zu Beginn der Therapie mit dem Patienten über mögliche Psychotherapieängste zu<br />

sprechen und klarzustellen, was Psychotherapie leisten kann und was nicht. So hat der Patient<br />

die Möglichkeit zu entscheiden, ob das Beziehungsangebot des Therapeuten inklusive der von<br />

ihm vertretene Psychotherapie für ihn ‚die richtige Wahl’ darstellt. Fassini (2002) fand in<br />

einer Studie mit Kurzzeittherapie (Anorexia Nervosa) heraus, dass bei den Abbrüchen Persön-

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