26.12.2013 Aufrufe

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

Download (8Mb) - Oldenburger Online-Publikations-Server

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Ergebnisse 181 / 369<br />

oder ‚Gegenpol’, ähnlich dem Funktionsmechanismus der Akkumulatoren, bei denen durch<br />

die chemische bzw. elektrische Ladungsdifferenz für die notwendige Spannung gesorgt wird,<br />

damit beim Verbinden der Batteriepole ein Strom fließen kann. Der von den ‚Imagenegativen’<br />

eher negativ bewertete Therapieverlauf wäre in diesem Bild der Minuspol der<br />

Batterie. Die ‚Überschätzung’ des Therapieverlaufes durch die Therapeuten, im Sinne eines<br />

eher positiven Verlaufes der Therapie, wäre der Pluspol (und vice versa). Die gegensätzlichen<br />

Bewertungen bringen so eine Art Spannung in den Therapieprozess, die sich ausgleichen will<br />

und damit eine Kraft für Veränderungen im Therapieprozess schafft. Es ist zu vermuten, dass<br />

diese ‚Überschätzung’ der Patientenurteile der ‚Imagenegativen’ (IMG-) durch die Therapeuten<br />

in der Therapiesitzung mehr aktiven Einsatz (Verstärkung) erfordert und ihnen somit<br />

einiges mehr abverlangt. Während die ‚Unterschätzung’ der Patientenurteile bei den ‚Imagepositiven’<br />

(IMG+), als eine Art ‚Dämpfung der Euphorie’ des Patienten, wahrscheinlich<br />

weniger anstrengend ist. Denn die Patienten, die ihre Therapie schon von der ersten Sitzung<br />

an mit einer eher positiven Einstellung zur Psychotherapie beginnen (IMG+) fühlen sich in<br />

der Therapie wohler (Item 1 [ACP-P]), sind der Meinung, dass sie sich gut mit dem Therapeuten<br />

verstehen (8) und fühlen sich mehr wertgeschätzt (20). Aufgrund der vielen vorangegangen<br />

Hinweise kann die Alternativhypothese A 1<br />

uneingeschränkt angenommen werden.<br />

Patienten, die eine Psychotherapie mit einem positiven Image von ihr beginnen – die ‘Imagepositiven’<br />

(IMG+), haben im Vergleich zu den ‚Imagenegativen’ (IMG-) einen deutlich besseren<br />

Therapieverlauf. Sie profitieren in vielerlei Hinsicht vom therapeutischen Angebot, da<br />

sie eine höhere Problembewältigungskompetenz besitzen und sich in der Therapie stärker<br />

angenommen fühlen. Unter anderem können die Therapeuten bei der Therapie solcher Patienten<br />

(IMG+) diese einfacher und wahrscheinlich auch aktiver mit geeigneten Maßnahmen<br />

anleiten, damit sie leichter mit ihren Problemen fertig werden. Dazu gehört auch, dass die<br />

‚Imagepositiven’ eher ein Verständnis und Einsicht in die Hintergründe der gegenwärtigen<br />

Schwierigkeiten gewinnen. Diesen motivationalen Aspekt – Warum verhalte ich mich so und<br />

nicht anders? – können sie schneller durch die Explikation impliziter Bedeutungen verstehen<br />

und für notwendige Verhaltensänderungen nutzen. Vermutlich wird es ihnen eher gelingen,<br />

eine Verbindung zwischen folgenden Extremen herzustellen:<br />

Nichtwissen<br />

ambivalent sein<br />

im Konflikt gelähmt sein<br />

Sich-besser-<br />

Annehmen-<br />

Können<br />

Über-sich-<br />

selber-klarer-<br />

Sein<br />

Besser-<br />

Bescheid-<br />

Wissen<br />

eindeutig<br />

etwas<br />

Bestimmtes<br />

wollen<br />

klare Ziele<br />

verfolgen<br />

Abb. 98: Veränderungskompetenz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!