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ACP Die Akzeptanz der Psychotherapie – Ergebnisse 180 / 369<br />

Vergleich zu ihren Klienten eher skeptischer bezüglich positiver Veränderungen/ der Offenheit<br />

des Klienten und pessimistischer hinsichtlich des voraussichtlichen Therapieerfolges.“<br />

(Eckert, 1977, S. 153). „In diesen Untersuchungen wurde als Erklärung für die zu positiven<br />

Einschätzungen der Patientenurteile durch die Therapeuten deren zu optimistische Grundhaltung<br />

bezüglich eines Therapieerfolges angenommen. Diese führte dazu, dass der Therapieprozess<br />

und das Erleben des Patienten nicht mehr korrekt gesehen wurde, was letztendlich für<br />

den Behandlungserfolg schädlich sein musste.“ 99 Eckert konnte in einer späteren Forschungsarbeit<br />

(Eckert & Biermann-Ratjen, 1990) zeigen, dass die ‚Identität des Therapeuten’ ebenfalls<br />

ein Wirkfaktor innerhalb der Psychotherapien ist. Mit ‚Identität’ ist hier die Identifikation<br />

des Therapeuten mit seiner Form von Psychotherapie gemeint, als Basis bzw. Ausgangspunkt<br />

für das Beziehungsangebot an den Patienten. Stimmen die Vorstellungen zwischen<br />

Therapeuten und Patienten diesbezüglich überein, gelingt die Therapiebeziehung und es<br />

ist ein förderlicher Therapieprozess zu erwarten. Die positivere Einstellung der ‚Imagepositiven’<br />

(IMG+) zur Psychotherapie und ihre größeren/ höheren ‘Erfahrungen/ Erwartungen<br />

bezüglich Psychotherapie’ (FMP 100 : N = 214; F = 30.30, Sign. = .000, Eta = .13; s. Anhang,<br />

Tab. 73, S. 270) lassen vermuten, dass sie sich bereits im Vorfeld mehr als die ‚Imagenegativen’<br />

(IMG-) darüber im klaren sind, welche Therapierichtung sie am meisten anspricht<br />

bzw. welches therapeutische Beziehungsangebot sie suchen. Dies erleichtert die ‚Passung’<br />

zwischen Therapeuten und Patienten. Ein positives ‚Psychotherapieimage’ könnte somit<br />

indirekt, über das größere Vorwissen, die Suche nach dem richtigen Therapeuten (mit der<br />

passenden ‚Theorie’) erleichtern.<br />

Im Gegensatz dazu erscheint die ‚Überschätzung’ der von den ‚Imagenegativen’ Patienten<br />

(IMG-) erlebten Prozesserfahrungen durch die Therapeuten fast so, als ob sie den von ihnen<br />

wahrgenommenen ungünstigeren Verlauf der Therapie durch das Aufsetzen einer ‚rosa roten<br />

Brille’ zu kompensieren versuchten, um die unerfreulichen Therapieprozesse für sich erträglicher<br />

zu machen. Positiver betrachtet könnte es jedoch auch sein, dass es sich um Ausgleichsprozesse<br />

handelt. Mit ihren ‚Über- oder Unterschätzungen’ der vom Patienten wahrgenommenen<br />

Prozesserfahrungen setzen die Therapeuten eventuell eine Art ‚Gegengewicht’<br />

99 Frei wiedergegeben aus einer eMail von Prof. Dr. Jochen Eckert (März 2007) auf meine Anfrage<br />

nach einem Erklärungsansatz für die größeren Abweichungen in den Übereinstimmungen zwischen<br />

Therapeuten und Patienten in seiner Studie (Eckert, 1977) bei nicht erfolgreichen Therapien.<br />

100 FMP = Fragebogen zur Psychotherapiemotivation; s. Anhang, Abschnitt 10.21.4, S. 346.

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