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In K2 (Abb. 11b) stellt sich in der Imagination der Wunschstadt eine völlig<br />
andere Welt dar. Dennoch bezieht sie ein geradezu charakteristisches Gestaltungselement<br />
der Großstadt an zentraler Position ein. Neben einem Park platziert<br />
die Schülerin – in eine Gegend ohne Straßen – ein Hochhaus.<br />
In einer Anmerkung schreibt sie dazu, sie wünsche sich „ein großes Hochhaus<br />
und viel Grün.“ Die Stadt wird so zu einem paradoxen Raum.<br />
Ein siebzehnjähriger Junge aus einem nicht städtischen Raum entwirft eine<br />
kleinmaßstäbliche Karte von Kiel (K1 ohne Abb.), auf deren topographischem<br />
Grundraster ein signifikantes Bauwerk aus Wiesbaden vorkommt.<br />
Östlich der Kieler Förde sind mehrere Stadteile kartiert, die durch Hauptverkehrsstraßen<br />
miteinander verbunden sind. In der Innenstadt weisen Buchstaben<br />
u. a. auf Bahnhof, Marine, Supermarkt, Kirche und einen Surfshop hin.<br />
Erst auf diesem Hintergrund der (vergleichsweise bemerkenswert) kleinmaßstäblichen<br />
Darstellung einer Stadt findet die Karte K2 die ihr gebührende<br />
Aufmerksamkeit. Von den zahlreichen<br />
Karten dieser Studie liefert<br />
sie eines der wenigen Beispiele,<br />
die im engeren Sinne als<br />
Phantasielandkarte aufgefasst<br />
werden können. Der phantastische<br />
Gehalt der Karte kommt<br />
schon darin zum Ausdruck, dass<br />
die Wunschstadt des Schülers<br />
(s. Abb. 12) auf einer Insel liegt<br />
oder eine Insel ist (s. Kartierung<br />
eines Hafens im Norden des<br />
Eilandes). Die Insel ist aber<br />
nicht nur durch das umgebende<br />
Wasser von jedem anderen<br />
Raum getrennt. Über dem Wasser<br />
ist Nebel ausgebreitet, der<br />
schon die Sicht auf ein fernes<br />
Abb. 12 Karte K2 (Schüler, 17 Jahre)<br />
oder nahes Festland vereitelt.<br />
Das Eiland ist als ein vielgestaltiger<br />
Raum dargestellt. Zum Siedlungsgebiet im Norden, das von harmonischen<br />
Straßenverläufen durchzogen wird, gehört ein Freizeit- und Erholungssee<br />
(„Chillsee“). Die Siedlung ist durch weitläufige Waldflächen und einen<br />
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