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Abb. 6 Flüchtiger ist dagegen das Verkehrsnetz behandelt. Die günstige Siedlungslage an großen Strömen ist kaum, die an den Strommündungen gar nicht ausgenutzt; wichtige Verkehrslinien, wie z. B. die von den Zinngruben nach dem nahen Hafen, fehlen, an andern Stellen sind in unökonomischer Weise zwei Linien gebaut. Immerhin ist das Ganze eine beachtliche Leistung für ein Mädchen dieses Schuljahres. Auffallend ist, daß das Kind einzelne Gebäude eingezeichnet hat, obwohl unsere Schulatlanten und Wandkarten immer maßstabgerecht darstellen. Es gibt allerdings Karten, die in ähnlicher Weise das Kartenbild lebendiger und anschaulicher zu machen versuchen, und das Kind könnte eine solche Darstellungsart irgendwo gesehen haben. Wahrscheinlich ist aber diese Mischung von bildlichen und symbolhaften Elementen die wichtige Etappe in einer Entwicklung, die von der rein bildhaften Darstellung ausgeht und zur rein symbolhaften Darstellung hinführt. An der Phantasiekarte ist unmittelbar abzulesen, wie weit dieser Abstraktionprozeß vorgeschritten ist. Dabei darf 51

gesagt werden, daß ein Zurückbleiben in der Entwicklung der Kartenzeichen immer auch ein Zurückbleiben in der geographischen Einsicht bedeutet. Abb. 7 So zeigt uns Abb. 7 die Karte eines Mädchens aus dem sechsten Schuljahr, die eine in dieser Art unzulässige Mischung von Bild- und Symbolelementen enthält. Wälder mit Schlössern, auch Fabriken als Zeichen für Industrie könnten noch toleriert werden, nicht aber das Nebeneinander von Siedlungssymbolen und Bildern, die einzelne Bauerndörfer mit ihrer Kirche zeigen. Dem Mädchen ist offenbar die Sprache der Landkarte noch nicht aufgegangen. Diesem Zurückbleiben entspricht auch die geringe Einsicht in erdkundliche Zusammenhänge. Man verfolge nur das widersinnige Flußnetz und die willkürlichen und abgerissenen Verkehrslinien! 52

gesagt werden, daß ein Zurückbleiben in der Entwicklung der Kartenzeichen<br />

immer auch ein Zurückbleiben in der geographischen Einsicht bedeutet.<br />

Abb. 7<br />

So zeigt uns Abb. 7 die Karte eines Mädchens aus dem sechsten Schuljahr,<br />

die eine in dieser Art unzulässige Mischung von Bild- und Symbolelementen<br />

enthält. Wälder mit Schlössern, auch Fabriken als Zeichen für Industrie könnten<br />

noch toleriert werden, nicht aber das Nebeneinander von Siedlungssymbolen<br />

und Bildern, die einzelne Bauerndörfer mit ihrer Kirche zeigen.<br />

Dem Mädchen ist offenbar die Sprache der Landkarte noch nicht aufgegangen.<br />

Diesem Zurückbleiben entspricht auch die geringe Einsicht in erdkundliche<br />

Zusammenhänge. Man verfolge nur das widersinnige Flußnetz und die<br />

willkürlichen und abgerissenen Verkehrslinien!<br />

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