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Die „Auslassung“ der gefahrenen Teilstrecke, die in der Zeichnung in der Regel auch durch eine räumliche und zeitliche Kürzung des Gesamtweges dargestellt wird, ist das Ergebnis einer, aus Sicht der Zeichner „erlebnis- und ereignislosen Zeit“. Abb. 7 Lena (w), 13 Jahre, 7. Klasse Jana (8 Jahre, weiblich, 3. Klasse), beschreibt im Zusammenhang mit ihrem Schulweg die Dinge, die sie als besonders wichtig ansieht und die ihre Aufmerksamkeit wecken. Jana geht morgens immer zusammen mit ihrer Schwester zur Schule. Manchmal werden sie dabei auch von der Mutter begleitet. Sie beschreibt ihren Schulweg wie folgt: „... Wir kommen an vielen Baustellen vorbei. Autos sind beim Sängerheim manchmal echt viele da, wenn irgendeine Feier ist, zum Beispiel ein Geburtstag oder eine andere Feier. Im Winter ist der Tümpel gefroren, und dann gehen wir darauf, aber [nur] wenn das Eis fest ist. Im Sommer ist der Tümpel nicht gefroren, und dann schwimmen manchmal Kaulquappen herum. Und dann werden Frösche daraus.“ Auch Janas Zeichnung ist durch viele Details gekennzeichnet. Sie zeichnet sich selbst, wie sie mit ihrer Schwester zusammen zur Schule geht. Vor allem der Teich (im Bild links neben dem Wohnhaus) scheint bei Jana für die täglichen Erkundungen auf dem Schulweg von entscheidender Be- 117

deutung zu sein. Nach Hüttenmoser (2004) sind Schulwegerfahrungen wie die von Jana „nicht nur wichtige Schritte im selbstständigen Kennenlernen der weiteren Umwelt, sondern sie haben für das weitere Leben eine große Bedeutung. (...) Sie haften im Gedächtnis und bilden prägende Erinnerungen.“ (Hüttenmoser 2004, o. S.) Abb. 8 Jana (w), 8 Jahre, 3. Klasse Neben den positiven Dingen und schönen Erfahrungen wie z. B. Freunde treffen, gemeinsam mit Freunden zur Schule laufen, Beobachtungen und Erkundungen anstellen usw., zeigen die Schulwegzeichnungen der Kinder und Jugendlichen jedoch auch subjektiv als gruselig, gefährlich oder Angst einflößend empfundene Bereiche. So zeichnen z. B. Caro (8 Jahre, weiblich, 3. Klasse) und Anna (8 Jahre, weiblich, 3. Klasse) ein „Gruselhaus“ und einen bösen Hund, der immer bellt („Hund Beld immer“, Caro, Abb. 9; „Der Böse Hund“, Anna, Abb. 10). Etliche Kinder (auch aus höheren Klassen) beschreiben das zum offiziellen Schulweg der Schule gehörende „Hühnergässle“ als gruselig, sehr dunkel, abgelegen und/oder einsam. Vor allem von 118

deutung zu sein. Nach Hüttenmoser (2004) sind Schulwegerfahrungen wie<br />

die von Jana „nicht nur wichtige Schritte im selbstständigen Kennenlernen<br />

der weiteren Umwelt, sondern sie haben für das weitere Leben eine große<br />

Bedeutung. (...) Sie haften im Gedächtnis und bilden prägende Erinnerungen.“<br />

(Hüttenmoser 2004, o. S.)<br />

Abb. 8<br />

Jana (w), 8 Jahre, 3. Klasse<br />

Neben den positiven Dingen und schönen Erfahrungen wie z. B. Freunde<br />

treffen, gemeinsam mit Freunden zur Schule laufen, Beobachtungen und<br />

Erkundungen anstellen usw., zeigen die Schulwegzeichnungen der Kinder<br />

und Jugendlichen jedoch auch subjektiv als gruselig, gefährlich oder Angst<br />

einflößend empfundene Bereiche. So zeichnen z. B. Caro (8 Jahre, weiblich,<br />

3. Klasse) und Anna (8 Jahre, weiblich, 3. Klasse) ein „Gruselhaus“ und<br />

einen bösen Hund, der immer bellt („Hund Beld immer“, Caro, Abb. 9; „Der<br />

Böse Hund“, Anna, Abb. 10). Etliche Kinder (auch aus höheren Klassen)<br />

beschreiben das zum offiziellen Schulweg der Schule gehörende „Hühnergässle“<br />

als gruselig, sehr dunkel, abgelegen und/oder einsam. Vor allem von<br />

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