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moi une femme de chambre et une demoiselle de compagnie qui ne savent<br />
pas un mot de votre langue. » 23<br />
Den letzten noch existierenden Brief an J. W. Davison datiert Marie Pleyel mit<br />
„3. August 1846“, nachdem sie von ihrer Englandreise zurückkehrte. Die Tatsache,<br />
dass ihr Vater erkrankt sei, habe sie daran gehindert, früher zu antworten. Hierfür<br />
entschuldigt sie sich und bittet ihn, ihr dies nicht übel zu nehmen.<br />
« Vous devez me trouver bien oublieuse, bien ingrate, bien mauvaise. Oui<br />
oui, mille fois oui en apparence mais cent mille et cent mille non en<br />
réalité. Je me suis arrêtée à Gand j’ai été un peu souffrante, à mon retour<br />
ici mon Père a été malade et n’est pas encore remis, tous les jours je<br />
voulais vous écrire, mais je ne voulais pas vous donner de mes nouvelles à<br />
la hâte. Donc ne m’en veuillez pas. » 24<br />
Zum Zeitpunkt, als Marie Pleyel den Brief verfasst, befindet sie sich in Brüssel, das<br />
in ihren Augen ein „wahres Dorf“ sei, in dem sie nur „Ungeduld“ und „Langeweile“<br />
verspüre. Interessanterweise beendet Marie Pleyel diesen Brief mit den Worten<br />
„croyez moi toujours votre loyal et affectueux ami“. Die von ihr verwendete<br />
maskuline Form weist auf das bereits auf S. 51 erwähnte „Spiel“ mit den Geschlechtern<br />
hin. Sowohl diesen als auch den Brief vom 18. November 1845 unterzeichnet<br />
Marie Pleyel mit dem Namen „Manon“, einem französischen Kosenamen<br />
für den Vornamen Maria. Gerade der Briefkontakt zu J. W. Davison scheint ein<br />
sehr intensiver gewesen zu sein. Auch die Länge der einzelnen Briefe und der<br />
Inhalt, der an vielen Stellen sehr persönlich ist, weisen darauf hin, dass es sich bei<br />
J. W. Davison um einen engen Vertrauten handelte.<br />
Die ausgewählten Briefausschnitte geben einen authentischen Einblick in Marie<br />
Pleyels persönliches Umfeld. Wichtig war mir bei der Zusammenstellung, anhand<br />
exemplarischer Zitate ihre Gedanken und Emotionen darzustellen, um so die Einschätzung<br />
ihrer Zeitgenossen durch ihre eigene Perspektive zu ergänzen und um<br />
ihre Persönlichkeit noch deutlicher zu charakterisieren.<br />
23 Marie Pleyel (Brief an J. W. Davison vom 19. Januar 1846); „Ich würde Sie bitten, so freundlich<br />
zu sein und eine ordentliche Unterkunft bei anständigen Leuten, die ein wenig Französisch sprechen,<br />
bereitzuhalten, denn mich werden ein Zimmermädchen sowie ein Fräulein, die kein Wort<br />
Ihrer Sprache beherrschen, begleiten“ (Übersetzung J. K.).<br />
24 Marie Pleyel (Brief an J. W. Davison vom 3. August 1846); „Sie müssen mich für vergesslich halten,<br />
für undankbar und schlecht. Ja, ja scheinbar tausend Mal ja, aber 100.000 und 100.000 Mal nein in<br />
Wirklichkeit. Ich hielt in Gent an, ich war leicht erkrankt. Bei meiner Rückkehr hierher war mein<br />
Vater krank und noch nicht wieder gesund. Jeden Tag wollte ich Ihnen schreiben, aber ich wollte<br />
ohne Hast von meinen Neuigkeiten berichten. Also, seien Sie mir nicht böse“ (Übersetzung J. K.).<br />
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