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Thalberg über Donizettis Don Pasquale op. 67, die Danse des fées op. 41 von Prudent,<br />
das Spinnlied op. 81 von Litolff und das Caprice brillant op. 33 von Stephen<br />
Heller über Schuberts Klavierlied Die Forelle op. 32.<br />
Ein für Januar 1857 angekündigtes Konzert in Paris wird, der France musicale<br />
zufolge, aufgrund von Familienangelegenheiten (die Marie Pleyel unerwarteterweise<br />
zwingen würden, nach Brüssel zu reisen) auf Mitte Februar verschoben.<br />
In diesem Konzert werde sie gemeinsam mit dem belgischen Violoncellisten<br />
M. W. Cattermole, Schüler am Brüsseler Konservatorium, zu hören sein. 124 Weiterhin<br />
berichtet La France musicale von zwei Wohltätigkeitskonzerten, bei denen<br />
Marie Pleyel neben anderen Künstlerinnen und Künstlern mitgewirkt habe. Der<br />
Erlös sei für den Wiederaufbau der nach der Überschwemmung im vorherigen Jahr<br />
beschädigten Dorfkirche von Candé bestimmt. 125<br />
Anfang des Jahres 1860 begibt sich Marie Pleyel nach Paris, wo sie ursprünglich<br />
plant, nur einige Tage zu bleiben.<br />
« L’arrivée de M me Pleyel a causé une vive sensation dans le monde de la<br />
musique. La célèbre artiste, qui n’était venue à Paris que pour y passer<br />
quelques jours, a dû céder aux instances des admirateurs de son merveilleux<br />
talent. » 126<br />
Sie kommt dem Wunsch ihrer Anhänger nach und gibt ein Konzert im großen Saal<br />
des Hôtel du Louvre. Auf dem Programm stehen neben einem Klavierkonzert von<br />
Mendelssohn und der Paraphrase von Liszt über den Songe d’une Nuit d’été von<br />
Mendelssohn auch das Adagio und Scherzo aus einer der Konzertsinfonien für Klavier<br />
und Orchester von Litolff. Ihr Klavierspiel, so Adolphe Botte, sei zart, klar und<br />
gefühlvoll, voll Strenge, Eleganz und Natürlichkeit gewesen. Sie habe sich neben<br />
dem Orchester „tapfer geschlagen“ und wie eine Königin des Klaviers ihre bedeutende<br />
Position stets bewahrt, voller Inspiration, die bei den Zuhörern Begeisterung<br />
ausgelöst habe. 127<br />
Der Bericht der Neuen Zeitschrift für Musik fällt hingegen negativ aus:<br />
„In Mad. Pleyel, die wir noch nie gehört, und deren großer Ruf uns ins<br />
Hotel du Louvre lockte, in welchem sie ein großes Concert mit Orchester<br />
gab, sahen wir uns recht sehr getäuscht. […] Im Mendelssohn’schen Concert<br />
trug sie die ersten Gesangsstellen, sowie das Andante in unnatürlich<br />
affectirter Weise vor. Der letzte Satz dagegen gelang ihr in technischer<br />
Hinsicht sehr gut; nur will es uns nicht behagen, daß sie gar zu unzeitig<br />
während der schnellsten und stärksten Baß-Passagen das Pedal tritt, wo-<br />
124 La France musicale (1857), S. 23.<br />
125 La France musicale (1857), S. 383.<br />
126 La France musicale (1860), S. 94; „Die Ankunft von M me Pleyel hat innerhalb der Musikwelt für<br />
lebhaftes Aufsehen gesorgt. Die berühmte Künstlerin, die in Paris nur einige Tage verbringen<br />
wollte, musste dem Drängen der Bewunderer ihres wunderbaren Talentes nachgeben“ (Übersetzung<br />
J. K.).<br />
127 Revue et Gazette musicale (1860), S. 86.<br />
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