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eport<br />
Afassou Tao und Sandrine<br />
Atchota wurden<br />
vom Roten Kreuz für<br />
die Aufklärungsarbeit<br />
ausgebildet, sie sind<br />
glaubwürdig<br />
Gegen das HI-Virus in Togo<br />
Vorbeugen und zur Seite stehen<br />
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) bekämpft die Ausbreitung des HI-Virus in vernachlässigten Regionen wie<br />
Zentraltogo. Es ist ein Kampf: einerseits gegen Aids und andererseits gegen die Ausgrenzung von HIV-positiven<br />
Menschen und ihren Angehörigen. Die Massnahmen: Aufklärung, Prävention, Beratung und Betreuung.<br />
Text: Isabel Rutschmann<br />
Bild: Remo Nägeli<br />
Das Engagement des SRK gegen Aids<br />
stützt sich in Togo auf ein Netz von<br />
lokalen Rotkreuz-Freiwilligen. Wann immer<br />
diese in den Dörfern auftreten, haben sie<br />
die volle Aufmerksamkeit der Bevölkerung<br />
auf ihrer Seite. Ihre Aufgabe ist trotzdem<br />
nicht leicht. Mit Hilfsmitteln wie Illustrationen<br />
oder Demonstrationsmaterial informieren<br />
sie und klären auf. Es schaut niemand weg,<br />
wenn die Freiwilligen an einem Penis aus<br />
Holz die korrekte Anwendung eines Kondoms<br />
vorzeigen. Im Gegenteil: Die Frauen<br />
und Männer machen ohne Hemmungen<br />
mit und inszenieren das Ganze als kleine<br />
Show, an der alle Spass haben. Auch bei<br />
den Bildern über Ansteckungsgefahren, Geschlechtskrankheiten<br />
oder Präventionsmassnahmen<br />
diskutieren alle mit. In der Prävention<br />
wird der Akzent auf Abstinenz, Treue<br />
und Verwendung von Kondomen gelegt.<br />
Die Freiwilligen verkaufen verbilligte Prä-<br />
Die Rotkreuz-Freiwilligen<br />
werben für Treue und Abstinenz,<br />
erklären aber auch die<br />
Verwendung von Kondomen.<br />
servative und motivieren die Bevölkerung<br />
ausserdem, sich auf HIV testen zu lassen.<br />
Das Engagement des SRK geht aber weit<br />
über die Prävention hinaus: Freiwillige statten<br />
bei an Aids erkrankten Personen Hausbesuche<br />
ab und betreuen diese in ihrem Zuhause.<br />
Ein besonderes Augenmerk wird auf die<br />
Begleitung von schwangeren Frauen gelegt:<br />
Diese werden ermuntert, die Untersuchungen<br />
zur Schwangerschaftsvorsorge konsequent<br />
einzuhalten. In Selbsthilfegruppen tauschen<br />
sich HIV-positive Personen regelmässig aus.<br />
Das macht Mut und sie unterstützen sich so<br />
gegenseitig, indem sie sich Tipps geben oder<br />
sogar gemeinsam einen Zusatzverdienst aufbauen.<br />
Eine Gruppe von gut 20 Frauen hat<br />
zum Beispiel vom SRK Saatgut erhalten, um<br />
Getreide anzubauen. Die Frauen produzieren<br />
ein Mehl, das mit wichtigen Nährstoffen<br />
angereichert ist und verkaufen es an Spitäler.<br />
Das SRK-Einsatzgebiet in der Zentralregion<br />
von Togo umfasst etwa 170 Dörfer<br />
mit rund 320 000 Personen.<br />
➥ redcross.ch/aids<br />
<strong>Humanité</strong> 4/<strong>2012</strong> 9