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Nr. 4/2012 - Magazin Humanité

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eport<br />

infiziertem Blut, als sie für die Fusspflege<br />

die gleiche Messerklinge benutzte wie<br />

die Mutter von Gracia. Bei der 52-jährigen<br />

Yolo Abiba ist Aids dank medikamentöser<br />

Therapie nicht ausgebrochen.<br />

Sie ist trotz der schwierigen Umstände<br />

für ihre Enkelin da, obwohl es am Nötigsten<br />

fehlt.<br />

Gegen Diskriminierung<br />

Rotkreuz-Freiwillige unterstützen Yolo<br />

Abiba durch Aufklärungsarbeit darin,<br />

dass sie trotz ihrer Krankheit in der<br />

Gesellschaft ein gutes Ansehen hat und<br />

von ihrer Familie nicht geächtet wird.<br />

Denn ohne das Engagement des Roten<br />

Kreuzes wären Yolo Abiba und ihr<br />

Grosskind von der Gesellschaft ausgegrenzt.<br />

Es wäre schlimm für Gracia.<br />

und lassen die Betroffenen nicht allein.<br />

Die Rotkreuz-Freiwilligen helfen der<br />

Grossmutter, die Medikamente vom Gesundheitsministerium<br />

zu besorgen und<br />

bestärken sie darin, diese regelmässig<br />

und ohne Unterbrechung einzunehmen.<br />

Ohne Aufklärungsarbeit<br />

würden HIV-positive Menschen<br />

ausgegrenzt.<br />

Yolo Abiba und Gracia erhalten ausserdem<br />

durch die Freiwilligen Grundnahrungsmittel<br />

und Hygieneartikel vom SRK.<br />

In ein paar Jahren, wenn Gracia in die<br />

Oberstufe kommt, wird das SRK auch ihr<br />

Schulgeld bezahlen. Dafür ist Yolo Abiba<br />

unendlich dankbar, weil sie weiss, wie<br />

wichtig der Schulbesuch für die Zukunft<br />

bringt es ihr der zuständige Mitarbeiter<br />

Lucien Lokou nach Hause. Das Mädchen<br />

ist aufgeregt, als es den Mann mit dem<br />

roten Kreuz auf dem weissen T-Shirt die<br />

Strasse heraufkommen sieht. Es hüpft<br />

von einem Bein auf das andere wie ein<br />

Kind, das den Weihnachtsmann mit den<br />

Geschenken erwartet.<br />

HIV-positiv und alleinerziehend<br />

Die Schulsachen drückt Gracia fest an<br />

sich und rennt damit zu ihrer Grossmutter.<br />

Gemeinsam schauen sich die beiden<br />

das Lesebuch an. «Schau mal, diese<br />

Buchstaben werde ich in der zweiten<br />

Klasse lernen», erklärt Gracia. Das Mädchen<br />

wächst ohne Mutter und Vater auf.<br />

Ihre Grossmutter Yolo Abiba sorgt für<br />

sie. 300 Kilometer trennen Gracia und<br />

ihre Eltern. Sie sind in der Hauptstadt<br />

Lomé auf der ständigen Suche nach Arbeit.<br />

Vater und Mutter sind beide HIV-positiv.<br />

Auch Gracias Grossmutter trägt das<br />

Aids-Virus in sich. Sie kam in Kontakt mit<br />

Ein Ofen aus Lehm<br />

schützt das Feuer und<br />

dient Yolo Abiba als<br />

Kochherd<br />

Niemand würde mit ihr spielen wollen,<br />

niemand würde sie und ihre Grossmutter<br />

im Alltag unterstützen. Ausserdem haben<br />

die Rotkreuz-Freiwilligen Yolo Abiba genau<br />

über die Ansteckungsgefahren aufgeklärt<br />

und ihr aufgezeigt, wie sie im<br />

Zusammenleben mit ihrer Enkelin, die<br />

HIV-negativ ist, jedes Risiko einer Ansteckung<br />

ausschalten kann.<br />

Die Freiwilligen des Roten Kreuzes sind<br />

für Yolo Abiba zu wichtigen Bezugspersonen<br />

geworden. Sie sind da in der Not<br />

ihrer Enkelin ist. «Es ist ein grosses Geschenk<br />

für mich, dass Gracia dank dem<br />

Roten Kreuz die Schule besuchen kann.<br />

Sie soll es dereinst besser haben», sagt<br />

Grossmutter Yolo. Doch an die Oberstufe<br />

denkt Gracia heute noch nicht. Viel mehr<br />

freut sie sich darauf, dass bald wieder<br />

Leben ins Schulhaus von Blitta kommen<br />

wird und sie als Zweitklässlerin endlich<br />

nicht mehr die Jüngste an der Schule sein<br />

wird.<br />

➥ redcross.ch/togo<br />

<strong>Humanité</strong> 4/<strong>2012</strong> 7

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