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Nr. 4/2012 - Magazin Humanité

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Kreuz & quer<br />

rezept<br />

Borschtsch<br />

Was der Garten<br />

hergibt<br />

Der Winter ist lang und eisigkalt in Osteuropa. Ist die Randensuppe<br />

Borschtsch auch wegen ihrer Farbe von Polen bis nach Russland so<br />

beliebt? Das bekannteste Gericht aus diesem riesigen Gebiet zaubert ein<br />

spannendes Rosa-Violett in weisse Teller und wärmt von innen.<br />

Vorsorgen für den harten<br />

Winter – in ländlichen<br />

Gebieten stammen die<br />

lagerfähigen Gemüsesorten<br />

für Borschtsch aus<br />

dem eigenen Garten<br />

text: Tanja Pauli Bild: Stefan Maurer<br />

Randen werden hierzulande fast ausschliesslich<br />

roh oder gekocht als Salat<br />

gegessen. In Ost- und Mitteleuropa hingegen<br />

kommt der leicht süssliche Geschmack<br />

der dunkelroten Rübe als Hauptzutat in<br />

einer nahrhaften Suppe zur Geltung.<br />

Borschtsch ist von Polen bis nach Russland<br />

so bekannt, wie in der Schweiz Rösti und<br />

Bratwurst. «In Weissrussland erhalten Sie<br />

in fast jedem Restaurant eine Variante von<br />

Borschtsch», sagt Christine Rutschmann,<br />

die SRK-Programmverantwortliche für<br />

Weissrussland (vgl. Interview Seite 27). Unser<br />

Rezept für warmen Borschtsch stammt<br />

von ihrer Kollegin aus Weissrussland. Eine<br />

Suppe mit Biss, denn sie enthält – wie in<br />

unserer Variante – oft Fleisch und Pilze.<br />

Püriert wird diese Suppe selten.<br />

Typisch für die Zubereitung ist eine lange<br />

Garzeit bei geringer Hitze. Deshalb<br />

wird eine Menge gekocht, die für mehrere<br />

Tage reicht. Christine Rutschmann<br />

schwärmt, dass die Suppe mit jedem Aufwärmen<br />

sogar noch besser werde. Die<br />

Kennerin weiss: «Borschtsch muss so viel<br />

Gemüse enthalten, dass ein Holzlöffel im<br />

Topf stehen bleibt. Essen Sie Gschwellti<br />

oder ein dunkles Brot dazu – köstlich!»<br />

Reich an Farbe und Vitaminen<br />

Gesund ist Borschtsch sowieso. Der Rande<br />

wird sogar eine leistungssteigernde<br />

Wirkung nachgesagt. Tatsache ist, dass<br />

die stark färbende Rübe einen hohen<br />

Gehalt an Kalium, Eisen und vor allem<br />

Folsäure aufweist. Was die Färbung betrifft,<br />

so wurden Randen früher als Färbemittel<br />

eingesetzt und werden noch heute<br />

für einen natürlichen Lebensmittelfarbstoff<br />

verwendet. Erdbeeren allein sind somit<br />

selten schuld, wenn ein Joghurt appetitlich<br />

rosa aussieht. Dahinter steht Betanin,<br />

auf Lebensmittelverpackungen besser bekannt<br />

als E162 oder anders gesagt: Randensaft.<br />

➥ magazin-humanite.ch/rezepte<br />

Warmer Borschtsch<br />

Für 2 Personen als Hauptspeise<br />

Vegetarisch: Dieses Rezept kann auch<br />

ohne Hackfleisch zubereitet werden.<br />

400 g gekochte, ungewürzte Randen<br />

2–3 grössere Karotten<br />

1–2 Zwiebeln<br />

Wasser<br />

Ca. 5 EL getrocknete Steinpilze,<br />

eingeweicht<br />

100 g Hackfleisch (Rind, Schwein,<br />

oder gemischt) etwas würzen und zu<br />

kleinen Kugeln formen<br />

Salz und Pfeffer<br />

Sauren Halbrahm (1–2 Becher à<br />

180 g, je nach Belieben)<br />

1 Tasse Randensaft<br />

Etwas Zitronensaft oder Balsamico<br />

(zum Ansäuern, je nach Belieben<br />

mehr oder weniger)<br />

Randen, Karotten und Zwiebeln schälen,<br />

klein schneiden. Etwas Wasser<br />

beigeben, die Suppe soll jedoch nicht<br />

zu dünn werden. Steinpilze klein<br />

schneiden und beifügen. Alles langsam<br />

aufkochen, salzen und pfeffern.<br />

Randensaft und ganz wenig Zitronensaft<br />

oder Essig beigeben (Säuregrad<br />

je nach Belieben). Hackfleischbällchen<br />

beigeben. Mindestens 1 Stunde<br />

auf kleinem Feuer köcheln lassen.<br />

Kurz vor dem Servieren je nach Geschmack<br />

sauren Halbrahm einrühren<br />

(kann man auch weglassen) und damit<br />

die Suppe garnieren.<br />

Gschwellti oder Schwarzbrot mit etwas<br />

Butter und frischem Dill (auch<br />

nach Belieben) dazu reichen.<br />

Prijatnawa Appetita!<br />

© bab.ch/StockFood<br />

<strong>Humanité</strong> 4/<strong>2012</strong> 29

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