Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
konkret<br />
Augen der Kursleiterin sowie der Kolleginnen<br />
und Kollegen, die vielfach bereits über<br />
praktische Erfahrungen verfügen und sich<br />
gegenseitig unterstützen.<br />
Während des praktischen Teils kommt auch<br />
die Kommunikation nicht zu kurz. Catherine<br />
Pictet ist es wichtig, dass die künftigen<br />
Pflegehelferinnen sich klar und deutlich<br />
ausdrücken, jedoch die Pflegebedürftigen<br />
«Die wortlose Kommunikation<br />
durch Berührungen oder durch<br />
die Mimik ist ebenso wichtig.»<br />
in den Rollstuhl setzt und dabei den eigenen<br />
Rücken schont. Oder wie man eine<br />
Person im Bett wäscht, ihr beim Essen hilft<br />
und vieles mehr. Immer unter den strengen<br />
Wenn der Rollator<br />
beim Aufstehen<br />
als Stütze dient,<br />
immer die Bremsen<br />
anziehen<br />
nicht wie Kleinkinder behandeln. Ebenfalls<br />
nicht zu vernachlässigen ist die Art der<br />
wortlosen Kommunikation, sei es durch<br />
Berührungen oder durch die Mimik. Umso<br />
mehr, als viele Pflegehelferinnen fremdsprachig<br />
sind. «Am Ende des Lehrgangs<br />
sind die Teilnehmenden bestens für die Aufgaben<br />
gerüstet», ist Catherine Pictet überzeugt.<br />
«Dies ist mit ein Grund, weshalb die<br />
Pflegehelferinnen SRK in den Alters- und<br />
Pflegeheimen so sehr geschätzt werden!»<br />
➥ redcross.ch/pflegehelferin<br />
Wer sind die künftigen Pflegehelferinnen und Pflegehelfer?<br />
Rund 4500 Frauen und Männer werden jedes Jahr von den 24 Rotkreuz-Kantonalverbänden ausgebildet.<br />
Drei Personen, die zurzeit die Ausbildung in Genf durchlaufen, in einem Kurzporträt:<br />
Stéphane Zanone, 42 Jahre<br />
Stéphane Zanone<br />
ist Drogist und war<br />
auf der Suche nach<br />
einer Anstellung,<br />
als er sich nach<br />
einem Praktikum in<br />
einem Altersheim<br />
für die Ausbildung<br />
zum Pflegehelfer<br />
entschloss. Er ist kontaktfreudig und<br />
interessiert sich für alle Gesundheitsbereiche.<br />
Er hofft durch die Ausbildung,<br />
seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu<br />
verbessern. «Man hat mir geraten, einen<br />
eidg. Fähigkeitsausweis zu machen;<br />
aber mit 42 Jahren bin ich zu alt dafür!<br />
Ich bevorzuge eine kürzere Schulung/<br />
Weiterbildung, um möglichst schnell<br />
arbeiten zu können», erklärt er.<br />
Ana Correia Pires, 25 Jahre<br />
Die Mutter eines<br />
kleinen Mädchens<br />
hat bis jetzt noch<br />
keine Ausbildung<br />
absolviert. Das<br />
möchte sie nun<br />
nachholen. Ihr Ziel<br />
ist es, sich nach<br />
dem Pflegehelferinnen-Lehrgang<br />
zur «Fachfrau Betreuung<br />
EFZ» ausbilden zu lassen. Ana Correia Pires<br />
ist äusserst hilfsbereit, insbesondere älteren<br />
Menschen gegenüber, die sie sehr mag<br />
und respektiert. Während eines Praktikums<br />
in einem Alters- und Pflegeheim hat sie<br />
erkannt, wo man sie am meisten braucht.<br />
«Am Anfang hatte ich Mühe, die Leute zu<br />
waschen. Ich sagte mir aber: ‹Wenn ich es<br />
nicht mache, wer macht es dann?›»<br />
Isabella Dias, 29 Jahre<br />
Wie viele andere<br />
in ihrer Klasse<br />
hat Isabella Dias<br />
bereits Erfahrung<br />
in der Pflege von<br />
älteren Men schen,<br />
die sich aber auf<br />
die Betreuung zu<br />
Hause beschränkt.<br />
Sie schätzt den Lehrgang, der ihr Antworten<br />
auf viele Fragen. Mit dem Zertifikat<br />
erhofft sie sich eine Tätigkeit in einem<br />
Alters- oder Pflegeheim, die ihr die Türen<br />
für eine weiterführende Ausbildung öffnet.<br />
Sie ist 29 Jahre alt und Mutter von<br />
drei Kindern. Im Moment hat sie weder<br />
die Zeit noch die finanziellen Mittel, um<br />
eine umfangreichere Berufsausbildung<br />
zu machen.<br />
24 <strong>Humanité</strong> 4/<strong>2012</strong>