Überörtliche Hilfe organisieren: Verbände heranführen und leiten

Kreisbrandinspektion 

Kreisfeuerwehrverband 

Landkreis Rottal-Inn 

ÜBERÖRTLICHE HILFE ORGANISIEREN: VERBÄNDE HERANFÜHREN UND LEITEN 

FEUERWEHR – 

HILFELEISTUNGSKONTINGENTE 

gem. Modell Bayern 

18.09.2013 FKBM René Lippeck 1




KURZE VORSTELLUNG 

• René Lippeck 

Fachkreisbrandmeister ABC – Gefahrstoffe 

− 37 Jahre 

− Verwaltungsbeamter 

Fachbereich Katastrophenschutz 

− Seit 1990 bei der Freiwilligen Feuerwehr 

− 1996 bis 2003 Soldat auf Zeit bei der 

Bundeswehr 

Fachbereich Sanitätsdienst ABC-Abwehr 

− Seit 2006 Fw-Fachbereichsleiter ABC-Abwehr 

− Seit 2009 zuständig für die Aufstellung der 

Feuerwehr-Hilfeleistungskontingente 

− Seit 2009 FKBM-ABC in der 

Kreisbrandinspektion des Landkreises Rottal-Inn 





LANDKREIS ROTTAL-INN: 

• 118.944 Einwohner 

• 31 Kommunen davon 3 Städte, 7 Märkte 

und 21 Gemeinden 

(von 863 bis 12.971Einwohner) 

• Fläche von 1.280 Quadratkilometer 

• Mit rund 2.600 Einzelortschaften ist der 

Landkreis Rottal-Inn einer der 

streusiedlungsreichsten Landkreise 

Deutschlands 






• die Region ist geprägt durch die bäuerliche 

Kulturlandschaft 

• eingebettet in das niederbayerische Bäderdreieck ist der 

Fremdenverkehr im gesamten Landkreis als besonderer 

Wirtschaftszweig verwurzelt 

• neben eigenen Technologiestandorten grenzt der 

Landkreis Rottal-Inn direkt an das südostbayerische 

Chemiedreieck, sowie an die Automobilhersteller 

Standorte Dingolfing und Landshut an 















DIE FEUERWEHREN IM 


• 128 Feuerwehren mit ca. 7.000 aktiven Mitgliedern 

• 1.721 Einsätze (2012) 

• 1 ABC- und Gefahrstoffzug inkl. Öl-Wehr 

• 2 Feuerwehr - Hilfeleistungskontingente Standard 

• 1 Feuerwehr - Hilfeleistungskontingent ABC-Abwehr 

• Gestellung von Personal u. Material für den nuklearen 

Katastrophenschutz, der sog. Notfallstationen Mod. 

Bayern 





Grundlage: 

„PLANUNGSRICHTLINIEN 

FÜR DIE AUFSTELLUNG VON 

FEUERWEHR- 

HILFELEISTUNGSKONTINGENTEN ZUR 

ÜBERREGIONALEN BZW. LÄNDER- ODER 

STAATENÜBERGREIFENDEN 

KATASTROPHENHILFE“ 

Bayerisches Staatsministerium des Innern, 

IMS ID4-2253.2-36, vom 28.08.2007 





Quelle: Bayerisches Staatsministerium des Innern, IMS ID4-2253.2-36, vom 28.08.2007, Anlage G 





Übersicht der aufgestellten 

Fw-Hilfeleistungskontingente 

im Freistaat Bayern 

Quelle: Bayerisches Staatsministerium des Innern 

Standard 

Hochwasser / Hochwasser / 

Pumpen Sandsäcke 

Sturmschaden 

/ 

Motorsägen 

Sturmschaden 

/ 

Dachsicherung 

ABC- 

Abwehr 

Öl- 

Wehr 

74 31 31 19 13 19 22 

Die aufgezeigten Kontingente werden 

von den 

• 71 Landkreisen und 

• 25 kreisfreien Städten 

des Freistaates Bayern gestellt. 





ÜBERÖRTLICHE HILFE ORGANISIEREN 

Vorkehrungen in der kalten Lage 

• Benennung und Ausbildung der eingeplanten 

Einheiten unter Einbeziehung von Reserven 

• Information und Zustimmung der Arbeitgeber, aber 

auch der zuständigen Kommunen 

• Festlegen von geeigneten Sammelplätzen 

• Vorbereitung und Vorhaltung von Vordrucken: z.B. 

− Personenstammdatenblätter, 

− Check- und Packlisten für die Helfer, 

− Vorgefertigte Fahrbefehle, etc. 






Vorkehrungen in der kalten Lage 

• Vorhaltung von Listen mit Kontaktdaten: z.B. 

− für Tankstellen, 

− Lebensmittelmärkten etc. 

(auch außerhalb der Öffnungszeiten) 

• Regelmäßiges Üben (1x jährl.) von KFZ-Märschen 

in geschlossenen Verbänden 

gem. § 27 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) 

• Die Liste der Vorkehrungen ist nicht 

abschließend,… 





29. - 30.06.2012 

24 Stunden Verlegeübung mit autarker Eigenversorgung 

Ziel: Inzell Landkreis Traunstein, Regierungsbezirk Oberbayern, Entfernung ca. 100 km 





29. - 30.06.2012 



Führungs-/Befehlsstelle mit Sanitäts-, Betreuungs- u. Verpflegungsstelle 





29. - 30.06.2012 



Einrichten einer Notunterkunft für 139 Helfer 





29. - 30.06.2012 



Kennzeichnung des letzten Fahrzeuges (sonstige Fahrzeugkennzeichnung: blaue u. grüne Flaggen) 





29. - 30.06.2012 



KFZ-Marsch im geschlossenen Verband 





GLIEDERUNG DER FEUERWEHR – HILFELEISTUNGSKONTINGENTE – STANDARD 

Beispiel 1. Fw-HLK-Standard Rottal-Inn 

Führung und Verbindung 

Kontingentführer 

mit Stellvertreter 

Unterstützungsgruppe 

Kontingentführer 

(UG-ÖEL) 

Voraus- / 

Verbindungskommando 

Florian Rottal-Inn 1 

KdoW 

Kater Rottal-Inn 12/1 

ELW 2 

Kreisbrandmeister 

KdoW 







Logistik und Versorgung 

Florian Altersham 88/1 

GW-L2 

Florian Staudach 88/1 

GW-L2 

Florian Nöham 11/1 

MZF 







Betreuung, Verpflegung und Sanitätsdienst 

Soziale Komponente 

Rettungswagen 

Rot Kreuz Rottal-Inn 61/80/1 Rot Kreuz Rottal-Inn 61/80/2 Rot Kreuz Rottal-Inn 71/… 

Verpflegungs-Komponente 

Feldkochherd 

Rot Kreuz Rottal-Inn 61/81/1 







Einsatzzüge 

I. Zug 

Florian Simbach am Inn 11/1 

MZF 

II. Zug 

Florian Wittibreut 41/1 

LF 16 TS Bund 

Florian Kirchberg am Inn 47/1 

LF 8/6 

Florian Hirschbach 43/1 

LF 8 

Florian Diepoltskirchen 47/1 

LF 8/6 

Florian Obertrennbach 44/1 

TSF 







Einsatzzüge 

III. Zug 

IV. Zug 

Florian Schönau 11/1 

MZF 

Florian Huldsessen 47/1 

LF 10/6 

Florian Kirchberg (EG) 44/1 

TSF 

Florian Münchsdorf 47/1 

LF 8/6 

Florian Postmünster 43/1 

LF 8 

Florian Neukirchen 44/1 

TSF 





GLIEDERUNG DER FEUERWEHRHILFELEISTUNGSKONTINGENTE – STANDARD 


Führer Unterführer Helfer Gesamtstärke 

6 / 18 / 115 / 139 

Fahrzeuge 

22 






Verbände heranführen und leiten 

in der Praxis 

Flutkatastrophe Juni 2013 





KURZE VORSTELLUNG 

• Johann Prex 

Kreisbrandrat 

− 59 Jahre 

− Verwaltungsangestellter 

Fachbereich Brandschutz 

− seit 1973 bei der Freiwilligen Feuerwehr 

− von 1986 bis 2005 Kreisbrandmeister 

− von 1998 bis 2008 Bezirksjugendwart 

für den Bezirk Niederbayern 

− von 2005 bis 2008 Kreisbrandinspektor 

− seit 2008 Kreisbrandrat 





Maßnahmen zur Entsendung eines Fw-Hilfeleistungskontingentes 

Maßnahmen KVB FüGK 

Maßnahmen Einheiten 

des Kontingentes 

Zeitansatz in Stunden 

0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 

Eingang: 

Entsendung Vor-Kdo 

Entsendungs- Verwaltungs-u. 

Auftrag Beschaffungsmaßn. 

Fw-HLK z.B. Verpflegung etc. 

Informationsgewinnung anfordernde KVB 

Information / 

Alarmierung der 

Einheitsführer 

Information der zuständigen 

Kommunen/Träger 

Information / Alarmierung der 

Einsatzkräfte 

Einsatzv orbereitungen Verladen v on spez. 

Gerätschaften, persönlicher Ausstattung 

der Helfer 

Einrichten Meldekopf 

am Sammelplatz 

Anfahrt zum 

Sammelplatz 

Aufnahme 

der Einheiten 

Marsch Vor-Kdo 

Ständige Verbindung zur Kontingentführung; 

je nach Entfernung ggf. aktiv e 

Einsatzunterstützung 

Entsendung 

Kontingent 

KFZ-Marsch 

Erkundung Vor-Kdo 

ggf. Vorplanungen 

zur Ablösung 

Herrichten 

Marschbereitschaft 

Befehlsausgabe 

Befehls- 

Ausgabe 

durch 

Vor-Kdo 

Vereinbartes 

Eintreffen 

Mobilmachungsphase Verlegungsphase 

ca. 2-3 Stunden 

Dauer je nach Entfernung zum 

ab Entsendungsauftrag 

Bereitstellungsraum 

18.09.2013 FKBM René Lippeck 26 

EINSATZ





Flutkatastrophe Juni 2013 – Sonntag, 02.06.2013 

 

 

 

Die Dreiflüsse Stadt Passau ist auf Grund andauerndem Starkregen 

von massiven Überflutungen bedroht. 

Durch den Stadtbrandrat der Stadt Passau ergeht eine direkte 

Anforderung eines Feuerwehr – Hilfeleistungskontingentes an den 

Kreisbrandrat des Landkreises Rottal-Inn. 

In der Kreisverwaltungsbehörde (KVB) des Landkreises Rottal-Inn wird 

hierauf umgehend die Führungsgruppe Katastrophenschutz – FüGK 

einberufen. 

− 

Die Alarmierung der Einheiten des Fw-Hilfeleistungskontingentes erfolgte 

über die ILS Passau 

 

Um 18.30 Uhr trifft das 1. Feuerwehr – Hilfeleistungskontingent des 

Landkreises Rottal-Inn in der Stadt Passau ein. 






Flutkatastrophe Juni 2013 – Sonntag, 02.06.2013 

Eintreffen des 1. Feuerwehr-Hilfeleistungskontingentes Rottal-Inn bei der Hauptfeuerwache in Passau 






Flutkatastrophe Juni 2013 - Sonntag, 02.06.2013 

Um 23.30 Uhr wird im Landkreis Rottal-Inn der K-Fall ausgerufen. 

− 

− 

− 

− 

Neben den sonstigen übergelaufenen Bächen und Flüssen im Landkreis 

Rottal-Inn, spitzt sich gegen Mitternacht die Lage in der Stadt Simbach am 

Inn zu. 

Der Grenzfluss „Inn“ hat am dortigen Kraftwerk einen Durchfluss von 

5.826m³/s erreicht, Tendenz zu dieser Zeit noch steigend. Normalwerte 

liegen zwischen 500 m³/s und 1.200 m³/s. 

Teilevakuierungsplanungen laufen vorsorglich an. 

228 Einsatzkräfte der Feuerwehren, des Bayerischen Roten Kreuzes und 

des THW sind in Simbach am Inn im Einsatz bzw. finden sich dort im 

Bereitstellungsraum ein. 






Flutkatastrophe Juni 2013, Montag 03.06.2013 

 

 

 

Die eigene Lage an den fließenden Gewässern im Landkreis hat sich 

soweit wieder entspannt, so dass gegen 08.30 Uhr der K-FALL im 

Landkreis Rottal-Inn aufgehoben wird. 

Das 1. Feuerwehr – Hilfeleistungskontingent des Landkreises Rottal- 

Inn wurde bereits in der Nacht wieder in den Landkreis zurückverlegt. 

Die Stadt Passau ruft auf Grund von massiven Überflutungen am 

03.06.2013 um 09.30 Uhr den K-FALL aus. 






Flutkatastrophe Juni 2013, Montag 03.06.2013 

 

Das 2. Feuerwehr – Hilfeleistungskontingent des Landkreises Rottal- 

Inn wird für die Entsendung in die Stadt Passau mobilisiert. Eintreffen 

im Bereitstellungsraum Passau 14.30 Uhr. Angedachte Ablösung um 

23.00 durch andere Feuerwehr – Hilfeleistungskontingente. 

− 

Problem: 

Vom ablösenden Fw-Hilfeleistungskontingent trifft zur geplanten 

Ablösezeit nur das Vorauskommando ein. Das Kontingent selber trifft erst 

5 Stunden später zur Ablösung ein! 

Flutkatastrophe Juni 2013 - Dienstag, 04.06.2013 

 

Auf Grund von Verzögerungen in der Ablösung, erfolgt die 

Rückverlegung der letzten Teile des 2. Feuerwehr – 

Hilfeleistungskontingentes des Landkreises Rottal-Inn erst gegen 

04.30 Uhr. Einsatzdauer der Helfer über 14 Stunden!!! 







 

Der benachbarte Landkreis Deggendorf hatte auf Grund der massiven 

Überflutungen ebenfalls den K-FALL ausgerufen. Über die Regierung 

von Niederbayern wurden zur Unterstützung bei Deichsicherungsmaßnahmen 

Feuerwehr – Hilfeleistungskontingente angefordert. 

− 

Neue Lage gegenüber den bisherigen Einsätzen: 

o Weite Teile des Landkreises Deggendorf sind flächendeckend 

überflutet und schwer zugänglich. 

o Durch überflutete Zugangsstraßen, wird die Zuführung eines 

Großverbandes erheblich erschwert. 

o Hier kommt dem Vorkommando eine besondere Schlüsselstellung zu. 







Eintreffen des 3. Feuerwehr-Hilfeleistungskontingentes Rottal-Inn im 

Landkreis Deggendorf; Einweisung durch Vorkommando. 







 

 

 

 

Ein 3. Feuerwehr – Hilfeleistungskontingent aus dem Landkreis 

Rottal-Inn wird für die Entsendung in den Landkreis Deggendorf 

mobilisiert. Eintreffen im Bereitstellungsraum Deggendorf 14.30 Uhr. 

Für 00.30 Uhr wird durch die Regierung von Niederbayern die 

Ablösung der eigenen Einsatzkräfte im Einsatzgebiet Deggendorf 

angeordnet. 

Ein 4. Feuerwehr – Hilfeleistungskontingent aus dem Landkreis 

Rottal-Inn wird für die Entsendung in den Landkreis Deggendorf 

mobilisiert und um 23.00 Uhr entsendet. 

Vorsorglich wird ein 5. Feuerwehr – Hilfeleistungskontingent 

zusammengestellt, kommt jedoch nicht mehr zum Einsatz. 






Flutkatastrophe Juni 2013 – Kommunikations- und Befehlswege 

prüft und 

genehmigt 

fordert an 

Entsendende KVB 

Informationsaustausch 

Anfordernde KVB 

K-FALL, ext. Hilfe benötigt 

ggf. eigenständig 

Versorgung, Ablösung*) 

*) entlastet evtl. die anfordernde KVB 

entsendet 






Flutkatastrophe Juni 2013 – Kommunikations- und Befehlswege 

In der Detailansicht: 

prüft und 

genehmigt 

fordert an 

Entsendende KVB 

Informationsaustausch 

Anfordernde KVB 

K-FALL, ext. Hilfe benötigt 

ggf. eigenständig 

Versorgung, Ablösung*) 

*) entlastet evtl. die anfordernde KVB 

entsendet 





Fazit zum Einsatz der Fw-Hilfeleistungskontingente 


Kurzer Abstand zwischen Entsendung Vorauskommando 

und Hauptkontingent. Optimal 2 – 3 Std. 

Der Anforderungsweg der Fw-Hilfeleistungskontingente 

ist zu beachten. 

KVB Bezirksregierung KVB 







Sicherstellung der autarken Versorgung des 

Kontingentes auch bei Einsätzen unter 48-Stunden 

notwendig 

Sicherstellung der Verbindung zur Heimat-KVB 

Rechtzeitige Planung einer Ablösung, durch die 

anfordernde KVB mit konkreter zeitlicher Festlegung 







Jährliche Übungen der Fw-Hilfeleistungskontingente 

sind unabdingbar (Einrichten der Sammelplätze, KFZ- 

Marsch etc.) 

Erfahrene Führungskräfte / Verbandsführer als 

Vorauskommando u. Kontingentführer 

Klein-Verbände (Öl-Wehr-Zug) sind ebenso mit einer 

Führungs- und Verbindungsebene zu entsenden 







Bis zum 19.06.2013 wurden aus dem Landkreis Rottal- 

Inn noch fast täglich kleinere Verbände in die 

benachbarten Katastrophengebiete entsendet. 

Zum Einsatz kam in der Nacharbeit vor allem der 

„Öl-Wehr-Zug“ des Landkreises Rottal-Inn. 

Insgesamt wurden an den 17 Einsatztagen 

ca. 1.200 Feuerwehrkräfte entsendet! 





IMPRESSIONEN 





Impressionen 


Befehlsausgabe am Sammelplatz 





Impressionen 


Deichsicherungsmaßnahmen 





Impressionen 


Deichsicherungsmaßnahmen 





Impressionen 






Impressionen 






Impressionen 


Unterstützungsgruppe Kontingentführer / Einsatzleitung 





Impressionen 






Impressionen 






Impressionen 


Wasserhöchststand 

Wasserstand 15 Tage nach Beginn der Katastrophe im Bereich Fischerdorf Lkr. Deggendorf 





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