Winter 2012 - 4-Seasons.de
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86 Reise<br />
Reise 87<br />
Einmal durchs Paradies<br />
Eisiger Hotspot Maltatal<br />
Starke Hänge, wil<strong>de</strong> Grub’n<br />
Rein in <strong>de</strong>n Pulverschnee –<br />
freeri<strong>de</strong>n im Stubaital.<br />
»Auch wenn Stubai fürs Gletscherskifahren bekannt ist, haben wir<br />
perfekte Freeri<strong>de</strong>hänge«, sagt <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong> vom Pow<strong>de</strong>r Department.<br />
»Du musst nur wissen, wo sie sind und wo du fahren kannst.« Wir<br />
sind auf gut 3000 Meter Höhe nahe <strong>de</strong>m Daunkopf, gönnen uns<br />
ein paar Minuten für die herrliche Aussicht. Dann wartet die<br />
Glamersgrube, ein breiter Kessel mit weiten Pulverschneehängen.<br />
Perfektes Freeri<strong>de</strong>terrain mit viel Pow<strong>de</strong>r und steilen Passagen<br />
hinunter Richtung Wil<strong>de</strong> Grub’n. Einige »Yeaaaaaaahs« und<br />
Faceshots später sieht man schon die Gon<strong>de</strong>ln und die Talstation<br />
<strong>de</strong>r Gletscherbahn. Was dann folgt, ist natürlich klar. »Noch einmal<br />
rauf und rein in <strong>de</strong>n Pulverschnee«, sagt <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong>.<br />
Tourismusverband Stubai Tirol, Dorf 3, A-6167 Neustift,<br />
Tel. +43/501/88 10, stubai.at.<br />
Die Tiroler Seite <strong>de</strong>r Zugspitze mal ganz an<strong>de</strong>rs<br />
Beim Nachtro<strong>de</strong>ln sieht man zwar die Zugspitze<br />
nicht, dafür hat man umso mehr Spaß.<br />
Dass es in <strong>de</strong>r Tiroler Zugspitz Arena gute Pisten gibt, ist bekannt.<br />
In <strong>de</strong>r Region existieren aber noch ganz an<strong>de</strong>re Vergnügungen:<br />
Je<strong>de</strong>n Dienstag- und Freitagabend ist Nachtro<strong>de</strong>ln auf <strong>de</strong>r Ehrwal<strong>de</strong>r<br />
Alm angesagt. Hier ro<strong>de</strong>lt man nicht auf schmalen Ro<strong>de</strong>lbahnen,<br />
son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>r breiten und präparierten Skipiste. Die<br />
gehört an diesen Aben<strong>de</strong>n nur <strong>de</strong>n Rodlern. Rauf geht es ab<br />
18.30 Uhr mit <strong>de</strong>r Seilbahn von Ehrwald. Und dann wartet die<br />
vier Kilometer lange Ro<strong>de</strong>lstrecke mit 400 Höhenmetern. Mit viel<br />
Gejohle geht es in die Nacht hinein. Immer schneller, das ist ein<br />
Hei<strong>de</strong>nspaß. Wer hier mal einen kleinen Sturzflug hinlegt, lan<strong>de</strong>t<br />
für gewöhnlich weich im Schnee. Weiter unten führt die rasante<br />
Ro<strong>de</strong>l partie dann in <strong>de</strong>n Wald, immer schön auf breiter Piste. Und<br />
Foto: Stubaier Gletscher<br />
Eine Schneeschuhtour im Zedlacher Paradies<br />
im Nationalpark Hohe Tauern.<br />
Einsam durch die <strong>Winter</strong>landschaft<br />
stapfen und dann mitten<br />
durch das Paradies. Was uns die<br />
Ranger im Nationalparkhaus in<br />
Matrei in Osttirol angekündigt<br />
haben , das klang schon sehr<br />
verlockend. Beim Strumerhof<br />
beginnt die Tour mit <strong>de</strong>m Gui<strong>de</strong><br />
Andreas Anger mann. Mit <strong>de</strong>n<br />
Schneeschuhen machen wir die<br />
ersten, etwas ungelenken Schritte .<br />
Aber man gewöhnt sich schnell daran, und die Strecke führt nach<br />
einem kurzen Anstieg durch <strong>de</strong>n Bergwald bis zum Zedlacher<br />
Paradies. Den Namen hat es von seinen bis zu 500 Jahre alten<br />
Lärchen, die sich im Spätherbst malerisch goldbraun verfärben.<br />
Hier eine Spur vom Hirsch, dort eine von <strong>de</strong>r Gämse, erklärt<br />
Andreas. Sehenswert sind auch die schmie<strong>de</strong>eisernen Darstellungen<br />
von Ameisen, Spechten und Käuzen. Nach zweieinhalb<br />
Stun<strong>de</strong>n ist die Wo<strong>de</strong>nalm erreicht. Eine urige Jausenstation, die<br />
lei<strong>de</strong>r im <strong>Winter</strong> geschlossen ist. Dafür haben wir im Rucksack<br />
Proviant. Und für einen Imbiss ist es hier mit einem herrlichen<br />
Ausblick bis zu <strong>de</strong>n Dolomiten gewiss nicht <strong>de</strong>r schlechteste Ort.<br />
Osttirol Information, Albin Egger Straße 17, A-9900 Lienz,<br />
Tel. +43/50/21 22 12, osttirol.com.<br />
Foto: TVB Osttirol/Fotowerk Nusser Aichner<br />
schließlich zur Einkehr in die Hütte. Übrigens: Mit einem Mehrtages<br />
skipass ist das Nachtro<strong>de</strong>ln bereits inkludiert.<br />
Foto: Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier<br />
Klettern ist trendy und<br />
Eis klettern ist die garantiert<br />
coolste Variante . Kenner<br />
schätzen vor allem die Routen<br />
im Kärntner Maltatal.<br />
Bis hierhin ist es ein weiter Weg – aber auch für<br />
Einsteiger gibt es im Maltatal gute Routen.<br />
»In unser Maltatal kommt <strong>de</strong>r Föhn nur<br />
selten rein«, sagt Michael Koller. »Deshalb<br />
haben wir so stabile Verhältnisse, und das<br />
Eis hält sich sehr lange bis ins Frühjahr.«<br />
Koller ist im Malta tal zu Hause, Ausbildungsleiter<br />
bei <strong>de</strong>r Bergrettung und ein<br />
Ex perte in Sachen Eisklettern. Das sonst<br />
so stille und beschauliche Tal im Nationalpark<br />
Hohe Tauern hat sich mit seinen<br />
gefror enen Wasserfällen und vereisten<br />
Felswän<strong>de</strong>n zu einem wahren Hotspot für<br />
Eiskletterer entwickelt. »Es gibt gut 30<br />
verschie<strong>de</strong>ne Routen von leichten Einsteiger<br />
varianten bis zu anspruchsvollen für<br />
echte Profis«, ergänzt Koller. Wer erste<br />
Erfahrungen beim Eisklettern sammelt,<br />
<strong>de</strong>r ist zuerst einmal von <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r<br />
Routen schwer beeindruckt. Sie heißen<br />
Supermax, Superfeucht, Kathedrale o<strong>de</strong>r<br />
Schweinchen Dick.<br />
Was sich dahinter verbirgt, erfährt man am<br />
besten, wenn man sich die ersten Schritte<br />
erklären lässt. Zuerst die Grundlagen: wie<br />
die Steigeisen montiert wer<strong>de</strong>n, wie man<br />
mit Eispickel und mit <strong>de</strong>n Seilen arbeitet,<br />
wie die Eisschrauben fixiert wer<strong>de</strong>n und<br />
worauf bei <strong>de</strong>n ersten Kletterver suchen<br />
geachtet wer<strong>de</strong>n muss. Im Maltatal gibt es<br />
sogenannte Toprope-Routen, wo das Seil<br />
von oben her fix installiert ist, und auch<br />
Vorstieg-Varianten, bei <strong>de</strong>nen von unten<br />
angeseilt wird. Ziemlich viele Infos für<br />
einen Eis kletter einsteiger. Aber es geht ja<br />
um eine ziemlich anspruchsvolle Art <strong>de</strong>r<br />
alpinen Fortbewegung. Also rein in die<br />
Top rope-Route. »Klack, klack, klack«, <strong>de</strong>r<br />
Pickel und die Steigeisen suchen Halt im<br />
Eis. Nach fünf Metern beginnen die Arme<br />
etwas zu zittern – das ist schon etwas<br />
an<strong>de</strong>rs als normales Klettern.<br />
Wem das anfangs zu heikel ist, auf <strong>de</strong>n<br />
warten im Nationalpark Hohe Tauern viele<br />
weitere eisige Möglichkeiten. Zum Beispiel<br />
kann man sich an geführten Durchquerungen<br />
von Eisschluchten versuchen. Dazu<br />
gibt es im Mölltal im nördlichen Kärnten<br />
viele attraktive Angebote. In Heiligenblut<br />
auf <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>r Großglocknerstraße<br />
wartet ein Eisklettergarten, und in Lainach<br />
gibt es einen beleuchteten Eiskletterturm.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s TauernAlpin-Outdoor -<br />
pro gramms bieten die Berg- und Skiführer<br />
Schnupperkurse für angehen<strong>de</strong> Eis kletterer<br />
an. Und irgendwann geht es dann<br />
zu rück ins Maltatal zu einem Ren<strong>de</strong>z vous<br />
mit Schweinchen Dick.<br />
Foto: Franz Gerdl, Kärnten Werbung<br />
Tiroler Zugspitz Arena, Am Rettensee 1, A-6632 Ehrwald, Tel. +43/56 73/200 00, zugspitzarena.com.<br />
Urlaubsinformation Kärnten, Casinoplatz 1, A-9220 Vel<strong>de</strong>n, Tel. +43/463/30 00, kaernten.at.