Winter 2012 - 4-Seasons.de
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Winter 2012 - 4-Seasons.de
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1 Reise<br />
Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />
<strong>Winter</strong> <strong>2012</strong><br />
Ausgabe 36<br />
2,50 Euro
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4 Editorial<br />
Was be<strong>de</strong>utet<br />
»Sortimentstiefe«?<br />
Zum Beispiel<br />
23 Sorten Zeltnägel.<br />
Mehr Heringe gibt’s nur<br />
auf <strong>de</strong>m Fischmarkt.<br />
»Wir machen es lieber an<strong>de</strong>rs«<br />
Discountmärkte, Onlinehändler ohne Filialen, Markenshops … im Fachhan<strong>de</strong>l wird<br />
<strong>de</strong>r zeit viel ausprobiert. Globetrotter Ausrüstung setzt dagegen auf Beratungskompetenz<br />
und Sortimentstiefe. Warum? Das fragten wir Geschäftsführer Thomas Lipke.<br />
Thomas, auf www.globetrotter.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong> ich 60 000<br />
Produktbewertungen von Kun<strong>de</strong>n – brauche ich<br />
angesichts dieser »Schwarmintelligenz« überhaupt<br />
noch persönliche Beratung?<br />
Die Produktbewertungen sind eine tolle Ergänzung,<br />
darum bieten wir das auch an. Als ausschließliche<br />
Info quelle haben sie ihre Tücken. Wenn jemand seinen<br />
Schlafsack innig liebt, könnte es für an<strong>de</strong>re Kun<strong>de</strong>n<br />
trotz<strong>de</strong>m einen noch besseren geben. Das kann<br />
nur einschätzen, wer sämtliche Schlafsäcke kennt.<br />
Der Berater in <strong>de</strong>r Filiale also …<br />
Ja, aber wir sehen das sogar noch umfassen<strong>de</strong>r.<br />
Schon an <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Sortiments sind mehr<br />
als 100 Leute aus Einkauf, Handbuchredaktion und<br />
Filialen be teiligt. Wir bieten das größte und vielfältigste<br />
Angebot <strong>de</strong>r Branche. Die Produkte konkurrieren um<br />
die Gunst <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Berater hilft mit professionellem<br />
Ratschlag bei <strong>de</strong>r Wahl. Das Feedback <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n fließt über die Berater zurück zum Einkauf<br />
und hat großen Einfluss auf die Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
Sortiments. So wird <strong>de</strong>r Schwarm noch intelligenter.<br />
An<strong>de</strong>rswo funktioniert es doch auch ohne Berater,<br />
Stichwort Elektromärkte o<strong>de</strong>r reine Onlinehändler.<br />
Das sind lukrative Geschäftsmo<strong>de</strong>lle. Man haut<br />
Mainstream-Produkte raus o<strong>de</strong>r bezahlt die wenigen<br />
Verkäufer auf Provisionsbasis. Doch das geht zulasten<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n – wenig Auswahl, kein Erfahrungsaustausch,<br />
keine Möglichkeit, mal drei interessante<br />
Zelte o<strong>de</strong>r Jacke n direkt zu vergleichen. In Markenshops<br />
kann man vergleichen, aber eben nur Produkte<br />
<strong>de</strong>sselben Herstellers. Das passt alles nicht zu<br />
Globe trotter Ausrüstung, wir machen es lieber an<strong>de</strong>rs.<br />
Die Hälfte eurer Kun<strong>de</strong>n bestellt online. Kann man<br />
die trotz<strong>de</strong>m kompetent beraten?<br />
Know-how stellen wir auf allen unseren Kanälen bereit:<br />
Telefon-Hotline, Handbuch, Webshop, Beratungsfilme<br />
auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv und outdoor.<strong>de</strong>, Storys in 4-<strong>Seasons</strong>.<br />
Aber die persönliche Beratung in <strong>de</strong>r Filiale ist natürlich<br />
unschlagbar. Und eine Online-Kältekammer, in<br />
<strong>de</strong>r man Schlafsäcke testen kann, ist auch noch nicht<br />
erfun<strong>de</strong>n. Wir bieten <strong>de</strong>n Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n also die<br />
freie Wahl – und sie nutzen sie auch.<br />
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Thomas Lipke<br />
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1 Reise<br />
Das Kun<strong>de</strong>nmagazin von Globetrotter Ausrüstung<br />
<strong>Winter</strong> <strong>2012</strong><br />
4S_36_Titel_end.indd 1 17.09.12 14:36<br />
Ausgabe 36<br />
2,50 Euro<br />
6<br />
Inhalt<br />
40<br />
Impressum<br />
4-<strong>Seasons</strong> ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />
von Globetrotter Ausrüstung.<br />
4-<strong>Seasons</strong> erscheint vierteljährlich<br />
zur Quartalsmitte.<br />
4-<strong>Seasons</strong> wird an aktive Kun<strong>de</strong>n mit<br />
GlobetrotterCard kostenlos verschickt<br />
und ist in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />
erhältlich (solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />
Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
(GlobetrotterCard) können Sie in allen<br />
Filialen o<strong>de</strong>r online beantragen:<br />
www.globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nkarte<br />
10<br />
24<br />
40<br />
50<br />
54<br />
62<br />
94<br />
66<br />
Inhalt<br />
<strong>Winter</strong> <strong>2012</strong><br />
Träume leben: Roadtrips mit Babys<br />
Eine Berliner Familie hat’s gewagt.<br />
Aktuell<br />
Neues aus <strong>de</strong>r Globetrotter-Welt.<br />
Projekte: Auf Ski durch die Abruzzen<br />
Skandinavische Gefühle in Italien.<br />
96<br />
Reisetipp: Pfälzer Traumschleifen<br />
74 Wege im Naturpark Saar-Hunsrück.<br />
Reise: Vulkaninsel La Réunion<br />
Wan<strong>de</strong>rn zwischen Himmel und Hölle.<br />
Gute Karten<br />
Events für Inhaber <strong>de</strong>r GlobetrotterCard.<br />
70<br />
72<br />
82<br />
84<br />
90<br />
94<br />
54<br />
Beim Fjällräven Polar<br />
in Schwedisch-<br />
Lappland (ab S. 94).<br />
Titelbild: Håkan Wike.<br />
State of the Art: Fischer E99 Crown<br />
Der Ski für abseits <strong>de</strong>r Loipen.<br />
Ausrüstungsberatung: Backpacking<br />
Was für Thailand in <strong>de</strong>n Rucksack muss.<br />
Fünf Sterne<br />
Lieblingsprodukte von Globetrotter-Kun<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Winter</strong>welten: Österreich<br />
Sieben Schneevergnügen, von sanft bis wild.<br />
Kollege: Sabine Zdunnek<br />
Sie formt Globetrotter zu einem Team.<br />
Traumtour: Fjällräven Polar<br />
Mit Hun<strong>de</strong>schlitten durch Lappland.<br />
Alle Ausgaben von 4-<strong>Seasons</strong><br />
gibt’s kostenlos auch auf <strong>de</strong>m iPad<br />
(Apple App Store) und als PDF:<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/heftarchiv<br />
LesERSERVICE<br />
Adressän<strong>de</strong>rung, Heft fehlt etc.:<br />
Tel. 040/67 96 61 79<br />
Herausgeber<br />
Globetrotter Ausrüstung<br />
Denart & Lechhart GmbH<br />
Bargkoppelstieg 10–14<br />
22145 Hamburg<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt<br />
Torsten Fischer<br />
Druckauflage<br />
2. Quartal <strong>2012</strong><br />
412 358 Stück<br />
Redaktion & Konzept<br />
Redaktionsbüro Glocker & Neumann<br />
Provinostraße 52, D-86150 Augsburg<br />
Tel. 08 21/42 07 84 0<br />
Fax 08 21/42 07 84 20<br />
4-<strong>Seasons</strong>@red-gun.com<br />
Redaktionsteam<br />
Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />
Ingo Wilhelm, Ingo Hübner, Philip<br />
Baues, Michael Neumann, Julian Rohn,<br />
Cindy Ruch, Cornelia Sachse, Manuel<br />
Arnu, Michèle Knaup. Korrektorat:<br />
Kristin Bamberg, Claudia Meyer, Lars<br />
Dammann<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />
Håkan Wike, Thomas Lipke, Achim<br />
Messerschmidt, Herbert Horelt,<br />
Dr. Tomas Jelinek, Rebecca Lukas,<br />
Achim Lindner, Stefan Rosenboom,<br />
Heidrun Braun, Dominik Ketz, Eike<br />
Bock, Natalie Glatter, Stefan Nink,<br />
Franz Marc Frei, Serge Gelabert, Sonja<br />
Bachmaier, Lukas Kaiser, Andreas<br />
Stettner, Max Buttinger, Rocco Ganzert,<br />
Daniela Strunz, Georg Weindl, Sabine<br />
Zdunnek, Günter Kast, Robert Bösch.<br />
Grafik & Produktion<br />
B612 GmbH, Werner Bauer, Jan Maier<br />
Tübinger Str. 77-1, 70178 Stuttgart<br />
w.bauer@b612-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />
Anzeigen & Kooperationen<br />
4-<strong>Seasons</strong> Marketing<br />
Sarah Jentsch<br />
Tel. 08 21/42 07 84 12<br />
Fax 08 21/42 07 84 20<br />
jentsch@red-gun.com<br />
Druck<br />
Stark Druck GmbH + Co. KG, Pforzheim<br />
4-<strong>Seasons</strong> im Internet<br />
www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
Unsere Druckerei und das Papier von<br />
4-<strong>Seasons</strong> sind FSC-zertifiziert.<br />
66<br />
Hersteller: Woolpower<br />
Die Merinomeister aus Schwe<strong>de</strong>n.<br />
106<br />
Hin und weg<br />
<strong>Winter</strong>-Highlights für Globetrotter.
10<br />
Träume leben<br />
Träume leben<br />
11<br />
Mit Win<strong>de</strong>ln<br />
um die halbe Welt<br />
Interview: Ingo Wilhelm | Fotos: Thomas Alboth<br />
Anna und Thomas Alboth sind immer gern gereist.<br />
Als die zwei Berliner Kin<strong>de</strong>r bekamen, haben sie<br />
sich gefragt: Und jetzt? Ihre Antwort: Weiterreisen!
12 Träume leben<br />
Träume leben 13<br />
A<br />
nna und Thomas, ihr habt mit euren Kin<strong>de</strong>rn im<br />
Säuglingsalter mehrmonatige Abenteuerreisen in<br />
nicht ungefährliche Gegen<strong>de</strong>n unternommen. Seid ihr<br />
verantwortungslose Eltern?<br />
Thomas: Ja, das haben uns einige Leute vorgeworfen.<br />
Aber mit Babys zu reisen, ist nicht gefährlicher als ein Zuhause<br />
mit Bügeleisen, Scheren und Fensterbänken. Was braucht <strong>de</strong>nn<br />
ein Kind von acht Monaten? Essen, Schlaf, glückliche Eltern –<br />
und wenn wir reisen, sind wir glücklich.<br />
Klingt ein bisschen egoistisch.<br />
Thomas: Eher wäre es egoistisch, die Kin<strong>de</strong>r nicht mitzunehmen.<br />
An<strong>de</strong>re Väter lassen Mutter und Kind angsterfüllt zu Hause,<br />
während sie selbst auf <strong>de</strong>n Everest steigen. Ich meine: Reisen,<br />
wie wir sie gemacht haben, geben <strong>de</strong>n Babys mehr, als sie ihnen<br />
nehmen.<br />
»Was braucht <strong>de</strong>nn ein<br />
Kind von acht Monaten?<br />
Essen, Schlaf, glückliche<br />
Eltern – und wenn wir<br />
reisen, sind wir glücklich.«<br />
Die Familie ohne Grenzen<br />
Überfor<strong>de</strong>rt die ständige Abwechslung das Kind nicht?<br />
Anna: Der Blick aus <strong>de</strong>m Autofenster än<strong>de</strong>rt sich, aber <strong>de</strong>r Teddybär<br />
bleibt ja <strong>de</strong>rselbe, genau wie die Lie<strong>de</strong>r im Auto o<strong>de</strong>r die<br />
morgendlichen Spiele mit uns Eltern.<br />
Wie haben eure Eltern auf die Reisepläne reagiert?<br />
Anna: Meine Eltern haben uns sogar das Auto für die Reise zum<br />
Kaspischen Meer gegeben. Allerdings waren sie traurig, dass sie<br />
Hanna so lange nicht sehen wer<strong>de</strong>n. Unseren Reiseblog haben wir<br />
nicht zuletzt geführt, damit die Großeltern an <strong>de</strong>n Erlebnissen <strong>de</strong>r<br />
Enkel teilhaben können. Und wir haben oft geskypt – für Hanna<br />
war meine Mutter die »Laptop-Oma«.<br />
Thomas: Meine Eltern hatten größere Be<strong>de</strong>nken, vor allem wegen<br />
<strong>de</strong>r Sicherheit in Län<strong>de</strong>rn wie Georgien, obwohl <strong>de</strong>r Kaukasuskrieg<br />
da schon zwei Jahre vorbei war. Die Reaktion meines Vaters<br />
hat mich an die Geschichte <strong>de</strong>s Globetrotter-Grün<strong>de</strong>rs Klaus<br />
Denart erinnert: Als <strong>de</strong>r mit seinen kleinen Töchtern nach Afrika<br />
aufbrach, mahnte ihn sein Schwiegervater: »Wenn einem <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>r was passiert, braucht ihr gar nicht wie<strong>de</strong>rzukommen!«<br />
Verständlich, schließlich führten eure Reisen durch ehemalige<br />
Krisengebiete wie Nagorny-Karabach und durch Län<strong>de</strong>r mit hoher<br />
Kriminalität wie Mexiko!<br />
Anna: Von vergangenen Konflikten spürt man kaum etwas. Wir<br />
waren zum Beispiel unsicher, ob wir in Georgien Russisch sprechen<br />
sollten. Aber die Georgier haben überhaupt kein Problem mit<br />
<strong>de</strong>n Russen.<br />
Thomas: Und <strong>de</strong>n wirklich gefährlichen Nor<strong>de</strong>n von Mexiko haben<br />
wir ausgelassen. Ebenso Tschetschenien und Dagestan. ><br />
Während an<strong>de</strong>re Familien ins Kin<strong>de</strong>rhotel<br />
fahren, haben Anna (28) und<br />
Thomas (24) Alboth mit ihren<br />
Babys zwei mehrmonatige Roadtrips<br />
unternommen: 2010 mit <strong>de</strong>r damals<br />
acht Monate alten Hanna von Berlin<br />
ans Kaspische Meer und wie<strong>de</strong>r<br />
zurück; 2011/12 mit Hanna und <strong>de</strong>r<br />
neunmonatigen Mila durch Mittelamerika.<br />
Anna stammt aus Warschau,<br />
Thomas aus Sachsen. Sie arbeitet als<br />
Journalistin und hat einen Master in<br />
Scientific Information. Er ist Fotograf<br />
und Partner <strong>de</strong>r Web<strong>de</strong>sign-Agentur<br />
undkonsorten. Die Familie wohnt<br />
in einer WG in Berlin Pankow. Ihre<br />
Website thefamilywithoutbor<strong>de</strong>rs.com<br />
wur<strong>de</strong> von »National Geographic«<br />
Polen als »Best Traveler Blog Of The<br />
Year 2011« ausgezeichnet.<br />
Fotoschau bei Globetrotter Berlin<br />
Im März 2013 wer<strong>de</strong>n die Alboths in<br />
<strong>de</strong>r Berliner Globetrotter-Filiale Fotos<br />
ihrer Reisen ausstellen und am<br />
26. März einen Vortrag halten.<br />
Infos: globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />
Da rauscht’s. Am<br />
Chilascó-Wasserfall<br />
in Guatemala.
14 Träume leben<br />
Träume leben 15<br />
Wie können <strong>de</strong>nn Babys einen Familienurlaub anstoßen?<br />
Anna: Bei<strong>de</strong> Mädchen waren Frühgeburten und mussten mehrere<br />
Monate im Krankenhaus verbringen.<br />
Thomas: Wir hatten zwei Mal eine harte Zeit und fühlten danach,<br />
wir müssen irgendwohin. Also haben wir meine Elternzeit genutzt<br />
und sind immer <strong>de</strong>r aufgehen<strong>de</strong>n Sonne entgegengefahren.<br />
Seid ihr Hanna zuliebe mit <strong>de</strong>m Auto gereist?<br />
Anna: Wir wussten nicht, ob ihr das Reisen gefällt. Wenn nicht,<br />
hätten wir einfach umkehren können. Und mit Auto kannst du<br />
dich nach <strong>de</strong>m Rhythmus <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s richten: Du fährst, während<br />
es schläft, und hältst an, wenn es aufwacht o<strong>de</strong>r hungrig ist.<br />
Thomas: Den Renault von Annas Vater haben wir vor <strong>de</strong>r Reise in<br />
Sachsen zur Inspektion gebracht. Der Monteur meinte, so kämen<br />
wir nicht mal mehr zurück nach Berlin. Statt<strong>de</strong>ssen sind wir damit<br />
noch fast 20 000 Kilometer über teils schlimme Pisten gefahren.<br />
War <strong>de</strong>r Renault Espace campingtauglich ausgebaut?<br />
Thomas: Wir haben die Gepäckkisten mit Brettern abge<strong>de</strong>ckt. So<br />
dauerte es keine zehn Minuten, um das Nachtlager zu bereiten.<br />
Und bei <strong>de</strong>r Abfahrt <strong>de</strong>n Kofferraum voller Pampers?<br />
Anna (lacht): Ja. Im Nachhinein war das dämlich. Win<strong>de</strong>ln bekommst<br />
du in je<strong>de</strong>m Ort. Auch die Paletten voller Babynahrung<br />
hätten wir uns sparen können. Nestlé ist überall.<br />
Das Auto als Schlafraum, die Natur als Kin<strong>de</strong>rzimmer – hier in Belize.<br />
Picknickplatz am Lago <strong>de</strong> Atitlán in Guatemala.<br />
»Den Kofferraum voller<br />
Win<strong>de</strong>ln und Babygläschen<br />
hätten wir uns sparen<br />
können. Das bekommt<br />
man überall auf <strong>de</strong>r Welt.«<br />
Was hat die Kin<strong>de</strong>rärztin zu euren Reiseplänen gesagt?<br />
Anna: Sie ist die Län<strong>de</strong>rliste durchgegangen, ob dort spezifische<br />
Gefahren drohen. Aber über die üblichen Impfungen hinaus kann<br />
man Babys in <strong>de</strong>m Alter eh nicht schützen.<br />
Thomas: Wir bekamen ein paar Tipps mit auf <strong>de</strong>n Weg, dass wir<br />
zum Beispiel Elektrolyte geben sollen, wenn eines <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
kotzt. Aber das war jetzt nicht ganz neu für uns.<br />
Weil ihr auch früher schon viel gereist seid?<br />
Anna: Ja, aber das ging nie über vierwöchige Backpacker-Trips<br />
hinaus. Vor allem Osteuropa und Vor<strong>de</strong>rasien kannten wir von<br />
diesen Reisen bereits recht gut.<br />
Habt ihr euch auf einem dieser frühen Backpacker-Trips<br />
kennen gelernt?<br />
Anna: Nein, das war in Brüssel bei einer Konferenz <strong>de</strong>r Euro pean<br />
Youth Press. 2008 bin ich zu Thomas nach Berlin gezogen.<br />
Viele Paare träumen dann von einem sesshaften Leben mit<br />
Häuschen im Grünen …<br />
Anna: In einer WG fühle ich mich viel wohler, immer mit Leuten<br />
um mich rum.<br />
Thomas: Unser Traum war vielmehr, gemeinsam zu reisen.<br />
Anna als Reporterin, ich als Fotograf. Den Ausschlag für die<br />
Reisen haben aber letztlich die Kin<strong>de</strong>r gegeben.<br />
Habt ihr vorwiegend selbst gekocht?<br />
Anna: Wir waren oft in Lokalen essen. Das ist nicht teuer, meist<br />
aber lecker, und man trifft neue Leute.<br />
Wie sah ein typischer Tagesablauf bei euren Reisen aus?<br />
Thomas: Aufwachen, wenn die Sonne aufs Auto brennt o<strong>de</strong>r eines<br />
<strong>de</strong>r Mädchen anfängt zu brabbeln, weil eine Kuh durchs Autofenster<br />
reinschaut. Gemütlich frühstücken, meist Müsli. Zum<br />
Waschen an <strong>de</strong>n Bach gehen. Mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn spielen, während<br />
Anna liest. Vielleicht vormittags etwas in <strong>de</strong>r Nähe anschauen,<br />
zum Beispiel einen Wasserfall. Wenn die Kin<strong>de</strong>r gegen Mittag<br />
mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n, zwei, drei Stun<strong>de</strong>n fahren. Einen schönen Ort >
16<br />
Träume leben<br />
Bist du eine Fee? Hanna erlebt georgische Folklore.<br />
»Hanna hat oft als Tür- und<br />
Herzensöffnerin fungiert. Sie<br />
geht total locker auf Leute zu.«<br />
suchen, an <strong>de</strong>m man das Auto zum Übernachten abstellen kann.<br />
Spielen, die Gegend erkun<strong>de</strong>n. Bei Einbruch <strong>de</strong>r Dunkelheit ins<br />
Bett – in Mittelamerika wur<strong>de</strong> es gegen 18 Uhr dunkel …<br />
Ist das nicht langweilig, wenn ihr mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn ins Bett müsst?<br />
Anna: Wir haben oft noch gebloggt, die Fotos sortiert und die<br />
Erlebnisse sacken lassen. Ich habe diese blaue Stun<strong>de</strong> genossen.<br />
damit wir reinfahren konnten. Die Frau und die Kin<strong>de</strong>r sind<br />
herbeigelaufen, unsere Mädchen bekamen ein Stück Melone, und<br />
wir wur<strong>de</strong>n zum Essen eingela<strong>de</strong>n. So lief das fast immer.<br />
Haben die Mädchen auch Schlagbäume geöffnet?<br />
Thomas: Grenzübergänge waren oft kompliziert. Über die ganzen<br />
Formalitäten, vor allem wegen <strong>de</strong>r Autos, könnten wir ein Buch<br />
schreiben. Wenn gar nichts mehr ging, mussten wir <strong>de</strong>n Baby-<br />
Trumpf ziehen. An <strong>de</strong>r Grenze von <strong>de</strong>r Ukraine nach Rumänien<br />
sollten wir wegen eines Schichtwechsels unbestimmte Zeit<br />
warten. Dann ist Anna mit Hanna auf <strong>de</strong>m Arm noch mal zum<br />
Grenzer und hat ihm freundlich erklärt, dass die Kleine mü<strong>de</strong> und<br />
hungrig sei. Da hat er einfach das Tor für die Diplomatenautos<br />
aufgemacht und uns durchgewinkt.<br />
Wie reagierten die Menschen, wenn ihr mit euren blon<strong>de</strong>n<br />
Mädchen aus <strong>de</strong>m Auto gestiegen seid?<br />
Anna: Sie haben uns immer geholfen, wenn wir nach einem Platz<br />
gefragt haben, wo wir unser Auto für die Nacht hinstellen konnten.<br />
Oft boten sie uns sogar ihren Garten an. Dabei hat Hanna oft<br />
genug als Tür- o<strong>de</strong>r Herzensöffner fungiert. Sie geht total locker<br />
auf Leute zu, hat immer »Hi!« o<strong>de</strong>r »Hola!« gesagt.<br />
Thomas: In Mexiko haben wir mal nach einem Platz zum Übernachten<br />
gesucht. Als wir an einer Farm hielten, kam <strong>de</strong>r Mann mit<br />
<strong>de</strong>r Machete angelaufen. Als ich dann aber mit Hanna auf <strong>de</strong>m<br />
Arm an <strong>de</strong>n Zaun gegangen bin, hat er sofort das Tor aufgemacht,<br />
Welche waren die schönsten Gegen<strong>de</strong>n auf euren Reisen?<br />
Thomas: Das schönste Land <strong>de</strong>r ersten Tour war Georgien. Der<br />
Kaukasus, die Flüsse … Und egal, in welches Dorf wir gekommen<br />
sind, wir wur<strong>de</strong>n immer eingela<strong>de</strong>n. Selbst in vermeintlich unsicheren<br />
Gegen<strong>de</strong>n, wie an <strong>de</strong>r Grenze zu Tschetschenien, funktionierte<br />
das Prinzip, mit <strong>de</strong>m wir überall gut zurechtgekommen<br />
sind: Du musst mit <strong>de</strong>n Leuten re<strong>de</strong>n. »Hallo, wir sind hier; habt<br />
ihr ein Problem damit, wenn wir heute Nacht hier schlafen?« Da<br />
kamen niemals negative Reaktionen. Im Gegenteil. In Georgien<br />
saßen wir keine drei Minuten am Bach, da tauchten Kin<strong>de</strong>r auf<br />
und haben uns Nüsse gebracht o<strong>de</strong>r frisch gefangene Fische. ><br />
Quintic – arcteryx.com
18<br />
Träume leben<br />
»Der Gipsy King von Moldawien hat uns<br />
seine Porzellansammlung gezeigt. Hanna<br />
war eher von <strong>de</strong>n Goldzähnen fasziniert.«<br />
ICH LIEBE NATUR<br />
Ich liebe Performance<br />
Welche war die <strong>de</strong>nkwürdigste Begegnung auf eurer Ostreise?<br />
Thomas: Der Gipsy King von Soroca! Wir hatten gehört, dass in<br />
dieser Stadt in Moldawien eine Romasippe mit einem König leben<br />
soll. Schon von Weitem sah man die riesigen Häuser mit ihren<br />
verzierten Fassa<strong>de</strong>n und gol<strong>de</strong>nen Kuppeln. Die Häuser sind dort<br />
<strong>de</strong>r ganze Stolz <strong>de</strong>r Roma: kaum Möbel drin, aber draußen prunkvoll<br />
bis zum Kitsch. Wie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n wir zum Essen eingela<strong>de</strong>n, als<br />
plötzlich alle aufstan<strong>de</strong>n und einen Mann mit langem weißem<br />
Bart begrüßten: Arthur Cherari, <strong>de</strong>r Romakönig von Moldawien. Er<br />
nahm sogleich Hanna auf <strong>de</strong>n Arm und führte uns durch sein<br />
Haus. Arthur war beson<strong>de</strong>rs stolz auf seine Porzellansammlung –<br />
Hanna war eher von <strong>de</strong>n Goldzähnen <strong>de</strong>r Roma fasziniert.<br />
Was war <strong>de</strong>r Tiefpunkt <strong>de</strong>r ersten Reise?<br />
Anna: Als wir an <strong>de</strong>r russisch-georgischen Grenze erfuhren, dass<br />
wir sie als EU-Bürger nicht überqueren dürfen. Das hieß: 2000<br />
Kilometer wie<strong>de</strong>r zurück fahren, mit einer Fähre das Schwarze<br />
Meer überqueren und von <strong>de</strong>r Türkei nach Georgien einreisen.<br />
Und als ihr dann euer Ziel, das Kaspische Meer, erreicht habt –<br />
war das ein erheben<strong>de</strong>r Moment?<br />
Anna: Wir haben uns eher auf die Rückfahrt gefreut, dank <strong>de</strong>r<br />
Rundtour stand ja noch einiges bevor.<br />
Thomas: Allerdings hatten wir für die komplette Rückfahrt nur<br />
drei Wochen Zeit, sind quer durch die Türkei gedüst. Dann Bulgarien<br />
und Serbien, wo das Auto kaputtging.<br />
Auto kaputt? Was war passiert?<br />
Thomas: Der Wagen lief ständig heiß. Alle paar Kilometer mussten<br />
wir anhalten und warten, bis das Wasser wie<strong>de</strong>r abgekühlt war. Am<br />
letzten Berg vor Belgrad wur<strong>de</strong> es mir zu blöd, wir sind einfach<br />
weitergefahren und mit rauchen<strong>de</strong>m Motor über die Stadtgrenze<br />
gerollt. Danach ist er nie mehr angesprungen.<br />
Wie seid ihr nach Hause gekommen?<br />
Thomas: Unser Auto wur<strong>de</strong> abgeschleppt, sie haben uns in ein<br />
Hotel gebracht, und schon am nächsten Tag ging <strong>de</strong>r Flieger in die<br />
Heimat – <strong>de</strong>m Rückholservice <strong>de</strong>s ADAC sei Dank.<br />
Stichwort Versicherungen: Welche hattet ihr abgeschlossen?<br />
Thomas: Zwei Dinge sind unverzichtbar: ADAC-Mitgliedschaft –<br />
hilft aber nur in Europa – und eine Auslandskrankenversicherung.<br />
Wie war es dann für Hanna, wie<strong>de</strong>r nach Hause zu kommen?<br />
Anna: Aufregend. Sie hatte in Belgrad ihre ersten Schritte gemacht<br />
– als unser Auto nicht mehr lief, begann Hanna zu laufen. Nun<br />
Auch dieser russische Polizist fand Hanna zum Knutschen. startete für sie ein neues Abenteuer: Berlin auf zwei Beinen. ><br />
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Green Shape ist <strong>de</strong>ine Garantie für umweltfreundliche Produkte - aus nachhaltigen Materialien und<br />
ressourcenschonen<strong>de</strong>r Herstellung. Unser Ziel ist das Beste für Mensch und Natur.<br />
VAUDE ist Partner <strong>de</strong>s WWF Deutschland: 1% <strong>de</strong>r Erlöse aus <strong>de</strong>r VAUDE Green Shape Kollektion<br />
fließt direkt in die Naturschutzarbeit <strong>de</strong>s WWF. VAUDE - engagiert für (d)eine lebenswerte Welt.<br />
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20<br />
Träume leben<br />
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in Packs since 1974<br />
Die Mädchen fan<strong>de</strong>n ständig neue Freun<strong>de</strong>. Manche waren groß und haarig.<br />
»Als Mila krank wur<strong>de</strong> und<br />
ein Hurrikan losbrach, ist die<br />
Familie ohne Grenzen an ihre<br />
Grenzen gestoßen.«<br />
Wie seid ihr in Mexiko an ein Auto gekommen?<br />
Thomas: Gran problema! Wir haben uns zwei Wochen lang in Cancún<br />
fast ohne Spanischkenntnisse mit Banken, Autoverkäufern<br />
und Behör<strong>de</strong>n rumgeplagt. Letztlich haben wir einen Chrysler<br />
gefun<strong>de</strong>n, konnten ihn aber nicht auf unseren Namen anmel<strong>de</strong>n.<br />
Dann wur<strong>de</strong> Mila krank, ein Hurrikan fegte über uns hinweg …<br />
Und wann hat euch das Fernweh wie<strong>de</strong>r gepackt?<br />
Anna: Zunächst einmal war ich ja seit <strong>de</strong>r ersten Reise wie<strong>de</strong>r<br />
schwanger. Die ersten Ultraschallbil<strong>de</strong>r von Mila tragen georgische,<br />
armenische und türkische Beschriftung.<br />
Promis benennen ihre Kin<strong>de</strong>r gern nach <strong>de</strong>n Orten, an <strong>de</strong>nen sie<br />
gezeugt wur<strong>de</strong>n. Wie wür<strong>de</strong>n eure Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mnach heißen?<br />
Anna (lacht): Mila wür<strong>de</strong> wohl Balaklawa heißen. Eine wun<strong>de</strong>rschöne<br />
Bucht auf <strong>de</strong>r Krim.<br />
Thomas: Und Hanna könnte Austria heißen – vom Skiurlaub …<br />
Ist die »Familie ohne Grenzen« da an ihre Grenzen gestoßen?<br />
Anna: Ja, da habe ich gezweifelt, ob es richtig ist, was wir hier<br />
machen. Richtig angefangen hat für mich die Reise erst mit <strong>de</strong>r<br />
Fahrt in ein Maya-Dorf im mexikanischen Dschungel.<br />
Wie haben sich die bei<strong>de</strong>n Reisen unterschie<strong>de</strong>n?<br />
Thomas: Die erste Reise war vom Gefühl her die totale Freiheit. Da<br />
sind wir einfach drauflosgefahren und stehen geblieben, wo es<br />
uns gera<strong>de</strong> gefiel.<br />
Anna: Dagegen haben wir vor allem in Guatemala gezielt nach<br />
Familien Ausschau gehalten und sie gefragt, ob wir uns bei ihnen<br />
hinstellen können. Denn in Guatemala trägt fast je<strong>de</strong>r Mann ein<br />
Gewehr. Eines Abends liefen Männer mit Pumpguns vor unserem<br />
Hostel rum und telefonierten hektisch. Da hatte ich echt Angst.<br />
Letztlich sind wir raus und haben sie direkt gefragt: »Seid ihr<br />
gefährlich?« Sie antworteten: »Nicht für euch und nicht hier.«<br />
Umso faszinieren<strong>de</strong>r war für mich in Mittelamerika die Begegnung<br />
mit Mennoniten. Die leben in Belize völlig abgeschie<strong>de</strong>n,<br />
streng evangelisch, ohne Strom, fast wie vor 100 Jahren!<br />
Wie fiel dann die Wahl auf Mittelamerika?<br />
Thomas: Auf <strong>de</strong>m Osttrip haben wir Geschmack daran gefun<strong>de</strong>n,<br />
mit relativ kurzen Wegen durch möglichst viele Län<strong>de</strong>r zu reisen,<br />
weil das viele Kulturen und verschie<strong>de</strong>ne Menschen be<strong>de</strong>utet.<br />
Das funktioniert auch in Mittelamerika, und zwar ganz ohne Visa.<br />
Unser Ziel war, grob gesagt, von Mexiko über Belize, Guatemala,<br />
Honduras, Nicaragua und Costa Rica nach Panama zu fahren. ><br />
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22<br />
Träume leben<br />
Thomas: Wir sind mitten in ihr Dorf gefahren, wo ich einen alten<br />
Mann ansprach, ob wir über Nacht vor ihrem Gemein<strong>de</strong>haus stehen<br />
bleiben dürfen. Es war so nett zu beobachten, wie vor allem<br />
die Frauen und Kin<strong>de</strong>r zwischen Schüchternheit und Neugier<strong>de</strong><br />
hin- und hergerissen waren. So tauchten am Abend mehrmals<br />
Kerzen auf, weil sie ganz zufällig etwas zum Briefkasten am<br />
Gemein<strong>de</strong>haus bringen mussten … So kamen wir ins Gespräch.<br />
Anna: Sie waren ziemlich schockiert, als sie erfuhren, dass wir bei<br />
Hannas Geburt noch nicht verheiratet waren.<br />
Wie hat Hanna ihre zweite Reise erlebt?<br />
Anna: Sie konnte noch mehr auf Leute zugehen. Aber sie hat ihre<br />
Kin<strong>de</strong>rgartenfreun<strong>de</strong> vermisst. Das hatten wir unterschätzt.<br />
»Das tägliche Leben auf<br />
unseren Reisen war billiger<br />
als zu Hause in Berlin.«<br />
Es ist ein langer steiniger Weg bis ans Kaspische Meer.<br />
Da nimmt man auch mal eine einheimische Familie mit.<br />
Und verlief die Entwicklung bei Mila ähnlich?<br />
Anna: Nein, ganz an<strong>de</strong>rs. Mila ist total schüchtern und hat immer<br />
geweint, wenn sie jemand auf <strong>de</strong>n Arm nehmen wollte.<br />
Ihr wart ja auch Weihnachten unterwegs. Wie habt ihr gefeiert?<br />
Thomas: Ein Fiasko. Wir wollten am 24. auf eine Insel vor <strong>de</strong>r<br />
Küste von Belize. Morgens, bei <strong>de</strong>r Fahrt in die Hafenstadt, versagten<br />
die Bremsen. Komplett! Zum Glück war es eine einsame,<br />
gera<strong>de</strong> Straße, und ich konnte <strong>de</strong>n Wagen ausrollen lassen. Im<br />
nächsten Dorf haben wir <strong>de</strong>n Schlauch wie<strong>de</strong>r angeschraubt. So<br />
kamen wir nachmittags in Belize-Stadt an, haben auf die Schnelle<br />
in einem Ramschla<strong>de</strong>n ein paar Plastikgeschenke für die Kin<strong>de</strong>r<br />
gekauft. Danach mit <strong>de</strong>r letzten Fähre auf die Insel.<br />
Anna: Unser gebuchtes Hostelzimmer war besetzt. Im nächsten<br />
Hostel: Bettwanzen. Dann endlich ein Zimmer gefun<strong>de</strong>n. Ins Internetcafé,<br />
um mit meinen Eltern zu skypen. Je<strong>de</strong> Verbindung<br />
brach nach wenigen Sekun<strong>de</strong>n ab. In ein an<strong>de</strong>res Internetcafé<br />
gegangen, dort erfahren, dass die Telekommunikations-Gesellschaft<br />
Skype blockiert, damit die Leute mehr telefonieren. Dann<br />
waren die Kin<strong>de</strong>r hungrig und mü<strong>de</strong> – schöne Bescherung …<br />
Gab es für euch in Mittelamerika wenigstens ein Happy End?<br />
Anna: Im Gegenteil. Wir waren gera<strong>de</strong> in Honduras angekommen,<br />
als ich eine E-Mail erhielt, dass mein Vater gestorben ist. Die<br />
einzige Möglichkeit bestand darin, zurück nach Cancún zu fahren.<br />
Teilweise waren wir Tag und Nacht unterwegs, mit zig Problemen<br />
an <strong>de</strong>n Grenz übergängen. Der mexikanische Händler, auf <strong>de</strong>n das<br />
Auto zu gelassen war, hat es uns zum Glück für 4000 Euro abgekauft<br />
und uns sogleich zum Flughafen gefahren.<br />
Tom: Nach Panama hätten wir es eh nicht geschafft. Statt <strong>de</strong>r<br />
acht Län<strong>de</strong>r haben wir vier gesehen, das war eindrucksvoll genug.<br />
Globetrotter hat eure Mittelamerika-Reise mit Ausrüstung unterstützt.<br />
Konntet ihr die Sachen gut gebrauchen?<br />
Thomas: Oh ja! Das Hilfreichste war die Kin<strong>de</strong>rkraxe von Deuter.<br />
Ich kann je<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r mit Babys die Welt erkun<strong>de</strong>t, nur zu einer<br />
hochwertigen Kraxe raten. Dadurch ist man wun<strong>de</strong>rbar beweglich.<br />
Ein bisschen Luxus darf also sein – kommt eine mehrmonatige<br />
Familienreise nicht eh ganz schön teuer?<br />
Thomas: Die Versicherungen und eventuell die Flüge, das geht<br />
ins Geld. Aber wenn du wie wir im Auto o<strong>de</strong>r in günstigen Hostels<br />
übernachtest, ist das Leben vor Ort billiger als in Deutschland.<br />
Und wir hatten ja auch Einnahmen, nämlich die Untermiete für<br />
unsere Zimmer in Berlin, Kin<strong>de</strong>rgeld und Elterngeld.<br />
Wann kommt das nächste Kind?<br />
Anna: Eine moldawische Romafrau hat uns 20 Kin<strong>de</strong>r wahr gesagt.<br />
Aber ich habe mit zweien schon bei<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong> voll zu tun.<br />
Und wollt ihr nicht mal einen normalen Familienurlaub machen?<br />
Vielleicht im All-inclusive-Hotel mit Kin<strong>de</strong>rbetreuung?<br />
Anna: Was für eine verrückte I<strong>de</strong>e!<br />
<<br />
Von Auto bis Win<strong>de</strong>ln: Anna und Thomas Alboth verraten die sieben<br />
wichtigsten Tipps fürs Reisen mit kleinen Kin<strong>de</strong>rn: 4-seasons.<strong>de</strong>/family.<br />
© <strong>2012</strong> adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered tra<strong>de</strong>marks of the adidas Group. christian.pfanzelt<br />
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schwierigem Untergrund schnell unterwegs bist.<br />
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24 Aktuell<br />
Aktuell 25<br />
Aktuell<br />
<strong>Winter</strong> <strong>2012</strong><br />
Eine Aka<strong>de</strong>mie für Globetrotter<br />
Diese Computersimulation zeigt das angeschlossene Hotel mit seinen 30 Zimmern.<br />
Zentrum für Naturfreun<strong>de</strong>, Erlebnishungrige und Wissensdurstige, für Gruppen, Genießer, Firmen und Familien<br />
– all das wird die Globetrotter-Aka<strong>de</strong>mie in Schleswig-Holstein. Mit Hotel, Restaurant und vielen Attraktionen.<br />
Im August legte Globetrotter-Geschäftsführer<br />
Andreas Bartmann <strong>de</strong>n Grundstein<br />
auf <strong>de</strong>m acht Hektar großen Areal in <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> Ascheffel, direkt am 98,4 Meter<br />
hohen Aschberg. Dieser Beinahe-Einhun<strong>de</strong>rter<br />
ist von jeher ein Ausflugsziel, blickt<br />
man an klaren Tagen doch bis zur Ostsee.<br />
105 Kilometer nördlich <strong>de</strong>r Hamburger<br />
Firmenzentrale baut Globetrotter für gut<br />
elf Millionen Euro eine Outdoor-Aka<strong>de</strong>mie,<br />
die ab Sommer 2013 nicht nur zur Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r eigenen Mitarbeiter dienen soll.<br />
Auch die Kun<strong>de</strong>n können hier Kurse absolvieren.<br />
Direkt neben <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> mit<br />
<strong>de</strong>n Seminar räumen entsteht ein 28 Meter<br />
hoher und frei zugänglicher Aussichtsturm<br />
mit Kletterwand an <strong>de</strong>r Rückseite.<br />
In <strong>de</strong>m angeschlossenen Viersternehotel<br />
»Aschberg Lodge« mit 30 Zimmern<br />
können sich zum Beispiel Firmenbelegschaften<br />
einmieten, um beim Segeln o<strong>de</strong>r<br />
in einem nahegelegenen Hochseilgarten<br />
<strong>de</strong>n Zusammenhalt zu stärken. Familien<br />
fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Umgebung viele Freizeitmöglichkeiten<br />
wie Pad<strong>de</strong>ln, Reiten o<strong>de</strong>r<br />
Radfahren. Zur Aka<strong>de</strong>mie gehört neben<br />
<strong>de</strong>n Neubauten, die vom Globetrotter-<br />
Stamm architekten Holger Moths entworfen<br />
wur<strong>de</strong>n, auch ein Jugendgästehaus<br />
zum Beispiel für Schulklassen.<br />
Das gastronomische Angebot, das auch<br />
Tagesausflüglern offensteht, umfasst ein<br />
Bistro mit kleinen Speisen sowie das<br />
Restaurant »Campfire«. Es tischt hochwertige<br />
regionale und saisonale Spezialitäten<br />
auf und verfügt über 80 Außenplätze.<br />
Das Campfire und die Aschberg<br />
Lodge bieten sich auch für Familienfeiern<br />
an – wenn Globetrotter heiraten … <<br />
Grundsteinlegung mit Globetrotter-Geschäftsführer Andreas Bartmann (l.).<br />
Foto: Achim Messerschmidt<br />
Wo die Aka<strong>de</strong>mie entsteht, stand bis 1918 schon mal ein Aussichtsturm: <strong>de</strong>r Kaiser-Wilhelm-Turm.<br />
Computersimulationen: Prof. Moths Architekten
26<br />
Aktuell<br />
explore mother nature<br />
finsi<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
Was draußen wirklich hilft<br />
Es gehört in je<strong>de</strong>n Rucksack. Aber Erste-Hilfe-Set ist nicht gleich Erste-Hilfe-Set. Anhand<br />
<strong>de</strong>r First-Aid-Taschen von Tatonka lässt sich erklären, worauf Outdoorer achten sollten.<br />
Fotos: Tatonka<br />
Tatonka hat Erste-Hilfe-Sets speziell<br />
für <strong>de</strong>n Outdooreinsatz entwickelt.<br />
Die schwäbische Firma hat sich von<br />
<strong>de</strong>r Outdoorschule Süd e. V. beraten<br />
lassen. Dieser Verein gibt seit vielen<br />
Jahren Erste- Hilfe-Kurse, dabei hat <strong>de</strong>r<br />
Vorstand René Kieselmann festgestellt:<br />
»Egal von welcher Firma, die Erste-Hilfe-<br />
Sets waren medizinisch nicht sinnvoll<br />
zusammengestellt. Wir haben <strong>de</strong>shalb mit<br />
Tatonka bei je<strong>de</strong>m Bestandteil überlegt:<br />
Wie können wir ihn für <strong>de</strong>n Outdoorgebrauch<br />
optimieren.« Schließlich braucht<br />
man in <strong>de</strong>r Natur an<strong>de</strong>re Hilfsmittel als<br />
etwa im Haushalt o<strong>de</strong>r im Auto.<br />
Nun haben die First-Aid-Taschen von<br />
Tatonka zum Beispiel eine kräftigere<br />
Schere. In <strong>de</strong>r Tabelle rechts fin<strong>de</strong>n Sie<br />
weitere Elemente, die ein gutes Outdoorset<br />
von einem Billigpäckchen o<strong>de</strong>r von einer<br />
Hausapotheke unterschei<strong>de</strong>n. Bei Globetrotter<br />
gibt es Tatonka-Outdoorkits in vier<br />
Größen: Basic (29,95 €, auch wasserdicht<br />
erhältlich), Compact (39,95 €), Complete<br />
(49,95 €) und Advanced (94,95 €).<br />
Aber nicht <strong>de</strong>r Einsatzbereich macht <strong>de</strong>n<br />
Unterschied, erklärt René Kieselmann:<br />
»Ob ich beim Wan<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r beim Radfahren<br />
hinfalle – letztlich sind die Erste-<br />
Hilfe-Maßnahmen gleich.« Alle genannten<br />
Tatonka-Sets sind vollständig und outdoorgerecht<br />
ausgestattet. Bei <strong>de</strong>r Größenwahl<br />
entschei<strong>de</strong>n lediglich die Länge <strong>de</strong>r Tour<br />
Erste-Hilfe-Set für <strong>de</strong>n Outdooreinsatz<br />
• Mit <strong>de</strong>n sterilen Verbandpäckchen kann man<br />
eine optimale Wundversorgung sicherstellen.<br />
• Die Schere schnei<strong>de</strong>t problemlos auch festen<br />
Stoff, z. B. wenn man eine Hose aufschnei<strong>de</strong>n<br />
muss, um eine Wun<strong>de</strong> freizulegen.<br />
• Das Sporttape eignet sich zur Vorbeugung gegen<br />
Blasen und Fixierung von Verbandstoffen.<br />
• Das Dreiecktuch aus reißfestem Stoff kann<br />
auch zum Kühlen von Verbrennungen<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n und eignet sich als<br />
Tragering zum Transport eines Verletzten.<br />
und die Anzahl <strong>de</strong>r Teil nehmer: Je länger<br />
und zahlreicher, <strong>de</strong>sto mehr Material muss<br />
mit.<br />
Dank <strong>de</strong>r transparenten Fächer muss man<br />
nicht lange suchen. Und sollte Ihr Erste-<br />
Hilfe-Kurs schon eine Weile her sein: Ein<br />
Spickzettel veranschaulicht Schritt für<br />
Schritt, was im Notfall zu tun ist. <<br />
Gewöhnliches Erste-Hilfe-Set<br />
• Mullbin<strong>de</strong>n sind ungeeignet, da hier die sterile<br />
Wundauflagefläche fehlt und sie oft nicht<br />
elastisch sind. Auch ist ihre richtige Verwendung<br />
wesentlich komplizierter.<br />
• Kleine o<strong>de</strong>r billige »DIN-Scheren«, wie man<br />
sie im Verbandkasten fin<strong>de</strong>t, sind für die Erste<br />
Hilfe weitgehend ungeeignet.<br />
• Billiges Rollenpflaster klebt nicht richtig und<br />
macht eine Blase oft noch schlimmer.<br />
• Dreiecktücher aus Vlies nehmen kaum<br />
Wasser auf und reißen bei Belastung.<br />
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wie Du selbst!<br />
Auf <strong>de</strong>r Website tatonka.com erklären Filme die Erste-Hilfe-Sets. Weitere Tipps: 4-seasons.tv/film/erste-hilfe-outdoor.<br />
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28<br />
Aktuell<br />
KAJKA<br />
Alles Gore-Tex, o<strong>de</strong>r was?<br />
Textilspezialist Gore hat die Namen gebung<br />
seiner wasserdichten Outdoormaterialien<br />
vereinfacht. Aus fünf Kategorien wur<strong>de</strong>n drei.<br />
Performance Shell<br />
Soft Shell<br />
Paclite Shell<br />
Pro Shell<br />
Active Shell<br />
Ergonomisch, strapazierfähig und gespickt<br />
mit Funktionen.<br />
Seit <strong>de</strong>r Einführung von Active Shell 2011 gab es allein<br />
bei Outdoor- und Sportbekleidung fünf verschie<strong>de</strong>ne wasserdichte<br />
Laminate aus <strong>de</strong>m Haus Gore: Gore-Tex Soft<br />
Shell, das 2,5-lagige Paclite Shell sowie die dreilagigen<br />
Laminate Performance Shell, Pro Shell und eben Active<br />
Shell. Aus fünf mach drei – künftig spricht Gore nur noch<br />
von folgen<strong>de</strong>n Produktklassen: »Gore-Tex Pro«, »Gore-Tex<br />
Active« und »Gore-Tex Produkte« (Basislinie, in <strong>de</strong>r drei<br />
Shells zusammengefasst wur<strong>de</strong>n). Alle drei Kategorien<br />
erheben <strong>de</strong>n Anspruch, dauerhaft wasser- und winddicht<br />
sowie atmungsaktiv zu sein. Mit <strong>de</strong>n neuen Namen möchte<br />
Gore <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nblick auf die Anwendungsbereiche<br />
schärfen: Active für Leicht-und-schnell-Aktivitäten wie<br />
Trailrunning; Pro für extreme Materialbelastungen wie<br />
beim Eisklettern; und die Gore-Tex-Produkte für Otto-<br />
Normal-Aktivitäten wie Wan<strong>de</strong>rn. Bei <strong>de</strong>n nicht wasserdichten<br />
Produkten aus <strong>de</strong>m Haus Gore än<strong>de</strong>rt sich nichts.<br />
Beispielsweise heißt Windstopper weiter Windstopper. <<br />
GORE-TEX ®<br />
Produkte<br />
z. B.: Marmot Spire<br />
Jacket (369,95 €)<br />
GORE-TEX ®<br />
Pro Produkte<br />
z. B.: Mountain<br />
Equipment Minaret<br />
Jacket (349,95 €)<br />
GORE-TEX ®<br />
Active Produkte<br />
z. B.: Arc’teryx Alpha<br />
FL Jacket (449,95 €)<br />
Seit Fjällräven vor mehr als 50 Jahren<br />
gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, haben wir einige revolutionäre<br />
Rucksäcke hervorgebracht.<br />
Heute setzten wir unsere stolze<br />
Tradition fort. Eine <strong>de</strong>r letzten Entwicklungen<br />
ist <strong>de</strong>r Kajka. Dieser<br />
hochfunktionelle und ergonomisch<br />
angepasste Rucksack ist perfekt für<br />
Trekkingtouren und Reisen und hat<br />
ein ganzes System von Entlastungspunkten.<br />
Da sich Körperbau und<br />
Größe bei Männern, Frauen und<br />
Kin<strong>de</strong>rn unterschei<strong>de</strong>n, haben wir<br />
unterschiedliche Mo<strong>de</strong>lle entwickelt.<br />
Teste ihn und du wirst sehen warum!<br />
2011<br />
Gear of the Year<br />
2. PLATZ<br />
Rucksäcke<br />
FJÄLLRÄVEN<br />
KAJKA 75<br />
Weniger Verpackung, mehr Inhalt!<br />
Das kleinste Ozone-Mo<strong>de</strong>ll darf sogar ins Handgepäck.<br />
Foto: Osprey<br />
Bevor Sie am Gepäck sparen,<br />
nehmen Sie lieber einen<br />
leichteren Trolley. Wie die<br />
neuen Mo<strong>de</strong>lle von Osprey.<br />
Je nach Volumen nennen sich die drei<br />
neuen Trolleys Ozone 36, 46 und 80.<br />
Selbst <strong>de</strong>r größte <strong>de</strong>r Ozone-Brü<strong>de</strong>r bringt<br />
nur 2,18 Kilo Eigengewicht auf die Flughafenwaage.<br />
Der Ozone 36 (weit unter<br />
zwei Kilo) geht dank seiner kompakten<br />
Maße als Handgepäck (nach IATA) durch.<br />
Leicht, aber stabil: Die Ozones sind an<br />
kritischen Stellen verstärkt. Leicht, aber<br />
funktionell: dank ergonomischem Handgriff,<br />
abschließbarem Reißverschluss und<br />
vielen weiteren cleveren Details. Als einer<br />
<strong>de</strong>r wenigen Händler in Deutschland führt<br />
Globetrotter Ausrüstung alle drei Ozone-<br />
Mo<strong>de</strong>lle. Auch an <strong>de</strong>n Preisen wird sich<br />
niemand verheben: 119,95, 139,95 und<br />
159,95 Euro. <<br />
Mit einem guten Rucksack kannst du die Natur<br />
besser genießen! Mehr Auswahl fin<strong>de</strong>st du unter:<br />
www.fjallraven.<strong>de</strong><br />
Hier fin<strong>de</strong>st du <strong>de</strong>n Händler in <strong>de</strong>iner Nähe:<br />
Kajka Junior 20L<br />
Gewicht 890g, Preis: 89,95 €<br />
Material: Vinylon F<br />
Kajka Herren 75L<br />
Gewicht: 3050g, Preis: 299,95 €<br />
Kajka Damen 65L<br />
Gewicht: 2900g, Preis: 289,95 €<br />
01067 Dres<strong>de</strong>n Globetrotter Ausrüstungen 01277 Dres<strong>de</strong>n Pik Ardie 04103 Leipzig Tapir 08056 Zwickau Der Navigator 10179 Berlin Camp4 10437 Berlin Der Aussteiger 12165 Berlin Globetrotter Ausrüstungen 12459<br />
Berlin Peak 18055 Rostock Nordcamp 22305 Hamburg Globetrotter Ausrüstungen 23552 Lübeck Globecamp 24103 Kiel Reiseshop 24103 Kiel Unterwegs 24105 Kiel Extratour 24937 Flensburg TUM-Trekking&mehr 26122<br />
Ol<strong>de</strong>nburg Unterwegs 26382 Wilhelmshaven Unterwegs Reiseausrüstung 26441 Jever Draußen Unterwegs 26603 Aurich Draußen Unterwegs 28195 Bremen Quo Vadis - Alles für <strong>de</strong>n Rucksack 28195 Bremen Unterwegs<br />
Orange 28195 Bremen Unterwegs Trekking&mehr 29221 Celle Unterwegs 29556 Su<strong>de</strong>rburg Wildnissport 30159 Hannover Blue Sky 30159 Hannover Sachen für Unterwegs 32423 Min<strong>de</strong>n Weltenbummler 32791 Lage Hund<br />
& Halter 33428 Greffen Outdoor Shop Fjällräven 33602 Bielefeld Globetrotter Camp 33602 Bielefeld Unterwegs 35037 Marburg Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 35390 Gießen Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 36037 Fulda Auf&Davon<br />
Bergsport 37671 Höxter Unterwegs 38100 Braunschweig Sachen für Unterwegs 40210 Düsseldorf Terrific.<strong>de</strong> 40223 Düsseldorf Sack & Pack 41747 Viersen Camping Hammans 41812 Erkelenz Weltenbummler 44135 Dortmund<br />
Magic Mount 45131 Essen Insi<strong>de</strong>r-Traveller 45475 Mülheim a.d.R. Intersport Profimarkt Mülheim 45549 Sprockhövel Die Berghütte 45721 Haltern am See Nelke Outdoor 45891 Gelsenkirchen Trekking Star 46286<br />
Dorsten Up &Away 47051 Duisburg Watzmann La<strong>de</strong>n 47533 Kleve Intersport Profimarkt Kleve 48143 Münster Bergsport Sun<strong>de</strong>rmann 48143 Münster Terracamp 48143 Münster Unterwegs Outdoor 48153 Münster Rucksack<br />
Oase 48163 Münster Terracamp 48653 Coesfeld Nelke Outdoor 49074 Osnabrück Bewatrek 49377 Vechta Rucksack.<strong>de</strong> 50667 Köln Globetrotter Ausrüstungen 50679 Köln-Deutz Blackfoot Outdoor 52062 Aachen Sport<br />
Gruber 52062 Aachen Sport Spezial 53111 Bonn Steppenwolf 53119 Bonn Globetrotter Ausrüstungen 53879 Euskirchen Outdoor- Hauschke 53937 Schlei<strong>de</strong>n Sport Team 55116 Mainz Sine, <strong>de</strong>r außergewöhnliche Ausrüster<br />
57072 Siegen Feinbier unterwegs 57299 Burbach PM Outdoor 57462 Olpe-Dahl Buchen`s GmbH 58332 Schwelm Out Fit 58706 Men<strong>de</strong>n Magic Mount 58710 Men<strong>de</strong>n Querweltein Men<strong>de</strong>n 59755 Arnsberg-Neheim Wind &<br />
Wetter 59955 <strong>Winter</strong>berg Peter O. 842 64289 Darmstadt Kleine Fluchten 70173 Stuttgart Woick Travel Store 70174 Stuttgart LARCA Sportartikel 70794 Fil<strong>de</strong>rstadt Woick Travel Center 72138 Kirchentellinsfurt Bergfreun<strong>de</strong><br />
73728 Esslingen Wan<strong>de</strong>rvogel 74366 Kirchheim/N. Herzog 79102 Freiburg Sport Kiefer 80331 München Sport Schuster 80333 München Därr Expeditionsservice 83734 Hausham Bekleidungshaus Danzer 85049 Ingolstadt<br />
Sport In 88131 Lindau Wesarg´s Company 89129 Langenau SüdWest 92237 Sulzbach-Rosenb. Sportcamp Kanu&Trekking 92421 Schwandorf Stöckl - Der Outdoorla<strong>de</strong>n 93047 Regensburg Cancu 93086 Wörth Der Ausrüster<br />
94032 Passau Ausrüster 94032 Passau Pritz Globetrotter 94315 Straubing Ausrüster
30 Aktuell<br />
Aktuell 31<br />
Die Globetrotter-Chefs Thomas Lipke (l.) und Andreas Bartmann (r.) überreichten Herbert Horelt die Auszeichnung.<br />
Foto: Michael Neumann<br />
Größen und Farben von Saisonanfang bis<br />
Saisonen<strong>de</strong> verfügbar. Das ist logistisch<br />
sehr anspruchsvoll, neben <strong>de</strong>r Produktion<br />
spielen ja auch Transportwege o<strong>de</strong>r die<br />
Zulieferer wie Gore-Tex eine Rolle. Nur ein<br />
Fehler in <strong>de</strong>r Kette, und du bist zu spät …<br />
Vom »Lieferanten <strong>de</strong>s Jahres« wird auch<br />
Kulanz und Kun<strong>de</strong>nfreundlichkeit gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Was heißt das konkret?<br />
Dass man Wünsche und Probleme sofort<br />
angeht. Berechtigte Reklamationen wer<strong>de</strong>n<br />
im La<strong>de</strong>n anstandslos umgetauscht<br />
und an uns zur Untersuchung weiter gereicht.<br />
Auch bei Grenzfällen wie normalem<br />
Verschleiß entschei<strong>de</strong>n wir meist zugunsten<br />
<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n. Und wenn jemand seine<br />
Lieblingsjacke aufgerissen hat, reparieren<br />
wir diese gern zum Selbstkostenpreis.<br />
Haglöfs bestückt aktuell die Son<strong>de</strong>rfläche<br />
<strong>de</strong>r Filiale Dres<strong>de</strong>n und ab März 2013 die<br />
in München. Was habt ihr davon?<br />
Stark auch in<br />
Rucksäcken:<br />
die schwedische<br />
Marke<br />
Haglöfs.<br />
Wir können eine breitere Palette zeigen<br />
und das Gesamtkonzept <strong>de</strong>r Marke Haglöfs<br />
auf einen Blick präsentieren. Außer<strong>de</strong>m<br />
wird Haglöfs Deutschland 2013 zehn<br />
Jahre alt, Haglöfs Schwe<strong>de</strong>n 2014 sogar<br />
100 Jahre. Es gibt also einiges zu feiern!<br />
Vor zwei Jahren wur<strong>de</strong> Haglöfs vom japanischen<br />
Sportkonzern Asics übernommen.<br />
Kriegen das auch die Kun<strong>de</strong>n zu spüren?<br />
Die Haglöfs-Story: 4-seasons.<strong>de</strong>/magazinartikel/die-hagloefs-story-weniger-ist-mehr.<br />
Im Allgäu daheim<br />
Herbert Horelt (48) stammt<br />
aus <strong>de</strong>m Allgäu und ist ein<br />
Urgestein <strong>de</strong>r Outdoorbranche.<br />
Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Standorts für<br />
Haglöfs Deutschland hat <strong>de</strong>r<br />
Ski- und Kajakfahrer nicht lange überlegt: In Kempten<br />
liegen Berge, Seen und Flüsse vor <strong>de</strong>r Haustür.<br />
Haglöfs arbeitet operativ weiterhin unabhängig,<br />
profitiert aber bei <strong>de</strong>r Produktion<br />
und vom Know-how. Ein schönes Beispiel<br />
sind unsere Trailrunningschuhe: Bei<br />
Haglöfs arbeiten weltweit 150 Mitarbeiter,<br />
bei Asics <strong>de</strong>utlich mehr Leute allein an<br />
<strong>de</strong>m Thema Laufsohle. Da haben wir uns<br />
natürlich gern ein paar Tipps geholt. Wenn,<br />
dann macht sich die Partnerschaft positiv<br />
bemerkbar.<br />
<<br />
»Es gibt einiges zu feiern«<br />
Der Globetrotter-Preis »Lieferant <strong>de</strong>s Jahres« ist in <strong>de</strong>r Branche begehrt, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n aber eher unbekannt.<br />
Dabei profitieren sie am meisten vom perfekten Service und <strong>de</strong>r guten Zusammenarbeit hinter <strong>de</strong>n<br />
Kulissen. 4-<strong>Seasons</strong> sprach mit Herbert Horelt, Deutschland-Chef von Haglöfs und Preisträger <strong>2012</strong>.<br />
Herbert, während <strong>de</strong>r Outdoor-Messe in<br />
Friedrichshafen erschien eine 20-köpfige<br />
Delegation von Globetrotter am Haglöfs-<br />
Stand und gratulierte dir unter tosen<strong>de</strong>m<br />
Applaus. Du schienst etwas verdattert …<br />
Allerdings. Ich war sehr erfreut, dass<br />
unsere Bemühungen Früchte tragen.<br />
»Lieferant <strong>de</strong>s Jahres« wird man bei<br />
Globetrotter nicht einfach so, die Zusammenarbeit<br />
muss langfristig und auf<br />
sämtlichen Ebenen stimmen.<br />
Dabei gibt es Haglöfs Deutschland noch<br />
gar nicht so lange …<br />
Haglöfs ist eine schwedische Traditionsfirma,<br />
doch die Haglöfs Deutschland<br />
GmbH ist erst 2003 gestartet, um die<br />
<strong>de</strong>utschen und österreichischen Sportund<br />
Outdoorfachhändler zu betreuen.<br />
Heute ist Deutschland <strong>de</strong>r wichtigste<br />
Exportmarkt für Haglöfs. Die Globetrotter-<br />
Auszeichnung zeigt, dass wir einen guten<br />
Job machen. Da darf man schon stolz sein.<br />
Was muss man beson<strong>de</strong>rs gut machen, um<br />
»Lieferant <strong>de</strong>s Jahres« zu wer<strong>de</strong>n?<br />
Die richtigen Produkte müssen zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort sein. Klingt<br />
banal, ist aber zuweilen recht knifflig.<br />
Fangen wir mal von vorn an …<br />
Der Vorlauf beträgt bis zu zwei Jahre. Am<br />
Anfang steht die Produktentwicklung, es<br />
wer<strong>de</strong>n Prototypen gebaut und getestet,<br />
etwa von <strong>de</strong>n »Haglöfs Friends«, darunter<br />
sind Bergsteiger, Profiskifahrer und Expeditionsmitglie<strong>de</strong>r.<br />
Vieles wird geän<strong>de</strong>rt und<br />
verbessert, bis man schließlich die Muster<br />
<strong>de</strong>n Händlern vorstellt. Die entschei<strong>de</strong>n<br />
dann etwa ein halbes Jahr vor Verkaufsstart,<br />
was sie ins Sortiment nehmen.<br />
Ein aufregen<strong>de</strong>r Termin, o<strong>de</strong>r?<br />
In <strong>de</strong>r Tat. Wir haben natürlich eine<br />
Vorstellung, welche Kollektionsteile ausgewählt<br />
wer<strong>de</strong>n, jedoch sind oft Produkte<br />
in <strong>de</strong>r Auswahl, die wir an<strong>de</strong>rs eingeschätzt<br />
hätten. Da hilft die große Erfahrung <strong>de</strong>s<br />
Globetrotter-Einkaufsteams ungemein.<br />
Die bestellte Ware wird dann produziert?<br />
Sogar noch einiges mehr, um die Warenverfügbarkeit<br />
bestmöglich sicherzustellen.<br />
Für Globetrotter halten wir immer eine<br />
gewisse Reserve parat, damit die Kun<strong>de</strong>n<br />
bei besserem Abverkauf nicht vor leeren<br />
Regalen stehen. Im I<strong>de</strong>alfall sind sämtliche<br />
DER NEUE SUMMIT<br />
KATALOG 2013<br />
Im Oktober eröffnet <strong>de</strong>r DAV Summit Club wie<strong>de</strong>r<br />
die alpine <strong>Winter</strong>saison sowie das Bergjahr 2013.<br />
Unser neuer Katalog erscheint Anfang Oktober.<br />
Bestellen Sie jetzt <strong>de</strong>n Katalog auf unserer Webseite<br />
o<strong>de</strong>r per Telefon unter 089 / 642 40-0.<br />
Ent<strong>de</strong>cken Sie zahlreiche neue Programme<br />
weltweit und in <strong>de</strong>n Alpen. Wir haben wie<strong>de</strong>r<br />
Reisen in bester Summit Qualität aufgelegt.<br />
Sensibler Umgang mit <strong>de</strong>r Natur und ein<br />
vorbildliches Sicherheitskonzept prägen die<br />
Programme. Bestens ausgebil<strong>de</strong>te Bergführer<br />
und Reiseleiter begleiten Sie auf <strong>de</strong>n Reisen.<br />
DAV Summit Club Gmb<br />
Bergsteigerschule <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Alpenvereins<br />
Am Perlacher Forst 186<br />
81545 München<br />
Telefon +49 89 64240-0<br />
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30.11.<strong>2012</strong>
32<br />
Aktuell<br />
www.buff.<strong>de</strong><br />
Fotowettbewerb, Run<strong>de</strong> 12:<br />
»Indian Summer«<br />
Bunte Blätter, klares Licht: Bevor <strong>de</strong>r <strong>Winter</strong> das Heft in die kalte Hand nimmt, versetzt uns <strong>de</strong>r<br />
Altweiber sommer noch einmal in einen wahren Farbenrausch. Hier sind die besten Bil<strong>de</strong>r unserer Leser.<br />
2.<br />
Platz<br />
Indian Summer XXS: Auch Blatt und<br />
Eichel zeigen <strong>de</strong>n Herbst von seiner<br />
schönsten Seite. Foto: Ben Vetter<br />
»Das Motto hätte man im Makrobereich nicht<br />
besser treffen können. Mit <strong>de</strong>r Eichel, als<br />
Frucht <strong>de</strong>s Herbstes, und <strong>de</strong>m bunten Laub<br />
ist <strong>de</strong>m Fotografen eine Komposition gelungen,<br />
die keiner Worte bedarf und das Thema<br />
umfassend beschreibt.«<br />
Sebastian Lüke, Redaktion 4-<strong>Seasons</strong><br />
1.<br />
Platz<br />
Goldrausch vor <strong>de</strong>r Bergkette Dallas Divi<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Rocky Mountains, Colorado, USA. Foto: Isa Platzer<br />
»Wer <strong>de</strong>n echten Indian Summer erleben will, muss<br />
nach Nordamerika, das weiß scheinbar auch Isa Platzer.<br />
Mit ihrem Foto hat sie die Stimmung in <strong>de</strong>n Rockies<br />
perfekt festgehalten. Die verschie<strong>de</strong>nen Farbräume<br />
gebe n <strong>de</strong>m Bild Struktur und Tiefe und bringen <strong>de</strong>n<br />
nahtlosen Übergang <strong>de</strong>r Jahreszeiten eindrucksvoll auf<br />
<strong>de</strong>n Punkt. Gratulation zu dieser Aufnahme!«<br />
<br />
Philip Baues, Redaktion 4-<strong>Seasons</strong><br />
3.<br />
Platz<br />
Schöner Rücken kann auch entzücken.<br />
Im Farbenmeer, an einem nicht<br />
genannten Ort. Foto: Fritz Gottschalk<br />
BUFF® is a registered tra<strong>de</strong>mark property of Original Buff, S.A. (Spain)<br />
Nächster Fotowettbewerb:<br />
»<strong>Winter</strong>-Träume leben«<br />
Sie träumen am liebsten im Iglu? Von <strong>de</strong>r nächsten Schneeballschlacht?<br />
O<strong>de</strong>r doch unter Palmen am Meer? Egal was es ist – wir<br />
freuen uns auf Ihre Fotos! Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 20. Januar<br />
2013. Alle Infos fin<strong>de</strong>n Sie unter 4-seasons.<strong>de</strong>/foto.<br />
»Der Elchkuh ist es wahrscheinlich egal,<br />
welche Farbe ihr Futter hat. Aber ihr Ausflug<br />
ins herbstliche Wei<strong>de</strong>ngestrüpp war für<br />
<strong>de</strong>n Fotografen ein gefun<strong>de</strong>nes Fressen.<br />
Gutes Timing! Vor allem aber lebt dieses Bild<br />
vom gewählten Ausschnitt.«<br />
Ingo Wilhelm, Redaktion 4-<strong>Seasons</strong>
34<br />
Aktuell<br />
Der Osten steigt auf!<br />
Um das Skitourengehen zu lernen, muss man nun nicht mehr in die<br />
Alpen fahren – dank Dynafit und Globetrotter Dres<strong>de</strong>n.<br />
Längst ist <strong>de</strong>r Trendsport Skitourengehen<br />
über die Donau geschwappt. Doch wer<br />
nicht in Alpennähe wohnt, musste bislang<br />
min<strong>de</strong>stens ein verlängertes Wochenen<strong>de</strong><br />
investieren, um im Gebirge alles Nötige<br />
und Lebenswichtige zu lernen. Von diesem<br />
<strong>Winter</strong> an fin<strong>de</strong>n auch die Ost <strong>de</strong>utschen<br />
eine Lernmöglichkeit vor ihrer Haustür.<br />
Sobald <strong>de</strong>r erste Schnee fällt, geht im<br />
tschechischen Teil <strong>de</strong>s Osterz gebirges am<br />
869 Meter hohen Berg Bournak (Deutscher<br />
Name: Stürmer) ein Skitourenlehrpfad in<br />
Betrieb. Die Firma Dynafit hat mit lokalen<br />
Partnern in Ruhpolding und Partenkirchen<br />
schon zwei solcher Lehrpfa<strong>de</strong> eingerichtet.<br />
Nun kommen auch die Sachsen und ihre<br />
tschechischen Nachbarn in <strong>de</strong>n Genuss.<br />
Die Infotafeln<br />
erklären auch<br />
mit Zeichnungen<br />
wichtige Techniken<br />
wie die Spitzkehre.<br />
Der Lehrpfad, <strong>de</strong>r am Parkplatz in Mikulov<br />
beginnt, führt über 300 Höhenmeter eine<br />
Aufstiegsroute hinauf. An acht Stationen<br />
erklären Info tafeln das nötige Know-how<br />
für Skitourengeher – von Lawinentheorie<br />
über die Spitzkehre bis hin zum umweltverträglichen<br />
Skibergsteigen. Das Ganze<br />
übrigens zweisprachig, auf Deutsch und<br />
Tschechisch. Wem das Selbststudium<br />
nicht behagt, <strong>de</strong>r kann <strong>de</strong>n Lehrpfad mit<br />
einem Skitourengui<strong>de</strong> absolvieren. Außer<strong>de</strong>m<br />
verleiht die Dresdner Globetrotter-<br />
Filiale Testmaterial von Dynafit.<br />
Vormerken sollten sich alle ost<strong>de</strong>utschen<br />
Skitourenfreun<strong>de</strong> außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n 10. und<br />
11. Januar 2013. Dann veranstaltet die<br />
Dresdner Filiale die sechsten Globetrotter-<br />
Ski tourentage, unter an<strong>de</strong>rem mit einem<br />
Skitourentest auf <strong>de</strong>m Geisingberg und<br />
mit einer Vorführung <strong>de</strong>r »Dynafit Alpine<br />
Athlete Film Tour«. Informationen dazu<br />
Acht Infotafeln stehen am Lehrpfad. fin<strong>de</strong>n Sie unter: globetrotter-events.<strong>de</strong>. <<br />
JORDANELLE<br />
STORIES ARE THE<br />
PROOF OF LIFE.<br />
Dr. Tomas Jelinek: Gesundheitstipps für Globetrotter<br />
Hier kommt die Maus<br />
– mit Hantaviren!<br />
Steigen<strong>de</strong> Infektionszahlen in Deutschland,<br />
Massenansteckung im Yosemite-<br />
Nationalpark – <strong>de</strong>r Hantavirus hat in<br />
diesem Jahr Schlagzeilen gemacht. Aber<br />
wie gefährlich ist er wirklich?<br />
Hantaviren können eine schwere fieberhafte<br />
Krankheit mit Entzündung <strong>de</strong>r Lunge<br />
und <strong>de</strong>r Nieren verursachen. Die Patienten<br />
liegen zum Teil längere Zeit auf <strong>de</strong>r Intensivstation.<br />
Ohne Behandlung kann die<br />
Infektion zum Tod führen, in <strong>de</strong>r Realität<br />
versterben in Europa aber weniger als ein<br />
Prozent <strong>de</strong>r Infizierten. Der Virus kommt<br />
weiträumig auf <strong>de</strong>r nördlichen Erdhalbkugel<br />
vor. Die Ansteckung <strong>de</strong>s Menschen<br />
erfolgt praktisch immer durch das Einatmen<br />
von Staub, <strong>de</strong>r mit getrocknetem<br />
Kot o<strong>de</strong>r Urin von Mäusen o<strong>de</strong>r Ratten<br />
versetzt ist. Auch ein Outdooraufenthalt<br />
mit Übernachtung im Zelt kann eine Infektionsgefahr<br />
darstellen (siehe Yosemite).<br />
In Deutschland wur<strong>de</strong>n bis En<strong>de</strong> August<br />
dieses Jahres 2261 Krankheitsfälle gemel<strong>de</strong>t,<br />
im ganzen Vorjahr waren es nur 305.<br />
Dr. Tomas Jelinek leitet das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (bctropen.<strong>de</strong>).<br />
Als Risikogebiet erwies sich beson<strong>de</strong>rs<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg. Hierzulan<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
Hantaviren vor allem über Rötelmäuse<br />
verbreitet. <strong>2012</strong> gab es eine Mäuseplage<br />
– vermutlich die Ursache für die gestiegene<br />
Zahl <strong>de</strong>r Infektionen. Eine Impfung<br />
gegen Hantaviren gibt es nicht. Um eine<br />
Infektion zu vermei<strong>de</strong>n, kann man lediglich<br />
Vorsichtsmaßnahmen treffen:<br />
• Direktkontakt zu Nagetieren vermei<strong>de</strong>n.<br />
• Beim Campen Lebensmittel so verpacken,<br />
dass sie die Tiere nicht anlocken.<br />
• Mäuse in Haus/Schuppen bekämpfen.<br />
• Bei Verdacht Atemschutzmaske und<br />
Handschuhe tragen.<br />
• Mäusekadaver und -Exkremente vor<br />
<strong>de</strong>r Entsorgung mit Desinfektionsmittel<br />
einsprühen.<br />
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M A G A Z I N<br />
36<br />
Aktuell<br />
Globetrotter-Azubis machen Kin<strong>de</strong>r glücklich<br />
Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Münchner Globetrotter-Filiale haben<br />
auf ihrer Radtour zur Outdoor-Messe einen bewegen<strong>de</strong>n<br />
Zwischenstopp eingelegt: in einem SOS-Kin<strong>de</strong>rdorf.<br />
Bassitou (im Foto ganz links) ist 18, lernt<br />
bei Globetrotter <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>lskaufmanns<br />
und erinnert sich mit<br />
Freu<strong>de</strong> an seine Zeit im SOS-Kin<strong>de</strong>rdorf in<br />
Dießen am Ammersee. Bis vor einem Jahr<br />
hat <strong>de</strong>r Sohn togoischer Eltern dort gelebt.<br />
Als Dankeschön ist Bassitou im Juli mit<br />
seinen drei Münchner Azubikollegen nach<br />
Dießen gera<strong>de</strong>lt, um <strong>de</strong>n Mädchen und<br />
Buben einen Tag voller Outdoorspaß zu<br />
bereiten.<br />
Die Lehrlinge waren im Rahmen einer<br />
Azubitour auf <strong>de</strong>m Weg zur Outdoor-Messe<br />
nach Friedrichshafen. Auf solchen Touren<br />
testen die angehen<strong>de</strong>n Globetrotter-<br />
Experten Material in <strong>de</strong>r Praxis, vom Zelt<br />
bis zum Radanhänger. »Schon zehn<br />
Kilometer vor Dießen wur<strong>de</strong> Bassitou von<br />
Menschen begrüßt, die ihn wie<strong>de</strong>rerkannt<br />
haben«, erinnert sich die begleiten<strong>de</strong><br />
Ausbil<strong>de</strong>rin Arnhild Witte lachend.<br />
Die Azubis bauten einen Parcours mit<br />
neun über das Kin<strong>de</strong>rdorf verteilten Stationen<br />
auf. Die 5 bis 17 Jahre alten Kin<strong>de</strong>r<br />
mussten in Teams zum Beispiel auf einer<br />
Slackline balancieren und – gut gesichert<br />
– eine Kiefer hinaufkraxeln. Abends brutzelte<br />
<strong>de</strong>r Grill, ehe die Azubis am nächsten<br />
Morgen zum Bo<strong>de</strong>nsee weiterra<strong>de</strong>lten. <<br />
Fernweh monatsweise<br />
edition mountain-elements<br />
Die Wandkalen<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Edition<br />
»Mountain-Elements« bringen Sie<br />
farbenfroh durchs nächste Jahr.<br />
best of<br />
touring<br />
2013<br />
Gosaus e, Salzkammergut, Österreich · Photo: Michael Neuma n<br />
2013<br />
white<br />
water<br />
EDITION MOUNTAIN-ELEMENTS BY<br />
Egal welchem Steckenpferd Sie frönen,<br />
hier kommt <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong> Begleiter für<br />
Ihr Outdoor jahr 2013. In <strong>de</strong>n sieben<br />
Themenkalen<strong>de</strong>rn wird gera<strong>de</strong>lt, gepad<strong>de</strong>lt,<br />
ge pow<strong>de</strong>r t, geklettert und gewan<strong>de</strong>rt –<br />
selbstverständlich in <strong>de</strong>n schönsten Naturlandschaften<br />
weltweit.<br />
Eine Motivübersicht gibt es unter mountainelemen<br />
ts.<strong>de</strong>, ein Ansichtsexemplar in <strong>de</strong>r<br />
Globetrotter-Filial e. Und natürlich kann <strong>de</strong>r<br />
Wandschmuck im Überformat (67 x 47 cm,<br />
27,90 €; Ausnahme: Best of Touring 43 x<br />
30 cm, 17,90 €) auch unter globetrotter.<strong>de</strong><br />
bestellt wer<strong>de</strong>n. <<br />
2013<br />
2013<br />
EDITION MOUNTAIN-ELEMENTS BY<br />
best of<br />
mountain bike<br />
best of<br />
outdoor<br />
Liabygda, Norway • Photo: Ma tias Fredrik son<br />
Canyonlands National Park, Utah, USA · Photo: Patitu ciPhoto.com<br />
Da lacht die Raufaser: Die neuen<br />
Outdoorkalen<strong>de</strong>r für 2013 sind da<br />
und in <strong>de</strong>n Filialen erhältlich.<br />
Hid<strong>de</strong>n Creek, Japan · Paddler: Shon Bo lock · Photo: Darin McQoid<br />
EDITION MOUNTAIN-ELEMENTS BY
38 Aktuell<br />
Aktuell 39<br />
Eine Vision<br />
schlägt Wurzeln<br />
Engagiert<br />
Im Globetrotter-Visionswald in Costa Rica stecken nun alle<br />
20 000 Bäumchen im Bo<strong>de</strong>n. Das Wetter und die Ameisen<br />
verlangen jedoch vollen Einsatz von <strong>de</strong>n Baumkin<strong>de</strong>rgärtnern.<br />
Die Arbeiter konnten ihre neuen Gemeinschaftshäuser beziehen.<br />
Globetrotter Ausrüstung ist seinem<br />
Ziel ein großes Stück nähergekommen!<br />
Rund 20 000 neu gepflanzte<br />
Bäume sichern in <strong>de</strong>n nächsten Jahren<br />
<strong>de</strong>n klimaneutralen Versand <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbestellungen<br />
(4-<strong>Seasons</strong> berichtete).<br />
Nach<strong>de</strong>m die Setzlinge mehrere Monate<br />
lang in einer eigenen Baumschule herangezogen<br />
wur<strong>de</strong>n, haben die Arbeiter nun<br />
sämtliche Babybäume in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n von<br />
Costa Rica gesteckt. Eine Vision schlägt<br />
Wurzeln. O<strong>de</strong>r wie man in München jubeln<br />
wür<strong>de</strong>: O’pflanzt is!<br />
Allerdings verbreitet das aktuelle Wetter<br />
bei <strong>de</strong>n Projektbetreuern keine Oktoberfeststimmung.<br />
Mehrere Tage Dauerregen,<br />
das wäre für diese Jahreszeit nicht außergewöhnlich.<br />
In diesem Jahr hat die Regenzeit<br />
aber einen verrückten Rhythmus: zwei<br />
Tage Trockenheit, sodass die Bäumchen<br />
fast verdursten; dann <strong>de</strong>rart starker Regen,<br />
dass sie fast davongeschwemmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Reaktion <strong>de</strong>r Baumkin<strong>de</strong>rgärtner: Anstatt<br />
vor <strong>de</strong>m Anpflanzen das Unkraut zu jäten,<br />
nutzen sie es als Sonnen- und Erosionsschutz<br />
für die Setzlinge. Nun müssen<br />
Almendros, Cebos und all die an<strong>de</strong>ren<br />
Baumarten nur noch groß und stark<br />
wer<strong>de</strong>n, damit sie mehrere Tausend Tonnen<br />
CO 2 speichern können. Doch das mit<br />
<strong>de</strong>m Wachsen ist nicht so einfach.<br />
Denn Blattschnei<strong>de</strong>rameisen machen<br />
aus <strong>de</strong>n zarten Minibäumen Kleinholz,<br />
mehrere Setzlinge mussten schon ersetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Arbeiter wickeln nun um<br />
einige Baumstämmchen Leimringe als<br />
Rettungsreifen gegen die Ameisen – ein<br />
teurer und mühsamer Abwehrkampf, weil<br />
die Ringe auch wie<strong>de</strong>r entfernt wer<strong>de</strong>n<br />
müssen, um die Stämme nicht im Wachstum<br />
zu hemmen. Glücklicherweise wur<strong>de</strong><br />
im Visionswald auch schon ein natürlicher<br />
Fressfeind, nämlich <strong>de</strong>r Zwergameisenbär,<br />
gesichtet. Und vielleicht helfen ja auch die<br />
Zierpflanzen, die <strong>de</strong>n Ameisen überhaupt<br />
nicht schmecken und nun vor die Ausgänge<br />
ihrer Nester gelegt wer<strong>de</strong>n …<br />
Bei allen Rückschlägen, die guten Nachrichten<br />
überwiegen. So sind nun auch die<br />
Gemeinschaftshäuser fertig. Die zehn<br />
Arbeiter, <strong>de</strong>ren Familien oft weit entfernt<br />
wohnen, können jetzt mehrmals täglich<br />
gemeinsam essen und sich abends die Zeit<br />
vertreiben. Zwar gibt es mangels Strom<br />
kein Fernsehen. Dafür springt Stefan<br />
Pröstler, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Aufforstungsfirma<br />
PuroVer<strong>de</strong>, als Filmvorführer ein: Mit<br />
Laptop und Beamer zeigt er Filme über<br />
Umweltschutz o<strong>de</strong>r alternative Wirtschaftsformen.<br />
Bildungsfernsehen im<br />
Visionswald – das wird Früchte tragen! <<br />
Sämtliche 20 000 Setzlinge <strong>de</strong>s Globetrotter-Visionswalds sind nun gepflanzt.<br />
Fotos: Quer<strong>de</strong>nker GmbH<br />
Engagiert<br />
Ein zweites Leben für die Hingucker<br />
Die Beschäftigten einer Tagesför<strong>de</strong>rstätte verwan<strong>de</strong>ln ehemalige<br />
Werbeposter aus <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen in schicke Taschen.<br />
Allein in <strong>de</strong>r Filiale Köln wer<strong>de</strong>n zweimal<br />
jährlich in 18 Schaufens tern sämtliche<br />
Dekoplakate gewechselt. Weitere Banner<br />
stehen im Geschäft. Die Poster aus Vinyl<br />
o<strong>de</strong>r dünnem Airtech zeigen Outdoormotive<br />
o<strong>de</strong>r tragen originelle Slogans – viel<br />
zu scha<strong>de</strong>, um auf <strong>de</strong>m Müll zu en<strong>de</strong>n!<br />
Deshalb geben die Filialen ihre ausgemusterten<br />
Banner nun an die Tagesför<strong>de</strong>r stätte<br />
Alsterdorf Assistenz. Dort nähen die<br />
Beschäftigten aus <strong>de</strong>m Postermaterial<br />
schicke Trage taschen und Beutel. Darüber<br />
hinaus spen<strong>de</strong>t Globetrotter <strong>de</strong>r sozialen<br />
Einrichtung neue Näh maschinen. Iris Tews<br />
von Globetrotter freut sich: »Mit diesem<br />
Projekt verbin<strong>de</strong>n wir ökologische und<br />
soziale Verantwortung.«<br />
KATEGORIE WINTER | FJÄLL EXTREME GTX ®<br />
Sobald genügend Taschen vorrätig sind,<br />
bringt Globetrotter sie in einer Son<strong>de</strong>raktion<br />
an <strong>de</strong>n Mann und die Frau – was im<br />
Schaufenster die Blicke auf sich zieht, wird<br />
gewiss auch am Arm <strong>de</strong>r Kundinnen<br />
und Kun<strong>de</strong>n ein Hingucker. <<br />
„WIE GUT ES EINEM GEHT,<br />
WEISS MAN AM BESTEN,<br />
WENN MAN SCHNEE UND<br />
KÄLTE KENNT...“<br />
„VOR MEINER HAUSTÜR<br />
GIBT ES DAVON REICHLICH!“<br />
HANWAG ProTeam: Till Gottbrath<br />
Im Chiemgau zu Hause<br />
Banner wie dieses wer<strong>de</strong>n<br />
zu Taschen und Beuteln.<br />
Foto: Achim Lindner<br />
Die Vorgeschichte und weitere Infos zum Projekt fin<strong>de</strong>n Sie hier: 4-seasons.<strong>de</strong>/visionswald.<br />
Technischer Stiefel für herbes <strong>Winter</strong>trekking<br />
und Schneeschuhtouren. Dank herausnehmbarem<br />
Schnür-Thermo-Innenschuh beson<strong>de</strong>rs warm<br />
und komfortabel. Die HANWAG IceGrip Sohle<br />
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40<br />
Projekte<br />
Projekte<br />
41<br />
Hessische<br />
Norweger in<br />
»Piccolo<br />
Tibet«<br />
Wie nennt man das, wenn <strong>de</strong>utsche Schulfreun<strong>de</strong> sich wie<br />
Birkebeiner klei<strong>de</strong>n, die italienischen Abruzzen durchkreuzen<br />
und schottischen Whisky trinken? Multikultitour?<br />
Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Stefan Rosenboom
42 Projekte<br />
Projekte<br />
43<br />
Hardangervidda? Nein, dieses Hochplateau befin<strong>de</strong>t sich in Italien und heißt Campo Imperatore.<br />
Ein skandinavisches Abenteuer in Sü<strong>de</strong>uropa – das hatte <strong>de</strong>r Fotograf<br />
Stefan Rosenboom seinen fünf Jugendfreun<strong>de</strong>n versprochen.
44 Projekte<br />
Projekte 45<br />
Herrenrun<strong>de</strong> im<br />
Gruppenzelt.<br />
Die outdoorerprobten Hessen ließen sich Bärte wachsen,<br />
zogen norwegische Retroklamotten an und genossen das<br />
Draußensein – ganz gemütlisch.<br />
Teeküche vor <strong>de</strong>r Ruine eines Benediktinerklosters. Foto rechts unten: die Bauruine eines Skihotels.
46 Projekte<br />
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»In <strong>de</strong>n acht Tagen sind wir<br />
keiner Menschenseele begegnet.<br />
Nur Wölfe kreuzten unseren Weg.«<br />
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Straße über das Plateau.<br />
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facebook.<strong>de</strong>/GarminD
48<br />
Projekte<br />
Eigentlich sind Stefan Rosenboom und seine Freun<strong>de</strong><br />
Skandinavien-Fans. Vor einigen Jahren haben sie zum<br />
Beispiel auf Ski ihre Gepäckschlitten über die verschneite<br />
Hardangervidda gezogen. Im vergangenen Herbst versprach<br />
Stefan seinen Kamera<strong>de</strong>n, die er aus Frankfurter Schulzeiten<br />
kennt, ein skandinavisches Vergnügen in Sü<strong>de</strong>uropa: eine<br />
Ski durchquerung eines Hochplateaus in <strong>de</strong>n Abruzzen. Der<br />
Campo Imperatore liegt auf etwa 1600 Metern – und auf <strong>de</strong>r Höhe<br />
von Rom. »Fällt dort überhaupt Schnee?«, zweifelten die einen.<br />
»Ist das nicht völlig überlaufen?«, argwöhnten die an<strong>de</strong>ren.<br />
»Es lag reichlich Schnee«, berichtet Stefan, »und in <strong>de</strong>n acht<br />
Tagen ist uns kein einziger Mensch begegnet.« Der Gran-Sasso-<br />
Nationalpark ist eine <strong>de</strong>r letzten Wildnissen Sü<strong>de</strong>uropas, sein<br />
höchster Gipfel Corno Gran<strong>de</strong> überragt das Mittelmeer um<br />
2912 Meter. Stefan, <strong>de</strong>r nahe Murnau in Oberbayern wohnt, hat<br />
die Gegend vor einigen Jahren bei einem Wan<strong>de</strong>rurlaub ent<strong>de</strong>ckt.<br />
»Ich war fasziniert von dieser Ursprünglichkeit im dicht besie<strong>de</strong>lten<br />
und kultivierten Italien«, erzählt <strong>de</strong>r Fotograf. »Il piccolo<br />
Tibet« nennen die Italiener das rund 80 Quadrat kilometer weite<br />
Hochplateau, das vom <strong>Winter</strong>tourismus weit gehend verschont<br />
geblieben ist.<br />
Stefan, Rainer, Wolli, Volker, Tom und Jonas – alle Mitte 40 –<br />
blieben äußerlich ihrem geliebten Skandinavien treu und<br />
statteten sich mit nostalgischer Funktionsbekleidung <strong>de</strong>s<br />
norwegischen Ausrüsters Bergans aus. Dessen Markenzeichen<br />
sind die Birkebeiner, mittelalterliche Krieger auf Ski. »Als wir mit<br />
unseren Knickerbockern und Pelzkragen-Anoraks im hintersten<br />
Bergdorf Castel <strong>de</strong>l Monte auftauchten, da feierten die<br />
Einheimischen gera<strong>de</strong> Karneval in <strong>de</strong>r Turnhalle. Wir haben<br />
prompt <strong>de</strong>n ersten Platz beim Kostümwettbewerb gewonnen!«<br />
Die Freun<strong>de</strong> gingen auf <strong>de</strong>m eher flachen Gelän<strong>de</strong> teilweise auf<br />
Tourenski mit Rucksäcken, teilweise auf Back country-Ski mit<br />
Pulkas. Sportliche Höchstleistungen stan<strong>de</strong>n nicht im Vor<strong>de</strong>rgrund,<br />
son<strong>de</strong>rn das gemeinsame Draußensein. Abends gab es<br />
Expeditionsfutter aus <strong>de</strong>r Tüte und Johnnie Walker aus <strong>de</strong>r<br />
Flasche. In ihrem Lavvo, einem Gruppenzelt nach samischem<br />
Vorbild, sangen die hessischen Birkebeiner stun<strong>de</strong>nlang in ihre<br />
Kazoo-Tröten. »Toll, was da rauskommt«, amüsiert sich Stefan,<br />
»i<strong>de</strong>al, um die Wölfe zu verschrecken.« Mehrmals haben sie<br />
Spuren <strong>de</strong>s römischen Wappentiers gesehen. Ein einzelner Wolf<br />
trottete nur wenige Meter entfernt durch <strong>de</strong>n Schnee.<br />
Die Februarsonne hat in diesen Breiten schon so viel Kraft, dass<br />
Stefan & Co. oft nur im T-Shirt gingen. Zwei Tage lang wur<strong>de</strong>n sie<br />
jedoch von einem Schneesturm gestoppt und schlugen ihr Zelt in<br />
<strong>de</strong>r Talstation eines ehemaligen Skilifts auf. Ganz in <strong>de</strong>r Nähe<br />
steht die Bauruine eines Hotels, das heute als riesiger Schafstall<br />
verkommt. »Da hat sich die Mafia wohl verspekuliert«, freut sich<br />
Stefan über die fast unberührte Natur.<br />
<<br />
Vortrag bei Globetrotter<br />
Einen Film über das Abruzzen-Projekt<br />
von Stefan Rosenboom fin<strong>de</strong>n Sie auf<br />
4-seasons.tv/abruzzen. Am 14.11. hält<br />
er im CinemaxX neben <strong>de</strong>r Münchner<br />
Globetrotter-Filiale einen Vortrag über<br />
»Wan<strong>de</strong>rungen für alle Jahres zeiten in<br />
<strong>de</strong>n bayerischen Alpen« und über ein<br />
weiteres Fotoprojekt: »Anni und Alois<br />
– ein Bauernleben im Bayerischen<br />
Wald«. Info: globetrotter-events.<strong>de</strong>.<br />
WIR NACHTSPEKTAKEL(N) WIEDER!<br />
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ZINKENSTÜBERL Dürrnberg – Donnerstag<br />
SONNENALM Füssner Jöchl – Freitag<br />
GORI-ALM Hohenaschau – Donnerstag<br />
TEGELBERGHAUS Schwangau – Donnerstag<br />
DR. HUGO BECK HAUS Jenner – Donnerstag<br />
STAHLHAUS Schönau a. Königssee – Donnerstag<br />
UNTERNBERG-ALM Ruhpolding – Dienstag/Donnerstag<br />
KOLBENSATTELHÜTTE Oberammergau – Dienstag/Donnerstag<br />
WUHRSTEIN ALM Schleching – Donnerstag<br />
SÖLLERECK Oberstdorf – Donnerstag<br />
BLOMBERGHAUS Bad Tölz – Dienstag<br />
OSTLERHÜTTE Pfronten – Mittwoch<br />
BERGBAUDE GEISINGBERG im Erzgebirge – Mittwoch<br />
STAUFNER HAUS Oberstaufen – Donnerstag<br />
Reinhauen beim Karneval in Castel <strong>de</strong>l Monte.<br />
Auftanken mit einem Einheimischen in einer Bar.<br />
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50 Reisetipp<br />
Reisetipp 51<br />
Wege zum Träumen<br />
Ein langes Wochenen<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>rn? Warum nicht auf einer o<strong>de</strong>r mehreren<br />
<strong>de</strong>r 74 Traumschleifen rund um <strong>de</strong>n Saar-Hunsrück-Steig.<br />
Imposante Felsen<br />
flankieren <strong>de</strong>n<br />
Kasteler Felsenpfad.<br />
Highlight am Cloef-Pfad: <strong>de</strong>r<br />
Blick auf die Saarschleife.<br />
Fotos: Dominik Ketz (2), Eike Bock, Natalie Glatter<br />
In <strong>de</strong>r Schmausemühle bei Gon<strong>de</strong>rshausen duftet es verführe -<br />
risch nach frischem Brot und Schinkenbraten aus <strong>de</strong>m Steinbackofen.<br />
Ganz klar, dass hier später eine ausgiebige Einkehr<br />
angesagt ist. Doch vorher beginnt auf schmalem Pfad durch die<br />
Baybach klamm ein beson<strong>de</strong>res Wan<strong>de</strong>rerlebnis. Das Murmeln <strong>de</strong>s<br />
Baybachs, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Weg folgt, wird immer leiser, <strong>de</strong>nn es geht<br />
stetig aufwärts. Mit <strong>de</strong>m flotten Wan<strong>de</strong>rn ist es bald vorbei, es<br />
wird felsig, fast alpin. Es ist kein Fehler, die sicher im Gestein<br />
verankerten Halteseile zu greifen. Je<strong>de</strong>r Schritt will jetzt wohl<br />
gesetzt sein. Man muss nicht lange warten, bis es spannend wird.<br />
Bald fällt die Schlucht rund 15 Meter zum Baybach ab. An einer<br />
Staustufe rauscht <strong>de</strong>r erste Wasserfall. Die schönste Aussicht<br />
gewährt die Barreterlei auf einer Felsnase am Steilhang. Nach<br />
erneuter Kletterei kün<strong>de</strong>n zwei imposante Schieferstollen die<br />
Rück kehr ins Baybachtal und das nahe Gasthaus an.<br />
Am liebsten wür<strong>de</strong> man die Tour gleich noch einmal gehen, aber<br />
in <strong>de</strong>r nahen Burgstadt Kastellaun wartet schon die nächste<br />
traumhafte Tour. Die Stadt gab <strong>de</strong>r Traumschleife auf <strong>de</strong>r Hunsrücker<br />
Hochfläche ihren Namen. Gesäumt von Ebereschen und<br />
Heckenrosen verdrückt sich <strong>de</strong>r Weg bald unter die Buchen <strong>de</strong>s<br />
Pfingstwal<strong>de</strong>s. Nur wenig später winkt eine Möglichkeit zum<br />
Verschnaufen , vor allem wenn man mit Kin<strong>de</strong>rn unterwegs ist. Das<br />
»grüne Klassen zimmer « hält Lehrreiches zur Natur bereit: Bäume ,<br />
die man aufklappen kann, eine Windorgel und ein Insektenhotel.<br />
Na<strong>de</strong>l- und Laubwald wechseln sich ab, bevor <strong>de</strong>r Weg über Feld<br />
und Wiese führt. Eine Sinnenbank kommt gera<strong>de</strong> recht, um <strong>de</strong>n<br />
Soonwaldblick auf die rund 15 Kilometer weit entfernte Bergkette<br />
zu genießen. Durch Birkenwald und dann wie<strong>de</strong>r dunklen Tann<br />
schlängelt sich <strong>de</strong>r Pfad im Wald bis zur Picknickwiese am<br />
See rosen teich. Vorbei am Waldabenteuerplatz mit Hängebrücken<br />
in schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>r Höhe setzt <strong>de</strong>r Burgstadtpfad auf <strong>de</strong>n<br />
letz ten Metern noch ein Glanzlicht. Erst beim zweiten Hinsehen<br />
erkennt man <strong>de</strong>n Weg, <strong>de</strong>n das Forstamt i<strong>de</strong>enreich durch die<br />
Wüste nei aus umgestürzten Bäumen, die im Januar 2007 <strong>de</strong>r<br />
verheeren<strong>de</strong> Orkan Kyrill hinterließ, gezogen hat. Das Wan<strong>de</strong>rn<br />
über Stock und Stein ist hier wörtlich zu nehmen. Bei all <strong>de</strong>r<br />
Kletterei staunt man über die Kraft <strong>de</strong>s Sturms, <strong>de</strong>r viele Bäume<br />
mitsamt ihren riesigen Wurzeln aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n hob.<br />
Zeitreise im Hahnenbachtal<br />
Eine Zeitreise durch die Jahrtausen<strong>de</strong> verspricht die Traumschleife<br />
Hahnenbachtaltour. Knapp zehn Kilometer lang, gehört<br />
sie zu <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs familienfreundlichen Touren, für die man<br />
getrost einen ganzen Tag einplanen sollte, weil es so viel zu sehen<br />
gibt. Unter wegs kann man das Besucher-Schieferbergwerk<br />
Herren berg und sein Fossilienmuseum sowie nur 500 Meter<br />
weiter die rekonstruierte Keltensiedlung Altenburg besichtigen.<br />
Hier ist <strong>de</strong>r höchste Punkt <strong>de</strong>r Tour erreicht. Vorbei an <strong>de</strong>r Schiefer<br />
hal<strong>de</strong> Sinsen bach und <strong>de</strong>r Ruine Hellkirch kommt nach steilem<br />
Abstieg die Schmidtburg in Sicht. Auf <strong>de</strong>m weitläufigen Burggelän<strong>de</strong><br />
hat sich seinerzeit <strong>de</strong>r Räuberhauptmann Schin<strong>de</strong>rhannes<br />
versteckt gehalten. Weiter unten in Bun<strong>de</strong>nbach kann<br />
man im Forellenhof Reinhartsmühle fangfrischen Fisch essen.<br />
Auf <strong>de</strong>m letzten Stück zum Ausgangspunkt zurück durchquert<br />
man einen Felsentunnel, <strong>de</strong>r einst zum Schiefertransport diente,<br />
und erhascht noch einige schöne Blicke auf die Schmidtburg.<br />
Süchtig nach mehr spektakulären Panoramen fällt die Wahl für<br />
die letzte Tour <strong>de</strong>s langen Wochenen<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Cloef-Pfad im<br />
Saarland . Spektakulär – ein passen <strong>de</strong>res Wort gibt es nicht, um<br />
<strong>de</strong>n Postkartenblick von Cloef hinab auf die Saarschleife zu<br />
beschreiben , die <strong>de</strong>n schmalen Sporn <strong>de</strong>s Montclair umarmt. Hier<br />
kann man lange stehen und sich trotz<strong>de</strong>m nicht sattsehen. Doch<br />
will man <strong>de</strong>n Cloef-Pfad kennen lernen, wan<strong>de</strong>rt man besser los.<br />
Auf <strong>de</strong>m Abstieg durchs schluchtenartige Naturschutzgebiet<br />
Steinbachtal lichtet sich immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wald, um erneut <strong>de</strong>n<br />
Blick auf die Saarschleife freizugeben. Am Ufer <strong>de</strong>r Saar heißt es<br />
noch einmal tief durchatmen, <strong>de</strong>nn nun beginnt <strong>de</strong>r anspruchsvolle<br />
Teil <strong>de</strong>s Weges, <strong>de</strong>r sich in vielen Serpentinen zum Aussichts<br />
punkt Cloef hinaufwin<strong>de</strong>t. Immerhin hat man gehörigen<br />
Ansporn, <strong>de</strong>nn was gibt es Schöneres als <strong>de</strong>n mit Wa<strong>de</strong>n zwicken<br />
erarbeiteten erhabenen Blick?<br />
Heidrun Braun<br />
Uriges Idyll: die Baybachklamm.<br />
74 Schleifen sollst du gehen<br />
Allgemein<br />
Rund um <strong>de</strong>n Saar-Hunsrück-Steig<br />
zwischen Perl im Saarland sowie<br />
Trier und Boppard in Rheinland-Pfalz<br />
gibt es 74 Rundwan<strong>de</strong>rwege: die<br />
sogenannten Traumschleifen. Sie sind<br />
zwischen 6 und 18 Kilometern lang<br />
und tragen alle das Deutsche<br />
Wan<strong>de</strong>r siegel, das gute Markierung<br />
und naturnahe Wegführung garantiert.<br />
Ziele sind bizarre Felsformationen,<br />
spektakuläre Aussichtspunkte,<br />
geschichtsträchtige Burgen und<br />
geheimnisvolle Plätze. In <strong>de</strong>r Nähe<br />
je<strong>de</strong>r Tour gibt es min<strong>de</strong>stens ein<br />
wan<strong>de</strong>rfreundliches Gasthaus.<br />
L U X E M B U R G<br />
Trier<br />
Saarburg<br />
Saar<br />
Saar-Hunsrück-Steig<br />
geplante Verlängerung<br />
Mosel<br />
Perl Losheim<br />
Orscholz<br />
Merzig<br />
N a t u r p a r k S a a r - H u n s<br />
Infos<br />
Wan<strong>de</strong>rkarten, Broschüren und Infos:<br />
Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig, Tel.<br />
068 72/901 81 00, traumschleifen.com,<br />
und Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH,<br />
Tel. 02 61/91 52 00, wan<strong>de</strong>rwun<strong>de</strong>r.info.<br />
F R A N K R E I C H<br />
Cochem<br />
Thalfang 816<br />
Mehr unter 4-seasons.tv/tz-wan<strong>de</strong>rn.<br />
Rhaunen<br />
r ü c k<br />
St. Wen<strong>de</strong>l<br />
Nahe<br />
Saarlouis<br />
Saarbrücken<br />
Boppard<br />
Kastellaun<br />
Rhein<br />
Idar-Oberstein<br />
0 5 10 km
Riisitunturi National Park, Finland.<br />
Träume …<br />
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54<br />
Reise<br />
Reise<br />
55<br />
Von <strong>de</strong>r Hölle<br />
in <strong>de</strong>n Himmel<br />
Text: Stefan Nink | Fotos: Franz Marc Frei, Serge Gelabert<br />
Eine halbe Welt entfernt, aber doch Teil Frankreichs: die Insel<br />
La Réunion im Indischen Ozean. Ein Paradies für alle, die beim<br />
Wan<strong>de</strong>rn gern zwischen Dschungel und Vulkanen unterwegs sind.
56<br />
Reise<br />
Reise 57<br />
Manchmal, wenn man stehen bleibt und Luft holt, wenn <strong>de</strong>r<br />
eigene Atem langsam wie<strong>de</strong>r ruhiger wird, dann kann<br />
man <strong>de</strong>n Wald hören. Den ganzen Wald – nicht nur das<br />
Tschilpen und Zwitschern <strong>de</strong>r Vögel, das einen schon die Wan<strong>de</strong>rung<br />
über begleitet hat. Wenn man still steht und lauscht, dann<br />
sind da plötzlich noch an<strong>de</strong>re Laute. Es sirrt und summt, es raschelt<br />
und knackst, es brummt und zischt und knarzt und gluckst,<br />
ohne dass man erkennen könnte, wer o<strong>de</strong>r was <strong>de</strong>nn nun für diese<br />
Geräuschkulisse verantwortlich ist. Und alles scheint immer<br />
lauter zu wer<strong>de</strong>n. Eindringlicher. Dichter. Als rücke <strong>de</strong>r Regenwald<br />
um einen herum mit je<strong>de</strong>r Sekun<strong>de</strong> näher an einen heran,<br />
während man still steht – so fühlt sich das an. Man sieht jetzt<br />
auch mehr Details, die man eben noch nicht wahrgenommen<br />
hat: Wie es überall von <strong>de</strong>n Blättern tropft. Wie die Pflanzen<br />
Die Wasserfälle dort vorn krachen<br />
bestimmt über 300 Meter in die Tiefe.<br />
versuchen , über <strong>de</strong>n Weg zu wuchern. Wie die Spinnennetze vor<br />
Wasser tropfen glitzern. Man geht ein paar Schritte weiter, und ein<br />
an<strong>de</strong>res Geräusch schiebt sich mit Macht in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund:<br />
Wasser. Rauschen<strong>de</strong>s Wasser. Wasser, das mit je<strong>de</strong>m weiteren<br />
Schritt lauter wird. Und dann steht man auf einer Aussichtsplattform<br />
mit einem Panorama, das man normalerweise nur aus<br />
<strong>de</strong>m Helikopter hat, und schaut lotrecht in die Tiefe. Ins Trou <strong>de</strong><br />
Fer, das »Höllenloch«, mit seinen Wasserfällen, die über 300<br />
Meter in die Tiefe krachen. Und sämtliche an<strong>de</strong>ren Geräusche<br />
jetzt über tönen. Wo wir sind? Auf <strong>de</strong>r Insel La Réunion, im<br />
Indi schen Ozean . Auf einer Wan<strong>de</strong>rtour im Regenwald. Von <strong>de</strong>r<br />
Gîte <strong>de</strong> Bélouve ging es 500 dampfen<strong>de</strong> Höhenmeter hinauf auf<br />
<strong>de</strong>n Sentier <strong>de</strong> l’École Normale , anschließend durch einen Sumpf<br />
und weiter auf einem Bergpfad hierher. ><br />
Ein Anblick, <strong>de</strong>r Kinnla<strong>de</strong>n runterfallen lässt:<br />
das »Höllenloch« Trou <strong>de</strong> Fer.<br />
Übermäßiges Wa<strong>de</strong>nzwicken lässt sich am Strand kurieren.
58<br />
Reise<br />
Sieht spektakulär aus und ist es auch: Canyoning. Natürlich gibt es auf <strong>de</strong>r Insel auch leichte Routen für Einsteiger.<br />
Bevor wir weiterwan<strong>de</strong>rn: ein Überblick. La<br />
Réunion heißt mit vollem Namen Île <strong>de</strong> la<br />
Réunion, ist ein sogenanntes französisches<br />
Übersee-Département und gehört zur EU –<br />
obwohl es im Indi schen Ozean liegt. Die<br />
Insel hat 800 000 Einwohner, ist mit 2500<br />
Quadratkilometern Fläche etwa so groß wie<br />
das Saarland und im Gegensatz zu <strong>de</strong>r<br />
benachbarten Insel Mauritius vom Ansturm<br />
<strong>de</strong>r Touristen bislang verschont geblieben.<br />
Überhaupt hat <strong>de</strong>r Mensch die Insel lange<br />
allein gelassen. Sie liegt so weit abseits<br />
sämtlicher Meeresströmungen, dass selbst<br />
die See fahrer einen Zyklon brauchten, um<br />
sie zu ent<strong>de</strong>cken. Bis ins 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
war die Insel unbewohnt, dann erst kamen<br />
französische Siedler, die für ihre Plantagen<br />
später Sklaven aus Madagaskar, Ost afrika<br />
und Indien hierhin verschleppten. Aber La<br />
Réunion hat sich davon nicht beeindrucken<br />
lassen: 400 Jahre nach <strong>de</strong>r Ankunft <strong>de</strong>s<br />
Menschen sieht es noch immer ungezähmt<br />
aus, ungezähmt und ein bisschen wild. Und<br />
genau das macht es so reizvoll.<br />
Eine Kulisse für Jurassic Park<br />
Zwei, drei Kilometer weg von <strong>de</strong>r Küste<br />
genügen, und es scheint, als sei die Insel<br />
Kulisse für Jurassic Park gewesen: dicht<br />
be wach sen , dunkelgrün und vor Feuchte<br />
dampfend, ein Land <strong>de</strong>r Flanken , Kanten<br />
und steilen Schluchten. Ein Land, das wie<br />
geschaffen ist fürs Mountainbiken. Für<br />
Canyoning. Raften. Kajaken . Vor allem aber<br />
ein Land, das von spektakulären Wan<strong>de</strong>rwegen<br />
durchzogen ist. Man kann entlang<br />
steiler Klippen unter wegs sein, wie zwischen<br />
Anse <strong>de</strong>s Casca<strong>de</strong>s und Pointe Corail , zwischen<br />
Bord Martin und Les Deux Bras atemberauben<strong>de</strong><br />
Schluchten durchqueren o<strong>de</strong>r<br />
durch mystische Nebelwäl<strong>de</strong>r wie <strong>de</strong>n Forêt<br />
<strong>de</strong> Bélouve wan<strong>de</strong>rn. Und weil es hier ständig<br />
rauf und runter geht, hat man stets unerwartet<br />
diese Ausblicke: in die Weite , in die<br />
Ferne, wo die gestaffelten Bergflanken bis<br />
ins Blau <strong>de</strong>s Indischen Ozeans hinein zu<br />
marschieren scheinen. Für die arglos<br />
heranziehen<strong>de</strong>n Wolken wer<strong>de</strong>n diese Berge<br />
übri gens zur Falle, sie bleiben meist an <strong>de</strong>n<br />
Gipfeln und Graten hängen und schweben<br />
anschließend wie gezupfte Zucker watte<br />
über <strong>de</strong>m Grün. Und natürlich kreischen<br />
immer irgend welche Vögel, und natürlich<br />
weht einem <strong>de</strong>r Wind ständig irgen<strong>de</strong>inen<br />
exotischen Blütenduft in die Nase. Und<br />
natür lich kann man in solchen Momenten<br />
nicht an<strong>de</strong>rs, als kurz zu seufzen .<br />
Bloß oben am Piton <strong>de</strong> la Fournaise, da ist<br />
kein Blütenduft mehr. Der Piton ist einer von<br />
zwei Vulkangipfeln, aus <strong>de</strong>nen La Réunion<br />
gemacht ist – <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re ist <strong>de</strong>r Piton <strong>de</strong>s<br />
Neiges in <strong>de</strong>r Inselmitte –, und ein echter<br />
Hitzkopf, <strong>de</strong>r seine aufgestaute Energie<br />
regel mäßig herauslässt. Dann quillt und<br />
spuckt aus sämtlichen vorhan <strong>de</strong>nen Öffnungen<br />
Lava hervor, die sich dann als ein<br />
zäher, glühen <strong>de</strong>r Brei in Richtung Meer ><br />
Eine Reise auf die Insel La Réunion gewinnen<br />
Der Ausbruch <strong>de</strong>s Piton <strong>de</strong> la Fournaise ist feuriges Schauspiel und Neubeginn für die Natur zugleich.<br />
Zusammen mit <strong>de</strong>r Reiseagentur Brandner und Air<br />
Austral verlost 4-<strong>Seasons</strong> eine elftägige Wan<strong>de</strong>r reise<br />
für zwei Personen auf die Insel La Réunion . Alles was<br />
Sie dafür tun müssen: Drei Fragen über die Insel<br />
beantworten. Das Gewinnspiel (Teilnahme schluss ist<br />
<strong>de</strong>r 15.12.<strong>2012</strong>) und viele weitere Tipps und Infos über<br />
das Eiland fin<strong>de</strong>n Sie unter 4-seasons.<strong>de</strong>/la-reunion.<br />
Im November fin<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Globetrotter-Filialen<br />
Frankfurt (19.11.) und München (22.11.) für Globetrotter<br />
Card-Inhaber zwei »Insel-La-Réunion-Aben<strong>de</strong>«<br />
statt. Neben einem spannen<strong>de</strong>n Vortrag und kleinen<br />
kulinarischen Verführungen erwartet die Gäste ein<br />
Wan<strong>de</strong>r- und Trekkingexperte, <strong>de</strong>r die Insel intensiv<br />
bereist hat. Die Veranstaltungen sind kostenlos!<br />
Anmeldungen mit <strong>de</strong>m Stichwort »Réunion-Abend«<br />
für Frankfurt unter Tel. 069/43 40 43 o<strong>de</strong>r eventsfrankfurt@globetrotter.<strong>de</strong>,<br />
für München unter Tel.<br />
089/44 45 55 70 o<strong>de</strong>r shop-muenchen@globetrotter.<br />
<strong>de</strong>. Die Plätze sind limitiert, ihre Vergabe erfolgt nach<br />
Eingang <strong>de</strong>r Anmeldungen.
60 Reise<br />
Reise 61<br />
Koordinaten für das Inselglück<br />
Eine Wan<strong>de</strong>rung, die ebenfalls nicht verpasst wer<strong>de</strong>n sollte: zum Sonnenaufgang auf <strong>de</strong>n Piton <strong>de</strong>s Neiges.<br />
Anreise<br />
Mit Air Austral geht es täglich<br />
non stop von Paris Charles <strong>de</strong> Gaulle<br />
nach La Réunion, air-austral.<strong>de</strong>.<br />
Passagiere aus Deutschland mit<br />
Lufthansa-Zubringer können ihr<br />
Gepäck durchchecken.<br />
Übernachten<br />
Hotel Tsilaosa: Beliebtes Wan<strong>de</strong>rhotel<br />
im Bergort Cilaos – es liegt<br />
zentral für viele Wan<strong>de</strong>rstrecken<br />
in <strong>de</strong>n drei Talkesseln rund um <strong>de</strong>n<br />
Piton <strong>de</strong>s Neiges. Große Zimmer und<br />
zuvorkommen<strong>de</strong>s Personal. Der Chef<br />
organisiert Weinproben im hoteleigenen<br />
Weinkeller, tsilaosa.com.<br />
Wan<strong>de</strong>rhütten<br />
Die Wan<strong>de</strong>rhütten haben meist<br />
St. Denis<br />
Le Port<br />
Saint-André<br />
Saint-Paul<br />
Mafate<br />
Salazie<br />
Saint-Benoît<br />
Saint-Gilles<br />
les Baines<br />
Hell-Bourg<br />
3069 m<br />
Cilaos<br />
Saint-Leu<br />
La Plaine<br />
<strong>de</strong>s Cafres<br />
Piton <strong>de</strong> la<br />
Fournaise<br />
Saint-Lois<br />
0 5 10 km<br />
Saint-Pierre<br />
Saint-Joseph<br />
Schlafsäle sowie Doppelzimmer mit<br />
eigenem Ba<strong>de</strong>zimmer. Plätze kann<br />
und sollte man vor <strong>de</strong>r Reise reservieren,<br />
am praktischsten geht das über:<br />
insel-la-reunion.com.<br />
Wan<strong>de</strong>rn<br />
… kann man auf eigene Faust o<strong>de</strong>r<br />
geführt mit zahlreichen<br />
Unternehmen, etwa<br />
mit Alpanes, das außer<br />
Wan<strong>de</strong>rtouren auch<br />
Canyoning anbietet,<br />
alpanes.com. Die<br />
meisten Routen lassen<br />
sich an einem Tag<br />
bequem bewältigen;<br />
es gibt allerdings<br />
auch die Möglichkeit,<br />
mehrere Tage auf<br />
<strong>de</strong>n Fernwan<strong>de</strong>rwegen Gran<strong>de</strong><br />
Randonnée R1 und R2 unterwegs zu<br />
sein. Insgesamt gibt es etwa 1000<br />
ausgeschil<strong>de</strong>rte Wan<strong>de</strong>r kilometer.<br />
Ebenfalls sehr hilfreich: Auf <strong>de</strong>r Seite<br />
reunion-nature.com/Etat-<strong>de</strong>s-Sentiers<br />
ist <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>r meisten Wan<strong>de</strong>rwege<br />
penibel dokumentiert.<br />
Canyoning<br />
Fürs Canyoning ist die Insel mit<br />
ihren senkrechten Felswän<strong>de</strong>n und<br />
<strong>de</strong>n Wasserfällen wie gemacht.<br />
Daniel Ducrots Team führt Gruppen<br />
von maximal sechs Personen (auch<br />
Anfänger), canyoning-cilaos-reunion.<br />
com.<br />
Infos allgemein<br />
Empfehlenswert sind das Reise -<br />
taschenbuch »Réunion« aus <strong>de</strong>m<br />
DuMont Reiseverlag und »La Réunion:<br />
Frankreichs Wan<strong>de</strong>rparadies im<br />
Indischen Ozean« aus <strong>de</strong>m Bergverlag<br />
Rother. Nützliche Reiseinfos<br />
und Wan<strong>de</strong>rbroschüren hält das<br />
Frem<strong>de</strong>nverkehrsbüro <strong>de</strong>r Insel La<br />
Réunion bereit, Tel. 069/97 59 04 94,<br />
insel-la-reunion.com.<br />
wälzt. Beim letzten großen Ausbruch vor ein paar Jahren brach<br />
anschließend noch <strong>de</strong>r 500 000 Quadrat meter große Krater ein<br />
und sackte 300 Meter in die Tiefe.<br />
Auf <strong>de</strong>r dunklen Seite <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s<br />
Solche Vorstellungen gibt es nur alle paar Jahre, aber selbst an<br />
Tagen, an <strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>r Vulkan absolut ruhig verhält, liegt eine<br />
eigentümliche Stimmung über <strong>de</strong>r Landschaft am 2077 Meter<br />
hohen Piton <strong>de</strong> la Fournaise. An<strong>de</strong>rswo mag La Réunion aussehen<br />
wie Hawaii – hier oben aber, in <strong>de</strong>n außerweltlichen Stein- und<br />
Sandwüsten <strong>de</strong>s Vulkans, erinnert es eher an die dunkle Seite <strong>de</strong>s<br />
Mon<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r, für alle Tolkien-Fans, an Mordor. Sämtliches Leben<br />
scheint aus <strong>de</strong>n Lavaebenen verschwun<strong>de</strong>n zu sein, man hört<br />
keine Vögel, noch nicht mal Mücken haben <strong>de</strong>n Weg hier hinauf<br />
gefun<strong>de</strong>n. Statt<strong>de</strong>ssen waren die Männer vom geologischen Institut<br />
da: Die Wan<strong>de</strong>rwege in diesem Teil <strong>de</strong>r Insel wer<strong>de</strong>n nach<br />
je<strong>de</strong>m Ausbruch neu angelegt. Und sehr sorgfältig ausgeschil<strong>de</strong>rt.<br />
Der auf <strong>de</strong>n Cratère Dolomieu zum Beispiel. Es ist noch nicht<br />
richtig hell, Nacht und Tag liefern sich ihr übliches Handgemenge ,<br />
die Kühle <strong>de</strong>r weichen<strong>de</strong>n Dunkelheit lässt einen frösteln. Wan<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r Region am Vulkan sollte man so früh wie möglich<br />
beginnen, ab Mittag bringt <strong>de</strong>r Passat gern Wolken mit, die eine<br />
Orientierung schwierig machen können. Bis dahin aber liegt die<br />
Region unter <strong>de</strong>r sengen<strong>de</strong>n Sonne <strong>de</strong>s Indischen Ozeans, und<br />
bereits nach einer halben Stun<strong>de</strong> ist nichts mehr von <strong>de</strong>r Kühle zu<br />
spüren – im Gegenteil: Man freut sich schon jetzt über die drei<br />
Flaschen Wasser im Rucksack. Wan<strong>de</strong>rn in Nähe eines aktiven<br />
Vulkans hat seinen beson<strong>de</strong>ren Reiz. Natürlich weiß man, dass es<br />
eigentlich ungefährlich ist, dass die Sensoren <strong>de</strong>r Geologen je<strong>de</strong>s<br />
noch so kleine Rülpsen <strong>de</strong>s Berges registrieren und die Wan<strong>de</strong>rwege<br />
bei drohen<strong>de</strong>r Gefahr augen blicklich geschlossen wür<strong>de</strong>n –<br />
trotz<strong>de</strong>m begleitet einen ein merkwürdiges Gefühl. Man ist<br />
aufmerksamer als sonst, die Sinne scheinen geschärfter, man<br />
achtet auf Geräusche, als ob es etwas än<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>. Und während<br />
man so dahinwan<strong>de</strong>rt, Schritt für Schritt, Meter für Meter , rutscht<br />
man irgendwann in eine Art Raumblase hinein, in <strong>de</strong>r die Zeit<br />
nicht mehr zu fließen und die Welt um einen herum zum Stillstand<br />
gekommen zu sein scheint. Bis man am Ziel ist. Der Krater<br />
ist gigan tisch. Der Krater ist so groß, dass man ihn mit einem<br />
einzigen Augenblick nicht erfassen kann. Der Krater sieht aus wie<br />
ein riesiger außerplanetarischer Ozean, aus <strong>de</strong>m man das Wasser<br />
Der Krater sieht aus wie ein riesiger<br />
außerplanetarischer Ozean.<br />
abgelassen hat. Auf seinem Bo<strong>de</strong>n treibt <strong>de</strong>r Wind kleine Staubfahnen<br />
hin und her, und aus etlichen unsichtbaren Ritzen quillt<br />
Rauch. Irgendwann wird <strong>de</strong>r Vulkan erneut ausbrechen. Anschließend<br />
wird es diesen Trail hier hinauf möglicherweise nicht mehr<br />
geben. Dafür aber bestimmt einen an<strong>de</strong>ren. 155 Millionen Kubikmeter<br />
Lava sind bei <strong>de</strong>n jüngsten Eruptionen ins Meer geflossen<br />
und dort erkaltet – das ist etwa so viel, als hätte man ein kleines<br />
Wohnviertel an die Insel angebaut. Im Osten hat <strong>de</strong>r Lavastrom<br />
einen wildromantischen neuen Küstenabschnitt geschaffen :<br />
Bäume und Buschwerk, die zuvor <strong>de</strong>n Weg zum Meer versperrten,<br />
gingen in Flammen auf. Und beim Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen von heißer<br />
Lava und kühlem Salzwasser wur<strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> bislang völlig unbekannte<br />
Fischarten aus <strong>de</strong>r Tiefe <strong>de</strong>s Meeres in die höher liegen<strong>de</strong>n<br />
Ozeanschichten gewirbelt. La Réunion wächst. Und wenn man<br />
<strong>de</strong>r Insel noch ein paar Millionen Jahre Zeit lässt, wird es sicher<br />
noch ein paar schöne neue Wan<strong>de</strong>rstrecken geben. <<br />
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62<br />
Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
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Zwei Familien erlebten ein Wochenen<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>m berühmten Tierfilmer.<br />
Was für eine Chance: Andreas Kieling, <strong>de</strong>n die<br />
meisten nur aus <strong>de</strong>m Fernsehen kennen, zwei<br />
Tage lang persönlich erleben und die Welt durch<br />
seine Augen sehen! Kielings Wahlheimat, die<br />
Eifel, bietet <strong>de</strong>n Tieren viele Lebensräume –<br />
auch ungewöhnliche. Wie passt beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r Nürburgring mit scheuen Tieren zusammen?<br />
Für die bei<strong>de</strong>n Familien galt es, vieles zu ent<strong>de</strong>cken<br />
– von Ei<strong>de</strong>chsen und Molchen über<br />
Wasserreiher und Forellen bis hin zum Rotwild. <<br />
Andreas Kieling<br />
(r.) zeigte <strong>de</strong>n<br />
Gewinnern die<br />
wil<strong>de</strong> Eifel.<br />
Foto: Lukas Kaiser<br />
Kraxelspaß mit Kin<strong>de</strong>rn<br />
Wan<strong>de</strong>rWun<strong>de</strong>r<br />
R H E I N L A N D - P F A L Z<br />
Italienisch für Bergfreun<strong>de</strong><br />
Cortina d’Ampezzo – dieser Ortsname<br />
verspricht Bergerlebnisse in traumhafter<br />
Dolomitenkulisse. Und so war es dann auch.<br />
Die sechs Gewinner <strong>de</strong>s »Climb&Ri<strong>de</strong>-Workshops« verbrachten<br />
Mitte Juli drei Tage in Cortina, zum Klettersteiggehen und<br />
Mountainbiken. Eines <strong>de</strong>r ersten Wörter Italienisch, das sie<br />
lernten, war jedoch »Pioggia«. Denn am ersten Morgen regnete es.<br />
Also gleich die nächste Lektion: »palestra d’arrampicata«. Be<strong>de</strong>utet:<br />
Kletterhalle. Und ist die i<strong>de</strong>ale Alternative für verregnete<br />
Vormittage, um seine Kraxeltechnik aufzubessern.<br />
Nachmittags hatten sich die Regenwolken verzogen, und die<br />
Gewinner konnten die Bergrä<strong>de</strong>r satteln, um eine eindrucksvolle<br />
Bewegte Bil<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n bewegen<strong>de</strong>n Events: 4-seasons.tv/globetrottercard_events.<br />
Ja, die Gewinner<br />
hatten offensichtlich<br />
großen Spaß.<br />
Rundtour abzustrampeln. Ein kleiner Klettersteig unter einem<br />
Wasserfall fand auch noch Platz zwischen »caffè« und »pasta«.<br />
»Veramente divertente!« Was für ein Spaß!<br />
Neuer Tag, neues Glück. Heute auf <strong>de</strong>m Lehrplan: »Via Ferrata«.<br />
Der italienische Ausdruck dient weltweit als Synonym für Klettersteige.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n traumhaften Eisenwegen wie am<br />
Monte Faloria. Als die Gewinner an <strong>de</strong>r Mittelstation <strong>de</strong>r Bergbahn<br />
ausstiegen, zog wie<strong>de</strong>r Nebel auf. Doch <strong>de</strong>r Klettersteig ist so gut<br />
abgesichert, dass man ihn auch bei Feuchtigkeit wagen kann.<br />
Oben angekommen, schien dann »O sole mio« und beleuchtete<br />
ein grandioses Dolomitenpanorama. Geht’s<br />
noch besser? Es ging: bei <strong>de</strong>r Abfahrt mit<br />
<strong>de</strong>n per Gon<strong>de</strong>l nach oben transportierten<br />
Mountainbikes. Cortina – »che bella«! < cortina.dolomiti.org<br />
Foto: Sonja Bachmeier<br />
Bei <strong>de</strong>n Salewa-Klettersteigtagen<br />
hat eine Gewinnerfamilie gelernt,<br />
wie auch die Kleinen sicher<br />
hinaufkommen.<br />
Kin<strong>de</strong>r am Klettersteig – dieses Thema wird heiß<br />
diskutiert, seit<strong>de</strong>m sich han<strong>de</strong>lsübliche Klettersteigsets<br />
nur als bedingt geeignet für Kin<strong>de</strong>r<br />
erwiesen haben. Mitunter müssen Eltern ihre<br />
Sprösslinge zusätzlich sichern. Und genau das<br />
war ein Programmpunkt beim Kurs »Click and<br />
Climb« im Rahmen <strong>de</strong>r Salewa-Klettersteigtage,<br />
die Anfang Juli zum zweiten Mal in Schönau am<br />
Königssee stattfan<strong>de</strong>n. Eine weitere Lehre für<br />
die Gewinnerfamilie <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nkarten events:<br />
wie man das Risiko mit Kin<strong>de</strong>rn am Klettersteig<br />
richtig einschätzt.<br />
Nach <strong>de</strong>r Theorie ging es am zweiten Tag mit<br />
Bergführer Hannes zum Isidor – so heißt die Via<br />
Ferrata am Grünstein. Der Isidorsteig bietet eine<br />
Einsteigerroute – i<strong>de</strong>al für Familien –, aber auch<br />
eine verschärfte Kraxelei inklusive Überhang.<br />
Bei<strong>de</strong>n Varianten gemein ist eine spaßige<br />
Seilbrücke und <strong>de</strong>r Traumblick auf Königssee<br />
und Watzmann.<br />
Die Seilbrücke am Isidorsteig.<br />
Unterwegs gab Hannes viele Tipps. Kein Kind<br />
wird je seine Mahnung zur sorgfältigen<br />
Sicherung vergessen,<br />
<strong>de</strong>nn sonst: »Humpeldipumpel,<br />
weg ist <strong>de</strong>r Kumpel.«<br />
<<br />
Foto: Andreas Stettner<br />
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64<br />
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66 Hersteller<br />
Hersteller 67<br />
Weiche Wolle<br />
für harten Einsatz<br />
So natürlich! So weich! So funktionell! Merinowolle ist mega-in.<br />
Darüber können die Woolpower-Leute nur lächeln: Im schwedischen<br />
Jämtland stricken sie seit 40 Jahren mit Merino – und haben die<br />
weiche Wolle für <strong>de</strong>n harten Einsatz optimiert.<br />
Text: Julian Rohn | Fotos: Woolpower<br />
Aus <strong>de</strong>m Fjäll in die Welt: Woolpower fertigt sämtliche Produkte in Östersund.<br />
Ist Jämtland das Silicon Valley <strong>de</strong>r Outdoorszene? Der Verdacht<br />
liegt nahe. Denn während sich in Kalifornien die klügsten Köpfe<br />
gegenseitig anspornen, um neue Software und Computer zu<br />
entwickeln, dreht sich in <strong>de</strong>r mittelschwedischen Provinz vieles um<br />
die perfekte Ausrüstung für das Leben draußen.<br />
Ihre Freizeit verbringen die Jämtlän<strong>de</strong>r gern im Fjäll. Im Sommer<br />
durchstreifen sie es mit <strong>de</strong>m Rucksack, im <strong>Winter</strong> mit Ski und<br />
Pulk a. Dabei stellt man zwangsläufig fest, ob die Ausrüstung funktioniert<br />
o<strong>de</strong>r nicht. Und wenn etwas nicht funktioniert, löst das bei<br />
Jämtlän<strong>de</strong>rn offenbar einen Drang zum Tüfteln aus: Das Equipment<br />
wird verbessert o<strong>de</strong>r gleich selbst gefertigt. Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass<br />
die Region eine ganze Reihe namhafter Outdoor-Hersteller hervorgebracht<br />
hat: Hilleberg, Trangia, Lundhags, Klättermusen – und<br />
natürlic h Woolpower, <strong>de</strong>r Spezialist für Funktionsunterwäsche mit<br />
Sitz in Östersund.<br />
Je<strong>de</strong> Näherin signiert ihre Produkte<br />
Woolpower – älteren Outdoorsemestern noch unter <strong>de</strong>m Namen<br />
Ullfrotté bekannt – setzt seit jeher auf die Naturfaser Wolle. Über<br />
<strong>de</strong>n aktuellen »Megatrend Merinowolle« können die Schwe<strong>de</strong>n nur<br />
lächeln. Sie hatten bereits in <strong>de</strong>n 1970er-Jahren die verblüffen<strong>de</strong>n<br />
Eigenschaften von beson<strong>de</strong>rs feiner Schurwolle für sich ent<strong>de</strong>ckt –<br />
und in bester Jämtland-Manier sogar noch verbessert.<br />
Als früherer Hersteller von Nylonstrumpfhosen verfügte Ullfrotté<br />
bereit s über das technische Know-how und suchte nach einem<br />
robuste n Material, das sowohl bei körperlicher Anstrengung wie<br />
auch im Ruhe zustand einen optimalen Kälteschutz bot. Forscher,<br />
Ärzte, Überlebensexperten und die schwedische Armee wur<strong>de</strong>n<br />
einbezogen. Heraus kam ein Materialmix, <strong>de</strong>r bis heute nur leicht<br />
variiert wird: zwei Drittel Merinowolle, ein Drittel Synthetikfaser.<br />
Diese Kombination wärmt – auch in feuchtem Zustand – sehr gut<br />
und ist <strong>de</strong>utlich strapazierfähiger als reine Wolle. In Skandinavien<br />
wur<strong>de</strong> Ullfrotté bald zum Inbegriff für funktionelle Unterwäsche,<br />
zunächst allerdings bei Berufskleidung: Armee, Straßendienst,<br />
Jäger o<strong>de</strong>r auch Hafenarbeiter schworen auf die Strickwaren.<br />
Die Bezeichnung »Frottee« kommt dabei nicht von ungefähr. Auf<br />
<strong>de</strong>r Innenseite <strong>de</strong>r Bekleidung ist die Wolle in luftigen Schlingen<br />
gestrickt. In Kombination mit <strong>de</strong>r ohnehin kräuseligen Faserstruktur<br />
wird so mehr Luft gespeichert und als zusätzliche Isolationsschicht<br />
genutzt, gleichzeitig kann Körperfeuchtigkeit durch die lockeren<br />
Maschen besser entweichen.<br />
Die Socken, Unterhosen, Shirts, Jacken, Mützen und Nierenwärmer<br />
von Woolpower entstehen in patagonisch-<strong>de</strong>utsch-schwedischer >
68 Hersteller<br />
Hersteller 69<br />
Woolpower auf<br />
einen Blick<br />
Die Schwe<strong>de</strong>n verarbeiten ausschließlich feinste Merinowolle<br />
aus Patagonien, die mit etwa 30 Prozent Synthetikfaser<br />
ergänzt wird (je nach Einsatzbereich verschie<strong>de</strong>ne<br />
Mischunge n mit Polyamid, Polyester und Elasthan).<br />
Woolpower ist – im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren Merinoprodukten<br />
– bei 60 Grad waschbar und hat sich im harten Outdoor-<br />
Alltag als äußerst robust erwiesen. Sämtliche Teile wer<strong>de</strong>n<br />
in Jämtland hergestellt. Verarbeitet wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne<br />
Wärmeklassen, die sich am Quadratmetergewicht <strong>de</strong>s<br />
Stricks orientieren und meist im Mo<strong>de</strong>llnamen angegeben<br />
sind. 200 (steht für 200 g/qm) ist bei Wool power die<br />
»leichte« Ware (an<strong>de</strong>rswo schon die Mittelklasse).<br />
400 ist schon für <strong>de</strong>n reinen <strong>Winter</strong>einsatz gedacht. Und<br />
die superwarmen Wildlife Socks 600 kann man entwe<strong>de</strong>r<br />
beim Eisfischen tragen – o<strong>de</strong>r als Hausschuh.<br />
Function, not fashion! Die Qualität steht im Mittelpunkt … … aber ein bisschen Farbe darf sein. Eine für alles: Woolpower-Wäsche im Einsatz.<br />
Mehr unter woolpower.<strong>de</strong>.<br />
Aus <strong>de</strong>n ge<strong>de</strong>ckten Farben blitzt jetzt schon mal ein<br />
rotes Shirt mit orangen Nähten hervor. Mehr modische<br />
Sperenzchen braucht man nicht in Jämtland.<br />
Koproduktion: Merinoschafe aus <strong>de</strong>n wil<strong>de</strong>n Weiten Patagoniens<br />
liefer n die Wolle, die dann in Deutschland gesponnen und gefärbt<br />
wird. Die eigentliche Fertigung fin<strong>de</strong>t nach wie vor in Östersund<br />
statt, 85 Mitarbeiter sind in <strong>de</strong>r eigenen Produktion beschäftigt.<br />
Auf speziellen Maschinen wer<strong>de</strong>n Ärmel, Beine und Rumpfteile<br />
rundgestrickt, so benötigt man beim Zusammensetzen weniger<br />
Nähte – und vermei<strong>de</strong>t Druckstellen beim Rucksacktragen.<br />
Sind die Einzelteile gestrickt, vorgewaschen und entsprechend<br />
ihre r Verwendung ausgestanzt, wird je<strong>de</strong>s Kleidungsstück einer<br />
Näheri n übergeben. Sie betreut das neue Woolpower-Teil vom<br />
erste n Na<strong>de</strong>lstich bis zur Verpackung und fügt am Schluss ihr<br />
Namens etikett ein – mit dieser Signierung bürgt je<strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
für seine Arbeit.<br />
Schwerer Start im Polyester-Zeitalter<br />
Der eingangs gezogene Vergleich mit <strong>de</strong>m Silicon Valley hinkt<br />
allerdings, wenn man die Firmenkultur <strong>de</strong>r Jämtlän<strong>de</strong>r Hersteller<br />
betrachte t. Statt hipper Startups fin<strong>de</strong>t man eher wertkonservative<br />
Familienunternehmen. Woolpower ist im Besitz <strong>de</strong>r »Gränsfors<br />
Bruks Mo<strong>de</strong>rbolag«, einer familiengeführten Unternehmensgruppe,<br />
zu <strong>de</strong>r auch die berühmte Gränsfors-Axtschmie<strong>de</strong> gehört.<br />
Firmensitz ist seit jeher Östersund, eine Verlagerun g <strong>de</strong>r Produktion<br />
nach Fernost kam nie infrage. Und obwohl sich <strong>de</strong>r Umsatz in<br />
<strong>de</strong>n letzten fünf Jahren verdoppelt hat, agieren die Schwe<strong>de</strong>n<br />
vorsichtig und legen Wert auf gesun<strong>de</strong>s Wachstum. Die Wolle wird<br />
langfristig eingekauft, auch wenn man so auf aktuelle Farbtrends<br />
nur langsam reagieren kann.<br />
Diese nordische Zurückhaltung wird nachvollziehbar, wenn man<br />
weiß, dass die <strong>de</strong>rzeit so beliebte Merinowäsche einen schweren<br />
Start hatte. Die 1980er- und 1990er- Jahre waren in <strong>de</strong>r Outdoorbranche<br />
ein absolutes Synthetik-Zeitalter. Naturfasern waren<br />
gera<strong>de</strong> zu verpönt, beson<strong>de</strong>rs wenn es um Funktionsunterwäsche<br />
ging. Die Szene verlangte damals nach Kunstfaser, leicht und<br />
schnelltrocknend – aber eben auch nicht so komfortabel und vor<br />
allem geruchsar m wie Merinowolle.<br />
Das ist auch <strong>de</strong>r Grund, warum sich Ullfrotté zunächst nur im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Berufsbekleidung etablieren konnte. Gera<strong>de</strong> öffentliche<br />
Institutionen schätzten die lange Haltbarkeit und die Möglichkeit,<br />
die Wollprodukte auch in Großwäschereien bei 60 Grad Celsius<br />
hygienisc h zu reinigen – modisches Design war eher zweitrangig.<br />
»Function, not fashion« gilt noch heute als Motto im Werk in Östersund.<br />
Ausgefallene Looks fin<strong>de</strong>t man im Programm <strong>de</strong>r Schwe<strong>de</strong>n<br />
weniger, dafür soli<strong>de</strong>n und robusten Kälteschutz, <strong>de</strong>r auch nach<br />
einer mehrwöchigen Tour unter scheuern<strong>de</strong>n Rucksackträgern<br />
nicht in Einzelteilen von <strong>de</strong>n Schultern fällt.<br />
Auf dicken Socken ins Globetrotter-Sortiment<br />
Zu <strong>de</strong>n ersten Outdoorhändlern, die auf die Jämtlän<strong>de</strong>r Strick waren<br />
aufmerksam wur<strong>de</strong>n, gehörte Globetrotter Ausrüstung. Schon<br />
1993, also noch mitten in <strong>de</strong>r Polyesterhochphase, nahmen die<br />
Hamburger ein Kältebollwerk aus Schwe<strong>de</strong>n ins Programm: eine<br />
800er-Socke aus Merinowolle. Bewährt in <strong>de</strong>n langen und kalte n<br />
skandinavischen <strong>Winter</strong>n, sollte sie ab sofort auch in <strong>de</strong>utsche n<br />
<strong>Winter</strong>stiefeln für warme Füße sorgen. Nach diesem ers ten Test<br />
wur<strong>de</strong> im <strong>Winter</strong>handbuch 1995 ein kleines Ullfrotté-Sortimen t<br />
prominent auf <strong>de</strong>r Rückseite <strong>de</strong>s Katalogs präsentiert und <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n schmackhaft gemacht. Seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 sind Socken,<br />
Hem<strong>de</strong>n, Long Johns, eine Sturmmaske und ein Nierenwärmer im<br />
Globetrotter-Sortiment. Unspektakulär unifarben in grau, braun,<br />
schwarz o<strong>de</strong>r oliv, aber viel gefragt und bewährt. Die größte Verän<strong>de</strong>rung<br />
erfolgte 2006 – als Ullfrotté in Woolpower umbenannt<br />
wurd e. Die Qualität blieb unverän<strong>de</strong>rt.<br />
Der <strong>de</strong>rzeitige Merino-Trend geht aber nicht völlig an <strong>de</strong>n Schwe<strong>de</strong> n<br />
vorbei. Nicht nur im tiefsten <strong>Winter</strong> wird inzwischen Wolle getragen,<br />
auch im Sommer und als T-Shirt hat sich das Naturmaterial<br />
bewährt. Zum 40-jährigen Woolpower-Jubiläum wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb die<br />
Lite-Kollektion entwickelt – ohne Frotteeschlingen und <strong>de</strong>shalb<br />
wenige r warm. Flächengewichte unter 200 Gramm (siehe Kasten<br />
oben) setzen die Qualitätsfanatiker aber nicht ein. »Mit weniger<br />
Gewich t könnten wir nicht mehr die Robustheit garantieren, die wir<br />
unseren Kun<strong>de</strong>n bieten wollen«, sagt Jesper Rodig vom <strong>de</strong>utschen<br />
Importeur Scandic Outdoor in Seevetal.<br />
Optisch wur<strong>de</strong> die neue Kollektion auch ein bisschen vielfältiger:<br />
Aus <strong>de</strong>n ge<strong>de</strong>ckten Farben blitzt jetzt schon mal ein rotes Shirt mit<br />
orangen Nähten hervor. Mehr modische Sperenzchen braucht man<br />
nicht in Jämtland. Viel wichtiger ist, dass die Woolpower-Wäsche<br />
auch bei <strong>de</strong>r nächsten Tour im Fjäll trocken und warm hält. So wie<br />
schon in <strong>de</strong>n vergangenen 40 Jahren.<br />
70 State of the Art<br />
State of the Art 71<br />
Fischer<br />
E99 Crown Xtralite<br />
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.<br />
In State of the Art zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung,<br />
die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />
State<br />
of the Art<br />
Referenzprodukt<br />
Taillierung<br />
Eher gering (66 mm an <strong>de</strong>r Schaufel, 54 mm in<br />
<strong>de</strong>r Mitte, 61 mm am Heck). Das gewährleistet<br />
Spurtreue und gute Kontrollierbarkeit <strong>de</strong>r Ski.<br />
Profil<br />
»Nordic Rocker Camber«. Be<strong>de</strong>utet: Beim Belasten heben<br />
sich die Skispitzen um 5 mm, dadurch schwimmt die<br />
Schaufel leichter auf, für besseres Gleiten im Tiefschnee.<br />
Und: Der Kontaktpunkt zwischen Ski und Schnee wan<strong>de</strong>rt<br />
beim Belasten um 10 cm nach hinten, für leichteres<br />
Drehen. Dank <strong>de</strong>r geringen Bauhöhe (max. 22 mm) ist <strong>de</strong>r<br />
Ski keineswegs kippelig.<br />
Produktklasse<br />
Einsatzbereich<br />
Status<br />
Hersteller<br />
Backcountry-Ski mit mechanischer Steighilfe (früher auch<br />
»Schuppenski« genannt) und mit Stahlkante.<br />
Skiwan<strong>de</strong>rungen und -trekkings im freien Gelän<strong>de</strong>. Aufgrund<br />
seiner Breite nicht für präparierte Loipen geeignet.<br />
Der Ski, auf <strong>de</strong>n Polarabenteurer vertrauen. Zahlreiche Expeditionen<br />
spurten auch in diesem Jahr auf <strong>de</strong>m E99 Crown zum<br />
Nordpol o<strong>de</strong>r durch die Antarktis. Auch in gemäßigten Backcountry-Revieren<br />
wie auf norwegischen Hochplateaus o<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>utschen Mittelgebirgen ist <strong>de</strong>r E99 Crown erste Wahl: belastbar,<br />
langlebig und einer <strong>de</strong>r leichtesten Ski seiner Produktklasse.<br />
Fischer Sports GmbH, Ried im Innkreis, Österreich.<br />
5<br />
6<br />
4<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2<br />
5<br />
Steighilfe<br />
Die Steigzone aus einer griffigen Kunststoffmischung<br />
<strong>de</strong>ckt circa 40 % <strong>de</strong>r Skiunterseite ab – für sehr guten<br />
Halt beim Abstoßen. Die »Offtrack Crown« wur<strong>de</strong><br />
eigens für Fischers Backcountry-Stahlkantenski<br />
entwickelt. Das dreidimensionale Profil hat eine<br />
kronenähnliche Form mit unterschiedlichen, nach<br />
hinten scharfen Konturen. Es ist an <strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Steigzone flacher und in <strong>de</strong>r Mitte tiefer eingeschnitten<br />
– für ein optimales Verhältnis von Griffigkeit zu<br />
Gleitfähigkeit. Die mechanische Steighilfe braucht<br />
kein Haftwachs und kaum Pflege (evtl. Silikonspray<br />
gegen Stollenbildung).<br />
Beispiel: 5/10 Nordic Rocker<br />
5 mm<br />
10 cm<br />
Rocker Contact Point<br />
Unbelasteter Ski<br />
belasteter Ski<br />
Belag<br />
Vorn und hinten Gleitzonen aus gesintertem Polyethylen.<br />
Das Sintern macht <strong>de</strong>n Belag wi<strong>de</strong>rstandsfähig und<br />
schnell. Ein leicht diagonaler Steinschliff verbessert die<br />
Gleiteigenschaften auch bei mil<strong>de</strong>n Temperaturen: Er<br />
erzeugt feinste Rillen, die Wasser unter <strong>de</strong>m Ski ableiten<br />
und somit <strong>de</strong>n Saugeffekt auf feuchtem Schnee verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Konzept/I<strong>de</strong>e<br />
Technische<br />
Daten <br />
Historie<br />
Josef Holovicz, Chefentwickler Backcountry-Ski bei Fischer.<br />
Längen: 180-210 cm. Gewicht pro Paar: 1950 g bei 200 cm.<br />
Preis: 239,95 €. Bindung: Fischer BCX Magnum Black (69,95 €).<br />
Josef Fischer sen. beginnt 1924 in einem Schuppen, Schlitten zu<br />
bauen. Zwölf Jahre später ist eine Fabrik für Alpinski daraus<br />
gewor<strong>de</strong>n. 1959 übernimmt Josef Fischer die Firmenleitung von<br />
seinem verstorbenen Vater. Auf <strong>de</strong>r Ispo 1971 stellt Fischer die<br />
ersten Langlaufski vor. Der E99 gehört seit 1977 zum Sortiment,<br />
trägt anfangs <strong>de</strong>n Namen »Europa 99« (die Zahl hat keine Be<strong>de</strong>utung).<br />
Er wird heute im Werk in <strong>de</strong>r Ukraine gebaut, das Fischer<br />
1988 eröffnet hat. Vor allem das Gewicht und die Steighilfe <strong>de</strong>s<br />
Backcountry-Skis hat Fischer immer weiter optimiert. Die Fischer<br />
Sports GmbH ist zu 100 Prozent in Familienbesitz. Zur Unternehmensgruppe<br />
gehört auch die Sportbekleidungsmarke Löffler.<br />
Aufbau<br />
1 Designfolie aus Kunststoff<br />
mit geringem Verschleiß.<br />
2 Verstärkungslaminate aus Fiberglasund<br />
Basaltfasern. Basalt ist leicht, temperaturunabhängig<br />
und verbessert <strong>de</strong>n Flex <strong>de</strong>s Skis.<br />
3<br />
Kunststoffgewebe für mehr Schutz und Festigkeit.<br />
4 Kein billiger Schaumkern, son<strong>de</strong>rn Holzkanäle<br />
bil<strong>de</strong>n das Rückgrat <strong>de</strong>s E99. Die Bögen <strong>de</strong>s Holzkerns<br />
bestehen aus zwei Sorten Leichtholz: Pappel und –<br />
Betriebsgeheimnis! Die Luftkanäle sparen Gewicht<br />
gegenüber einem Massivholz-Kern, sind obendrein<br />
stabiler und verteilen das Gewicht <strong>de</strong>s Läufers<br />
beson<strong>de</strong>rs gut auf die Länge <strong>de</strong>s Skis.<br />
5 Außenwän<strong>de</strong> und Grundplatte aus hartem und<br />
verschleißfestem Buchenholz.<br />
Fellaufnahme<br />
Bei sehr steilen Anstiegen kann ein Steigfell<br />
(z. B. Colltex Combi-Extreme Backcountry)<br />
aufgeklebt und am Heck eingehakt wer<strong>de</strong>n.<br />
Mittelrille<br />
Fast durchgehen<strong>de</strong><br />
Mittelrille im Belag für<br />
hohe Spurtreue.<br />
Stahlkante<br />
Entlang <strong>de</strong>s gesamten Skis, für konstanten<br />
Kantengriff bei Abfahrten selbst auf eisigem Untergrund.<br />
Bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s E99 hatten wir ein<br />
klar <strong>de</strong>finiertes Ziel: <strong>de</strong>n<br />
besten Backcountry-<br />
Ski <strong>de</strong>r Welt zu bauen.<br />
Tatsächlich ist er zu einem Erfolgsmo<strong>de</strong>ll<br />
gewor<strong>de</strong>n. <br />
Max Buttinger,<br />
Produktmanager bei Fischer<br />
In diesem <strong>Winter</strong><br />
kommt eine komplett<br />
überarbeitete Version<br />
<strong>de</strong>s E99: leichter und<br />
dank <strong>de</strong>s Rockerprofils<br />
im Tiefschnee einfacher zu steuern. Das ist<br />
wirklich ein Fortschritt! Rocco Ganzert,<br />
Ski-Experte von Globetrotter Dres<strong>de</strong>n<br />
6<br />
Belag (siehe rechts).<br />
Filmische Kaufberatung zum Thema<br />
Langlaufski: 4-seasons.tv/kb-langlauf.<br />
Backcountry-Camps von Globetrotter<br />
im Erzgebirge: globetrotter-events.<strong>de</strong>.
72 Ausrüstungsberatung<br />
Ausrüstungsberatung 73<br />
Backpacking-Tipps für Südostasien<br />
»Multifunktion<br />
und Kamillentee«<br />
Interview: Cindy Ruch | Fotos: Archiv Daniela Strunz, Michael Neumann<br />
Ob man sie nun Backpacker, Traveller o<strong>de</strong>r Rucksacktouristen<br />
nennt – ihr Credo ist dasselbe: frem<strong>de</strong> Län<strong>de</strong>r<br />
mit leichtem Gepäck erkun<strong>de</strong>n. Daniela Strunz* erklärt,<br />
was man für einen typischen Trip durch Thailand braucht.<br />
* Daniela Strunz (37) arbeitet seit<br />
an<strong>de</strong>rthalb Jahren an <strong>de</strong>r Kasse von<br />
Globetrotter Dres<strong>de</strong>n und verbringt die<br />
Urlaube zwischen Sonne und Fels. Ihre<br />
komplette Packliste mit allen Mengen,<br />
Gewichten und Preisen gibt’s unter<br />
4-seasons.<strong>de</strong>/backpacking.
74<br />
Ausrüstungsberatung<br />
Schnorcheln ist nur mit <strong>de</strong>m eigenen Set top.<br />
Daniela, Backpacking unterschei<strong>de</strong>t<br />
sich von klassischen Outdoortouren.<br />
Man reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
durchs Land, geht mal ans Meer,<br />
mal zum Wan<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r schaut sich eine<br />
Stadt an. Was be<strong>de</strong>utet das für die Wahl<br />
<strong>de</strong>r Ausrüstung?<br />
Bei Touren in <strong>de</strong>r Wildnis muss man meist<br />
autark sein – mit Kocher, Proviant, Schlafsack<br />
und Zelt. Beim Backpacking nutzt<br />
man die vorhan<strong>de</strong>ne Infrastruktur und<br />
kann viel weglassen. Aber wie bei Outdoortouren<br />
freut man sich über einen möglichst<br />
handlichen Rucksack und pfiffiges Equipment,<br />
die das Unterwegssein erleichtern.<br />
Du warst schon öfter in Thailand. Schlägt<br />
man da einfach sein Zelt am Strand auf?<br />
Da geht es schon los: Man braucht kein<br />
Zelt, weil es überall Hostels o<strong>de</strong>r auch<br />
Bungalows direkt am Meer gibt. Die sind<br />
günstiger als bei uns <strong>de</strong>r Campingplatz.<br />
Wie darf man sich das Unterwegssein in<br />
Thailand vorstellen?<br />
Man reist mit <strong>de</strong>n Verkehrsmitteln <strong>de</strong>r<br />
Einheimischen: mit Bus, Tuk-Tuk o<strong>de</strong>r<br />
Sammeltaxi. O<strong>de</strong>r man leiht ein Moped.<br />
Für lange Strecken, etwa von Nord- nach<br />
Südthailand, lohnt sich eine Bahnfahrt –<br />
am besten im Nachtzug, so spart man<br />
Urlaubszeit und Übernachtungskosten. Zu<br />
<strong>de</strong>n zahlreichen Inseln fahren Fähren o<strong>de</strong>r<br />
Langboote. Wer will, baut in seine Reise<br />
Outdoortouren ein: Tageswan<strong>de</strong>rungen,<br />
Pad<strong>de</strong>l- o<strong>de</strong>r Kletterausflüge, Tauchkurse,<br />
Dschungeltrekking im Nor<strong>de</strong>n.<br />
Wie viel Gepäck brauche ich dafür?<br />
Unter <strong>de</strong>n Travellern herrschen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Philosophien. Man trifft Minimalisten,<br />
die haben nur ein Paar Tevas, zwei<br />
T-Shirts und ein Tagebuch in ihrer Umhängetasche<br />
– die wür<strong>de</strong>n sich über meine<br />
»Beim Backpacking setze<br />
ich Ausrüstung immer<br />
multifunktionell ein.«<br />
Packliste totlachen. Aber ich habe halt<br />
gern mein eigenes Zeug dabei, inklusive<br />
Schlafsackinlett und Schnorchelset. Dafür<br />
bin ich bereit, etwas mehr zu schleppen.<br />
Das entschei<strong>de</strong>t also je<strong>de</strong>r selbst.<br />
Nimmt man besser einen Rucksack o<strong>de</strong>r<br />
gleich einen Rollkoffer?<br />
Wer vor allem mit Bussen auf <strong>de</strong>m Festland<br />
reist, ist mit einem Rollkoffer komfortabel<br />
unterwegs. Auf <strong>de</strong>n Inseln wer<strong>de</strong>n die<br />
geteerten Wege seltener, dort lohnt sich<br />
ein Kombirucksack mit Rollen und Tragesystem.<br />
Ich persönlich bevorzuge einen<br />
normalen Rucksack, weil man viel unterbringt<br />
und richtige Touren unternehmen<br />
kann. Den Rucksack muss man zwar selbst<br />
tragen, aber dafür ist er auch auf Pickups<br />
o<strong>de</strong>r Mopeds schulterbar und bleibt nicht<br />
mit <strong>de</strong>n Rollen im Sand o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m<br />
Holzsteg zur Fähre stecken.<br />
Für welches Rucksackmo<strong>de</strong>ll hast du dich<br />
entschie<strong>de</strong>n?<br />
Für einen Deuter Aircontact 50 + 10 SL,<br />
ein absolutes Raumwun<strong>de</strong>r mit sehr gutem<br />
Tragesystem. Außer<strong>de</strong>m gibt’s praktische<br />
Extras: einen Bauchgurt mit kleinen Reißverschlusstaschen,<br />
große Seitentaschen<br />
und eine integrierte Regenhülle. Außen<br />
hänge ich meist meine Schuhe mit einem<br />
Karabiner dran. Innen kommt alles in<br />
wasserdichte Beutel, das schützt prima vor<br />
Regen und Spritzwasser auf <strong>de</strong>n Fähren.<br />
A PART OF PEOPLE’S<br />
ADVENTURES SINCE 1892<br />
Lohnt es sich, <strong>de</strong>n Rucksack im Flieger<br />
und beim Transport auf <strong>de</strong>m Busdach noch<br />
mal in einen Sack zu stecken?<br />
Ein Transportsack ist gar nicht schlecht.<br />
Er schützt <strong>de</strong>n Rucksack, und die Riemen<br />
bleiben nicht an Rollbän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Bussitzen<br />
hängen. Im Hostel kann man darin<br />
Einkäufe o<strong>de</strong>r Schmutzwäsche verstauen.<br />
Beim Backpacking versuche ich immer,<br />
Ausrüstung multifunktionell einzusetzen.<br />
Was ist noch multifunktionell?<br />
Ein gutes Beispiel sind die Schuhe. Die<br />
sind schwer und nehmen viel Platz weg.<br />
Also reduziert man. Ich habe ein Paar<br />
Boul<strong>de</strong>rschuhe von Five Ten – die sind Mir ist ein großer Rucksack, in <strong>de</strong>n alles<br />
leicht, bequem, wasserabweisend, einfach passt, lieber. Eine gute Ergänzung ist ><br />
ANY FUEL.<br />
praktisch. Die trage ich auch in <strong>de</strong>r Stadt<br />
und beim Wan<strong>de</strong>rn. Zusätzlich sind nur<br />
noch ein Paar Teva-Sandalen dabei und<br />
ganz leichte Ba<strong>de</strong>schuhe gegen See igel<br />
und scharfe Steine im Wasser. Fertig.<br />
Benutzt du zusätzlich einen Daypack?<br />
Man sieht immer wie<strong>de</strong>r Leute, die mit<br />
einem mittelgroßen Rucksack auf <strong>de</strong>m<br />
Rücken und einem kleinen vor <strong>de</strong>r Brust<br />
herumwanken. Das habe ich auch mal<br />
probiert, fühlte mich aber zu unbeweglich.<br />
ADVENTURE.<br />
WEATHER.<br />
Der neue PRIMUS OmniLite TM ist unser neuer Leichtgewichts-<br />
Expeditionskocher – und <strong>de</strong>r technisch am weitesten entwickelte<br />
Kocher, <strong>de</strong>n wir seit unserer Firmengründung 1892 jemals entwickelt<br />
haben. Seine Technologie<br />
stammt vom vielfach ausgezeichneten<br />
OmniFuel TM .<br />
Aber <strong>de</strong>r OmniLite TM ist kleiner,<br />
wiegt weniger und verbraucht weniger<br />
Sprit. I<strong>de</strong>al für beinahe je<strong>de</strong>s<br />
Abenteuer, bei je<strong>de</strong>m Wetter und<br />
mit nahezu je<strong>de</strong>m Brennstoff.<br />
nkel.se
76<br />
Ausrüstungsberatung<br />
VIEL MEER<br />
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UNSCHÄTZBAR GUT<br />
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Helsinki<br />
St. Petersburg<br />
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Mit einem Schuh aus <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntity Serie erhalten<br />
Sie von uns einen <strong>de</strong>taillierten Herkunftsnachweis<br />
<strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Oberle<strong>de</strong>rs.<br />
Ihr Schuh hat dadurch seine eigene<br />
Vita! Mit <strong>de</strong>r individuellen I<strong>de</strong>ntitynummer,<br />
die <strong>de</strong>r Schuh im Innenteil <strong>de</strong>r Manschette<br />
eingeprägt hat, können Sie die Vita Ihres<br />
Schuhoberle<strong>de</strong>rs auf www.i<strong>de</strong>ntity-le<strong>de</strong>r.<strong>de</strong><br />
zurückverfolgen.<br />
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LAMMFELL<br />
<strong>de</strong>r Vau<strong>de</strong> Rock Ultralight, ein 25-Liter-<br />
Rucksack, <strong>de</strong>n man in seine Deckeltasche<br />
einfalten kann. Der wiegt 360 Gramm und<br />
wartet verpackt im Hauptrucksack auf<br />
seinen Einsatz bei Tagestouren.<br />
In Bussen, Zügen o<strong>de</strong>r auf Fähren verbringt<br />
man viel Zeit. Hast du gute Tipps für<br />
unterwegs?<br />
Wichtig ist, dass man es sich überall<br />
gemütlich machen kann. Oft sind Klimaanlagen<br />
stark aufgedreht, o<strong>de</strong>r Zugluft<br />
stört. Dafür habe ich mein Houdini Power<br />
Houdi dabei, <strong>de</strong>r hält warm und bietet<br />
sogar eine Kapuze. Wenn es richtig kühl<br />
wird, nutze ich mein Schlafsackinlett aus<br />
Fleece als Decke. Und ohne mein Eagle<br />
Creek Sandman Travel Pillow ziehe ich gar<br />
nicht erst los. Auch Ohrenstöpsel können<br />
ein Segen sein, beim Einschlafen.<br />
Schlafen im Zug o<strong>de</strong>r Bus? Keine Angst vor<br />
Diebstahl?<br />
Thailand ist grundsätzlich sehr sicher.<br />
Trotz<strong>de</strong>m habe ich Pass und Geld immer<br />
im Ortlieb-Wertsachenbeutel. Bei Zugfahrten<br />
schließe ich <strong>de</strong>n Rucksack irgendwo<br />
fest. Ein eigenes Schloss ist niemals<br />
verkehrt: In Hostels gibt es meist Spin<strong>de</strong>,<br />
wo ich zum Beispiel meinen Fotoapparat<br />
einschließe, wenn ich ihn nicht brauche.<br />
Die Küchenausrüstung kann man sich in<br />
Thailand vermutlich auch sparen?<br />
Kocher und Töpfe auf je<strong>de</strong>n Fall. Das<br />
können die Thai mit ihren Garküchen viel<br />
besser. Aber ich kaufe viel Obst und habe<br />
dafür extra einen Sea-to-Summit-Teller an<br />
Bord. Der Bo<strong>de</strong>n ist aus schnittfestem<br />
Kunststoff und ein i<strong>de</strong>ales Schnei<strong>de</strong>brett.<br />
Klappt man <strong>de</strong>n Rand hoch, wird er zu<br />
einer prima Schüssel für einen Obstsalat.<br />
Dazu superleichtes Titanbesteck und ein<br />
Taschenmesser.<br />
Muss man das Trinkwasser filtern o<strong>de</strong>r<br />
entkeimen?<br />
Zum Trinken, Obst waschen und Zähneputzen<br />
sollte man unbedingt abgepacktes<br />
Wasser nehmen, das kann man überall<br />
kaufen. Wenn man aber eine längere<br />
Dschungeltour im Nor<strong>de</strong>n plant, wo es<br />
keinen Nachschub gibt, sollten auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall Entkeimungs tabletten mit.<br />
»Gute Reisebekleidung ist<br />
meist aus Mischgewebe,<br />
weil das nicht so müffelt.«<br />
Noch mal zu <strong>de</strong>n Klamotten. Was kommt<br />
neben <strong>de</strong>r Kapuzen-Fleecejacke noch mit?<br />
So wenig wie möglich. Mir reichen zwei,<br />
drei kurze Hosen beziehungsweise ein<br />
Rock, eine lange Hose und fünf, sechs<br />
T-Shirts o<strong>de</strong>r Blusen sowie Unterwäsche<br />
und Ba<strong>de</strong>sachen. Dann noch ein Kleid für<br />
die Stadt o<strong>de</strong>r Restaurantbesuche. Ich<br />
wasche lieber öfter. Das geht in je<strong>de</strong>m<br />
Waschbecken mit Sea to Summit ><br />
Rucksackreisen in Thailand<br />
Anreise: Thai Airways fliegt zweimal täglich von<br />
Frankfurt nach Bangkok. Dauert ca. elf Stun<strong>de</strong>n.<br />
Beste Reisezeit: Von November bis Februar, wenn<br />
man sich aus <strong>de</strong>m Schnee in die Sonne sehnt.<br />
Dann regnet es kaum und ist nicht drückend heiß.<br />
Auf <strong>de</strong>n Inseln im Sü<strong>de</strong>n ist es dank <strong>de</strong>r Nähe zum<br />
Äquator das ganze Jahr über schön warm.<br />
Unterkunft: Bungalows gibt es zur Genüge an<br />
Thailands Strän<strong>de</strong>n, am besten vor Ort <strong>de</strong>n<br />
schönsten suchen. In <strong>de</strong>r Hochsaison besser<br />
vorbuchen. In Bangkok und an<strong>de</strong>ren Städten ohne<br />
Strand bieten sich Hostels an, eine Auswahl unter<br />
hostels.com o<strong>de</strong>r hostelworld.com.<br />
Rumreisen: Am bequemsten in einem Reisebüro<br />
all-inclusive buchen, wenn es mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Transportmitteln in <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n geht. Man bekommt<br />
einen Sticker ans T-Shirt, und die Bus-, Fähr- und<br />
Pickup-Fahrer leiten einen weiter. Die Inseln zu Fuß<br />
erkun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Moped ausleihen.<br />
Danielas Tour: Von Bangkok nach Ao Nang fliegen,<br />
einen Touristenort mit vollgepackten Strän<strong>de</strong>n.<br />
Dem Trubel auf einem Longtail-Boot entfliehen, zu<br />
einer Vier-Insel-Tour. Mit <strong>de</strong>r Fähre nach Koh Jum<br />
– einsame Strän<strong>de</strong>! Weiter auf die Insel Koh<br />
Phangan, unter an<strong>de</strong>rem zur monatlichen Full-<br />
Moon-Party, <strong>de</strong>m Treffpunkt für Backpacker. Über<br />
Surat Thani mit Zug und Bus zurück nach Bangkok.<br />
Die Kunst <strong>de</strong>s Backpackings<br />
Wer als Backpacker unterwegs ist, möchte viele<br />
Orte abseits <strong>de</strong>s Mainstreams sehen. Und alles<br />
möglichst günstig. Übernachtet wird in Hostels,<br />
Backpackerunterkünften, Zelten o<strong>de</strong>r günstigen<br />
Bungalows. Südostasien ist i<strong>de</strong>al für <strong>de</strong>n Geldbeutel,<br />
<strong>de</strong>n Sonnenwunsch und das Abenteuer in <strong>de</strong>r<br />
Frem<strong>de</strong>. Geprägt haben das Rucksackreisen Backpacker<br />
auf Tour und in <strong>de</strong>r Literatur: die Lonely-<br />
Planet-Grün<strong>de</strong>r, die mit »Southeast Asia on a<br />
shoestring« <strong>de</strong>n ersten Reiseführer für Backpacker<br />
publizierten, und <strong>de</strong>r britische Rucksackreisen<strong>de</strong> in<br />
Thailand aus Alex Garlands Roman »Der Strand«.<br />
* Komplettpreis-Beispiel für eine Online-Buchung einer einfachen Fahrt für<br />
4 Erwachsene, AB4 Innenkabine & PKW ( max. 6 m lang, 2,10 m hoch) im<br />
Zeitraum 1.10.-16.12.12, weitere Infos unter www.finnlines.<strong>de</strong><br />
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2,10 m hoch), einfache Fahrt. Zzgl. Treibstoffzuschlag von 10,50 Euro p.P.<br />
und Strecke. Reisezeitraum bis 20.6.12. Weitere Zeiträume, Konditionen<br />
und gültige Abfahrten unter www.finnlines.<strong>de</strong><br />
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gemütliche Kabinen, Bars, Büfettrestaurant<br />
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Whirlpool. 6x wöchentlich geht es z.B. ab<br />
Travemün<strong>de</strong> nach Helsinki. O<strong>de</strong>r wählen<br />
Sie alternativ die Anreise nach Finnland<br />
über Schwe<strong>de</strong>n, durch die Kombination <strong>de</strong>r<br />
Routen Travemün<strong>de</strong>-Malmö und Kapellskär-<br />
Naantali.<br />
Reiseangebote ent<strong>de</strong>cken:<br />
Tel. 0451 1507-443<br />
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Wir sind die Ostsee.<br />
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Beispiel Außenkabine<br />
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78<br />
Ausrüstungsberatung<br />
die Schauer überdies nur kurz. Die dicke<br />
dreilagige Jacke vom letzten Island-Trip ist<br />
also fehl am Platz. Ich nehme höchstens<br />
eine superleichte Regenjacke von Montane<br />
mit, die mir auch als Windbreaker dient.<br />
FREDRIK SCHENHOLM<br />
Laundry Wash, das ist auch biologisch<br />
abbaubar. Die Wäscheleine von Sea to<br />
Summit ist ebenfalls super: Man klemmt<br />
die Wäsche zwischen kleine Kugeln und<br />
braucht keine Klammern. Wer keine Lust<br />
zum Selbst waschen hat, kann das auch in<br />
einer Wäscherei vor Ort für ein paar Baht<br />
machen lassen. Klamottenberge sollte<br />
man je<strong>de</strong>nfalls nicht mitschleppen.<br />
Hosen, T-Shirts, Houdi – das ist alles?<br />
Das reicht – vor allem, wenn man aufs<br />
Material achtet. Baumwolle ist schnell<br />
durchgeschwitzt und müffelt dann. Gute<br />
Reisebekleidung ist <strong>de</strong>shalb meist aus<br />
Mischgewebe, das schnell trocknet und<br />
länger geruchsneutral bleibt. Auch auf <strong>de</strong>n<br />
UV-Schutzwert <strong>de</strong>r Textilien sollte man<br />
achten, durch manche Klamotten strahlt<br />
die Sonne einfach durch. Meine Meru<br />
Bluse hat einen UV-Schutz von 30+, man<br />
kann damit also 30-mal länger in <strong>de</strong>r<br />
Sonne bleiben. Beim Schnorcheln trage<br />
ich ein Shirt, um <strong>de</strong>n Rücken vor Sonnenbrand<br />
zu schützen. Praktisch ist auch ein<br />
Deshalb fährt Daniela nach Thailand.<br />
Tuch von einem örtlichen Markt, das lässt<br />
sich am Strand o<strong>de</strong>r bei Tempelbesuchen<br />
umbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r als Ba<strong>de</strong>matte benutzen.<br />
Kein schönes großes Ba<strong>de</strong>handtuch für<br />
<strong>de</strong>n Strand?<br />
Viel zu schwer! Das leichte Tuch reicht mir<br />
im Sand völlig. Zum Abtrocknen nach <strong>de</strong>m<br />
Duschen ist ein Meru Sport Towel aus Mikrofaser<br />
dabei, das hat das Packmaß einer<br />
Coladose und wiegt keine 100 Gramm.<br />
Sogar in Thailand kann es mal regnen. Darf<br />
meine treue Gore-Tex-Jacke mit?<br />
Membran-Jacken sind nur bei einem Temperaturgefälle<br />
zwischen Körper und Luft<br />
atmungsaktiv, bei mehr als 25 Grad<br />
Außentemperatur bleibt <strong>de</strong>r Schweiß in<br />
<strong>de</strong>r Jacke. Außerhalb <strong>de</strong>r Regenzeit sind<br />
Stimmt es, dass helle Klamotten bei Hitze<br />
angenehmer sind?<br />
Klar, weil sie die Sonne besser reflektieren.<br />
Ganz Afrika trägt <strong>de</strong>swegen Khaki. Angeblich<br />
zieht helle Kleidung auch weniger<br />
Mücken an.<br />
»Jucken<strong>de</strong> Mückenstiche<br />
bekämpfe ich mit einer<br />
Art Minifeuerzeug.«<br />
Apropos! Bitte die besten Tipps für <strong>de</strong>n<br />
Mücken-Abwehrkampf …<br />
Aus Scha<strong>de</strong>n wird man klug: Windstille<br />
Plätze in Wassernähe sollte man mei<strong>de</strong>n,<br />
in <strong>de</strong>r Dämmerung sollte man lange<br />
Kleidung tragen und abends im Bungalow<br />
bei brennen<strong>de</strong>m Licht nicht die Tür offen<br />
stehen lassen. Ansonsten kommen die<br />
üblichen Mittelchen zum Einsatz. Ich<br />
schwöre auf Nobite. Wer draußen sitzt,<br />
kann auch eine Mückenspirale abbrennen,<br />
das funktioniert meist gut. Wenn nicht,<br />
kommt <strong>de</strong>r Zapper Click zum Einsatz.<br />
Was ist das <strong>de</strong>nn? Eine Mückenkanone?<br />
Nein, das ist eine Art Minifeuerzeug, das<br />
man auf <strong>de</strong>n Stich aufsetzt. Eine ><br />
Stryn Jacket<br />
Stryn Jacket ein ungetrübtes Vergnügen. Die<br />
preisgekrönte wind- und wasserdichte Dermizax<br />
NX Membran bietet die marktweit beste<br />
Atmungsaktivität. Die ultimative Jacke für Skitouren.<br />
Sirdal Pants<br />
Sirdal Pants stehen Ihnen ungetrübte<br />
Skifreu<strong>de</strong>n bevor. Wer Wert auf eine Skihose<br />
mit besten Trageeigenschaften legt, ist mit<br />
dieser hochfunktionalen Hose<br />
bestens beraten.<br />
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Bergans Son<strong>de</strong>rfläche<br />
bei Globetrotter München<br />
Backcountry Gui<strong>de</strong> 34 l<br />
Backcountry Gui<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> speziell für Tourengeher<br />
und Freeri<strong>de</strong>r entwickelt. Der Rucksack weist<br />
zahlreiche durchdachte und flexible Lösungen<br />
für die Befestigung von Skiern, Stöcken, Snowboard,<br />
Pickel, Schaufel und Lawinenson<strong>de</strong> auf.<br />
Explorers choice since 1908<br />
www.bergans.<strong>de</strong>
80<br />
Ausrüstungsberatung<br />
Backpacker lieben das ungefilterte Reisen. Außer vielleicht bei Sonnenuntergang.<br />
Piezozündung zersetzt das Insektengift<br />
in <strong>de</strong>r oberen Hautschicht, so wer<strong>de</strong>n die<br />
Schwellungen und <strong>de</strong>r Juckreiz zumin<strong>de</strong>st<br />
reduziert.<br />
Wo wir schon bei <strong>de</strong>n Mittelchen sind:<br />
Kaufst du Sonnencreme vor Ort o<strong>de</strong>r schon<br />
zu Hause?<br />
Gute Sonnencreme ist auf <strong>de</strong>n Inseln oft<br />
schwer zu bekommen und dann sehr teuer.<br />
Ich kaufe zu Hause zwei Sorten: Lichtschutzfaktor<br />
50 für <strong>de</strong>n Anfang und Lichtschutzfaktor<br />
30 o<strong>de</strong>r 20 für später. Die<br />
fülle ich in handliche Mehrwegfläschchen<br />
um, so muss ich nicht die großen Tuben<br />
mitschleppen. Die »Mittelchen« sollten<br />
beim Fliegen übrigens in <strong>de</strong>n großen<br />
Rucksack – aus <strong>de</strong>m Handgepäck wer<strong>de</strong>n<br />
sie oft aussortiert.<br />
»Bei vielen Verleihern von<br />
Outdoorausrüstung erhält<br />
man lei<strong>de</strong>r Schrott.«<br />
Du kletterst gern – wie machst du das in<br />
Thailand?<br />
Zuletzt habe ich mich für die Lightvariante<br />
entschie<strong>de</strong>n: nur meine Boul<strong>de</strong>rschuhe,<br />
aber keinen Klettergurt, keine Karabiner,<br />
kein Seil. Am frühen Morgen, wenn alle<br />
noch schliefen und die Luft klar und kühl<br />
war, bin ich an die Boul<strong>de</strong>rfelsen gegangen.<br />
Das war sehr schön. Trotz<strong>de</strong>m möchte<br />
ich beim nächsten Mal richtig klettern.<br />
Dafür kann man sich die nötige Ausrüstung<br />
vor Ort leihen und nur <strong>de</strong>n eigenen Gurt<br />
und ein paar Lieblingsteile mitbringen.<br />
Zum Beispiel mein Dana Shirt von The<br />
North Face – das ist luftig und sitzt auch<br />
ohne BH darunter gut. Einfach perfekt<br />
zum Klettern!<br />
Ist das nicht überhaupt die I<strong>de</strong>allösung:<br />
mit wenig Gepäck reisen und für je<strong>de</strong><br />
Aktivität die Outdoorausrüstung vor Ort<br />
einfach ausleihen?<br />
Wenn man <strong>de</strong>n Verleiher kennt und <strong>de</strong>r<br />
or<strong>de</strong>ntliche, gepflegte Ausrüstung hat,<br />
dann ist das natürlich praktisch. Viele<br />
Anbieter verleihen aber lei<strong>de</strong>r Schrott –<br />
zum Beispiel gammelige Schlafsäcke,<br />
krumme Pad<strong>de</strong>l, klapprige Mountainbikes.<br />
Wer Touren plant, die eine wirklich gute<br />
Ausrüstung erfor<strong>de</strong>rn, sollte diese im<br />
Zweifelsfall besser von zu Hause mitbringen.<br />
Oft sind auch die Preise gesalzen, die<br />
Miete für ein Schnorchelset kostet schnell<br />
so viel wie eine Nacht im Bungalow. Da<br />
bringe ich lieber mein eigenes Schnorchelset<br />
mit, das passt mir perfekt und ist obendrein<br />
hygienischer.<br />
Auf <strong>de</strong>iner Packliste steht auch ein Erste-<br />
Hilfe-Set, das Kamillentee enthält. Warum<br />
<strong>de</strong>nn das?<br />
Die meisten Alltagsartikel für <strong>de</strong>n Sanitärbedarf<br />
o<strong>de</strong>r gegen kleine Wehwehchen<br />
gibt es natürlich in Thailand zu kaufen:<br />
Klopapier, Tampons, Shampoo und so fort.<br />
Aber bei meiner ersten Tour war ich einmal<br />
krank und sehnte mich nach Kamillentee.<br />
Der ist in Thailand unbekannt – und fährt<br />
seither immer mit in <strong>de</strong>n Urlaub. <<br />
Noch mehr pfiffige Reiseartikel: 4-seasons.tv/kb-reiseartikel.
82 Fünf Sterne<br />
Fünf Sterne 83<br />
»Damit lag ich genau richtig!«<br />
Mehr Praxistest geht nicht: Über 60 000 Kun<strong>de</strong>nbewertungen verzeichnet<br />
globetrotter.<strong>de</strong>. Diese acht Produkte erhielten die begehrten »fünf Sterne«.<br />
60 000 weitere Produktkritiken fin<strong>de</strong>n Sie auf globetrotter.<strong>de</strong>,<br />
alle Infos zum Thema unter globetrotter.<strong>de</strong>/kun<strong>de</strong>nbewertung.<br />
Vau<strong>de</strong> Bike Alpin 25+5<br />
89,98 €, Nr. 19.67.75<br />
Das Rückensystem ist<br />
stufenlos verstellbar. Durch<br />
das Netzsystem ist <strong>de</strong>r Rücken<br />
optimal belüftet, auch wenn<br />
<strong>de</strong>r Hüftgurt ruhig aus etwas<br />
luftdurchlässigerem Material<br />
gefertigt wer<strong>de</strong>n dürfte. Die<br />
Erweiterungsmöglichkeit ist<br />
sehr praktisch, wenn noch<br />
ein Kleidungsstück in <strong>de</strong>n<br />
Rucksack soll, dieser aber<br />
bereits voll ist. Verarbeitung<br />
und Material sowie die vielen<br />
durchdachten Details sind auf<br />
einem sehr hohen Niveau. Bin<br />
mit <strong>de</strong>m Kauf sehr zufrie<strong>de</strong>n! <br />
Volker E.<br />
Uvex Active small<br />
99,95 €, Nr. 20.20.39<br />
Die Brille ist perfekt: Sehr<br />
gute Passform, fe<strong>de</strong>rleicht,<br />
man spürt sie kaum. Die<br />
Kunststoffgläser leisten, was<br />
<strong>de</strong>r Hersteller verspricht, sie<br />
passen sich schnell <strong>de</strong>n<br />
Lichtgegebenheiten an,<br />
reagieren auch auf starke<br />
Sonneneinstrahlung. Eine<br />
weiche, sehr praktische Hülle<br />
in Schwarz wird mitgeliefert.<br />
Ich bin sehr zufrie<strong>de</strong>n, kann<br />
sie nur empfehlen.<br />
Frie<strong>de</strong>l Charlotte K.<br />
Keen Gypsum Mid Frauen<br />
149,95 €, Nr. 19.90.30<br />
Ich hab’ die Schuhe bei<br />
ein paar Wan<strong>de</strong>rungen in<br />
Schwe<strong>de</strong>n über viele Steine<br />
und Wurzeln angehabt. Sie<br />
sind einfach super bequem,<br />
bieten guten Halt, außer auf<br />
feuchten Wurzeln. Die Schuhe<br />
fallen groß aus. Ich bin sehr<br />
zufrie<strong>de</strong>n damit. S. M.<br />
Haglöfs Barrier II<br />
Jacket Männer<br />
119,95 €, Nr. 18.68.22<br />
Diese Jacke ist extrem leicht;<br />
man merkt sie überhaupt<br />
nicht. Ich habe sie bei fünf<br />
Grad und reichlich Wind<br />
lediglich über einem T-Shirt<br />
getragen – und es war<br />
angenehm warm. Das liegt<br />
auch daran, dass diese Jacke<br />
an <strong>de</strong>n Ärmeln wie auch am<br />
Hals dicht schließt; mittels<br />
Kor<strong>de</strong>lzug kann man sie auch<br />
unten verschließen. Gut sind<br />
auch die bei<strong>de</strong>n sehr großen<br />
Außentaschen. Thomas R.<br />
Adidas Terrex Fast R<br />
Mid GTX Männer,<br />
179,95 €, Nr. 20.58.46<br />
Trittpräzision und Dämpfung<br />
sind hervorragend, dabei trägt<br />
sich <strong>de</strong>r Schuh leicht wie ein<br />
Turnschuh. Und die Sohle ist<br />
in puncto Rutschfestigkeit das<br />
mit Abstand Beste, was ich<br />
bisher am Fuß hatte, selbst<br />
auf nassem Fels. Den fünften<br />
Stern gibt es unter Vorbehalt<br />
– mal sehen, wie lange die<br />
Sohle hält. Harald L.<br />
Petzl Tikka 2<br />
29,95 €, Nr. 13.66.95<br />
Absolut empfehlenswerte<br />
Stirnlampe. Ob für abends<br />
im Zelt zum Lesen (leicht<br />
gedimmte Leuchtstufe) o<strong>de</strong>r<br />
um im Dunkeln <strong>de</strong>n Weg zu<br />
beleuchten (volle Leuchtkraft).<br />
Geringes Packmaß und<br />
Gewicht. Leuchtleistung reicht<br />
vollkommen aus zum<br />
Zeltaufbau, Kochen im<br />
Dunkeln und so weiter<br />
(getestet bei einer mehrtägigen<br />
Wan<strong>de</strong>rung in Wales). Jan D.<br />
Black Diamond Deploy 3<br />
59,95 €, Nr. 12.96.42<br />
Äußerst robuste und dabei<br />
leichte Schaufel, mit <strong>de</strong>r<br />
man in kürzester Zeit große<br />
Schneemengen bewegt. Das<br />
Packmaß ist äußerst kompakt<br />
und das Gewicht für das, was<br />
man in die Hand bekommt,<br />
durchaus als leicht zu<br />
bezeichnen. Das Teil ist je<strong>de</strong>n<br />
Cent wert und hält vermutlich<br />
Jahrzehnte … D. M.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
3 6<br />
1 4<br />
2 5 7<br />
8<br />
Kaikkialla Enni Coat Frauen<br />
169,95 €, Nr. 13.42.86<br />
Ich habe mir eine <strong>Winter</strong>jacke<br />
gegönnt und lag mit dieser<br />
genau richtig! Sie ist kuschelig<br />
warm und vor allem auch auf<br />
<strong>de</strong>m Rad perfekt. Die Ärmel<br />
sind lang genug für je<strong>de</strong><br />
Situation. Ich bin endlich<br />
warm eingepackt, ohne wie<br />
ein Michelinmännchen<br />
auszusehen. Beson<strong>de</strong>rs gut<br />
gefällt mir das Außenmaterial.<br />
Die Jacke ist gut waschbar und<br />
trocknet unglaublich schnell.<br />
Juliane G.<br />
* Globetrotter-Bestellnummer (kann bei Größe und Farbe variieren) und Preis Stand September <strong>2012</strong><br />
Wer schreibt eigentlich die ganzen<br />
Produktkritiken? 4-<strong>Seasons</strong> stellt<br />
drei <strong>de</strong>r hier zitierten Kun<strong>de</strong>n vor.<br />
Volker Erath<br />
alias Volker E.<br />
Globetrotter-Kun<strong>de</strong> seit: Anfang <strong>de</strong>r 90er.<br />
5 Sterne für: Vau<strong>de</strong> Bike Alpin 25+5.<br />
Beste Tour: Grand Canyon.<br />
Letzte Tour: Der Min<strong>de</strong>lheimer Klettersteig<br />
in <strong>de</strong>n Allgäuer Alpen.<br />
Traumtour: Mit <strong>de</strong>m Mountainbike<br />
durch Alaska.<br />
Seraphina Meyer<br />
alias S. M.<br />
Globetrotter-Kundin seit: Meiner Geburt.<br />
5 Sterne für:<br />
3<br />
Keen Gypsum Mid Frauen.<br />
Beste Tour: Zu Fuß und pad<strong>de</strong>lnd<br />
durch Schwe<strong>de</strong>n.<br />
Letzte Tour: Durch <strong>de</strong>n Store-Mosse-<br />
Nationalpark in Schwe<strong>de</strong>n.<br />
Traumtour: Hun<strong>de</strong>schlittentour in Grönland.<br />
1 5<br />
Harald Lenz<br />
alias Harald L.<br />
Globetrotter-Kun<strong>de</strong> seit: Den 90ern.<br />
5 Sterne für: Adidas Terrex Fast R Mid<br />
GTX Männer.<br />
Beste Tour: Über die Lemosho-Route auf <strong>de</strong>n<br />
Kilimandscharo.<br />
Letzte Tour: Nationalpark Bayerischer Wald.<br />
Traumtour: Annapurna-Run<strong>de</strong>.
84<br />
Reise<br />
Reise<br />
85<br />
<strong>Winter</strong>welten<br />
ganz nah<br />
Österreichs <strong>Winter</strong> hat viele Facetten –<br />
gemütliche und adrenalingetränkte.<br />
4-<strong>Seasons</strong> stellt die coolsten vor.<br />
Text: Georg Weindl<br />
Familienurlaub<br />
am Wil<strong>de</strong>n Kaiser<br />
Skitouren in<br />
<strong>de</strong>r Wildschönau<br />
Gleitschirmfliegen<br />
im Bregenzerwald<br />
Nachtro<strong>de</strong>ln<br />
an <strong>de</strong>r Zugspitze<br />
Foto: Stubaier Gletscher<br />
Von wegen nur Gletscherskifahren<br />
– auch im Stubai gibt<br />
es grandiose Freeri<strong>de</strong>hänge.<br />
Freeri<strong>de</strong>n im<br />
Stubaital<br />
Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn<br />
in <strong>de</strong>n Hohen Tauern<br />
Eisklettern<br />
im Maltatal
86 Reise<br />
Reise 87<br />
Einmal durchs Paradies<br />
Eisiger Hotspot Maltatal<br />
Starke Hänge, wil<strong>de</strong> Grub’n<br />
Rein in <strong>de</strong>n Pulverschnee –<br />
freeri<strong>de</strong>n im Stubaital.<br />
»Auch wenn Stubai fürs Gletscherskifahren bekannt ist, haben wir<br />
perfekte Freeri<strong>de</strong>hänge«, sagt <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong> vom Pow<strong>de</strong>r Department.<br />
»Du musst nur wissen, wo sie sind und wo du fahren kannst.« Wir<br />
sind auf gut 3000 Meter Höhe nahe <strong>de</strong>m Daunkopf, gönnen uns<br />
ein paar Minuten für die herrliche Aussicht. Dann wartet die<br />
Glamersgrube, ein breiter Kessel mit weiten Pulverschneehängen.<br />
Perfektes Freeri<strong>de</strong>terrain mit viel Pow<strong>de</strong>r und steilen Passagen<br />
hinunter Richtung Wil<strong>de</strong> Grub’n. Einige »Yeaaaaaaahs« und<br />
Faceshots später sieht man schon die Gon<strong>de</strong>ln und die Talstation<br />
<strong>de</strong>r Gletscherbahn. Was dann folgt, ist natürlich klar. »Noch einmal<br />
rauf und rein in <strong>de</strong>n Pulverschnee«, sagt <strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong>.<br />
Tourismusverband Stubai Tirol, Dorf 3, A-6167 Neustift,<br />
Tel. +43/501/88 10, stubai.at.<br />
Die Tiroler Seite <strong>de</strong>r Zugspitze mal ganz an<strong>de</strong>rs<br />
Beim Nachtro<strong>de</strong>ln sieht man zwar die Zugspitze<br />
nicht, dafür hat man umso mehr Spaß.<br />
Dass es in <strong>de</strong>r Tiroler Zugspitz Arena gute Pisten gibt, ist bekannt.<br />
In <strong>de</strong>r Region existieren aber noch ganz an<strong>de</strong>re Vergnügungen:<br />
Je<strong>de</strong>n Dienstag- und Freitagabend ist Nachtro<strong>de</strong>ln auf <strong>de</strong>r Ehrwal<strong>de</strong>r<br />
Alm angesagt. Hier ro<strong>de</strong>lt man nicht auf schmalen Ro<strong>de</strong>lbahnen,<br />
son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>r breiten und präparierten Skipiste. Die<br />
gehört an diesen Aben<strong>de</strong>n nur <strong>de</strong>n Rodlern. Rauf geht es ab<br />
18.30 Uhr mit <strong>de</strong>r Seilbahn von Ehrwald. Und dann wartet die<br />
vier Kilometer lange Ro<strong>de</strong>lstrecke mit 400 Höhenmetern. Mit viel<br />
Gejohle geht es in die Nacht hinein. Immer schneller, das ist ein<br />
Hei<strong>de</strong>nspaß. Wer hier mal einen kleinen Sturzflug hinlegt, lan<strong>de</strong>t<br />
für gewöhnlich weich im Schnee. Weiter unten führt die rasante<br />
Ro<strong>de</strong>l partie dann in <strong>de</strong>n Wald, immer schön auf breiter Piste. Und<br />
Foto: Stubaier Gletscher<br />
Eine Schneeschuhtour im Zedlacher Paradies<br />
im Nationalpark Hohe Tauern.<br />
Einsam durch die <strong>Winter</strong>landschaft<br />
stapfen und dann mitten<br />
durch das Paradies. Was uns die<br />
Ranger im Nationalparkhaus in<br />
Matrei in Osttirol angekündigt<br />
haben , das klang schon sehr<br />
verlockend. Beim Strumerhof<br />
beginnt die Tour mit <strong>de</strong>m Gui<strong>de</strong><br />
Andreas Anger mann. Mit <strong>de</strong>n<br />
Schneeschuhen machen wir die<br />
ersten, etwas ungelenken Schritte .<br />
Aber man gewöhnt sich schnell daran, und die Strecke führt nach<br />
einem kurzen Anstieg durch <strong>de</strong>n Bergwald bis zum Zedlacher<br />
Paradies. Den Namen hat es von seinen bis zu 500 Jahre alten<br />
Lärchen, die sich im Spätherbst malerisch goldbraun verfärben.<br />
Hier eine Spur vom Hirsch, dort eine von <strong>de</strong>r Gämse, erklärt<br />
Andreas. Sehenswert sind auch die schmie<strong>de</strong>eisernen Darstellungen<br />
von Ameisen, Spechten und Käuzen. Nach zweieinhalb<br />
Stun<strong>de</strong>n ist die Wo<strong>de</strong>nalm erreicht. Eine urige Jausenstation, die<br />
lei<strong>de</strong>r im <strong>Winter</strong> geschlossen ist. Dafür haben wir im Rucksack<br />
Proviant. Und für einen Imbiss ist es hier mit einem herrlichen<br />
Ausblick bis zu <strong>de</strong>n Dolomiten gewiss nicht <strong>de</strong>r schlechteste Ort.<br />
Osttirol Information, Albin Egger Straße 17, A-9900 Lienz,<br />
Tel. +43/50/21 22 12, osttirol.com.<br />
Foto: TVB Osttirol/Fotowerk Nusser Aichner<br />
schließlich zur Einkehr in die Hütte. Übrigens: Mit einem Mehrtages<br />
skipass ist das Nachtro<strong>de</strong>ln bereits inkludiert.<br />
Foto: Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier<br />
Klettern ist trendy und<br />
Eis klettern ist die garantiert<br />
coolste Variante . Kenner<br />
schätzen vor allem die Routen<br />
im Kärntner Maltatal.<br />
Bis hierhin ist es ein weiter Weg – aber auch für<br />
Einsteiger gibt es im Maltatal gute Routen.<br />
»In unser Maltatal kommt <strong>de</strong>r Föhn nur<br />
selten rein«, sagt Michael Koller. »Deshalb<br />
haben wir so stabile Verhältnisse, und das<br />
Eis hält sich sehr lange bis ins Frühjahr.«<br />
Koller ist im Malta tal zu Hause, Ausbildungsleiter<br />
bei <strong>de</strong>r Bergrettung und ein<br />
Ex perte in Sachen Eisklettern. Das sonst<br />
so stille und beschauliche Tal im Nationalpark<br />
Hohe Tauern hat sich mit seinen<br />
gefror enen Wasserfällen und vereisten<br />
Felswän<strong>de</strong>n zu einem wahren Hotspot für<br />
Eiskletterer entwickelt. »Es gibt gut 30<br />
verschie<strong>de</strong>ne Routen von leichten Einsteiger<br />
varianten bis zu anspruchsvollen für<br />
echte Profis«, ergänzt Koller. Wer erste<br />
Erfahrungen beim Eisklettern sammelt,<br />
<strong>de</strong>r ist zuerst einmal von <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r<br />
Routen schwer beeindruckt. Sie heißen<br />
Supermax, Superfeucht, Kathedrale o<strong>de</strong>r<br />
Schweinchen Dick.<br />
Was sich dahinter verbirgt, erfährt man am<br />
besten, wenn man sich die ersten Schritte<br />
erklären lässt. Zuerst die Grundlagen: wie<br />
die Steigeisen montiert wer<strong>de</strong>n, wie man<br />
mit Eispickel und mit <strong>de</strong>n Seilen arbeitet,<br />
wie die Eisschrauben fixiert wer<strong>de</strong>n und<br />
worauf bei <strong>de</strong>n ersten Kletterver suchen<br />
geachtet wer<strong>de</strong>n muss. Im Maltatal gibt es<br />
sogenannte Toprope-Routen, wo das Seil<br />
von oben her fix installiert ist, und auch<br />
Vorstieg-Varianten, bei <strong>de</strong>nen von unten<br />
angeseilt wird. Ziemlich viele Infos für<br />
einen Eis kletter einsteiger. Aber es geht ja<br />
um eine ziemlich anspruchsvolle Art <strong>de</strong>r<br />
alpinen Fortbewegung. Also rein in die<br />
Top rope-Route. »Klack, klack, klack«, <strong>de</strong>r<br />
Pickel und die Steigeisen suchen Halt im<br />
Eis. Nach fünf Metern beginnen die Arme<br />
etwas zu zittern – das ist schon etwas<br />
an<strong>de</strong>rs als normales Klettern.<br />
Wem das anfangs zu heikel ist, auf <strong>de</strong>n<br />
warten im Nationalpark Hohe Tauern viele<br />
weitere eisige Möglichkeiten. Zum Beispiel<br />
kann man sich an geführten Durchquerungen<br />
von Eisschluchten versuchen. Dazu<br />
gibt es im Mölltal im nördlichen Kärnten<br />
viele attraktive Angebote. In Heiligenblut<br />
auf <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>r Großglocknerstraße<br />
wartet ein Eisklettergarten, und in Lainach<br />
gibt es einen beleuchteten Eiskletterturm.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s TauernAlpin-Outdoor -<br />
pro gramms bieten die Berg- und Skiführer<br />
Schnupperkurse für angehen<strong>de</strong> Eis kletterer<br />
an. Und irgendwann geht es dann<br />
zu rück ins Maltatal zu einem Ren<strong>de</strong>z vous<br />
mit Schweinchen Dick.<br />
Foto: Franz Gerdl, Kärnten Werbung<br />
Tiroler Zugspitz Arena, Am Rettensee 1, A-6632 Ehrwald, Tel. +43/56 73/200 00, zugspitzarena.com.<br />
Urlaubsinformation Kärnten, Casinoplatz 1, A-9220 Vel<strong>de</strong>n, Tel. +43/463/30 00, kaernten.at.
88<br />
Reise<br />
Vogelfrei im Bregenzerwald<br />
Mit <strong>de</strong>m Gleitschirm über <strong>de</strong>n<br />
verschneiten Bregenzer wald.<br />
Foto: Bregenzerwald/Christoph Lingg<br />
Auf die leichte Tour<br />
Der Breitegg Gern in <strong>de</strong>r Wildschönau ist ein<br />
Genießerberg für Skitouren-Einsteiger.<br />
Eine spektakuläre Aussicht haben uns die Einheimischen in <strong>de</strong>r<br />
Schönangeralm versprochen. Die Skitour auf <strong>de</strong>n Breitegg Gern sei<br />
ein Klassiker. Hinauf führt eine mäßig steile Route, meist über<br />
offe nes Gelän<strong>de</strong>. Wir steigen locker bis zur Waldgrenze auf, weiter<br />
über Wiesen bis zur Breiteggalm. Nach <strong>de</strong>r Alm geht es links, nach<br />
einer Waldpassage sind die Gipfelhänge erreicht. Die Einheimischen<br />
hat ten Recht: Im Sü<strong>de</strong>n die Zillertaler, im Nor<strong>de</strong>n das Kaiser ge birge,<br />
und da ganz hinten, das muss <strong>de</strong>r Großglockner sein. Auch die<br />
Abfahrt ist herrlich einfach, offene Hänge, die mit <strong>de</strong>m Neuschnee<br />
richtig Spaß machen. Und unten wartet schon <strong>de</strong>r Kaiserschmarrn.<br />
Auf ’n Sprung<br />
nach...<br />
Den Start fürchten die Leute gewöhnlich am meisten. »Wir starten<br />
auf einer abfallen<strong>de</strong>n Wiese, da braucht man sich nicht zu fürchten«,<br />
sagt Mathias Moosbrugger von <strong>de</strong>r Flugschule Bregenzerwald.<br />
Tan <strong>de</strong>m gleitschirmflüge sind im <strong>Winter</strong> beson<strong>de</strong>rs populär. Der<br />
Gipfel <strong>de</strong>s Diedamskopf ist <strong>de</strong>r Startplatz. Bei drei heben wir ab.<br />
Gute 20 Minuten dauert es, die weiße Landschaft aus <strong>de</strong>r Vogelperspektive<br />
zu erleben. Wir schweben über Schneefel<strong>de</strong>r, vorbei an<br />
Ski liften und Pisten. Unten liegt Schoppernau, links zieht sich<br />
das Tal hinauf Richtung Warth und Arlberg. Und auf einmal ist<br />
man im Flow, ähnlich wie beim Freeri<strong>de</strong>n, nur diesmal vogelfrei.<br />
Foto: Wildschönau Tourismus<br />
Bregenzerwald Tourismus, Impulszentrum 1135, A-6863 Egg,<br />
Tel. +43/55 12/23 65, bregenzerwald.at.<br />
Der Kaiser ist für alle da<br />
Die SkiWelt Wil<strong>de</strong>r Kaiser Brixental bietet<br />
weiße Freu<strong>de</strong>n für die ganze Familie.<br />
Wildschönau Tourismus, Hauserweg, Oberau 337, A-6311 Wildschönau,<br />
Tel. +43/53 39/825 50, wildschoenau.com.<br />
...Österreich<br />
Vor <strong>de</strong>m tiefblauen Himmel thront <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong> Kaiser wie auf <strong>de</strong>n<br />
schönsten Ansichtskarten. Was machen wir bei diesem Kaiserwetter?<br />
Mama will langlaufen, Papa carven. Und <strong>de</strong>r Funpark ist <strong>de</strong>r Favorit<br />
<strong>de</strong>r Kids. Im Brixental ist das alles kein Problem. Hier warten genau<br />
279 Pistenkilometer und über 90 Lifte, das größte zusammenhängen<strong>de</strong><br />
Skigebiet Öster reichs. Abwechslungsreiche Pisten, Ro<strong>de</strong>lbahnen,<br />
Loipen, über 70 Skihütten. Mittags treffen wir uns zum<br />
Einkehr schwung. Danach eine Schneeschuhtour? Der Nachwuchs<br />
tendiert eher zur Ro<strong>de</strong> lbahn am Astberg. Und am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages?<br />
Da geht’s dann gemeinsam ins Erlebnisbad.<br />
SkiWelt Wil<strong>de</strong>r Kaiser – Brixental Marketing GmbH, A-6306 Söll,<br />
Tel. +43/53 33/400, skiwelt.at.<br />
Weitere eisige <strong>Winter</strong>tipps sowie ein Gewinnspiel, bei <strong>de</strong>m eine Reise nach Kärnten zu gewinnen ist, unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/oesterreich/winterwelten.<br />
Filme über die Regionen gibt es unter 4-<strong>Seasons</strong>.tv/winterwelten. Zu<strong>de</strong>m berät die Österreich Werbung Urlauber kostenlos unter <strong>de</strong>r Telefonnummer<br />
008 00/40 02 00 00. Allgemeine Infos unter austria.info/winterwelten.<br />
Foto: Kin<strong>de</strong>rkaiserland Scheffau<br />
33 Direktverbindungen täglich.<br />
Mit <strong>de</strong>m Europa-Spezial ab 39 Euro.<br />
Reisen Sie entspannt und günstig in die schönsten<br />
<strong>Winter</strong>sport-Regionen Österreichs – ganz ohne Stress,<br />
Stau und Parkplatzsorgen.<br />
Mit <strong>de</strong>m Europa-Spezial ab 39 Euro, solange <strong>de</strong>r Vorrat<br />
reicht. Familienkin<strong>de</strong>r unter 15 Jahren reisen kostenfrei<br />
mit (Eintrag auf <strong>de</strong>r Fahrkarte notwendig).<br />
Weitere Informationen unter www.bahn.<strong>de</strong>/oesterreich.<br />
Die Bahn macht mobil.
90 Kollege Globetrotter<br />
Kollege Globetrotter 91<br />
Das Feuer<br />
entfachen<br />
»Personalabteilung« klingt nicht nach Abenteuer? Da ist<br />
Sabine Zdunnek an<strong>de</strong>rer Meinung. Ihre Feuertaufe erlebte sie<br />
vor knapp zwei Jahren, als sie aus einem bunten Haufen neuer<br />
Leute das Team <strong>de</strong>r Globetrotter-Filiale München formen sollte.<br />
Text und Fotos: Manuel Arnu<br />
An einem kalten <strong>Winter</strong>tag im Dezember 2010 trat Sabine<br />
Zdunnek ihre Stelle an – es war ein ernüchtern<strong>de</strong>r Anblick.<br />
Globetrotter München war zu diesem Zeitpunkt eine zugige<br />
Baustelle. Der Riegerbau am Isartor, einst ein Pelzgeschäft mit<br />
32 verschachtelten Ebenen, wurd e komplett entkernt. Dass hier<br />
– nur drei Monate nach Sabines erstem Arbeitstag – eine nagelneue<br />
und wun<strong>de</strong>rschöne Globetrotter-Filiale eröffnen sollte, schien<br />
unvorstellbar. Es gab keine Ware, keine Deko, kein Verkaufsteam.<br />
Statt<strong>de</strong>ssen löchrige Bö<strong>de</strong>n, nackte Wän<strong>de</strong> und wirre Kabelstränge.<br />
Alles war von Baustaub überzogen. Stund e Null für Sabine Zdunnek.<br />
An<strong>de</strong>rs als für die Facharbeiter, die auf <strong>de</strong>r Baustelle werkelten, war<br />
<strong>de</strong>r Job für Sabine komplettes Neuland: Als Personalentwicklerin<br />
sollte sie aus über 100 neu eingestellten Mitarbeitern ein schlagkräftiges<br />
Verkaufsteam formen. So einen Auftrag hatte we<strong>de</strong>r Globetrotter<br />
je zuvor vergeben – noch Sabine je übernommen.<br />
»An<strong>de</strong>re Globetrotter-Filialen sind langsam gewachsen und konnten<br />
bei Vergrößerungen o<strong>de</strong>r Umzügen auf erfahrene Kollegen bauen. In<br />
München haben wir quasi bei null angefangen«, erzählt sie. Nur ein<br />
paar altgediente Globetrotter-Mitarbeiter – darunter Filialleiter Jens<br />
Holst – waren von an<strong>de</strong>ren Standorten nach München gezogen, <strong>de</strong>r<br />
Großteil <strong>de</strong>r Filialbelegschaft wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Bayernmetropole rekrutiert.<br />
Outdoor-Begeisterung war zwar Einstellungsbedingung, doch<br />
nicht alle »Neuen« brachten Verkaufserfahrung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>taillierte<br />
Branchenkenntnisse mit – geschweige <strong>de</strong>nn präzises Wissen über<br />
die 25 000 Artikel, die bald die Regale füllen sollten.<br />
Willkommen auf unserer Baustelle!<br />
Wie wichtig die Kompetenz, aber auch die Atmosphäre im Team ist,<br />
wusste auch Jens Holst, <strong>de</strong>r 1982 als erster Azubi überhaupt bei<br />
Globetrotter angefangen und vor <strong>de</strong>r »Mission München« viele Jahre<br />
die Filiale in Frankfurt geleitet hatte. Er vertraute Sabine und beauftragte<br />
sie mit <strong>de</strong>r Teamkoordination und <strong>de</strong>m Ausbildungsprogramm.<br />
Zur Organisation <strong>de</strong>r Schulungen blieben Sabine gera<strong>de</strong> einmal vier<br />
Wochen Zeit. Dass Telefon und Internet noch nicht funktionierten,<br />
machte die Sache nicht einfacher …<br />
Während auf <strong>de</strong>r Baustelle die Presslufthämmer dröhnen, tru<strong>de</strong>ln<br />
am 3. Januar 2011 die ersten Mitarbeiter ein. Sabines Aufgabe >
92<br />
Kollege Globetrotter<br />
Zwölf Jahre Reisemarathon, jetzt in München verwurzelt.<br />
erfor<strong>de</strong>rt Begeisterungsfähigkeit, Menschenkenntnis, pädagogische<br />
und psychologische Raffinesse, Wissen über Einzelhan<strong>de</strong>l und<br />
La<strong>de</strong>n logistik. Und viel Improvisationsvermögen: Sabine begrüßt die<br />
Neulinge per Handschlag und erklärt, warum übergangsweise nur<br />
drei Räume nutzbar sind. Trotz<strong>de</strong>m muss die Einarbeitungsphase<br />
anlaufen: In zwei Monaten soll schließlich nicht nur die Filiale<br />
öffne n, son<strong>de</strong>rn auch das Team funktionieren. »Die ersten drei Tage<br />
waren entschei<strong>de</strong>nd«, erzählt Sabine. »Wie in einer Beziehung kann<br />
man alles vermasseln – o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Funke springt über.«<br />
Das Eis bricht sie mit erlebnispädagogischen Spielen wie Blind-<br />
Zelte-aufbauen o<strong>de</strong>r Outdoor-Memory. Dann folgen die Grundlagen:<br />
»Unternehmensphilosophi e, Strukturen, Verhaltensregeln. Wie<br />
räum e ich meine Kaffeetassen auf, wie bin ich nett zu meinem Kollegen,<br />
warum ist Pünktlichkeit wichtig …« – gar nicht so einfach, wenn<br />
ein paar Meter weiter Bagger und Laster 900 Kubikmeter Stahlbeton<br />
raushauen und abtransportieren.<br />
Die nächste Stufe sind Verkaufs- und Produktschulungen. Die Mitarbeiter<br />
üben <strong>de</strong>n Umgang mit Kun<strong>de</strong>n und bringen ihr Wissen über<br />
Materialien und Marken auf <strong>de</strong>n neuesten Stand. Viele <strong>de</strong>r Workshops<br />
wer<strong>de</strong>n von Vertretern <strong>de</strong>r Hersteller abgehalten – auch sie<br />
dürfen dabei kräftig Baustaub schlucken. Zur Erholung gibt’s dann<br />
auch mal Outdoor- und Auswärtstermine: Sabine schickt die Leute<br />
zum Schneeschuhlaufen und Eisklettern in die Alpen, zu Messen –<br />
und in die Kölner Filiale, um Verkaufspraxis zu sammeln.<br />
Während<strong>de</strong>ssen nimmt die Münchner Filiale Formen an: Das größte<br />
Loch im Bo<strong>de</strong>n verwan<strong>de</strong>lt sich in ein Kanu-Testbecken, die Höhenkammer<br />
wird installiert, die kahlen Flure verschwin<strong>de</strong>n unter Holzbö<strong>de</strong>n.<br />
Irgendwann funktioniert sogar das Telefon! »Das war tatsächlich<br />
eine parallele Entwicklung«, erinnert sich Sabine. »Wie aus <strong>de</strong>m<br />
Globetrotter-Iglu-Workshop auf <strong>de</strong>r Zugspitze.<br />
Nichts wuchs dieser tolle La<strong>de</strong>n, und in unseren drei Zimmern verschmolz<br />
ein bunter Haufen zu einem eingeschworenen Team, <strong>de</strong>ssen<br />
Begeisterung sich von Woche zu Woche steigerte und alle Erwartungen<br />
übertraf. Wir wollten ein Feuer entfachen – und haben einen<br />
Flächenbrand ausgelöst.«<br />
Suche nach <strong>de</strong>m Rückwärtsgang<br />
Dass Sabine ihren Job als Brandbeschleunigerin antrat, obwohl sie ja<br />
eigentlich Reisejournalistin wer<strong>de</strong>n wollte, hat etwas mit einem<br />
schadhaften Computer im Himalaja zu tun. Auch ihr Lebenslauf<br />
wirkt verschlungen wie ein nepalesischer Gebirgspfad. Nach <strong>de</strong>m<br />
Abi schnuppert sie bei Outdoorzeitschriften rein und reüssiert mit<br />
durchaus spitzer Fe<strong>de</strong>r als Autorin. Nach einer sehr ironischen Kanupolo-Reportage<br />
erhält das Kanu-Magazin Protestschreiben und Abokündigungen.<br />
Sabine arbeitet für ein Augsburger Lokalradio und<br />
Fotos: Archiv Sabine Zdunnek<br />
veröffentlicht kleinere Zeitungsartikel, bis die<br />
Stimme <strong>de</strong>r Vernunft <strong>de</strong>n Traum vom Reisejournalismus<br />
übertönt und sie sich an <strong>de</strong>r<br />
Augsburger Uni für Pädagogik einschreibt.<br />
Nach <strong>de</strong>m Grundstudium lernt sie die Na<strong>de</strong>lstreifenwelt<br />
bei Audi kennen. Mit <strong>de</strong>m Diplom<br />
in <strong>de</strong>r Tasche beginnt sie als Projektleiterin in<br />
einer Unternehmensberatung, später wechselt<br />
sie als Bildungsreferentin zu einer Aka<strong>de</strong>mie<br />
im Westerwald. Aber irgen<strong>de</strong>twas passt nicht.<br />
»Ich hatte <strong>de</strong>n Verdacht, dass ich irgendwo<br />
falsch abgebogen war, und suchte <strong>de</strong>n Rückwärtsgang«,<br />
sagt Sabine.<br />
Dann hört sie, dass Globetrotter eine Filiale in<br />
München eröffnen wird. »Mir wur<strong>de</strong> klar, dass<br />
ich am Anfang meines Berufswegs an <strong>de</strong>r<br />
richtigen Stelle gewesen war – in <strong>de</strong>r Outdoorbranche.«<br />
Sabine schreibt eine Bewerbung an<br />
Jens Holst. Dann entschwebt sie nach Kathmandu,<br />
zu eine r lange geplanten Trekkingtour.<br />
Eine Rückfrage von Jens erreicht sie unterwegs,<br />
»am allerletzten Computer vor <strong>de</strong>r tibetischen<br />
Grenze«. Dieser schmiert alle paar<br />
»An <strong>de</strong>m, was man Glück<br />
nennt, war ich nie näher<br />
dran. Ich hatte meine<br />
Bestimmung gefun<strong>de</strong>n.«<br />
Minuten ab, doch Sabine wittert die Chance.<br />
»Im Schein meiner Stirnlampe kritzelte ich<br />
die Antwort auf eine Serviette und habe sie<br />
dann rasend schnell eingetippt, bevor <strong>de</strong>r PC<br />
wie<strong>de</strong>r abstürzen konnte.« Es klappt. Jens<br />
antwortet prompt: »Bitte erst die Trekkingtour<br />
been<strong>de</strong>n, dann Bewerbungsgespräch.« Ein<br />
paar Wochen später setzen sie sich zusammen.<br />
Nach drei Stun<strong>de</strong>n hat Sabine <strong>de</strong>n Job.<br />
Ihre Reisen plante Sabine ähnlich strukturiert<br />
wie ihre Arbeit: Mit 18 Jahren fasste sie <strong>de</strong>n<br />
Entschluss, bis zum 30. Geburtstag zehn<br />
große Fernreisen zu absolvieren.<br />
Dass sie damit richtig lag, bestätigte bereits<br />
während <strong>de</strong>r allerersten Tour ein magischer<br />
Momen t. Eine Reportage fürs Kanu-Magazin<br />
führte sie nach Kanada in die Insi<strong>de</strong> Passage.<br />
Plötzlich tauchte ein ausgewachsener Killerwal<br />
unter Sabines Seekajak hindurch. Ein<br />
majestätischer Orca, zum Greifen nah, dann<br />
verschwand er als dunkler Schatten im Nichts.<br />
Am Abend saß Sabine im Camp, <strong>de</strong>r frisch<br />
gefangen e Pazifiklachs brutzelte über <strong>de</strong>m<br />
Feuer, im Mondlicht zogen Orca-Schulen<br />
durch <strong>de</strong>n Ozean. »An <strong>de</strong>m, was man Glück<br />
nennt, war ich nie näher dran«, sagt Sabine.<br />
»Ich hatte meine Bestimmung gefun<strong>de</strong>n.<br />
Wann immer das Geld reichte, bin ich wie<strong>de</strong>r<br />
auf Reisen gegangen.«<br />
Gereicht hat es für über 50 Län<strong>de</strong>r: Kanada,<br />
USA, Mittelamerika, Venezuela, Argentinien,<br />
Südafrika bis Sambia, Ägypten, Jordanien,<br />
Thailand, Kambodscha, Nepal, Singapur und<br />
fast ganz Europa. Rituale gehören dazu. Vor<br />
je<strong>de</strong>m Abflug hört Sabine »Leaving on a Jet<br />
Plane« von John Denver. Imme r dabei ist eine<br />
Halskette mit einem Bernsteinkreuz aus<br />
Danzi g und ihr altgedienter Rucksack. Als<br />
während <strong>de</strong>r neunten Reise ihre treuen Lowa-<br />
Schuhe im Yosemite Valley ihr Leben aushauchen,<br />
schmeißt Sabin e sie nicht in <strong>de</strong>n Müll:<br />
»Es war ein emotionaler Moment, als ich die<br />
Schuhe beerdigte. Ich war <strong>de</strong>n Tränen nahe.«<br />
Zehn große Reisen bis zum 30. Geburtstag<br />
An ihrem Reiseprojekt hält sie trotz Studiums<br />
und Jobs eisern fest. 2011 steigt sie drei Tage<br />
vor ihrem 30. Geburtstag in Singapur aus <strong>de</strong>m<br />
Flugzeug. Reise Nr. 10 – Mission completed!<br />
Und jetzt? Das berühmte Loch? O<strong>de</strong>r wird einfach<br />
weiter gereist? »Nein«, sagt Sabine, »ich<br />
war in <strong>de</strong>n An<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Rocky Mountains, im<br />
Himalaja. Ich habe die Ruinen von Angkor Wat<br />
gesehen, die Iguazú-Wasserfälle, <strong>de</strong>n Grand<br />
Canyon und ich habe in Buenos Aires Tango<br />
getanzt. Alles, wovon ich in meinem schwäbischen<br />
Dorf als Kind träumte, habe ich erlebt.<br />
Der Preis dafür war allerdings totale<br />
Rastlosigkeit, du musst <strong>de</strong>in komplettes<br />
Lebe n um das Reisen herum organisieren.<br />
Diese s Kapitel ist nun abgeschlossen, und ich<br />
bin sehr zufrie<strong>de</strong>n damit.«<br />
Heute ist Sabine in München verwurzelt, zu<br />
ihren Trekkingschuhen hat sie keine allzu<br />
emotionale Bindung mehr. In <strong>de</strong>r Filiale ist sie<br />
zur Personalchefin aufgestiegen. Sie kümmert<br />
sich um die – so Globetrotter-Grün<strong>de</strong>r Klaus<br />
Denart – drei wichtigsten Grün<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n<br />
Erfol g <strong>de</strong>r Firma: die Mitarbeiter, die Mitarbeiter<br />
und die Mitarbeiter. Dazu gehört auch die<br />
Hilfe bei Konflikten im Team und Unterstützung<br />
bei <strong>de</strong>r Lebensplanung <strong>de</strong>r mittlerweile<br />
160 Münchner Globetrotter-Kollegen.<br />
Vor Kurzem, erzählt sie, habe sie ein schönes<br />
Zitat von Randy Pausch gelesen, jenem amerikanischen<br />
Professor, <strong>de</strong>r kurz vor seine m<br />
Krebstod das Leben mit Humor und Nächstenliebe<br />
feierte: »Es ist genial, <strong>de</strong>ine Kindheitsträume<br />
zu leben – aber es ist noch schöner,<br />
an<strong>de</strong>ren Menschen zu helfen, ihre Träume zu<br />
verwirklichen.«<br />
<<br />
Auf die Plätze,<br />
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94 Traumtour<br />
Traumtour 95<br />
Eisige Kälte, Ströme von<br />
Schweiß, heulen<strong>de</strong> Huskys.<br />
Klingt toll für Sie?<br />
Dann sollten Sie diese<br />
Reportage über <strong>de</strong>n<br />
Fjällräven Polar<br />
lesen und sich<br />
<strong>de</strong>mnächst bei<br />
uns mel<strong>de</strong>n …
96 Traumtour<br />
Traumtour 97<br />
… <strong>de</strong>nn im April 2013<br />
startet <strong>de</strong>r nächste Polar<br />
– zwei 4-<strong>Seasons</strong>-Leser<br />
mushen mit!<br />
Text: Günter Kast<br />
Fotos: Håkan Wike, Daniel Simon<br />
ein, an meiner Vorbereitung gibt<br />
Nes nichts zu kritteln. Ich ahnte:<br />
Mensch und Hund re<strong>de</strong>n genauso oft<br />
aneinan<strong>de</strong>r vorbei wie Mann und<br />
Frau. Ich holte mir <strong>de</strong>shalb das Buch<br />
»Hund-Deutsch/Deutsch-Hund« <strong>de</strong>s<br />
TV-bekannten Hun<strong>de</strong>trainers Martin<br />
Rütter und arbeitete <strong>de</strong>n Test »Sind<br />
Sie ein Hun<strong>de</strong>mensch?« gewissenhaft<br />
durch. Ergebnis: durchwachsen.<br />
Auf die Frage »Können Sie nachts in<br />
Positionen schlafen, um die Sie je<strong>de</strong>r<br />
Musher-Neuling: unser<br />
Reporter Günter Kast.<br />
Yogaprofi benei<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>? Und das nur, weil Sie die Hun<strong>de</strong> in<br />
Ihre m Bett nicht stören wollen?« hatte ich herzlos mit »Nein!«<br />
geantwortet. Schwerer Rückschlag. Als ich an<strong>de</strong>rntags <strong>de</strong>n Gol<strong>de</strong>n<br />
Retriever meines Nachbarn Gassi führte, fühlte ich mich schlecht<br />
und kaufte ihm eine Packung Hun<strong>de</strong>knochen, um mich einzuschleimen.<br />
Nein, ich war noch kein richtiger Hun<strong>de</strong>versteher. Es wür<strong>de</strong><br />
hart wer<strong>de</strong>n, dort oben im hohen Nor<strong>de</strong>n.<br />
Crashkurs für Hun<strong>de</strong>schlitten-Novizen<br />
Signaldalen, Norwegen, 69 Grad Nord, Schneetreiben, fieser Wind:<br />
Vor uns liegen mehr als 300 Kilometer durch die Tundra nördlich<br />
<strong>de</strong>s Polarkreises. Wir wollen uns von <strong>de</strong>n Fjor<strong>de</strong>n Norwegens bis<br />
nach Väkkäräjärvi in Schwe<strong>de</strong>n durchschlagen. Einmal quer durch<br />
das Land <strong>de</strong>r Samen, die hier mit ihren Rentierher<strong>de</strong>n leben.<br />
Am Start geht es zu wie im Tollhaus. 180 Alaska-Huskys können es<br />
kaum erwarten, wollen endlich loslaufen. Die Alaskans sind robuste<br />
und kluge Mischlinge und mit selten mehr als 20 Kilo zwar eher<br />
kleine Hun<strong>de</strong>, aber auf unbändige Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit<br />
gezüchtet. Bei <strong>de</strong>m ohrenbetäuben<strong>de</strong>n Gebell und Gejohle<br />
verstehe ich kaum, was Christoph Hentschel (45), Förster aus<br />
Soest, und Fabian Best (19), Schüler aus Potsdam, sagen. Zu dritt<br />
bil<strong>de</strong>n wir Team Deutschland. Allesamt Mushing-Novizen, die<br />
h offen, dass die Huskys das nicht gleich mitbekommen.<br />
Unsere Gui<strong>de</strong>s René und Amanda geben letzte Anweisungen: Nie<br />
<strong>de</strong>n Schlitten loslassen! Zum Anhalten <strong>de</strong>n Schneeanker auswerfen<br />
und <strong>de</strong>n Schlitten darüberkippen! Bei einem Sturz packen, was<br />
man zu fassen kriegt: vorzugsweise <strong>de</strong>n Bügel, min<strong>de</strong>stens aber die<br />
hinterherschleifen<strong>de</strong> Leine, damit <strong>de</strong>r Schlitten nicht führerlos >
98<br />
Traumtour<br />
René und Amanda geben letzte Anweisungen: Nie <strong>de</strong>n Schlitten loslassen!<br />
Zum Anhalten <strong>de</strong>n Schneeanker auswerfen und <strong>de</strong>n Schlitten darüberkippen!<br />
Bei einem Sturz packen, was man zu fassen kriegt!<br />
Schuhe<br />
für höchSte<br />
anSprüche<br />
Vorfreu<strong>de</strong>: Kein Polar-Teilnehmer hat zuvor einen Hun<strong>de</strong>schlitten gesteuert.<br />
mit <strong>de</strong>r Meute davonrauscht! Ȁhem, man<br />
wird in diesem Fall quasi auf <strong>de</strong>m Bauch hinterhergezogen?«,<br />
fragt Christoph zweifelnd.<br />
»Gena u«, antwortet René. »Ah so«, sagt<br />
Christop h und kämpft Fluchtreflexe nie<strong>de</strong>r.<br />
Ich hatte mich schon beim Anspannen <strong>de</strong>r<br />
rasen<strong>de</strong> n Fellbün<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>n Schlitten blamiert.<br />
Als ich meinen bärenstarken Leithund<br />
Viktor von <strong>de</strong>r Leine nahm, riss er mich einfach<br />
um, weil ich vergessen hatte, ihn auf die<br />
Hinterläufe zu stellen, damit er weniger PS<br />
auf die Piste bringt. Und dann hatte ich in<br />
meiner Anspannung auch noch Kenth Fjellborg,<br />
<strong>de</strong>n Besitzer <strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>meute, gefragt:<br />
»Beißt <strong>de</strong>r?« Kenth hatte bloß geantwortet:<br />
»Natürlic h, sonst wür<strong>de</strong> er ja verhungern.«<br />
Endlich fällt <strong>de</strong>r Startschuss: Jetzt müsste ich<br />
mich nur noch entschließen, eine Hand vom<br />
Bügel zu nehmen und das Seil zu lösen, das<br />
<strong>de</strong>n Schlitten an eine beben<strong>de</strong> Birke fesselt.<br />
Und schon prescht mein Sixpack Hun<strong>de</strong> los,<br />
beschleunigt binnen weniger Sekun<strong>de</strong>n<br />
auf gut 30 Stun<strong>de</strong>n kilometer. Der Schlitten<br />
schlingert, springt wie ein Motorboot über<br />
Unebenheiten. Meine Arme wer<strong>de</strong>n länger,<br />
die Finger krampfen sich um <strong>de</strong>n Bügel.<br />
Gleichzeitig versuche ich, die Kapuze meiner<br />
Daunenjacke, die mich wie ein Michelin-<br />
Männchen aussehen lässt, über <strong>de</strong>n Kopf zu<br />
ziehen, um mich vor stechen<strong>de</strong>n Eiskristallen<br />
zu schützen. Minus 10 Grad plus 5 Meter<br />
Windgeschwindigkeit pro Sekun<strong>de</strong> – das<br />
macht locker minus 20 Grad Windchill.<br />
Trotz<strong>de</strong>m ist mir irgendwie heiß. Denn als ich<br />
auf die Fußbremse steige, einen zwischen<br />
<strong>de</strong>n Kufen hängen<strong>de</strong>n Rechen, und meinen<br />
Lieblingen lehrbuch mäßig ein lang gezo ge nes<br />
»Whoa-aah« zurufe, passiert – gar nichts. Das<br />
Kommando be<strong>de</strong>utet stopp, aber sechs<br />
Hun<strong>de</strong> legen sich ins Geschirr, als müssten<br />
sie einen liegen gebliebenen Vierzigtonner<br />
von <strong>de</strong>r Autobahn schleppen. Zu allem Überfluss<br />
hat Husky Scottie zur Hälfte die zentrale<br />
Zugleine übersprungen und kämpft jetzt<br />
mit einer Situation, die Amanda zufolge bei<br />
einem Rü<strong>de</strong>n sehr schnell »scrambled eggs«<br />
– Rühreier – verursachen kann. Doch Scottie,<br />
ganz Routinier, entgeht <strong>de</strong>r Gefahr, in<strong>de</strong>m er<br />
trabend seine linken Beine wie<strong>de</strong>r sortiert.<br />
Erst nach<strong>de</strong>m wir die ersten 20 Kilometer<br />
sturzfrei hinter uns gebracht haben, entspannen<br />
wir uns und wagen es erstmals, <strong>de</strong>n Blick<br />
über buschige Schwänze, spitze Ohren und<br />
unablässig arbeiten<strong>de</strong> Pfoten zu heben.<br />
Christop h schaut sich zu mir um und ruft: »Ist<br />
das nicht <strong>de</strong>r helle Wahnsinn? Ich fühle mich<br />
wie in diesem Film ›Der letzte Trapper‹!«<br />
Wir sind nun oberhalb <strong>de</strong>r Baumgrenze, bis<br />
zum Horizont ist nur schneebe<strong>de</strong>ckte Landschaft<br />
zu sehen. Kein Haus. Kein Strommast.<br />
Keine Straße. Nichts. Es ist eine Zeit <strong>de</strong>s<br />
Genießens: dahingleiten zum gleichmäßigen<br />
Geräusch von sechs mal vier Pfoten, das<br />
Rausche n <strong>de</strong>s trockenen Schnees unter <strong>de</strong>n<br />
Kufen. Die Schultern sinken lassen und das<br />
Kinn heben: großes, weißes Land unter blassblauem<br />
Himmel.<br />
Quäl dich, du Sau! – sagt <strong>de</strong>r Leithund<br />
Blassblauer Himmel? Das Blau ist einem<br />
bedrohlichen Grau gewichen, <strong>de</strong>r Schnee<br />
kommt quer und von vorn. Und es geht bergauf.<br />
Steiler als am Anfang. Leithund Viktor<br />
bleibt stehen, dreht sich um und schnappt<br />
sich zur Abkühlung ein Maul voll Schnee.<br />
Sein bohren<strong>de</strong>r Blick sagt: Runter! Schieben!<br />
Quäl dich, du Sau! Ich schwitze, dass mir<br />
<strong>de</strong>r Schweiß in die Brille rinnt, und bekomme<br />
eine Ahnung davon, wie es ist, als Schlittenhund<br />
in einem Pelzmantel ohne Reißverschluss<br />
tage lang durch die Berge zu rennen.<br />
Zeit zum Inhalieren <strong>de</strong>r Landschaft bleibt<br />
trotz<strong>de</strong>m: Welle um Welle erhebt sich die<br />
Tundr a, still und prachtvoll, in ein nahezu<br />
unwirkliches Licht getaucht. So geht das <strong>de</strong>n<br />
ganzen Tag. Gegen 18 Uhr meint Christoph,<br />
er hätte nichts dagegen, wenn wir allmählich<br />
<strong>de</strong>n Lagerplatz erreichen. Als wir um 20 Uhr<br />
die Schneeanker setzen, ist Team Deutschland<br />
<strong>de</strong>r Erschöpfung nahe. Doch zum Wun<strong>de</strong>nlecken<br />
ist keine Zeit. »Hun<strong>de</strong> zuerst!«<br />
lautet die oberste Regel für einen Musher.<br />
Also das Makramee aus Zugleinen und Stricke<br />
entwirren, die Huskys in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge<br />
an das Stahlseil für die Nacht ketten<br />
und 24 Pfoten auf Verletzungen kontrollieren.<br />
Die Axt auspacken, <strong>de</strong>n Primus-Kocher<br />
Die Huskys wissen intuitiv, wie man im hohen Nor<strong>de</strong>n überlebt – die Herrchen müssen es erst lernen. ><br />
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zum Schneeschmelzen anwerfen, die gefrorenen Hun<strong>de</strong>futter-<br />
Würst e in Stücke hacken und sie dann in einem Kessel zu lecker<br />
Suppe aufkochen. Dann mit Napf und Kelle von Hund zu Hund<br />
gehe n und <strong>de</strong>n dampfen<strong>de</strong>n Brei servieren. Damit und mit tüchtigen<br />
Streichel einheiten sagt man »danke« für mehr als 70 gelau fene<br />
Kilo meter, während sich die Huskys zu wetterfesten Pelzkugeln<br />
zusammenrollen.<br />
Team Germany im Schleu<strong>de</strong>rgang<br />
Erst nach <strong>de</strong>r Tiernummer bauen wir unsere Zelte auf. Die Arbeitshandschuhe<br />
riechen nach nassem Hund. Streng sogar. Sie sind mit<br />
einem Mix aus Haaren, Futterresten und, ja, Hun<strong>de</strong>kacke verziert.<br />
Trotz<strong>de</strong>m sollte man sie nachts in einer Plastiktüte in <strong>de</strong>n Schlafsack<br />
packen, <strong>de</strong>nn was abends nass war, ist sonst morgens gefroren.<br />
Endlich fin<strong>de</strong>n wir Zeit, uns um die eigenen Mägen zu kümmern.<br />
Das gefriergetrocknete »Beef Stroganoff« sieht nicht viel an<strong>de</strong>rs<br />
aus als die Hun<strong>de</strong>suppe. »Und es schmeckt auch nicht viel an<strong>de</strong>rs«,<br />
lacht Pedro vom Team Portugal. Der Cartoonist aus Almada hat die<br />
Hun<strong>de</strong>wurst tatsächlich probiert.<br />
Am nächsten Morgen verspüren wir Muskelkater an Stellen, von<br />
<strong>de</strong>ne n wir gar nicht wussten, dass dort Muskeln existieren. Trotz<strong>de</strong>m<br />
läuft vieles schon routinierter ab. Und die Hun<strong>de</strong> wachsen uns<br />
immer mehr ans Herz. Wir begreifen, dass sie die Stars <strong>de</strong>s ganzen<br />
Unternehmens sind. Ohne die Huskys wären wir hier komplett<br />
aufgeschmissen. Es ist ihr in <strong>de</strong>n Genen verankerter PS-Irrsinn, <strong>de</strong>r<br />
uns Strecke machen lässt. Kaum ver<strong>de</strong>ckte wölfische Triebe sorgen<br />
stets für eine gespannte Leine, was für einen erfahrenen(!) Musher<br />
das größte Glück auf Er<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utet.<br />
Wir aber sind noch immer blutige Anfänger. Wir haben zwar<br />
be griffe n, dass so ein Schlitten kein Mountainbike ist, we<strong>de</strong>r einen<br />
Lenker noch Scheibenbremsen besitzt. Dass er wackelt wie ein ><br />
Ich schwitze, dass mir <strong>de</strong>r Schweiß in die Brille rinnt – und bekomme<br />
eine Ahnung davon, wie es ist, als Schlittenhund in einem Pelzmantel<br />
ohne Reißverschluss tagelang durch die Berge zu rennen.<br />
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Bei uns sind Sie richtig wenn es um Ihren Urlaub mit <strong>de</strong>m Hun<strong>de</strong>schlitten<br />
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Die neuen XXL-Kalen<strong>de</strong>r im Posterformat sind da!<br />
»Beef Stroganoff« sieht nicht an<strong>de</strong>rs aus als die Hun<strong>de</strong>suppe. »Und es<br />
schmeckt auch nicht viel an<strong>de</strong>rs!«, lacht Pedro vom Team Portugal. Der<br />
Cartoonist aus Almada hat die Hun<strong>de</strong>wurst tatsächlich probiert.<br />
Hier kommen Ihre guten Vorsätze für 2013<br />
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Kuhschwanz. Und gern umfällt, wenn man beim Steuern nicht<br />
locker in <strong>de</strong>n Knien fe<strong>de</strong>rt, das Gewicht nicht auf die Kurveninnenseite<br />
verlagert und statt<strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>n Baum anstarrt, <strong>de</strong>m man eigentlich<br />
ausweichen will. Doch zwischen Theorie und Praxis liegen<br />
Welten. Als ich mich nach einer Abfahrt umdrehe, sehe ich gera<strong>de</strong><br />
noch, wie Christoph um die Kurve schießt. Er steht voll auf <strong>de</strong>r<br />
Bremse, <strong>de</strong>r Schnee stiebt. Aber seine Hun<strong>de</strong> sind zu schnell. Mit<br />
einer Hand am Bügel hängend, versucht er, das Gleichgewicht zu<br />
halten. Wie ein leerer Schuhkarton schleu<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Schlitten, kippt<br />
und stürzt um. Doch Christoph lässt nicht los und schafft es, sich<br />
wie<strong>de</strong>r hochzuziehen. Mit seiner Helmkamera hat er alles live festgehalten.<br />
Seine Kids zu Hause wer<strong>de</strong>n stolz wie Oskar sein auf ihren<br />
zähen Papa. Nur über <strong>de</strong>n Köpfen seiner sechs Huskys erscheinen<br />
Sprechblasen mit Hun<strong>de</strong>flüchen. Aber damit kann Christoph leben.<br />
Nordlicht und Survivaltraining<br />
2013<br />
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Klettern<br />
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Monique Forestier in Les Naufragés du Rhum, 8b · Nosy Hara Archipelago, Madagaskar · Foto: Simon Carter<br />
2013<br />
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Hid<strong>de</strong>n Creek, Japan · Paddler: Shon Bollock · Photo: Darin McQoid<br />
2013<br />
pow<strong>de</strong>r<br />
Pow<strong>de</strong>r<br />
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Chugach Pow<strong>de</strong>r Gui<strong>de</strong>s, Girdwood, Alaska · Ri<strong>de</strong>r: Roman Rohrmoser · Photo: Michael Neumann<br />
Hun<strong>de</strong> zuerst! Vor <strong>de</strong>n Mushern gehen die Huskys zu Bett.<br />
Abends im Zelt, dick in meinen Daunenschlafsack verpackt, <strong>de</strong>nke<br />
ich über mein bis dato eher distanziertes Verhältnis zu Hun<strong>de</strong>n<br />
nach. Einmal zu oft hatte ich beim Joggen ein fröhliches »Der will<br />
nur spielen« vernommen, nur um Sekun<strong>de</strong>n später scharfe Zähne<br />
in meiner Wa<strong>de</strong> zu spüren. An<strong>de</strong>rerseits liebe ich die Natur, das<br />
Outdoorleben. Schon als Junge verschlang ich Jack Londons<br />
Abenteue r. Und ich hatte beim Spazierengehen <strong>de</strong>s Öfteren in<br />
geheimnisvoll e Huskyaugen geblickt und dabei eine große<br />
Sehnsucht verspürt: einmal mit diesen vierbeinigen Hel<strong>de</strong>n durch<br />
die weiße, stille Weite <strong>de</strong>s hohen Nor<strong>de</strong>ns ziehen! So ähnlich geht<br />
es auch Chris toph und Fabian. Gera<strong>de</strong> als wir einschlafen wollen,<br />
ruft draußen jemand »Nordlicht!«. Wir stürmen ins Freie und<br />
tatsächlich: Am Himmel flackern irre Lichter in allen er<strong>de</strong>nklichen<br />
Grüntönen. Schlieren bil<strong>de</strong>n sich und verschwin<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r. Es ist<br />
ein magischer Moment. Niemand spricht, alle blicken gebannt zum<br />
Nachthimmel, bis <strong>de</strong>r schöne Spuk nach fünf Minuten vorbei ist.<br />
Am dritten Tag erreichen wir tiefer gelegenes Gebiet. Es wird merklich<br />
mil<strong>de</strong>r, die harten Prüfungen auf <strong>de</strong>m eisigen Fjäll scheinen<br />
hinter uns zu liegen. Wir fahren abwechselnd über zugefrorene Seen<br />
und durch tief verschneite Wäl<strong>de</strong>r. Wir sind jetzt schon richtige<br />
Musher. Und ich glaube, Laika, eine Schönheit mit hellem Fell und<br />
blauen Augen, hat sich sogar ein bisschen in mich verliebt. Zumin<strong>de</strong>st<br />
legt sie ihre Schnauze beson<strong>de</strong>rs gern auf mein Knie.<br />
Außer<strong>de</strong>m sind wir jetzt Survivalexperten. Einen großen Anteil<br />
dara n hat unser Überlebenstrainer Johan Skullman. Der ehemalige<br />
Armeeoffizier, Survivalbuch-Autor und Ausrüstungsentwickler für<br />
Fjäll räven hat uns gezeigt, wie man Zelte sturmsicher aufbaut,<br />
im Schnee Feuer macht, einen Spirituskocher bedient und sich im<br />
arktischen Klima richtig klei<strong>de</strong>t. Jetzt kündigt er die letzte Prüfung<br />
an: Er will, dass wir in einem selbst gebauten <strong>Winter</strong>biwak unterm<br />
Sternen himmel schlafen. Die Zelte dürfen wir nicht anrühren, nur<br />
Schlafsäcke und Biwaksack sind erlaubt.<br />
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2013<br />
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Gosausee, Salzkammergut, Österreich · Photo: Michael Neumann<br />
2013<br />
Canyonlands National Park, Utah, USA · Photo: PatitucciPhoto.com<br />
2013<br />
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2013<br />
Bernd Zangerl in Kings of Solerto, 8b+ · Maggiatal, Tessin, Schweiz · Foto: Gerd Heidorn<br />
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Liabygda, Norway • Photo: Mattias Fredriksson
104<br />
Traumtour<br />
Geschafft: Aus 20 blutigen Amateuren sind begeisterte Musher gewor<strong>de</strong>n.<br />
Christoph und Fabian zucken nur mit <strong>de</strong>n Schultern, soll heißen:<br />
Das kriegen wir auch noch hin! Nach getaner Arbeit sitzen wir<br />
bei einem starken Cowboykaffee zusammen, am Rand unserer<br />
Schneewohnung flackert ein kleines Lagerfeuer. Ich <strong>de</strong>nke an <strong>de</strong>n<br />
Polarforscher Knud Rasmussen, <strong>de</strong>r zu sagen pflegte: »Gebt mir die<br />
Hun<strong>de</strong>, gebt mir <strong>de</strong>n Schnee – <strong>de</strong>n Rest könnt ihr behalten.«<br />
Jetzt wollen alle nur noch feiern<br />
Inzwischen verstehen wir Rasmussen sehr gut. Die Anfang <strong>de</strong>r<br />
Woch e noch offene Frage, was Menschen in die Kälte und Wildnis<br />
<strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns treibt, wenn zu Hause schon Krokusse sprießen, hat<br />
sich längst von selbst beantwortet. »Die Hun<strong>de</strong>«, sagen Christoph<br />
und Fabian einstimmig. »The dogs«, lächelt Amanda.<br />
Der Rest ist ein Klacks. Am vierten Tag erreichen wir schon nachmittags<br />
und bei Traumwetter das Ziel. Mehr als 300 Kilometer liegen<br />
hinter uns. Wir haben gelernt, als Team zu arbeiten. Haben neue<br />
Freun<strong>de</strong> aus ganz Europa gewonnen. Uns zusammengerissen, wenn<br />
wir todmü<strong>de</strong> waren. Jetzt wollen alle nur noch feiern. Matti vom<br />
Team Finnland heizt stan<strong>de</strong>sgemäß die Sauna an. Peter, <strong>de</strong>r Pubbesitzer<br />
aus <strong>de</strong>m englischen Staffordshire, kümmert sich ums Bier.<br />
Maria und Beatrice aus Schwe<strong>de</strong>n haben Tränen in <strong>de</strong>n Augen und<br />
können sich kaum von ihren Hun<strong>de</strong>n trennen. Eirik aus Norwegen<br />
ruft seine Kin<strong>de</strong>r an, um ihnen zu sagen, dass er überlebt hat. Und<br />
Pedro aus Portugal schleicht skeptisch um die Blockhaussauna<br />
heru m: »Soll ich da wirklich reingehen? Und auch noch nackig?« <<br />
Fjällräven Polar 2013:<br />
Zwei 4-<strong>Seasons</strong>-Leser mushen mit!<br />
Von 1996 bis 2006 hatte Fjällräven<br />
jährlich Outdoorfreun<strong>de</strong> aus ganz<br />
Europa zu einem Hun<strong>de</strong>schlittenrennen<br />
in Nordschwe<strong>de</strong>n eingela<strong>de</strong>n.<br />
Und zwar explizit Menschen, die keine<br />
Erfahrung damit hatten. Die I<strong>de</strong>e<br />
dazu kam von Kenth Fjellborg, einem<br />
<strong>de</strong>r bekanntesten Musher Schwe<strong>de</strong>ns.<br />
<strong>2012</strong> ließ man die I<strong>de</strong>e neu aufleben,<br />
allerdings nicht als Rennen, son<strong>de</strong>rn<br />
als gemeinsame Tour. Der Ansturm<br />
auf die 20 Plätze <strong>de</strong>s »Fjällräven<br />
Polar« war enorm, schließlich<br />
übernimmt Fjällräven alle Kosten (von<br />
<strong>de</strong>r Anreise bis zur Abschlussparty).<br />
Mehr als 1000 Bewerber lu<strong>de</strong>n ein<br />
Vi<strong>de</strong>o auf die Fjällräven-Website hoch<br />
und warben um Facebook-Likes. So<br />
kamen Teilnehmer aus zwölf Nationen<br />
zusammen, die auf die 300 Kilometer<br />
lange Strecke geschickt wur<strong>de</strong>n – vier<br />
Tage und drei Nächte lang. Je<strong>de</strong>r<br />
Teilnehmer steuerte ein Gespann mit<br />
sechs Hun<strong>de</strong>n. Gefahren wur<strong>de</strong> in<br />
Nationenteams, die von Profimushern<br />
begleitet wur<strong>de</strong>n.<br />
Bewerben für 2013<br />
Im April 2013 wird <strong>de</strong>r Fjällräven<br />
Pola r wie<strong>de</strong>r stattfin<strong>de</strong>n – und<br />
zwei <strong>de</strong>r weltweit 20 Startplätze<br />
wer<strong>de</strong>n exklusiv an 4-<strong>Seasons</strong>-Leser<br />
vergeben! Bewerben kann man sich<br />
mit eine m selbst gemachten Vi<strong>de</strong>o ab<br />
<strong>de</strong>m 20. November <strong>2012</strong> – an diesem<br />
Tag wer<strong>de</strong>n auch die Bewerbungsinfos<br />
auf 4-seasons.<strong>de</strong> veröffentlicht.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Die sichere, leistungsstarke<br />
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wasserdichte Bekleidung<br />
• Einfache und schnelle Anwendung zuhause in <strong>de</strong>r Waschmaschine<br />
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gültig bis 30.11.<strong>2012</strong><br />
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Hin und weg<br />
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<strong>Winter</strong>-Highlights von und für Globetrotter<br />
Nordwän<strong>de</strong> im Eiltempo<br />
Ueli Steck kletterte die Nordwän<strong>de</strong> von Eiger, Matterhorn und Gran<strong>de</strong>s<br />
Jorasses in insgesamt nur 7,04 Stun<strong>de</strong>n! Und zwar solo! Im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r von Globetrotter präsentierten AlpinVisionen <strong>2012</strong>/13 <strong>de</strong>s Kölner<br />
Alpenvereins hält <strong>de</strong>r Schweizer am 23. November einen Vortrag in<br />
<strong>de</strong>r Domstadt und erklärt die Schritte vom Training zu Rekordzeiten.<br />
Das ganze Programm auf: alpinvisionen.<strong>de</strong>.<br />
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Foto: Robert Bösch<br />
Filial-Event<br />
Lawinensicherheit<br />
Filme und Vorträge<br />
Dresdner Bergsichten<br />
Mehr im Netz<br />
Am 30.11. und 1.12. dreht<br />
sich bei Globetrotter München<br />
alles um Lawinen.<br />
Mit Produkten, kostenlosen<br />
Workshops und Vorträgen.<br />
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Filial-Event<br />
Erste Hilfe im <strong>Winter</strong><br />
In <strong>de</strong>r Eifel <strong>de</strong>n Ernstfall proben: Die Outdoorschule<br />
Süd und Globetrotter Köln veranstalten<br />
vom 25. bis 27. Januar einen Kurs speziell für<br />
<strong>Winter</strong>sportler. Infos: outdoorschule-sued.<strong>de</strong>/<br />
globetrotter.<br />
Gerlin<strong>de</strong> Kaltenbrunner, Alix von Melle, Kurt<br />
Diemberger und einige mehr: In diesem November<br />
kommt die Achttausen<strong>de</strong>r-Prominenz beson<strong>de</strong>rs<br />
zahlreich nach Dres<strong>de</strong>n, zum Outdoor- und<br />
Bergfilmfestival, das von Globetrotter unterstützt<br />
wird. Infos: 4-seasons.<strong>de</strong>/bergsichten<strong>2012</strong>.<br />
4-<strong>Seasons</strong>.tv<br />
Frieren ausgeschlossen<br />
Warm dank Daune, Primaloft<br />
& Co. Tipps vom Globetrotter-Experten<br />
zur <strong>Winter</strong>bekleidung:<br />
4-seasons.<br />
tv/kb-winterbekleidung.<br />
ALLE EVENTS & TERMINE<br />
Mehrere Hun<strong>de</strong>rt Veranstaltungen<br />
organisieren allein die Globetrotter-<br />
Filialen je<strong>de</strong>s Jahr – vom Vortrag<br />
bis zum GPS-Kurs. Darüber hinaus<br />
empfiehlt die 4-<strong>Seasons</strong>-Redaktion<br />
weitere Termine für Outdoorer.<br />
Die komplette Übersicht inklusive<br />
Suchfunktion gibt’s unter<br />
globetrotter-events.<strong>de</strong> und<br />
4-seasons.<strong>de</strong>/termine.<br />
OUTDOOR-NEWS & REPORTAGEN<br />
Tagesaktuelle News, Reisestorys,<br />
Hintergrund infos und Surftipps<br />
– immer frisch auf 4-seasons.<strong>de</strong>.<br />
HAGLÖFS LOGOTYPE<br />
BASIC LOGOTYPE. TO BE USED AS NEGATIVE WHITE ON A BLACK OR DARK BACKGROUND<br />
4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />
Found in Translation<br />
It’s ready to be read: The 4-<strong>Seasons</strong> magazine<br />
is now available in English! Head over to our<br />
website 4-seasons.<strong>de</strong>/english.<br />
4-<strong>Seasons</strong>.tv<br />
Eisprinz Movieblog<br />
Neue Folgen vom zweifachen Weltmeister im<br />
Eisklettern Markus Bendler. In diesem <strong>Winter</strong><br />
exklusiv auf 4-seasons.tv/eisprinz.<br />
OUTDOOR-FILME & VIDEO-BERATUNG<br />
Bewegte Bil<strong>de</strong>r zu Outdoorsport,<br />
Umwelt, Ausrüstung, Events und<br />
vielem mehr bieten die Kollegen von<br />
4-seasons.tv.<br />
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für große Anstrengungen auf Skitour o<strong>de</strong>r beim Bergsteigen.<br />
Zusätzliche Extras sind die abnehmbaren Hosenträger, die<br />
verschließbaren Taschen, softshell die integrierten Gamaschen softshellsowie<br />
die vorgeformte Kniepartie. softshell softshell<br />
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Diese Softshells sind für mo<strong>de</strong>rate bis trockenkalte<br />
Witterung entwickelt, i<strong>de</strong>al an aktiveren Tagen,<br />
z.B. für Frühjahrs-Skifahren o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rn.<br />
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Diese Softshells sind optimiert für mil<strong>de</strong>, trockene<br />
Witterung und i<strong>de</strong>al einsetzbar bei intensiven<br />
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aeroben Aktivitäten wie Bergläufen o<strong>de</strong>r Bike-Touren.<br />
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MARMOT PRO ChRisTiAn sChleseneR<br />
Klaus Kranebitter