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1 Reise<br />

Das Outdoor-Magazin von <strong>Transa</strong><br />

HERBST 2013<br />

Ausgabe 11


2<br />

Hin und weg<br />

Schottland im Herbst: der Sommer ist vorbei, der Winter noch nicht richtig da. Perfekte<br />

Zeit für unsere neue ZENON JACKET. Per Hybrid-Konstruktion aus Daune und Kunstfaser<br />

haben wir sie auf den Punkt konzipiert: nicht zu warm bei Anstrengung und trotzdem<br />

ordentlich isolierend für die Pausen unterwegs. Bis sie gebraucht wird, bleibt sie platzsparend<br />

und nahezu gewichtslos im Rucksack. Sie fügt sich ideal in die Bekleidung im<br />

Lagensystem ein und macht auch solo ein extrem gutes Bild.<br />

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Träume leben 3<br />

Der perfekte kÄlteschutz


4 Editorial<br />

Ruedi Thomi<br />

schraubte auf<br />

seiner Tour neue<br />

Infotafeln an.<br />

Wegweisend<br />

Wenn Ruedi Thomi mit einem Rucksack voller Schilder in die Berge zieht,<br />

bedeutet das: Der Marketing­Teamleiter geht mit gutem Beispiel voran.<br />

Und zwar beim Sponsoring von <strong>Transa</strong> für die Via Alpina.<br />

Ruedi, du bist in den Sommerferien auf der<br />

Via Alpina gewandert. Was genau war dein Ziel?<br />

Zum einen wollte ich diesen Fern wanderweg<br />

geniessen, zusammen mit meiner Frau, drei unserer<br />

vier Kinder und mit Hund. Zum anderen habe ich<br />

die Infotafeln auf den zwei Etappen von Leukerbad<br />

nach Adel boden ausgetauscht. Die alten Schilder<br />

waren verwittert oder verschwunden. Deshalb spendieren<br />

wir von <strong>Transa</strong> für die gesamte Strecke, auf<br />

welcher der sogenannte «rote Weg» der Via Alpina<br />

durch die Schweiz verläuft, neue Infotafeln. Und<br />

wir montieren sie auch gleich selbst.<br />

Das bedeutet, Mitarbeiter von <strong>Transa</strong> wechseln<br />

eigenhändig Schilder aus?<br />

Einen Teil davon, und zwar freiwillig. Bis zum Herbst<br />

sollen alle 160 Schilder auf Schweizer Boden erneuert<br />

sein. Ich hatte zehn Alutafeln mit Schellen und<br />

Schraubenschlüsseln dabei; dieses Zusatzpaket wog<br />

fünf Kilo. Schwerer war es, die alten Schilder zu finden,<br />

denn sie standen nicht immer an den Orten, die<br />

auf meiner Karte eingezeichnet waren. So entwickelte<br />

sich das für die Kinder zur Schnitzeljagd.<br />

Jetzt sind alle Schilder dort, wo sie hingehören.<br />

Warum engagiert sich <strong>Transa</strong> ausgerechnet für<br />

diesen Abschnitt der Via Alpina?<br />

Der «rote Weg» ist die Hauptroute der Via Alpina,<br />

in der Schweiz aber weniger bekannt als die grüne<br />

oder die blaue Variante. Aus diesem Schattendasein<br />

wollen wir den anspruchsvollen «roten Weg»<br />

herausholen. Mir haben die fünf Tage wieder mal<br />

gezeigt, in was für einem Outdoor­Paradies wir leben.<br />

Man muss nicht nach Nepal fliegen, um durch<br />

grossartige Berglandschaften zu wandern. Das ist<br />

auch der Grund, warum die Alpen in diesem Sommer<br />

einen Themenschwerpunkt bei <strong>Transa</strong> bilden.<br />

Würdest du gerne mal die komplette Via Alpina<br />

abwandern, alle 161 Etappen am Stück?<br />

Das wäre mir zu viel. Mir genügen Teilstücke, denn<br />

auch dort habe ich das Gefühl, Teil von etwas Grossem<br />

zu sein. Die Vorstellung, dass man von einem<br />

Meer zum anderen wandern kann, war faszinierend.<br />

Warum hast du dann nicht die Via-Alpina-Reportage<br />

geschrieben, die wir ab Seite 66 im Heft haben?<br />

(lacht) Weil ich lieber schraube als schreibe. Ausserdem<br />

habe ich ja ein paar Fotos beigetragen. <<br />

Ruedi Thomi.


erdmannpeisker / Robert Bösch<br />

Schuhkontrolle.<br />

Extrem sicher. Extrem komfortabel. Getestet von zahlreichen Bergführern<br />

im Furkagranit. Überzeugen auch Sie sich von der neuen Mammut<br />

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Redburn Pro Women


Ausgabe 11<br />

1 Reise<br />

Das <strong>Transa</strong>-Kundenmagazin<br />

HERBST 2013<br />

6<br />

Inhalt<br />

IMPRESSUM<br />

4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift<br />

der <strong>Transa</strong> Backpacking AG.<br />

Inhalt<br />

Herbst 2013<br />

8<br />

20<br />

Interview: Walo Kamm<br />

Der Grandseigneur der Reisebranche.<br />

Spezial: Leserreise Kairo – Kapstadt<br />

Das ganz grosse Afrika-Abenteuer.<br />

20<br />

96<br />

34<br />

46<br />

50<br />

56<br />

66<br />

Titelfoto: PatitucciPhoto.com.<br />

Auf dem Hardergrat bei Interlaken.<br />

Hersteller: Bach<br />

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Kaufberatung: Sonnenschutz<br />

Für Outdoor-Spass ohne Reue.<br />

4-SEASONS.CH wird kostenlos an die<br />

aktiven <strong>Transa</strong>Card-Kunden verschickt<br />

und ist in den <strong>Transa</strong> Filialen in Basel,<br />

Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur<br />

und Zürich kostenlos erhältlich<br />

(solange der Vorrat reicht).<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Transa</strong> Backpacking AG<br />

Josefstr. 53, CH-8005 Zürich<br />

www.transa.ch<br />

services@transa.ch<br />

VERANTWORTLICH<br />

<strong>Transa</strong> Backpacking AG<br />

REDAKTION & KONZEPT<br />

red-gun.com Redaktionsbüro<br />

Provinostr. 52, D-86153 Augsburg<br />

Tel. 00 49/821/42 07 84 0<br />

Fax 00 49/821/42 07 84 20<br />

E-Mail: 4-seasons@red-gun.com<br />

REDAKTIONSTEAM<br />

Stephan Glocker (Chefredaktor),<br />

Michael Neumann, Ingo Wilhelm, Julian<br />

Rohn, Cindy Ruch, Ingo Hübner, Philip<br />

Baues, Sebastian Lüke, Moritz Schäfer,<br />

Manuel Arnu, Lars Dammann, Claudia<br />

Meyer, Gotlind Blechschmidt.<br />

GRAFIK & PRODUKTION<br />

B612 GmbH, Werner Bauer,<br />

Jan Maier, Florian Baumgartner,<br />

Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart<br />

E-Mail: info@b612-design.de<br />

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

Remo Nanzer, Guy Lorétan, Ruedi<br />

Thomi, Simón Schwarz, Jacqueline<br />

Hübscher, Cyril Bur, Thomas Schraner,<br />

Walo Kamm, Jan Bosch, Daniel Jacot,<br />

Christian Dinkel, Johan Lambrechts,<br />

Franz Scholz, Clark Little, Thomas<br />

Hodel, Lukas Müller, Christa Sommer,<br />

Daniel Bally, Markus Blum, Samuel<br />

Wirth, Dany Pfulg, Dan Patitucci,<br />

Hans-Peter Brehm, Peter Trachsel,<br />

Thorsten Kaletsch, Rob Lewis, Fabian<br />

Emmenegger, Nadine Wyer, Beat<br />

Schneiter, Daniel Zimmermann, Claude<br />

Fankhauser, Xavier Thomi.<br />

ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE,<br />

TOURISMUS-KOOPERATIONEN<br />

4-Seasons Marketing<br />

Sarah Jentsch<br />

Provinostr. 52, D-86150 Augsburg<br />

Tel. 00 49/821/42 07 84 0<br />

Fax 00 49/821/42 07 84 20<br />

E-Mail: marketing@red-gun.com<br />

ANZEIGEN SCHWEIZ<br />

rubmedia<br />

Erich Kocher<br />

Seftigenstr. 310, CH-3084 Wabern<br />

Tel. 079/607 32 07<br />

Fax 031/380 14 91<br />

E-Mail: presseverlag@rubmedia.ch<br />

DRUCK<br />

Konradin-Heckel Druckereien,<br />

D-90475 Nürnberg<br />

24<br />

Aktuell<br />

News und Infos aus der Welt von <strong>Transa</strong>.<br />

56<br />

Produkte-Spezial: Familieneinkauf<br />

Wie sich die Blums für Kanada rüsten.<br />

32<br />

34<br />

Engagiert<br />

<strong>Transa</strong>s Weg zur Nachhaltigkeit.<br />

Projekte: Wellenfotografie<br />

Farb- und Formenrausch auf Hawaii.<br />

60<br />

64<br />

Kollege: Samuel Wirth<br />

Ein Meister nicht nur an der Nähmaschine.<br />

Traumziele: Mittelamerika<br />

Mit dem Bus von Panama nach Mexiko.<br />

www.print-and-forest.de<br />

42<br />

Klettererlebnisse: Ibiza<br />

Felsfreuden mit Garantie.<br />

66<br />

Reise: Via Alpina<br />

Auf dem Schweizer Teil des Fernwanderwegs.<br />

44<br />

State of the Art: Distance FL<br />

Dieser Trekkingstock passt überall rein.<br />

74<br />

Mitarbeiter: Unter Gleichgesinnten<br />

Transianer teilen oft auch die Hobbys.


Valtournenche, Italy<br />

herVé barmasse<br />

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PHOTO: Damiano Levati


8<br />

Interview<br />

Walos<br />

Welten


Interview 9<br />

Er reiste sieben Jahre um die Welt, wurde erst zur Schlüsselfigur<br />

der Schweizer Outdoor-Szene und dann zu ihrem erfolgreichsten<br />

Unternehmer. Ein Gespräch mit Walter «Walo» Kamm, dem die<br />

Lust am Reisen und an kreativer Arbeit wohl nie vergehen wird.<br />

Interview: Stephan Glocker | Fotos: Archiv Walo Kamm


10<br />

Interview<br />

Walo, 1975 erschien eine grosse Reportage von dir im Tagi-<br />

Magazin. Du warst als erster Backpacker überhaupt quer<br />

durch Zanskar getrekkt. Die Story endet damit, dass ein<br />

Einheimischer deinen Reisewecker erbittet. Aber du bringst es nicht<br />

über dich, «schon jetzt die Zeit einzuführen in Zanskar». Ein Witz?<br />

Gar nicht. Zanskar und Ladakh waren vollkommen abgeschieden,<br />

von einer fast mittelalterlichen Kultur geprägt und bis 1975 für<br />

Touriste n gesperrt. Im Nachhinein betrachtet hätte ich meinem<br />

Begleite r Ishi den Wecker aber geben können – denn drei Jahre<br />

späte r wurde eine Strasse nach Padum gebaut, und mit ihr kamen<br />

Güter, Fremde und auch das Leben nach der Uhrzeit.<br />

Von 1967 bis 1973 warst du fast ununterbrochen unterwegs, meist<br />

in heute klassischen Trekker- und Traveller-Ländern. Bist du so eine<br />

Art Ur-Tourist gewesen?<br />

Diese Superlative, «erster Schweizer» hier oder «erster Weisser»<br />

dort, mag ich nicht. Das war nicht meine Motivation, es ging mir um<br />

persönliche Entdeckungen. Oft wurde man zufällig irgendwo angespült.<br />

Zum Beispiel fuhren meine damalige Freundin und ich 1968<br />

auf einem Frachter von Bangkok Richtung Malaysia – Decksklasse<br />

für fünf Dollar, Essen inbegriffen. Unterwegs wollte der Kapitän auf<br />

einer Insel Kokosnüsse holen. Wir setzten mit einem Boot an Land<br />

und entschieden, eine Woche zu bleiben, bis der nächste Frachter<br />

kam. Auf der Insel gab es drei Millionen Kokospalmen, dressierte<br />

Äffchen ernteten die Nüsse. Die Insel hiess Koh Samui und ist heute<br />

ein weltbekanntes Touristenziel. Damals waren wir dort die einzigen<br />

Fremden, es gab nicht mal eine Strasse und nur ein altes Holzhotel.<br />

publizistisch e Arbeit habe ich viele der heute klassischen Trekkingrouten<br />

begründet und populär gemacht.<br />

Du warst auf allen Kontinenten. Ebenfalls im Tagi-Magazin hast du<br />

schon 1973 ein zehnseitiges Kompendium veröffentlicht – mit<br />

praktisch allen Trekkingrouten weltweit. Zu jedem Revier von Nepal<br />

bis Chile gab es Infos. Und darunter stand: «Wer mehr Geheimtipps<br />

will, fragt Globetrotter Walter Kamm, Hohlstrasse 665 in Zürich.»<br />

Stimmt, so wurde ich Anlaufstation für Gleichgesinnte. Ich hielt<br />

Dia vorträge, hinterher ist man meist in ein Restaurant gegangen mit<br />

30 bis 50 Leuten. Der Infobedarf war gewaltig, das begann mit<br />

banale n Fragen, etwa was ein Visum ist. Daraus entwickelte sich der<br />

Globetrotter Club und später der Globetrotter Travel Service. ><br />

«Auf Reisen wurde ich lockerer,<br />

buchstäblich weltoffener. Ich kam mit<br />

mir selbst und anderen besser klar.»<br />

Ein andermal bist du im peruanischen Hochland auf Prominenz<br />

aus Hollywood gestossen …<br />

Ja, während meiner Südamerika-Tour hatte ich 1969 in Panama<br />

«Easy Rider» im Kino gesehen, der Film hatte mich beeindruckt.<br />

Beim Autostopp am Titicacasee erzählte uns später ein Franzose,<br />

dass Dennis Hopper, Peter Fonda und ein Dutzend weitere Hollywood-Leute<br />

in Chinchero bei Cuzco drehten. Ich fuhr hin und wurde<br />

als Handwerker am Filmset angestellt. «The last movie» war eine<br />

fast familiäre Low-Budget-Produktion. Abends sassen alle am Feuer,<br />

ein Typ spielte Gitarre und probte mit uns «Me and Bobby McGee»<br />

und andere Songs – das war Kris Kristofferson, damals noch völlig<br />

unbekannt. Zu jener Zeit experimentierten alle mit irgendwelchen<br />

Drogen, ich natürlich auch. Zum Glück wurde ich irgendwann<br />

wiede r «vernünftig».<br />

Viele der frühen Traveller wollten fremde Kultur erleben und<br />

blieben bekifft an exotischen Traumstränden hängen. Aber du<br />

bist auch mit Wanderschuhen in die Berge losgezogen …<br />

Das waren die Anfänge des Trekkings. Ich habe gern mehrtägige bis<br />

mehrwöchige Wildniswanderungen unternommen oder auch mal ein<br />

Pferd gemietet oder gekauft. Etwa in der Cordillera de Vilcanota in<br />

Peru, da bin ich spontan rund um den Ausangate gezogen. Genau<br />

diese Route wird längst von Veranstaltern angeboten. Durch meine<br />

Günstig Reisen: statt teurer Flüge als Deckhand auf Frachtern.


Interview 11<br />

Walo erkundete Land und Leute gerne wandernd oder zu Pferd. Heute nennt man das Trekking. Peru, 1970.<br />

Wer neue Wege gehen will, darf vor Hindernissen nicht zurückschrecken. Ladakh, 1975.


12<br />

Interview<br />

«Abends sassen alle am Feuer, ein Typ spielte Gitarre und probte<br />

mit uns ‹Me and Bobby McGee› – das war Kris Kristofferson.»<br />

Heute ist GTS das viertgrösste Reiseunternehmen der Schweiz, du<br />

bist zudem an etlichen Unternehmen der Reise- und Outdoor -<br />

branche beteiligt. War so ein Imperium von Beginn an dein Plan?<br />

Natürlich nicht. Ich habe das meiste intuitiv gemacht. Obwohl ich<br />

von Haus aus ein bequemer Mensch bin, reizt es mich doch, ständig<br />

Neues zu kreieren. Dann schreckt mich auch die viele Arbeit nicht,<br />

die neue Projekte mit sich bringen. Erst kürzlich haben wir wieder<br />

eine Firma gegründet – einen Spezialanbieter für Töffreisen.<br />

Bedeutete der Einstieg ins Geschäftsleben auch das Ende des<br />

ungebundenen Globetrotter-Daseins?<br />

Leider ja. Die unbändige Freiheit meiner sieben Reisejahre kam so<br />

nie wieder. Doch das Geschäftsleben hat mich auf seine Weise auch<br />

fasziniert, ich sehe diese Entwicklung auch als eine Expeditionsreise<br />

ins Unbekannte, die oft recht abenteuerlich sein kann.<br />

Wie darf man sich so ein Geschäftsabenteuer vorstellen?<br />

Den wirtschaftlichen Durchbruch brachten nicht die Vorträge oder<br />

die Reise leitungen, sondern die Graumarkt­Flugtickets. Mitte der<br />

Siebziger suchten die Airlines einen zusätzlichen Absatzweg, um<br />

Hollywood in Peru: am Set von Dennis Hoppers «Last Movie».<br />

Walo, der Reisepionier<br />

Walo Kamm, 1941 in Zürich geboren<br />

und in einfachen Verhältnissen aufgewachsen,<br />

entflieht früh der Enge des<br />

freudlosen Elternhauses und der damals<br />

von repressiver Selbstgerechtigkeit geprägten<br />

Schweiz. Mit 16 Jahren unternimmt<br />

er erste Europa­Trips per Autostopp,<br />

mit 21 die erste mehrmonatige<br />

Tour ums Mittelmeer. Im Jahr darauf<br />

kommt Walo an einen Buchhalter­Job<br />

bei der Airline TWA – und damit an günstige<br />

Flugtickets: 1964 jettet er durch<br />

die USA, 1965 rund um die Welt, 1966<br />

nach Afrika und in den Nahen Osten.<br />

1967 wird Walo zum Vollzeitreisenden<br />

und erlebt sieben intensive Jahre, in<br />

dene n er meist auf Achse ist. Zunächst<br />

tingelt er acht Monate über Land durch<br />

Asien: Afghanistan, Indien, Himalaja,<br />

Südostasien, Japan. In Nepal unternimmt<br />

er als einer der Ersten Rucksackwanderungen<br />

durch die Berge – inzwischen<br />

als Trekking bekannt. Zurück<br />

nach Europa geht es mit der Transsib.<br />

Darauf folgt eine fast zweijährige Tour<br />

durch Lateinamerika. Zwischen Mexiko<br />

und Feuerland reist Walo meist per Autostopp,<br />

erkundet Trekkingregionen in den<br />

Anden, er unternimmt eine Amazona s­<br />

Expeditio n von der Quelle zur Mündung<br />

sowie einen Abstecher in die Antarktis. Die<br />

Rück reise nach Europa arbeitet er als<br />

Matros e auf einem Frachtschiff ab.<br />

Der nächste Trip: eine Weltreise, wieder<br />

fast zwei Jahre lang. Gezielt erkundet Walo<br />

damal s nahezu unbekannte Regionen und<br />

deren Kultur, etwa in Papua­Neuguinea,<br />

Sulawesi, Nordlaos oder Burma.<br />

1975 noch ein krönendes Highlight: Mit<br />

dem Rucksack wandert er monatelang<br />

durch Ladakh und Zanskar, eine zuvor für<br />

Ausländer verbotene Himalajaregion. In<br />

Zanskar ist er der erste fremde Besuche r<br />

seit 30 Jahren.<br />

Mitte der Siebzigerjahre klingt die Phase<br />

des Reisens ohne Limit aus. Walo schreibt<br />

Reisereportagen, hält Diavorträge und wird<br />

schliesslich selbst Reiseveranstalter. Nun<br />

Per Autostopp bis Feuerland.<br />

erfüllt ihn das Arbeitsleben – «manchmal<br />

etwas zu sehr», wie er heute sagt.<br />

Seit 2008 ist er wieder mehrmals jährlich<br />

globetrotterisch unterwegs.<br />

Zu seinen bisher 110 bereisten Ländern<br />

werden wohl noch einige neue hinzukommen.


Vom Reisen<br />

inspiriert<br />

Absolute Reisevielfalt –<br />

mit wenigen Handgriffen entsteht<br />

ein zweites Reise gepäck<br />

Offen sein fürs Ungewohnte – und wenn’s ein afghanischer Geier ist.<br />

die Grossflugzeuge zu füllen. Sie boten im<br />

Ausland Tickets zum halben oder drittel<br />

Preis an. Aeroflo t wollte nur ein Viertel. Ich<br />

kaufte solche Flugscheine auf, in Singapur<br />

oder Kuala Lumpur, später in Warscha u<br />

oder Mailand, und gab sie an Traveller ab.<br />

Ein Neuseeland-Flug kostete so statt 6000<br />

nur noch 2900 Franken – und die Airlines<br />

zahlten mir gute Kommissionen.<br />

Tönt lukrativ. Wieso wurde ausgerechnet<br />

der Ex-Tramper Walo Kamm damit gross?<br />

Obwohl das Graumarkt-Business nicht<br />

illega l war, musste man kreativ sein. Der<br />

erste Flugbroker in der Schweiz war pleitegegangen,<br />

so wurde ich erst auf die Sache<br />

aufmerksam. Ich beschloss einzusteigen.<br />

Freunde von mir waren nach Singapur ausgewandert,<br />

die rekrutierte ich als Ticketkäufer.<br />

Richi Wolff, damals ein 20-jährige r<br />

Student, heute Zürcher Stadtrat, holte für<br />

mich gewisse Flugscheine im Elsass ab.<br />

So ging es die ganze Zeit: die Nachfrage<br />

antizipiere n, Gelegenheiten ergreifen, viel<br />

improvisieren. Heute ist das Flugreisegeschäft<br />

anders strukturiert, doch damals<br />

waren Billigtickets eine Revolution. Sie<br />

befeuerte n den Individualtourismus.<br />

Das Reisen auf eigene Faust ging damit<br />

richtig los?<br />

Drei Dinge kamen zusammen. Zunächst<br />

1973 die Freigabe des Dollarkurses. Davor<br />

kostete ein Dollar 4,35 Franken, internationale<br />

Reisen waren kaum bezahlbar. Nach<br />

der Freigabe fiel der Dollar stetig, und die<br />

Welt wurde für uns Schweizer billiger. Der<br />

zweite Punkt waren die Graumarkt-Tickets;<br />

der dritte die Informationen: Erste alternative<br />

Reiseführer tauchten auf, etwa vom<br />

Schweizer Journalisten Robert Treichler.<br />

Sein erstes Buch 1972 hiess «Der billigste<br />

Trip nach Indien, Afghanistan und Nepal»<br />

und hatte einen Jeans-Umschlag. Daraus<br />

entstand die «... selbst entdecken»-Reihe.<br />

Dann kam «Lonely Plane t», in Deutschland<br />

«Globetrotter schreiben für Globetrotter».<br />

Später sind viele der Freak-Verlage in<br />

Peter Rumps «Reise Know-How»-Verlag<br />

aufgegangen – damit beherrscht er heute<br />

noch die Reisebuchregale.<br />

Stichwort alternativer Tourismus – konntest<br />

du als Reisepionier und Unternehmer<br />

die Entwicklung positiv beeinflussen?<br />

Ich glaube, das kann ich bejahen. Schon<br />

durch das publizistische Engagement, ><br />

Ultimativ<br />

leicht<br />

Ultimativ<br />

strapazierfähig<br />

Vielseitige Trageoptionen<br />

Morphus 22<br />

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14<br />

Interview<br />

«Wenn jemand in unser Reisebüro kommt, ist er auch erst ein Fremder.<br />

Wir sollten ihn kennenlernen, um ihn gut beraten zu können.»<br />

Überträgt sich so eine Philosophie auch auf die Kunden?<br />

Der Mensch ist lenkbar, zumindest die meisten von uns. Weil ich<br />

beim Trekking einer der Pioniere war, konnte ich tatsächlich<br />

Weiche n stellen und manches vorleben. Wenn man sie richtig praktiziert,<br />

ist diese Reiseart sehr bereichernd. Natürlich kann man<br />

auch alles falsch machen. Aber Trekkingtouristen machen oft vieles<br />

richtig, es sind naturnahe Menschen, die weg von der reglementierten<br />

Zivilisation wollen. Sie möchten mit einfachsten Mitteln, zu<br />

Fuss, mit Tieren, Boot oder Velo, durch die Landschaft ziehen und<br />

das lokale Essen geniessen. Sie schlafen in Zelten oder in einfachen<br />

Unterkünften. Das Gegenteil vom konventionellen Luxustourismus.<br />

Ist ein Trekker ein besserer Tourist als ein Hotelurlauber?<br />

Interesse am Spirituellen: Zweimal trifft Walo den Dalai Lama. Zumindest reist er meistens nachhaltiger. Hotelanlagen sind oft geschlossene<br />

Systeme. Für die Einheimischen fallen dann meist nur<br />

saisonale Jobs im Niedriglohnsektor ab. Beim Outdoortourismus<br />

erst bei Vorträgen und in den Broschüren für den Globe trotter Club,<br />

später als Redaktor und Herausgeber des Globetrotter-Magazins.<br />

Die Thesen von Robert Jungk über das sanfte Reise n gegenüber<br />

sind viel öfter lokale Veranstalter und familiengeführte Unterkünfte<br />

einbezogen. In abgelegenen Regionen finden Menschen Arbei t als<br />

Führer, Träger, Koch oder Lädelibetreiber. Das sehe ich insgesamt<br />

dem harten Reisen habe ich ausdauernd propagiert. schon positiver.<br />

><br />

Walo, der Selfmademan<br />

Früh entwickelt Walo Kamm ein Gespür<br />

für den Wert von Arbeit. Als Schüler jobbt<br />

er bei Bauern und auf Baustellen (zwei<br />

Franken Stundenlohn), später trägt er als<br />

«Sandwichman» Werbe plakate und übernimmt<br />

Nachtschichten in der «Blick»-<br />

Druckerei (fünf Franken Stundenlohn).<br />

Nach einer kaufmännischen Lehre, Militär<br />

und einigen Anstellungen (Grossbank<br />

bis Bäckerei) verabschiedet er sich aus<br />

dem Erwerbsleben – und reist.<br />

Unterwegs lebt Walo von knappstem Budget<br />

und nimmt Gelegenheitsjobs an, etwa<br />

als Matrose, Erntehelfer in Neuseeland<br />

oder Seifenverkäufer in Thailand. Zeitweise<br />

malocht er in einer australischen<br />

Opalmine.<br />

Parallel beginnt Walo, Reportagen zu<br />

verkaufen. In Tagi-Magazin, Schweizer<br />

Illustrierte, Weltwoche, Annabelle u. a.<br />

berichtet er von seinen Trips. 1974 startet<br />

er mit Diavorträgen: «Globetrotter<br />

Walter Kamm: Abenteuer auf sieben<br />

Kontinenten». Walo gründet auch den<br />

«Globetrotter Club», wo er Traveller berät<br />

und broschierte Insider-Tipps herausgibt.<br />

Bald tritt er als Reiseveranstalter auf und<br />

führt auch selbst Touren, etwa durch Ladakh<br />

oder auf den Kilimandscharo.<br />

Der wirtschaftliche Durchbruch gelingt<br />

1976 mit dem Verkauf von Graumarkt-Flugtickets.<br />

Dann geht es steil bergauf. Der<br />

Globetrotte r Travel Service eröffnet laufend<br />

weitere Filialen und ist heute in Schweizer<br />

Städten allgegenwärtig.<br />

Im Lauf der Jahre gründen oder übernehmen<br />

Walo und seine Geschäftspartner zahlreiche<br />

weitere Firmen. Zur Holdingfirma<br />

Globetrotter Group AG zählen Globetrotter<br />

Travel Service, Globetrotter Tours, Globetrotter<br />

Club, Art of Travel, Bike Adventure<br />

Tours, Media Touristik, Nayak Reisen, das<br />

Onlineportal netflight.ch, Team Reisen,<br />

Wamo Globetrotter und neuerdings Moto-<br />

Dreams. Mit über 250 Millionen Franken<br />

Umsatz ist die Globetrotter Group derzeit<br />

der viertgrösste Reiseanbieter der Schweiz.<br />

Nachdem die Gruppe lange Jahre im Besitz<br />

Vom Tramp zum Multiunternehmer.<br />

von Walo Kamm und André Lüthi war,<br />

übernahm im Juli 2013 das Handelshaus<br />

Diethelm Keller 50 Prozent der Aktien.<br />

Zudem ist Walo Kamm stiller Teilhaber an<br />

weiteren Firmen, etwa auch der <strong>Transa</strong>.<br />

Seine Lieblingsfirma der letzten Jahre,<br />

sagt Walo, sei Explora Events.


MINIMALISTISCHES DESIGN<br />

ZEITLOSES HANDWERK<br />

ARC’TERYX – Unser Ursprung: die raue Wildnis<br />

der Coast Mountains in Kanada. Unsere<br />

Verpfichtung: unermüdlich innovativ in der<br />

Entwicklung, präzise in der Verarbeitung.<br />

Unser Anspruch: beste Performance genau<br />

dann, wenn sie gebraucht wird.<br />

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16<br />

Interview<br />

«Ein Neuseeland-Flug kostete statt 6000 nur noch 2900 Franken<br />

– und die Airlines zahlten mir gute Kommissionen.»<br />

mein Anliegen – und ist auch eine Grundlage des Erfolgs. Wenn wir<br />

Kunden zu Freunden machen, bleiben sie uns treu. Man verliert sie<br />

nicht ans Internet, nur weil die Reise dort 100 Franken billiger ist.<br />

Aber man muss sich ehrlich für die Leute interessieren, nicht nur<br />

stur ans Geschäft und die Effizienz denken. Auf Reisen kommt man<br />

mit Offenheit und Humor auch weiter. Reisen ist eine Lebensschule.<br />

Hat diese Schule dich auch persönlich verändert?<br />

Zum Glück. Als Jugendlicher war ich eher schüchtern, ein Einzelgänger<br />

mit sozialen Defiziten, isoliert aufgewachsen in Zürich-<br />

Katzense e. Meine Eltern waren niemals ausserhalb der Schweiz<br />

gewese n; der Vater ein Naturfreund und wortkarger Eigenbrötler,<br />

selbst ein Zeugnis voller Sechser unterschrieb er kommentarlos<br />

ohne jedes Lob. Die Mutter lag im Streit mit jedermann. Wir hatten<br />

kein Telefon, Radio oder Fernsehen. Natürlich wollte ich weg – und<br />

wissen, was da hinter Zürich in der Welt passiert. Fluchtgedanken<br />

und Neugierde haben sich gepaart. Auf Reisen wurde ich lockerer,<br />

buchstäblich weltoffener. Ich kam mit mir selbst und anderen Menschen<br />

immer besser klar. Später reiste ich auch gerne zu zweit; einige<br />

meiner Langzeitreisen habe ich mit der Freundin unternommen.<br />

Die Reiseerfahrung wird zur Geschäftsgrundlage.<br />

Dein «Gesamtkunstwerk», die Globetrotter Group, umfasst zehn<br />

Reisefirmen, die auch Städtetrips oder Motorradtouren anbieten.<br />

Immer mit der Philosophie des sanften Reisens?<br />

Es gibt eine klare Linie. Wir unterstützen nach wie vor individuelle<br />

Trips – mit GTS, Art of Travel oder Nayak Reisen. Wer lieber in einer<br />

Gruppe reist, kann Wüsten-, Kultur-, Polit-, Bahn- oder Fahrradreisen<br />

buchen. An den Ballermann fahren wir nicht. Als Baumeister<br />

der Gruppe kennen mein langjähriger Kompagnon André Lüthi und<br />

ich alle Details und können zu jeder Firma und Marke stehen. Sie<br />

sind führend beim Klimaschutzprojekt myclimate.org, machen bei<br />

der Stiftung Kinderschutz mit, bei Nagnepal, Ocean care und Pernova.<br />

Wir haben Programme mit Helvetas und arbeiten seit 34 Jahren<br />

mit dem Arbeitskreis Tourismus + Entwicklung zusammen. Und<br />

bezüglic h der Töff reisen würdest du staunen, wie viele Menschenund<br />

Naturfreunde unter den Harley-Fahrern zu finden sind.<br />

Lernt man beim Weltenbummeln also auch fürs Geschäftsleben?<br />

Absolut. Vor allem das Zugehen auf fremde Menschen. Wenn jemand<br />

ins Reisebüro kommt, ist er auch erst ein Fremder. Du solltest<br />

ihn kennenlernen, um ihn gut beraten zu können. Das war immer<br />

Hast du dich so lösen können von der heimatlichen Enge?<br />

Vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber ich bin allgemein im Leben<br />

nicht auf feste Strukturen und Bahnen angewiesen. In den Büchern<br />

von Max Frisch überlegt der Protagonist oft, wie sein Leben hätte<br />

anders verlaufen können. Er spielt mit den Lebensentwürfen – das<br />

mache ich ebenfalls, aber ich möchte viele davon auch leben. Und<br />

das gelingt beim Reisen. Vielleicht komme ich daher in den seltsamsten<br />

Jobs klar. Und mit den verschiedensten Menschen: Unter<br />

Backpackern, Bergsteigern oder Clochards bewege ich mich locker<br />

und normal, ebenso unter Politikern, Wirtschaftsbossen oder Filmstars.<br />

Ich schüttle auch gern mal einem Prominenten die Hand, von<br />

Joan Baez bis Gorbatschow. Irgendwo gibt es noch ein Foto, wo ich<br />

Jean-Paul Belmondo auf den Schultern trage.<br />

Bist du auch mal gescheitert?<br />

Natürlich. Ich habe Fehler gemacht, wurde von Geschäftspartnern<br />

hintergangen, einmal hat ein enger Mitarbeiter mein komplettes<br />

Geschäftskonzep t kopiert, meine Adresskartei gestohlen und<br />

heimlich einen eigenen Laden eröffnet. Das ganze Programm. Mit<br />

20 und 25 Jahren bin ich auch zweimal radikal ausgestiegen und<br />

quasi gescheitert – ich wollte Schriftsteller werden. Jeweils ein<br />

halbes Jahr lang habe ich es versucht, aber ich war damals ein bisschen<br />

zu jung, ohne Netzwerk. Jetzt kenne ich viele Leute, damals<br />

kaum jemande n. Doch ich brauchte wohl diese Lebenserfahrungen.<br />

Heute förderst du deinerseits junge Leute …<br />

Am liebsten solche, die noch grössere Träumer sind als ich – etwa<br />

Andi Hutter, der unsere gemeinsame Firma Explora Events betreibt.<br />

Als das 2005 anfing, ging es nicht ums Geld, sondern um die Leidenschaft<br />

für Abenteuer. Es war mühsam, bis es ins Laufen kam, >


Innovation and Quality<br />

in Packs since 1974<br />

Pixel<br />

Pixel Port<br />

Laptop - und Tablet - Transport mit Stil<br />

Die Portal-Serie der kalifornischen Firma Osprey: Das heisst im Klartext stilvoller Transport von Laptops und<br />

Tablets! Zudem bietet ein Teil der Packs aus dieser Linie dank dem einzigartigen “Port”-Fenster die Möglichkeit,<br />

die Tablets zu nutzen, ohne sie vom Rucksack bzw. der Tragtasche zu entfernen: ein grosses Plus an Sicherheit,<br />

Komfort und Freude beim Nutzen der wertvollen Geräte unterwegs!<br />

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SINCE 1978


18<br />

Interview<br />

«Nächsten Sommer will ich endlich wieder nach Zanskar, meinem<br />

‹Schicksalsland›, und dort mit Pferden zum Kloster Phuktal trekken.»<br />

aber heute ist Explora die Plattform für Reisevorträge überhaupt.<br />

Wir bringen Experten und Interessierte zusammen, das macht mir<br />

eine Riesenfreude. Dieses Jahr werde ich ausserdem Teile meines<br />

Vermögens in eine Globetrotter-Stiftung einbringen: «GloboVision».<br />

Warum GloboVision und nicht Walter-Kamm-Stiftung?<br />

Ich will mir kein Denkmal setzen, sondern der Gesellschaft etwas<br />

Sinnvolles zurückgeben – da sie mir trotz vieler Erschwernisse<br />

schlussendlich doch ermöglicht hat, diesen grossartigen Erfolg zu<br />

haben und ein sinnerfülltes Leben zu leben. Ich möchte sowohl<br />

Einzelpersone n als auch kleinere Organisationen unterstützen. Die<br />

ers ten Projekte sind aufgegleist; man wird bald mehr davon hören.<br />

Wie reist Walo Kamm heute?<br />

Seit ich vor fünf Jahren die Chefredaktion des Globetrotter-Magazins<br />

abgegeben habe, unternehme ich wieder öfter grosse Reisen,<br />

unter anderem jedes Jahr eine andere Route um die Welt. Noch immer<br />

liebe ich Überland-Routen wie von St. Petersburg nach Hongkong<br />

– via Sibirien, Mongolei und China. Oder von Cuzco in Peru<br />

nach Santiago de Chile, mit Cordillera de Vilcanota, Titicacasee, La<br />

Paz, Salar de Uyuni und Atacama-Wüste. Dieses Jahr konnte ich<br />

nach einer Knieoperation keine grossen Sprünge machen und habe<br />

schöne Ecken des Schweizerlandes angeschaut. Arbeit habe ich<br />

imme r noch reichlich, doch nehme ich es nun gemütlicher. Ich lese<br />

spirituell e Bücher, meditiere etwas und pflege Freundschaften.<br />

Aber ohne Reisen geht es nicht?<br />

Reisen ist mein Lebenselixier. Die Welt entdecken und Menschen<br />

kennenlernen ist das Schönste. Auch das Planen und die Vorfreude:<br />

Im Dezember geht’s wie jedes Jahr zur Ayurveda-Kur nach Sri Lanka.<br />

Davor besuche ich als «Vorspeise» immer eines der unruhigen<br />

Länder im Nahen Osten, hinterher als «Nachspeise» eines der<br />

ruhige n, buddhistischen Länder wie Laos, Burma oder Vietnam.<br />

Letzte Frage, nach all den Reisen: dein Lieblingsland?<br />

Die Himalajaregion mit Nepal, Indien, Bhutan, Tibet und Umgebung.<br />

Nächsten Sommer will ich endlich wieder nach Zanskar,<br />

meinem «Schicksalsland», und dort mit Pferden zum Kloster Phuktal<br />

trekken, wo ich schon 1975 sehr spezielle Erlebnisse hatte. Dort<br />

wird sich ein weiterer Kreis schliessen. <<br />

Walo, der Publizist und Mentor<br />

Walo Kamm ist Autodidakt in jeder Hinsicht.<br />

Die Eltern schicken den guten<br />

Schüler lieber zum Geldverdienen als auf<br />

höhere Schulen. Eine kaufmännische<br />

Lehre entpuppt sich als Ausbeutungsverhältnis<br />

ohne Lerneffekt. Kurzzeitig<br />

arbeite t er bei der Agentur Filmpress. Die<br />

Pressearbeit etwa beim Filmfestival<br />

Locarn o 1962 basiert aber eher auf<br />

wilde n Partys denn auf Journalismus.<br />

Walos Schlüssel zur geistigen Welt waren<br />

– und sind – Bücher. Schon in jungen<br />

Jahren liest er, was er bekommen kann.<br />

Hemingway, Jack London und Kerouac<br />

schicken ihn auf Reisen. Walo beschäftigt<br />

sich mit Journalismus und Fotografie<br />

– und veröffentlicht erste Reportagen.<br />

Auch literarische Ambitionen sind vorhanden,<br />

der Diogenes-Verlag bietet ein<br />

Buchprojekt an, doch Walo bleibt bei den<br />

besser bezahlten Essays und Reportagen.<br />

Ein späterer Versuch, als Schriftsteller<br />

Fuss zu fassen – 1967 verbringt Walo den<br />

Sommer im Literatenmekka Berzona TI,<br />

seine Nachbarn sind Max Frisch und Alfred<br />

Andersch –, scheitert am Reisefieber.<br />

Spirituelle Themen ziehen sich wie ein roter<br />

Faden durch Walos Leben. Er saugt Wissen<br />

über Kulte und Religionen auf, philosophiert<br />

mit den Menschen, 1967 und 1975<br />

trifft er den Dalai Lama in Privataudienz.<br />

Der Wettstreit von Chaos und Harmonie<br />

treibt Walo bis heute um; er ist überzeugt,<br />

dass die Probleme der Menschheit nur<br />

durch geistige Weiterentwicklung überwunden<br />

werden können.<br />

Mit dem Globetrotter-Magazin prägt Walo<br />

Kamm ab 1982 entscheidend das Verständnis<br />

der Schweizer für individuelles Reisen<br />

und sanften Tourismus. Lange ist er als<br />

Chefredaktor Spiritus rector, und bis heute<br />

bespricht er in jeder Ausgabe 16 Bücher.<br />

Und Walo liest noch mehr, bevorzugt spirituelle<br />

und wissenschaftliche Literatur von<br />

Prof. Hans-Peter Dürr und Rupert Sheldrake<br />

bis Deepak Chopra und Neale Walsch.<br />

Der reifer und wohlhabend gewordene Walo<br />

betätigt sich auch als Mentor und Förderer.<br />

Ausblick in eine spannende Zukunft.<br />

Früher gab er oft Quereinsteigern Jobchancen,<br />

sponserte junge Leute beim<br />

Reisen und betreute sie beim Schreiben<br />

von Reportagen oder ganzen Büchern.<br />

Heute reicht das Spektrum vom Business-Coaching<br />

für junge Unternehmer bis<br />

hin zur Gründung einer eigenen Stiftung.


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20<br />

Spezial<br />

Mehr Afrika geht nicht<br />

In 100 Tagen von Kairo nach Kapstadt – dies ist der Rahmen für die<br />

nächste Overland­Reise von <strong>Transa</strong> und Globotrek. Aber nicht nur die<br />

Route, auch die Art der Reise verspricht ein einmaliges Erlebnis.<br />

Im August 2014 wird sich eine Gruppe von acht<br />

<strong>Transa</strong> Kunden auf den Weg längs durch Afrika<br />

machen. Mit einem komfortablen Truck reisen<br />

sie zusammen mit dem Schweizer Guide<br />

Christian Dinkel (siehe Interview) und dem<br />

Fahrer Markus Balsiger 100 Tage lang in<br />

Richtung Süden. Sie überqueren den Äquator,<br />

durchfahren Wüsten, Steppen, Gebirge und<br />

Wälder – Afrika pur auf der ganzen Strecke! Neben<br />

den landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten warten<br />

zahllose interessante Begegnungen mit den Einheimischen.<br />

Die Teilnehmer besuchen die Pyramiden am Nil, erkunden die<br />

Weisse Wüste und wandern im Sämen­Nationalpark (Äthiopien).<br />

Sie erleben Afrika mit all seinen Facetten und begegnen –<br />

mit etwas Glück – Gorillas, Löwen, Nashörnern und Gazellen. Sie<br />

Luxor<br />

Victoriasee<br />

Kilimandscharo<br />

Okavangodelta<br />

Windhoek<br />

Kapstadt<br />

besteigen den zweithöchsten Berg<br />

Afrikas, den Mount Kenia, unternehmen<br />

eine Kanufahrt im Okavangodelta<br />

(Botswana), erklimmen Sanddünen<br />

in Namibia – und feiern nach<br />

100 Tagen im November 2014 die<br />

Ankunft am Kap der Guten Hoffnung. Die<br />

Mount<br />

Kenia Reise ist in zwei Etappen aufgeteilt, die man<br />

entweder einzeln oder zusammen buchen<br />

kann: Die ersten 50 Tage führen nach Kenia und<br />

zum Äquator. Ebenso lange dauert die zweite<br />

Etappe auf der südlichen Welthalbkugel von<br />

Kenia bis Kapstadt. Im Jahr 2015 wird eine andere<br />

Gruppe dann auf der gleichen Route die Rückreise<br />

antreten: in 100 Tagen von Kapstadt nach Kairo.<br />

Kairo<br />

Addis Abeba<br />

Kigali<br />

Lusaka


Spezial 21<br />

«Das wird die Reise deines Lebens!»<br />

Leserreise<br />

Fotos: Globotrek, Mungo1/Fotolia, Galyna Andrushko/Fotolia.<br />

Durch ganz Afrika mit Christian Dinkel: Der 43­jährige Luzerner wird die<br />

Overland­Reise leiten. Und je mehr man «Chregu» auf den Zahn fühlt,<br />

desto mehr macht er einem den Mund wässrig …<br />

Christian, wie kommst du<br />

dazu, diese aussergewöhnliche<br />

Reise führen zu dürfen?<br />

Nun, ich kenne Afrika sehr gut.<br />

Als ich 23 war, habe ich einen alten<br />

Land Rover gekauft, ihn ausgebaut, bin<br />

zwei Jahre später in Luzern gestartet und<br />

bis nach Kapstadt gefahren. Auf dieser<br />

Reise hat mich das Afrikafieber gepackt.<br />

36 der 54 Länder auf dem Kontinent habe<br />

ich bereits besucht. Jährlich verbringe ich<br />

immer mehrere Monate in Afrika, als Fotograf,<br />

als Mitarbeiter von Wasserprojekten<br />

und eben als Reiseleiter.<br />

Was fasziniert dich an dem Kontinent?<br />

In unseren Medien taucht Afrika meist in<br />

Zusammenhang mit Kriegen, Hungersnöten<br />

und Katastrophen auf, oder? Aber es<br />

ist so viel mehr als das. Diese Landschaften,<br />

die Tierwelt! Mich faszinieren aber am<br />

meisten die Menschen. Ihre Lebensfreude,<br />

ihre Mentalität. Da steht der Mensch<br />

im Mittelpunkt, nicht das Materielle. Afrikaner<br />

sind so hilfsbereit. Irgendwie finden<br />

sie immer eine Lösung, nur braucht es<br />

Zeit. Und wenn wir diese europäische<br />

Genauigkeit und Pünktlichkeit mal nicht<br />

ganz so ernst nehmen, kommen wir den<br />

Menschen dort auch wirklich nahe.<br />

Sprichst du afrikanische Sprachen?<br />

Mit Englisch und Französisch kommt man<br />

gut klar. Daneben gibt es in Afrika rund<br />

1000 lokale Sprachen, das wäre dann<br />

doch etwas zu viel. Ich versuche immer,<br />

ein paar wichtige Wörter und Sätze aus der<br />

Christian Dinkel in seinem Element.<br />

jeweiligen Region aufzuschnappen, weil es<br />

den Zugang zu den Menschen erleichtert.<br />

Hattest du die Idee zu dieser<br />

Jahrhundertreise?<br />

Nein, die Idee stammt von <strong>Transa</strong> – der<br />

Name leitet sich ja von <strong>Transa</strong>frika ab. Weil<br />

ich für Globotrek bereits die Kamerun­<br />

Reise geführt habe, kamen sie auf mich zu<br />

und meinten: «Du kennst Afrika so gut, du<br />

kannst doch sicher eine tolle Route ausarbeiten.»<br />

Alle Länder, die an der Route<br />

liegen, habe ich mehrmals besucht. Aus<br />

diesen Erfahrungen heraus habe ich eine<br />

spannende und abwechslungsreiche Tour<br />

zusammengestellt. Nach dieser Reise<br />

kann man behaupten, man kennt Afrika.<br />

Dann sag uns bitte konkret deine drei<br />

Highlights der Tour!<br />

>


22 Spezial<br />

Fotos: Salparadis/Fotolia, Globotrek.<br />

haben ja das gleiche Interesse, sind ein<br />

Team, packen gemeinsam an. Meist sind<br />

es auch mehrere Generationen, was eine<br />

harmonische Gruppendynamik erzeugt.<br />

Leserreise<br />

Mehrere Generationen? Angesichts<br />

des Reisepreises glaube ich nicht,<br />

dass allzu viele Studenten mitfahren.<br />

Meinst du nicht, das wird eher eine<br />

nette Bankiersrunde?<br />

(lacht) Sicher, die Reise ist nicht billig.<br />

Aber wenn du dagegenrechnest, was<br />

man alles sieht und macht! Das<br />

wird ein einmaliges Erlebnis, vermutlich<br />

die Reise deines Lebens.<br />

Ausserdem hat man ja eine kleine<br />

Gruppe und zwei Begleiter.<br />

Der Mount Kenia (oben) ruft. Zebras hat’s viele, Zebrastreifen eher nicht.<br />

Mal angenommen, ich würde<br />

das Angebot annehmen, nur 50 Tage<br />

mitzufahren: Welche Hälfte empfiehlst du?<br />

Wenn du dich eher für Wüste und alte Kulturen<br />

interessierst, dann eher die erste<br />

Hälfte mit Ägypten, den Nubiern im Sudan<br />

und dem alten Christentum in Äthiopien.<br />

Wenn du eher afrikanisches Alltagsleben,<br />

wilde Tiere und satte Landschaften erleben<br />

willst, dann die zweite Hälfte.<br />

Nur drei? Also gut: Immer wieder faszinierend<br />

ist die Wüste. Nicht nur in Ägypten,<br />

auch im Sudan sehen wir Pyramiden, und<br />

zwar ohne Massentourismus. Ein zweites<br />

Highlight ist Tansania mit dem Tanganjika­<br />

See. Dort fahren wir drei Tage mit der<br />

Fähre «Liemba», deren Bauteile 1914 von<br />

den Deutschen in 5000 Kisten dorthin<br />

gebracht wurden. Die «Liemba» legt nirgends<br />

an, sondern hupt einfach, und dann<br />

kommen die Menschen mit kleinen Booten<br />

rausgefahren. Auf dem See wird dann<br />

gehandelt, umgeladen, aus­ und eingestiegen<br />

– ein wundervolles Schauspiel. Das<br />

dritte Highlight ist für mich die Tierwelt,<br />

besonders in Sambia: Wir werden zu Fuss<br />

den Nordluangwa­Nationalpark erkunden.<br />

Der ist sehr ursprünglich, nicht wie andere<br />

Reservate, die eher an einen Zoo erinnern.<br />

Die Reise startet im August. Ist es dann<br />

nicht extrem heiss in der Wüste?<br />

Sicher, Ägypten wird wahrscheinlich noch<br />

angenehm warm (lacht). Aber schon in<br />

Äthiopien wird’s kühler. Der Reisezeitraum<br />

ist so gewählt, dass wir nirgends in die<br />

Regenzeit geraten. Denn dann wäre das<br />

«Die Tierwelt in Sambia<br />

wird sicher einer der<br />

absoluten Höhepunkte.<br />

Wir erkunden zu Fuss<br />

einen Nationalpark.»<br />

Vorwärtskommen mühsam bis unmöglich.<br />

Und in Namibia durch die blühende Wüste<br />

zu fahren, im Frühling in Kapstadt anzukommen<br />

– das wird traumhaft.<br />

Wie anstrengend wird die Tour?<br />

Man sollte ein sportlicher Typ sein. Nicht<br />

nur das Klima beansprucht den Körper, wir<br />

haben ja auch Aktivitäten im Programm.<br />

Ich hätte ja Bedenken, mit sieben<br />

fremden Menschen so viel Zeit auf so<br />

engem Raum zu verbringen …<br />

Es gibt genügend Ruhetage, an denen man<br />

sich zurückziehen oder auf eigene Faust<br />

etwas unternehmen kann. Und aus meiner<br />

Erfahrung kann ich sagen, das Gruppenleben<br />

funktioniert meist sehr gut. Die Leute<br />

Die Teilnehmer müssen sich bewerben.<br />

Bist du dann an der Auswahl beteiligt?<br />

Ja, und danach werde ich die Leute<br />

persönlich treffen, um Fragen zu beantworten,<br />

Erwartungen abzugleichen und<br />

um zu sehen, ob es passt. Es ist ja auch für<br />

die Teilnehmer wichtig, zu erfahren, worauf<br />

sie sich einlassen, damit letztlich alle<br />

glücklich in Kapstadt ankommen.<br />

Die Route geht durch Länder wie den<br />

Sudan oder Ruanda. Wie sieht es mit<br />

der Sicherheit aus?<br />

Die Reiseroute ist so gewählt, dass wir in<br />

kein gefährliches Gebiet fahren. In diesem<br />

Zusammenhang ist es wichtig, gute Kontakte<br />

zu Menschen vor Ort zu haben, die<br />

einem eine fundierte Einschätzung der<br />

Lage geben. Ich kenne überall an der Route<br />

Leute, auf die wir uns verlassen können.<br />

Dein ultimativer Ausrüstungstipp für eine<br />

hunderttägige Afrikadurchquerung?<br />

Die Stirnlampe sollte stets griffbereit sein.<br />

Denn mit Stromausfällen muss man immer<br />

rechnen. Und wenn es in Afrika dunkel<br />

ist, dann ist es dunkel. Es gibt ja kaum<br />

Lichtverschmutzung.<br />


Spezial 23<br />

Kairo – Kapstadt: Reise und Bewerbung<br />

Teilnehmerzahl: 8 Personen<br />

Reisedaten Nord-Süd:<br />

100 Tage: 17.8.2014 – 24.11.2014<br />

1. Etappe: 17.8.2014 – 5.10.2014<br />

2. Etappe: 5.10.2014 – 24.11.2014<br />

Reisedaten Süd-Nord:<br />

100 Tage: 26.1.2015 – 5.5.2015<br />

1. Etappe: 26.1.2015 – 17.3.2015<br />

2. Etappe: 17.3.2015 – 5.5.2015<br />

Preis komplette Reise: CHF 29 000.–<br />

Preis für eine Etappe: CHF 15 500.–<br />

Im Preis inbegriffen (Liste nicht<br />

vollständig):<br />

• Alle Fahrten mit dem reiseeigenen<br />

Fahrzeug gemäss Programm.<br />

• Schifffahrten gemäss Programm.<br />

• Übernachtungen in teilweise<br />

einfachen Hotels und Gasthäusern,<br />

Übernachtungen in einfachen<br />

Berghütten während der Trekkings,<br />

Übernachtungen im Zweierzelt.<br />

• Vollpension während der ganzen<br />

Reise, keine Mahlzeiten während<br />

der Schifffahrten.<br />

• Bewilligungen und Eintritte gemäss<br />

Programm.<br />

• Visa für alle relevanten Länder.<br />

• Schweizer Reiseleitung und Schweizer<br />

Fahrer (lokale Begleitmannschaft<br />

und Führer bei Trekkings und bei der<br />

Velotour).<br />

Nicht inbegriffen (Liste nicht<br />

vollständig):<br />

• Flug Schweiz – Kairo / Kapstadt –<br />

Schweiz.<br />

• Aktivitäten und Eintritte, die nicht<br />

im Programm erwähnt sind.<br />

So bist du dabei<br />

Ist Afrika schon lange dein<br />

Reisetraum? Und kannst du<br />

die folgenden Punkte mit Ja<br />

beantworten?<br />

• Ich liebe das Campen unter<br />

dem 1000-Sterne-Himmelszelt<br />

und das Leben weit weg<br />

von der Zivilisation.<br />

• Mithilfe beim täglichen<br />

Aufbau des Camps, beim Einkaufen<br />

und Kochen ist für mich eine Selbstverständlichkeit.<br />

• Ich bin offen für andere Kulturen und<br />

Essgewohnheiten.<br />

• Ich bin reise- und gruppenerfahren.<br />

• Ich bin fexibel und geduldig, auch<br />

wenn einmal nicht alles so läuft wie<br />

geplant.<br />

Dann bewirb dich und sichere dir einen<br />

der wenigen Plätze. Schreibe uns,<br />

Das Reisegefährt.<br />

warum gerade du die richtige Person<br />

für diese Reise bist (max. 1 A4-Seite),<br />

und schick die Bewerbung bis 13. November<br />

2013 an Globotrek, Stichwort<br />

«<strong>Transa</strong> Overland», Neuengasse 30,<br />

Postfach 7722, 3001 Bern. Oder per<br />

E-Mail mit dem Betreff «<strong>Transa</strong>-Overland»<br />

an info@globotreck.ch.<br />

Mit etwas Glück bist du Teilnehmer der<br />

TransAfrika-Reise Nord-Süd 2014 oder<br />

Süd-Nord 2015.<br />

Weitere Infos wie etwa das taggenaue Programm mit allen Aktivitäten und Attraktionen fndest du auf www.globotrek.ch/reisen/transa.<br />

Holly Merriman, Sports<br />

Marketing Coordinator, and<br />

Jonathan Thesenga, Global<br />

Sports Marketing Manager<br />

Taylor Canyon, UT<br />

Photographer: Keith Ladzinski


24<br />

aktuell<br />

Aktuell<br />

Herbst 2013<br />

filialen zürich und basel<br />

Auf die Plätze, fertig, platsch!<br />

Der Herbst ist eine triste Jahreszeit?<br />

Nicht bei <strong>Transa</strong>! Denn dort gibt’s<br />

das grosse Pfützenspringen mitsamt<br />

Test von Kinder-Regenbekleidung.<br />

Im September werden der Flagship-Store<br />

von <strong>Transa</strong> in Zürich und die Filiale in<br />

Basel zum Schauplatz eines spritzigen<br />

Wettbewerbs: Dann dürfen Kinder auf<br />

eigens gebauten Pfützenparcours nach<br />

Herzenslust planschen, hüpfen und stapfen,<br />

dass es nur so spritzt. Mama und Papa<br />

sind ebenfalls gefragt: Sie sollen auf den<br />

Auslöser drücken, denn das schönste<br />

Pfützenfoto wird prämiert.<br />

Alle Platschmeister und Regenkobolde<br />

sollten natürlich in wasserfesten Hosen,<br />

Jacken und Schuhen antreten. Entsprechende<br />

Ausrüstung bieten die Filialen von<br />

<strong>Transa</strong> – während dieser beiden Anlässe<br />

gibt es zehnfache <strong>Transa</strong>Punkte auf das<br />

gesamte Kindersortiment! Es besteht beim<br />

Pfützenspringen aber auch die Möglichkeit,<br />

Kinder-Regenbekleidung des schwedischen<br />

Herstellers Didriksons sowie<br />

Gummistiefel von Stonz zu testen. Gleichzeitig<br />

führt ein Experte an der Fjällräven-<br />

Wachsstation vor, wie man Trekkingbekleidung<br />

eigenhändig wetterfest machen kann.<br />

im inneren des flagship-stores an der europaallee können Gross und Klein<br />

Gold waschen, wie hier die abenteurerfamilie blum (siehe auch s. 56).<br />

Erschöpft vom vielen Pfützenplanschen?<br />

Dann verleiht ein kleiner Snack den Kindern<br />

wieder Sprungkraft.<br />

Am Samstag, den 14. September, (10 – 18<br />

Uhr) steigt das Pfützenspringen vor dem<br />

Zürcher Flagship-Store an der Europaallee,<br />

eine Woche drauf, am 21. September,<br />

(10 – 17 Uhr) vor der Filiale Basel. Die<br />

Veranstaltung ist kostenlos und findet<br />

natürlich bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung<br />

ist nicht erforderlich. Mehr Infos<br />

unter www.transa.ch/de/events.<br />

Und nicht vergessen, liebe Eltern: Legt im<br />

Hausgang schon mal die Zeitungen aus;<br />

denn wenn <strong>Transa</strong> zum Pfützenspringen<br />

ruft, bleibt kein Kinderstiefel trocken …


Pfützen ziehen Kinder magisch an. bei <strong>Transa</strong> dürfen sie nach herzenslust planschen.<br />

aktuell 25


26<br />

aktuell<br />

neues VOn der Galerie<br />

Esel auf dem Jakobsweg<br />

Der grösste Reisebuchladen der Schweiz thront auf der Galerie des Flagship-Stores<br />

von <strong>Transa</strong>. Von hier oben kommentiert Bruce Livingroom* das literarische und<br />

weltliche Geschehen. Diesmal: die Komik des Pilgerns und die Qualen des Sommers.<br />

Einem verheissungsvollen Anfang zum Trotz liess es sich nicht<br />

vermeiden: Der Sommer brach auch dieses Jahr wieder unbarmherzig<br />

über das Land herein. Gäbe es ein Rückgaberecht auf den<br />

Geburtsort, ich würde von diesem Recht ungeniert Gebrauch<br />

machen. «Gemässigte Breiten» stand im Katalog. Und wir sind<br />

uns wohl einig: Wenn die Aussentemperatur dazu geeignet ist, das<br />

Eis in meinem Mojito unter Umgehung des Aggregatszustands<br />

«Wasser» direkt in Dampf zu verwandeln, dann kann von Mässigung<br />

keine Rede mehr sein.<br />

Solcherlei ging mir durch den Kopf, während ich in der Hängematte<br />

lag und besagtem Mojito zuschaute, wie er in die Atmosphäre<br />

verdampfte. Trotz tunlichster<br />

Vermeidung sämtlicher Bewegung lief mir<br />

der Schweiss in Strömen über die Haut.<br />

Hatte vielleicht auch damit zu tun, dass<br />

ich mich gerade auf einer Pilgerreise nach<br />

Santiago de Compostela befand. Natürlich<br />

nicht persönlich, sondern Second Hand,<br />

quasi. Übertreiben wollen wir ja nicht.<br />

Der Brite Tim Moore entschliesst sich, den Camino de Compostela<br />

selbst abzuwandern. Als erklärte Couch Potato und somit Bruder<br />

in meinem Geiste empfindet er es als völlig indiskutabel, einen<br />

mannshohen Rucksack während 800 Kilometern selbst zu tragen.<br />

Zum Glück erlaubt das Pilger-Reglement, dass einen Esel als<br />

Packtiere auf der Reise begleiten. Natürlich hat Moore weder vom<br />

Pilgern noch von Eseln eine Ahnung – konkret hat er Angst vor<br />

allen Tieren, die grösser sind als Katzen, und weiss von der Bibel<br />

ungefähr soviel, wie es braucht, um den Film «Das Omen» in den<br />

Grundzügen zu verstehen. Trotzdem fährt er nach Absolvierung<br />

eines Eselpflege-Seminars in die französischen Pyrenäen, um<br />

dort seinen künftigen Begleiter Shinto zu kaufen und mit ihm die<br />

mystische Reise gen Spanien anzutreten.<br />

Shinto ist ein grauenvoller<br />

Packesel, und Moore ist<br />

– nun ja, Brite eben.<br />

Um es kurz zu machen: Shinto ist ein grauenhaft schlechter<br />

Packesel mit einer immanenten Furcht vor Brücken (was lange<br />

Umwege zur Folge hat), und Moore ist – nun ja, Brite eben.<br />

Aus gerüstet mit einem Pilgerführer aus dem 12. Jahrhundert und<br />

ein paar Esel-Tipps des «Schatzinsel»-Autors Robert Louis<br />

Stevenson, aber bar jeglicher Spanisch-Kenntnisse macht sich<br />

das Duo auf, die vermeintlichen Gebeine des Sankt Jakob zu<br />

besuchen. Wobei der zweibeinige Esel deutlich motivierter ist.<br />

Das Schöne an Moores Buch ist, dass man die finale Einsicht (das<br />

Pilgern versetzt uns in eine althergebrachte Lebensweise) sowie<br />

die Freuden der komischen Szenen und Personen für einen<br />

bescheidenen Obulus erwerben kann,<br />

ohne all die Mühsale auf sich nehmen zu<br />

müssen. Dasselbe gilt für das Magazin<br />

«Reportagen», in dessen aktueller Ausgabe<br />

wir einerseits von einem spanischen<br />

Universitätsabsolventen lesen, der sich als<br />

Schokoriegel verkleiden muss, um sich ein<br />

mickriges Einkommen zu sichern. Andererseits<br />

lesen wir da, dass es in Sibirien ein Dorf gibt, wo man<br />

noch immer wie zu Zeiten der UdSSR lebt. So oder so: Von gemässigten<br />

Breiten können wir weder bei Spanien noch bei Sibirien<br />

sprechen. Und wenn es auch bestimmt einen Esel geben mag, der<br />

sich mit dem Gedanken trägt, von Sibirien nach Spanien zu wandern:<br />

Der hier in der Hängematte wird es bestimmt nicht sein.<br />

Das Mojito-Glas ist leer, und das verbliebene Resteis kühlt meine<br />

Wampe nur noch unzureichend. Nachschub wäre im Tiefkühler.<br />

Wäre. Ja, auch hier gibt es Leute, die echte Probleme haben.<br />

* Bruce Livingroom ist der Bücherwurm von <strong>Transa</strong> –<br />

ein untypischer Gast im Flagship-Store, denn «raus, aber richtig»<br />

kennt er eigentlich nur aus Büchern …<br />

<<br />

dem bücherhimmel so nah<br />

Die Kunden von <strong>Transa</strong> erhalten das Magazin<br />

«Reportagen» kostenlos (sonst CHF 20.–) via<br />

www.transa.ch/reportagen. Und im Bookstore<br />

von <strong>Transa</strong> auf der Galerie des Zürcher Flagship-<br />

Stores stehen auf 170 Quadratmetern rund<br />

5000 Titel aus dem Bereich Outdoor und Reise<br />

parat. Zum Beispiel auch Tim Moores Taschenbuch<br />

«Zwei Esel auf dem Jakobsweg» (CHF 16,90)<br />

aus dem Piper-Verlag.


aktuell 27<br />

iPad-aPP<br />

<strong>Transa</strong> aufs Tablet<br />

das<br />

handbuch<br />

und das<br />

Kundenmagazin<br />

auf dem<br />

iPad.<br />

Die kostenlose App beinhaltet das<br />

Handbuch und auch 4-Seasons.ch<br />

– für noch bequemeres Shoppen<br />

und Schmökern …<br />

Durch das komplette Handbuch blättern,<br />

Artikel über das Verzeichnis oder über<br />

Stichwörter suchen, über jedes Produkt<br />

direkt in den Webshop von <strong>Transa</strong> gelangen,<br />

um es zu bestellen – diese Möglichkeiten<br />

bietet das interaktive Handbuch<br />

von <strong>Transa</strong> auf der hauseigenen iPad-App.<br />

Natürlich enthält sie auch die Seiten mit<br />

den vielen Tipps und Tricks zu Anwendung<br />

und Pflege, ausserdem die Markenporträts<br />

und die Übersichtstabellen, die Kunden<br />

von <strong>Transa</strong> am Handbuch so sehr schätzen.<br />

Die iPad-App bietet überdies die Möglichkeit,<br />

alle bisherigen Ausgaben des Kundenmagazins<br />

4-Seasons.ch zu lesen. Ein<br />

übersichtliches Inhaltsverzeichnis führt<br />

direkt zu sämtlichen Rubriken. Eine Stichwortsuche<br />

ist ebenfalls möglich.<br />

Die iPad-App von <strong>Transa</strong> gibt’s kostenlos<br />

im iTunes-Store.<br />

<<br />

Nichts wie hin<br />

<strong>Transa</strong> und ihre Partner bieten<br />

eine Menge Programm.<br />

Hier eine Vorschau auf die<br />

nächsten Anlässe.<br />

FILM AB IM SIHLWALD<br />

Freiluftkino bei jedem Wetter, das gibt<br />

es (auch dank der Partnerin <strong>Transa</strong>) seit<br />

15 Jahren im Wildnispark Zürich. Im<br />

überdachten Pavillon steht dem Filmvergnügen<br />

im Sihlwald nichts im Weg.<br />

Vom 30. August bis 8. September listet<br />

das Programm zwölf Filme, von «More<br />

than Honey» über «Life of Pi» bis hin zu<br />

Kinderfilmen. Das komplette Programm:<br />

www.wildnispark.ch/erleben-sie-etwas/<br />

sihlwaldkino. Kartenvorverkauf (CHF 15.–/<br />

Kinder 10.–) bei <strong>Transa</strong> an der Europaallee.<br />

SO TÖNT DER HIMALAJA<br />

Nepalesische und Schweizer Musiker<br />

spielen gemeinsam für Kinder in Kathmandu<br />

– Konzerte der Rudra-Band und<br />

ihrer Gäste sind ebenso genuss- wie hilfreich.<br />

Der Erlös geht an Musikprojekte<br />

im Himalajastaat. Derzeit läuft die<br />

Rudra-Tour 2013 durch die Schweiz.<br />

Die verbleibenden Auftritte: 28. August Bern,<br />

30. August Thun, 31. August Olivone, 1. September<br />

Roveredo Capriasca. Alle Infos, auch zu<br />

Tickets: www.imagine-rainbow.ch.<br />

VeransTalTunGen<br />

regensicher: der Kino-Pavillon im sihlwald.<br />

IN FÜNF FOLGEN UM DEN ÄQUATOR<br />

Eine Richterin, die mit ihrem Schiff Gerechtigkeit<br />

in Amazonas-Dörfer bringt;<br />

eine Jetset-Lady aus Singapur, die das<br />

Selbstbewusstsein Asiens repräsentiert.<br />

Mit fünf solchen Porträts unternimmt<br />

die Dok-Serie «Der Äquator» eine bewegende<br />

Reise rund um den Globus.<br />

Die jeweils 42 Minuten dauernden Filme laufen<br />

bis 20. September freitags um 21 Uhr auf SRF 1.<br />

JETZT SCHON AN LAWINEN DENKEN!<br />

Ehe man sich’s versieht, sind die Lawinenabende<br />

von <strong>Transa</strong> wieder ausgebucht.<br />

Daher am besten jetzt anmelden<br />

unter www.transa.ch/lawineninfo. Innert<br />

zwei Stunden gibt es die wichtigsten Infos<br />

zum Lawinenbulletin, zu Risikomanagement,<br />

zu Rettung und Ausrüstung.<br />

Zehn Termine in fünf Städten. Los geht’s am<br />

27. November in Zürich.<br />

SO KOMMST DU AUF TOUREN<br />

Die Bergschule Höhenfieber bietet ab<br />

9. Dezember 19 Ausbildungswochen für<br />

angehende Skibergsteiger und Freerider<br />

in Andermatt. In fünf Tagen lernen die<br />

Backcountry-Novizen die Grundlagen<br />

für einfache und mittelschwere Touren,<br />

vom Material-Know-how über Lawinenkunde<br />

bis hin zu Abfahrtstechnik.<br />

Infos und Buchung: www.hoehenfieber.ch.


28<br />

aktuell<br />

wer haT’s erfunden?<br />

Thermos<br />

statt Dewar<br />

Outdoorjacken oder Reiseführer<br />

sind heute selbstverständlich. Aber<br />

wer hat’s erfunden? 4-Seasons.ch<br />

forscht nach den Ursprüngen der<br />

Reisekultur. Folge 3: Isolierflaschen.<br />

Wäre die Welt gerecht, würde die Thermoskanne<br />

«Dewar-Flasche» heissen. Der Schotte<br />

James Dewar (1842 – 1923) machte als<br />

Cambridge-Professor für experimentelle<br />

Physik zahlreiche Erfindungen und stellte<br />

als Erster Wasserstoff in Flüssigform her.<br />

Für seine Experimente entwickelte er auch<br />

das «Dewar-Gefäss», das eingefüllte Stoffe<br />

so isoliert, dass deren Temperatur lange<br />

erhalten bleibt. Der Trick: Eine Doppelwandkonstruktion<br />

aus Edelstahl oder verspiegeltem<br />

Glas mit Vakuum dazwischen<br />

minimiert die Wärmeübertragung durch<br />

Wärmeleitung, Wärmestrahlung oder Konvektion.<br />

Allerdings kam Dewar nie auf die<br />

Idee, seine Laborflaschen zu vermarkten.<br />

Anders die deutschen Glasbläser Reinhold<br />

Burger und Albert Aschenbrenner: 1904<br />

patentierten sie eine Vakuumflasche nach<br />

Dewars Idee für den Alltagsgebrauch. In<br />

einem Wettbewerb wurde ein Name gesucht,<br />

der Vorschlag «Thermos» gewann<br />

(vom griechischen Adjektiv für warm:<br />

thermós). Später kaufte der Amerikaner<br />

William B. Walker das Patent und stellte in<br />

Brooklyn Isolierflaschen her, die bald<br />

populär wurden – bei Picknicks ebenso wie<br />

bei Expeditionen. So nahm Shackleton sie<br />

1907 mit zum Südpol. Heute sind Isolierflaschen<br />

bei Outdoor-Touren aller Art<br />

Standard.<br />

Und James Dewar? Der wurde mehrfach<br />

für den Nobelpreis vorgeschlagen, bekam<br />

ihn aber nie. Mit dem nächsten Schluck<br />

aus unserer Isolierflasche sollten wir auf<br />

ihn anstossen! Johan Lambrechts <<br />

Illustration: Franz Scholz<br />

GlObeTrOTTer-fesTiVal<br />

Zwei Tage Reiselust<br />

Es schmerzt nicht, es lässt sich<br />

einfach heilen, und bei diesem<br />

Festival kann man es sogar richtig<br />

geniessen: das Fernweh.<br />

der bärenforscher david bittner ist einer der Vortragenden.<br />

Am 19. und 20. Oktober steigt im Berner<br />

Kursaal die Neuauflage des beliebten<br />

Globetrotter Fernwehfestivals. Auf dem<br />

Programm stehen die besten Explora-Livevorträge.<br />

Ausserdem Expertengespräche<br />

und Talks rund ums Thema Reisen,<br />

Fotoworkshops, Kulinarik aus aller Welt<br />

und vieles mehr. Das komplette Programm<br />

online: www.fernwehfestival.ch. Dort gibt<br />

es auch Tickets für die Livevorträge, der<br />

Eintritt zum Rahmenprogramm ist frei.


Die Shield Rucksäcke<br />

von BACH besitzen ein<br />

optimal hinterlüftetes,<br />

super bequemes<br />

Rückensystem, eine<br />

clevere diagonale<br />

Bodenfachunterteilung,<br />

die erste Schulterträgertasche,<br />

die sich<br />

dem Inhalt und der<br />

Schulterrundung<br />

anpasst und viele<br />

Details mehr, die<br />

unterwegs nützlich sind.<br />

www.bachpacks.com<br />

Photo:<br />

Christoph Michel


30<br />

aktuell<br />

OuTleTs<br />

Sparen, aber richtig<br />

Gute Ausrüstung kann ja so<br />

preiswert sein! Vor allem in den<br />

beiden Outlets von <strong>Transa</strong>.<br />

4-Seasons.ch klärt die wichtigsten<br />

Fragen für Schnäppchenjäger.<br />

Wie gross sind die beiden <strong>Transa</strong> Outlets?<br />

Nach der Eröffnung des Flagship-Stores<br />

hat <strong>Transa</strong> seine Zürcher Sonderangebote<br />

zusammengeführt, und zwar in der ehemaligen<br />

Filiale in der Josefstrasse. Dort finden<br />

die Kunden auf 800 Quadratmetern über<br />

zwei Etagen Outdoor- und Reiseausrüstung<br />

zu reduzierten Preisen. Zum Vergleich: Das<br />

ehemalige Outlet an der Weinbergstrasse<br />

hatte nur 150 Quadratmeter. Das Berner<br />

Outlet kommt auf 200 Quadratmeter.<br />

Liegen die Outlets in der Peripherie?<br />

Im Gegenteil: Das Zürcher und das Berner<br />

Outlet sind innert weniger Gehminuten<br />

vom jeweiligen Hauptbahnhof erreichbar.<br />

Handelt es sich um B-Ware?<br />

Nein, sondern um qualitativ einwandfreie<br />

Restware aus den sechs Filialen von <strong>Transa</strong>.<br />

Sämtliche wichtigen Outdoormarken sind<br />

vertreten. Hinzu kommen Musterkollektionen<br />

bekannter Hersteller wie Arc’teryx,<br />

Marmot, The North Face, Icebreaker und<br />

viele mehr. Das sind vollwertige Produkte,<br />

die nicht in Serienproduktion gegangen<br />

sind. «Deshalb kann man in den Outlets individuelle<br />

und exklusive Stücke ergattern,<br />

die es sonst nirgends zu kaufen gibt», sagt<br />

Thomas Schraner, Leiter der Outlets.<br />

Welche Warengruppen gibt es dort?<br />

Beide Outlets bilden einen Grossteil des<br />

Sortiments von <strong>Transa</strong> ab. «Unser Schwerpunkt<br />

liegt mehrheitlich in der Bekleidung»,<br />

sagt Thomas. «Du findest jedoch<br />

ebenso Rucksäcke, Schlafsäcke, Schuhe,<br />

Bikezubehör, Campingutensilien – und<br />

nicht zu vergessen: die Kindersachen.»<br />

Hängen in den Outlets nur Ladenhüter?<br />

«Keineswegs!», sagt Thomas. «Vor allem<br />

Bekleidung ist oft schon nach einer einzigen<br />

Saison überholt, weil sich Farben<br />

Günstige Preise günstig gelegen: das<br />

Outlet in der zürcher Josefstrasse.<br />

Auch in den Outlets<br />

wird gute Beratung<br />

grossgeschrieben.<br />

oder Schnitte ändern. Die übrig gebliebenen<br />

Exemplare gehen dann in die Outlets.»<br />

Ist die Ware saisonal anders gestrickt?<br />

Bevor Restware in die Outlets wandert, lagert<br />

<strong>Transa</strong> sie meist ein halbes Jahr. Man<br />

findet also auch in den Outlets vor allem<br />

Thomas schraner, leiter der Outlets,<br />

mit Mitarbeiterinnen.<br />

Ware für die aktuelle und die bevorstehende<br />

Jahreszeit. «Etwa ein Viertel unseres<br />

Sortiments ist aber entgegengesetzt saisonal»,<br />

sagt Thomas. «Wer etwa im Herbst<br />

eine leichte Hose für seine Südafrikareise<br />

sucht, wird bei uns fündig.»<br />

Gibt es in den Outlets sämtliche Grössen?<br />

Dazu sagt Thomas: «Wenn wir sehen, dass<br />

in einigen Grössen Engpässe entstehen,<br />

versuchen wir auf dem Markt frühzeitig<br />

Ersatzprodukte zu organisieren, damit wir<br />

für alle Kunden attraktiv sind.»


aktuell 31<br />

Wie hoch ist das Sparpotenzial?<br />

«Im Durchschnitt liegen die Preise etwa<br />

30 bis 50 Prozent unter den regulären»,<br />

sagt Thomas. «Manche Schnäppchen sind<br />

sogar um bis zu 70 Prozent reduziert.»<br />

Darf ich in den Outlets gute und<br />

ausführliche Beratung erwarten?<br />

«Bei uns ist es keineswegs so, dass der<br />

einzige Mitarbeiter hinter der Kasse steht»,<br />

sagt Thomas. Vielmehr hat das Zürcher<br />

Outlet zehn Mitarbeiter und sein Berner<br />

Pendant fünf. «Das sind ebenso gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter wie in den anderen<br />

Filialen. Allerdings eher Allrounder und<br />

nicht so sehr Spezialisten in einem eng<br />

begrenzten Bereich.»<br />

Kann ich Produkte in den<br />

Outlets an- und ausprobieren?<br />

Ankleidekabinen und Spiegel stehen in<br />

aus reichender Zahl zur Verfügung. Thomas:<br />

«Das Ausprobieren stufen wir als besonders<br />

wichtig ein und heben uns dadurch von<br />

anderen Outlets ab. Du kannst dir dabei so<br />

viel Zeit nehmen, wie du willst.» Im<br />

Zürcher Outlet gibt es sogar einen Testparcours<br />

für Schuhe. Ebenso wichtig: die<br />

Atmosphäre im Laden, die so gar nichts von<br />

Discounter-Nüchternheit hat; stattdessen<br />

ansprechende Warenpräsentation und<br />

liebevolle Deko, damit sich die Kunden<br />

auch in den Outlets wohlfühlen.<br />

<<br />

hier geht’s lang<br />

<strong>Transa</strong> Zürich Outlet<br />

Josefstrasse 59<br />

8005 Zürich<br />

Telefon: 08 48 08 48 11<br />

E-Mail:<br />

services@transa.ch<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. 10 – 19 Uhr,<br />

Sa. 9 – 17 Uhr.<br />

<strong>Transa</strong> Bern Outlet<br />

Monbijoustrasse 14<br />

3011 Bern<br />

Telefon: 08 48 08 48 11<br />

E-Mail:<br />

services@transa.ch<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. 12 – 18.30 Uhr,<br />

Do. 12 – 20 Uhr,<br />

Sa. 10 –16 Uhr.<br />

Infos zu den Outlets und aktuellen Schnäppchen im Netz: www.transa.ch/de/outlet.<br />

JeTzT bewerben<br />

<strong>Transa</strong> sucht dich!<br />

Ab August 2014 sind wieder<br />

freie Lehrstellen zu vergeben:<br />

als Detailhandelsfachfrau/-mann.<br />

Schlägt dein Herz für die Natur, Abenteuer<br />

oder Reisen? Hast du Freude an<br />

der Beratung? Eine Lehrstelle bei <strong>Transa</strong><br />

Backpacking AG bedeutet, deine<br />

Hobbys mit dem Job zu verbinden! <strong>Transa</strong><br />

bietet die dreijährige Lehre zur/zum<br />

Detailhandelsfachfrau/-mann Sportartikel,<br />

Schwerpunkt Beratung, in verschiedenen<br />

Filialen an. Während deiner<br />

Ausbildung erhältst du nebst der Fachausbildung<br />

einen Einblick in die<br />

Adminis tration. Zudem kannst du<br />

Produkte in Lehrlingslagern oder an den<br />

«Raus Events» testen. Weitere Infos<br />

sowie die Kontaktdaten findest du ab<br />

September auf www.transa.ch/jobs. Wir<br />

freuen uns auf deine Bewerbung! <<br />

EXPED – EXPEDITION EQUIPMENT<br />

DOWNMAT UL 7<br />

Zurück<br />

Antworten<br />

Von: Norbert Blank<br />

An: info@exped.com<br />

Betreff: DOWNMAT UL 7<br />

Hallo Exped-Team<br />

Diesmal wurden wir und das ganze Exped-Equipment aufs Höchste gefordert. Unser Sikkim-<br />

Trekking führte uns im Grenzgebiet zwischen Indien und Nepal aus den tropischen Wäldern hinauf<br />

in eisige Höhen. Alles musste auf dem Rücken mitgeschleppt werden. Begeistert hat uns eure neue<br />

DownMat UL 7: sie bietet perfekte Isolation und dank ihrer Dicke wohligen Schlafkomfort. Und dann<br />

dieses minimale Gewicht und Packmass - einfach unschlagbar!<br />

Namaste Himalaya!<br />

Norbert Blank<br />

OPINION #113<br />

Mehr über Produkte und Meinungen auf www.exped.com


32<br />

aktuell<br />

enGaGierT<br />

neuer nachhalTiGKeiTsberichT<br />

1700 Paar Schuhe<br />

für Nepal …<br />

… und acht weitere Fakten,<br />

wie <strong>Transa</strong> die Welt ein kleines<br />

Stückchen besser machen will.<br />

Zum zweiten Mal hat <strong>Transa</strong> ihre sozialen<br />

und ökologischen Projekte, Erfolge und<br />

Ziele in einem Nachhaltigkeitsbericht<br />

zusammengefasst, nachzulesen auf<br />

www.transa.ch/nachhaltigkeit. Hier das<br />

Wichtigste in Kürze:<br />

• Seit 2012 setzt <strong>Transa</strong> ein Konzept<br />

um, das die Lebensdauer der Produkte<br />

verlängert. Und zwar in fünf<br />

aufeinander aufbauenden Schritten:<br />

«Care», also Pflegetipps und<br />

Wasch service; «Repair» im Reparaturcenter;<br />

«Re-Wear» in Form<br />

von Kleiderspenden für die Winterhilfe;<br />

«Re-Use» durch Cyclodos-Produkte<br />

wie Brillenetuis<br />

aus ausgedienten Zelten oder Jacken;<br />

und schliesslich «Recycle»: Über die Organisation<br />

I:CO wird das gesammelte<br />

Material für neue Produkte wiederverwertet.<br />

Kunden und Kundinnen, die ihre<br />

ausgediente Kleidung und Ausrüstung<br />

zurück in den Laden bringen, erhalten<br />

einen Einkaufsgutschein (CHF 10.–).<br />

• Im April riefen <strong>Transa</strong> und Globotrek zur<br />

Aktion «1000 Paar Schuhe für Nepal»<br />

auf. Allein bei der Sammlung in Luzern<br />

kamen 1700 Paar zusammen, die an<br />

Träger und Guides im Himalaja gehen.<br />

• Beim Klimaschutz arbeitet <strong>Transa</strong> daran,<br />

die von ihr verursachten Emissionen zu<br />

erfassen und dann zu reduzieren oder zu<br />

kompensieren. So werden seit 2006<br />

alle Geschäfts flüge über «myclimate»<br />

ausgeglichen. Seit 2009 erfolgt der<br />

Versand der Webshop-Pakete und<br />

Briefpost klimaneutral über das Postprojekt<br />

«pro clima». Auch der Druck von<br />

4-Seasons.ch ist klimaneutral: Für jede<br />

Ausgabe pflanzt «Print&Forest» in Paraguay<br />

um die 100 Bäume.<br />

2012 / 2013<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

er ist in ganzer länge<br />

im internet einzusehen.<br />

• Um Ressourcen zu schonen und Müll zu<br />

vermeiden, bietet <strong>Transa</strong> Einkaufstaschen<br />

aus Recyclingplastik an. Sie<br />

haben eine bessere Ökobilanz als Papieroder<br />

Stofftaschen. Egal welche Art von<br />

Tasche: Am ökologischsten ist es immer,<br />

eine Tragtasche mehrfach zu verwenden.<br />

• <strong>Transa</strong> pflegt teils langjährige Partnerschaften<br />

zu Organisationen, die sich für<br />

Die internationale Fair Wear Foundation<br />

(FWF) bemüht sich darum,<br />

die Arbeitsbedingungen in der<br />

Bekleidungsindustrie zu verbessern. Dabei geht sie<br />

auch Partnerschaften mit Handelsunternehmen ein.<br />

Deren Aufgaben: Produkte zu verkaufen, die nach<br />

den FWF-Standards gefertigt wurden, Lieferanten<br />

zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen<br />

soziale und ökologische Anliegen im<br />

Reise- und Outdoor bereich einsetzen. So<br />

unterstützt <strong>Transa</strong> Schweizer Initiativen<br />

wie «Fair unterwegs» oder «Schweizer<br />

Wanderwege».<br />

• Im europäischen Kontext ist <strong>Transa</strong> unter<br />

anderem Mitglied der Nachhaltigkeits-<br />

Arbeitsgruppe des Branchenverbands<br />

European Outdoor Group.<br />

• <strong>Transa</strong> bemüht sich weiterhin,<br />

ihren Beitrag zu besseren Arbeitsbedingungen<br />

in der Zulieferkette<br />

zu leisten. Darunter fällt die Partnerschaft<br />

mit der Fair Wear Foundation<br />

(siehe unten).<br />

• In Sachen Arbeitsbedingungen kehrt<br />

<strong>Transa</strong> auch vor der eigenen Haustür.<br />

So fördert <strong>Transa</strong> Teilzeit, gewährt<br />

grosszügig Vaterschaftsurlaub und<br />

legt grossen Wert auf die Verein barkeit<br />

von Arbeit und Privatleben (Familie<br />

und Hobbys); dafür erhielt <strong>Transa</strong> vor<br />

zwei Jahren den «Prix Balance» des<br />

Kantons Zürich.<br />

• Nachhaltigkeit bedeutet auch Ausbildung:<br />

Rund acht Prozent der Mitarbeitenden<br />

sind Lernende.<br />

Fazit von Simón Schwarz, dem Nachhaltigkeits-Beauftragten<br />

von <strong>Transa</strong>: «Wir<br />

sind noch nicht am Ziel. Aber wir sind auf<br />

dem Weg.» <<br />

er hat<br />

den bericht<br />

verfasst:<br />

simón schwarz.<br />

<strong>Transa</strong> festigt Partnerschaft mit der fwf<br />

anzuhalten und die Kunden für das Thema zu<br />

sensibilisieren. Seit mehreren Jahre unterstützt<br />

<strong>Transa</strong> die FWF. Lohn des Einsatzes: <strong>Transa</strong> ist in<br />

den Status einer «Good Practice Detailhändlerin»<br />

aufgerückt. Als solche soll <strong>Transa</strong> als Vorbild für<br />

andere Händler dienen und neue Wege entwickeln,<br />

wie die Anliegen der FWF an die Kundschaft<br />

gebracht werden können.


AB OKTOBER AUF TOUR:<br />

DIE BESTEN OUTDOOR- UND<br />

ABENTEUERFILME DES JAHRES!<br />

Tom Randall, Photo by Franz Faltermeier for E.O.F.T.<br />

29.11. WINTERTHUR THEATER WINTERTHUR<br />

30.11. ST. GALLEN DIE KLETTERHALLE<br />

01.12. LUZERN VERKEHRSHAUS<br />

02.12. BASEL STADTCASINO – MUSIKSAAL<br />

03.12. BERN THEATER NATIONAL<br />

06./07.12. ZÜRICH VOLKSHAUS ZÜRICH<br />

präsentiert von<br />

Karten bei <strong>Transa</strong> Travel & Outdoor und unter www.eoft.eu<br />

VVK CHF 22.-, Abendkasse CHF 25.- (VVK CHF 20.- für <strong>Transa</strong> Card-Inhaber nur beim Kauf in der <strong>Transa</strong> Filiale)<br />

Eine Produktion von<br />

ALLE INFOS ZUM PROGRAMM UND MEHR TERMINE AUF WWW.EOFT.EU


34<br />

Projekte


Projekte<br />

35<br />

perfekte<br />

ekte Die<br />

Welle<br />

Als seine Frau ein Wasserbild<br />

fürs Schlafzimmer wünschte,<br />

sprang Clark Little zum ersten Mal<br />

mit einer Kamera in die Brandung.<br />

Heute lösen die Fotos des Hawaiianers<br />

Wogen der Begeisterung aus.<br />

Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Clark Little


36<br />

Projekte<br />

In die Röhre zu schauen, kann so schön sein.<br />

Wenn eine überschlagende Welle einen Tunnel bildet –<br />

das hat Clark schon als Wellenreiter fasziniert.


Muss man mögen, diesen Arbeitsplatz.<br />

Projekte 37


38<br />

Projekte<br />

«Das Meer ist jeden Tag anders»,<br />

sagt Clark. Auch er nutzt vor allem<br />

das Morgen- und Abendlicht.<br />

«Ocean Eagle» nannte Clark diese Begegnung.<br />

Verzerrte Ansicht von «Coconut Island».


Projekte 39<br />

Das hätten die Glasbläser von Murano nicht besser hingekriegt.


1 Reise<br />

<strong>Transa</strong>Card 41<br />

TRANSACARD –<br />

ALLE VORTEILE NUTZEN<br />

Deine <strong>Transa</strong>Card ist<br />

jetzt immer dabei:<br />

einfach als Sticker<br />

aufs Handy, die Kreditkarte<br />

oder den Schlüsselanhänger kleben.<br />

Empfehlenswert nicht nur für Stammkunden: Wer alle<br />

Vorteile geniessen will, beantragt die kostenlose <strong>Transa</strong>Card.<br />

Erhältlich in allen Filialen oder online unter www.transa.ch.<br />

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Ausgabe 11<br />

Das <strong>Transa</strong>-Kundenmagazin<br />

HERBST 2013<br />

Punkte sammeln und einlösen<br />

Bei jedem Einkauf sammelst du Punkte, die du schon am<br />

Folgetag einlösen kannst. Pro CHF 1.– Umsatz gibt es<br />

1 Punkt, für 50 Punkte CHF 1.– Gutschrift.<br />

Mehrfachpunkte bei Sonderaktionen<br />

Laufend spezielle Angebote, für die es mehrfach Punkte<br />

gibt. Über aktuelle und kommende Mehrfachpunkte-<br />

Aktionen informier t dich der <strong>Transa</strong> Newsletter.<br />

4-Seasons.ch – das <strong>Transa</strong> Kundenmagazin<br />

Unser beliebtes Travel- und Outdoor-Magazin. Für alle aktiven<br />

<strong>Transa</strong> Kunden 4 x jährlich kostenlos im Briefkasten.<br />

<strong>Transa</strong> E-Newsletter<br />

Der Schlüssel zu vielen Vergünstigungen – der Newsletter<br />

informier t dich regelmässig und vor allen anderen Kunden<br />

über Sonder aktionen, Ausverkäufe, Veranstaltungen<br />

und Neuheiten.<br />

Das neue, grosse <strong>Transa</strong> Handbuch<br />

Jedes Jahr mit Spannung erwartet! Aktiven <strong>Transa</strong>Card-<br />

Kunden senden wir das Buch gern kostenfrei zu. Um die<br />

Umwelt zu schonen, stellen wir das Handbuch auch als<br />

E-Book oder App fürs iPad zur Verfügung.<br />

2+ Jahre Garantie<br />

Dein Vorteil für alle Produkte, die du mit deiner <strong>Transa</strong>Card<br />

gekauft hast: Nach Ablauf der zweijährigen Garantiezeit<br />

profitierst du von unserem kulanten Service. Bring dein<br />

Produkt mit, und wir besprechen vor Ort die Möglichkeiten.<br />

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Ab sofort kannst du im <strong>Transa</strong> Webshop auf www.transa. ch<br />

versandkostenfre i bestellen.<br />

Sammelkonto<br />

Auch mehrer e Personen, zum Beispiel eine Famili e,<br />

könne n auf demselben Konto Punkte sammeln und diese<br />

ein lösen. So komme n noch schneller Punkte zusammen.<br />

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auf jede Buchung (siehe Seiten 42/43).<br />

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40<br />

Projekte<br />

Wenn ihn die Wellen auf den Strand werfen,<br />

trägt Clark oft genug blaue Flecken davon.<br />

Fischauge und<br />

Flossen – quasi<br />

das Effeff für<br />

Wellenfotografen.<br />

C<br />

lark Little hat es nicht weit in die Arbeit. Nur ein paar<br />

Schritte sind es von seinem Haus an die berühmte North<br />

Shore der Insel Oahu. Wenn am Strand Schilder vor «Dangerous<br />

Shorebreak» warnen, weiss Clark: Es wird ein guter Arbeitstag.<br />

Weil die Nordküste kein vorgelagertes Riff hat, rauschen die<br />

Pazifikbrecher dort ungebremst heran, besonders im Winter.<br />

Fast täglich stürzt sich der 45-Jährige, der auch auf Hawaii aufwuchs,<br />

in die teils mehrere Meter hohen Wogen. Perfekt ist eine<br />

Welle für ihn in dem Moment, wenn sie sich bricht. Dann bildet<br />

sie den Tunnel, der für die Kamera eine faszinierende Perspektive<br />

eröffnet. Diesen Blick geniesst Clark seit Jahrzehnten als<br />

Wellenreiter. Nun kann er ihn auf seinen Fotos auch Nichtsurfern<br />

zeigen. Je dünner die Lippe aus überschlagendem Wasser, desto<br />

besser dringt das Licht der aufgehenden Sonne hindurch.<br />

Abends werden die Wellen von hinten beleuchtet. «Dann<br />

bekomme ich dieses wunderschöne Blau, Grün und Orange»,<br />

schwärmt Clark.<br />

2007 war es, als seine Frau Sandy das Schlafzimmer verschönern<br />

wollte. Obwohl er vom Fotografieren keine Ahnung hatte,<br />

sagte Clark: «Kauf kein Bild. Ich geh raus und mache es selbst.»<br />

Zwei Jahre später hängte er seinen Job als Aufseher eines botanischen<br />

Gartens an den Nagel und widmete sich voll der Wellenfotografie.<br />

Heute schmücken seine Fotos namhafte Magazine.<br />

Firmen wie Apple oder Toyota nutzten sie als Hingucker für<br />

Werbung. Über seinen Webshop verkauft er grossformatige<br />

Drucke, iPhone-Hüllen oder Kaffeetassen in alle Welt. Besonders<br />

die Japaner sind verrückt danach; regelmässig geht er auf<br />

Vortragstour zu den pazifischen Nachbarn.<br />

Wenn Clark arbeitet, trägt er Badeshorts, ein Langarmshirt sowie<br />

Flossen, um nicht abzutreiben. Er geniesst seinen halsbrecherischen<br />

Job, selbst – oder gerade – wenn er von den Wellen so<br />

richtig durchgespült wird. «Es fühlt sich an, als würde ich dort<br />

hingehören.»<br />

Doch der Ozean zeigt ihm immer wieder, dass er eben doch kein<br />

Fisch ist: etwa wenn mehrere Wellen über ihm zusammenschlagen<br />

und er kaum mehr zum Luftholen auftauchen kann.<br />

Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Wellenwucht ihn mit der<br />

Kamera k. o. schlägt. Deshalb hält Clark das wasserdichte<br />

Gehäuse mit der Nikon D4 und dem Fischaugenobjektiv am<br />

ausgestreckten Arm. Um durch den Sucher zu blicken, bliebe eh<br />

keine Zeit. «Es geht vor allem darum, mich in eine günstige<br />

Position zu bringen», erklärt Clark, der bei jeder Welle bis zu<br />

zwölf Bilder schiesst. Ausrichten, zielen, abdrücken und abtauchen.<br />

Von besonders fotogenen Wellen lässt sich Clark aber<br />

gerne mal aufsaugen und auf den Strand schleudern. «Das tut<br />

weh», sagt Clark und lächelt verwegen, «aber es gehört dazu.» <<br />

Faszinierende Filme von «Clark at work»: www.clarklittle.com.


42 Klettererlebnisse<br />

Die Balearen haben eben nicht nur Ballermann zu bieten.<br />

Fotos: Peter Trachsel<br />

FELSFREUDEN – GARANTIERT!<br />

Nichts ist ärgerlicher, als wenn die geplante Kletterreise kurz vor dem Starttermin mangels<br />

Teilnehmern abgesagt wird. Bei Höhenfieber genügen schon zwei Kraxler – etwa auf Ibiza.<br />

Expertentipp<br />

von Höhenfieber-<br />

Bergführer Peter<br />

Trachsel.<br />

Wohl jeder Aktivurlauber kennt das Problem: Man<br />

plant, nimmt im Job frei, kauft womöglich neue Ausrüstung<br />

und freut sich schon riesig auf die bevorstehende<br />

Reise. Dann wird sie wenige Tage vor dem<br />

Starttermin vom Veranstalter abgesagt. Begründung:<br />

Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht. Frust pur, auch<br />

weil man so kurzfristig keine alternative Reise oder<br />

günstigen Flüge mehr bekommt.<br />

Die Bergschule Höhenfieber bietet auf einigen ihrer<br />

Kletterreisen eine Durchführungsgarantie schon<br />

ab zwei Teilnehmern. «2plus» heisst das Programm,<br />

und es gilt für alle gekennzeichneten Abreisedaten.<br />

Einfach einen Freund oder Partner für die Reise<br />

begeis tern und zum Wunschtermin buchen – schon<br />

steht der Termin wie in Fels gemeisselt. Und selbst<br />

wenn du dich alleine anmeldest und der einzige<br />

Teilnehmer bleibst, bist du mit 2plus auf der sicheren<br />

Seite. In diesem sehr unwahrscheinlichen Fall erstattet<br />

dir Höhenfieber die Kosten für bereits gebuchte<br />

Flüge oder Zug- und Fährtickets zurück und vermittelt<br />

dir nach Möglichkeit ein Ersatzangebot. Weiterer Vorteil<br />

der Durchführungsgarantie: Du profitierst in der<br />

Regel von günstigen Flugpreisen, wenn du dich frühzeitig<br />

für eine Woche mit Fluganreise entscheidest.<br />

Zum Beispiel nach Ibiza. Diese Baleareninsel haben<br />

die meisten eher als Partyparadies auf dem Schirm.<br />

Doch der Höhenfieber-Bergführer Peter Trachsel<br />

schwärmt: «Neben den drei sehr begrenzten Partyzonen<br />

im Süden und Westen offenbart sich die<br />

gesamte dünn besiedelte Nordküste als Kletterziel<br />

erster Wahl mit begeisternden Felsmassiven, mediterranem<br />

Ambiente und unberührter Natur.» Deshalb<br />

bietet Höhenfieber eine achttägige Kletterreise auf die<br />

vertikale Seite der Mittelmeerinsel an (siehe rechts).<br />

«Von unserer direkt am Meer gelegenen Unterkunft,<br />

einem Bijou von Hotel, erreichen wir in kürzester Zeit<br />

mehrere lohnende Klettergebiete», erzählt Peter. «Mit<br />

dem Mietauto geht es nach Penyal de s’Aguila, wo wir<br />

direkt am Wasser klettern. Ein weiterer Höhepunkt ist<br />

das Massiv von Egagropilas, wo wir einen herrlichen<br />

Rundblick über die Insel und das Meer haben.»<br />

Selbstverständlich kommt auch das Baden nicht zu<br />

kurz. Und für einen Besuch der historischen Altstadt<br />

von Eivissa bleibt ein ganzer Abend Zeit.


Klettererlebnisse 43<br />

Dies ist nur ein Teil von Ibizas Kletterküste.<br />

Schöner kann man Chalk nicht abwaschen.<br />

Auf Ibiza geht Bademode steil.<br />

IBIZA UND WEITERE KLETTERREISEN MIT 2PLUS-GARANTIE<br />

Das nennt man wohl Belaybeach.<br />

Die Unterkunft auf Ibiza.<br />

Termine der Kletterwoche auf Ibiza<br />

mit Peter Trachsel (Webcode 823):<br />

15. – 22.9.2013<br />

13. – 20.10.2013<br />

5. – 12.4.2014<br />

3. – 10.5.2014<br />

Leistungen:<br />

7 Nächte im DZ mit DU/WC, 7 x Halbpension,<br />

alle Transfers mit Mietfahrzeug, Gruppenmaterial.<br />

2–8 Teilnehmer pro Kursleiter.<br />

Preis:<br />

CHF 1295.–<br />

Anreise:<br />

Auf eigene Kosten. Höhenfieber bucht auf<br />

Wunsch für dich Flüge zum bestmöglichen<br />

Preis nach Ibiza.<br />

Voraussetzungen:<br />

Klettererfahrung Halle 5c<br />

Klettererfahrung Fels 5b<br />

Vorstiegserfahrung<br />

Zustieg max. 0,5 Stunden<br />

Beratung und Buchung:<br />

Alpinschule Höhenfieber AG<br />

Telefon 032/361 18 18<br />

www.hoehenfieber.ch<br />

Webcode 823 führt direkt zum Angebot<br />

info@hoehenfieber.ch<br />

Auch für diese Kletterwochen gilt<br />

heuer die 2plus-Garantie:<br />

• Les Alpilles & Calanques (Frankreich),<br />

6. – 12.10., Webcode 820<br />

• Mallorca, 12. – 19.10., Webcode 826<br />

• Geyikbayiri (Türkei), 19. – 26.10.,<br />

Webcode 829<br />

• Geyikbayiri, 2. – 9.11., Webcode 829<br />

• Costa Amalfitana (Italien),<br />

9. – 16.11., Webcode 830<br />

Mit der <strong>Transa</strong>Card profitierst du von einem Rabatt von CHF 30.– auf jede Buchung bei Höhenfieber.


44<br />

State of the Art<br />

Black Diamond<br />

Distance FL<br />

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.<br />

In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung,<br />

die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />

STATE OF THE<br />

ART<br />

Referenzprodukt<br />

Herbst 2013<br />

Produktklasse<br />

Einsatzbereich<br />

Status<br />

Hersteller<br />

Konzept/Idee<br />

Technische<br />

Daten<br />

Historie<br />

Leichter Wander- und Trekkingstock, der sich sehr kompakt im<br />

Rucksack verstauen lässt.<br />

Trekking, Wandern und Zustieg für alpine Touren und Klettersteige<br />

von Frühjahr bis Herbst. Dient auch als Tarpstange.<br />

Der Stock mit dem kleinsten Packmass.<br />

Black Diamond Equipment, Salt Lake City, Utah, USA.<br />

Produktteam (Entwickler, Designer, Manager) von Black Diamond.<br />

Drei Versionen/Längen: 95 – 110 cm, 105 – 125 cm, 120 – 140 cm;<br />

Packmass: 34 cm, 37 cm, 40 cm. Gewicht: 440 g, 455 g, 470 g<br />

(pro Paar). Farbe: blue ridge. Preis: CHF 169.–<br />

Black Diamond (BD) ist nicht zimperlich mit seinen Produkten: Da<br />

wird getüftelt, getestet und kaputt gemacht, bis die Aus rüstung<br />

den höchsten Ansprüchen entspricht – denen der eigenen Belegschaf<br />

t. Die Arbeit der «wrecking crew», die einst mit neuen alpine n<br />

Hartwaren auf Beton eindrosch, bis diese entzweigingen, ist<br />

legendä r. Hervorgegangen ist BD aus der Firma Chouinar d<br />

Equipmen t, die der Surfer, Bergsteiger und Selfmade-Schmied<br />

Yvon Chouinard seit 1957 von einer Hinterhofwerkstatt in Kalifornien<br />

zum vielleicht ehrgeizigsten Hersteller von Kletterausrüstung<br />

gemacht hatt e. Nach einem Insolvenzverfahren übernahm 1989<br />

der damalige Genera l Manager Peter Metcalf mit 40 Angestellten<br />

das Unternehmen: Black Diamond Equipment war geboren. Zwei<br />

Jahre später übersiedelte BD nach Salt Lake City in Utah. Seit<br />

1997 ist der US-amerikanische Bergsportausrüster im schweizerischen<br />

Reinac h mit einer eigenen Europazentrale vertreten.<br />

Faltsystem<br />

Ähnlich wie eine Lawinensonde sind<br />

die drei Alusegmente über eine Aramidschnur<br />

im Innern verbunden. Die Schnur<br />

wiederum ist mit flexiblen konischen<br />

Verbindungs stücken (aus Urethan)<br />

ummantelt. Zieht man den Stock kurz<br />

unter der Klemme auseinander, spannt<br />

sich die Schnur und lässt die Segmente<br />

ineinanderrutschen. Der Stock ist zuver -<br />

lässig arretiert, sobald ein kleiner Alubolzen<br />

herausspringt. Die Seilspannung<br />

lässt sich bei Bedarf am untersten<br />

Seg ment nachstellen. Durch das Z-Pole-<br />

Faltsystem ist ein kleineres Packmass<br />

als bei gewöhnlichen Teleskopstöcken<br />

möglich. Eine Auf bewahrungstasche ist<br />

im Lieferumfang enthalten.<br />

Wir entwickeln auch die<br />

Stöcke so wie zertifizierte<br />

Kletterausrüstung. Bevor<br />

die Z-Pole-Technik<br />

herauskam, hatten wir<br />

sie zwei Jahre lang Ermüdungs- und Belastungstests<br />

unterzogen. Thomas Hodel,<br />

Produktmanager Black Diamond<br />

Dank dem ausgereiften<br />

Faltsystem verschwindet<br />

der Stock<br />

jetzt bei Nichtgebrauch<br />

einfach im R ucksack<br />

und muss nicht mehr aussen drangebunde<br />

n werden. Lukas Müller,<br />

<strong>Transa</strong>-Einkäufer Alpin


State of the Art 45<br />

Schlaufe<br />

Aus Nylon, sehr leicht, schlank und<br />

dennoch stabil konstruiert. Ein Futter<br />

aus aufgerautem Polyesterfleece saugt<br />

den Schweiss auf. Unterschiedliche<br />

Formen für linke und rechte Hand.<br />

Per Velcro-Verschluss einfach an die<br />

Handgrösse anzupassen. Lässt sich<br />

auswechseln.<br />

Rohr<br />

Aus leichtem, widerstandsfähigem 7075er-<br />

Aluminium (wegen seiner stahlähnlichen<br />

Eigenschaften auch oft in der Luftfahrt<br />

verwendet). Der Rohrdurchmesser verjüngt<br />

sich vom Griff abwärts von 18 mm auf<br />

16 mm und 14 mm. Die Wandstärke beträgt<br />

durchgängig 0,8 mm. Sollte der Stock doch<br />

einmal in einer Felsspalte abknicken, lässt<br />

sich das untere Segment auswechseln.<br />

Griff<br />

Griffiger Schaumstoff aus Ethylenvinylacetat<br />

(EVA), leicht ergonomisch<br />

geformt. Seine grosszügige Länge<br />

von 21 cm erlaubt, den Griff, z. B.<br />

bei Que r unge n im steilen Gelände,<br />

einfach kürzer zu fassen.<br />

Klemme<br />

Seit 1993 setzt BD auf das externe Arretiersystem<br />

FlickLock. Es ist weniger anfällig für Verschmutzung oder<br />

Vereisung. Gleichzeitig ist leicht zu erkennen, ob es offen<br />

oder arretiert ist. Seit das Patent 2010 auslief, kopierten<br />

zahlreiche Outdoorfirmen den Mechanismus. Für die neue<br />

Pro-Version reduzierte BD das Volumen der Schnalle um<br />

20 %, verdoppelte aber gleichzeitig die Klemmwirkung.<br />

Die Klemme (20 g pro Stock) besteht jetzt aus rostfreiem<br />

Stahl und glasfaserverstärktem Nylon. Sie nutzt das<br />

gleiche Doppelachsenprinzip, das BD auch bei den<br />

legendären Camalot-Klemmkeilen verwendet. Dadurch<br />

lässt sich die Schnalle leicht <strong>öffnen</strong> und schliessen und<br />

hält trotzdem extrem zuverlässig. Die Klemmstärke lässt<br />

sich nachstellen.<br />

Teller<br />

Aus EVA-Kunststoff und mit einer Fläche<br />

von etwa 9 cm 2 . Der Distance FL ist für<br />

drei Jahreszeiten ausgelegt und nicht mit<br />

Schneetellern kompatibel, deshalb wurde<br />

der Teller für eine bessere Stabilität gleich<br />

fest mit dem Stock verbunden. In der Kerbe<br />

lässt sich der zusammengefaltete Schaft<br />

oder das Stockpaar fixieren.<br />

Skalierung<br />

Fertig zusammengesteckt bietet der<br />

Stock einen Einstellungsspielraum von<br />

20 cm in der Länge (kurze Stockgrösse<br />

nur 15 cm). Auf dem Rohr ist die Skalierung<br />

in 5-cm-Schritten angezeichnet.<br />

Spitze<br />

Ein Wechselsystem ermöglicht neben sehr<br />

robusten Karbidspitzen auch den Einsatz<br />

von Enden aus Kletterschuhgummi (gute<br />

Reibung auf felsigem Untergrund). Sie halten<br />

bis zu 800 km weit. Beide Spitzenarten<br />

sind im Lieferumfang enthalten. Die jeweils<br />

nicht gebrauchten Spitzen haben ein eigenes<br />

Fach in der Aufbewahrungstasche.


46<br />

Hersteller<br />

Die Bach-Philosophie: cleanes Design, beste Verarbeitung, perfekte Passform für jeden Rücken.


Hersteller 47<br />

Kilkenny meets<br />

Wiesendangen<br />

Hinter den grossen Rucksäcken von Bach steht ein kleines Team:<br />

vier Leute in Irland, vier in der Schweiz. Das tönt umständlich – und<br />

ist es auch. Aber Irrungen und Wirrungen gehören zur Firmenkultur,<br />

und erstaunlicherweise entstehen dabei perfekte Produkte.<br />

Text: Stephan Glocker | Fotos: Jan Bosch, Archiv Bach<br />

Kugelrunder Bauch, Lachfalten, listiger Blick – Martin Wiesmann<br />

wirkt wie Asterix und Obelix in einer Person. Zwar ist<br />

er nicht als Kind in den Zaubertrank gefallen, doch ohne<br />

solide Konstitution hätte er wohl kaum ein Schweizer Bergführerbrevet<br />

erlangt. Auch die spezielle gallische Mischung aus Lebensfreunde,<br />

Freiheitsliebe, Pfiffigkeit, Loyalität, Sturheit und auch<br />

Lust am Widerstand ist Martin nicht fremd, wie man noch hören<br />

wird. Nur beim Broterwerb hinkt der Vergleich: Die Produkte von<br />

Martins Firma sind zwar ähnlich schnörkellos wie Hinkelsteine,<br />

aber – zum Glück für uns alle – deutlich leichter.<br />

Martin Wiesmanns Firma ist die Bach Equipment GmbH in<br />

Wiesen dangen ZH, mit vier Mitarbeitenden nicht eben einer der<br />

Grosskonzerne der Outdoor-Branche. Allerdings existiert jenseits<br />

des Mare Britannicum noch die Firma Transbach Ltd. in Kilkenny,<br />

Irland. Dort nähen und schrauben vier weitere Spezialisten an<br />

jene n puristisch-soliden Rucksäcken, für die Bach von vielen<br />

Alpiniste n und Trekkern geliebt wird. Man ahnt es bereits: Die<br />

Firmenhistori e ist nicht unkompliziert.<br />

Feierfreudig, aber eine Kapazität als Konstrukteur<br />

Sie beginnt am 2. Mai 1979. Jim Hayes gründet in einem Schuppen<br />

im irischen Waterford eine Firma mit wohltönendem Namen:<br />

«Great Bach Packing and Construction Company». Seine Ausbildung<br />

zum Designer hatte Jim bei einem Reifenhersteller<br />

absolvier t und anschliessend beim Ausrüster Camp Trails erste<br />

Erfahrungen in der Outdoor-Branche gesammelt.<br />

Die Gründungsphase beschreibt die Bach-Webseite (bachpacks.<br />

com) so: Einige alte Maschinen von Camp Trails und ein Adressbuch<br />

mit sämtlichen Kunden ebendieser Firma waren das Startkapital.<br />

Chronisch unterfinanziert und notorisch unzuverlässig<br />

verärgerte Jim in der ersten Zeit dann mehr Leute als je eine<br />

Outdoo r-Firma zuvor. Gleichzeitig begründete und pflegte er den<br />

Ruf von Bach als trinkfeste und lebensfrohe Firma …<br />

Als Rucksack-Konstrukteur ist der feierfreudige Jim durchaus<br />

eine Kapazität. Er entwickelt das Orthoflex-Rückensystem und<br />

patentiert damit eines der ersten funktionierenden Innengestell-<br />

Tragesysteme. Zeitweise produziert Bach auch Rucksäcke im<br />

Fremdauftrag, etwa für Lowe Alpine und The North Face. Jim<br />

zieht in seinen Heimatort Kilkenny zurück und benennt die Firma<br />

um in «Bach Hi-Tech Leisure Ltd.». Doch trotz aller Kompetenz<br />

führt die fatale Kombination von übermässigen Pub-Besuchen<br />

und mangelnder Verlässlichkeit im Business schliesslich in den<br />

Ruin. Im September 1989, gute zehn Jahre nach der Gründung,<br />

steht die Firma vor dem Aus.<br />

Nun erweist es sich als glückliche Fügung, dass eine Weile zuvor<br />

zwei Schweizer in Kilkenny vorstellig geworden waren, um mit Jim<br />

Rucksäcke für die <strong>Transa</strong> zu konstruieren. Martin Wiesmann >


48<br />

Hersteller<br />

Bach-Team Wiesendangen: Barbara, Martin<br />

und Muriel. Tobias modelt gerade ganz rechts.<br />

Traditionelle Bach-Domäne: Grosse Packs für grosse Touren,<br />

lieferbar in bis zu vier verschiedenen Rückenlängen.<br />

«Der Entscheid, in die Schweiz zu gehen, war nicht falsch,<br />

aber auch nicht gratis», sagt Martin. «Alles ist komplizierter.»<br />

und Beat Vogt, beim Schweizer Outdoor-Händler für den Einkauf<br />

zuständi g, entwickeln Rucksäcke, aber auch freundschaftliche<br />

Bande mit den Iren. Offenbar haben die Eidgenossen die Pub-<br />

Business-Balance auch besser im Griff, denn sie finden eine<br />

Lösun g für die insolvente «Bach Hi-Tech Leisure Ltd.». Erstens:<br />

Ein Schweizer Investor übernimmt Bach. Zweitens: Marti n Wiesmann,<br />

Bergführer, Rucksack-Freak und langjähriger <strong>Transa</strong>-<br />

Mann, siedelt nach Irland über und steigt in die neue Firma ein.<br />

Vier von zehn Bach-Packs gehen in die Schweiz<br />

Zusammen mit einem dritten Geschäftsführer beginnen Jim und<br />

Martin das reduzierte Design zu entwickeln, für das Bach heute<br />

bekannt ist. Die kleine, aber feine Kollektion wird weiterhin in<br />

Kilkenny produziert. Ziel ist, sich mit robusten Materialien und<br />

schnörkellosem Look auf dem deutschen und schweizerischen<br />

Markt zu etablieren. Doch es sind schwere Jahre, die Resonanz<br />

auf die neuen Entwürfe aus Irland hält sich in Grenzen. Schliesslich<br />

steigt Jim Hayes 1992 endgültig aus. Martin Wiesmann wird<br />

alleiniger Geschäftsführer.<br />

Mitte der Neunziger geht es endlich bergauf. 1995 zieht Bach in<br />

ein grösseres Gebäude. Zum ersten Mal gibt es Platz, eine Kantine<br />

und sogar getrennte Toiletten für Männer und Frauen. Dass am<br />

Anfang noch im Schein von Stirnlampen genäht werden muss,<br />

stört niemanden. In der Entwicklung spezialisiert sich Bach auf<br />

perfekte Passformen. Die Rucksäcke sind nun in bis zu vier unterschiedlichen<br />

Rückenlängen und mit individuell austauschbaren<br />

Hüft- und Schultergurten verfügbar. Die Marke wird vom Geheimtipp<br />

zum regelmässigen Lieferanten der Outdoor-Händler.<br />

Das Wachstum erfordert auch dramatische Veränderungen. Die<br />

irische Wirtschaft brummt – mit dem Boom steigen die Löhne. Im<br />

Trekkingrucksac k «Specialist», einem Klassiker im Programm von<br />

Bach, stecken mehr als 200 Einzelteile und knapp drei Stunden<br />

Handarbeit, die bezahlt werden wollen. Um im Wettbewerb<br />

bestehe n zu können, verlegt Bach – wahrscheinlich als letzter<br />

europäische r Hersteller – Teile der Produktion nach Asien. Der<br />

Schritt ist lange geplant, und niemand wird entlassen. Einige<br />

Bach-Mitarbeiter habe n zuvor andere Jobs gefunden, andere<br />

spezialisiere n sich auf die Produktion von Sonderaufträgen.<br />

«Bis heute fertigen wir in Kilkenny rund 25 Rucksäcke in der<br />

Woch e, erfüllen besondere Wünsche für Fotografen oder Weitwanderfreaks,<br />

die sich zum Beispiel bestimmte Seitentaschen<br />

oder ein alternatives Material wünschen», sagt Martin. Ab etwa<br />

500 Euro ist man bei so einer Sonderanfertigung dabei.<br />

1998 entschliesst sich das Management-Team in Gestalt von<br />

Martin Wiesmann, in die Schweiz zurückzukehren. Der Grund<br />

heiss t Christa und ist bis heute mit dem Management-Team verheiratet.<br />

Bach ist jetzt auf zwei Länder verteilt, was die Dinge


Hersteller 49<br />

Der Adjust (CHF 269.–) wächst mit und passt sich dem Einsatzbereich an. In der Mitte: Tobias, Bach-Mitarbeiter Nr. 4.<br />

nicht einfacher macht. «Der Entscheid, in die Schweiz zu gehen,<br />

war nicht falsch, aber auch nicht gratis», sagt Martin. «Zoll, Logistik,<br />

alles ist komplizierter. Das Versandlager ist daher in Irland<br />

geblieben, innerhalb der EU ist vieles einfacher und günstiger.»<br />

Mitunter wird das nun multinationale Rucksack-Unternehmen<br />

zum Spielball der Währungsschwankungen zwischen Dollar, Euro<br />

und Franken. «Es gab Jahre, da haben wir brillant gearbeitet, und<br />

am Schluss hat der Eurokurs den Gewinn gefressen. Zum Glück<br />

gab es auch Jahre, wo es genau umgekehrt war», lacht Martin.<br />

Die klare Positionierung in der Schweiz hat aber auch Vorteile:<br />

Man ist direkt am Puls der Kunden und gewinnt mit der Bach-<br />

Philosophie – cleanes Design, beste Verarbeitung und perfekte<br />

Passform für jeden Rücken – immer mehr Fans. Dazu tragen auch<br />

die Verkäufer der <strong>Transa</strong> bei, die oft selbst Bach-Benutzer sind<br />

und ihren Kunden geduldig die vielen versteckten Vorzüge der<br />

schweizerisch-irischen Rucksack-Marke erklären. Heute werden<br />

vier von zehn Bach-Packs in der Schweiz verkauft.<br />

Wieder so ein Geniestreich!<br />

Vom grossen Boom der Outdoor-Branche, der ab 2000 einsetzt,<br />

kann Bach dagegen kaum profitieren. Funktionsbekleidung,<br />

leichte Bergschuhe und Daypacks verkaufen sich zwar wie verrückt,<br />

doch die Nachfrage nach klassischer Trekkingausrüstung<br />

wie 70-Liter-Backpacks wächst nur langsam. «Erst haben wir uns<br />

natürlich etwas geärgert, aber heute entdeckt man plötzlich die<br />

positiven Seiten», sagt Martin. «Der Boom führte bei vielen Herstellern<br />

zu rasantem Wachstum und superschnellem Wettbewerb.<br />

Die Produkte wurden sich immer ähnlicher, oft ist das Hersteller-<br />

Logo der Hauptunterschied. Aus diesem Einheitsbrei ragt Bach<br />

nun mit einem sehr klaren Profil heraus, ohne dass wir gross was<br />

verändert haben. Man erkennt uns als Spezialisten, der eben<br />

nicht austauschbar ist.»<br />

Natürlich entwickelt sich auch Bach weiter. Mit innovativen Daypacks<br />

hat man zu den Marktführern aufgeschlossen. Die Shield-<br />

Serie, Tourenrucksäcke von 25 bis 40 Liter, ist seit drei Jahren ein<br />

voller Erfolg. «Aber das ist auch wieder so ein Geniestreich!»,<br />

stöhnt Martin. «Das Rückensystem ist so aufwendig in der Produktion,<br />

dass wir eigentlich mehr Geld verlangen müssten. Jetzt<br />

mache n wir mal Stückzahlen – und verdienen zu wenig dran.»<br />

Neu auf dem Markt ist der Adjust, ein mitwachsender Rucksack,<br />

für fast jede Körpergrösse und verschiedene Einsatzbereiche anpassbar.<br />

Dass man von einem nicht mitwachsenden Rucksack<br />

wohl mehr verkaufen könnte – geschenkt.<br />

Bach expandiert also langsam, aber solide. Inzwischen sind in der<br />

alten Schreinerei in Wiesendangen Geschäftsführung, Design,<br />

Onlineauftritt, Produktionskoordination, Marketing und Musterherstellung<br />

untergebracht – und werden von insgesamt vier Mitarbeitenden<br />

abgedeckt: Martin, Muriel Weber, Barbara Steiner und<br />

Tobias Rieber, der nebenbei noch sein Studium beendet.<br />

«Wir sind winzig, ein privater Hausbau oder eine Schwangerschaft<br />

schlagen voll durch», sagt Martin. «Aber alles, was wir tun, entscheiden<br />

wir selbst. Wir pflegen die alte Freundschaft mit den<br />

Iren und halten die Produktion dort aufrecht, obwohl es eigentlich<br />

unwirtschaftlich ist. Wir basteln immer noch viel zu lange an<br />

Proto typen herum. Die Liste ist endlos. Aber so ist halt Bach …»<br />

Sollten Asterix und Obelix also eines Tages zu den Schweizern<br />

übersiedeln wollen – Wiesendangen wäre eine Option. Und natürlich<br />

würde Martin Wiesmann den Hinkelsteinen erst einmal ein<br />

vernünftiges Tragesystem verpassen.


50<br />

Kaufberatung<br />

Hüte dich!<br />

Outdoorer lieben die Sonne, müssen sich jedoch auch vor ihr<br />

in Acht nehmen. Sonst drohen Hautbrennen, Kollaps oder gar Krebs.<br />

Die <strong>Transa</strong> Fachberaterin Christa Sommer erklärt in der Kaufberatung<br />

Sonnenschutz, wie du gefährlicher Strahlung die kalte Schulter zeigst.<br />

Interview: Manuel Arnu<br />

Fotos: Manuel Arnu, Lars Schneider, PatitucciPhoto.com


Kaufberatung 51<br />

Bei Sommerbekleidung gehört auch das<br />

Thema UV-Schutz zu Christas Beratung.<br />

Christa Sommer (39) arbeitet seit elf Jahren<br />

als Bekleidungsspezialistin in der Filiale<br />

Bern. Die Mutter von zwei Kindern liebt<br />

Gleitschirm fiegen, Tauchen und Skifahren.<br />

Elf Monate lang war sie mit dem Gleitschirm<br />

im südlichen Afrika unterwegs. In Australien<br />

hat sie ein ganzes Jahr gelebt.<br />

eulich habe ich bei <strong>Transa</strong> Bekleidung<br />

Nmit eingebautem UV-Schutz gesehen.<br />

Hand aufs Herz: Ist das nicht übertrieben?<br />

Ich habe noch nie unterm T-Shirt<br />

Sonnen brand bekommen!<br />

Das denken zunächst viele – und erleben<br />

früher oder später doch ihr gerötetes<br />

Wunder. Gerade unter dünnen und eng<br />

anliegenden Textilien kann man bei starker<br />

Einstrahlung durchaus einen Sonnenbrand<br />

bekommen. Und der ist dann umso<br />

schmerzhafter und gefährlicher, weil<br />

sich ja für gewöhnlich niemand unter der<br />

Bekleidung eincremt.<br />

Wie funktioniert Kleidung mit UV-Schutz?<br />

Ist da eine Art Sonnencreme eingebaut?<br />

In manche Stoffe werden tatsächlich<br />

spezielle UV-absorbierende Fasern integriert.<br />

Aber bei den meisten Textilien ist<br />

es eine Kombination aus Material, Webart<br />

und Farbe. Synthetische Stoffe kann man<br />

engmaschiger verweben, dadurch kommen<br />

die Strahlen schlechter durch. Dicker Stoff<br />

schützt besser als dünner, dunkler besser<br />

als heller. Polyester hat den besten Sonnenschutz,<br />

Merinowolle funktioniert auch<br />

noch gut. Am schlechtesten schneidet<br />

Baumwolle ab. Und wenn ein weisses<br />

Baumwollshirt nass wird, halbiert sich der<br />

Schutz noch einmal.<br />

Wie erkenne ich, ob die Bekleidung<br />

zuverlässig schützt?<br />

Ein probater Schnelltest ist es, den Stoff<br />

gegen das Licht zu halten. Lichtundurchlässiger<br />

Stoff hat in der Regel einen guten<br />

UV-Schutz. Ansonsten steht auf dem Etikett<br />

der Lichtschutzfaktor, der gemäss dem<br />

UV-Standard 801 vergeben wird, und zwar<br />

analog zu dem von Sonnencremes. Bekleidung<br />

mit einem Faktor von über 40 gilt<br />

demnach als dicht gegen UV-Strahlen. >


52<br />

Kaufberatung<br />

Christas liebste Sonnencreme.<br />

Eine gute Brille schützt auch seitlich.<br />

Im Gebirge ist die UV-Strahlung stärker als im Flachland.<br />

Ist es nur das Material eines<br />

Kleidungsstücks, das über seinen<br />

Sonnenschutz entscheidet?<br />

Zunächst natürlich die Frage, wie viel Haut<br />

es abdeckt. Dabei zählt nicht nur die Länge<br />

der Ärmel, sondern etwa auch ein gefalteter<br />

Hemdkragen; wenn man ihn hochklappt,<br />

erhält man einen Nackenschutz.<br />

Ist UV-Schutzbekleidung langärmelig?<br />

Nicht unbedingt. Bei <strong>Transa</strong> haben wir<br />

Langarmshirts, Wanderhemden, lange<br />

Hosen, Sonnenhüte und in den Kinderabteilungen<br />

in Zürich und Basel auch<br />

spezielle Badebekleidung mit UV-Schutz.<br />

Mir wurde in der Kindheit vor allem eines<br />

eingetrichtert: eincremen, eincremen,<br />

Es gibt vier Hauttypen.<br />

Davon hängt ab, wie<br />

vorsichtig man in der<br />

Sonne sein muss.<br />

eincremen! Genügt das nicht als<br />

Sonnenschutz?<br />

Creme ist wichtig, aber nicht ausreichend.<br />

Ich bin sicher, deine Eltern haben dir auch<br />

einen putzigen Sonnenhut aufgesetzt …<br />

Oh ja, ich erinnere mich. Aber noch mal<br />

zur Sonnencreme. Ist der Lichtschutzfaktor<br />

das alles entscheidende Mass?<br />

Es kommt auch auf den eigenen Hauttyp<br />

an. Davon gibt es vier: Typ eins hat sehr<br />

hellen Teint, blonde Haare und wird praktisch<br />

nicht braun; Menschen mit Hauttyp<br />

eins reagieren besonders empfindlich auf<br />

Sonnenstrahlen. Hauttyp zwei wird ein<br />

wenig braun, die Eigenschutzzeit liegt bei<br />

höchstens 20 Minuten; er oder sie darf<br />

seine Haut also maximal 20 Minuten der<br />

Sonne aussetzen, ohne sich eingecremt zu<br />

haben. Typ drei hat einen mittleren Teint<br />

und verträgt mehr Sonne. Typ vier hat<br />

dunkles Haar, dunklen Teint und kann bis<br />

zu 45 Minuten ungeschützt in die Sonne.<br />

Und wenn nun auf der Flasche LSF 30,<br />

also Lichtschutzfaktor 30 steht – was<br />

bedeutet das für die Praxis?


Kaufberatung<br />

53<br />

Lichtschutzfaktor 50, sagt das Etikett.<br />

Strandmuscheln schützen auch vor Wind.<br />

Die Zahl bezeichnet den Faktor, mit dem<br />

die Zeit multipliziert wird, nach der du ungeschützt<br />

einen Sonnenbrand bekommen<br />

würdest. Beispiel: Ein Mensch mit Hauttyp<br />

eins erleidet nach etwa zehn Minuten erste<br />

Verbrennungsanzeichen. Bei einer Sonnencreme<br />

mit Lichtschutzfaktor 30 kann<br />

er 30 mal zehn, sprich 300 Minuten in die<br />

Sonne, bevor er einen Sonnenbrand<br />

bekommt. Dieses System ist übrigens<br />

unabhängig von der Konsistenz des<br />

Sonnenschutzmittels.<br />

Stimmt, es gibt ja Cremes, Sprays, Gels<br />

und alles Mögliche. Welche Form würdest<br />

du empfehlen?<br />

Das ist Geschmackssache. Mein Favorit ist<br />

die fettfreie Creme der Marke Ultrasun, die<br />

wir hier auch bei <strong>Transa</strong> verkaufen. Sie<br />

wird in der Schweiz ohne Konservierungsstoffe<br />

und Emulgatoren hergestellt und ist<br />

damit auch ideal bei Sonnenallergie.<br />

Auch das noch! Woran erkenne ich, ob ich<br />

gegen Sonne allergisch bin?<br />

Es gibt sehr viele Formen von Sonnenallergie<br />

mit entsprechend unterschiedlichen<br />

Ursachen und Symptomen wie Ausschlag<br />

oder Quaddeln. Vergleichsweise häufig,<br />

aber auch nicht weiter gefährlich ist die sogenannte<br />

Mallorca-Akne. Das sind Pickel,<br />

die nicht zuletzt durch fetthaltige Sonnenschutzmittel<br />

hervorgerufen werden.<br />

Sonnenbaden auf Mallorca ist eh nicht so<br />

meins. Aber soll ich als Outdoorsportler<br />

spezielle Cremes verwenden?<br />

Ich würde eine wasserfeste Creme wählen,<br />

die bei Schweiss und nach einem kurzen<br />

Bad nicht gleich wieder runter ist.<br />

Wie lange wirkt die Creme dann?<br />

Wenn sie 30 Minuten vor dem Sonnenbad<br />

auf trockene und saubere Haut aufgetragen<br />

wird, genügt einmaliges Eincremen.<br />

Nach dem Baden oder bei starkem Schwitzen<br />

solltest du aber nachcremen, damit<br />

der Schutz erhalten bleibt. Und bedenke:<br />

Nachcremen verlängert nicht die Zeit, die<br />

du dich in der Sonne aufhalten darfst;<br />

zweimal eine Creme mit Lichtschutzfaktor<br />

20 aufgetragen, ergibt also nicht Lichtschutzfaktor<br />

40. Und niemals zu dünn<br />

einschmieren, sondern ordentlich Creme<br />

benutzen!<br />

Das ist ja eine Wissenschaft mit<br />

den Cremes … Bei der Sonnenbrille<br />

brauche ich aber nur auf einen hohen<br />

Coolness-Faktor zu achten, oder?<br />

Von wegen! Die Gläser müssen einen UV-<br />

Filter haben. Das ist bei Markenbrillen<br />

UV-Strahlung kann<br />

zu bleibenden Schäden<br />

an den Augen führen.<br />

Daher: Sonnenbrille auf!<br />

Standard. Ausserdem sollten die Gläser<br />

die Augen gut umschliessen. Denn: UV-<br />

Strahlung kann zu bleibenden Schäden<br />

von Binde- und Hornhaut führen – ich sag<br />

nur Schneeblindheit. Deshalb ist die<br />

Sonnenbrille vor allem bei Sportarten mit<br />

reflektierenden Oberflächen ein Muss, also<br />

etwa auf dem Wasser oder beim Skifahren.<br />

Dort empfehlen sich auch polarisierende<br />

Gläser, die Spiegelungen absorbieren.<br />

Bieten alle Sonnenbrillen gleich guten<br />

UV-Schutz?<br />

Wenn sie einen Filter haben, ja. Aber sie<br />

unterscheiden sich darin, wie viel Licht sie<br />

durchlassen, wie stark die Gläser getönt<br />

sind, damit du nicht geblendet wirst. Wir<br />

verkaufen hauptsächlich Brillen der Kategorien<br />

zwei und drei. Zweier-Gläser haben<br />

eine Lichtdurchlässigkeit von etwa 20 bis<br />

40 Prozent, Kategorie drei bedeutet zehn<br />

bis 20 Prozent. Zur Kategorie vier mit >


54<br />

Kaufberatung<br />

Hüte dich und<br />

deine Kinder.<br />

Baumwolle. Wenn du dich damit vor der<br />

Sonne hütest, verringerst du zudem die<br />

Gefahr, einen Sonnenstich oder Hitzschlag<br />

zu erleiden.<br />

Fast auf der sicheren Seite. Im Schatten ist die Strahlung nicht weg, aber geringer.<br />

Sind Sonnenstich und Hitzschlag nicht<br />

das Gleiche?<br />

Nein. Der Sonnenstich betrifft nur den<br />

Kopf. Starke Hitze irritiert die Hirnhaut,<br />

man bekommt Kopfschmerzen, Ohrenrauschen<br />

und Nackensteife. Wenn du dich<br />

erbrichst oder apathisch wirst, dann besser<br />

ab ins Krankenhaus! Ansonsten hilft<br />

Schatten und den Kopf mit feuchten, aber<br />

nicht eiskalten Tüchern zu kühlen. Beim<br />

Hitzschlag steigt die ganze Körpertemperatur,<br />

wie bei Fieber. Weitere Symptome<br />

sind Krämpfe und Erschöpfung. Ein Hitzschlag<br />

kann lebensbedrohlich werden, da<br />

sollte man sofort den Notarzt rufen.<br />

einer Lichtdurchlässigkeit unter zehn<br />

Prozent zählen Gletscherbrillen. Die sind<br />

allerdings dermassen dunkel, dass sie<br />

nicht im Strassenverkehr getragen werden<br />

dürfen. Ausserdem sollten Gletscherbrillen<br />

möglichst komplett das Auge umschliessen,<br />

damit seitlich keine Strahlung einfällt.<br />

Ein Freund hat eine Sonnenbrille mit<br />

selbsttönenden Gläsern. Funktioniert das?<br />

Immer besser. Solche Gläser, die leider<br />

recht teuer sind, decken zwei bis drei<br />

Tönungsstufen ab. Allerdings haben sie<br />

eine gewisse Reaktionszeit. Wenn du beim<br />

Mountainbiken schnellen Wechsel zwischen<br />

Licht und Schatten hast, kommen<br />

sie nicht mit. Aber für die aufziehende<br />

Wolke sind sie allemal schnell genug.<br />

Polyester schützt<br />

besser als Baumwolle.<br />

Das gilt auch<br />

beim Sonnenhut.<br />

Bislang schützen wir die Haut und die<br />

Augen vor der Sonne. Gibt es weitere<br />

empfindliche Körperteile?<br />

Generell ist der Kopf am stärksten gefährdet.<br />

Deshalb bei sengender Sonne am<br />

besten einen zweilagigen speziell verwobenen<br />

Sonnenhut tragen, mit breiter<br />

Krempe, um Ohren und Nacken zu schützen.<br />

Auch hier schützt Polyester besser als<br />

Wie kann ich einem Sonnenstich oder<br />

Hitzschlag vorbeugen?<br />

Der einfachste und sicherste Schutz ist<br />

immer noch, der Sonne auszuweichen<br />

und vor allem die pralle Sommersonne<br />

zwischen 11 und 15 Uhr zu meiden. Zusätzlich<br />

sollte man viel trinken.<br />

Ein kühles Bier hilft immer …<br />

Nein, Alkohol und Hitze vertragen sich<br />

nicht. Besser viel Wasser oder ungesüsste<br />

Tees trinken, drei bis vier Liter pro Tag. Das<br />

kann man als Outdoorer prima in einem<br />

Trinksystem mit sich tragen. Und in der<br />

Schweiz gibt es fast an jedem Brunnen<br />

Trinkwasser zum Auffüllen.<br />

Mit ausweichen meinst du wohl Schatten.<br />

Bin ich da generell auf der sicheren Seite?<br />

Nicht ganz, denn UV-Strahlen gelangen<br />

durch Reflexionen auch in abgeschattete<br />

Bereiche. Die Belastung ist zwar geringer,


Kaufberatung 55<br />

aber Schatten ist in erster Linie Hitzeschutz.<br />

Wenn es keinen Schatten gibt,<br />

kann man ihn selber bauen, mit einem<br />

leichten und klein verpackbaren Sonnensegel,<br />

das man mithilfe von Wanderstöcken<br />

errichtet. Oder am Wasser mit<br />

einer Strandmuschel, die auch vor Wind<br />

schützt. Die Muscheln sind ideal für<br />

Familien mit Kleinkindern.<br />

Gelten besondere Regeln für Kinder?<br />

Auf jeden Fall! Dünne Kinderhaut ist viel<br />

empfindlicher als die Haut von Erwachsenen.<br />

Je häufiger Kinder einen Sonnenbrand<br />

erleiden, desto grösser das Risiko,<br />

als Erwachsener an Hautkrebs zu erkranken.<br />

Deshalb sollten Säuglinge nie direkt in<br />

die Sonne und auch nicht nackt im Schatten<br />

liegen. Säuglinge und Kleinkinder stets<br />

eincremen, Sonnenbrille und Sonnenhut<br />

aufsetzen, pralle Sonne meiden und wenn<br />

möglich lange Bekleidung anlegen. Am<br />

Wasser sind schnell trocknende Lycra-<br />

Sachen mit UV-Schutz ein Supertipp,<br />

gerade wenn Kinder es nicht mögen, mit<br />

Sonnencreme eingeschmiert zu werden.<br />

Ein Sandstrand erhöht<br />

die UV-Strahlung um<br />

20 Prozent. Schnee sogar<br />

um 80 Prozent!<br />

Und wenn das Kind in den Brunnen<br />

gefallen ist, man also doch einen<br />

Sonnenbrand davongetragen hat?<br />

Erste Hilfe bietet eine Feuchtigkeit spendende<br />

After-Sun-Lotion. Alternativ die<br />

betroffene Haut mit feuchten Tüchern<br />

kühlen. Ich schwöre auf Quarkwickel. Am<br />

nächsten Tag nicht mehr in die Sonne<br />

gehen und den Körper gut schützen.<br />

Kann ich deine Ratschläge eigentlich im<br />

Herbst getrost vergessen?<br />

Nicht, wenn du noch ganz bei Trost bist.<br />

(lacht) Denn UV-Strahlung ist immer da,<br />

auch bei bedecktem Himmel. Und erinnere<br />

dich im Winter an die Schneeblindheit:<br />

Schnee erhöht die UV-Strahlung um über<br />

80 Prozent! Ausserdem sind Herbst und<br />

Winter die klassischen Zeiten für Fernreisen.<br />

Ein Sandstrand erhöht die Strahlung<br />

um fast 20 Prozent. Extrem wichtig<br />

ist ausreichend Schutz in Australien und<br />

Neuseeland, weil dort durch das Ozonloch<br />

viel mehr UV-Strahlen auf die Erdoberfläche<br />

treffen als bei uns in der Schweiz.<br />

Lacht die Sonne über der Schweiz<br />

überall gleich?<br />

Nein. Je höher, desto intensiver ist die<br />

Sonnenstrahlung. Das bedeutet, dass ich<br />

mich etwa auf dem Jungfraujoch viel mehr<br />

vor der Sonne schützen muss als in Bern.<br />

Irgendwie habe ich nach diesem<br />

Gespräch keine grosse Lust mehr,<br />

überhaupt in die Sonne zu gehen …<br />

Doch, tu’s! Nur wenn du eine Sonnenallergie<br />

hast oder Medikamente nimmst, die<br />

dich sonnenempfindlicher machen, solltest<br />

du sie meiden. Ansonsten sorgt Sonne<br />

für gute Laune, das weiss jeder Mensch.<br />

Und guter Sonnenschutz sorgt dafür, dass<br />

auf gute Laune keine Reue folgt. <<br />

30. Aug. – 8. Sep.<br />

15. Sihlwald-<br />

Kino<br />

im Wildnispark Zürich<br />

Sihlwald<br />

More than Honey Ostwind The great Gatsby Die Croods Quartet No Silver Linings Playbook Life of Pi<br />

Clara und das Geheimnis der Bären Nachtzug nach Lissabon Despicable me 2 Der Imker<br />

Detailprogramm: www.wildnispark.ch<br />

Hauptsponsorin Wildnispark Zürich<br />

Projektsponsoren Sihlwald-Kino


56<br />

Produkte<br />

Kanada,<br />

wir kommen!<br />

Die Bündner Abenteurerfamilie Blum hat sich bei <strong>Transa</strong> neu ausgerüstet.<br />

Hier erklären sie, was sie auf ihre nächste Tour<br />

in die Rocky Mountains mitnehmen.<br />

3<br />

Fotos: Daniel Bally<br />

1<br />

Markus<br />

38 Jahre alt<br />

1<br />

2<br />

Upgrade Innovations / Camp Säge<br />

CHF 69.–, Nr. 034787<br />

Die Einzelteile dieser Säge lassen sich im<br />

Rohr verstauen. Dadurch passt sie prima in<br />

die Satteltasche. Zusammengeschraubt<br />

macht sie einen extrem stabilen Eindruck.<br />

So kann ich auch ohne lärmenden Motor<br />

den Weg freisägen. Auch am Camp wird sie<br />

gewiss gute Dienste erweisen.<br />

Seal Line / Boundary Pack 115<br />

CHF 129.–, Nr. 047647<br />

Der ideale Transportsack, um die Pferde zu<br />

beladen. Wasserdicht und robust genug<br />

für forsche Ritte durchs Unterholz. Wir<br />

stecken da zum Beispiel unsere Schlafsäcke<br />

rein. Und dank der abnehmbaren<br />

Schultergurte kann man ihn wie einen<br />

Rucksack zum Camp tragen.<br />

2<br />

3<br />

Black Diamond / ReVolt<br />

CHF 89.–, Nr. 070440<br />

Diese Lampe lässt sich dimmen, wenn<br />

man im Zelt etwas lesen oder herrichten<br />

möchte. Der Spot wiederum ist stark genug,<br />

um nachts nach den Pferden zu<br />

sehen. Unterwegs lässt sich die Lampe via<br />

USB-Anschluss mit dem Solarpanel wiederaufladen.<br />

Oder man nimmt die Akkus<br />

raus und betreibt sie mit drei ganz normalen<br />

AAA-Batterien. Was wollen wir mehr?


Produkte 57<br />

1<br />

Marco / Pfadfinderkessel 34<br />

CHF 119.–, Nr. 012347<br />

So einen Kessel hatten wir auf unserer<br />

ersten Reise dabei. Auf der zweiten nicht Ð<br />

und wir haben ihn schmerzlich vermisst,<br />

weil wir nichts €hnliches in Kanada gefunden<br />

haben. Das Aluminium ist leicht, nach<br />

dem Abwaschen lassen sich die Tšpfe gut<br />

in SŠcken und anschliessend in die Packboxen<br />

der Pferde verstauen. Und mit dem<br />

Volumen von 14 Litern bekommt man<br />

selbst eine gršssere Gruppe schnell satt.<br />

1<br />

2<br />

GSI Outdoors / Coffee Pot<br />

CHF 27.50, Nr. 070909<br />

Da wir vorwiegend Ÿber offenem Feuer<br />

kochen, ist diese Kanne genial. Denn man<br />

kann sie direkt in die Flammen stellen.<br />

Dank der Emaillierung ist sie einfacher<br />

zu reinigen. Ausserdem gefŠllt uns das<br />

klassische Design: ein bisschen Cowboy-<br />

Style beim Kaffeekochen.<br />

Sabrina<br />

33 Jahre alt<br />

2<br />

Naira<br />

1 Jahr alt<br />

1<br />

1<br />

Didriksons / Plaskeman Pants Kids<br />

CHF 69.–, Nr. 054879<br />

Die Auswahl an Kinderbekleidung, die<br />

wirklich etwas aushŠlt, ist leider begrenzt.<br />

Aber diese Matschhose ist wasserdicht,<br />

schmutzunempfindlich und unverwŸstlich.<br />

Amira ist mit so einem Modell bereits<br />

durch dick und dŸnn gegangen. Deshalb<br />

haben wir nun auch fŸr Naira eine besorgt.<br />

Die Hose reicht weit am Oberkšrper<br />

hinauf. Fussriemen hindern die Hosenbeine<br />

am Hochrutschen. Und die TrŠger<br />

gleiten nicht von den Schultern.


58<br />

Produkte<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Arc’teryx / W Atom LT Hoody<br />

CHF 289.–, Nr. 054568<br />

Diese Jacke ist eine ganz heisse Kandidatin<br />

auf den Titel «Lieblingsteil». Sie trägt<br />

sich total geschmeidig. Das Obermaterial<br />

ist robust genug für den Alltag im Camp<br />

und auf dem Pferd. Die Coreloft-Füllung<br />

hält warm. Dank der seitlichen Stretcheinsätze<br />

macht sie jede Bewegung mit.<br />

3<br />

2<br />

Maloja / W Colibri M. T-Shirt Co<br />

CHF 59.–, Nr. 070859<br />

Die gute alte Baumwolle – trägt sich halt<br />

immer noch gut. Fünf Prozent Elastan<br />

steuern Bewegungsfreiheit bei, wenn wir<br />

den ganzen Tag auf den Beinen sind. Und<br />

ist der Kolibri-Print nicht hübsch? Das<br />

Shirt werde ich vor allem beim Empfang<br />

unserer Tourgäste tragen.<br />

3<br />

Fjällräven / W Nilla Trouser G-1000<br />

CHF 149.–, Nr. 070607<br />

Diese Hose ist am Gesäss und an den<br />

Knöchelinnenseiten verstärkt. Sonst aber<br />

hat sie eine eher leichte Variante des<br />

Fjällräven-Materials G-1000. Für mich<br />

ideal, weil ich auch an warmen Tagen eine<br />

lange Hose zum Reiten brauche. Und zum<br />

Trekking eignet sie sich natürlich auch.<br />

1<br />

1<br />

LaSportiva / Nepal Extreme<br />

CHF 499.–, Nr. 062571<br />

Zugegeben, die Steigeisenfestigkeit<br />

benötige ich selten.<br />

Aber mein erstes Paar dieser<br />

Schuhe hat mir in Kanada gute<br />

Dienste geleistet. Der Lederschaft<br />

schützt die Füsse selbst<br />

beim Holzhacken. Da sind<br />

schon Pferde draufgetreten,<br />

ohne dass es geschmerzt hätte.<br />

Und die Passform: wie für meine<br />

Füsse gemacht.<br />

2<br />

Salomon / Speedcross 3<br />

CHF 169.–, Nr. 069015<br />

Auch diesen Schuh besorge ich<br />

mir nicht zum ersten Mal. Wenn<br />

wir in der Schweiz sind, laufe<br />

ich damit auf die Alp oder<br />

durch den Wald. Die Stollensohle<br />

mit dem weichen Gummi<br />

ist im Gelände extrem griffig.<br />

Die Schnürung ist wirklich<br />

praktisch und lockert sich<br />

nicht. Ein absolut bequemer<br />

Freizeitschuh, der mich fit hält.<br />

2


Produkte 59<br />

1<br />

2<br />

Icebreaker / Quantum LS Hood 260 GT<br />

CHF 229.–, Nr. 071003<br />

Als ich frŸher in Neuseeland als Skilehrer<br />

jobbte, bin ich in Kontakt mit Merinowolle<br />

gekommen. Heute sage ich: Es geht nicht<br />

ohne. Sie ist ein Naturprodukt und wirkt<br />

fantas tisch klimaregulierend. Selbst wenn<br />

wir wochenlang in der Wildnis unterwegs<br />

sind, fängt sie nicht an zu stinken.<br />

Arc’teryx / Theta AR Jacket<br />

CHF 749.–, Nr. 062044<br />

Ich habe mit Regenjacken von Arc’teryx so<br />

gute Erfahrungen gemacht. Logisch, dass<br />

ich jetzt wieder zu der kanadischen Marke<br />

greife. Dem Pro-Material macht es nichts<br />

aus, wenn beim Reiten Zweige daran reissen.<br />

Die Jacke ist lang geschnitten, deckt<br />

also beim Reiten gut ab, hat alle nštigen<br />

Taschen, aber keinen Firlefanz.<br />

2<br />

1<br />

3<br />

3<br />

Fjällräven / Barents Pro Trouser G-1000<br />

CHF 169.–, Nr. 066657<br />

Wenn ich mich durch die BŸsche schlage<br />

oder im Funkenflug des Lagerfeuers stehe,<br />

brauche ich eine unverwŸstliche Hose.<br />

Dem G-1000-Material kann das nichts anhaben.<br />

An den Knien und am Gesäss ist es<br />

doppelt gefasst. Die vielen Taschen seitlich<br />

und vorne sind praktisch beim Reiten;<br />

in eine davon passt sogar eine Karte. Und<br />

Nieselregen lässt sie einfach abperlen.<br />

1<br />

Hilleberg / Keron 4 GT<br />

CHF 1495.–, Nr. 044049<br />

Wir schwšren auf Hilleberg-Zelte. Sie sind<br />

robust und halten allen Bedingungen<br />

stand. Dieses Modell haben wir zum einen<br />

gewählt, weil es fŸr Einsätze im Sommer<br />

wie im Winter geeignet ist. Zum zweiten<br />

bietet es mit der geräumigen Apsis Platz fŸr<br />

die ganze Familie.<br />

Amira<br />

4 Jahre alt<br />

1<br />

Die Abenteurerfamilie Blum<br />

Bei ihrer Vortragsreihe Anfang des<br />

Jahres zogen sie tausende Zuschauer<br />

in ihren Bann: Sabrina und Markus<br />

Blum, die mit ihren beiden kleinen<br />

Töchtern grosse Abenteuer in der<br />

kanadischen Wildnis erleben. Auch<br />

in einem Interview mit 4-Seasons.<br />

ch erzählten die Blums, wie sie<br />

– inspiriert von dem Buch «Das<br />

Schneekind» – mit Pferden acht<br />

Wochen lang durch die Wälder zogen,<br />

ganz auf sich gestellt. Seit Juni<br />

sind die Blums nun wieder in<br />

den Rocky Mountains. Den Sommer<br />

über führen sie drei kleine<br />

Gästegruppen per Pferdetrekking<br />

zu ihrem Blockhaus am Thukadasee<br />

(Infos zu diesen zweiwöchigen<br />

Touren auf www.blumundweg.ch).<br />

Zunächst aber haben sich Sabrina,<br />

Markus, Amira und Naira im Zürcher<br />

Flagship-Store von <strong>Transa</strong> neu<br />

eingekleidet und ausgestattet.<br />

4-Seasons.ch hat sie begleitet.<br />

Das Interview<br />

mit den Blums<br />

in der vergangenen<br />

Winterausgabe<br />

von<br />

4-Seasons.ch.


60<br />

Kollege


Kollege 61<br />

Der letzte<br />

Damenschneider<br />

von Basel<br />

Teamleiter bei <strong>Transa</strong> – diese Stellenbeschreibung lässt<br />

nicht einmal erahnen, wie viel Bekleidungs-Know-how<br />

Samuel Wirth mitbringt. Und das setzt er vor allem<br />

für die Langlebigkeit von Produkten ein.<br />

Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Samuel Wirth<br />

Samuel Wirth tritt sachte aufs Pedal, und die<br />

Dürkopp Adler rast sofort los. Jeder Anfänger würde<br />

einen Unfall bauen, aber Samuel ist Profi. Mit<br />

ruhiger Hand hält er die Maschine auf Kurs, er<br />

hat sogar Zeit zum Reden. «5000 Stiche<br />

pro Minute schafft die Dürkopp Adler,<br />

sie ist ein Schnellnäher.»<br />

Hinter den Schuhregalen, eine<br />

Eisentreppe hinauf, im hintersten<br />

Winkel der Basler Filiale<br />

von <strong>Transa</strong> steht sie: Samuels<br />

Lieblingsnäh maschine. Dort<br />

hat er einen Arbeitsplatz:<br />

ein Tisch, ein kleines Regal<br />

mit defekten Textilien<br />

und eben das wieselflinke Gerät von der deutschen Traditionsfirma.<br />

«Jede Haushaltsmaschine kann mehr als meine Nähmaschine. Die<br />

Dürkopp Adler kann vorwärts, rückwärts, den Faden automatisch<br />

abschneiden, sonst nichts.» Aber sie ist schnell. Zehnmal schneller<br />

als eine Haushaltsmaschine. «Wie der Unterschied von einer Ente<br />

zu einem Ferrari.» Samuels Augen leuchten. Ein Mann, eine<br />

Nähmaschine, eine Leidenschaft. Eine Seltenheit.<br />

Samuel Wirth (32) ist Teamleiter des Ladens am Aeschengraben<br />

13 der Basler Dualfiliale. Samuel ist verantwortlich für 15 Mitarbeiter<br />

und den Verkauf: Bekleidung, Schuhe, Bergsport und<br />

Velozubehör auf 1100 Quadratmetern Verkaufsfläche. Ein Haus<br />

weiter, im Äschengraben 9, gibt es die dazugehörige Hartware.<br />

Samuel tritt wieder aufs Pedal, die Dürkopp Adler surrt los. Etwa<br />

zwei Minuten braucht er für die Reparatur eines Spiralreissverschlusses<br />

an einer Jacke. Rekordverdächtig, davon träumt >


62<br />

Kollege<br />

Keine(r) näht schneller: Samuel an der Dürkopp Adler.<br />

Wenn Samuel<br />

eine Dreilagenjacke<br />

anschaut,<br />

zerlegt er sie<br />

sogleich vor<br />

dem inneren<br />

Auge in ihre<br />

mehr als 150<br />

Bestandteile.<br />

jede Hausfrau. Vor über einem Jahrzehnt<br />

hat sich seine berufliche Laufbahn<br />

mit <strong>Transa</strong> verwoben: Samuel<br />

ist ein junger, ehrgeiziger Kletterer<br />

aus dem Schwarzbubenland, dem<br />

Naherholungsgebiet der Basler. In<br />

den Hügeln hinter Nunningen<br />

wächst er auf einem Bauernhof auf.<br />

Durch ein dreiwöchiges Praktikum<br />

bei <strong>Transa</strong> landet der Mittelschüler in<br />

der Outdoor-Welt: Hightech-Bekleidung,<br />

Leichtgewichtszelte und GPS-Geräte, Verkaufsberatung<br />

und Reise-Know-how. Samuel gefällt’s! Nach der Schule bekommt<br />

er direkt einen Arbeitsvertrag angeboten, Samuel greift zu.<br />

«Das war wie ein Sechser im Lotto. Ein Job mit vollem Gehalt,<br />

ohne Ausbildung! Ich war unabhängig und konnte meine Hobbys<br />

mit einem Beruf verbinden.» Mit dem ersten Geld zieht Samuel in<br />

die grosse Stadt, nach Basel.<br />

An der Berufsfachschule war Samuel allein unter 20 Frauen<br />

Nach kurzer Zeit lernt Samuel, dass selbst Marken- und Qualitätsprodukte<br />

nicht unzerstörbar sind. Defekte Reissverschlüsse an<br />

Jacken und Hosen oder Rucksäcke mit klaffenden Nähten. «Viele<br />

Kunden tragen ihre kaputte Ausrüstung zu <strong>Transa</strong>, in der Hoffnung,<br />

dass sie nicht im Mülleimer endet.» Schon zu Samuels Anfangszeiten<br />

besitzt <strong>Transa</strong> eine alte Industrienähmaschine, an der<br />

er handwerkliches Geschick beweist. Der Stoff, das Handwerk,<br />

die Maschine bringen eine Entscheidung ins Rollen: Samuel jobbt<br />

nur noch abends bei <strong>Transa</strong> und beginnt eine Ausbildung zum<br />

Damenschneider an der Berufsfachschule Basel. Schnittmuster<br />

Den Spass am Klettern hat er weitervererbt – an Lion.<br />

zeichnen, Nähtechniken lernen, Stoffe büffeln. 20 Frauen und<br />

ein Mann: Samuel Wirth. Er entwirft Hochzeitskleider und<br />

Mass anzüge. Auf dem Laufsteg präsentiert er Kollektionen, mit<br />

Choreografie und Musik. Nach Samuels Abschluss wird die<br />

Berufsbezeichnung in Bekleidungsgestalter geändert. Samuel ist<br />

der letzte Damenschneider von Basel.<br />

Auf die Lehre folgt eine Fortbildung zum Bekleidungstechniker.<br />

Industrieschnittmuster, Kalkulation, Arbeitspläne. Raus aus dem<br />

gemütlichen Atelier, rein in die Textilindustrie. Daneben jobbt er<br />

drei Jahre lang als Assistent an der Berufsfachschule, pflegt sein<br />

eigenes T-Shirt-Atelier, und seit sieben Jahren gibt er einmal pro<br />

Woche einen Nähkurs. Am Ende landet er wieder bei <strong>Transa</strong>.<br />

Samuel schaut sich eine Dreilagenjacke an und beginnt sie sofort<br />

vor seinem geistigen Auge zu analysieren und zu zerlegen. «Eine<br />

gute Jacke setzt sich mit allen Details aus über 150 Schnittteilen<br />

zusammen. Diese Komplexität sieht kaum jemand einer Jacke<br />

an.» Vorgeformte Ärmel, Materialmixe, Nahttechniken, Tapings,<br />

Taschenbeläge, wasserdichte Reissverschlüsse. Moderne Jacken<br />

sind aufwändige und mit viel Know-how hergestellte Industrieprodukte.<br />

Die Masse macht den Preis. «Wenn ich als Schneider eine<br />

einzige Gore-Tex-Jacke produzieren wollte, würde sie inklusive<br />

Stoff und den nötigen Maschinen zum Nähen und Versiegeln so<br />

viel kosten wie ein ziemlich gutes Auto!»<br />

Irgendwann hat Samuel die alte Nähmaschine von <strong>Transa</strong> durch<br />

seinen Schnellnäher, die Dürkopp Adler, ersetzt. Wenn ihm seine<br />

Posten als Teamleiter und Verkaufsberater Zeit lassen, repariert er


dort mal einen offenen Saum oder ersetzt<br />

hier einen Reissverschluss. Sein Knowhow<br />

spricht sich herum: «Ich habe von<br />

Kunden gehört, ich sei der Einzige in der<br />

Schweiz, der bestimmte Reissverschlüsse<br />

flicken kann.» Samuels Fach mit Reparaturen<br />

ist jedenfalls immer voll, obwohl<br />

<strong>Transa</strong> ein eigenes Reparatur- und Änderungsatelier<br />

mit einem grossen Lager an<br />

Ersatzteilen betreibt. Dort werden Näharbeiten<br />

an Rucksäcken, defekte Reissverschlüsse<br />

sowie knifflige Zelt- und<br />

Schuh reparaturen abgewickelt.<br />

Wäre es nicht besser fürs Geschäft, defekte<br />

Teile zu entsorgen und dem Kunden<br />

neue Ausrüstung zu verkaufen? «Wir bei<br />

<strong>Transa</strong> möchten die Langlebigkeit der Produkte<br />

unterstützen, denn auch wir tragen<br />

Verantwortung. In erster Linie möchten wir<br />

qualitativ hochwertige und nachhaltig produzierte<br />

Produkte verkaufen.» Dazu gehöre<br />

auch die Auswahl der Marken: «Mammut<br />

etwa gehört der Fair Wear Foundation an,<br />

Patagonia der Fair Labor Association.<br />

Haglöfs und Arc’teryx haben in der<br />

Schweiz sehr gute Reparaturmöglichkeiten,<br />

mit eigenen Tapingmaschinen.»<br />

Jährlich landen in der Schweiz 45 000<br />

Tonnen Bekleidung im Abfall. Nicht nur<br />

aus Samuels Sicht ist das zu viel. <strong>Transa</strong><br />

verfolgt ein mehrstufiges Konzept, um die<br />

Lebensdauer von Produkten zu verlängern.<br />

Das reicht von Pflegetipps über Reparaturservice<br />

bis hin zu Cyclodos- Accessoires<br />

aus ausgemusterter Outdoorausrüstung.<br />

Und Samuel hat sogar ein eigenes Recyclingprojekt<br />

ins Leben gerufen. «Wolle ist<br />

ein tolles Material, hat aber leider eine<br />

sehr schwache Reissfestigkeit.» Deshalb<br />

kommt viel abgetragenes Material zurück<br />

in die Filialen – viel zu wertvoll zum Entsorgen.<br />

Samuel hat eine eigene Technik<br />

entwickelt, um aus alten Trikots Endlosstreifen<br />

zu fertigen. Seit zwei Jahren experimentiert<br />

und häkelt er, bunte Mützen für<br />

Kinder und Erwachsene sowie trendige<br />

Chalkbags – denn in seinem Herzen ist er<br />

immer noch Kletterer.<br />

Seine Wiege stand in Bouldernähe<br />

Samuels Wiege stand im Basler Jura. Nach<br />

der Schule ging er nicht zum Fussball, sondern<br />

an den Fels. Innert zehn Minuten erreichte<br />

er zu Fuss den Balmchopf oder die<br />

Bouldergebiete im Chaltbrunnental. «Heute<br />

habe ich keine Zeit mehr für Hobbys»,<br />

sagt Samuel lachend. Er ist Vater von zwei<br />

Buben (drei und anderthalb Jahre alt). Mit<br />

seiner Frau hat er in Pratteln ein Haus aus<br />

den 80er-Jahren gekauft, in dem noch viel<br />

Arbeit steckt – auch das eine Art Wiederverwertung.<br />

«Nachhaltigkeit<br />

ist das neue<br />

«Nachhaltig<br />

ist das neue<br />

konservativ:<br />

Man will<br />

ja etwas<br />

bewahren,<br />

für die<br />

Zukunft.»<br />

Konser vative», sinniert<br />

Samuel. «Man<br />

möchte ja etwas<br />

bewahren, für die<br />

kommenden Generationen.»<br />

Wenn<br />

Samuel frei hat,<br />

hängen an der einen<br />

Hand die Kinder, in<br />

der anderen liegt<br />

die Bohr maschine.<br />

Ohne Sport hält er<br />

es aber nicht aus. Er<br />

läuft regelmässig, auch Marathons, und<br />

fährt Rennrad. Im Winter Ski touren und<br />

Schneeschuh gehen.<br />

Samuel legt die reparierte Hose ins Regal.<br />

Wenn er alle Ressourcen der Welt zur<br />

Verfügung hätte, was würde er als Bekleidungstechniker<br />

erfinden? «Eine Jacke<br />

ohne Reissverschluss, auch ohne Klett.<br />

Irgendwas Verrücktes – vielleicht mit positiver<br />

und negativer Ladung, verschleissfrei.<br />

Das wäre eine Textilrevolution, und<br />

wer es erfindet, muss nie mehr arbeiten.<br />

Reissverschlüsse sind eine super Lösung,<br />

Recycling à la Samuel: Er häkelt<br />

aber irgendwann gehen alle kaputt.» Dann<br />

Chalkbags aus alten Baumwollfetzen. hilft nur noch die Dürkopp Adler. <<br />

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64 Traumziele<br />

Panama bis Mexiko mit dem Bus


Traumziele 65<br />

Mexiko City<br />

Chiapas / Mexiko<br />

San Cristobal de las Casas<br />

ist fur mich eine der<br />

schonsten Kolonialstadte<br />

uberhaupt. Sie bietet so<br />

viel Abwechslung, dass man<br />

gerne ein paar Tage bleibt,<br />

Tagestouren in die Umgebung<br />

plant und die mexikanische<br />

Kuche geniesst.<br />

Tauchferien auf Utila / Honduras<br />

Wer die Unterwasserwelt entdecken<br />

mochte, ist auf den Bay of Islands richtig!<br />

Tauchkurse oder -gange sind hier<br />

so gunstig wie fast nirgendwo sonst.<br />

Die Insel Utila ist von einem eindrucksvollen<br />

Riff umgeben.<br />

Chiapas<br />

Utila<br />

Chichicastenango<br />

Chichicastenango / Guatemala<br />

Chichi sollte man ubers Wochenende<br />

besichtigen, um den farbenfrohen Markt<br />

zu erleben. Die Strassen und Platze des<br />

Stadtchens sind vollgestopft mit Standen,<br />

aus allen Richtungen stromen Menschen.<br />

Pacaya<br />

Suchitoto<br />

Guatemala City<br />

Rincon de la Vieja<br />

Teguicigalpa<br />

Managua<br />

Granada<br />

San Jose<br />

Kolonialstadt Granada /Nicaragua<br />

Eine herausgeputzte Stadt mit viel<br />

Flair am Lago de Nicaragua. Tagesausfl<br />

uge zu den Isletas oder zum<br />

Kratersee Apoyo lohnen sich ebenso<br />

wie die Besichtigung der Kirchen.<br />

Panama City<br />

Suchitoto / El Salvador<br />

In und um diesen Ort herum<br />

vergeht die Zeit im Nu – sei es<br />

auf Wanderungen, auf Reittouren,<br />

bei einem Kaffee am Dorfplatz<br />

oder bei einem Ausflug auf dem<br />

Lago Suchitlan. Es gibt uberall<br />

viel zu sehen!<br />

Rincon de la Vieja / Costa Rica<br />

Landschaften wie in einem Fantasyfi<br />

lm, mit Schlamm spuckenden<br />

Erdlochern, knorrigen Baumen und<br />

Schwefelgeruch. Wanderungen zum<br />

Krater sind gut ausgeschildert.<br />

Panama City<br />

Die von den USA gebaute<br />

Brucke Puente de las Americas<br />

verbindet Panama City mit dem<br />

Westen des Landes. Sie<br />

ist zugleich das westliche<br />

Eingangstor in den Panamakanal.<br />

Mit Globetrotter nach Mittelamerika – ein paar Reisebeispiele:<br />

• Spanisch lernen auf der Karibikinsel Colón (Panama) und in der Freizeit die<br />

Sandstrände geniessen. 4 Wochen Sprachkurs mit Unterkunft in einer Gastfamilie<br />

(Einzelzimmer mit Frühstück) ab CHF 1370.-, gültig bis 31.12.2013.<br />

• Auf den Spuren der Maya: 18-tägige Tour ab Cancún/bis Playa del Carmen. Durch<br />

Mexiko, Guatemala und Belize, mit 17 Übernachtungen in einfachen Hotels und<br />

Englisch sprechender Reiseleitung, ab CHF 1795.-, gültig bis 31.12.2013.<br />

• Ab nach Zentralamerika: Flug ab Zürich mit Iberia nach Mexiko-Stadt, Rückflug ab<br />

San José, ab CHF 1633.-, gültig bis 12.12.2013.<br />

Mehr Details und weitere Reiseberichte über Mittelamerika<br />

von Globetrotter-Beratern auf www.globetrotter.ch.<br />

Alle Preisangaben sind Richtpreise in CHF.<br />

Tagesaktuelle Preise erhältst du in deiner Globetrotter-Filiale.


66 Reise


Reise<br />

67<br />

Safran,<br />

Suonen<br />

und<br />

Sinnkrisen<br />

100 Kilometer und sechs Etappen der «Via Alpina»<br />

in fünf Tagen: Die Alpen halten für Wanderer viel<br />

Abwechslung und prägende Erlebnisse bereit, wie<br />

unser Autor auf seiner Wanderung vom Wallis in den<br />

Kanton Bern erfuhr. Bei Bedarf bieten sie sogar mehr<br />

Spektakel, als manch einem lieb ist.<br />

Text: Thorsten Kaletsch | Fotos: Ruedi Thomi, Rob Lewis, Thorsten Kaletsch


68<br />

Reise<br />

Da stehen wir nun also unten am Gibidum-Stausee, blicken<br />

die Massa-Schlucht hoch und versuchen einen Blick<br />

auf die neue Hängebrücke im hinteren Teil des Tales zu<br />

erhaschen. Vergeblich. Die internationale Route der Via Alpina<br />

führt von der Riederalp steil nach unten zum Stausee, der vom<br />

Aletschgletscher gespiesen wird. Die 500 Höhenmeter Abstieg<br />

haben wir in der Starteuphorie problemlos bewältigt, obwohl uns<br />

eigentlich die spektakulärere Route über die besagte Hängebrücke<br />

mehr gereizt hätte. Aber wir wollen die Via Alpina<br />

so begehen, wie es vorgesehen ist, um der Faszination dieses<br />

internationalen Alpenwanderwegs auf die Spur zu kommen.<br />

So blühen uns gleich am ersten Tag unseres Abenteuers mehr als<br />

1900 Meter Höhendifferenz, die es im Abstieg zu meistern gilt –<br />

mit dem 14-Kilo-Rucksack ein echter Belastungstest. Die Belalp<br />

erklimmen wir wie vorgesehen mit der Gondel und geniessen<br />

anschliessend den wunderbaren Pfad durch die blühenden Alpenrosenfelder<br />

am Fusse des Foggenhorns – bei ständiger Aussicht<br />

auf den Aletschgletscher und ins Rhonetal. Doch als dann unsere<br />

Oberschenkel im Abstieg von der Alp Nessel Alarm läuten, sind<br />

wir froh über den Tipp eines ortskundigen Pärchens, das wir am<br />

Waldrand treffen. Der Oberschta-Suone entlang erreiche man in<br />

ungefähr einer Stunde das Safrandörfchen Mund, erklären uns<br />

die beiden Mittvierziger. «Aber in Birgisch unten seid ihr bereits in<br />

einer halben Stunde – und da gibt’s ein kühles Bier.»<br />

Bei dieser Aussicht werden wir schwach. Als wir unten beim<br />

Gerstensaft sitzen, fallen prompt die ersten Regentropfen. Und<br />

wer trifft wenige Minuten später mit dem Auto im Restaurant<br />

Die Via Alpina ist gut markiert.<br />

Auch dank <strong>Transa</strong>.<br />

Birgisch ein? Richtig – das Pärchen vom Waldrand. Die Antwort<br />

auf unsere Bemerkung, mit dem Auto wären auch wir schneller<br />

nach unten gelangt: «Stimmt – mit uns hättet ihr nur fünf Minuten<br />

gebraucht. Aber ihr habt uns ja nicht gefragt.» Keine Frage, wir<br />

sind im Wallis angekommen.<br />

Von der Riederalp aus will ich in fünf Tagen sechs Etappen<br />

der Via Alpina absolvieren – es sind die Etappen 96 bis 101<br />

des internationalen Wanderwegs, der von Triest durch alle<br />

acht Alpenstaaten nach Monaco führt. Zur Unterstützung haben<br />

sich täglich wechselnde Mitwanderer angemeldet. Über die<br />

Lötschberg-Südrampe und Albinen geht’s nach Leukerbad und<br />

anschliessend über Gemmi, Rote Kumme, Chindbettipass und<br />

Engstligenalp nach Adelboden. Die gemütliche Schlussetappe<br />

führt dann über den Hahnenmoospass an die Lenk.<br />

Die erste kleine Sinnkrise, die<br />

sich vor allem auf die zu viel<br />

An der Riederalp<br />

startet meine<br />

Tour. Es sind<br />

die Etappen<br />

96 bis 101 des<br />

Fernwanderwegs,<br />

der durch alle<br />

Alpenstaaten<br />

führt.<br />

mitgeführten Kilogramm Gepäck<br />

zurückführen lässt, ist bereits<br />

beim Abendessen im Hotel Bahnhof<br />

in Ausserberg Vergangenheit.<br />

Ein Gericht mit den berühmten<br />

Safranfäden aus Mund finden<br />

wir zwar nicht, aber auch der<br />

typische Walliser Gemüsekuchen<br />

«Cholera», das Ragout von Eringer<br />

Rindern und die Eglifilets aus<br />

Raron munden hervorragend. Und<br />

als dann Mitwanderer Tinu gar<br />

noch zwei Cohibas aus dem Rucksack<br />

zaubert, sind die Mühen des<br />

Abstiegs definitiv verflogen. Dass die edlen kubanischen Zigarren<br />

sinnigerweise den Namen «Behike» tragen, passt zum perfekten<br />

Abschluss des ersten Wandertags. «Yes, we ARE Hike», juble ich<br />

innerlich – jedenfalls für die nächsten vier Tage.<br />

Traumhafte Wege entlang den Suonen<br />

Die zweite Etappe an der Südrampe der Lötschbergbahn gestaltet<br />

sich tatsächlich angenehmer. Trotz hoher Temperaturen bietet die<br />

populäre Route Abwechslung und immer wieder Abkühlung, weil<br />

sie mehreren Suonen entlang führt und viele schattige Passagen<br />

aufweist. Ganz klar: Die Walliser sind Bewässerungsweltmeister.<br />

Mit den Suonen (französisch: «Bisses») haben sie schon vor rund<br />

1000 Jahren offene Wasserleitungen gebaut, in denen das >


Reise 69<br />

Von sanften Waldwegen im Wallis …<br />

… über den alpinen Chindbettipass ins Berner Oberland.


70<br />

Reise<br />

Ja, wo bleiben sie denn? Tiefblick am Gemmipass.<br />

Nein, die zwei Tauchsieder genügten nicht, um den Daubensee zu erwärmen.


Reise 71<br />

Wasser von den Gebirgsbächen auf Weiden, Äcker, in Weinberge<br />

und Obstplantagen transportiert wurde. Im niederschlagsärmsten<br />

Kanton der Schweiz war das überlebenswichtig: Es machte die<br />

Nutzung der Südhänge als Kulturland erst möglich. Noch heute<br />

durchziehen die Suonen die Hänge wie Adern, machen das Land<br />

fruchtbar und bieten so auch Schutz vor Erosion. Wir geniessen in<br />

erster Linie die traumhaften traversenartigen Wanderwege, die<br />

den Suonen entlang entstanden sind.<br />

Eine harte Probe für Höhenängstliche<br />

Gestartet sind wir in Eggerberg – dem Dorf, dessen Einwohner<br />

mit dem Walliser Wort für Smaragdeidechsen «Grieniga» genannt<br />

werden. «Grieniga» sehen wir dann tatsächlich auch – gleich<br />

mehrfach huscht eine der bis zu 40 Zentimeter langen grünen<br />

Eidechsen über den Wanderweg. Und so angenehm diese Tagesetappe<br />

ist – etwas Nervenkitzel hält auch sie für uns bereit: im<br />

Jolital. Zwar warnen Infotafeln vor der Überquerung des Jolibachs<br />

(«Hänge brücke nur für Schwindelfreie»), doch wirklich spektakulär<br />

wird’s erst danach. Der Wanderweg führt nämlich zunächst<br />

galerieartig der einen Wand der Schlucht entlang und taucht<br />

dann – zusammen mit der Stägeru-Suone, die hier «Süe» genannt<br />

wird – in einen kurzen Stollen ein, den es auf schmalen Brettern<br />

zu passieren gilt. Mein heutiger Begleiter This atmet hörbar auf,<br />

als er die Stelle hinter sich hat und schüttelt noch lange den Kopf.<br />

Noch mehr Spektakel ist am dritten Tag kurz vor Leukerbad angesagt.<br />

Für die beiden physisch anspruchsvollsten Etappen hat sich<br />

Kulturlandschaften wie an den Suonen wechseln mit Wildwuchs.<br />

Stephan, ein fitter Bergläufer, als Begleiter angemeldet – mit dem<br />

Hinweis auf seine Höhenangst. Die wird schon bald auf eine harte<br />

Probe gestellt. Gestartet sind wir in Steg am Talboden, meistern<br />

dann den ruppigen Aufstieg nach Bratsch, Erschmatt, Feschel<br />

und Guttet und durchqueren anschliessend das Gebiet oberhalb<br />

von Leuk, das 2003 durch den grössten Waldbrand im Wallis seit<br />

über 100 Jahren zerstört wurde – die Szenerie ist noch heute<br />

beklemmend und wirkt surreal.<br />

Vor diesem Abschnitt haben wir die gastfreundliche Seite der<br />

Walliser kennengelernt. In Guttet, dem obersten Weiler vor dem<br />

abgebrannten Wald, fragt uns eine Frau, die eben in ihrem Garten<br />

Erdbeeren geerntet hat, ob wir Lust auf ein Dessert haben. Wir<br />

haben – und bekommen je eine grosszügige Handvoll aus der<br />

Plastikschüssel. «Dann muss ich weniger waschen», lacht sie. Die<br />

Einladung auf ein Glas Wein von einem anderen Pärchen lehnen<br />

wir angesichts der noch zu bewältigenden<br />

Wegstrecke ab.<br />

Nach dem<br />

Schalk der<br />

Walliser dürfen<br />

wir auch ihre<br />

gastfreundliche<br />

Seite kennen<br />

lernen: mit frisch<br />

gepflückten<br />

Erdbeeren.<br />

Der Fruchtzucker gibt uns Energie<br />

für den Rest der Etappe. Nach<br />

mehreren Stunden erreichen wir<br />

Flaschen, die Talstation der<br />

Gondelbahn zur Rinderhütte auf<br />

Torrent – und damit die historischen<br />

Albinen-Leitern. Bei<br />

starkem Wind ist für Mitwanderer<br />

Stephan schon vor dem Einstieg<br />

klar, dass das nichts für ihn ist –<br />

er refüsiert wie ein Pferd vor dem<br />

Oxer. Wir umgehen die 100 Meter<br />

hohe Steilwand mit den spektakulären<br />

acht Leitern auf der später<br />

gebauten Strasse.<br />

Schon am nächsten Tag erhält Stephan wieder Gelegenheit, sich<br />

mit seiner Höhenangst auseinanderzusetzen. Wir haben die beiden<br />

Etappen Leukerbad – Gemmi – Schwarenbach und Schwarenbach<br />

– Rote Kumme – Chindbettipass – Engstligenalp – Adelboden<br />

kombiniert und für die 500 Höhenmeter auf die Gemmi die<br />

Gondelbahn genommen. Schon im Aufstieg zur Roten Kumme<br />

muss sich Stephan bei einigen exponierten Stellen überwinden.<br />

Noch kritischer wird’s auf dem Weg zum 2623 Meter hohen<br />

Chindbettipass, wo wir in Steilhängen mehrere Schneefelder<br />

zu traversieren haben. Auch Geröll macht uns zu schaffen und<br />

erfordert Aufmerksamkeit – von Stephan, der ohne Stöcke<br />

wandert, noch mehr. Vor lauter Konzentration kommt er gar<br />

nicht dazu, zu zweifeln und sich die Sinnfrage zu stellen. Zügig >


72<br />

Reise<br />

Nach den<br />

Älplermagronen<br />

auf der<br />

Engstligenalp<br />

spüren wir, dass<br />

es diese Etappe<br />

in sich hatte.<br />

Bei Leukerbad darf die Trittsicherheit mal pausieren.<br />

Der Bauch erholt sich am besten so.<br />

überholen wir drei junge Frauen, die mit halbhohen Schuhen<br />

unterwegs sind, und warten dann beim Mittagessen auf der<br />

Engstligenalp bange, ob das Trio wohlbehalten unten ankommt.<br />

Anderthalb Stunden nach uns treffen die drei ein und nehmen<br />

entschlossenen Schrittes den Abstieg nach Adelboden in Angriff.<br />

Tags darauf erzählt uns der <strong>Transa</strong> Mitarbeiter Ruedi Thomi, der<br />

diese Strecke am Vortag neu beschildert hat (siehe rechts), dass<br />

er beinahe Zeuge eines schweren Unfalls geworden sei. Ein Stein,<br />

der von einem Steinbock ausgelöst worden war, traf einen Wanderer<br />

am Rucksack – der Deutsche blieb unverletzt.<br />

Königsetappe mit Therapieerfolg<br />

Wir merken nach den Älplermagronen auf der Engstligenalp<br />

vor allem im Schlussabschnitt nach Adelboden, dass es diese<br />

Doppeletappe kilometer- und höhenmetermässig in sich hatte.<br />

Für Stephan brachte sie gleich mehrere Erfolgserlebnisse. «Du<br />

kannst mir eine Rechnung über 5000 Franken für die Therapie<br />

meiner Höhenangst stellen», grinst er beim Feierabendbier.<br />

Die Schlussetappe von Adelboden in die Lenk mutet dagegen<br />

wie ein Spaziergang an. Auch diese Strecke hat aber ihren Reiz.<br />

Der Weg entlang dem Allebach und dem Gilsbach ist perfekt<br />

ausgebaut, und nach der wenig attraktiven Fahrstrasse auf den<br />

Hahnenmoospass erwarten uns dort zahlreiche Modellflugzeug-<br />

Freaks. Alpin wird’s auf dieser Etappe erst im Schluss abschnitt<br />

vom Büelberg zur Lenk, einem steilen Wurzelpfad mit vielen<br />

Serpentinen – ein würdiger Abschluss der abwechslungsreichen<br />

Fünf-Tage-Wanderung auf dem «roten Weg» der Via Alpina. <<br />

<strong>Transa</strong> unterstützt die Via Alpina<br />

Die Via Alpina wurde im Jahr<br />

2000 ins Leben gerufen und umfasst<br />

fünf Wanderrouten, die über mehr<br />

als 5000 Kilometer führen. Die<br />

Hauptroute – der sogenannte rote<br />

Weg – verläuft in 161 Etappen durch<br />

alle acht Alpenländer. In der Schweiz<br />

beginnt er an der Grenze zu Liechtenstein,<br />

durchquert das Unter- und<br />

Oberengadin, das nördliche Tessin,<br />

das Rhonetal und das Berner Oberland,<br />

um schliesslich im Unterwallis<br />

über den Col du Grand Saint-Bernard<br />

die Schweiz zu verlassen. Insgesamt<br />

44 Etappen verlaufen vollständig oder<br />

teilweise über Schweizer Boden.<br />

Alle Etappen des «roten Weges» sind<br />

im Sommer ohne zusätzliche Ausrüstung<br />

wie Steigeisen oder Seile begehbar.<br />

2004 waren entlang der Route in<br />

den Kantonen Tessin, Wallis, Bern und<br />

Waadt touristische Informationstafeln<br />

montiert worden. Sie weisen darauf<br />

hin, dass ein Wanderweg abschnitt<br />

Teil der Via Alpina ist. Neben einer<br />

Übersichtsgrafk des Verlaufs<br />

enthalten sie ein Höhenprofl mit<br />

wichtigen Zwischenzielen. Weil die<br />

erste Generation der Informationstafeln<br />

in die Jahre gekommen und<br />

verwittert ist, wird sie aktuell durch<br />

neue Schilder ersetzt. Möglich macht<br />

das <strong>Transa</strong> mit einer Partnerschaft<br />

mit den Schweizer Wanderwegen,<br />

der zuständigen Organisation und<br />

dem Partner der Via Alpina in der<br />

Schweiz. Als Sponsorin bot <strong>Transa</strong><br />

ihren Mitarbeitenden die Gelegenheit,<br />

auf Streckenabschnitten die neuen<br />

Schilder selber zu montieren. Ab<br />

Herbst 2013 werden 160 touristische<br />

Infotafeln das <strong>Transa</strong> Logo tragen.<br />

Alle Infos zum Weg: www.via-alpina.org.


19.–20. Okt. 2013 kursaal Bern<br />

Wo es ReIsende HInzIeHT<br />

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davId bITTneR, monIka scHäReR, andRea Jansen u.v.a.<br />

explora-live-Reportagen – Prominente erzählen – Workshops – kulinarik aus aller Welt<br />

Info, Programm und Tickets: www.fernwehfestival.ch


74<br />

mitarbeiter<br />

Unter Gleichgesinnten<br />

Hobby und Beruf liegen nah beieinander. Auch bei diesen <strong>Transa</strong> Mitarbeitern.<br />

nadine<br />

Fabian<br />

Beat<br />

daniel<br />

FaBian<br />

emmenegger (28)<br />

Textilverkaufsberater<br />

bei <strong>Transa</strong> Zürich<br />

nadine<br />

Wyer (41)<br />

Hartwarenverkaufsberaterin<br />

bei <strong>Transa</strong> Basel<br />

Beat<br />

Schneiter (39)<br />

Verkaufsberater<br />

bei <strong>Transa</strong> Bern<br />

daniel<br />

Zimmermann (20)<br />

Verkaufsberater<br />

bei <strong>Transa</strong> Luzern<br />

Vergangenes Jahr bin ich nach<br />

Zürich umgezogen und direkt<br />

bei <strong>Transa</strong> gelandet. Ich liebe<br />

diese Stadt, für uns Schweizer<br />

ist es ja eine wahre Grossstadt.<br />

Vor allem ist man auch ganz<br />

schnell draussen: zum Beispiel<br />

im Würtlipark oder auf dem<br />

Zürichberg. Innert fünf Minuten<br />

bin ich im Wald und innert<br />

einer Stunde in den Bergen.<br />

Dorthin nehm ich am liebsten<br />

mein Mountainbike mit oder<br />

gehe mit Freunden zum Bouldern.<br />

Im Tessin, im Avers-Tal<br />

oder bei Kandersteg hat es<br />

echt schöne Bouldergebiete.<br />

Manchmal gehe ich auch mit<br />

Kollegen von <strong>Transa</strong>, schliesslich<br />

hocken wir Gleichgesinnten<br />

hier alle zusammen.<br />

Wandern ist schon immer<br />

meine Leidenschaft gewesen.<br />

Vor 14 Jahren wechselte ich<br />

vom Zoofachgeschäft zu <strong>Transa</strong>,<br />

da ich Artikel verkaufen<br />

wollte, die ich interessant<br />

finde. Jetzt kümmere ich mich<br />

unter anderem um Schlafsäcke,<br />

Rucksäcke und Kochmaterial.<br />

Genau meine Welt.<br />

Zum Wandern bin ich viel im<br />

Wallis unterwegs, das ist meine<br />

Heimat. Dort ist es natürlich<br />

immer am schönsten. Dieses<br />

Jahr war ich mit Kollegen ausnahmsweise<br />

im Jura – die Tour<br />

auf die Hohe Winde hat mir<br />

richtig gut gefallen. Eine herrliche<br />

Aussicht: Da kann man<br />

die Vogesen, den Schwarzwald<br />

und die Walliser Alpen sehen!<br />

In der Bikeabteilung bin ich<br />

richtig aufgehoben: Schliesslich<br />

bin ich auch nach der Arbeit<br />

und am Wochenende mit<br />

meinem Mountainbike in den<br />

Wäldern unterwegs. Da ist das<br />

nur natürlich. Bern ist perfekt,<br />

um draussen Wälder hochzustrampeln<br />

und bergab zu heizen.<br />

Vor allem die Mountainbike-Tour<br />

auf dem Ostermundiger<br />

Berg ist spitze. Und nur<br />

fünf Kilometer von der Berner<br />

Filiale entfernt! Bevor ich mich<br />

bei <strong>Transa</strong> beworben habe,<br />

habe ich im Winter immer als<br />

Sportkraft in Skigebieten gearbeitet.<br />

Das war vor sieben<br />

Jahren. Hier gefällt’s mir besser,<br />

da kann ich auch mal mit<br />

meinen Kollegen biken gehen.<br />

Am liebsten bin ich bei der<br />

Hartware im oberen Stock. Dort<br />

sind Zelte, Schlafsäcke und<br />

Isomatten. Schon früher bin<br />

ich viel mit meiner Familie<br />

zelten gewesen. Wir sind meistens<br />

nach Italien, immer an<br />

anderen Seen haben wir unser<br />

Zelt aufgebaut. Das mache ich<br />

immer noch richtig gerne. Vor<br />

zwei Jahren waren wir in Cavallino,<br />

in der Nähe von Venedig,<br />

super war das. Wandern ist<br />

aber nicht so meins – ich mache<br />

lieber andere Sportarten<br />

draussen, zum Beispiel Fussball.<br />

Bei <strong>Transa</strong> habe ich direkt<br />

nach der Schule meine Lehre<br />

als Detailhandelsfachmann<br />

gemacht und wurde letztes<br />

Jahr übernommen.


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