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1 Reise<br />
Das Outdoor-Magazin von <strong>Transa</strong><br />
HERBST 2013<br />
Ausgabe 11
2<br />
Hin und weg<br />
Schottland im Herbst: der Sommer ist vorbei, der Winter noch nicht richtig da. Perfekte<br />
Zeit für unsere neue ZENON JACKET. Per Hybrid-Konstruktion aus Daune und Kunstfaser<br />
haben wir sie auf den Punkt konzipiert: nicht zu warm bei Anstrengung und trotzdem<br />
ordentlich isolierend für die Pausen unterwegs. Bis sie gebraucht wird, bleibt sie platzsparend<br />
und nahezu gewichtslos im Rucksack. Sie fügt sich ideal in die Bekleidung im<br />
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Träume leben 3<br />
Der perfekte kÄlteschutz
4 Editorial<br />
Ruedi Thomi<br />
schraubte auf<br />
seiner Tour neue<br />
Infotafeln an.<br />
Wegweisend<br />
Wenn Ruedi Thomi mit einem Rucksack voller Schilder in die Berge zieht,<br />
bedeutet das: Der MarketingTeamleiter geht mit gutem Beispiel voran.<br />
Und zwar beim Sponsoring von <strong>Transa</strong> für die Via Alpina.<br />
Ruedi, du bist in den Sommerferien auf der<br />
Via Alpina gewandert. Was genau war dein Ziel?<br />
Zum einen wollte ich diesen Fern wanderweg<br />
geniessen, zusammen mit meiner Frau, drei unserer<br />
vier Kinder und mit Hund. Zum anderen habe ich<br />
die Infotafeln auf den zwei Etappen von Leukerbad<br />
nach Adel boden ausgetauscht. Die alten Schilder<br />
waren verwittert oder verschwunden. Deshalb spendieren<br />
wir von <strong>Transa</strong> für die gesamte Strecke, auf<br />
welcher der sogenannte «rote Weg» der Via Alpina<br />
durch die Schweiz verläuft, neue Infotafeln. Und<br />
wir montieren sie auch gleich selbst.<br />
Das bedeutet, Mitarbeiter von <strong>Transa</strong> wechseln<br />
eigenhändig Schilder aus?<br />
Einen Teil davon, und zwar freiwillig. Bis zum Herbst<br />
sollen alle 160 Schilder auf Schweizer Boden erneuert<br />
sein. Ich hatte zehn Alutafeln mit Schellen und<br />
Schraubenschlüsseln dabei; dieses Zusatzpaket wog<br />
fünf Kilo. Schwerer war es, die alten Schilder zu finden,<br />
denn sie standen nicht immer an den Orten, die<br />
auf meiner Karte eingezeichnet waren. So entwickelte<br />
sich das für die Kinder zur Schnitzeljagd.<br />
Jetzt sind alle Schilder dort, wo sie hingehören.<br />
Warum engagiert sich <strong>Transa</strong> ausgerechnet für<br />
diesen Abschnitt der Via Alpina?<br />
Der «rote Weg» ist die Hauptroute der Via Alpina,<br />
in der Schweiz aber weniger bekannt als die grüne<br />
oder die blaue Variante. Aus diesem Schattendasein<br />
wollen wir den anspruchsvollen «roten Weg»<br />
herausholen. Mir haben die fünf Tage wieder mal<br />
gezeigt, in was für einem OutdoorParadies wir leben.<br />
Man muss nicht nach Nepal fliegen, um durch<br />
grossartige Berglandschaften zu wandern. Das ist<br />
auch der Grund, warum die Alpen in diesem Sommer<br />
einen Themenschwerpunkt bei <strong>Transa</strong> bilden.<br />
Würdest du gerne mal die komplette Via Alpina<br />
abwandern, alle 161 Etappen am Stück?<br />
Das wäre mir zu viel. Mir genügen Teilstücke, denn<br />
auch dort habe ich das Gefühl, Teil von etwas Grossem<br />
zu sein. Die Vorstellung, dass man von einem<br />
Meer zum anderen wandern kann, war faszinierend.<br />
Warum hast du dann nicht die Via-Alpina-Reportage<br />
geschrieben, die wir ab Seite 66 im Heft haben?<br />
(lacht) Weil ich lieber schraube als schreibe. Ausserdem<br />
habe ich ja ein paar Fotos beigetragen. <<br />
Ruedi Thomi.
erdmannpeisker / Robert Bösch<br />
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Ausgabe 11<br />
1 Reise<br />
Das <strong>Transa</strong>-Kundenmagazin<br />
HERBST 2013<br />
6<br />
Inhalt<br />
IMPRESSUM<br />
4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift<br />
der <strong>Transa</strong> Backpacking AG.<br />
Inhalt<br />
Herbst 2013<br />
8<br />
20<br />
Interview: Walo Kamm<br />
Der Grandseigneur der Reisebranche.<br />
Spezial: Leserreise Kairo – Kapstadt<br />
Das ganz grosse Afrika-Abenteuer.<br />
20<br />
96<br />
34<br />
46<br />
50<br />
56<br />
66<br />
Titelfoto: PatitucciPhoto.com.<br />
Auf dem Hardergrat bei Interlaken.<br />
Hersteller: Bach<br />
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Kaufberatung: Sonnenschutz<br />
Für Outdoor-Spass ohne Reue.<br />
4-SEASONS.CH wird kostenlos an die<br />
aktiven <strong>Transa</strong>Card-Kunden verschickt<br />
und ist in den <strong>Transa</strong> Filialen in Basel,<br />
Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur<br />
und Zürich kostenlos erhältlich<br />
(solange der Vorrat reicht).<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Transa</strong> Backpacking AG<br />
Josefstr. 53, CH-8005 Zürich<br />
www.transa.ch<br />
services@transa.ch<br />
VERANTWORTLICH<br />
<strong>Transa</strong> Backpacking AG<br />
REDAKTION & KONZEPT<br />
red-gun.com Redaktionsbüro<br />
Provinostr. 52, D-86153 Augsburg<br />
Tel. 00 49/821/42 07 84 0<br />
Fax 00 49/821/42 07 84 20<br />
E-Mail: 4-seasons@red-gun.com<br />
REDAKTIONSTEAM<br />
Stephan Glocker (Chefredaktor),<br />
Michael Neumann, Ingo Wilhelm, Julian<br />
Rohn, Cindy Ruch, Ingo Hübner, Philip<br />
Baues, Sebastian Lüke, Moritz Schäfer,<br />
Manuel Arnu, Lars Dammann, Claudia<br />
Meyer, Gotlind Blechschmidt.<br />
GRAFIK & PRODUKTION<br />
B612 GmbH, Werner Bauer,<br />
Jan Maier, Florian Baumgartner,<br />
Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart<br />
E-Mail: info@b612-design.de<br />
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />
Remo Nanzer, Guy Lorétan, Ruedi<br />
Thomi, Simón Schwarz, Jacqueline<br />
Hübscher, Cyril Bur, Thomas Schraner,<br />
Walo Kamm, Jan Bosch, Daniel Jacot,<br />
Christian Dinkel, Johan Lambrechts,<br />
Franz Scholz, Clark Little, Thomas<br />
Hodel, Lukas Müller, Christa Sommer,<br />
Daniel Bally, Markus Blum, Samuel<br />
Wirth, Dany Pfulg, Dan Patitucci,<br />
Hans-Peter Brehm, Peter Trachsel,<br />
Thorsten Kaletsch, Rob Lewis, Fabian<br />
Emmenegger, Nadine Wyer, Beat<br />
Schneiter, Daniel Zimmermann, Claude<br />
Fankhauser, Xavier Thomi.<br />
ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE,<br />
TOURISMUS-KOOPERATIONEN<br />
4-Seasons Marketing<br />
Sarah Jentsch<br />
Provinostr. 52, D-86150 Augsburg<br />
Tel. 00 49/821/42 07 84 0<br />
Fax 00 49/821/42 07 84 20<br />
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ANZEIGEN SCHWEIZ<br />
rubmedia<br />
Erich Kocher<br />
Seftigenstr. 310, CH-3084 Wabern<br />
Tel. 079/607 32 07<br />
Fax 031/380 14 91<br />
E-Mail: presseverlag@rubmedia.ch<br />
DRUCK<br />
Konradin-Heckel Druckereien,<br />
D-90475 Nürnberg<br />
24<br />
Aktuell<br />
News und Infos aus der Welt von <strong>Transa</strong>.<br />
56<br />
Produkte-Spezial: Familieneinkauf<br />
Wie sich die Blums für Kanada rüsten.<br />
32<br />
34<br />
Engagiert<br />
<strong>Transa</strong>s Weg zur Nachhaltigkeit.<br />
Projekte: Wellenfotografie<br />
Farb- und Formenrausch auf Hawaii.<br />
60<br />
64<br />
Kollege: Samuel Wirth<br />
Ein Meister nicht nur an der Nähmaschine.<br />
Traumziele: Mittelamerika<br />
Mit dem Bus von Panama nach Mexiko.<br />
www.print-and-forest.de<br />
42<br />
Klettererlebnisse: Ibiza<br />
Felsfreuden mit Garantie.<br />
66<br />
Reise: Via Alpina<br />
Auf dem Schweizer Teil des Fernwanderwegs.<br />
44<br />
State of the Art: Distance FL<br />
Dieser Trekkingstock passt überall rein.<br />
74<br />
Mitarbeiter: Unter Gleichgesinnten<br />
Transianer teilen oft auch die Hobbys.
Valtournenche, Italy<br />
herVé barmasse<br />
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PHOTO: Damiano Levati
8<br />
Interview<br />
Walos<br />
Welten
Interview 9<br />
Er reiste sieben Jahre um die Welt, wurde erst zur Schlüsselfigur<br />
der Schweizer Outdoor-Szene und dann zu ihrem erfolgreichsten<br />
Unternehmer. Ein Gespräch mit Walter «Walo» Kamm, dem die<br />
Lust am Reisen und an kreativer Arbeit wohl nie vergehen wird.<br />
Interview: Stephan Glocker | Fotos: Archiv Walo Kamm
10<br />
Interview<br />
Walo, 1975 erschien eine grosse Reportage von dir im Tagi-<br />
Magazin. Du warst als erster Backpacker überhaupt quer<br />
durch Zanskar getrekkt. Die Story endet damit, dass ein<br />
Einheimischer deinen Reisewecker erbittet. Aber du bringst es nicht<br />
über dich, «schon jetzt die Zeit einzuführen in Zanskar». Ein Witz?<br />
Gar nicht. Zanskar und Ladakh waren vollkommen abgeschieden,<br />
von einer fast mittelalterlichen Kultur geprägt und bis 1975 für<br />
Touriste n gesperrt. Im Nachhinein betrachtet hätte ich meinem<br />
Begleite r Ishi den Wecker aber geben können – denn drei Jahre<br />
späte r wurde eine Strasse nach Padum gebaut, und mit ihr kamen<br />
Güter, Fremde und auch das Leben nach der Uhrzeit.<br />
Von 1967 bis 1973 warst du fast ununterbrochen unterwegs, meist<br />
in heute klassischen Trekker- und Traveller-Ländern. Bist du so eine<br />
Art Ur-Tourist gewesen?<br />
Diese Superlative, «erster Schweizer» hier oder «erster Weisser»<br />
dort, mag ich nicht. Das war nicht meine Motivation, es ging mir um<br />
persönliche Entdeckungen. Oft wurde man zufällig irgendwo angespült.<br />
Zum Beispiel fuhren meine damalige Freundin und ich 1968<br />
auf einem Frachter von Bangkok Richtung Malaysia – Decksklasse<br />
für fünf Dollar, Essen inbegriffen. Unterwegs wollte der Kapitän auf<br />
einer Insel Kokosnüsse holen. Wir setzten mit einem Boot an Land<br />
und entschieden, eine Woche zu bleiben, bis der nächste Frachter<br />
kam. Auf der Insel gab es drei Millionen Kokospalmen, dressierte<br />
Äffchen ernteten die Nüsse. Die Insel hiess Koh Samui und ist heute<br />
ein weltbekanntes Touristenziel. Damals waren wir dort die einzigen<br />
Fremden, es gab nicht mal eine Strasse und nur ein altes Holzhotel.<br />
publizistisch e Arbeit habe ich viele der heute klassischen Trekkingrouten<br />
begründet und populär gemacht.<br />
Du warst auf allen Kontinenten. Ebenfalls im Tagi-Magazin hast du<br />
schon 1973 ein zehnseitiges Kompendium veröffentlicht – mit<br />
praktisch allen Trekkingrouten weltweit. Zu jedem Revier von Nepal<br />
bis Chile gab es Infos. Und darunter stand: «Wer mehr Geheimtipps<br />
will, fragt Globetrotter Walter Kamm, Hohlstrasse 665 in Zürich.»<br />
Stimmt, so wurde ich Anlaufstation für Gleichgesinnte. Ich hielt<br />
Dia vorträge, hinterher ist man meist in ein Restaurant gegangen mit<br />
30 bis 50 Leuten. Der Infobedarf war gewaltig, das begann mit<br />
banale n Fragen, etwa was ein Visum ist. Daraus entwickelte sich der<br />
Globetrotter Club und später der Globetrotter Travel Service. ><br />
«Auf Reisen wurde ich lockerer,<br />
buchstäblich weltoffener. Ich kam mit<br />
mir selbst und anderen besser klar.»<br />
Ein andermal bist du im peruanischen Hochland auf Prominenz<br />
aus Hollywood gestossen …<br />
Ja, während meiner Südamerika-Tour hatte ich 1969 in Panama<br />
«Easy Rider» im Kino gesehen, der Film hatte mich beeindruckt.<br />
Beim Autostopp am Titicacasee erzählte uns später ein Franzose,<br />
dass Dennis Hopper, Peter Fonda und ein Dutzend weitere Hollywood-Leute<br />
in Chinchero bei Cuzco drehten. Ich fuhr hin und wurde<br />
als Handwerker am Filmset angestellt. «The last movie» war eine<br />
fast familiäre Low-Budget-Produktion. Abends sassen alle am Feuer,<br />
ein Typ spielte Gitarre und probte mit uns «Me and Bobby McGee»<br />
und andere Songs – das war Kris Kristofferson, damals noch völlig<br />
unbekannt. Zu jener Zeit experimentierten alle mit irgendwelchen<br />
Drogen, ich natürlich auch. Zum Glück wurde ich irgendwann<br />
wiede r «vernünftig».<br />
Viele der frühen Traveller wollten fremde Kultur erleben und<br />
blieben bekifft an exotischen Traumstränden hängen. Aber du<br />
bist auch mit Wanderschuhen in die Berge losgezogen …<br />
Das waren die Anfänge des Trekkings. Ich habe gern mehrtägige bis<br />
mehrwöchige Wildniswanderungen unternommen oder auch mal ein<br />
Pferd gemietet oder gekauft. Etwa in der Cordillera de Vilcanota in<br />
Peru, da bin ich spontan rund um den Ausangate gezogen. Genau<br />
diese Route wird längst von Veranstaltern angeboten. Durch meine<br />
Günstig Reisen: statt teurer Flüge als Deckhand auf Frachtern.
Interview 11<br />
Walo erkundete Land und Leute gerne wandernd oder zu Pferd. Heute nennt man das Trekking. Peru, 1970.<br />
Wer neue Wege gehen will, darf vor Hindernissen nicht zurückschrecken. Ladakh, 1975.
12<br />
Interview<br />
«Abends sassen alle am Feuer, ein Typ spielte Gitarre und probte<br />
mit uns ‹Me and Bobby McGee› – das war Kris Kristofferson.»<br />
Heute ist GTS das viertgrösste Reiseunternehmen der Schweiz, du<br />
bist zudem an etlichen Unternehmen der Reise- und Outdoor -<br />
branche beteiligt. War so ein Imperium von Beginn an dein Plan?<br />
Natürlich nicht. Ich habe das meiste intuitiv gemacht. Obwohl ich<br />
von Haus aus ein bequemer Mensch bin, reizt es mich doch, ständig<br />
Neues zu kreieren. Dann schreckt mich auch die viele Arbeit nicht,<br />
die neue Projekte mit sich bringen. Erst kürzlich haben wir wieder<br />
eine Firma gegründet – einen Spezialanbieter für Töffreisen.<br />
Bedeutete der Einstieg ins Geschäftsleben auch das Ende des<br />
ungebundenen Globetrotter-Daseins?<br />
Leider ja. Die unbändige Freiheit meiner sieben Reisejahre kam so<br />
nie wieder. Doch das Geschäftsleben hat mich auf seine Weise auch<br />
fasziniert, ich sehe diese Entwicklung auch als eine Expeditionsreise<br />
ins Unbekannte, die oft recht abenteuerlich sein kann.<br />
Wie darf man sich so ein Geschäftsabenteuer vorstellen?<br />
Den wirtschaftlichen Durchbruch brachten nicht die Vorträge oder<br />
die Reise leitungen, sondern die GraumarktFlugtickets. Mitte der<br />
Siebziger suchten die Airlines einen zusätzlichen Absatzweg, um<br />
Hollywood in Peru: am Set von Dennis Hoppers «Last Movie».<br />
Walo, der Reisepionier<br />
Walo Kamm, 1941 in Zürich geboren<br />
und in einfachen Verhältnissen aufgewachsen,<br />
entflieht früh der Enge des<br />
freudlosen Elternhauses und der damals<br />
von repressiver Selbstgerechtigkeit geprägten<br />
Schweiz. Mit 16 Jahren unternimmt<br />
er erste EuropaTrips per Autostopp,<br />
mit 21 die erste mehrmonatige<br />
Tour ums Mittelmeer. Im Jahr darauf<br />
kommt Walo an einen BuchhalterJob<br />
bei der Airline TWA – und damit an günstige<br />
Flugtickets: 1964 jettet er durch<br />
die USA, 1965 rund um die Welt, 1966<br />
nach Afrika und in den Nahen Osten.<br />
1967 wird Walo zum Vollzeitreisenden<br />
und erlebt sieben intensive Jahre, in<br />
dene n er meist auf Achse ist. Zunächst<br />
tingelt er acht Monate über Land durch<br />
Asien: Afghanistan, Indien, Himalaja,<br />
Südostasien, Japan. In Nepal unternimmt<br />
er als einer der Ersten Rucksackwanderungen<br />
durch die Berge – inzwischen<br />
als Trekking bekannt. Zurück<br />
nach Europa geht es mit der Transsib.<br />
Darauf folgt eine fast zweijährige Tour<br />
durch Lateinamerika. Zwischen Mexiko<br />
und Feuerland reist Walo meist per Autostopp,<br />
erkundet Trekkingregionen in den<br />
Anden, er unternimmt eine Amazona s<br />
Expeditio n von der Quelle zur Mündung<br />
sowie einen Abstecher in die Antarktis. Die<br />
Rück reise nach Europa arbeitet er als<br />
Matros e auf einem Frachtschiff ab.<br />
Der nächste Trip: eine Weltreise, wieder<br />
fast zwei Jahre lang. Gezielt erkundet Walo<br />
damal s nahezu unbekannte Regionen und<br />
deren Kultur, etwa in PapuaNeuguinea,<br />
Sulawesi, Nordlaos oder Burma.<br />
1975 noch ein krönendes Highlight: Mit<br />
dem Rucksack wandert er monatelang<br />
durch Ladakh und Zanskar, eine zuvor für<br />
Ausländer verbotene Himalajaregion. In<br />
Zanskar ist er der erste fremde Besuche r<br />
seit 30 Jahren.<br />
Mitte der Siebzigerjahre klingt die Phase<br />
des Reisens ohne Limit aus. Walo schreibt<br />
Reisereportagen, hält Diavorträge und wird<br />
schliesslich selbst Reiseveranstalter. Nun<br />
Per Autostopp bis Feuerland.<br />
erfüllt ihn das Arbeitsleben – «manchmal<br />
etwas zu sehr», wie er heute sagt.<br />
Seit 2008 ist er wieder mehrmals jährlich<br />
globetrotterisch unterwegs.<br />
Zu seinen bisher 110 bereisten Ländern<br />
werden wohl noch einige neue hinzukommen.
Vom Reisen<br />
inspiriert<br />
Absolute Reisevielfalt –<br />
mit wenigen Handgriffen entsteht<br />
ein zweites Reise gepäck<br />
Offen sein fürs Ungewohnte – und wenn’s ein afghanischer Geier ist.<br />
die Grossflugzeuge zu füllen. Sie boten im<br />
Ausland Tickets zum halben oder drittel<br />
Preis an. Aeroflo t wollte nur ein Viertel. Ich<br />
kaufte solche Flugscheine auf, in Singapur<br />
oder Kuala Lumpur, später in Warscha u<br />
oder Mailand, und gab sie an Traveller ab.<br />
Ein Neuseeland-Flug kostete so statt 6000<br />
nur noch 2900 Franken – und die Airlines<br />
zahlten mir gute Kommissionen.<br />
Tönt lukrativ. Wieso wurde ausgerechnet<br />
der Ex-Tramper Walo Kamm damit gross?<br />
Obwohl das Graumarkt-Business nicht<br />
illega l war, musste man kreativ sein. Der<br />
erste Flugbroker in der Schweiz war pleitegegangen,<br />
so wurde ich erst auf die Sache<br />
aufmerksam. Ich beschloss einzusteigen.<br />
Freunde von mir waren nach Singapur ausgewandert,<br />
die rekrutierte ich als Ticketkäufer.<br />
Richi Wolff, damals ein 20-jährige r<br />
Student, heute Zürcher Stadtrat, holte für<br />
mich gewisse Flugscheine im Elsass ab.<br />
So ging es die ganze Zeit: die Nachfrage<br />
antizipiere n, Gelegenheiten ergreifen, viel<br />
improvisieren. Heute ist das Flugreisegeschäft<br />
anders strukturiert, doch damals<br />
waren Billigtickets eine Revolution. Sie<br />
befeuerte n den Individualtourismus.<br />
Das Reisen auf eigene Faust ging damit<br />
richtig los?<br />
Drei Dinge kamen zusammen. Zunächst<br />
1973 die Freigabe des Dollarkurses. Davor<br />
kostete ein Dollar 4,35 Franken, internationale<br />
Reisen waren kaum bezahlbar. Nach<br />
der Freigabe fiel der Dollar stetig, und die<br />
Welt wurde für uns Schweizer billiger. Der<br />
zweite Punkt waren die Graumarkt-Tickets;<br />
der dritte die Informationen: Erste alternative<br />
Reiseführer tauchten auf, etwa vom<br />
Schweizer Journalisten Robert Treichler.<br />
Sein erstes Buch 1972 hiess «Der billigste<br />
Trip nach Indien, Afghanistan und Nepal»<br />
und hatte einen Jeans-Umschlag. Daraus<br />
entstand die «... selbst entdecken»-Reihe.<br />
Dann kam «Lonely Plane t», in Deutschland<br />
«Globetrotter schreiben für Globetrotter».<br />
Später sind viele der Freak-Verlage in<br />
Peter Rumps «Reise Know-How»-Verlag<br />
aufgegangen – damit beherrscht er heute<br />
noch die Reisebuchregale.<br />
Stichwort alternativer Tourismus – konntest<br />
du als Reisepionier und Unternehmer<br />
die Entwicklung positiv beeinflussen?<br />
Ich glaube, das kann ich bejahen. Schon<br />
durch das publizistische Engagement, ><br />
Ultimativ<br />
leicht<br />
Ultimativ<br />
strapazierfähig<br />
Vielseitige Trageoptionen<br />
Morphus 22<br />
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14<br />
Interview<br />
«Wenn jemand in unser Reisebüro kommt, ist er auch erst ein Fremder.<br />
Wir sollten ihn kennenlernen, um ihn gut beraten zu können.»<br />
Überträgt sich so eine Philosophie auch auf die Kunden?<br />
Der Mensch ist lenkbar, zumindest die meisten von uns. Weil ich<br />
beim Trekking einer der Pioniere war, konnte ich tatsächlich<br />
Weiche n stellen und manches vorleben. Wenn man sie richtig praktiziert,<br />
ist diese Reiseart sehr bereichernd. Natürlich kann man<br />
auch alles falsch machen. Aber Trekkingtouristen machen oft vieles<br />
richtig, es sind naturnahe Menschen, die weg von der reglementierten<br />
Zivilisation wollen. Sie möchten mit einfachsten Mitteln, zu<br />
Fuss, mit Tieren, Boot oder Velo, durch die Landschaft ziehen und<br />
das lokale Essen geniessen. Sie schlafen in Zelten oder in einfachen<br />
Unterkünften. Das Gegenteil vom konventionellen Luxustourismus.<br />
Ist ein Trekker ein besserer Tourist als ein Hotelurlauber?<br />
Interesse am Spirituellen: Zweimal trifft Walo den Dalai Lama. Zumindest reist er meistens nachhaltiger. Hotelanlagen sind oft geschlossene<br />
Systeme. Für die Einheimischen fallen dann meist nur<br />
saisonale Jobs im Niedriglohnsektor ab. Beim Outdoortourismus<br />
erst bei Vorträgen und in den Broschüren für den Globe trotter Club,<br />
später als Redaktor und Herausgeber des Globetrotter-Magazins.<br />
Die Thesen von Robert Jungk über das sanfte Reise n gegenüber<br />
sind viel öfter lokale Veranstalter und familiengeführte Unterkünfte<br />
einbezogen. In abgelegenen Regionen finden Menschen Arbei t als<br />
Führer, Träger, Koch oder Lädelibetreiber. Das sehe ich insgesamt<br />
dem harten Reisen habe ich ausdauernd propagiert. schon positiver.<br />
><br />
Walo, der Selfmademan<br />
Früh entwickelt Walo Kamm ein Gespür<br />
für den Wert von Arbeit. Als Schüler jobbt<br />
er bei Bauern und auf Baustellen (zwei<br />
Franken Stundenlohn), später trägt er als<br />
«Sandwichman» Werbe plakate und übernimmt<br />
Nachtschichten in der «Blick»-<br />
Druckerei (fünf Franken Stundenlohn).<br />
Nach einer kaufmännischen Lehre, Militär<br />
und einigen Anstellungen (Grossbank<br />
bis Bäckerei) verabschiedet er sich aus<br />
dem Erwerbsleben – und reist.<br />
Unterwegs lebt Walo von knappstem Budget<br />
und nimmt Gelegenheitsjobs an, etwa<br />
als Matrose, Erntehelfer in Neuseeland<br />
oder Seifenverkäufer in Thailand. Zeitweise<br />
malocht er in einer australischen<br />
Opalmine.<br />
Parallel beginnt Walo, Reportagen zu<br />
verkaufen. In Tagi-Magazin, Schweizer<br />
Illustrierte, Weltwoche, Annabelle u. a.<br />
berichtet er von seinen Trips. 1974 startet<br />
er mit Diavorträgen: «Globetrotter<br />
Walter Kamm: Abenteuer auf sieben<br />
Kontinenten». Walo gründet auch den<br />
«Globetrotter Club», wo er Traveller berät<br />
und broschierte Insider-Tipps herausgibt.<br />
Bald tritt er als Reiseveranstalter auf und<br />
führt auch selbst Touren, etwa durch Ladakh<br />
oder auf den Kilimandscharo.<br />
Der wirtschaftliche Durchbruch gelingt<br />
1976 mit dem Verkauf von Graumarkt-Flugtickets.<br />
Dann geht es steil bergauf. Der<br />
Globetrotte r Travel Service eröffnet laufend<br />
weitere Filialen und ist heute in Schweizer<br />
Städten allgegenwärtig.<br />
Im Lauf der Jahre gründen oder übernehmen<br />
Walo und seine Geschäftspartner zahlreiche<br />
weitere Firmen. Zur Holdingfirma<br />
Globetrotter Group AG zählen Globetrotter<br />
Travel Service, Globetrotter Tours, Globetrotter<br />
Club, Art of Travel, Bike Adventure<br />
Tours, Media Touristik, Nayak Reisen, das<br />
Onlineportal netflight.ch, Team Reisen,<br />
Wamo Globetrotter und neuerdings Moto-<br />
Dreams. Mit über 250 Millionen Franken<br />
Umsatz ist die Globetrotter Group derzeit<br />
der viertgrösste Reiseanbieter der Schweiz.<br />
Nachdem die Gruppe lange Jahre im Besitz<br />
Vom Tramp zum Multiunternehmer.<br />
von Walo Kamm und André Lüthi war,<br />
übernahm im Juli 2013 das Handelshaus<br />
Diethelm Keller 50 Prozent der Aktien.<br />
Zudem ist Walo Kamm stiller Teilhaber an<br />
weiteren Firmen, etwa auch der <strong>Transa</strong>.<br />
Seine Lieblingsfirma der letzten Jahre,<br />
sagt Walo, sei Explora Events.
MINIMALISTISCHES DESIGN<br />
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ARC’TERYX – Unser Ursprung: die raue Wildnis<br />
der Coast Mountains in Kanada. Unsere<br />
Verpfichtung: unermüdlich innovativ in der<br />
Entwicklung, präzise in der Verarbeitung.<br />
Unser Anspruch: beste Performance genau<br />
dann, wenn sie gebraucht wird.<br />
arcteryx.com/insulation
16<br />
Interview<br />
«Ein Neuseeland-Flug kostete statt 6000 nur noch 2900 Franken<br />
– und die Airlines zahlten mir gute Kommissionen.»<br />
mein Anliegen – und ist auch eine Grundlage des Erfolgs. Wenn wir<br />
Kunden zu Freunden machen, bleiben sie uns treu. Man verliert sie<br />
nicht ans Internet, nur weil die Reise dort 100 Franken billiger ist.<br />
Aber man muss sich ehrlich für die Leute interessieren, nicht nur<br />
stur ans Geschäft und die Effizienz denken. Auf Reisen kommt man<br />
mit Offenheit und Humor auch weiter. Reisen ist eine Lebensschule.<br />
Hat diese Schule dich auch persönlich verändert?<br />
Zum Glück. Als Jugendlicher war ich eher schüchtern, ein Einzelgänger<br />
mit sozialen Defiziten, isoliert aufgewachsen in Zürich-<br />
Katzense e. Meine Eltern waren niemals ausserhalb der Schweiz<br />
gewese n; der Vater ein Naturfreund und wortkarger Eigenbrötler,<br />
selbst ein Zeugnis voller Sechser unterschrieb er kommentarlos<br />
ohne jedes Lob. Die Mutter lag im Streit mit jedermann. Wir hatten<br />
kein Telefon, Radio oder Fernsehen. Natürlich wollte ich weg – und<br />
wissen, was da hinter Zürich in der Welt passiert. Fluchtgedanken<br />
und Neugierde haben sich gepaart. Auf Reisen wurde ich lockerer,<br />
buchstäblich weltoffener. Ich kam mit mir selbst und anderen Menschen<br />
immer besser klar. Später reiste ich auch gerne zu zweit; einige<br />
meiner Langzeitreisen habe ich mit der Freundin unternommen.<br />
Die Reiseerfahrung wird zur Geschäftsgrundlage.<br />
Dein «Gesamtkunstwerk», die Globetrotter Group, umfasst zehn<br />
Reisefirmen, die auch Städtetrips oder Motorradtouren anbieten.<br />
Immer mit der Philosophie des sanften Reisens?<br />
Es gibt eine klare Linie. Wir unterstützen nach wie vor individuelle<br />
Trips – mit GTS, Art of Travel oder Nayak Reisen. Wer lieber in einer<br />
Gruppe reist, kann Wüsten-, Kultur-, Polit-, Bahn- oder Fahrradreisen<br />
buchen. An den Ballermann fahren wir nicht. Als Baumeister<br />
der Gruppe kennen mein langjähriger Kompagnon André Lüthi und<br />
ich alle Details und können zu jeder Firma und Marke stehen. Sie<br />
sind führend beim Klimaschutzprojekt myclimate.org, machen bei<br />
der Stiftung Kinderschutz mit, bei Nagnepal, Ocean care und Pernova.<br />
Wir haben Programme mit Helvetas und arbeiten seit 34 Jahren<br />
mit dem Arbeitskreis Tourismus + Entwicklung zusammen. Und<br />
bezüglic h der Töff reisen würdest du staunen, wie viele Menschenund<br />
Naturfreunde unter den Harley-Fahrern zu finden sind.<br />
Lernt man beim Weltenbummeln also auch fürs Geschäftsleben?<br />
Absolut. Vor allem das Zugehen auf fremde Menschen. Wenn jemand<br />
ins Reisebüro kommt, ist er auch erst ein Fremder. Du solltest<br />
ihn kennenlernen, um ihn gut beraten zu können. Das war immer<br />
Hast du dich so lösen können von der heimatlichen Enge?<br />
Vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber ich bin allgemein im Leben<br />
nicht auf feste Strukturen und Bahnen angewiesen. In den Büchern<br />
von Max Frisch überlegt der Protagonist oft, wie sein Leben hätte<br />
anders verlaufen können. Er spielt mit den Lebensentwürfen – das<br />
mache ich ebenfalls, aber ich möchte viele davon auch leben. Und<br />
das gelingt beim Reisen. Vielleicht komme ich daher in den seltsamsten<br />
Jobs klar. Und mit den verschiedensten Menschen: Unter<br />
Backpackern, Bergsteigern oder Clochards bewege ich mich locker<br />
und normal, ebenso unter Politikern, Wirtschaftsbossen oder Filmstars.<br />
Ich schüttle auch gern mal einem Prominenten die Hand, von<br />
Joan Baez bis Gorbatschow. Irgendwo gibt es noch ein Foto, wo ich<br />
Jean-Paul Belmondo auf den Schultern trage.<br />
Bist du auch mal gescheitert?<br />
Natürlich. Ich habe Fehler gemacht, wurde von Geschäftspartnern<br />
hintergangen, einmal hat ein enger Mitarbeiter mein komplettes<br />
Geschäftskonzep t kopiert, meine Adresskartei gestohlen und<br />
heimlich einen eigenen Laden eröffnet. Das ganze Programm. Mit<br />
20 und 25 Jahren bin ich auch zweimal radikal ausgestiegen und<br />
quasi gescheitert – ich wollte Schriftsteller werden. Jeweils ein<br />
halbes Jahr lang habe ich es versucht, aber ich war damals ein bisschen<br />
zu jung, ohne Netzwerk. Jetzt kenne ich viele Leute, damals<br />
kaum jemande n. Doch ich brauchte wohl diese Lebenserfahrungen.<br />
Heute förderst du deinerseits junge Leute …<br />
Am liebsten solche, die noch grössere Träumer sind als ich – etwa<br />
Andi Hutter, der unsere gemeinsame Firma Explora Events betreibt.<br />
Als das 2005 anfing, ging es nicht ums Geld, sondern um die Leidenschaft<br />
für Abenteuer. Es war mühsam, bis es ins Laufen kam, >
Innovation and Quality<br />
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Die Portal-Serie der kalifornischen Firma Osprey: Das heisst im Klartext stilvoller Transport von Laptops und<br />
Tablets! Zudem bietet ein Teil der Packs aus dieser Linie dank dem einzigartigen “Port”-Fenster die Möglichkeit,<br />
die Tablets zu nutzen, ohne sie vom Rucksack bzw. der Tragtasche zu entfernen: ein grosses Plus an Sicherheit,<br />
Komfort und Freude beim Nutzen der wertvollen Geräte unterwegs!<br />
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SINCE 1978
18<br />
Interview<br />
«Nächsten Sommer will ich endlich wieder nach Zanskar, meinem<br />
‹Schicksalsland›, und dort mit Pferden zum Kloster Phuktal trekken.»<br />
aber heute ist Explora die Plattform für Reisevorträge überhaupt.<br />
Wir bringen Experten und Interessierte zusammen, das macht mir<br />
eine Riesenfreude. Dieses Jahr werde ich ausserdem Teile meines<br />
Vermögens in eine Globetrotter-Stiftung einbringen: «GloboVision».<br />
Warum GloboVision und nicht Walter-Kamm-Stiftung?<br />
Ich will mir kein Denkmal setzen, sondern der Gesellschaft etwas<br />
Sinnvolles zurückgeben – da sie mir trotz vieler Erschwernisse<br />
schlussendlich doch ermöglicht hat, diesen grossartigen Erfolg zu<br />
haben und ein sinnerfülltes Leben zu leben. Ich möchte sowohl<br />
Einzelpersone n als auch kleinere Organisationen unterstützen. Die<br />
ers ten Projekte sind aufgegleist; man wird bald mehr davon hören.<br />
Wie reist Walo Kamm heute?<br />
Seit ich vor fünf Jahren die Chefredaktion des Globetrotter-Magazins<br />
abgegeben habe, unternehme ich wieder öfter grosse Reisen,<br />
unter anderem jedes Jahr eine andere Route um die Welt. Noch immer<br />
liebe ich Überland-Routen wie von St. Petersburg nach Hongkong<br />
– via Sibirien, Mongolei und China. Oder von Cuzco in Peru<br />
nach Santiago de Chile, mit Cordillera de Vilcanota, Titicacasee, La<br />
Paz, Salar de Uyuni und Atacama-Wüste. Dieses Jahr konnte ich<br />
nach einer Knieoperation keine grossen Sprünge machen und habe<br />
schöne Ecken des Schweizerlandes angeschaut. Arbeit habe ich<br />
imme r noch reichlich, doch nehme ich es nun gemütlicher. Ich lese<br />
spirituell e Bücher, meditiere etwas und pflege Freundschaften.<br />
Aber ohne Reisen geht es nicht?<br />
Reisen ist mein Lebenselixier. Die Welt entdecken und Menschen<br />
kennenlernen ist das Schönste. Auch das Planen und die Vorfreude:<br />
Im Dezember geht’s wie jedes Jahr zur Ayurveda-Kur nach Sri Lanka.<br />
Davor besuche ich als «Vorspeise» immer eines der unruhigen<br />
Länder im Nahen Osten, hinterher als «Nachspeise» eines der<br />
ruhige n, buddhistischen Länder wie Laos, Burma oder Vietnam.<br />
Letzte Frage, nach all den Reisen: dein Lieblingsland?<br />
Die Himalajaregion mit Nepal, Indien, Bhutan, Tibet und Umgebung.<br />
Nächsten Sommer will ich endlich wieder nach Zanskar,<br />
meinem «Schicksalsland», und dort mit Pferden zum Kloster Phuktal<br />
trekken, wo ich schon 1975 sehr spezielle Erlebnisse hatte. Dort<br />
wird sich ein weiterer Kreis schliessen. <<br />
Walo, der Publizist und Mentor<br />
Walo Kamm ist Autodidakt in jeder Hinsicht.<br />
Die Eltern schicken den guten<br />
Schüler lieber zum Geldverdienen als auf<br />
höhere Schulen. Eine kaufmännische<br />
Lehre entpuppt sich als Ausbeutungsverhältnis<br />
ohne Lerneffekt. Kurzzeitig<br />
arbeite t er bei der Agentur Filmpress. Die<br />
Pressearbeit etwa beim Filmfestival<br />
Locarn o 1962 basiert aber eher auf<br />
wilde n Partys denn auf Journalismus.<br />
Walos Schlüssel zur geistigen Welt waren<br />
– und sind – Bücher. Schon in jungen<br />
Jahren liest er, was er bekommen kann.<br />
Hemingway, Jack London und Kerouac<br />
schicken ihn auf Reisen. Walo beschäftigt<br />
sich mit Journalismus und Fotografie<br />
– und veröffentlicht erste Reportagen.<br />
Auch literarische Ambitionen sind vorhanden,<br />
der Diogenes-Verlag bietet ein<br />
Buchprojekt an, doch Walo bleibt bei den<br />
besser bezahlten Essays und Reportagen.<br />
Ein späterer Versuch, als Schriftsteller<br />
Fuss zu fassen – 1967 verbringt Walo den<br />
Sommer im Literatenmekka Berzona TI,<br />
seine Nachbarn sind Max Frisch und Alfred<br />
Andersch –, scheitert am Reisefieber.<br />
Spirituelle Themen ziehen sich wie ein roter<br />
Faden durch Walos Leben. Er saugt Wissen<br />
über Kulte und Religionen auf, philosophiert<br />
mit den Menschen, 1967 und 1975<br />
trifft er den Dalai Lama in Privataudienz.<br />
Der Wettstreit von Chaos und Harmonie<br />
treibt Walo bis heute um; er ist überzeugt,<br />
dass die Probleme der Menschheit nur<br />
durch geistige Weiterentwicklung überwunden<br />
werden können.<br />
Mit dem Globetrotter-Magazin prägt Walo<br />
Kamm ab 1982 entscheidend das Verständnis<br />
der Schweizer für individuelles Reisen<br />
und sanften Tourismus. Lange ist er als<br />
Chefredaktor Spiritus rector, und bis heute<br />
bespricht er in jeder Ausgabe 16 Bücher.<br />
Und Walo liest noch mehr, bevorzugt spirituelle<br />
und wissenschaftliche Literatur von<br />
Prof. Hans-Peter Dürr und Rupert Sheldrake<br />
bis Deepak Chopra und Neale Walsch.<br />
Der reifer und wohlhabend gewordene Walo<br />
betätigt sich auch als Mentor und Förderer.<br />
Ausblick in eine spannende Zukunft.<br />
Früher gab er oft Quereinsteigern Jobchancen,<br />
sponserte junge Leute beim<br />
Reisen und betreute sie beim Schreiben<br />
von Reportagen oder ganzen Büchern.<br />
Heute reicht das Spektrum vom Business-Coaching<br />
für junge Unternehmer bis<br />
hin zur Gründung einer eigenen Stiftung.
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20<br />
Spezial<br />
Mehr Afrika geht nicht<br />
In 100 Tagen von Kairo nach Kapstadt – dies ist der Rahmen für die<br />
nächste OverlandReise von <strong>Transa</strong> und Globotrek. Aber nicht nur die<br />
Route, auch die Art der Reise verspricht ein einmaliges Erlebnis.<br />
Im August 2014 wird sich eine Gruppe von acht<br />
<strong>Transa</strong> Kunden auf den Weg längs durch Afrika<br />
machen. Mit einem komfortablen Truck reisen<br />
sie zusammen mit dem Schweizer Guide<br />
Christian Dinkel (siehe Interview) und dem<br />
Fahrer Markus Balsiger 100 Tage lang in<br />
Richtung Süden. Sie überqueren den Äquator,<br />
durchfahren Wüsten, Steppen, Gebirge und<br />
Wälder – Afrika pur auf der ganzen Strecke! Neben<br />
den landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten warten<br />
zahllose interessante Begegnungen mit den Einheimischen.<br />
Die Teilnehmer besuchen die Pyramiden am Nil, erkunden die<br />
Weisse Wüste und wandern im SämenNationalpark (Äthiopien).<br />
Sie erleben Afrika mit all seinen Facetten und begegnen –<br />
mit etwas Glück – Gorillas, Löwen, Nashörnern und Gazellen. Sie<br />
Luxor<br />
Victoriasee<br />
Kilimandscharo<br />
Okavangodelta<br />
Windhoek<br />
Kapstadt<br />
besteigen den zweithöchsten Berg<br />
Afrikas, den Mount Kenia, unternehmen<br />
eine Kanufahrt im Okavangodelta<br />
(Botswana), erklimmen Sanddünen<br />
in Namibia – und feiern nach<br />
100 Tagen im November 2014 die<br />
Ankunft am Kap der Guten Hoffnung. Die<br />
Mount<br />
Kenia Reise ist in zwei Etappen aufgeteilt, die man<br />
entweder einzeln oder zusammen buchen<br />
kann: Die ersten 50 Tage führen nach Kenia und<br />
zum Äquator. Ebenso lange dauert die zweite<br />
Etappe auf der südlichen Welthalbkugel von<br />
Kenia bis Kapstadt. Im Jahr 2015 wird eine andere<br />
Gruppe dann auf der gleichen Route die Rückreise<br />
antreten: in 100 Tagen von Kapstadt nach Kairo.<br />
Kairo<br />
Addis Abeba<br />
Kigali<br />
Lusaka
Spezial 21<br />
«Das wird die Reise deines Lebens!»<br />
Leserreise<br />
Fotos: Globotrek, Mungo1/Fotolia, Galyna Andrushko/Fotolia.<br />
Durch ganz Afrika mit Christian Dinkel: Der 43jährige Luzerner wird die<br />
OverlandReise leiten. Und je mehr man «Chregu» auf den Zahn fühlt,<br />
desto mehr macht er einem den Mund wässrig …<br />
Christian, wie kommst du<br />
dazu, diese aussergewöhnliche<br />
Reise führen zu dürfen?<br />
Nun, ich kenne Afrika sehr gut.<br />
Als ich 23 war, habe ich einen alten<br />
Land Rover gekauft, ihn ausgebaut, bin<br />
zwei Jahre später in Luzern gestartet und<br />
bis nach Kapstadt gefahren. Auf dieser<br />
Reise hat mich das Afrikafieber gepackt.<br />
36 der 54 Länder auf dem Kontinent habe<br />
ich bereits besucht. Jährlich verbringe ich<br />
immer mehrere Monate in Afrika, als Fotograf,<br />
als Mitarbeiter von Wasserprojekten<br />
und eben als Reiseleiter.<br />
Was fasziniert dich an dem Kontinent?<br />
In unseren Medien taucht Afrika meist in<br />
Zusammenhang mit Kriegen, Hungersnöten<br />
und Katastrophen auf, oder? Aber es<br />
ist so viel mehr als das. Diese Landschaften,<br />
die Tierwelt! Mich faszinieren aber am<br />
meisten die Menschen. Ihre Lebensfreude,<br />
ihre Mentalität. Da steht der Mensch<br />
im Mittelpunkt, nicht das Materielle. Afrikaner<br />
sind so hilfsbereit. Irgendwie finden<br />
sie immer eine Lösung, nur braucht es<br />
Zeit. Und wenn wir diese europäische<br />
Genauigkeit und Pünktlichkeit mal nicht<br />
ganz so ernst nehmen, kommen wir den<br />
Menschen dort auch wirklich nahe.<br />
Sprichst du afrikanische Sprachen?<br />
Mit Englisch und Französisch kommt man<br />
gut klar. Daneben gibt es in Afrika rund<br />
1000 lokale Sprachen, das wäre dann<br />
doch etwas zu viel. Ich versuche immer,<br />
ein paar wichtige Wörter und Sätze aus der<br />
Christian Dinkel in seinem Element.<br />
jeweiligen Region aufzuschnappen, weil es<br />
den Zugang zu den Menschen erleichtert.<br />
Hattest du die Idee zu dieser<br />
Jahrhundertreise?<br />
Nein, die Idee stammt von <strong>Transa</strong> – der<br />
Name leitet sich ja von <strong>Transa</strong>frika ab. Weil<br />
ich für Globotrek bereits die Kamerun<br />
Reise geführt habe, kamen sie auf mich zu<br />
und meinten: «Du kennst Afrika so gut, du<br />
kannst doch sicher eine tolle Route ausarbeiten.»<br />
Alle Länder, die an der Route<br />
liegen, habe ich mehrmals besucht. Aus<br />
diesen Erfahrungen heraus habe ich eine<br />
spannende und abwechslungsreiche Tour<br />
zusammengestellt. Nach dieser Reise<br />
kann man behaupten, man kennt Afrika.<br />
Dann sag uns bitte konkret deine drei<br />
Highlights der Tour!<br />
>
22 Spezial<br />
Fotos: Salparadis/Fotolia, Globotrek.<br />
haben ja das gleiche Interesse, sind ein<br />
Team, packen gemeinsam an. Meist sind<br />
es auch mehrere Generationen, was eine<br />
harmonische Gruppendynamik erzeugt.<br />
Leserreise<br />
Mehrere Generationen? Angesichts<br />
des Reisepreises glaube ich nicht,<br />
dass allzu viele Studenten mitfahren.<br />
Meinst du nicht, das wird eher eine<br />
nette Bankiersrunde?<br />
(lacht) Sicher, die Reise ist nicht billig.<br />
Aber wenn du dagegenrechnest, was<br />
man alles sieht und macht! Das<br />
wird ein einmaliges Erlebnis, vermutlich<br />
die Reise deines Lebens.<br />
Ausserdem hat man ja eine kleine<br />
Gruppe und zwei Begleiter.<br />
Der Mount Kenia (oben) ruft. Zebras hat’s viele, Zebrastreifen eher nicht.<br />
Mal angenommen, ich würde<br />
das Angebot annehmen, nur 50 Tage<br />
mitzufahren: Welche Hälfte empfiehlst du?<br />
Wenn du dich eher für Wüste und alte Kulturen<br />
interessierst, dann eher die erste<br />
Hälfte mit Ägypten, den Nubiern im Sudan<br />
und dem alten Christentum in Äthiopien.<br />
Wenn du eher afrikanisches Alltagsleben,<br />
wilde Tiere und satte Landschaften erleben<br />
willst, dann die zweite Hälfte.<br />
Nur drei? Also gut: Immer wieder faszinierend<br />
ist die Wüste. Nicht nur in Ägypten,<br />
auch im Sudan sehen wir Pyramiden, und<br />
zwar ohne Massentourismus. Ein zweites<br />
Highlight ist Tansania mit dem Tanganjika<br />
See. Dort fahren wir drei Tage mit der<br />
Fähre «Liemba», deren Bauteile 1914 von<br />
den Deutschen in 5000 Kisten dorthin<br />
gebracht wurden. Die «Liemba» legt nirgends<br />
an, sondern hupt einfach, und dann<br />
kommen die Menschen mit kleinen Booten<br />
rausgefahren. Auf dem See wird dann<br />
gehandelt, umgeladen, aus und eingestiegen<br />
– ein wundervolles Schauspiel. Das<br />
dritte Highlight ist für mich die Tierwelt,<br />
besonders in Sambia: Wir werden zu Fuss<br />
den NordluangwaNationalpark erkunden.<br />
Der ist sehr ursprünglich, nicht wie andere<br />
Reservate, die eher an einen Zoo erinnern.<br />
Die Reise startet im August. Ist es dann<br />
nicht extrem heiss in der Wüste?<br />
Sicher, Ägypten wird wahrscheinlich noch<br />
angenehm warm (lacht). Aber schon in<br />
Äthiopien wird’s kühler. Der Reisezeitraum<br />
ist so gewählt, dass wir nirgends in die<br />
Regenzeit geraten. Denn dann wäre das<br />
«Die Tierwelt in Sambia<br />
wird sicher einer der<br />
absoluten Höhepunkte.<br />
Wir erkunden zu Fuss<br />
einen Nationalpark.»<br />
Vorwärtskommen mühsam bis unmöglich.<br />
Und in Namibia durch die blühende Wüste<br />
zu fahren, im Frühling in Kapstadt anzukommen<br />
– das wird traumhaft.<br />
Wie anstrengend wird die Tour?<br />
Man sollte ein sportlicher Typ sein. Nicht<br />
nur das Klima beansprucht den Körper, wir<br />
haben ja auch Aktivitäten im Programm.<br />
Ich hätte ja Bedenken, mit sieben<br />
fremden Menschen so viel Zeit auf so<br />
engem Raum zu verbringen …<br />
Es gibt genügend Ruhetage, an denen man<br />
sich zurückziehen oder auf eigene Faust<br />
etwas unternehmen kann. Und aus meiner<br />
Erfahrung kann ich sagen, das Gruppenleben<br />
funktioniert meist sehr gut. Die Leute<br />
Die Teilnehmer müssen sich bewerben.<br />
Bist du dann an der Auswahl beteiligt?<br />
Ja, und danach werde ich die Leute<br />
persönlich treffen, um Fragen zu beantworten,<br />
Erwartungen abzugleichen und<br />
um zu sehen, ob es passt. Es ist ja auch für<br />
die Teilnehmer wichtig, zu erfahren, worauf<br />
sie sich einlassen, damit letztlich alle<br />
glücklich in Kapstadt ankommen.<br />
Die Route geht durch Länder wie den<br />
Sudan oder Ruanda. Wie sieht es mit<br />
der Sicherheit aus?<br />
Die Reiseroute ist so gewählt, dass wir in<br />
kein gefährliches Gebiet fahren. In diesem<br />
Zusammenhang ist es wichtig, gute Kontakte<br />
zu Menschen vor Ort zu haben, die<br />
einem eine fundierte Einschätzung der<br />
Lage geben. Ich kenne überall an der Route<br />
Leute, auf die wir uns verlassen können.<br />
Dein ultimativer Ausrüstungstipp für eine<br />
hunderttägige Afrikadurchquerung?<br />
Die Stirnlampe sollte stets griffbereit sein.<br />
Denn mit Stromausfällen muss man immer<br />
rechnen. Und wenn es in Afrika dunkel<br />
ist, dann ist es dunkel. Es gibt ja kaum<br />
Lichtverschmutzung.<br />
Spezial 23<br />
Kairo – Kapstadt: Reise und Bewerbung<br />
Teilnehmerzahl: 8 Personen<br />
Reisedaten Nord-Süd:<br />
100 Tage: 17.8.2014 – 24.11.2014<br />
1. Etappe: 17.8.2014 – 5.10.2014<br />
2. Etappe: 5.10.2014 – 24.11.2014<br />
Reisedaten Süd-Nord:<br />
100 Tage: 26.1.2015 – 5.5.2015<br />
1. Etappe: 26.1.2015 – 17.3.2015<br />
2. Etappe: 17.3.2015 – 5.5.2015<br />
Preis komplette Reise: CHF 29 000.–<br />
Preis für eine Etappe: CHF 15 500.–<br />
Im Preis inbegriffen (Liste nicht<br />
vollständig):<br />
• Alle Fahrten mit dem reiseeigenen<br />
Fahrzeug gemäss Programm.<br />
• Schifffahrten gemäss Programm.<br />
• Übernachtungen in teilweise<br />
einfachen Hotels und Gasthäusern,<br />
Übernachtungen in einfachen<br />
Berghütten während der Trekkings,<br />
Übernachtungen im Zweierzelt.<br />
• Vollpension während der ganzen<br />
Reise, keine Mahlzeiten während<br />
der Schifffahrten.<br />
• Bewilligungen und Eintritte gemäss<br />
Programm.<br />
• Visa für alle relevanten Länder.<br />
• Schweizer Reiseleitung und Schweizer<br />
Fahrer (lokale Begleitmannschaft<br />
und Führer bei Trekkings und bei der<br />
Velotour).<br />
Nicht inbegriffen (Liste nicht<br />
vollständig):<br />
• Flug Schweiz – Kairo / Kapstadt –<br />
Schweiz.<br />
• Aktivitäten und Eintritte, die nicht<br />
im Programm erwähnt sind.<br />
So bist du dabei<br />
Ist Afrika schon lange dein<br />
Reisetraum? Und kannst du<br />
die folgenden Punkte mit Ja<br />
beantworten?<br />
• Ich liebe das Campen unter<br />
dem 1000-Sterne-Himmelszelt<br />
und das Leben weit weg<br />
von der Zivilisation.<br />
• Mithilfe beim täglichen<br />
Aufbau des Camps, beim Einkaufen<br />
und Kochen ist für mich eine Selbstverständlichkeit.<br />
• Ich bin offen für andere Kulturen und<br />
Essgewohnheiten.<br />
• Ich bin reise- und gruppenerfahren.<br />
• Ich bin fexibel und geduldig, auch<br />
wenn einmal nicht alles so läuft wie<br />
geplant.<br />
Dann bewirb dich und sichere dir einen<br />
der wenigen Plätze. Schreibe uns,<br />
Das Reisegefährt.<br />
warum gerade du die richtige Person<br />
für diese Reise bist (max. 1 A4-Seite),<br />
und schick die Bewerbung bis 13. November<br />
2013 an Globotrek, Stichwort<br />
«<strong>Transa</strong> Overland», Neuengasse 30,<br />
Postfach 7722, 3001 Bern. Oder per<br />
E-Mail mit dem Betreff «<strong>Transa</strong>-Overland»<br />
an info@globotreck.ch.<br />
Mit etwas Glück bist du Teilnehmer der<br />
TransAfrika-Reise Nord-Süd 2014 oder<br />
Süd-Nord 2015.<br />
Weitere Infos wie etwa das taggenaue Programm mit allen Aktivitäten und Attraktionen fndest du auf www.globotrek.ch/reisen/transa.<br />
Holly Merriman, Sports<br />
Marketing Coordinator, and<br />
Jonathan Thesenga, Global<br />
Sports Marketing Manager<br />
Taylor Canyon, UT<br />
Photographer: Keith Ladzinski
24<br />
aktuell<br />
Aktuell<br />
Herbst 2013<br />
filialen zürich und basel<br />
Auf die Plätze, fertig, platsch!<br />
Der Herbst ist eine triste Jahreszeit?<br />
Nicht bei <strong>Transa</strong>! Denn dort gibt’s<br />
das grosse Pfützenspringen mitsamt<br />
Test von Kinder-Regenbekleidung.<br />
Im September werden der Flagship-Store<br />
von <strong>Transa</strong> in Zürich und die Filiale in<br />
Basel zum Schauplatz eines spritzigen<br />
Wettbewerbs: Dann dürfen Kinder auf<br />
eigens gebauten Pfützenparcours nach<br />
Herzenslust planschen, hüpfen und stapfen,<br />
dass es nur so spritzt. Mama und Papa<br />
sind ebenfalls gefragt: Sie sollen auf den<br />
Auslöser drücken, denn das schönste<br />
Pfützenfoto wird prämiert.<br />
Alle Platschmeister und Regenkobolde<br />
sollten natürlich in wasserfesten Hosen,<br />
Jacken und Schuhen antreten. Entsprechende<br />
Ausrüstung bieten die Filialen von<br />
<strong>Transa</strong> – während dieser beiden Anlässe<br />
gibt es zehnfache <strong>Transa</strong>Punkte auf das<br />
gesamte Kindersortiment! Es besteht beim<br />
Pfützenspringen aber auch die Möglichkeit,<br />
Kinder-Regenbekleidung des schwedischen<br />
Herstellers Didriksons sowie<br />
Gummistiefel von Stonz zu testen. Gleichzeitig<br />
führt ein Experte an der Fjällräven-<br />
Wachsstation vor, wie man Trekkingbekleidung<br />
eigenhändig wetterfest machen kann.<br />
im inneren des flagship-stores an der europaallee können Gross und Klein<br />
Gold waschen, wie hier die abenteurerfamilie blum (siehe auch s. 56).<br />
Erschöpft vom vielen Pfützenplanschen?<br />
Dann verleiht ein kleiner Snack den Kindern<br />
wieder Sprungkraft.<br />
Am Samstag, den 14. September, (10 – 18<br />
Uhr) steigt das Pfützenspringen vor dem<br />
Zürcher Flagship-Store an der Europaallee,<br />
eine Woche drauf, am 21. September,<br />
(10 – 17 Uhr) vor der Filiale Basel. Die<br />
Veranstaltung ist kostenlos und findet<br />
natürlich bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung<br />
ist nicht erforderlich. Mehr Infos<br />
unter www.transa.ch/de/events.<br />
Und nicht vergessen, liebe Eltern: Legt im<br />
Hausgang schon mal die Zeitungen aus;<br />
denn wenn <strong>Transa</strong> zum Pfützenspringen<br />
ruft, bleibt kein Kinderstiefel trocken …
Pfützen ziehen Kinder magisch an. bei <strong>Transa</strong> dürfen sie nach herzenslust planschen.<br />
aktuell 25
26<br />
aktuell<br />
neues VOn der Galerie<br />
Esel auf dem Jakobsweg<br />
Der grösste Reisebuchladen der Schweiz thront auf der Galerie des Flagship-Stores<br />
von <strong>Transa</strong>. Von hier oben kommentiert Bruce Livingroom* das literarische und<br />
weltliche Geschehen. Diesmal: die Komik des Pilgerns und die Qualen des Sommers.<br />
Einem verheissungsvollen Anfang zum Trotz liess es sich nicht<br />
vermeiden: Der Sommer brach auch dieses Jahr wieder unbarmherzig<br />
über das Land herein. Gäbe es ein Rückgaberecht auf den<br />
Geburtsort, ich würde von diesem Recht ungeniert Gebrauch<br />
machen. «Gemässigte Breiten» stand im Katalog. Und wir sind<br />
uns wohl einig: Wenn die Aussentemperatur dazu geeignet ist, das<br />
Eis in meinem Mojito unter Umgehung des Aggregatszustands<br />
«Wasser» direkt in Dampf zu verwandeln, dann kann von Mässigung<br />
keine Rede mehr sein.<br />
Solcherlei ging mir durch den Kopf, während ich in der Hängematte<br />
lag und besagtem Mojito zuschaute, wie er in die Atmosphäre<br />
verdampfte. Trotz tunlichster<br />
Vermeidung sämtlicher Bewegung lief mir<br />
der Schweiss in Strömen über die Haut.<br />
Hatte vielleicht auch damit zu tun, dass<br />
ich mich gerade auf einer Pilgerreise nach<br />
Santiago de Compostela befand. Natürlich<br />
nicht persönlich, sondern Second Hand,<br />
quasi. Übertreiben wollen wir ja nicht.<br />
Der Brite Tim Moore entschliesst sich, den Camino de Compostela<br />
selbst abzuwandern. Als erklärte Couch Potato und somit Bruder<br />
in meinem Geiste empfindet er es als völlig indiskutabel, einen<br />
mannshohen Rucksack während 800 Kilometern selbst zu tragen.<br />
Zum Glück erlaubt das Pilger-Reglement, dass einen Esel als<br />
Packtiere auf der Reise begleiten. Natürlich hat Moore weder vom<br />
Pilgern noch von Eseln eine Ahnung – konkret hat er Angst vor<br />
allen Tieren, die grösser sind als Katzen, und weiss von der Bibel<br />
ungefähr soviel, wie es braucht, um den Film «Das Omen» in den<br />
Grundzügen zu verstehen. Trotzdem fährt er nach Absolvierung<br />
eines Eselpflege-Seminars in die französischen Pyrenäen, um<br />
dort seinen künftigen Begleiter Shinto zu kaufen und mit ihm die<br />
mystische Reise gen Spanien anzutreten.<br />
Shinto ist ein grauenvoller<br />
Packesel, und Moore ist<br />
– nun ja, Brite eben.<br />
Um es kurz zu machen: Shinto ist ein grauenhaft schlechter<br />
Packesel mit einer immanenten Furcht vor Brücken (was lange<br />
Umwege zur Folge hat), und Moore ist – nun ja, Brite eben.<br />
Aus gerüstet mit einem Pilgerführer aus dem 12. Jahrhundert und<br />
ein paar Esel-Tipps des «Schatzinsel»-Autors Robert Louis<br />
Stevenson, aber bar jeglicher Spanisch-Kenntnisse macht sich<br />
das Duo auf, die vermeintlichen Gebeine des Sankt Jakob zu<br />
besuchen. Wobei der zweibeinige Esel deutlich motivierter ist.<br />
Das Schöne an Moores Buch ist, dass man die finale Einsicht (das<br />
Pilgern versetzt uns in eine althergebrachte Lebensweise) sowie<br />
die Freuden der komischen Szenen und Personen für einen<br />
bescheidenen Obulus erwerben kann,<br />
ohne all die Mühsale auf sich nehmen zu<br />
müssen. Dasselbe gilt für das Magazin<br />
«Reportagen», in dessen aktueller Ausgabe<br />
wir einerseits von einem spanischen<br />
Universitätsabsolventen lesen, der sich als<br />
Schokoriegel verkleiden muss, um sich ein<br />
mickriges Einkommen zu sichern. Andererseits<br />
lesen wir da, dass es in Sibirien ein Dorf gibt, wo man<br />
noch immer wie zu Zeiten der UdSSR lebt. So oder so: Von gemässigten<br />
Breiten können wir weder bei Spanien noch bei Sibirien<br />
sprechen. Und wenn es auch bestimmt einen Esel geben mag, der<br />
sich mit dem Gedanken trägt, von Sibirien nach Spanien zu wandern:<br />
Der hier in der Hängematte wird es bestimmt nicht sein.<br />
Das Mojito-Glas ist leer, und das verbliebene Resteis kühlt meine<br />
Wampe nur noch unzureichend. Nachschub wäre im Tiefkühler.<br />
Wäre. Ja, auch hier gibt es Leute, die echte Probleme haben.<br />
* Bruce Livingroom ist der Bücherwurm von <strong>Transa</strong> –<br />
ein untypischer Gast im Flagship-Store, denn «raus, aber richtig»<br />
kennt er eigentlich nur aus Büchern …<br />
<<br />
dem bücherhimmel so nah<br />
Die Kunden von <strong>Transa</strong> erhalten das Magazin<br />
«Reportagen» kostenlos (sonst CHF 20.–) via<br />
www.transa.ch/reportagen. Und im Bookstore<br />
von <strong>Transa</strong> auf der Galerie des Zürcher Flagship-<br />
Stores stehen auf 170 Quadratmetern rund<br />
5000 Titel aus dem Bereich Outdoor und Reise<br />
parat. Zum Beispiel auch Tim Moores Taschenbuch<br />
«Zwei Esel auf dem Jakobsweg» (CHF 16,90)<br />
aus dem Piper-Verlag.
aktuell 27<br />
iPad-aPP<br />
<strong>Transa</strong> aufs Tablet<br />
das<br />
handbuch<br />
und das<br />
Kundenmagazin<br />
auf dem<br />
iPad.<br />
Die kostenlose App beinhaltet das<br />
Handbuch und auch 4-Seasons.ch<br />
– für noch bequemeres Shoppen<br />
und Schmökern …<br />
Durch das komplette Handbuch blättern,<br />
Artikel über das Verzeichnis oder über<br />
Stichwörter suchen, über jedes Produkt<br />
direkt in den Webshop von <strong>Transa</strong> gelangen,<br />
um es zu bestellen – diese Möglichkeiten<br />
bietet das interaktive Handbuch<br />
von <strong>Transa</strong> auf der hauseigenen iPad-App.<br />
Natürlich enthält sie auch die Seiten mit<br />
den vielen Tipps und Tricks zu Anwendung<br />
und Pflege, ausserdem die Markenporträts<br />
und die Übersichtstabellen, die Kunden<br />
von <strong>Transa</strong> am Handbuch so sehr schätzen.<br />
Die iPad-App bietet überdies die Möglichkeit,<br />
alle bisherigen Ausgaben des Kundenmagazins<br />
4-Seasons.ch zu lesen. Ein<br />
übersichtliches Inhaltsverzeichnis führt<br />
direkt zu sämtlichen Rubriken. Eine Stichwortsuche<br />
ist ebenfalls möglich.<br />
Die iPad-App von <strong>Transa</strong> gibt’s kostenlos<br />
im iTunes-Store.<br />
<<br />
Nichts wie hin<br />
<strong>Transa</strong> und ihre Partner bieten<br />
eine Menge Programm.<br />
Hier eine Vorschau auf die<br />
nächsten Anlässe.<br />
FILM AB IM SIHLWALD<br />
Freiluftkino bei jedem Wetter, das gibt<br />
es (auch dank der Partnerin <strong>Transa</strong>) seit<br />
15 Jahren im Wildnispark Zürich. Im<br />
überdachten Pavillon steht dem Filmvergnügen<br />
im Sihlwald nichts im Weg.<br />
Vom 30. August bis 8. September listet<br />
das Programm zwölf Filme, von «More<br />
than Honey» über «Life of Pi» bis hin zu<br />
Kinderfilmen. Das komplette Programm:<br />
www.wildnispark.ch/erleben-sie-etwas/<br />
sihlwaldkino. Kartenvorverkauf (CHF 15.–/<br />
Kinder 10.–) bei <strong>Transa</strong> an der Europaallee.<br />
SO TÖNT DER HIMALAJA<br />
Nepalesische und Schweizer Musiker<br />
spielen gemeinsam für Kinder in Kathmandu<br />
– Konzerte der Rudra-Band und<br />
ihrer Gäste sind ebenso genuss- wie hilfreich.<br />
Der Erlös geht an Musikprojekte<br />
im Himalajastaat. Derzeit läuft die<br />
Rudra-Tour 2013 durch die Schweiz.<br />
Die verbleibenden Auftritte: 28. August Bern,<br />
30. August Thun, 31. August Olivone, 1. September<br />
Roveredo Capriasca. Alle Infos, auch zu<br />
Tickets: www.imagine-rainbow.ch.<br />
VeransTalTunGen<br />
regensicher: der Kino-Pavillon im sihlwald.<br />
IN FÜNF FOLGEN UM DEN ÄQUATOR<br />
Eine Richterin, die mit ihrem Schiff Gerechtigkeit<br />
in Amazonas-Dörfer bringt;<br />
eine Jetset-Lady aus Singapur, die das<br />
Selbstbewusstsein Asiens repräsentiert.<br />
Mit fünf solchen Porträts unternimmt<br />
die Dok-Serie «Der Äquator» eine bewegende<br />
Reise rund um den Globus.<br />
Die jeweils 42 Minuten dauernden Filme laufen<br />
bis 20. September freitags um 21 Uhr auf SRF 1.<br />
JETZT SCHON AN LAWINEN DENKEN!<br />
Ehe man sich’s versieht, sind die Lawinenabende<br />
von <strong>Transa</strong> wieder ausgebucht.<br />
Daher am besten jetzt anmelden<br />
unter www.transa.ch/lawineninfo. Innert<br />
zwei Stunden gibt es die wichtigsten Infos<br />
zum Lawinenbulletin, zu Risikomanagement,<br />
zu Rettung und Ausrüstung.<br />
Zehn Termine in fünf Städten. Los geht’s am<br />
27. November in Zürich.<br />
SO KOMMST DU AUF TOUREN<br />
Die Bergschule Höhenfieber bietet ab<br />
9. Dezember 19 Ausbildungswochen für<br />
angehende Skibergsteiger und Freerider<br />
in Andermatt. In fünf Tagen lernen die<br />
Backcountry-Novizen die Grundlagen<br />
für einfache und mittelschwere Touren,<br />
vom Material-Know-how über Lawinenkunde<br />
bis hin zu Abfahrtstechnik.<br />
Infos und Buchung: www.hoehenfieber.ch.
28<br />
aktuell<br />
wer haT’s erfunden?<br />
Thermos<br />
statt Dewar<br />
Outdoorjacken oder Reiseführer<br />
sind heute selbstverständlich. Aber<br />
wer hat’s erfunden? 4-Seasons.ch<br />
forscht nach den Ursprüngen der<br />
Reisekultur. Folge 3: Isolierflaschen.<br />
Wäre die Welt gerecht, würde die Thermoskanne<br />
«Dewar-Flasche» heissen. Der Schotte<br />
James Dewar (1842 – 1923) machte als<br />
Cambridge-Professor für experimentelle<br />
Physik zahlreiche Erfindungen und stellte<br />
als Erster Wasserstoff in Flüssigform her.<br />
Für seine Experimente entwickelte er auch<br />
das «Dewar-Gefäss», das eingefüllte Stoffe<br />
so isoliert, dass deren Temperatur lange<br />
erhalten bleibt. Der Trick: Eine Doppelwandkonstruktion<br />
aus Edelstahl oder verspiegeltem<br />
Glas mit Vakuum dazwischen<br />
minimiert die Wärmeübertragung durch<br />
Wärmeleitung, Wärmestrahlung oder Konvektion.<br />
Allerdings kam Dewar nie auf die<br />
Idee, seine Laborflaschen zu vermarkten.<br />
Anders die deutschen Glasbläser Reinhold<br />
Burger und Albert Aschenbrenner: 1904<br />
patentierten sie eine Vakuumflasche nach<br />
Dewars Idee für den Alltagsgebrauch. In<br />
einem Wettbewerb wurde ein Name gesucht,<br />
der Vorschlag «Thermos» gewann<br />
(vom griechischen Adjektiv für warm:<br />
thermós). Später kaufte der Amerikaner<br />
William B. Walker das Patent und stellte in<br />
Brooklyn Isolierflaschen her, die bald<br />
populär wurden – bei Picknicks ebenso wie<br />
bei Expeditionen. So nahm Shackleton sie<br />
1907 mit zum Südpol. Heute sind Isolierflaschen<br />
bei Outdoor-Touren aller Art<br />
Standard.<br />
Und James Dewar? Der wurde mehrfach<br />
für den Nobelpreis vorgeschlagen, bekam<br />
ihn aber nie. Mit dem nächsten Schluck<br />
aus unserer Isolierflasche sollten wir auf<br />
ihn anstossen! Johan Lambrechts <<br />
Illustration: Franz Scholz<br />
GlObeTrOTTer-fesTiVal<br />
Zwei Tage Reiselust<br />
Es schmerzt nicht, es lässt sich<br />
einfach heilen, und bei diesem<br />
Festival kann man es sogar richtig<br />
geniessen: das Fernweh.<br />
der bärenforscher david bittner ist einer der Vortragenden.<br />
Am 19. und 20. Oktober steigt im Berner<br />
Kursaal die Neuauflage des beliebten<br />
Globetrotter Fernwehfestivals. Auf dem<br />
Programm stehen die besten Explora-Livevorträge.<br />
Ausserdem Expertengespräche<br />
und Talks rund ums Thema Reisen,<br />
Fotoworkshops, Kulinarik aus aller Welt<br />
und vieles mehr. Das komplette Programm<br />
online: www.fernwehfestival.ch. Dort gibt<br />
es auch Tickets für die Livevorträge, der<br />
Eintritt zum Rahmenprogramm ist frei.
Die Shield Rucksäcke<br />
von BACH besitzen ein<br />
optimal hinterlüftetes,<br />
super bequemes<br />
Rückensystem, eine<br />
clevere diagonale<br />
Bodenfachunterteilung,<br />
die erste Schulterträgertasche,<br />
die sich<br />
dem Inhalt und der<br />
Schulterrundung<br />
anpasst und viele<br />
Details mehr, die<br />
unterwegs nützlich sind.<br />
www.bachpacks.com<br />
Photo:<br />
Christoph Michel
30<br />
aktuell<br />
OuTleTs<br />
Sparen, aber richtig<br />
Gute Ausrüstung kann ja so<br />
preiswert sein! Vor allem in den<br />
beiden Outlets von <strong>Transa</strong>.<br />
4-Seasons.ch klärt die wichtigsten<br />
Fragen für Schnäppchenjäger.<br />
Wie gross sind die beiden <strong>Transa</strong> Outlets?<br />
Nach der Eröffnung des Flagship-Stores<br />
hat <strong>Transa</strong> seine Zürcher Sonderangebote<br />
zusammengeführt, und zwar in der ehemaligen<br />
Filiale in der Josefstrasse. Dort finden<br />
die Kunden auf 800 Quadratmetern über<br />
zwei Etagen Outdoor- und Reiseausrüstung<br />
zu reduzierten Preisen. Zum Vergleich: Das<br />
ehemalige Outlet an der Weinbergstrasse<br />
hatte nur 150 Quadratmeter. Das Berner<br />
Outlet kommt auf 200 Quadratmeter.<br />
Liegen die Outlets in der Peripherie?<br />
Im Gegenteil: Das Zürcher und das Berner<br />
Outlet sind innert weniger Gehminuten<br />
vom jeweiligen Hauptbahnhof erreichbar.<br />
Handelt es sich um B-Ware?<br />
Nein, sondern um qualitativ einwandfreie<br />
Restware aus den sechs Filialen von <strong>Transa</strong>.<br />
Sämtliche wichtigen Outdoormarken sind<br />
vertreten. Hinzu kommen Musterkollektionen<br />
bekannter Hersteller wie Arc’teryx,<br />
Marmot, The North Face, Icebreaker und<br />
viele mehr. Das sind vollwertige Produkte,<br />
die nicht in Serienproduktion gegangen<br />
sind. «Deshalb kann man in den Outlets individuelle<br />
und exklusive Stücke ergattern,<br />
die es sonst nirgends zu kaufen gibt», sagt<br />
Thomas Schraner, Leiter der Outlets.<br />
Welche Warengruppen gibt es dort?<br />
Beide Outlets bilden einen Grossteil des<br />
Sortiments von <strong>Transa</strong> ab. «Unser Schwerpunkt<br />
liegt mehrheitlich in der Bekleidung»,<br />
sagt Thomas. «Du findest jedoch<br />
ebenso Rucksäcke, Schlafsäcke, Schuhe,<br />
Bikezubehör, Campingutensilien – und<br />
nicht zu vergessen: die Kindersachen.»<br />
Hängen in den Outlets nur Ladenhüter?<br />
«Keineswegs!», sagt Thomas. «Vor allem<br />
Bekleidung ist oft schon nach einer einzigen<br />
Saison überholt, weil sich Farben<br />
Günstige Preise günstig gelegen: das<br />
Outlet in der zürcher Josefstrasse.<br />
Auch in den Outlets<br />
wird gute Beratung<br />
grossgeschrieben.<br />
oder Schnitte ändern. Die übrig gebliebenen<br />
Exemplare gehen dann in die Outlets.»<br />
Ist die Ware saisonal anders gestrickt?<br />
Bevor Restware in die Outlets wandert, lagert<br />
<strong>Transa</strong> sie meist ein halbes Jahr. Man<br />
findet also auch in den Outlets vor allem<br />
Thomas schraner, leiter der Outlets,<br />
mit Mitarbeiterinnen.<br />
Ware für die aktuelle und die bevorstehende<br />
Jahreszeit. «Etwa ein Viertel unseres<br />
Sortiments ist aber entgegengesetzt saisonal»,<br />
sagt Thomas. «Wer etwa im Herbst<br />
eine leichte Hose für seine Südafrikareise<br />
sucht, wird bei uns fündig.»<br />
Gibt es in den Outlets sämtliche Grössen?<br />
Dazu sagt Thomas: «Wenn wir sehen, dass<br />
in einigen Grössen Engpässe entstehen,<br />
versuchen wir auf dem Markt frühzeitig<br />
Ersatzprodukte zu organisieren, damit wir<br />
für alle Kunden attraktiv sind.»
aktuell 31<br />
Wie hoch ist das Sparpotenzial?<br />
«Im Durchschnitt liegen die Preise etwa<br />
30 bis 50 Prozent unter den regulären»,<br />
sagt Thomas. «Manche Schnäppchen sind<br />
sogar um bis zu 70 Prozent reduziert.»<br />
Darf ich in den Outlets gute und<br />
ausführliche Beratung erwarten?<br />
«Bei uns ist es keineswegs so, dass der<br />
einzige Mitarbeiter hinter der Kasse steht»,<br />
sagt Thomas. Vielmehr hat das Zürcher<br />
Outlet zehn Mitarbeiter und sein Berner<br />
Pendant fünf. «Das sind ebenso gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter wie in den anderen<br />
Filialen. Allerdings eher Allrounder und<br />
nicht so sehr Spezialisten in einem eng<br />
begrenzten Bereich.»<br />
Kann ich Produkte in den<br />
Outlets an- und ausprobieren?<br />
Ankleidekabinen und Spiegel stehen in<br />
aus reichender Zahl zur Verfügung. Thomas:<br />
«Das Ausprobieren stufen wir als besonders<br />
wichtig ein und heben uns dadurch von<br />
anderen Outlets ab. Du kannst dir dabei so<br />
viel Zeit nehmen, wie du willst.» Im<br />
Zürcher Outlet gibt es sogar einen Testparcours<br />
für Schuhe. Ebenso wichtig: die<br />
Atmosphäre im Laden, die so gar nichts von<br />
Discounter-Nüchternheit hat; stattdessen<br />
ansprechende Warenpräsentation und<br />
liebevolle Deko, damit sich die Kunden<br />
auch in den Outlets wohlfühlen.<br />
<<br />
hier geht’s lang<br />
<strong>Transa</strong> Zürich Outlet<br />
Josefstrasse 59<br />
8005 Zürich<br />
Telefon: 08 48 08 48 11<br />
E-Mail:<br />
services@transa.ch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – Fr. 10 – 19 Uhr,<br />
Sa. 9 – 17 Uhr.<br />
<strong>Transa</strong> Bern Outlet<br />
Monbijoustrasse 14<br />
3011 Bern<br />
Telefon: 08 48 08 48 11<br />
E-Mail:<br />
services@transa.ch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – Fr. 12 – 18.30 Uhr,<br />
Do. 12 – 20 Uhr,<br />
Sa. 10 –16 Uhr.<br />
Infos zu den Outlets und aktuellen Schnäppchen im Netz: www.transa.ch/de/outlet.<br />
JeTzT bewerben<br />
<strong>Transa</strong> sucht dich!<br />
Ab August 2014 sind wieder<br />
freie Lehrstellen zu vergeben:<br />
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Schlägt dein Herz für die Natur, Abenteuer<br />
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der Beratung? Eine Lehrstelle bei <strong>Transa</strong><br />
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Hobbys mit dem Job zu verbinden! <strong>Transa</strong><br />
bietet die dreijährige Lehre zur/zum<br />
Detailhandelsfachfrau/-mann Sportartikel,<br />
Schwerpunkt Beratung, in verschiedenen<br />
Filialen an. Während deiner<br />
Ausbildung erhältst du nebst der Fachausbildung<br />
einen Einblick in die<br />
Adminis tration. Zudem kannst du<br />
Produkte in Lehrlingslagern oder an den<br />
«Raus Events» testen. Weitere Infos<br />
sowie die Kontaktdaten findest du ab<br />
September auf www.transa.ch/jobs. Wir<br />
freuen uns auf deine Bewerbung! <<br />
EXPED – EXPEDITION EQUIPMENT<br />
DOWNMAT UL 7<br />
Zurück<br />
Antworten<br />
Von: Norbert Blank<br />
An: info@exped.com<br />
Betreff: DOWNMAT UL 7<br />
Hallo Exped-Team<br />
Diesmal wurden wir und das ganze Exped-Equipment aufs Höchste gefordert. Unser Sikkim-<br />
Trekking führte uns im Grenzgebiet zwischen Indien und Nepal aus den tropischen Wäldern hinauf<br />
in eisige Höhen. Alles musste auf dem Rücken mitgeschleppt werden. Begeistert hat uns eure neue<br />
DownMat UL 7: sie bietet perfekte Isolation und dank ihrer Dicke wohligen Schlafkomfort. Und dann<br />
dieses minimale Gewicht und Packmass - einfach unschlagbar!<br />
Namaste Himalaya!<br />
Norbert Blank<br />
OPINION #113<br />
Mehr über Produkte und Meinungen auf www.exped.com
32<br />
aktuell<br />
enGaGierT<br />
neuer nachhalTiGKeiTsberichT<br />
1700 Paar Schuhe<br />
für Nepal …<br />
… und acht weitere Fakten,<br />
wie <strong>Transa</strong> die Welt ein kleines<br />
Stückchen besser machen will.<br />
Zum zweiten Mal hat <strong>Transa</strong> ihre sozialen<br />
und ökologischen Projekte, Erfolge und<br />
Ziele in einem Nachhaltigkeitsbericht<br />
zusammengefasst, nachzulesen auf<br />
www.transa.ch/nachhaltigkeit. Hier das<br />
Wichtigste in Kürze:<br />
• Seit 2012 setzt <strong>Transa</strong> ein Konzept<br />
um, das die Lebensdauer der Produkte<br />
verlängert. Und zwar in fünf<br />
aufeinander aufbauenden Schritten:<br />
«Care», also Pflegetipps und<br />
Wasch service; «Repair» im Reparaturcenter;<br />
«Re-Wear» in Form<br />
von Kleiderspenden für die Winterhilfe;<br />
«Re-Use» durch Cyclodos-Produkte<br />
wie Brillenetuis<br />
aus ausgedienten Zelten oder Jacken;<br />
und schliesslich «Recycle»: Über die Organisation<br />
I:CO wird das gesammelte<br />
Material für neue Produkte wiederverwertet.<br />
Kunden und Kundinnen, die ihre<br />
ausgediente Kleidung und Ausrüstung<br />
zurück in den Laden bringen, erhalten<br />
einen Einkaufsgutschein (CHF 10.–).<br />
• Im April riefen <strong>Transa</strong> und Globotrek zur<br />
Aktion «1000 Paar Schuhe für Nepal»<br />
auf. Allein bei der Sammlung in Luzern<br />
kamen 1700 Paar zusammen, die an<br />
Träger und Guides im Himalaja gehen.<br />
• Beim Klimaschutz arbeitet <strong>Transa</strong> daran,<br />
die von ihr verursachten Emissionen zu<br />
erfassen und dann zu reduzieren oder zu<br />
kompensieren. So werden seit 2006<br />
alle Geschäfts flüge über «myclimate»<br />
ausgeglichen. Seit 2009 erfolgt der<br />
Versand der Webshop-Pakete und<br />
Briefpost klimaneutral über das Postprojekt<br />
«pro clima». Auch der Druck von<br />
4-Seasons.ch ist klimaneutral: Für jede<br />
Ausgabe pflanzt «Print&Forest» in Paraguay<br />
um die 100 Bäume.<br />
2012 / 2013<br />
NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />
er ist in ganzer länge<br />
im internet einzusehen.<br />
• Um Ressourcen zu schonen und Müll zu<br />
vermeiden, bietet <strong>Transa</strong> Einkaufstaschen<br />
aus Recyclingplastik an. Sie<br />
haben eine bessere Ökobilanz als Papieroder<br />
Stofftaschen. Egal welche Art von<br />
Tasche: Am ökologischsten ist es immer,<br />
eine Tragtasche mehrfach zu verwenden.<br />
• <strong>Transa</strong> pflegt teils langjährige Partnerschaften<br />
zu Organisationen, die sich für<br />
Die internationale Fair Wear Foundation<br />
(FWF) bemüht sich darum,<br />
die Arbeitsbedingungen in der<br />
Bekleidungsindustrie zu verbessern. Dabei geht sie<br />
auch Partnerschaften mit Handelsunternehmen ein.<br />
Deren Aufgaben: Produkte zu verkaufen, die nach<br />
den FWF-Standards gefertigt wurden, Lieferanten<br />
zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen<br />
soziale und ökologische Anliegen im<br />
Reise- und Outdoor bereich einsetzen. So<br />
unterstützt <strong>Transa</strong> Schweizer Initiativen<br />
wie «Fair unterwegs» oder «Schweizer<br />
Wanderwege».<br />
• Im europäischen Kontext ist <strong>Transa</strong> unter<br />
anderem Mitglied der Nachhaltigkeits-<br />
Arbeitsgruppe des Branchenverbands<br />
European Outdoor Group.<br />
• <strong>Transa</strong> bemüht sich weiterhin,<br />
ihren Beitrag zu besseren Arbeitsbedingungen<br />
in der Zulieferkette<br />
zu leisten. Darunter fällt die Partnerschaft<br />
mit der Fair Wear Foundation<br />
(siehe unten).<br />
• In Sachen Arbeitsbedingungen kehrt<br />
<strong>Transa</strong> auch vor der eigenen Haustür.<br />
So fördert <strong>Transa</strong> Teilzeit, gewährt<br />
grosszügig Vaterschaftsurlaub und<br />
legt grossen Wert auf die Verein barkeit<br />
von Arbeit und Privatleben (Familie<br />
und Hobbys); dafür erhielt <strong>Transa</strong> vor<br />
zwei Jahren den «Prix Balance» des<br />
Kantons Zürich.<br />
• Nachhaltigkeit bedeutet auch Ausbildung:<br />
Rund acht Prozent der Mitarbeitenden<br />
sind Lernende.<br />
Fazit von Simón Schwarz, dem Nachhaltigkeits-Beauftragten<br />
von <strong>Transa</strong>: «Wir<br />
sind noch nicht am Ziel. Aber wir sind auf<br />
dem Weg.» <<br />
er hat<br />
den bericht<br />
verfasst:<br />
simón schwarz.<br />
<strong>Transa</strong> festigt Partnerschaft mit der fwf<br />
anzuhalten und die Kunden für das Thema zu<br />
sensibilisieren. Seit mehreren Jahre unterstützt<br />
<strong>Transa</strong> die FWF. Lohn des Einsatzes: <strong>Transa</strong> ist in<br />
den Status einer «Good Practice Detailhändlerin»<br />
aufgerückt. Als solche soll <strong>Transa</strong> als Vorbild für<br />
andere Händler dienen und neue Wege entwickeln,<br />
wie die Anliegen der FWF an die Kundschaft<br />
gebracht werden können.
AB OKTOBER AUF TOUR:<br />
DIE BESTEN OUTDOOR- UND<br />
ABENTEUERFILME DES JAHRES!<br />
Tom Randall, Photo by Franz Faltermeier for E.O.F.T.<br />
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01.12. LUZERN VERKEHRSHAUS<br />
02.12. BASEL STADTCASINO – MUSIKSAAL<br />
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VVK CHF 22.-, Abendkasse CHF 25.- (VVK CHF 20.- für <strong>Transa</strong> Card-Inhaber nur beim Kauf in der <strong>Transa</strong> Filiale)<br />
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ALLE INFOS ZUM PROGRAMM UND MEHR TERMINE AUF WWW.EOFT.EU
34<br />
Projekte
Projekte<br />
35<br />
perfekte<br />
ekte Die<br />
Welle<br />
Als seine Frau ein Wasserbild<br />
fürs Schlafzimmer wünschte,<br />
sprang Clark Little zum ersten Mal<br />
mit einer Kamera in die Brandung.<br />
Heute lösen die Fotos des Hawaiianers<br />
Wogen der Begeisterung aus.<br />
Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Clark Little
36<br />
Projekte<br />
In die Röhre zu schauen, kann so schön sein.<br />
Wenn eine überschlagende Welle einen Tunnel bildet –<br />
das hat Clark schon als Wellenreiter fasziniert.
Muss man mögen, diesen Arbeitsplatz.<br />
Projekte 37
38<br />
Projekte<br />
«Das Meer ist jeden Tag anders»,<br />
sagt Clark. Auch er nutzt vor allem<br />
das Morgen- und Abendlicht.<br />
«Ocean Eagle» nannte Clark diese Begegnung.<br />
Verzerrte Ansicht von «Coconut Island».
Projekte 39<br />
Das hätten die Glasbläser von Murano nicht besser hingekriegt.
1 Reise<br />
<strong>Transa</strong>Card 41<br />
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Ausgabe 11<br />
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Höhenfieber und Berg+Tal schenken dir CHF 30.–<br />
auf jede Buchung (siehe Seiten 42/43).<br />
Weitere Angebote fndest du unter www.transa.ch.
40<br />
Projekte<br />
Wenn ihn die Wellen auf den Strand werfen,<br />
trägt Clark oft genug blaue Flecken davon.<br />
Fischauge und<br />
Flossen – quasi<br />
das Effeff für<br />
Wellenfotografen.<br />
C<br />
lark Little hat es nicht weit in die Arbeit. Nur ein paar<br />
Schritte sind es von seinem Haus an die berühmte North<br />
Shore der Insel Oahu. Wenn am Strand Schilder vor «Dangerous<br />
Shorebreak» warnen, weiss Clark: Es wird ein guter Arbeitstag.<br />
Weil die Nordküste kein vorgelagertes Riff hat, rauschen die<br />
Pazifikbrecher dort ungebremst heran, besonders im Winter.<br />
Fast täglich stürzt sich der 45-Jährige, der auch auf Hawaii aufwuchs,<br />
in die teils mehrere Meter hohen Wogen. Perfekt ist eine<br />
Welle für ihn in dem Moment, wenn sie sich bricht. Dann bildet<br />
sie den Tunnel, der für die Kamera eine faszinierende Perspektive<br />
eröffnet. Diesen Blick geniesst Clark seit Jahrzehnten als<br />
Wellenreiter. Nun kann er ihn auf seinen Fotos auch Nichtsurfern<br />
zeigen. Je dünner die Lippe aus überschlagendem Wasser, desto<br />
besser dringt das Licht der aufgehenden Sonne hindurch.<br />
Abends werden die Wellen von hinten beleuchtet. «Dann<br />
bekomme ich dieses wunderschöne Blau, Grün und Orange»,<br />
schwärmt Clark.<br />
2007 war es, als seine Frau Sandy das Schlafzimmer verschönern<br />
wollte. Obwohl er vom Fotografieren keine Ahnung hatte,<br />
sagte Clark: «Kauf kein Bild. Ich geh raus und mache es selbst.»<br />
Zwei Jahre später hängte er seinen Job als Aufseher eines botanischen<br />
Gartens an den Nagel und widmete sich voll der Wellenfotografie.<br />
Heute schmücken seine Fotos namhafte Magazine.<br />
Firmen wie Apple oder Toyota nutzten sie als Hingucker für<br />
Werbung. Über seinen Webshop verkauft er grossformatige<br />
Drucke, iPhone-Hüllen oder Kaffeetassen in alle Welt. Besonders<br />
die Japaner sind verrückt danach; regelmässig geht er auf<br />
Vortragstour zu den pazifischen Nachbarn.<br />
Wenn Clark arbeitet, trägt er Badeshorts, ein Langarmshirt sowie<br />
Flossen, um nicht abzutreiben. Er geniesst seinen halsbrecherischen<br />
Job, selbst – oder gerade – wenn er von den Wellen so<br />
richtig durchgespült wird. «Es fühlt sich an, als würde ich dort<br />
hingehören.»<br />
Doch der Ozean zeigt ihm immer wieder, dass er eben doch kein<br />
Fisch ist: etwa wenn mehrere Wellen über ihm zusammenschlagen<br />
und er kaum mehr zum Luftholen auftauchen kann.<br />
Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Wellenwucht ihn mit der<br />
Kamera k. o. schlägt. Deshalb hält Clark das wasserdichte<br />
Gehäuse mit der Nikon D4 und dem Fischaugenobjektiv am<br />
ausgestreckten Arm. Um durch den Sucher zu blicken, bliebe eh<br />
keine Zeit. «Es geht vor allem darum, mich in eine günstige<br />
Position zu bringen», erklärt Clark, der bei jeder Welle bis zu<br />
zwölf Bilder schiesst. Ausrichten, zielen, abdrücken und abtauchen.<br />
Von besonders fotogenen Wellen lässt sich Clark aber<br />
gerne mal aufsaugen und auf den Strand schleudern. «Das tut<br />
weh», sagt Clark und lächelt verwegen, «aber es gehört dazu.» <<br />
Faszinierende Filme von «Clark at work»: www.clarklittle.com.
42 Klettererlebnisse<br />
Die Balearen haben eben nicht nur Ballermann zu bieten.<br />
Fotos: Peter Trachsel<br />
FELSFREUDEN – GARANTIERT!<br />
Nichts ist ärgerlicher, als wenn die geplante Kletterreise kurz vor dem Starttermin mangels<br />
Teilnehmern abgesagt wird. Bei Höhenfieber genügen schon zwei Kraxler – etwa auf Ibiza.<br />
Expertentipp<br />
von Höhenfieber-<br />
Bergführer Peter<br />
Trachsel.<br />
Wohl jeder Aktivurlauber kennt das Problem: Man<br />
plant, nimmt im Job frei, kauft womöglich neue Ausrüstung<br />
und freut sich schon riesig auf die bevorstehende<br />
Reise. Dann wird sie wenige Tage vor dem<br />
Starttermin vom Veranstalter abgesagt. Begründung:<br />
Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht. Frust pur, auch<br />
weil man so kurzfristig keine alternative Reise oder<br />
günstigen Flüge mehr bekommt.<br />
Die Bergschule Höhenfieber bietet auf einigen ihrer<br />
Kletterreisen eine Durchführungsgarantie schon<br />
ab zwei Teilnehmern. «2plus» heisst das Programm,<br />
und es gilt für alle gekennzeichneten Abreisedaten.<br />
Einfach einen Freund oder Partner für die Reise<br />
begeis tern und zum Wunschtermin buchen – schon<br />
steht der Termin wie in Fels gemeisselt. Und selbst<br />
wenn du dich alleine anmeldest und der einzige<br />
Teilnehmer bleibst, bist du mit 2plus auf der sicheren<br />
Seite. In diesem sehr unwahrscheinlichen Fall erstattet<br />
dir Höhenfieber die Kosten für bereits gebuchte<br />
Flüge oder Zug- und Fährtickets zurück und vermittelt<br />
dir nach Möglichkeit ein Ersatzangebot. Weiterer Vorteil<br />
der Durchführungsgarantie: Du profitierst in der<br />
Regel von günstigen Flugpreisen, wenn du dich frühzeitig<br />
für eine Woche mit Fluganreise entscheidest.<br />
Zum Beispiel nach Ibiza. Diese Baleareninsel haben<br />
die meisten eher als Partyparadies auf dem Schirm.<br />
Doch der Höhenfieber-Bergführer Peter Trachsel<br />
schwärmt: «Neben den drei sehr begrenzten Partyzonen<br />
im Süden und Westen offenbart sich die<br />
gesamte dünn besiedelte Nordküste als Kletterziel<br />
erster Wahl mit begeisternden Felsmassiven, mediterranem<br />
Ambiente und unberührter Natur.» Deshalb<br />
bietet Höhenfieber eine achttägige Kletterreise auf die<br />
vertikale Seite der Mittelmeerinsel an (siehe rechts).<br />
«Von unserer direkt am Meer gelegenen Unterkunft,<br />
einem Bijou von Hotel, erreichen wir in kürzester Zeit<br />
mehrere lohnende Klettergebiete», erzählt Peter. «Mit<br />
dem Mietauto geht es nach Penyal de s’Aguila, wo wir<br />
direkt am Wasser klettern. Ein weiterer Höhepunkt ist<br />
das Massiv von Egagropilas, wo wir einen herrlichen<br />
Rundblick über die Insel und das Meer haben.»<br />
Selbstverständlich kommt auch das Baden nicht zu<br />
kurz. Und für einen Besuch der historischen Altstadt<br />
von Eivissa bleibt ein ganzer Abend Zeit.
Klettererlebnisse 43<br />
Dies ist nur ein Teil von Ibizas Kletterküste.<br />
Schöner kann man Chalk nicht abwaschen.<br />
Auf Ibiza geht Bademode steil.<br />
IBIZA UND WEITERE KLETTERREISEN MIT 2PLUS-GARANTIE<br />
Das nennt man wohl Belaybeach.<br />
Die Unterkunft auf Ibiza.<br />
Termine der Kletterwoche auf Ibiza<br />
mit Peter Trachsel (Webcode 823):<br />
15. – 22.9.2013<br />
13. – 20.10.2013<br />
5. – 12.4.2014<br />
3. – 10.5.2014<br />
Leistungen:<br />
7 Nächte im DZ mit DU/WC, 7 x Halbpension,<br />
alle Transfers mit Mietfahrzeug, Gruppenmaterial.<br />
2–8 Teilnehmer pro Kursleiter.<br />
Preis:<br />
CHF 1295.–<br />
Anreise:<br />
Auf eigene Kosten. Höhenfieber bucht auf<br />
Wunsch für dich Flüge zum bestmöglichen<br />
Preis nach Ibiza.<br />
Voraussetzungen:<br />
Klettererfahrung Halle 5c<br />
Klettererfahrung Fels 5b<br />
Vorstiegserfahrung<br />
Zustieg max. 0,5 Stunden<br />
Beratung und Buchung:<br />
Alpinschule Höhenfieber AG<br />
Telefon 032/361 18 18<br />
www.hoehenfieber.ch<br />
Webcode 823 führt direkt zum Angebot<br />
info@hoehenfieber.ch<br />
Auch für diese Kletterwochen gilt<br />
heuer die 2plus-Garantie:<br />
• Les Alpilles & Calanques (Frankreich),<br />
6. – 12.10., Webcode 820<br />
• Mallorca, 12. – 19.10., Webcode 826<br />
• Geyikbayiri (Türkei), 19. – 26.10.,<br />
Webcode 829<br />
• Geyikbayiri, 2. – 9.11., Webcode 829<br />
• Costa Amalfitana (Italien),<br />
9. – 16.11., Webcode 830<br />
Mit der <strong>Transa</strong>Card profitierst du von einem Rabatt von CHF 30.– auf jede Buchung bei Höhenfieber.
44<br />
State of the Art<br />
Black Diamond<br />
Distance FL<br />
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.<br />
In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung,<br />
die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />
STATE OF THE<br />
ART<br />
Referenzprodukt<br />
Herbst 2013<br />
Produktklasse<br />
Einsatzbereich<br />
Status<br />
Hersteller<br />
Konzept/Idee<br />
Technische<br />
Daten<br />
Historie<br />
Leichter Wander- und Trekkingstock, der sich sehr kompakt im<br />
Rucksack verstauen lässt.<br />
Trekking, Wandern und Zustieg für alpine Touren und Klettersteige<br />
von Frühjahr bis Herbst. Dient auch als Tarpstange.<br />
Der Stock mit dem kleinsten Packmass.<br />
Black Diamond Equipment, Salt Lake City, Utah, USA.<br />
Produktteam (Entwickler, Designer, Manager) von Black Diamond.<br />
Drei Versionen/Längen: 95 – 110 cm, 105 – 125 cm, 120 – 140 cm;<br />
Packmass: 34 cm, 37 cm, 40 cm. Gewicht: 440 g, 455 g, 470 g<br />
(pro Paar). Farbe: blue ridge. Preis: CHF 169.–<br />
Black Diamond (BD) ist nicht zimperlich mit seinen Produkten: Da<br />
wird getüftelt, getestet und kaputt gemacht, bis die Aus rüstung<br />
den höchsten Ansprüchen entspricht – denen der eigenen Belegschaf<br />
t. Die Arbeit der «wrecking crew», die einst mit neuen alpine n<br />
Hartwaren auf Beton eindrosch, bis diese entzweigingen, ist<br />
legendä r. Hervorgegangen ist BD aus der Firma Chouinar d<br />
Equipmen t, die der Surfer, Bergsteiger und Selfmade-Schmied<br />
Yvon Chouinard seit 1957 von einer Hinterhofwerkstatt in Kalifornien<br />
zum vielleicht ehrgeizigsten Hersteller von Kletterausrüstung<br />
gemacht hatt e. Nach einem Insolvenzverfahren übernahm 1989<br />
der damalige Genera l Manager Peter Metcalf mit 40 Angestellten<br />
das Unternehmen: Black Diamond Equipment war geboren. Zwei<br />
Jahre später übersiedelte BD nach Salt Lake City in Utah. Seit<br />
1997 ist der US-amerikanische Bergsportausrüster im schweizerischen<br />
Reinac h mit einer eigenen Europazentrale vertreten.<br />
Faltsystem<br />
Ähnlich wie eine Lawinensonde sind<br />
die drei Alusegmente über eine Aramidschnur<br />
im Innern verbunden. Die Schnur<br />
wiederum ist mit flexiblen konischen<br />
Verbindungs stücken (aus Urethan)<br />
ummantelt. Zieht man den Stock kurz<br />
unter der Klemme auseinander, spannt<br />
sich die Schnur und lässt die Segmente<br />
ineinanderrutschen. Der Stock ist zuver -<br />
lässig arretiert, sobald ein kleiner Alubolzen<br />
herausspringt. Die Seilspannung<br />
lässt sich bei Bedarf am untersten<br />
Seg ment nachstellen. Durch das Z-Pole-<br />
Faltsystem ist ein kleineres Packmass<br />
als bei gewöhnlichen Teleskopstöcken<br />
möglich. Eine Auf bewahrungstasche ist<br />
im Lieferumfang enthalten.<br />
Wir entwickeln auch die<br />
Stöcke so wie zertifizierte<br />
Kletterausrüstung. Bevor<br />
die Z-Pole-Technik<br />
herauskam, hatten wir<br />
sie zwei Jahre lang Ermüdungs- und Belastungstests<br />
unterzogen. Thomas Hodel,<br />
Produktmanager Black Diamond<br />
Dank dem ausgereiften<br />
Faltsystem verschwindet<br />
der Stock<br />
jetzt bei Nichtgebrauch<br />
einfach im R ucksack<br />
und muss nicht mehr aussen drangebunde<br />
n werden. Lukas Müller,<br />
<strong>Transa</strong>-Einkäufer Alpin
State of the Art 45<br />
Schlaufe<br />
Aus Nylon, sehr leicht, schlank und<br />
dennoch stabil konstruiert. Ein Futter<br />
aus aufgerautem Polyesterfleece saugt<br />
den Schweiss auf. Unterschiedliche<br />
Formen für linke und rechte Hand.<br />
Per Velcro-Verschluss einfach an die<br />
Handgrösse anzupassen. Lässt sich<br />
auswechseln.<br />
Rohr<br />
Aus leichtem, widerstandsfähigem 7075er-<br />
Aluminium (wegen seiner stahlähnlichen<br />
Eigenschaften auch oft in der Luftfahrt<br />
verwendet). Der Rohrdurchmesser verjüngt<br />
sich vom Griff abwärts von 18 mm auf<br />
16 mm und 14 mm. Die Wandstärke beträgt<br />
durchgängig 0,8 mm. Sollte der Stock doch<br />
einmal in einer Felsspalte abknicken, lässt<br />
sich das untere Segment auswechseln.<br />
Griff<br />
Griffiger Schaumstoff aus Ethylenvinylacetat<br />
(EVA), leicht ergonomisch<br />
geformt. Seine grosszügige Länge<br />
von 21 cm erlaubt, den Griff, z. B.<br />
bei Que r unge n im steilen Gelände,<br />
einfach kürzer zu fassen.<br />
Klemme<br />
Seit 1993 setzt BD auf das externe Arretiersystem<br />
FlickLock. Es ist weniger anfällig für Verschmutzung oder<br />
Vereisung. Gleichzeitig ist leicht zu erkennen, ob es offen<br />
oder arretiert ist. Seit das Patent 2010 auslief, kopierten<br />
zahlreiche Outdoorfirmen den Mechanismus. Für die neue<br />
Pro-Version reduzierte BD das Volumen der Schnalle um<br />
20 %, verdoppelte aber gleichzeitig die Klemmwirkung.<br />
Die Klemme (20 g pro Stock) besteht jetzt aus rostfreiem<br />
Stahl und glasfaserverstärktem Nylon. Sie nutzt das<br />
gleiche Doppelachsenprinzip, das BD auch bei den<br />
legendären Camalot-Klemmkeilen verwendet. Dadurch<br />
lässt sich die Schnalle leicht <strong>öffnen</strong> und schliessen und<br />
hält trotzdem extrem zuverlässig. Die Klemmstärke lässt<br />
sich nachstellen.<br />
Teller<br />
Aus EVA-Kunststoff und mit einer Fläche<br />
von etwa 9 cm 2 . Der Distance FL ist für<br />
drei Jahreszeiten ausgelegt und nicht mit<br />
Schneetellern kompatibel, deshalb wurde<br />
der Teller für eine bessere Stabilität gleich<br />
fest mit dem Stock verbunden. In der Kerbe<br />
lässt sich der zusammengefaltete Schaft<br />
oder das Stockpaar fixieren.<br />
Skalierung<br />
Fertig zusammengesteckt bietet der<br />
Stock einen Einstellungsspielraum von<br />
20 cm in der Länge (kurze Stockgrösse<br />
nur 15 cm). Auf dem Rohr ist die Skalierung<br />
in 5-cm-Schritten angezeichnet.<br />
Spitze<br />
Ein Wechselsystem ermöglicht neben sehr<br />
robusten Karbidspitzen auch den Einsatz<br />
von Enden aus Kletterschuhgummi (gute<br />
Reibung auf felsigem Untergrund). Sie halten<br />
bis zu 800 km weit. Beide Spitzenarten<br />
sind im Lieferumfang enthalten. Die jeweils<br />
nicht gebrauchten Spitzen haben ein eigenes<br />
Fach in der Aufbewahrungstasche.
46<br />
Hersteller<br />
Die Bach-Philosophie: cleanes Design, beste Verarbeitung, perfekte Passform für jeden Rücken.
Hersteller 47<br />
Kilkenny meets<br />
Wiesendangen<br />
Hinter den grossen Rucksäcken von Bach steht ein kleines Team:<br />
vier Leute in Irland, vier in der Schweiz. Das tönt umständlich – und<br />
ist es auch. Aber Irrungen und Wirrungen gehören zur Firmenkultur,<br />
und erstaunlicherweise entstehen dabei perfekte Produkte.<br />
Text: Stephan Glocker | Fotos: Jan Bosch, Archiv Bach<br />
Kugelrunder Bauch, Lachfalten, listiger Blick – Martin Wiesmann<br />
wirkt wie Asterix und Obelix in einer Person. Zwar ist<br />
er nicht als Kind in den Zaubertrank gefallen, doch ohne<br />
solide Konstitution hätte er wohl kaum ein Schweizer Bergführerbrevet<br />
erlangt. Auch die spezielle gallische Mischung aus Lebensfreunde,<br />
Freiheitsliebe, Pfiffigkeit, Loyalität, Sturheit und auch<br />
Lust am Widerstand ist Martin nicht fremd, wie man noch hören<br />
wird. Nur beim Broterwerb hinkt der Vergleich: Die Produkte von<br />
Martins Firma sind zwar ähnlich schnörkellos wie Hinkelsteine,<br />
aber – zum Glück für uns alle – deutlich leichter.<br />
Martin Wiesmanns Firma ist die Bach Equipment GmbH in<br />
Wiesen dangen ZH, mit vier Mitarbeitenden nicht eben einer der<br />
Grosskonzerne der Outdoor-Branche. Allerdings existiert jenseits<br />
des Mare Britannicum noch die Firma Transbach Ltd. in Kilkenny,<br />
Irland. Dort nähen und schrauben vier weitere Spezialisten an<br />
jene n puristisch-soliden Rucksäcken, für die Bach von vielen<br />
Alpiniste n und Trekkern geliebt wird. Man ahnt es bereits: Die<br />
Firmenhistori e ist nicht unkompliziert.<br />
Feierfreudig, aber eine Kapazität als Konstrukteur<br />
Sie beginnt am 2. Mai 1979. Jim Hayes gründet in einem Schuppen<br />
im irischen Waterford eine Firma mit wohltönendem Namen:<br />
«Great Bach Packing and Construction Company». Seine Ausbildung<br />
zum Designer hatte Jim bei einem Reifenhersteller<br />
absolvier t und anschliessend beim Ausrüster Camp Trails erste<br />
Erfahrungen in der Outdoor-Branche gesammelt.<br />
Die Gründungsphase beschreibt die Bach-Webseite (bachpacks.<br />
com) so: Einige alte Maschinen von Camp Trails und ein Adressbuch<br />
mit sämtlichen Kunden ebendieser Firma waren das Startkapital.<br />
Chronisch unterfinanziert und notorisch unzuverlässig<br />
verärgerte Jim in der ersten Zeit dann mehr Leute als je eine<br />
Outdoo r-Firma zuvor. Gleichzeitig begründete und pflegte er den<br />
Ruf von Bach als trinkfeste und lebensfrohe Firma …<br />
Als Rucksack-Konstrukteur ist der feierfreudige Jim durchaus<br />
eine Kapazität. Er entwickelt das Orthoflex-Rückensystem und<br />
patentiert damit eines der ersten funktionierenden Innengestell-<br />
Tragesysteme. Zeitweise produziert Bach auch Rucksäcke im<br />
Fremdauftrag, etwa für Lowe Alpine und The North Face. Jim<br />
zieht in seinen Heimatort Kilkenny zurück und benennt die Firma<br />
um in «Bach Hi-Tech Leisure Ltd.». Doch trotz aller Kompetenz<br />
führt die fatale Kombination von übermässigen Pub-Besuchen<br />
und mangelnder Verlässlichkeit im Business schliesslich in den<br />
Ruin. Im September 1989, gute zehn Jahre nach der Gründung,<br />
steht die Firma vor dem Aus.<br />
Nun erweist es sich als glückliche Fügung, dass eine Weile zuvor<br />
zwei Schweizer in Kilkenny vorstellig geworden waren, um mit Jim<br />
Rucksäcke für die <strong>Transa</strong> zu konstruieren. Martin Wiesmann >
48<br />
Hersteller<br />
Bach-Team Wiesendangen: Barbara, Martin<br />
und Muriel. Tobias modelt gerade ganz rechts.<br />
Traditionelle Bach-Domäne: Grosse Packs für grosse Touren,<br />
lieferbar in bis zu vier verschiedenen Rückenlängen.<br />
«Der Entscheid, in die Schweiz zu gehen, war nicht falsch,<br />
aber auch nicht gratis», sagt Martin. «Alles ist komplizierter.»<br />
und Beat Vogt, beim Schweizer Outdoor-Händler für den Einkauf<br />
zuständi g, entwickeln Rucksäcke, aber auch freundschaftliche<br />
Bande mit den Iren. Offenbar haben die Eidgenossen die Pub-<br />
Business-Balance auch besser im Griff, denn sie finden eine<br />
Lösun g für die insolvente «Bach Hi-Tech Leisure Ltd.». Erstens:<br />
Ein Schweizer Investor übernimmt Bach. Zweitens: Marti n Wiesmann,<br />
Bergführer, Rucksack-Freak und langjähriger <strong>Transa</strong>-<br />
Mann, siedelt nach Irland über und steigt in die neue Firma ein.<br />
Vier von zehn Bach-Packs gehen in die Schweiz<br />
Zusammen mit einem dritten Geschäftsführer beginnen Jim und<br />
Martin das reduzierte Design zu entwickeln, für das Bach heute<br />
bekannt ist. Die kleine, aber feine Kollektion wird weiterhin in<br />
Kilkenny produziert. Ziel ist, sich mit robusten Materialien und<br />
schnörkellosem Look auf dem deutschen und schweizerischen<br />
Markt zu etablieren. Doch es sind schwere Jahre, die Resonanz<br />
auf die neuen Entwürfe aus Irland hält sich in Grenzen. Schliesslich<br />
steigt Jim Hayes 1992 endgültig aus. Martin Wiesmann wird<br />
alleiniger Geschäftsführer.<br />
Mitte der Neunziger geht es endlich bergauf. 1995 zieht Bach in<br />
ein grösseres Gebäude. Zum ersten Mal gibt es Platz, eine Kantine<br />
und sogar getrennte Toiletten für Männer und Frauen. Dass am<br />
Anfang noch im Schein von Stirnlampen genäht werden muss,<br />
stört niemanden. In der Entwicklung spezialisiert sich Bach auf<br />
perfekte Passformen. Die Rucksäcke sind nun in bis zu vier unterschiedlichen<br />
Rückenlängen und mit individuell austauschbaren<br />
Hüft- und Schultergurten verfügbar. Die Marke wird vom Geheimtipp<br />
zum regelmässigen Lieferanten der Outdoor-Händler.<br />
Das Wachstum erfordert auch dramatische Veränderungen. Die<br />
irische Wirtschaft brummt – mit dem Boom steigen die Löhne. Im<br />
Trekkingrucksac k «Specialist», einem Klassiker im Programm von<br />
Bach, stecken mehr als 200 Einzelteile und knapp drei Stunden<br />
Handarbeit, die bezahlt werden wollen. Um im Wettbewerb<br />
bestehe n zu können, verlegt Bach – wahrscheinlich als letzter<br />
europäische r Hersteller – Teile der Produktion nach Asien. Der<br />
Schritt ist lange geplant, und niemand wird entlassen. Einige<br />
Bach-Mitarbeiter habe n zuvor andere Jobs gefunden, andere<br />
spezialisiere n sich auf die Produktion von Sonderaufträgen.<br />
«Bis heute fertigen wir in Kilkenny rund 25 Rucksäcke in der<br />
Woch e, erfüllen besondere Wünsche für Fotografen oder Weitwanderfreaks,<br />
die sich zum Beispiel bestimmte Seitentaschen<br />
oder ein alternatives Material wünschen», sagt Martin. Ab etwa<br />
500 Euro ist man bei so einer Sonderanfertigung dabei.<br />
1998 entschliesst sich das Management-Team in Gestalt von<br />
Martin Wiesmann, in die Schweiz zurückzukehren. Der Grund<br />
heiss t Christa und ist bis heute mit dem Management-Team verheiratet.<br />
Bach ist jetzt auf zwei Länder verteilt, was die Dinge
Hersteller 49<br />
Der Adjust (CHF 269.–) wächst mit und passt sich dem Einsatzbereich an. In der Mitte: Tobias, Bach-Mitarbeiter Nr. 4.<br />
nicht einfacher macht. «Der Entscheid, in die Schweiz zu gehen,<br />
war nicht falsch, aber auch nicht gratis», sagt Martin. «Zoll, Logistik,<br />
alles ist komplizierter. Das Versandlager ist daher in Irland<br />
geblieben, innerhalb der EU ist vieles einfacher und günstiger.»<br />
Mitunter wird das nun multinationale Rucksack-Unternehmen<br />
zum Spielball der Währungsschwankungen zwischen Dollar, Euro<br />
und Franken. «Es gab Jahre, da haben wir brillant gearbeitet, und<br />
am Schluss hat der Eurokurs den Gewinn gefressen. Zum Glück<br />
gab es auch Jahre, wo es genau umgekehrt war», lacht Martin.<br />
Die klare Positionierung in der Schweiz hat aber auch Vorteile:<br />
Man ist direkt am Puls der Kunden und gewinnt mit der Bach-<br />
Philosophie – cleanes Design, beste Verarbeitung und perfekte<br />
Passform für jeden Rücken – immer mehr Fans. Dazu tragen auch<br />
die Verkäufer der <strong>Transa</strong> bei, die oft selbst Bach-Benutzer sind<br />
und ihren Kunden geduldig die vielen versteckten Vorzüge der<br />
schweizerisch-irischen Rucksack-Marke erklären. Heute werden<br />
vier von zehn Bach-Packs in der Schweiz verkauft.<br />
Wieder so ein Geniestreich!<br />
Vom grossen Boom der Outdoor-Branche, der ab 2000 einsetzt,<br />
kann Bach dagegen kaum profitieren. Funktionsbekleidung,<br />
leichte Bergschuhe und Daypacks verkaufen sich zwar wie verrückt,<br />
doch die Nachfrage nach klassischer Trekkingausrüstung<br />
wie 70-Liter-Backpacks wächst nur langsam. «Erst haben wir uns<br />
natürlich etwas geärgert, aber heute entdeckt man plötzlich die<br />
positiven Seiten», sagt Martin. «Der Boom führte bei vielen Herstellern<br />
zu rasantem Wachstum und superschnellem Wettbewerb.<br />
Die Produkte wurden sich immer ähnlicher, oft ist das Hersteller-<br />
Logo der Hauptunterschied. Aus diesem Einheitsbrei ragt Bach<br />
nun mit einem sehr klaren Profil heraus, ohne dass wir gross was<br />
verändert haben. Man erkennt uns als Spezialisten, der eben<br />
nicht austauschbar ist.»<br />
Natürlich entwickelt sich auch Bach weiter. Mit innovativen Daypacks<br />
hat man zu den Marktführern aufgeschlossen. Die Shield-<br />
Serie, Tourenrucksäcke von 25 bis 40 Liter, ist seit drei Jahren ein<br />
voller Erfolg. «Aber das ist auch wieder so ein Geniestreich!»,<br />
stöhnt Martin. «Das Rückensystem ist so aufwendig in der Produktion,<br />
dass wir eigentlich mehr Geld verlangen müssten. Jetzt<br />
mache n wir mal Stückzahlen – und verdienen zu wenig dran.»<br />
Neu auf dem Markt ist der Adjust, ein mitwachsender Rucksack,<br />
für fast jede Körpergrösse und verschiedene Einsatzbereiche anpassbar.<br />
Dass man von einem nicht mitwachsenden Rucksack<br />
wohl mehr verkaufen könnte – geschenkt.<br />
Bach expandiert also langsam, aber solide. Inzwischen sind in der<br />
alten Schreinerei in Wiesendangen Geschäftsführung, Design,<br />
Onlineauftritt, Produktionskoordination, Marketing und Musterherstellung<br />
untergebracht – und werden von insgesamt vier Mitarbeitenden<br />
abgedeckt: Martin, Muriel Weber, Barbara Steiner und<br />
Tobias Rieber, der nebenbei noch sein Studium beendet.<br />
«Wir sind winzig, ein privater Hausbau oder eine Schwangerschaft<br />
schlagen voll durch», sagt Martin. «Aber alles, was wir tun, entscheiden<br />
wir selbst. Wir pflegen die alte Freundschaft mit den<br />
Iren und halten die Produktion dort aufrecht, obwohl es eigentlich<br />
unwirtschaftlich ist. Wir basteln immer noch viel zu lange an<br />
Proto typen herum. Die Liste ist endlos. Aber so ist halt Bach …»<br />
Sollten Asterix und Obelix also eines Tages zu den Schweizern<br />
übersiedeln wollen – Wiesendangen wäre eine Option. Und natürlich<br />
würde Martin Wiesmann den Hinkelsteinen erst einmal ein<br />
vernünftiges Tragesystem verpassen.
50<br />
Kaufberatung<br />
Hüte dich!<br />
Outdoorer lieben die Sonne, müssen sich jedoch auch vor ihr<br />
in Acht nehmen. Sonst drohen Hautbrennen, Kollaps oder gar Krebs.<br />
Die <strong>Transa</strong> Fachberaterin Christa Sommer erklärt in der Kaufberatung<br />
Sonnenschutz, wie du gefährlicher Strahlung die kalte Schulter zeigst.<br />
Interview: Manuel Arnu<br />
Fotos: Manuel Arnu, Lars Schneider, PatitucciPhoto.com
Kaufberatung 51<br />
Bei Sommerbekleidung gehört auch das<br />
Thema UV-Schutz zu Christas Beratung.<br />
Christa Sommer (39) arbeitet seit elf Jahren<br />
als Bekleidungsspezialistin in der Filiale<br />
Bern. Die Mutter von zwei Kindern liebt<br />
Gleitschirm fiegen, Tauchen und Skifahren.<br />
Elf Monate lang war sie mit dem Gleitschirm<br />
im südlichen Afrika unterwegs. In Australien<br />
hat sie ein ganzes Jahr gelebt.<br />
eulich habe ich bei <strong>Transa</strong> Bekleidung<br />
Nmit eingebautem UV-Schutz gesehen.<br />
Hand aufs Herz: Ist das nicht übertrieben?<br />
Ich habe noch nie unterm T-Shirt<br />
Sonnen brand bekommen!<br />
Das denken zunächst viele – und erleben<br />
früher oder später doch ihr gerötetes<br />
Wunder. Gerade unter dünnen und eng<br />
anliegenden Textilien kann man bei starker<br />
Einstrahlung durchaus einen Sonnenbrand<br />
bekommen. Und der ist dann umso<br />
schmerzhafter und gefährlicher, weil<br />
sich ja für gewöhnlich niemand unter der<br />
Bekleidung eincremt.<br />
Wie funktioniert Kleidung mit UV-Schutz?<br />
Ist da eine Art Sonnencreme eingebaut?<br />
In manche Stoffe werden tatsächlich<br />
spezielle UV-absorbierende Fasern integriert.<br />
Aber bei den meisten Textilien ist<br />
es eine Kombination aus Material, Webart<br />
und Farbe. Synthetische Stoffe kann man<br />
engmaschiger verweben, dadurch kommen<br />
die Strahlen schlechter durch. Dicker Stoff<br />
schützt besser als dünner, dunkler besser<br />
als heller. Polyester hat den besten Sonnenschutz,<br />
Merinowolle funktioniert auch<br />
noch gut. Am schlechtesten schneidet<br />
Baumwolle ab. Und wenn ein weisses<br />
Baumwollshirt nass wird, halbiert sich der<br />
Schutz noch einmal.<br />
Wie erkenne ich, ob die Bekleidung<br />
zuverlässig schützt?<br />
Ein probater Schnelltest ist es, den Stoff<br />
gegen das Licht zu halten. Lichtundurchlässiger<br />
Stoff hat in der Regel einen guten<br />
UV-Schutz. Ansonsten steht auf dem Etikett<br />
der Lichtschutzfaktor, der gemäss dem<br />
UV-Standard 801 vergeben wird, und zwar<br />
analog zu dem von Sonnencremes. Bekleidung<br />
mit einem Faktor von über 40 gilt<br />
demnach als dicht gegen UV-Strahlen. >
52<br />
Kaufberatung<br />
Christas liebste Sonnencreme.<br />
Eine gute Brille schützt auch seitlich.<br />
Im Gebirge ist die UV-Strahlung stärker als im Flachland.<br />
Ist es nur das Material eines<br />
Kleidungsstücks, das über seinen<br />
Sonnenschutz entscheidet?<br />
Zunächst natürlich die Frage, wie viel Haut<br />
es abdeckt. Dabei zählt nicht nur die Länge<br />
der Ärmel, sondern etwa auch ein gefalteter<br />
Hemdkragen; wenn man ihn hochklappt,<br />
erhält man einen Nackenschutz.<br />
Ist UV-Schutzbekleidung langärmelig?<br />
Nicht unbedingt. Bei <strong>Transa</strong> haben wir<br />
Langarmshirts, Wanderhemden, lange<br />
Hosen, Sonnenhüte und in den Kinderabteilungen<br />
in Zürich und Basel auch<br />
spezielle Badebekleidung mit UV-Schutz.<br />
Mir wurde in der Kindheit vor allem eines<br />
eingetrichtert: eincremen, eincremen,<br />
Es gibt vier Hauttypen.<br />
Davon hängt ab, wie<br />
vorsichtig man in der<br />
Sonne sein muss.<br />
eincremen! Genügt das nicht als<br />
Sonnenschutz?<br />
Creme ist wichtig, aber nicht ausreichend.<br />
Ich bin sicher, deine Eltern haben dir auch<br />
einen putzigen Sonnenhut aufgesetzt …<br />
Oh ja, ich erinnere mich. Aber noch mal<br />
zur Sonnencreme. Ist der Lichtschutzfaktor<br />
das alles entscheidende Mass?<br />
Es kommt auch auf den eigenen Hauttyp<br />
an. Davon gibt es vier: Typ eins hat sehr<br />
hellen Teint, blonde Haare und wird praktisch<br />
nicht braun; Menschen mit Hauttyp<br />
eins reagieren besonders empfindlich auf<br />
Sonnenstrahlen. Hauttyp zwei wird ein<br />
wenig braun, die Eigenschutzzeit liegt bei<br />
höchstens 20 Minuten; er oder sie darf<br />
seine Haut also maximal 20 Minuten der<br />
Sonne aussetzen, ohne sich eingecremt zu<br />
haben. Typ drei hat einen mittleren Teint<br />
und verträgt mehr Sonne. Typ vier hat<br />
dunkles Haar, dunklen Teint und kann bis<br />
zu 45 Minuten ungeschützt in die Sonne.<br />
Und wenn nun auf der Flasche LSF 30,<br />
also Lichtschutzfaktor 30 steht – was<br />
bedeutet das für die Praxis?
Kaufberatung<br />
53<br />
Lichtschutzfaktor 50, sagt das Etikett.<br />
Strandmuscheln schützen auch vor Wind.<br />
Die Zahl bezeichnet den Faktor, mit dem<br />
die Zeit multipliziert wird, nach der du ungeschützt<br />
einen Sonnenbrand bekommen<br />
würdest. Beispiel: Ein Mensch mit Hauttyp<br />
eins erleidet nach etwa zehn Minuten erste<br />
Verbrennungsanzeichen. Bei einer Sonnencreme<br />
mit Lichtschutzfaktor 30 kann<br />
er 30 mal zehn, sprich 300 Minuten in die<br />
Sonne, bevor er einen Sonnenbrand<br />
bekommt. Dieses System ist übrigens<br />
unabhängig von der Konsistenz des<br />
Sonnenschutzmittels.<br />
Stimmt, es gibt ja Cremes, Sprays, Gels<br />
und alles Mögliche. Welche Form würdest<br />
du empfehlen?<br />
Das ist Geschmackssache. Mein Favorit ist<br />
die fettfreie Creme der Marke Ultrasun, die<br />
wir hier auch bei <strong>Transa</strong> verkaufen. Sie<br />
wird in der Schweiz ohne Konservierungsstoffe<br />
und Emulgatoren hergestellt und ist<br />
damit auch ideal bei Sonnenallergie.<br />
Auch das noch! Woran erkenne ich, ob ich<br />
gegen Sonne allergisch bin?<br />
Es gibt sehr viele Formen von Sonnenallergie<br />
mit entsprechend unterschiedlichen<br />
Ursachen und Symptomen wie Ausschlag<br />
oder Quaddeln. Vergleichsweise häufig,<br />
aber auch nicht weiter gefährlich ist die sogenannte<br />
Mallorca-Akne. Das sind Pickel,<br />
die nicht zuletzt durch fetthaltige Sonnenschutzmittel<br />
hervorgerufen werden.<br />
Sonnenbaden auf Mallorca ist eh nicht so<br />
meins. Aber soll ich als Outdoorsportler<br />
spezielle Cremes verwenden?<br />
Ich würde eine wasserfeste Creme wählen,<br />
die bei Schweiss und nach einem kurzen<br />
Bad nicht gleich wieder runter ist.<br />
Wie lange wirkt die Creme dann?<br />
Wenn sie 30 Minuten vor dem Sonnenbad<br />
auf trockene und saubere Haut aufgetragen<br />
wird, genügt einmaliges Eincremen.<br />
Nach dem Baden oder bei starkem Schwitzen<br />
solltest du aber nachcremen, damit<br />
der Schutz erhalten bleibt. Und bedenke:<br />
Nachcremen verlängert nicht die Zeit, die<br />
du dich in der Sonne aufhalten darfst;<br />
zweimal eine Creme mit Lichtschutzfaktor<br />
20 aufgetragen, ergibt also nicht Lichtschutzfaktor<br />
40. Und niemals zu dünn<br />
einschmieren, sondern ordentlich Creme<br />
benutzen!<br />
Das ist ja eine Wissenschaft mit<br />
den Cremes … Bei der Sonnenbrille<br />
brauche ich aber nur auf einen hohen<br />
Coolness-Faktor zu achten, oder?<br />
Von wegen! Die Gläser müssen einen UV-<br />
Filter haben. Das ist bei Markenbrillen<br />
UV-Strahlung kann<br />
zu bleibenden Schäden<br />
an den Augen führen.<br />
Daher: Sonnenbrille auf!<br />
Standard. Ausserdem sollten die Gläser<br />
die Augen gut umschliessen. Denn: UV-<br />
Strahlung kann zu bleibenden Schäden<br />
von Binde- und Hornhaut führen – ich sag<br />
nur Schneeblindheit. Deshalb ist die<br />
Sonnenbrille vor allem bei Sportarten mit<br />
reflektierenden Oberflächen ein Muss, also<br />
etwa auf dem Wasser oder beim Skifahren.<br />
Dort empfehlen sich auch polarisierende<br />
Gläser, die Spiegelungen absorbieren.<br />
Bieten alle Sonnenbrillen gleich guten<br />
UV-Schutz?<br />
Wenn sie einen Filter haben, ja. Aber sie<br />
unterscheiden sich darin, wie viel Licht sie<br />
durchlassen, wie stark die Gläser getönt<br />
sind, damit du nicht geblendet wirst. Wir<br />
verkaufen hauptsächlich Brillen der Kategorien<br />
zwei und drei. Zweier-Gläser haben<br />
eine Lichtdurchlässigkeit von etwa 20 bis<br />
40 Prozent, Kategorie drei bedeutet zehn<br />
bis 20 Prozent. Zur Kategorie vier mit >
54<br />
Kaufberatung<br />
Hüte dich und<br />
deine Kinder.<br />
Baumwolle. Wenn du dich damit vor der<br />
Sonne hütest, verringerst du zudem die<br />
Gefahr, einen Sonnenstich oder Hitzschlag<br />
zu erleiden.<br />
Fast auf der sicheren Seite. Im Schatten ist die Strahlung nicht weg, aber geringer.<br />
Sind Sonnenstich und Hitzschlag nicht<br />
das Gleiche?<br />
Nein. Der Sonnenstich betrifft nur den<br />
Kopf. Starke Hitze irritiert die Hirnhaut,<br />
man bekommt Kopfschmerzen, Ohrenrauschen<br />
und Nackensteife. Wenn du dich<br />
erbrichst oder apathisch wirst, dann besser<br />
ab ins Krankenhaus! Ansonsten hilft<br />
Schatten und den Kopf mit feuchten, aber<br />
nicht eiskalten Tüchern zu kühlen. Beim<br />
Hitzschlag steigt die ganze Körpertemperatur,<br />
wie bei Fieber. Weitere Symptome<br />
sind Krämpfe und Erschöpfung. Ein Hitzschlag<br />
kann lebensbedrohlich werden, da<br />
sollte man sofort den Notarzt rufen.<br />
einer Lichtdurchlässigkeit unter zehn<br />
Prozent zählen Gletscherbrillen. Die sind<br />
allerdings dermassen dunkel, dass sie<br />
nicht im Strassenverkehr getragen werden<br />
dürfen. Ausserdem sollten Gletscherbrillen<br />
möglichst komplett das Auge umschliessen,<br />
damit seitlich keine Strahlung einfällt.<br />
Ein Freund hat eine Sonnenbrille mit<br />
selbsttönenden Gläsern. Funktioniert das?<br />
Immer besser. Solche Gläser, die leider<br />
recht teuer sind, decken zwei bis drei<br />
Tönungsstufen ab. Allerdings haben sie<br />
eine gewisse Reaktionszeit. Wenn du beim<br />
Mountainbiken schnellen Wechsel zwischen<br />
Licht und Schatten hast, kommen<br />
sie nicht mit. Aber für die aufziehende<br />
Wolke sind sie allemal schnell genug.<br />
Polyester schützt<br />
besser als Baumwolle.<br />
Das gilt auch<br />
beim Sonnenhut.<br />
Bislang schützen wir die Haut und die<br />
Augen vor der Sonne. Gibt es weitere<br />
empfindliche Körperteile?<br />
Generell ist der Kopf am stärksten gefährdet.<br />
Deshalb bei sengender Sonne am<br />
besten einen zweilagigen speziell verwobenen<br />
Sonnenhut tragen, mit breiter<br />
Krempe, um Ohren und Nacken zu schützen.<br />
Auch hier schützt Polyester besser als<br />
Wie kann ich einem Sonnenstich oder<br />
Hitzschlag vorbeugen?<br />
Der einfachste und sicherste Schutz ist<br />
immer noch, der Sonne auszuweichen<br />
und vor allem die pralle Sommersonne<br />
zwischen 11 und 15 Uhr zu meiden. Zusätzlich<br />
sollte man viel trinken.<br />
Ein kühles Bier hilft immer …<br />
Nein, Alkohol und Hitze vertragen sich<br />
nicht. Besser viel Wasser oder ungesüsste<br />
Tees trinken, drei bis vier Liter pro Tag. Das<br />
kann man als Outdoorer prima in einem<br />
Trinksystem mit sich tragen. Und in der<br />
Schweiz gibt es fast an jedem Brunnen<br />
Trinkwasser zum Auffüllen.<br />
Mit ausweichen meinst du wohl Schatten.<br />
Bin ich da generell auf der sicheren Seite?<br />
Nicht ganz, denn UV-Strahlen gelangen<br />
durch Reflexionen auch in abgeschattete<br />
Bereiche. Die Belastung ist zwar geringer,
Kaufberatung 55<br />
aber Schatten ist in erster Linie Hitzeschutz.<br />
Wenn es keinen Schatten gibt,<br />
kann man ihn selber bauen, mit einem<br />
leichten und klein verpackbaren Sonnensegel,<br />
das man mithilfe von Wanderstöcken<br />
errichtet. Oder am Wasser mit<br />
einer Strandmuschel, die auch vor Wind<br />
schützt. Die Muscheln sind ideal für<br />
Familien mit Kleinkindern.<br />
Gelten besondere Regeln für Kinder?<br />
Auf jeden Fall! Dünne Kinderhaut ist viel<br />
empfindlicher als die Haut von Erwachsenen.<br />
Je häufiger Kinder einen Sonnenbrand<br />
erleiden, desto grösser das Risiko,<br />
als Erwachsener an Hautkrebs zu erkranken.<br />
Deshalb sollten Säuglinge nie direkt in<br />
die Sonne und auch nicht nackt im Schatten<br />
liegen. Säuglinge und Kleinkinder stets<br />
eincremen, Sonnenbrille und Sonnenhut<br />
aufsetzen, pralle Sonne meiden und wenn<br />
möglich lange Bekleidung anlegen. Am<br />
Wasser sind schnell trocknende Lycra-<br />
Sachen mit UV-Schutz ein Supertipp,<br />
gerade wenn Kinder es nicht mögen, mit<br />
Sonnencreme eingeschmiert zu werden.<br />
Ein Sandstrand erhöht<br />
die UV-Strahlung um<br />
20 Prozent. Schnee sogar<br />
um 80 Prozent!<br />
Und wenn das Kind in den Brunnen<br />
gefallen ist, man also doch einen<br />
Sonnenbrand davongetragen hat?<br />
Erste Hilfe bietet eine Feuchtigkeit spendende<br />
After-Sun-Lotion. Alternativ die<br />
betroffene Haut mit feuchten Tüchern<br />
kühlen. Ich schwöre auf Quarkwickel. Am<br />
nächsten Tag nicht mehr in die Sonne<br />
gehen und den Körper gut schützen.<br />
Kann ich deine Ratschläge eigentlich im<br />
Herbst getrost vergessen?<br />
Nicht, wenn du noch ganz bei Trost bist.<br />
(lacht) Denn UV-Strahlung ist immer da,<br />
auch bei bedecktem Himmel. Und erinnere<br />
dich im Winter an die Schneeblindheit:<br />
Schnee erhöht die UV-Strahlung um über<br />
80 Prozent! Ausserdem sind Herbst und<br />
Winter die klassischen Zeiten für Fernreisen.<br />
Ein Sandstrand erhöht die Strahlung<br />
um fast 20 Prozent. Extrem wichtig<br />
ist ausreichend Schutz in Australien und<br />
Neuseeland, weil dort durch das Ozonloch<br />
viel mehr UV-Strahlen auf die Erdoberfläche<br />
treffen als bei uns in der Schweiz.<br />
Lacht die Sonne über der Schweiz<br />
überall gleich?<br />
Nein. Je höher, desto intensiver ist die<br />
Sonnenstrahlung. Das bedeutet, dass ich<br />
mich etwa auf dem Jungfraujoch viel mehr<br />
vor der Sonne schützen muss als in Bern.<br />
Irgendwie habe ich nach diesem<br />
Gespräch keine grosse Lust mehr,<br />
überhaupt in die Sonne zu gehen …<br />
Doch, tu’s! Nur wenn du eine Sonnenallergie<br />
hast oder Medikamente nimmst, die<br />
dich sonnenempfindlicher machen, solltest<br />
du sie meiden. Ansonsten sorgt Sonne<br />
für gute Laune, das weiss jeder Mensch.<br />
Und guter Sonnenschutz sorgt dafür, dass<br />
auf gute Laune keine Reue folgt. <<br />
30. Aug. – 8. Sep.<br />
15. Sihlwald-<br />
Kino<br />
im Wildnispark Zürich<br />
Sihlwald<br />
More than Honey Ostwind The great Gatsby Die Croods Quartet No Silver Linings Playbook Life of Pi<br />
Clara und das Geheimnis der Bären Nachtzug nach Lissabon Despicable me 2 Der Imker<br />
Detailprogramm: www.wildnispark.ch<br />
Hauptsponsorin Wildnispark Zürich<br />
Projektsponsoren Sihlwald-Kino
56<br />
Produkte<br />
Kanada,<br />
wir kommen!<br />
Die Bündner Abenteurerfamilie Blum hat sich bei <strong>Transa</strong> neu ausgerüstet.<br />
Hier erklären sie, was sie auf ihre nächste Tour<br />
in die Rocky Mountains mitnehmen.<br />
3<br />
Fotos: Daniel Bally<br />
1<br />
Markus<br />
38 Jahre alt<br />
1<br />
2<br />
Upgrade Innovations / Camp Säge<br />
CHF 69.–, Nr. 034787<br />
Die Einzelteile dieser Säge lassen sich im<br />
Rohr verstauen. Dadurch passt sie prima in<br />
die Satteltasche. Zusammengeschraubt<br />
macht sie einen extrem stabilen Eindruck.<br />
So kann ich auch ohne lärmenden Motor<br />
den Weg freisägen. Auch am Camp wird sie<br />
gewiss gute Dienste erweisen.<br />
Seal Line / Boundary Pack 115<br />
CHF 129.–, Nr. 047647<br />
Der ideale Transportsack, um die Pferde zu<br />
beladen. Wasserdicht und robust genug<br />
für forsche Ritte durchs Unterholz. Wir<br />
stecken da zum Beispiel unsere Schlafsäcke<br />
rein. Und dank der abnehmbaren<br />
Schultergurte kann man ihn wie einen<br />
Rucksack zum Camp tragen.<br />
2<br />
3<br />
Black Diamond / ReVolt<br />
CHF 89.–, Nr. 070440<br />
Diese Lampe lässt sich dimmen, wenn<br />
man im Zelt etwas lesen oder herrichten<br />
möchte. Der Spot wiederum ist stark genug,<br />
um nachts nach den Pferden zu<br />
sehen. Unterwegs lässt sich die Lampe via<br />
USB-Anschluss mit dem Solarpanel wiederaufladen.<br />
Oder man nimmt die Akkus<br />
raus und betreibt sie mit drei ganz normalen<br />
AAA-Batterien. Was wollen wir mehr?
Produkte 57<br />
1<br />
Marco / Pfadfinderkessel 34<br />
CHF 119.–, Nr. 012347<br />
So einen Kessel hatten wir auf unserer<br />
ersten Reise dabei. Auf der zweiten nicht Ð<br />
und wir haben ihn schmerzlich vermisst,<br />
weil wir nichts €hnliches in Kanada gefunden<br />
haben. Das Aluminium ist leicht, nach<br />
dem Abwaschen lassen sich die Tšpfe gut<br />
in SŠcken und anschliessend in die Packboxen<br />
der Pferde verstauen. Und mit dem<br />
Volumen von 14 Litern bekommt man<br />
selbst eine gršssere Gruppe schnell satt.<br />
1<br />
2<br />
GSI Outdoors / Coffee Pot<br />
CHF 27.50, Nr. 070909<br />
Da wir vorwiegend Ÿber offenem Feuer<br />
kochen, ist diese Kanne genial. Denn man<br />
kann sie direkt in die Flammen stellen.<br />
Dank der Emaillierung ist sie einfacher<br />
zu reinigen. Ausserdem gefŠllt uns das<br />
klassische Design: ein bisschen Cowboy-<br />
Style beim Kaffeekochen.<br />
Sabrina<br />
33 Jahre alt<br />
2<br />
Naira<br />
1 Jahr alt<br />
1<br />
1<br />
Didriksons / Plaskeman Pants Kids<br />
CHF 69.–, Nr. 054879<br />
Die Auswahl an Kinderbekleidung, die<br />
wirklich etwas aushŠlt, ist leider begrenzt.<br />
Aber diese Matschhose ist wasserdicht,<br />
schmutzunempfindlich und unverwŸstlich.<br />
Amira ist mit so einem Modell bereits<br />
durch dick und dŸnn gegangen. Deshalb<br />
haben wir nun auch fŸr Naira eine besorgt.<br />
Die Hose reicht weit am Oberkšrper<br />
hinauf. Fussriemen hindern die Hosenbeine<br />
am Hochrutschen. Und die TrŠger<br />
gleiten nicht von den Schultern.
58<br />
Produkte<br />
1<br />
2<br />
1<br />
Arc’teryx / W Atom LT Hoody<br />
CHF 289.–, Nr. 054568<br />
Diese Jacke ist eine ganz heisse Kandidatin<br />
auf den Titel «Lieblingsteil». Sie trägt<br />
sich total geschmeidig. Das Obermaterial<br />
ist robust genug für den Alltag im Camp<br />
und auf dem Pferd. Die Coreloft-Füllung<br />
hält warm. Dank der seitlichen Stretcheinsätze<br />
macht sie jede Bewegung mit.<br />
3<br />
2<br />
Maloja / W Colibri M. T-Shirt Co<br />
CHF 59.–, Nr. 070859<br />
Die gute alte Baumwolle – trägt sich halt<br />
immer noch gut. Fünf Prozent Elastan<br />
steuern Bewegungsfreiheit bei, wenn wir<br />
den ganzen Tag auf den Beinen sind. Und<br />
ist der Kolibri-Print nicht hübsch? Das<br />
Shirt werde ich vor allem beim Empfang<br />
unserer Tourgäste tragen.<br />
3<br />
Fjällräven / W Nilla Trouser G-1000<br />
CHF 149.–, Nr. 070607<br />
Diese Hose ist am Gesäss und an den<br />
Knöchelinnenseiten verstärkt. Sonst aber<br />
hat sie eine eher leichte Variante des<br />
Fjällräven-Materials G-1000. Für mich<br />
ideal, weil ich auch an warmen Tagen eine<br />
lange Hose zum Reiten brauche. Und zum<br />
Trekking eignet sie sich natürlich auch.<br />
1<br />
1<br />
LaSportiva / Nepal Extreme<br />
CHF 499.–, Nr. 062571<br />
Zugegeben, die Steigeisenfestigkeit<br />
benötige ich selten.<br />
Aber mein erstes Paar dieser<br />
Schuhe hat mir in Kanada gute<br />
Dienste geleistet. Der Lederschaft<br />
schützt die Füsse selbst<br />
beim Holzhacken. Da sind<br />
schon Pferde draufgetreten,<br />
ohne dass es geschmerzt hätte.<br />
Und die Passform: wie für meine<br />
Füsse gemacht.<br />
2<br />
Salomon / Speedcross 3<br />
CHF 169.–, Nr. 069015<br />
Auch diesen Schuh besorge ich<br />
mir nicht zum ersten Mal. Wenn<br />
wir in der Schweiz sind, laufe<br />
ich damit auf die Alp oder<br />
durch den Wald. Die Stollensohle<br />
mit dem weichen Gummi<br />
ist im Gelände extrem griffig.<br />
Die Schnürung ist wirklich<br />
praktisch und lockert sich<br />
nicht. Ein absolut bequemer<br />
Freizeitschuh, der mich fit hält.<br />
2
Produkte 59<br />
1<br />
2<br />
Icebreaker / Quantum LS Hood 260 GT<br />
CHF 229.–, Nr. 071003<br />
Als ich frŸher in Neuseeland als Skilehrer<br />
jobbte, bin ich in Kontakt mit Merinowolle<br />
gekommen. Heute sage ich: Es geht nicht<br />
ohne. Sie ist ein Naturprodukt und wirkt<br />
fantas tisch klimaregulierend. Selbst wenn<br />
wir wochenlang in der Wildnis unterwegs<br />
sind, fängt sie nicht an zu stinken.<br />
Arc’teryx / Theta AR Jacket<br />
CHF 749.–, Nr. 062044<br />
Ich habe mit Regenjacken von Arc’teryx so<br />
gute Erfahrungen gemacht. Logisch, dass<br />
ich jetzt wieder zu der kanadischen Marke<br />
greife. Dem Pro-Material macht es nichts<br />
aus, wenn beim Reiten Zweige daran reissen.<br />
Die Jacke ist lang geschnitten, deckt<br />
also beim Reiten gut ab, hat alle nštigen<br />
Taschen, aber keinen Firlefanz.<br />
2<br />
1<br />
3<br />
3<br />
Fjällräven / Barents Pro Trouser G-1000<br />
CHF 169.–, Nr. 066657<br />
Wenn ich mich durch die BŸsche schlage<br />
oder im Funkenflug des Lagerfeuers stehe,<br />
brauche ich eine unverwŸstliche Hose.<br />
Dem G-1000-Material kann das nichts anhaben.<br />
An den Knien und am Gesäss ist es<br />
doppelt gefasst. Die vielen Taschen seitlich<br />
und vorne sind praktisch beim Reiten;<br />
in eine davon passt sogar eine Karte. Und<br />
Nieselregen lässt sie einfach abperlen.<br />
1<br />
Hilleberg / Keron 4 GT<br />
CHF 1495.–, Nr. 044049<br />
Wir schwšren auf Hilleberg-Zelte. Sie sind<br />
robust und halten allen Bedingungen<br />
stand. Dieses Modell haben wir zum einen<br />
gewählt, weil es fŸr Einsätze im Sommer<br />
wie im Winter geeignet ist. Zum zweiten<br />
bietet es mit der geräumigen Apsis Platz fŸr<br />
die ganze Familie.<br />
Amira<br />
4 Jahre alt<br />
1<br />
Die Abenteurerfamilie Blum<br />
Bei ihrer Vortragsreihe Anfang des<br />
Jahres zogen sie tausende Zuschauer<br />
in ihren Bann: Sabrina und Markus<br />
Blum, die mit ihren beiden kleinen<br />
Töchtern grosse Abenteuer in der<br />
kanadischen Wildnis erleben. Auch<br />
in einem Interview mit 4-Seasons.<br />
ch erzählten die Blums, wie sie<br />
– inspiriert von dem Buch «Das<br />
Schneekind» – mit Pferden acht<br />
Wochen lang durch die Wälder zogen,<br />
ganz auf sich gestellt. Seit Juni<br />
sind die Blums nun wieder in<br />
den Rocky Mountains. Den Sommer<br />
über führen sie drei kleine<br />
Gästegruppen per Pferdetrekking<br />
zu ihrem Blockhaus am Thukadasee<br />
(Infos zu diesen zweiwöchigen<br />
Touren auf www.blumundweg.ch).<br />
Zunächst aber haben sich Sabrina,<br />
Markus, Amira und Naira im Zürcher<br />
Flagship-Store von <strong>Transa</strong> neu<br />
eingekleidet und ausgestattet.<br />
4-Seasons.ch hat sie begleitet.<br />
Das Interview<br />
mit den Blums<br />
in der vergangenen<br />
Winterausgabe<br />
von<br />
4-Seasons.ch.
60<br />
Kollege
Kollege 61<br />
Der letzte<br />
Damenschneider<br />
von Basel<br />
Teamleiter bei <strong>Transa</strong> – diese Stellenbeschreibung lässt<br />
nicht einmal erahnen, wie viel Bekleidungs-Know-how<br />
Samuel Wirth mitbringt. Und das setzt er vor allem<br />
für die Langlebigkeit von Produkten ein.<br />
Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Samuel Wirth<br />
Samuel Wirth tritt sachte aufs Pedal, und die<br />
Dürkopp Adler rast sofort los. Jeder Anfänger würde<br />
einen Unfall bauen, aber Samuel ist Profi. Mit<br />
ruhiger Hand hält er die Maschine auf Kurs, er<br />
hat sogar Zeit zum Reden. «5000 Stiche<br />
pro Minute schafft die Dürkopp Adler,<br />
sie ist ein Schnellnäher.»<br />
Hinter den Schuhregalen, eine<br />
Eisentreppe hinauf, im hintersten<br />
Winkel der Basler Filiale<br />
von <strong>Transa</strong> steht sie: Samuels<br />
Lieblingsnäh maschine. Dort<br />
hat er einen Arbeitsplatz:<br />
ein Tisch, ein kleines Regal<br />
mit defekten Textilien<br />
und eben das wieselflinke Gerät von der deutschen Traditionsfirma.<br />
«Jede Haushaltsmaschine kann mehr als meine Nähmaschine. Die<br />
Dürkopp Adler kann vorwärts, rückwärts, den Faden automatisch<br />
abschneiden, sonst nichts.» Aber sie ist schnell. Zehnmal schneller<br />
als eine Haushaltsmaschine. «Wie der Unterschied von einer Ente<br />
zu einem Ferrari.» Samuels Augen leuchten. Ein Mann, eine<br />
Nähmaschine, eine Leidenschaft. Eine Seltenheit.<br />
Samuel Wirth (32) ist Teamleiter des Ladens am Aeschengraben<br />
13 der Basler Dualfiliale. Samuel ist verantwortlich für 15 Mitarbeiter<br />
und den Verkauf: Bekleidung, Schuhe, Bergsport und<br />
Velozubehör auf 1100 Quadratmetern Verkaufsfläche. Ein Haus<br />
weiter, im Äschengraben 9, gibt es die dazugehörige Hartware.<br />
Samuel tritt wieder aufs Pedal, die Dürkopp Adler surrt los. Etwa<br />
zwei Minuten braucht er für die Reparatur eines Spiralreissverschlusses<br />
an einer Jacke. Rekordverdächtig, davon träumt >
62<br />
Kollege<br />
Keine(r) näht schneller: Samuel an der Dürkopp Adler.<br />
Wenn Samuel<br />
eine Dreilagenjacke<br />
anschaut,<br />
zerlegt er sie<br />
sogleich vor<br />
dem inneren<br />
Auge in ihre<br />
mehr als 150<br />
Bestandteile.<br />
jede Hausfrau. Vor über einem Jahrzehnt<br />
hat sich seine berufliche Laufbahn<br />
mit <strong>Transa</strong> verwoben: Samuel<br />
ist ein junger, ehrgeiziger Kletterer<br />
aus dem Schwarzbubenland, dem<br />
Naherholungsgebiet der Basler. In<br />
den Hügeln hinter Nunningen<br />
wächst er auf einem Bauernhof auf.<br />
Durch ein dreiwöchiges Praktikum<br />
bei <strong>Transa</strong> landet der Mittelschüler in<br />
der Outdoor-Welt: Hightech-Bekleidung,<br />
Leichtgewichtszelte und GPS-Geräte, Verkaufsberatung<br />
und Reise-Know-how. Samuel gefällt’s! Nach der Schule bekommt<br />
er direkt einen Arbeitsvertrag angeboten, Samuel greift zu.<br />
«Das war wie ein Sechser im Lotto. Ein Job mit vollem Gehalt,<br />
ohne Ausbildung! Ich war unabhängig und konnte meine Hobbys<br />
mit einem Beruf verbinden.» Mit dem ersten Geld zieht Samuel in<br />
die grosse Stadt, nach Basel.<br />
An der Berufsfachschule war Samuel allein unter 20 Frauen<br />
Nach kurzer Zeit lernt Samuel, dass selbst Marken- und Qualitätsprodukte<br />
nicht unzerstörbar sind. Defekte Reissverschlüsse an<br />
Jacken und Hosen oder Rucksäcke mit klaffenden Nähten. «Viele<br />
Kunden tragen ihre kaputte Ausrüstung zu <strong>Transa</strong>, in der Hoffnung,<br />
dass sie nicht im Mülleimer endet.» Schon zu Samuels Anfangszeiten<br />
besitzt <strong>Transa</strong> eine alte Industrienähmaschine, an der<br />
er handwerkliches Geschick beweist. Der Stoff, das Handwerk,<br />
die Maschine bringen eine Entscheidung ins Rollen: Samuel jobbt<br />
nur noch abends bei <strong>Transa</strong> und beginnt eine Ausbildung zum<br />
Damenschneider an der Berufsfachschule Basel. Schnittmuster<br />
Den Spass am Klettern hat er weitervererbt – an Lion.<br />
zeichnen, Nähtechniken lernen, Stoffe büffeln. 20 Frauen und<br />
ein Mann: Samuel Wirth. Er entwirft Hochzeitskleider und<br />
Mass anzüge. Auf dem Laufsteg präsentiert er Kollektionen, mit<br />
Choreografie und Musik. Nach Samuels Abschluss wird die<br />
Berufsbezeichnung in Bekleidungsgestalter geändert. Samuel ist<br />
der letzte Damenschneider von Basel.<br />
Auf die Lehre folgt eine Fortbildung zum Bekleidungstechniker.<br />
Industrieschnittmuster, Kalkulation, Arbeitspläne. Raus aus dem<br />
gemütlichen Atelier, rein in die Textilindustrie. Daneben jobbt er<br />
drei Jahre lang als Assistent an der Berufsfachschule, pflegt sein<br />
eigenes T-Shirt-Atelier, und seit sieben Jahren gibt er einmal pro<br />
Woche einen Nähkurs. Am Ende landet er wieder bei <strong>Transa</strong>.<br />
Samuel schaut sich eine Dreilagenjacke an und beginnt sie sofort<br />
vor seinem geistigen Auge zu analysieren und zu zerlegen. «Eine<br />
gute Jacke setzt sich mit allen Details aus über 150 Schnittteilen<br />
zusammen. Diese Komplexität sieht kaum jemand einer Jacke<br />
an.» Vorgeformte Ärmel, Materialmixe, Nahttechniken, Tapings,<br />
Taschenbeläge, wasserdichte Reissverschlüsse. Moderne Jacken<br />
sind aufwändige und mit viel Know-how hergestellte Industrieprodukte.<br />
Die Masse macht den Preis. «Wenn ich als Schneider eine<br />
einzige Gore-Tex-Jacke produzieren wollte, würde sie inklusive<br />
Stoff und den nötigen Maschinen zum Nähen und Versiegeln so<br />
viel kosten wie ein ziemlich gutes Auto!»<br />
Irgendwann hat Samuel die alte Nähmaschine von <strong>Transa</strong> durch<br />
seinen Schnellnäher, die Dürkopp Adler, ersetzt. Wenn ihm seine<br />
Posten als Teamleiter und Verkaufsberater Zeit lassen, repariert er
dort mal einen offenen Saum oder ersetzt<br />
hier einen Reissverschluss. Sein Knowhow<br />
spricht sich herum: «Ich habe von<br />
Kunden gehört, ich sei der Einzige in der<br />
Schweiz, der bestimmte Reissverschlüsse<br />
flicken kann.» Samuels Fach mit Reparaturen<br />
ist jedenfalls immer voll, obwohl<br />
<strong>Transa</strong> ein eigenes Reparatur- und Änderungsatelier<br />
mit einem grossen Lager an<br />
Ersatzteilen betreibt. Dort werden Näharbeiten<br />
an Rucksäcken, defekte Reissverschlüsse<br />
sowie knifflige Zelt- und<br />
Schuh reparaturen abgewickelt.<br />
Wäre es nicht besser fürs Geschäft, defekte<br />
Teile zu entsorgen und dem Kunden<br />
neue Ausrüstung zu verkaufen? «Wir bei<br />
<strong>Transa</strong> möchten die Langlebigkeit der Produkte<br />
unterstützen, denn auch wir tragen<br />
Verantwortung. In erster Linie möchten wir<br />
qualitativ hochwertige und nachhaltig produzierte<br />
Produkte verkaufen.» Dazu gehöre<br />
auch die Auswahl der Marken: «Mammut<br />
etwa gehört der Fair Wear Foundation an,<br />
Patagonia der Fair Labor Association.<br />
Haglöfs und Arc’teryx haben in der<br />
Schweiz sehr gute Reparaturmöglichkeiten,<br />
mit eigenen Tapingmaschinen.»<br />
Jährlich landen in der Schweiz 45 000<br />
Tonnen Bekleidung im Abfall. Nicht nur<br />
aus Samuels Sicht ist das zu viel. <strong>Transa</strong><br />
verfolgt ein mehrstufiges Konzept, um die<br />
Lebensdauer von Produkten zu verlängern.<br />
Das reicht von Pflegetipps über Reparaturservice<br />
bis hin zu Cyclodos- Accessoires<br />
aus ausgemusterter Outdoorausrüstung.<br />
Und Samuel hat sogar ein eigenes Recyclingprojekt<br />
ins Leben gerufen. «Wolle ist<br />
ein tolles Material, hat aber leider eine<br />
sehr schwache Reissfestigkeit.» Deshalb<br />
kommt viel abgetragenes Material zurück<br />
in die Filialen – viel zu wertvoll zum Entsorgen.<br />
Samuel hat eine eigene Technik<br />
entwickelt, um aus alten Trikots Endlosstreifen<br />
zu fertigen. Seit zwei Jahren experimentiert<br />
und häkelt er, bunte Mützen für<br />
Kinder und Erwachsene sowie trendige<br />
Chalkbags – denn in seinem Herzen ist er<br />
immer noch Kletterer.<br />
Seine Wiege stand in Bouldernähe<br />
Samuels Wiege stand im Basler Jura. Nach<br />
der Schule ging er nicht zum Fussball, sondern<br />
an den Fels. Innert zehn Minuten erreichte<br />
er zu Fuss den Balmchopf oder die<br />
Bouldergebiete im Chaltbrunnental. «Heute<br />
habe ich keine Zeit mehr für Hobbys»,<br />
sagt Samuel lachend. Er ist Vater von zwei<br />
Buben (drei und anderthalb Jahre alt). Mit<br />
seiner Frau hat er in Pratteln ein Haus aus<br />
den 80er-Jahren gekauft, in dem noch viel<br />
Arbeit steckt – auch das eine Art Wiederverwertung.<br />
«Nachhaltigkeit<br />
ist das neue<br />
«Nachhaltig<br />
ist das neue<br />
konservativ:<br />
Man will<br />
ja etwas<br />
bewahren,<br />
für die<br />
Zukunft.»<br />
Konser vative», sinniert<br />
Samuel. «Man<br />
möchte ja etwas<br />
bewahren, für die<br />
kommenden Generationen.»<br />
Wenn<br />
Samuel frei hat,<br />
hängen an der einen<br />
Hand die Kinder, in<br />
der anderen liegt<br />
die Bohr maschine.<br />
Ohne Sport hält er<br />
es aber nicht aus. Er<br />
läuft regelmässig, auch Marathons, und<br />
fährt Rennrad. Im Winter Ski touren und<br />
Schneeschuh gehen.<br />
Samuel legt die reparierte Hose ins Regal.<br />
Wenn er alle Ressourcen der Welt zur<br />
Verfügung hätte, was würde er als Bekleidungstechniker<br />
erfinden? «Eine Jacke<br />
ohne Reissverschluss, auch ohne Klett.<br />
Irgendwas Verrücktes – vielleicht mit positiver<br />
und negativer Ladung, verschleissfrei.<br />
Das wäre eine Textilrevolution, und<br />
wer es erfindet, muss nie mehr arbeiten.<br />
Reissverschlüsse sind eine super Lösung,<br />
Recycling à la Samuel: Er häkelt<br />
aber irgendwann gehen alle kaputt.» Dann<br />
Chalkbags aus alten Baumwollfetzen. hilft nur noch die Dürkopp Adler. <<br />
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64 Traumziele<br />
Panama bis Mexiko mit dem Bus
Traumziele 65<br />
Mexiko City<br />
Chiapas / Mexiko<br />
San Cristobal de las Casas<br />
ist fur mich eine der<br />
schonsten Kolonialstadte<br />
uberhaupt. Sie bietet so<br />
viel Abwechslung, dass man<br />
gerne ein paar Tage bleibt,<br />
Tagestouren in die Umgebung<br />
plant und die mexikanische<br />
Kuche geniesst.<br />
Tauchferien auf Utila / Honduras<br />
Wer die Unterwasserwelt entdecken<br />
mochte, ist auf den Bay of Islands richtig!<br />
Tauchkurse oder -gange sind hier<br />
so gunstig wie fast nirgendwo sonst.<br />
Die Insel Utila ist von einem eindrucksvollen<br />
Riff umgeben.<br />
Chiapas<br />
Utila<br />
Chichicastenango<br />
Chichicastenango / Guatemala<br />
Chichi sollte man ubers Wochenende<br />
besichtigen, um den farbenfrohen Markt<br />
zu erleben. Die Strassen und Platze des<br />
Stadtchens sind vollgestopft mit Standen,<br />
aus allen Richtungen stromen Menschen.<br />
Pacaya<br />
Suchitoto<br />
Guatemala City<br />
Rincon de la Vieja<br />
Teguicigalpa<br />
Managua<br />
Granada<br />
San Jose<br />
Kolonialstadt Granada /Nicaragua<br />
Eine herausgeputzte Stadt mit viel<br />
Flair am Lago de Nicaragua. Tagesausfl<br />
uge zu den Isletas oder zum<br />
Kratersee Apoyo lohnen sich ebenso<br />
wie die Besichtigung der Kirchen.<br />
Panama City<br />
Suchitoto / El Salvador<br />
In und um diesen Ort herum<br />
vergeht die Zeit im Nu – sei es<br />
auf Wanderungen, auf Reittouren,<br />
bei einem Kaffee am Dorfplatz<br />
oder bei einem Ausflug auf dem<br />
Lago Suchitlan. Es gibt uberall<br />
viel zu sehen!<br />
Rincon de la Vieja / Costa Rica<br />
Landschaften wie in einem Fantasyfi<br />
lm, mit Schlamm spuckenden<br />
Erdlochern, knorrigen Baumen und<br />
Schwefelgeruch. Wanderungen zum<br />
Krater sind gut ausgeschildert.<br />
Panama City<br />
Die von den USA gebaute<br />
Brucke Puente de las Americas<br />
verbindet Panama City mit dem<br />
Westen des Landes. Sie<br />
ist zugleich das westliche<br />
Eingangstor in den Panamakanal.<br />
Mit Globetrotter nach Mittelamerika – ein paar Reisebeispiele:<br />
• Spanisch lernen auf der Karibikinsel Colón (Panama) und in der Freizeit die<br />
Sandstrände geniessen. 4 Wochen Sprachkurs mit Unterkunft in einer Gastfamilie<br />
(Einzelzimmer mit Frühstück) ab CHF 1370.-, gültig bis 31.12.2013.<br />
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Mexiko, Guatemala und Belize, mit 17 Übernachtungen in einfachen Hotels und<br />
Englisch sprechender Reiseleitung, ab CHF 1795.-, gültig bis 31.12.2013.<br />
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San José, ab CHF 1633.-, gültig bis 12.12.2013.<br />
Mehr Details und weitere Reiseberichte über Mittelamerika<br />
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Alle Preisangaben sind Richtpreise in CHF.<br />
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66 Reise
Reise<br />
67<br />
Safran,<br />
Suonen<br />
und<br />
Sinnkrisen<br />
100 Kilometer und sechs Etappen der «Via Alpina»<br />
in fünf Tagen: Die Alpen halten für Wanderer viel<br />
Abwechslung und prägende Erlebnisse bereit, wie<br />
unser Autor auf seiner Wanderung vom Wallis in den<br />
Kanton Bern erfuhr. Bei Bedarf bieten sie sogar mehr<br />
Spektakel, als manch einem lieb ist.<br />
Text: Thorsten Kaletsch | Fotos: Ruedi Thomi, Rob Lewis, Thorsten Kaletsch
68<br />
Reise<br />
Da stehen wir nun also unten am Gibidum-Stausee, blicken<br />
die Massa-Schlucht hoch und versuchen einen Blick<br />
auf die neue Hängebrücke im hinteren Teil des Tales zu<br />
erhaschen. Vergeblich. Die internationale Route der Via Alpina<br />
führt von der Riederalp steil nach unten zum Stausee, der vom<br />
Aletschgletscher gespiesen wird. Die 500 Höhenmeter Abstieg<br />
haben wir in der Starteuphorie problemlos bewältigt, obwohl uns<br />
eigentlich die spektakulärere Route über die besagte Hängebrücke<br />
mehr gereizt hätte. Aber wir wollen die Via Alpina<br />
so begehen, wie es vorgesehen ist, um der Faszination dieses<br />
internationalen Alpenwanderwegs auf die Spur zu kommen.<br />
So blühen uns gleich am ersten Tag unseres Abenteuers mehr als<br />
1900 Meter Höhendifferenz, die es im Abstieg zu meistern gilt –<br />
mit dem 14-Kilo-Rucksack ein echter Belastungstest. Die Belalp<br />
erklimmen wir wie vorgesehen mit der Gondel und geniessen<br />
anschliessend den wunderbaren Pfad durch die blühenden Alpenrosenfelder<br />
am Fusse des Foggenhorns – bei ständiger Aussicht<br />
auf den Aletschgletscher und ins Rhonetal. Doch als dann unsere<br />
Oberschenkel im Abstieg von der Alp Nessel Alarm läuten, sind<br />
wir froh über den Tipp eines ortskundigen Pärchens, das wir am<br />
Waldrand treffen. Der Oberschta-Suone entlang erreiche man in<br />
ungefähr einer Stunde das Safrandörfchen Mund, erklären uns<br />
die beiden Mittvierziger. «Aber in Birgisch unten seid ihr bereits in<br />
einer halben Stunde – und da gibt’s ein kühles Bier.»<br />
Bei dieser Aussicht werden wir schwach. Als wir unten beim<br />
Gerstensaft sitzen, fallen prompt die ersten Regentropfen. Und<br />
wer trifft wenige Minuten später mit dem Auto im Restaurant<br />
Die Via Alpina ist gut markiert.<br />
Auch dank <strong>Transa</strong>.<br />
Birgisch ein? Richtig – das Pärchen vom Waldrand. Die Antwort<br />
auf unsere Bemerkung, mit dem Auto wären auch wir schneller<br />
nach unten gelangt: «Stimmt – mit uns hättet ihr nur fünf Minuten<br />
gebraucht. Aber ihr habt uns ja nicht gefragt.» Keine Frage, wir<br />
sind im Wallis angekommen.<br />
Von der Riederalp aus will ich in fünf Tagen sechs Etappen<br />
der Via Alpina absolvieren – es sind die Etappen 96 bis 101<br />
des internationalen Wanderwegs, der von Triest durch alle<br />
acht Alpenstaaten nach Monaco führt. Zur Unterstützung haben<br />
sich täglich wechselnde Mitwanderer angemeldet. Über die<br />
Lötschberg-Südrampe und Albinen geht’s nach Leukerbad und<br />
anschliessend über Gemmi, Rote Kumme, Chindbettipass und<br />
Engstligenalp nach Adelboden. Die gemütliche Schlussetappe<br />
führt dann über den Hahnenmoospass an die Lenk.<br />
Die erste kleine Sinnkrise, die<br />
sich vor allem auf die zu viel<br />
An der Riederalp<br />
startet meine<br />
Tour. Es sind<br />
die Etappen<br />
96 bis 101 des<br />
Fernwanderwegs,<br />
der durch alle<br />
Alpenstaaten<br />
führt.<br />
mitgeführten Kilogramm Gepäck<br />
zurückführen lässt, ist bereits<br />
beim Abendessen im Hotel Bahnhof<br />
in Ausserberg Vergangenheit.<br />
Ein Gericht mit den berühmten<br />
Safranfäden aus Mund finden<br />
wir zwar nicht, aber auch der<br />
typische Walliser Gemüsekuchen<br />
«Cholera», das Ragout von Eringer<br />
Rindern und die Eglifilets aus<br />
Raron munden hervorragend. Und<br />
als dann Mitwanderer Tinu gar<br />
noch zwei Cohibas aus dem Rucksack<br />
zaubert, sind die Mühen des<br />
Abstiegs definitiv verflogen. Dass die edlen kubanischen Zigarren<br />
sinnigerweise den Namen «Behike» tragen, passt zum perfekten<br />
Abschluss des ersten Wandertags. «Yes, we ARE Hike», juble ich<br />
innerlich – jedenfalls für die nächsten vier Tage.<br />
Traumhafte Wege entlang den Suonen<br />
Die zweite Etappe an der Südrampe der Lötschbergbahn gestaltet<br />
sich tatsächlich angenehmer. Trotz hoher Temperaturen bietet die<br />
populäre Route Abwechslung und immer wieder Abkühlung, weil<br />
sie mehreren Suonen entlang führt und viele schattige Passagen<br />
aufweist. Ganz klar: Die Walliser sind Bewässerungsweltmeister.<br />
Mit den Suonen (französisch: «Bisses») haben sie schon vor rund<br />
1000 Jahren offene Wasserleitungen gebaut, in denen das >
Reise 69<br />
Von sanften Waldwegen im Wallis …<br />
… über den alpinen Chindbettipass ins Berner Oberland.
70<br />
Reise<br />
Ja, wo bleiben sie denn? Tiefblick am Gemmipass.<br />
Nein, die zwei Tauchsieder genügten nicht, um den Daubensee zu erwärmen.
Reise 71<br />
Wasser von den Gebirgsbächen auf Weiden, Äcker, in Weinberge<br />
und Obstplantagen transportiert wurde. Im niederschlagsärmsten<br />
Kanton der Schweiz war das überlebenswichtig: Es machte die<br />
Nutzung der Südhänge als Kulturland erst möglich. Noch heute<br />
durchziehen die Suonen die Hänge wie Adern, machen das Land<br />
fruchtbar und bieten so auch Schutz vor Erosion. Wir geniessen in<br />
erster Linie die traumhaften traversenartigen Wanderwege, die<br />
den Suonen entlang entstanden sind.<br />
Eine harte Probe für Höhenängstliche<br />
Gestartet sind wir in Eggerberg – dem Dorf, dessen Einwohner<br />
mit dem Walliser Wort für Smaragdeidechsen «Grieniga» genannt<br />
werden. «Grieniga» sehen wir dann tatsächlich auch – gleich<br />
mehrfach huscht eine der bis zu 40 Zentimeter langen grünen<br />
Eidechsen über den Wanderweg. Und so angenehm diese Tagesetappe<br />
ist – etwas Nervenkitzel hält auch sie für uns bereit: im<br />
Jolital. Zwar warnen Infotafeln vor der Überquerung des Jolibachs<br />
(«Hänge brücke nur für Schwindelfreie»), doch wirklich spektakulär<br />
wird’s erst danach. Der Wanderweg führt nämlich zunächst<br />
galerieartig der einen Wand der Schlucht entlang und taucht<br />
dann – zusammen mit der Stägeru-Suone, die hier «Süe» genannt<br />
wird – in einen kurzen Stollen ein, den es auf schmalen Brettern<br />
zu passieren gilt. Mein heutiger Begleiter This atmet hörbar auf,<br />
als er die Stelle hinter sich hat und schüttelt noch lange den Kopf.<br />
Noch mehr Spektakel ist am dritten Tag kurz vor Leukerbad angesagt.<br />
Für die beiden physisch anspruchsvollsten Etappen hat sich<br />
Kulturlandschaften wie an den Suonen wechseln mit Wildwuchs.<br />
Stephan, ein fitter Bergläufer, als Begleiter angemeldet – mit dem<br />
Hinweis auf seine Höhenangst. Die wird schon bald auf eine harte<br />
Probe gestellt. Gestartet sind wir in Steg am Talboden, meistern<br />
dann den ruppigen Aufstieg nach Bratsch, Erschmatt, Feschel<br />
und Guttet und durchqueren anschliessend das Gebiet oberhalb<br />
von Leuk, das 2003 durch den grössten Waldbrand im Wallis seit<br />
über 100 Jahren zerstört wurde – die Szenerie ist noch heute<br />
beklemmend und wirkt surreal.<br />
Vor diesem Abschnitt haben wir die gastfreundliche Seite der<br />
Walliser kennengelernt. In Guttet, dem obersten Weiler vor dem<br />
abgebrannten Wald, fragt uns eine Frau, die eben in ihrem Garten<br />
Erdbeeren geerntet hat, ob wir Lust auf ein Dessert haben. Wir<br />
haben – und bekommen je eine grosszügige Handvoll aus der<br />
Plastikschüssel. «Dann muss ich weniger waschen», lacht sie. Die<br />
Einladung auf ein Glas Wein von einem anderen Pärchen lehnen<br />
wir angesichts der noch zu bewältigenden<br />
Wegstrecke ab.<br />
Nach dem<br />
Schalk der<br />
Walliser dürfen<br />
wir auch ihre<br />
gastfreundliche<br />
Seite kennen<br />
lernen: mit frisch<br />
gepflückten<br />
Erdbeeren.<br />
Der Fruchtzucker gibt uns Energie<br />
für den Rest der Etappe. Nach<br />
mehreren Stunden erreichen wir<br />
Flaschen, die Talstation der<br />
Gondelbahn zur Rinderhütte auf<br />
Torrent – und damit die historischen<br />
Albinen-Leitern. Bei<br />
starkem Wind ist für Mitwanderer<br />
Stephan schon vor dem Einstieg<br />
klar, dass das nichts für ihn ist –<br />
er refüsiert wie ein Pferd vor dem<br />
Oxer. Wir umgehen die 100 Meter<br />
hohe Steilwand mit den spektakulären<br />
acht Leitern auf der später<br />
gebauten Strasse.<br />
Schon am nächsten Tag erhält Stephan wieder Gelegenheit, sich<br />
mit seiner Höhenangst auseinanderzusetzen. Wir haben die beiden<br />
Etappen Leukerbad – Gemmi – Schwarenbach und Schwarenbach<br />
– Rote Kumme – Chindbettipass – Engstligenalp – Adelboden<br />
kombiniert und für die 500 Höhenmeter auf die Gemmi die<br />
Gondelbahn genommen. Schon im Aufstieg zur Roten Kumme<br />
muss sich Stephan bei einigen exponierten Stellen überwinden.<br />
Noch kritischer wird’s auf dem Weg zum 2623 Meter hohen<br />
Chindbettipass, wo wir in Steilhängen mehrere Schneefelder<br />
zu traversieren haben. Auch Geröll macht uns zu schaffen und<br />
erfordert Aufmerksamkeit – von Stephan, der ohne Stöcke<br />
wandert, noch mehr. Vor lauter Konzentration kommt er gar<br />
nicht dazu, zu zweifeln und sich die Sinnfrage zu stellen. Zügig >
72<br />
Reise<br />
Nach den<br />
Älplermagronen<br />
auf der<br />
Engstligenalp<br />
spüren wir, dass<br />
es diese Etappe<br />
in sich hatte.<br />
Bei Leukerbad darf die Trittsicherheit mal pausieren.<br />
Der Bauch erholt sich am besten so.<br />
überholen wir drei junge Frauen, die mit halbhohen Schuhen<br />
unterwegs sind, und warten dann beim Mittagessen auf der<br />
Engstligenalp bange, ob das Trio wohlbehalten unten ankommt.<br />
Anderthalb Stunden nach uns treffen die drei ein und nehmen<br />
entschlossenen Schrittes den Abstieg nach Adelboden in Angriff.<br />
Tags darauf erzählt uns der <strong>Transa</strong> Mitarbeiter Ruedi Thomi, der<br />
diese Strecke am Vortag neu beschildert hat (siehe rechts), dass<br />
er beinahe Zeuge eines schweren Unfalls geworden sei. Ein Stein,<br />
der von einem Steinbock ausgelöst worden war, traf einen Wanderer<br />
am Rucksack – der Deutsche blieb unverletzt.<br />
Königsetappe mit Therapieerfolg<br />
Wir merken nach den Älplermagronen auf der Engstligenalp<br />
vor allem im Schlussabschnitt nach Adelboden, dass es diese<br />
Doppeletappe kilometer- und höhenmetermässig in sich hatte.<br />
Für Stephan brachte sie gleich mehrere Erfolgserlebnisse. «Du<br />
kannst mir eine Rechnung über 5000 Franken für die Therapie<br />
meiner Höhenangst stellen», grinst er beim Feierabendbier.<br />
Die Schlussetappe von Adelboden in die Lenk mutet dagegen<br />
wie ein Spaziergang an. Auch diese Strecke hat aber ihren Reiz.<br />
Der Weg entlang dem Allebach und dem Gilsbach ist perfekt<br />
ausgebaut, und nach der wenig attraktiven Fahrstrasse auf den<br />
Hahnenmoospass erwarten uns dort zahlreiche Modellflugzeug-<br />
Freaks. Alpin wird’s auf dieser Etappe erst im Schluss abschnitt<br />
vom Büelberg zur Lenk, einem steilen Wurzelpfad mit vielen<br />
Serpentinen – ein würdiger Abschluss der abwechslungsreichen<br />
Fünf-Tage-Wanderung auf dem «roten Weg» der Via Alpina. <<br />
<strong>Transa</strong> unterstützt die Via Alpina<br />
Die Via Alpina wurde im Jahr<br />
2000 ins Leben gerufen und umfasst<br />
fünf Wanderrouten, die über mehr<br />
als 5000 Kilometer führen. Die<br />
Hauptroute – der sogenannte rote<br />
Weg – verläuft in 161 Etappen durch<br />
alle acht Alpenländer. In der Schweiz<br />
beginnt er an der Grenze zu Liechtenstein,<br />
durchquert das Unter- und<br />
Oberengadin, das nördliche Tessin,<br />
das Rhonetal und das Berner Oberland,<br />
um schliesslich im Unterwallis<br />
über den Col du Grand Saint-Bernard<br />
die Schweiz zu verlassen. Insgesamt<br />
44 Etappen verlaufen vollständig oder<br />
teilweise über Schweizer Boden.<br />
Alle Etappen des «roten Weges» sind<br />
im Sommer ohne zusätzliche Ausrüstung<br />
wie Steigeisen oder Seile begehbar.<br />
2004 waren entlang der Route in<br />
den Kantonen Tessin, Wallis, Bern und<br />
Waadt touristische Informationstafeln<br />
montiert worden. Sie weisen darauf<br />
hin, dass ein Wanderweg abschnitt<br />
Teil der Via Alpina ist. Neben einer<br />
Übersichtsgrafk des Verlaufs<br />
enthalten sie ein Höhenprofl mit<br />
wichtigen Zwischenzielen. Weil die<br />
erste Generation der Informationstafeln<br />
in die Jahre gekommen und<br />
verwittert ist, wird sie aktuell durch<br />
neue Schilder ersetzt. Möglich macht<br />
das <strong>Transa</strong> mit einer Partnerschaft<br />
mit den Schweizer Wanderwegen,<br />
der zuständigen Organisation und<br />
dem Partner der Via Alpina in der<br />
Schweiz. Als Sponsorin bot <strong>Transa</strong><br />
ihren Mitarbeitenden die Gelegenheit,<br />
auf Streckenabschnitten die neuen<br />
Schilder selber zu montieren. Ab<br />
Herbst 2013 werden 160 touristische<br />
Infotafeln das <strong>Transa</strong> Logo tragen.<br />
Alle Infos zum Weg: www.via-alpina.org.
19.–20. Okt. 2013 kursaal Bern<br />
Wo es ReIsende HInzIeHT<br />
nIk HaRTmann, RüdIgeR neHbeRg, THomas bucHelI,<br />
davId bITTneR, monIka scHäReR, andRea Jansen u.v.a.<br />
explora-live-Reportagen – Prominente erzählen – Workshops – kulinarik aus aller Welt<br />
Info, Programm und Tickets: www.fernwehfestival.ch
74<br />
mitarbeiter<br />
Unter Gleichgesinnten<br />
Hobby und Beruf liegen nah beieinander. Auch bei diesen <strong>Transa</strong> Mitarbeitern.<br />
nadine<br />
Fabian<br />
Beat<br />
daniel<br />
FaBian<br />
emmenegger (28)<br />
Textilverkaufsberater<br />
bei <strong>Transa</strong> Zürich<br />
nadine<br />
Wyer (41)<br />
Hartwarenverkaufsberaterin<br />
bei <strong>Transa</strong> Basel<br />
Beat<br />
Schneiter (39)<br />
Verkaufsberater<br />
bei <strong>Transa</strong> Bern<br />
daniel<br />
Zimmermann (20)<br />
Verkaufsberater<br />
bei <strong>Transa</strong> Luzern<br />
Vergangenes Jahr bin ich nach<br />
Zürich umgezogen und direkt<br />
bei <strong>Transa</strong> gelandet. Ich liebe<br />
diese Stadt, für uns Schweizer<br />
ist es ja eine wahre Grossstadt.<br />
Vor allem ist man auch ganz<br />
schnell draussen: zum Beispiel<br />
im Würtlipark oder auf dem<br />
Zürichberg. Innert fünf Minuten<br />
bin ich im Wald und innert<br />
einer Stunde in den Bergen.<br />
Dorthin nehm ich am liebsten<br />
mein Mountainbike mit oder<br />
gehe mit Freunden zum Bouldern.<br />
Im Tessin, im Avers-Tal<br />
oder bei Kandersteg hat es<br />
echt schöne Bouldergebiete.<br />
Manchmal gehe ich auch mit<br />
Kollegen von <strong>Transa</strong>, schliesslich<br />
hocken wir Gleichgesinnten<br />
hier alle zusammen.<br />
Wandern ist schon immer<br />
meine Leidenschaft gewesen.<br />
Vor 14 Jahren wechselte ich<br />
vom Zoofachgeschäft zu <strong>Transa</strong>,<br />
da ich Artikel verkaufen<br />
wollte, die ich interessant<br />
finde. Jetzt kümmere ich mich<br />
unter anderem um Schlafsäcke,<br />
Rucksäcke und Kochmaterial.<br />
Genau meine Welt.<br />
Zum Wandern bin ich viel im<br />
Wallis unterwegs, das ist meine<br />
Heimat. Dort ist es natürlich<br />
immer am schönsten. Dieses<br />
Jahr war ich mit Kollegen ausnahmsweise<br />
im Jura – die Tour<br />
auf die Hohe Winde hat mir<br />
richtig gut gefallen. Eine herrliche<br />
Aussicht: Da kann man<br />
die Vogesen, den Schwarzwald<br />
und die Walliser Alpen sehen!<br />
In der Bikeabteilung bin ich<br />
richtig aufgehoben: Schliesslich<br />
bin ich auch nach der Arbeit<br />
und am Wochenende mit<br />
meinem Mountainbike in den<br />
Wäldern unterwegs. Da ist das<br />
nur natürlich. Bern ist perfekt,<br />
um draussen Wälder hochzustrampeln<br />
und bergab zu heizen.<br />
Vor allem die Mountainbike-Tour<br />
auf dem Ostermundiger<br />
Berg ist spitze. Und nur<br />
fünf Kilometer von der Berner<br />
Filiale entfernt! Bevor ich mich<br />
bei <strong>Transa</strong> beworben habe,<br />
habe ich im Winter immer als<br />
Sportkraft in Skigebieten gearbeitet.<br />
Das war vor sieben<br />
Jahren. Hier gefällt’s mir besser,<br />
da kann ich auch mal mit<br />
meinen Kollegen biken gehen.<br />
Am liebsten bin ich bei der<br />
Hartware im oberen Stock. Dort<br />
sind Zelte, Schlafsäcke und<br />
Isomatten. Schon früher bin<br />
ich viel mit meiner Familie<br />
zelten gewesen. Wir sind meistens<br />
nach Italien, immer an<br />
anderen Seen haben wir unser<br />
Zelt aufgebaut. Das mache ich<br />
immer noch richtig gerne. Vor<br />
zwei Jahren waren wir in Cavallino,<br />
in der Nähe von Venedig,<br />
super war das. Wandern ist<br />
aber nicht so meins – ich mache<br />
lieber andere Sportarten<br />
draussen, zum Beispiel Fussball.<br />
Bei <strong>Transa</strong> habe ich direkt<br />
nach der Schule meine Lehre<br />
als Detailhandelsfachmann<br />
gemacht und wurde letztes<br />
Jahr übernommen.
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