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Bei Grün gilt Gefahr

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Glattaler<br />

Freitag, 12. Juli 2013 DübenDorf 3<br />

Sport – die gewichtige Nebensache<br />

GHI. Die Gewerbetreibenden<br />

haben sich für ihren Zmittag eine<br />

Nebensache zum Thema gemacht:<br />

Sport. Zum hoch emotionalen<br />

Thema gab mit Urs Leutert<br />

der höchste Schweizer<br />

Fernseh-Sportler Auskunft.<br />

Martin Liebrich<br />

Vor dem Essen auf der «Waldmannsburg»<br />

stand für die Dübendorfer Gewerbetreibenden<br />

eine geballte Ladung Sport<br />

an.Wenn auch nur passiv. Der Gewerbe-,<br />

Handels- und Industrieverein (GHI) hatte<br />

zum Mittagessen geladen, und als<br />

Gastreferent gewährte der Sportchef von<br />

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF),<br />

Urs Leutert, Einblicke in seinen Alltag.<br />

Emotionen im Spiel<br />

«Sport weckt Emotionen wie nichts anderes»,<br />

sagte Leutert zum Einstieg. «Man<br />

kann sich streiten und seine Meinung haben<br />

– aber am Ende ist alles nicht so<br />

wichtig. Denn Sport ist eine Nebensache.»<br />

Das sei das Privileg der Sportjournalisten<br />

und seiner Tätigkeit als oberster<br />

Fernseh-Sportjournalist des Landes.<br />

Ganz so nebensächlich einfach ist es<br />

dann allerdings doch nicht. Denn abseits<br />

der Bahnen, Rennstrecken und Felder,<br />

die die Sportwelt bedeuten, wuchert der<br />

Paragrafenwald.<br />

Damit pro Jahr 1600 Stunden live<br />

übertragen und weitere Bilder als Zusammenfassung<br />

ausgestrahlt werden<br />

können, hat die Sportabteilung von SRF<br />

rund 100 Verträge am Laufen. Ein Grossteil<br />

davon umfasse 15 bis 20 Seiten pro<br />

Werk, so Leutert. Doch wenn es um<br />

Übertragungen der ganz grossen Anlässe<br />

geht, wird es umfangreicher. Die Details<br />

für Übertragungen füllen bis zu 100<br />

Seiten; die Verbände versuchen, alles zu<br />

regeln: um welche Zeit die Übertragung<br />

anfängt, um welche Zeit was gesendet<br />

wird, um welche Zeit die Werbung folgt,<br />

und so weiter. Neulich, erinnert sich<br />

Leutert, habe er bei einer Verhandlung<br />

einem mächtigen Verband vorgeschlagen,<br />

den zweiten SRF-Kanal für einen<br />

Abend zu mieten – «dann können sie bis<br />

ins Detail selber bestimmen, was sie wollen».<br />

Speziell an Live-Übertragungen:<br />

Geld lässt sich damit nicht verdienen. Im<br />

Gegenteil. Dennoch setzen die Verantwortlichen<br />

im Leutschenbach einiges auf<br />

die Karte Live. «Meines Wissens bringt<br />

Der Sportchef von Srf, Urs leutert, referierte in der «Waldmannsburg» zur Philosophie der ihm unterstellten Sender und gab einige<br />

Müsterchen aus seinem alltag zum besten. Bild: Martin liebrich<br />

kein anderer Sender so viele Sportereignisse<br />

live.» Bezahlsender sind hier ausgeklammert.<br />

Der Grund für die Live-<br />

Strategie von SRF liege im Internet: Mit<br />

den neuen Medien können die meisten<br />

Sendungen – und aus den Sendungen die<br />

einzelnen <strong>Bei</strong>träge – per Mausklick abgerufen<br />

werden.Aber: «Live ist live, und<br />

live ist es nur einmal.» Wer einmal die<br />

Gelegenheit verpasst, ein Ereignis direkt<br />

mit zu verfolgen, bekommt sie nicht wieder.<br />

Zudem seien Echtzeit-Berichterstattungen<br />

unabdingbar für die Zuschauerbindung.<br />

«Treuhänder des Publikums»<br />

Nebensache hin oder her. Der Verantwortung<br />

ist sich Leutert bewusst. Die<br />

Gebührengelder treffen automatisch<br />

ein. «Wir sind die Treuhänder des Publikums.<br />

das sage ich den Angestellten immer<br />

wieder.» Raum für wochenfüllende<br />

Diskussionen bleibt trotzdem, denn natürlich<br />

sähe es jeder Sportverband gern,<br />

wenn seine Sportart mehr Fernsehpräsenz<br />

hätte. Da sei die Unabhängigkeit<br />

des Senders dann ein Vorteil.<br />

Leutert kann zudem auf das hauseigene<br />

Drei-Säulen-Konzept verweisen.<br />

Einmal werden Schweizer Sportler begleitet<br />

– «Federer, Lüthi, Cancellara».<br />

Dann werden Top-Veranstaltungen<br />

übertragen, die in der Schweiz stattfinden,<br />

wobei nicht entscheidend sei, ob<br />

Schweizer dabei sind (Weltklasse in Zürich).<br />

Und schliesslich sind da noch die<br />

Ereignisse «hors catégorie» wie Olympische<br />

Spiele, Fussball-, Welt- sowie<br />

Europameisterschaften, die gesamte<br />

Formel1-Rennserie und die Tour de<br />

France. «Wir versuchen, alles in der Balance<br />

zu halten.»<br />

Zum Schluss beantwortete Leutert<br />

auch noch die Frage nach dem Personal.<br />

<strong>Bei</strong> Trennung<br />

Freundin mit dem Tod bedroht<br />

«Die meisten Zuschauer glauben, sie<br />

wären als Moderatoren oder Kommentatoren<br />

gut.Aber nur die wenigsten sind<br />

es.» Bereits das Rekrutierungsverfahren<br />

ist hart. Bis zu 200 Bewerber kommen<br />

auf eine Stelle, und wer sie bekommt,<br />

durchläuft zuerst einmal eine zweijährige<br />

technische Grundausbildung. Während<br />

dieser Zeit kristallisieren sich Stärken<br />

und Schwächen heraus – beispielsweise<br />

die Bildschirmtauglichkeit.<br />

Übrigens:Wer bei SRF im Sport arbeitet,<br />

ist Profi. Das sind um die 170 Angestellte.<br />

Als Leutert 1991 – der Sender<br />

hiess damals noch «Schweizer Fernsehen<br />

DRS» – anfing, gab es 21 Festangestellte<br />

und zwischen 20 und 30 freie Mitarbeitende,<br />

die sich um die gesamte Sportberichterstattung<br />

kümmerten.<br />

Der Sport bleibt eine Nebensache. Offenbar<br />

aber eine, die am boomen ist. Danach<br />

wurde beim GHI aufgetischt.<br />

Vereinsübung<br />

der Samariter<br />

übUnG. Im Rahmen der Vereinswoche<br />

«Dübi VEREINt»<br />

haben 35 Dübendorfer Vereine<br />

vom 1. bis 6. Juli ihre Türen<br />

geöffnet.<br />

Der Samariterverein Dübendorf konnte<br />

an seinem speziellen Tag acht Interessierte<br />

begrüssen, die an der Vereinsübung<br />

ihre Nothilfekenntnisse überprüfen<br />

wollten. Zusammen mit den Vereinsmitgliedern<br />

absolvierten die Gäste einen<br />

Postenlauf, vertieften ihr vorhandenes<br />

Wissen und übten das korrekte Verhalten<br />

bei der Versorgung von Wunden,Verstauchungen,<br />

Knochenbrüchen, Herzproblemen,<br />

Hirnschlägen und in verschiedenen<br />

anderen Situationen.<br />

Die Samariter freuten sich über das<br />

Interesse; die Gäste lernten in den zwei<br />

Stunden viel. Unfälle können sich überall<br />

ereignen und nur selten sind in den<br />

wichtigen ersten Minuten Fachpersonen<br />

vor Ort, um die richtigen Massnahmen<br />

einzuleiten. Deshalb wäre es wünschenswert,<br />

dass jedermann die eigenen Erste-<br />

Hilfe-Massnahmen präsent hat und richtig<br />

reagieren würde.<br />

Regelmässige Monatsübungen<br />

An den regelmässigen Monatsübungen<br />

können Interessierte jederzeit teilnehmen.<br />

Die jeweiligen Daten sind auf der<br />

Homepage publiziert. Die nächste Gelegenheit,<br />

an einer praktischen Übung teilzunehmen,<br />

ist am Donnerstag, 22. August.<br />

Treffpunkt ist um 19.30 Uhr an der<br />

Glatt, beim Maronihäuschen an der<br />

Bahnhofstrasse. (red)<br />

Märli im Wald<br />

zum Jubiläum<br />

natUr. Vom Jubiläumsjahr des Naturschutzvereins<br />

Dübendorf (NVD) sollen<br />

auch die Kleinen profitieren dürfen: So<br />

genossen rund 20 Kinder mit ihren Mamis,<br />

Papis oder Grosseltern vergangenen<br />

Sonntagnachmittag bei idealem Wetter<br />

den Ausflug ins Märliland auf der Suche<br />

nach der geheimnisvollen Kristallkugel,<br />

begleitet von Barbara von Holzen.<br />

Nachdem die Kugel gefunden und die<br />

Prinzessin erlöst worden war und auch<br />

die verzauberten Brüder ihre menschliche<br />

Gestalt wieder erlangt hatten, gab es<br />

ein feines Zvieri mit zu Kronen geschnitzten<br />

Äpfeln und Zopf-Igeli, die<br />

von der Familie Brühlmann kreiert wurden.<br />

Mit vielen Spielen und dem individuellen<br />

Erforschen des Waldes klang ein<br />

friedlicher Nachmittag aus. Offen bleibt<br />

die Frage, was denn nun mit den beiden<br />

Riesen, denen der Zauberhut geklaut<br />

wurde, geschehen ist ... (red)<br />

nächster anlass: Fledermaus-Nacht am Samstag,<br />

24. august, um 19 uhr in der Senfmühle; Vortrag<br />

mit anschliessender Führung an der glatt.<br />

oberGerIcHt. Nachdem seine<br />

Freundin das Ende der Beziehung<br />

in Aussicht gestellt hatte, ist<br />

ein Fachpfleger aus Dübendorf<br />

ausgerastet und hat seine Noch-<br />

Partnerin mit dem Tod bedroht.<br />

Er bestritt, wurde aber zu einer<br />

bedingten Geldstrafe verurteilt.<br />

attiLa Szenogrady<br />

Es war am 2. Mai 2010, als am Morgen<br />

eine mehrjährige Beziehung eines<br />

Dübendorfer Paares in der gemeinsamen<br />

Wohnung ein abruptes Ende nahm.<br />

Laut Anklage war es der heute 46-jährige<br />

Fachpfleger, der plötzlich ausrastete.<br />

Zuerst hob er einen Ikea-Tisch an<br />

und warf ihn samt dem Frühstücksgeschirr<br />

durch das Zimmer. Dann zerlegte<br />

er das Möbelstück in Kleinholz. Dann<br />

sagte er zu seiner Freundin, sie solle ihre<br />

Sachen packen und bis zum Abend mit<br />

ihrer Tochter ausziehen.Ansonsten werde<br />

er sie umbringen und mit ihr auch<br />

alle Leute, die sonst im Raum seien.<br />

Danach begab sich der Beschuldigte<br />

in die Küche, wo er eine blecherne Giesskanne<br />

behändigte und gegen die Geschädigte<br />

sowie seine auf den Armen der<br />

Mutter sitzende Tochter warf. Glücklicherweise<br />

ohne zu treffen. Kurz darauf<br />

verliess der wütende Vater die Wohnung.<br />

Er wurde kurz darauf von der eingeschalteten<br />

Polizei festgenommen und<br />

zum Vorfall befragt.<br />

Beziehung geht weiter – juristisch<br />

Die ehemals glückliche Liebesbeziehung<br />

des Dübendorfer Paares war damit<br />

beendet. – Beendet? <strong>Bei</strong> Weitem<br />

nicht, wie die folgenden Jahre aufzeigten.<br />

Es folgte eine Art juristische Fortsetzung<br />

der Beziehung. Einerseits auf<br />

dem Gebiet des Strafrechts, wo sich die<br />

Mutter mit einer streitbaren Rechtsanwältin<br />

als Geschädigte etablierte. Auf<br />

der anderen Seite stand der aus<br />

Deutschland stammende Vater, der sich<br />

wegen Drohung vor der Justiz verantworten<br />

sollte.<br />

Hinzu kamen Nebenschauplätze, wie<br />

das Besuchsrecht für die gemeinsame<br />

Tochter. Oder umstrittene finanzielle<br />

Entschädigungen. Sicher ist, dass sich<br />

beide Seiten immer wieder sehen und inzwischen<br />

auch psychologische Hilfe in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Aussage gegen Aussage<br />

Am Dienstag sahen sich die Parteien in<br />

einem Berufungsprozess vor dem Zürcher<br />

Obergericht. Der Vater wehrte sich<br />

gegen einen Schuldspruch des Bezirksgerichts<br />

Uster. Dieses hatte ihn im Mai<br />

2012 wegen Drohung zu einer bedingten<br />

Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 85<br />

Franken sowie zu einer Busse von 1500<br />

Franken verurteilt. Zu Unrecht, wie der<br />

Beschuldigte vor Obergericht ausführte.<br />

So habe er seine damalige Freundin weder<br />

mit dem Tode bedroht noch mit einer<br />

Giesskanne beworfen, hielt er fest. Sie<br />

habe ihn nur belastet, um ihn loszuwerden.<br />

Es stand damit also Aussage gegen<br />

Aussage.<br />

Auch der Verteidiger forderte einen<br />

vollen Freispruch und verwies darauf,<br />

dass falsche Anzeigen als Waffen eingesetzt<br />

werden können. Dabei hätten die<br />

Untersuchungsbehörden mit Kanonen<br />

auf Spatzen geschossen.<br />

Das Obergericht stufte die Aussagen<br />

der Frau hingegen als glaubhaft ein. Für<br />

eine Falschbelastung sei kein Motiv ersichtlich.Vor<br />

allem da die Privatklägerin<br />

auch nach dem Vorfall das Besuchsrecht<br />

nicht torpediert habe. Hinzu komme,<br />

dass sie schon bei der Notrufzentrale den<br />

Sachverhalt alles so wie später geschildert<br />

habe. Zudem habe sie auch Entlastendes<br />

vorgebracht. Wie, dass er sie nie<br />

geschlagen habe.<br />

Somit bestätigten die Oberrichter<br />

den Schuldspruch des Landgerichts.<br />

Einzig bei der Strafzumessung kamen<br />

sie dem Vater entgegen. Aufgrund des<br />

emotionalen Stresses während der Tatzeit<br />

senkten sie die Strafe neu auf 90 Tagessätze<br />

zu 85 Franken und verzichteten<br />

auf eine zusätzliche Busse. Damit<br />

seien die finanziellen Folgen für den<br />

Fachpfleger bereits schon massiv.<br />

So muss er seiner Ex-Freundin nicht<br />

nur eine Genugtuung von 2000 Franken<br />

bezahlen, sondern auch eine Prozessentschädigung<br />

von 7000 Franken. Nicht<br />

zuletzt soll er einen Grossteil der Verfahrenskosten<br />

von rund 6000 Franken<br />

tragen.<br />

Gesprächsrunde<br />

für Kleinkinder-Eltern<br />

erzIeHUnG. Der Alltag mit kleinen<br />

Kindern ist bereichernd, aber auch anstrengend.<br />

Gemeinsam wird über Erziehungsthemen<br />

wie Trotz, Grenzen und<br />

Freiräume, Eifersucht,Ängste, Streit und<br />

so weiter diskutiert.<br />

Diese dreiteilige Gesprächsrunde für<br />

Mütter, Väter oder Bezugspersonen von<br />

0- bis 7-jährigen Kindern wird geleitet<br />

von Tanja Simonett, Erziehungsberaterin<br />

im kjz Dübendorf, Kleinkindberatung.<br />

Kursdaten: Donnerstag, 22. August, 12.<br />

September und 3. Oktober, jeweils 9.30<br />

bis 11.30 Uhr im Familienzentrum Dübendorf<br />

an der Wallisellenstrasse 5.<br />

Die Gesprächsmorgen können nicht<br />

einzeln besucht werden. Ein<br />

Kinderhütedienst wird organisiert. Anmelden<br />

kann man sich bis spätestens am<br />

8. August bei der Kleinkindberatung,<br />

Telefon 044 944 88 88 oder kkb.uster@<br />

ajb.zh.ch. (red)

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