Kommentierte Bibliographie - Medienwissenschaft Universität ...
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Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät Medienwissenschaft Independent Studies: Kommentierte Bibliographie „Comedy“ – Aspekte des Komischen in der Geschichte der Audiovision
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- Seite 6 und 7: In der Monographie wird versucht, d
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät<br />
<strong>Medienwissenschaft</strong><br />
Independent Studies: <strong>Kommentierte</strong> <strong>Bibliographie</strong><br />
„Comedy“ – Aspekte des Komischen in der Geschichte der<br />
Audiovision
<strong>Kommentierte</strong> <strong>Bibliographie</strong>:<br />
„Comedy“.: Aspekte des Komischen in der Geschichte der Audiovision<br />
Charney, Maurice. Comedy High and Low. An Introduction to the Experience of Comedy.<br />
Peter Lang Verlag. New York 1987<br />
Maurice Charney versucht eine wissenschaftliche Verbindung zwischen komischer Literatur<br />
und der Komik des Alltags her zu stellen und diskutiert in diesem Zusammenhang<br />
schwerpunktmäßig die These, beide hätten ähnliche Gesetzmäßigkeiten. Das Buch hat den<br />
pragmatischen Anspruch dem Leser die Wirkungsweisen von Scherzen, Rätseln und<br />
Wortspielen im Alltag zu vermitteln. Anschließend werden die Kernthesen der Theorie der<br />
Komödie vorgestellt und anhand zahlreicher Beispiele aus Film und Theater die<br />
grundlegenden Funktionsweisen von Komik untersucht. Charney stellt verschiedene<br />
Wirkungen unterschiedlicher Arten von Komik vor und beschäftigt sich mit der Bedeutung<br />
von Komik im Alltag. In einzelnen Kapiteln geht er speziell auf die Rhetorik, die Typen, die<br />
Struktur und die Form der Komödie ein.<br />
Heller, Heinz-B. / Steinle, Matthias (Hrsg.). Filmgenres. Komödie. Philipp Reclam jun..<br />
Stuttgart 2005<br />
Der Band „Melodram und Liebeskomödie“ der Reihe „Filmgenres“ des Reclamverlages stellt<br />
einen Überblick über etwa hundert filmhistorisch zentrale bzw. bekannte Komödien vom Jahr<br />
1906 bis 2001 dar. Die Beiträge zu den jeweiligen Filmen enthalten eine Inhaltsangabe<br />
gekoppelt mit Informationen über technische bzw. entstehungs- und<br />
produktionsgeschichtliche Besonderheiten sowie Hinweise zur filmhistorischen Bedeutung<br />
des jeweiligen Werkes. Vor jedem Eintrag stehen jeweils stichpunktartig die Informationen<br />
über Originaltitel, Drehort, Entstehungsjahr und Laufzeit des Films sowie personelle Daten zu<br />
Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Komponist und Darstellern. Die Einleitung zu den<br />
lexikalischen Einträgen gibt einen Überblick über die Geschichte, zentrale Merkmale und<br />
Personen der Komödie im Allgemeinen – anhand einzelner Schlüsselwerke des Genres<br />
exemplifiziert. Die Artikel bieten einen kompakten Überblick über die zentralen Aspekte des<br />
jeweiligen Filmes und sind somit auch für eine Kurzinformation zum Einstieg in eine tiefer<br />
gehende Beschäftigung mit dem Werk geeignet.
Jurzik, Renate. Der Stoff des Lachens. Studien über Komik. Campus Verlag. Frankfurt / New<br />
York 1985<br />
Renate Jurzik befasst sich in ihrem Buch mit Techniken, Inhalten und Verfahrensweisen des<br />
Komischen. Anhand dreier Zeitepochen werden verschiedene Typen der komischen Situation<br />
inklusive dreier Konstellationen der Gegenpole Publikum und Bühne behandelt: Als<br />
theoretischer Hintergrund für die Erörterung des Komischen fungiert hierbei ein längerer<br />
einleitender Teil über das Lachen als Materie des Komischen selbst. Bei den drei<br />
Konstellationen handelt sich um Sancho Pansa und Don Quijote als den Begründern des<br />
literarischen Mythos vom komischen Paar, der Rollenverteilung zwischen Hofgesellschaft<br />
und den Akteuren auf der Bühne im Theater Molières, sowie, vor allem für das o.g.<br />
Themengebiet relevant, den Stummfilmkomiker Buster Keaton.<br />
Hier steht die Reflexion der Selbstentfremdung des Menschen durch die Apparatur im<br />
Zeitalter der fortschreitenden Technisierung durch die Figuren Keatons im Zentrum ihrer<br />
Analyse; die Rolle der maskenhaften, unbewegten Gesichtszüge Keatons wird hierbei als<br />
Schlüssel zur Interpretation seiner Komik betrachtet und ausführlich analysiert.<br />
King, Geoff. Filmcomedy. Wallflower Press. New York / London 2002<br />
King versucht in seinem Werk sich den Implikationen des Komischen im Film zu nähern,<br />
sowohl im Genre „Komödie“ als auch in komischen Teilelementen aus Filmen anderer<br />
Herkunft. Die Menge der zur Exemplifizierung verwendeten Filme schließt hierbei sowohl<br />
Filme US-amerikanischer wie auch europäischer Provenienz ein, von Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts bis hinein ins neue Jahrtausend. Was sind die Implikationen des Komischen?<br />
Worin liegt das Komische eine Situation begründet? Warum glückt oder missrät ein Witz ,<br />
welche Faktoren sind hierfür entscheidend? Dies sind die zentralen Fragen, die King zu<br />
beantworten sucht. Schwerpunkte seiner Untersuchungen sind hierbei Gestalt und Bedeutung<br />
der Comedy-Subgenres Parodie und Satire in ihrer sozial-politischen Bedeutung, die Komödie<br />
als Repräsentationsort einzelner sozialer Gruppen (Gender, Rasse, Nationalität) und die<br />
Komödie bzw. das Komische im Film als Ziel einer eskapistischen Alltagsflucht der<br />
Rezipienten. Weiterhin diskutiert King die These, Comedy sei in vielen Fällen die
Abweichung von zeitlichen, geographischen, genderspezifischen oder anderen Spielarten des<br />
„Normalen“.<br />
Koebner, Thomas / Felix, Jürgen (Hrsg.). Filmgenres. Melodram und Liebeskomödie. Philipp<br />
Reclam jun.. Stuttgart 2005<br />
Ein weiterer Band der Reihe „Filmgenres“ des Reclamverlages, „Melodram und<br />
Liebeskomödie“, stellt ebenso aufgebaut wie der Band „Komödie“ einen Überblick über 80<br />
entsprechende Werke, beginnend mit „Way Down East“ aus dem Jahr 1920 bis hin zu<br />
„Brokeback Mountain“ von 2005 dar, wobei die Mehrheit der Einträge sich eindeutig mit dem<br />
gefühlvollen Drama befasst und die Artikel zu Liebeskomödien wie „Harry und Sally“, die<br />
der Band „Komödie“ explizit ausspart, eher die Minderheit bilden. Die Beiträge zu den<br />
jeweiligen Filmen enthalten auch hier eine Inhaltsangabe, gekoppelt mit Informationen über<br />
technische bzw. entstehungs- und produktionsgeschichtliche Besonderheiten, sowie Hinweise<br />
zur filmhistorischen Bedeutung des jeweiligen Werkes. Vor jedem Eintrag stehen die<br />
Informationen zu Originaltitel, Drehort, Entstehungsjahr, Dauer des Films sowie personelle<br />
Daten zu Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Komponist und Darstellern. Die subjektiv<br />
gehaltene Einleitung befasst sich in diesem Band schwerpunktmäßig mit inhaltlichen<br />
Ausformungen, Themen und den Grenzen in erster Linie des Genres Melodrama und schließt<br />
mit einer Exemplifizierung der Ausführungen anhand von James Camerons Film „Titanic“;<br />
zudem ist ein ethymologisch-historischer Rückblick der Gattung „Melodrama/e“ Bestandteil<br />
der Einleitung. Auch hier bieten die Artikel eher die kompakte, objektiv-faktenorientierte<br />
Information, ergänzt durch einige interpretatorisch-subjektive Ansätze.<br />
Matthews, Nicole. Comic politics. Gender in Hollywood comedy after the new right.<br />
Manchester University Press. Manchester / New York 2000<br />
Nicole Matthews stellt in ihrem Buch die Verbindung zwischen Comedyfilmen und Politik<br />
her. Ihre Ausführungen drehen sich dabei um die meist gesehenen entsprechenden Filme seit<br />
Beginn der achtziger bis Ende der neunziger Jahre, wobei sie die Filme in die Gruppen<br />
“Family comedy”, “Parody” und “ Comedian comedy” einteilt. Sie versucht, den Einfluss der<br />
neuen Rechten in den 80er Jahren im englischsprachigen Raum – Magret Thatcher in England
sowie Ronald Reagan in den USA – sowie des damit einhergehenden neoliberalen<br />
Regierungsstils und der daraus resultierenden geistigen und sozialen Haltung der Gesellschaft<br />
auf diese Filme deutlich zu machen. Auf Welche Weise sich die politischen Veränderungen in<br />
den erfolgreichen Komödien Hollywoods niederschlagen, ob neue Gesetze und<br />
Geisteshaltungen unterlaufen, umgangen, karikiert oder unterstützt werden und welche<br />
Funktionen die Filme im politischen Klima der Zeit erfüllen, versucht Matthews zu erläutern.<br />
Sie befasst sich dabei zunächst mit dem Wesen der Parodie, insbesondere der Bedeutung der<br />
Selbstreflexivität als Stilmittel dieses Subgenres. Weiterhin nimmt sie genderspezifische<br />
Betrachtungen von Akteuren und Rezipienten in der „comedian comedy“ vor und fokussiert<br />
diese abschließend auf die Analyse und Hinterfragung eines neuen Männerbildes in den<br />
Familienkomödien der 80er und 90er Jahre.<br />
Nowak, Helge. Comedy and Gender. Essays in honour of Dieter A. Berger. <strong>Universität</strong>sverlag<br />
Winter Heidelberg. Heidelberg 2007<br />
Der Tagungsbericht “Comedy and Gender” fasst als Aufsatzsammlung die Vorträge des<br />
gleich lautenden Symposiums der <strong>Universität</strong> Regensburg aus dem Jahr 2006 zusammen, das<br />
die verschiedenartigen Verflechtungen zwischen Humor und den kulturell geformten<br />
Geschlechterrollen - Gender - beleuchtete. Das titelgebende Spannungsfeld wird aus<br />
verschiedenen Winkeln der Gender Studies betrachtet, die sui generis verschiedene<br />
Disziplinen vereinen: die Blickwinkel sind hier unter anderem literatur- und<br />
medienwissenschaftlich als auch im Bereich der cultural studies angesiedelt. Die Vielfalt der<br />
interdisziplinären Genderforschung spiegelt sich sowohl methodologisch als auch in der<br />
Bandbreite der Analysegegenstände wieder: sie reichen im literarischen Bereich von den<br />
Komödien Shakespeares über die Werke Jane Austens bis zum zeitgenössischen<br />
amerikanischen Roman. Ebenso werden im Bereich der Audiovision TV-Produkte, wie die<br />
Shows des britischen comedian Sasha Baron Cohen in den Blick genommen wie auch<br />
cinematographische Adaptionen literarischer Vorlagen. Die Aufsätze sind hierbei in erster<br />
Linie das Ergebnis britischer und amerikanischer Forschung in Deutschland.<br />
Palmer, Jerry. The logic of the absurd. On film and television comedy. BFI Publishing.<br />
London 1987
In der Monographie wird versucht, die Frage nach der Identität und den Bedingungen<br />
audiovisueller Komik zu beantworten. Bei den Ausführungen über die Funktionsweise,<br />
Bedingungen und Einflusssphären von Humor und Komik bilden die Parallelität von<br />
verbalem und visuellem Humor bei Film und der TV-Comedy Grundlage und Ausgangspunkt<br />
der Betrachtung. Exemplifizierend funktionieren unter anderem Werke von und mit Laurel &<br />
Hardy, John Cleese und Woody Allen. Der Zusammenhang zwischen Komik bzw. ihrer<br />
Wirkung und den soziokulturellen und psychoanalytischen Umständen und Hintergründen der<br />
beteiligten Elemente sind schwerpunktmäßig Thema der Ausführungen Palmers; diese nimmt<br />
er methodisch vornehmlich aus dem Blickwinkel der Semiotik auf der einen und der<br />
Psychoanalyse auf der anderen Seite - vor allem über die kritische Anwendung freudscher<br />
Theorien zum Humor – vor. Die These der Bedeutungsveränderung eines gegebenen Inhalts<br />
bzw. dessen komischen Potentials abhängig von zeitlichen, lokalen und intentionalen<br />
Umständen der jeweiligen Äußerung ist für Palmers Ausführungen zentral.<br />
Stott, Andrew. Comedy. The new critical idiom. Routledge. New York / London 2006<br />
Der den Kern des Buches bildende Frage nach dem Wesen des Komischen nähert sich<br />
Andrew Stott über die Historie verschiedener Definitionen, beginnend bei Aristoteles und<br />
Platon über Frye und Barber bis hin zum “New Historicism”. In weiteren Kapiteln setzt er<br />
sich mit den Rollenfächern des Komischen auseinander, mit gängigen Stereotypen wie dem<br />
Narren oder dem Schwindler ebenso wie mit Geschichte, Herkunft und Bandbreite der Figur<br />
des Clowns. Weiterhin thematisiert das Buch das Thema des Komischen aus dem Blickwinkel<br />
der Genderforschung, insbesondere Elementen des Gendercrossing und der Travestie in<br />
Filmen wie „Some like it hot“ oder „As you like it“. Die historisch begründete Bedeutung des<br />
Physischen, des menschlichen Körpers als zentralem Gegenstand des Komischen in der<br />
Komödie behandelt Stott in einem weiteren Kapitel um mit der Thematisierung des Themas<br />
‚Holocaust’ als Grenzsphäre des Komischen seine Betrachtungen abzuschließen. Das Buch<br />
bietet somit einen Überblick über grundlegende Theorien und Definitionen sowie zentrale<br />
Merkmale, inhaltliche und personelle Gegenstände des Komischen.
Weissberg, Liliane. Baubo lacht. in: Simon, Ralf (Hrsg.). Theorien der Komödie – Poetik der<br />
Komödie. Aisthesis Verlag. Bielefeld 2001<br />
Ausgehend von dem Homerischen Mythos der Suche der Göttin Demeter nach ihrer<br />
geraubten Tochter, die in ihrer Trauer durch die Amme Baubo durch eine nichtsprachliche<br />
Geste, das Heben ihrer Röcke – also dem Verweis auf die eigene physische Weiblichkeit zum<br />
Lachen gebracht wird – was für die Autorin literarisch das erste, von einer Frau inszenierte<br />
Lustspiel darstellt, zeigt Weissberg zusammenhängend Aspekte von Weiblichkeit, Gender<br />
und Sex im allgemeinen und deren (Selbst-)reflexion in der Geschichte der Komödie auf.<br />
Angefangen bei Travestieelementen im Theater Shakespeares und später Schillers und<br />
weiterhin anhand von Filmkomödien der Moderne wie „Some like it hot“ oder „Tootsie“<br />
erörtert sie die Bedeutung der geschlechtsbewussten Verkleidung der Charaktere. Weiterhin<br />
geht sie in ihrem Aufsatz auf die gesellschaftlich geforderte Passivität der Frau in der<br />
Geschichte der Komödie und ihren daraus resultierenden Objektcharakter ein, um am Ende<br />
auf die heutigen Nachfolgerinnen der mythologischen Baubo, die modernen Komödiantinnen<br />
einzugehen, die ihrer Ansicht nach in erster Linie in der Performance Kunst wie der stand-up<br />
Comedy zu finden sind.