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Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter

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8 Günter Scholz<br />

Stoffen verarbeitet werden konnte. In der Gedenkstätte Anna Katharina Emmerick ist noch<br />

ein Knäuel von solchem Garn ausgestellt und auch ein grober Leinenrock aus diesem<br />

Material, den Anna Katharina getragen hat.<br />

Die „Kostbarkeit“ von Stoffen zeigt<br />

sich darin, dass die Kleidung lange getragen<br />

wird, und auch darin, dass Brentano<br />

immer wieder Verwandte und Bekannte (alles<br />

wohlhabende Leute, die sich auch Wollund<br />

Seidenstoffe leisten konnten) immer<br />

wieder um Stoffreste bittet.<br />

Die Stadt ist also recht arm. Dennoch<br />

gibt es eine „Hauptpoststraße“ und ein<br />

„Posthaus“, d. h. durch die Stadt führte eine<br />

wichtige Verbindungsstraße und deshalb<br />

auch eine Postlinie, heute ähnlich einer<br />

Bahnlinie. Zu dieser Hauptpostlinie gehörte<br />

auch ein Posthaus als Übernachtungsmöglichkeit<br />

für die Reisenden, aber auch<br />

als Haltestation für die Kutschen und Pferde.<br />

Der Herzog von Croÿ, seit der Säkularisation<br />

1803 im Besitz des Stifts- und Klostervermögens<br />

hatte städtisches Flair in die<br />

Stadt gebracht, er hatte z. B. die Misthaufen<br />

vor den Häusern auf den Straßen beseitigen<br />

lassen, brachte mit seinem Personal<br />

auch Leben, vor allem auch Nachfrage in<br />

die Stadt, aber er verweilte nur halbjährlich<br />

in Dülmen.<br />

Die „aufgehobenen“ Mönche und Nonnen<br />

sind Mönche und Nonnen, die bei der<br />

Anna Katharina Emmerick (Handzeichnung von<br />

Julia Gräfin Schmiesing-Kerßenbrock, „Gloria<br />

Patri et Filio et Sp. Scto“ von Luise Hensel geschrieben)<br />

Säkularisation 1803 (dazu zählte auch die Aufhebung aller Klöster im Deutschen Reich)<br />

ihre Klöster verlassen mussten, weil diese in weltlichen Besitz übergingen. Die neuen<br />

Besitzer, Fürsten und Adlige, die den gesamten Landbesitz, die Immobilien, die Bibliotheken,<br />

die Kunstwerde, die aus Edelmetall gefertigten und z. T. sehr kostbaren Kelche<br />

und Monstranzen übernommen hatten, mussten den enteigneten Angehörigen der Klos-

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