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Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter

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70 Wolfgang Werp<br />

Arbeit der kommunalen Gremien einem Wandel unterzog, wird nach vorliegenden anderen<br />

Studien wesentlich vom Verhalten und Agieren der örtlichen kleinstädtischen Führungsschicht<br />

geprägt. Deshalb war auch die Haltung dieser Akteure zum Nationalsozialismus<br />

Gegenstand ausführlicher Recherchen. Schließlich wurden auch gesellschaftliche Veranstaltungen<br />

und örtliche Feste im Billerbecker Raum in die Betrachtung einbezogen, um<br />

das Echo der Bevölkerung auf die weitgehenden örtlichen politischen Verschiebungen<br />

analysieren zu können.<br />

Als Fazit der Arbeit kann – möglicherweise beispielhaft für vergleichbare Gemeinden<br />

im westlichen Münsterland – davon ausgegangen werden, dass die städtische Gesellschaft<br />

schon seit Längerem nicht mehr in der Hand des „Zentrums“ lag, sondern von einer verhältnismäßig<br />

exklusiven Gruppe von deutschnationalen Kräften dominiert wurde. Bald zeigte<br />

sich aber auch eine breite Zustimmung in der Bevölkerung zu den nationalsozialistischen<br />

Zielen, deren Bestand in den Folgejahren aber in dieser Studie nicht abschließend nachgewiesen<br />

werden konnte. – Alles in allem ein aufschlussreicher und informativer Beitrag<br />

zur Geschichte des Nationalsozialismus im kleinstädtischen Bereich münsterländischer<br />

Ausprägung, der noch viele weitergehende Fragen ungeklärt lässt.<br />

Günter Scholz, Clemens Brentano, 1778 – 1842, Poesie – Liebe – Glaube, Verlag<br />

Aschendorff Münster, 2012.<br />

Im Anschluss an seine erfolgreichen Arbeiten zu Anna Katharina Emmerick hat Günter<br />

Scholz ein geschmackvoll aufgemachtes Büchlein zu „Clemens Brentano – Poesie – Liebe –<br />

Glaube“ vorgelegt und sich darin mit Leben und Werk von Clemens Brentano beschäftigt,<br />

der ja bekanntlich viele Jahre seines Lebens in Dülmen verbracht hat. Der Autor untersucht<br />

die Frage „Wer war dieser Brentano?“ Dabei geht er dem Statement „Sein Leben . . . darf<br />

als der Inbegriff eines romantischen Lebenslaufes gelten“ des Brentanobiografen Klaus<br />

Günzel (Klaus Günzel, Die Brentanos – Eine deutsche Familiengeschichte, Zürich 1993)<br />

nach und versucht dies mit der Darstellung ausgewählter Phasen seines Lebens zu zeigen.<br />

Ausgehend vom gut situierten familiären Hintergrund der Brentanos schildert der Autor<br />

die wichtigsten Stationen des Lebensweges des romantischen Dichters und interpretiert mit<br />

Texten und Gedicht- und Briefzitaten beispielhaft das vielschichtige Werk des Romantikers.<br />

Dabei wird natürlich der Begegnung mit Anna Katharina Emmerick und Dülmen besondere<br />

Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Passagen und die dort gesetzten Schwerpunkte zum<br />

„Emmerick-Erlebnis Brentanos“ sind für Emmerickverehrer von besonderem Reiz, da<br />

sie das Zusammentreffen Brentanos mit der Nonne weiter erläutern und vertiefen. Den<br />

in den Text eingestreuten Versen und Gedichten kommt dabei eine klärende Bedeutung<br />

zu, da gerade die Sprache Brentanos in der deutschen Literatur an Musikalität kaum zu

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