Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
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Neues aus dem Stadtarchiv: Quellen und Literatur 65<br />
Unterlagen von Telohes Nachfolger Hans-Rudolf Schlieker aus dessen Amtszeit als<br />
Bürgermeister (1958 – 86) befinden sich bereits seit längerer Zeit im Stadtarchiv Dülmen.<br />
Das Stadtarchiv Dülmen hofft, dass in Zukunft auch andere Kommunalpolitiker/<br />
-innen nach dem Ende ihrer Tätigkeit ihre Unterlagen dem Stadtarchiv übergeben und<br />
damit der Forschung – unter Beachtung der archivgesetzlichen Bestimmungen und der<br />
Persönlichkeitsrechte Betroffener – zur Verfügung stellen.<br />
Neue Forschungsliteratur zu Merfeld<br />
Der jetzt im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen tätige Historiker Bastian Gillner hat im<br />
Wintersemester 2008/09 an der Universität Münster eine von Frau Prof. Stollberg-Rilinger<br />
betreute Dissertation eingereicht, die im Jahr 2011 in der Reihe „Westfalen in der Vormoderne“<br />
erschienen ist. Die Publikation trägt den Titel „Freie Herren – Freie Religion. Der<br />
Adel des Oberstifts Münster zwischen konfessionellem Konflikt und staatlicher Verdichtung<br />
1500 bis 1700“. Mit dem <strong>Dülmener</strong> Raum befasst sich dabei vor allem das Kapitel<br />
„Adelige Herrschaft zwischen politischer und konfessioneller Autonomie: das Beispiel<br />
der Herren von Merveldt in der Herrlichkeit Merfeld“ (S. 293 – 312). Gillner zeigt darin<br />
auf, wie Adolf III. bei ungünstigeren Voraussetzungen, aber radikaler als manch andere<br />
münsterländische Adlige vor allem durch die Schaffung eigener kirchlicher Strukturen die<br />
Bauerschaft Merfeld der Verfügungsgewalt des Fürstbischofs entzog.<br />
Neue Studie zur Werdener Urkunde von 889 mit der Ersterwähnung Dülmens und<br />
Bulderns<br />
Dülmen und Buldern wurden wie mehrere andere Orte des Münsterlands erstmals in<br />
einer Urkunde von 889 erwähnt, mit der Bischof Wolfhelm von Münster seinen Besitz dem<br />
Kloster Werden schenkte. Das Problem dabei: Die Urkunde ist nicht im Original, sondern<br />
nur in einer späteren Abschrift überliefert – im Gegensatz zu der im Original erhaltenen<br />
Urkunde aus demselben Jahr, die eine Schenkung von König Arnulf an Bischof Wolfhelm<br />
dokumentiert. Die problematischen Aspekte dieser Urkunde wurden nun ausführlich von<br />
Claudia Maria Korsmeier in ihrem Beitrag über die Schenkung des münsterischen Bischofs<br />
Wolfhelm an die Abtei Werden für die Ende 2011 erschienene und von Werner Frese<br />
herausgegebene „Geschichte der Stadt Olfen“ behandelt. Im Gegensatz zu Olfen ist die<br />
Frage für die frühe Geschichte Dülmens und Bulderns allerdings weniger brisant: Anders<br />
als das in sonstigen Quellen erst viel später genannte Olfen wurden Dülmen und Buldern<br />
nämlich neben der problematischen Urkunde auch in dem ab ca. 890 geschriebenen und<br />
unproblematischen Werdener Urbar aufgelistet (vgl. den Beitrag von Antonius Bödiger<br />
in der letzten Ausgabe der <strong>Dülmener</strong> <strong>Heimatblätter</strong>) – eine erste Erwähnung der beiden<br />
Orte und damit deren Existenz sowie der Besitz des Klosters Werden in Dülmen und