Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter
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<strong>Stefan</strong> <strong>Sudmann</strong><br />
Neues aus dem Stadtarchiv: Quellen und Literatur<br />
Soziales Seminar<br />
Anfang 2011 hat Klaus Hüls, früher Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, dem<br />
Stadtarchiv Dülmen Unterlagen des Sozialen Seminars übergeben, dessen Geschichte<br />
Ludger Hillermann 2009 in den <strong>Dülmener</strong> <strong>Heimatblätter</strong>n dargestellt hat. Der neue Bestand<br />
„Soziales Seminar“ im Stadtarchiv Dülmen umfasst 4 Akten mit Unterlagen zum Programm<br />
und zur Programmplanung aus den Jahren 1975 bis 1999.<br />
Nachlass des Bürgermeisters Wilhelm Telohe<br />
Im Herbst 2011 übergab Beate Telohe dem Stadtarchiv Unterlagen ihres Schwiegervaters,<br />
des Schulrektors und Bürgermeisters Wilhelm Telohe (1898 – 1961). Dieser war seit<br />
1933 als Lehrer in Dülmen tätig und wurde 1947 Rektor der Overbergschule. Von 1948 bis<br />
1952 sowie noch einmal von 1956 bis 1958 amtierte er für die Zentrumspartei als Bürgermeister<br />
der Stadt Dülmen – im Wechsel mit Josef Espeter, der von 1946 bis 1948 sowie von<br />
1952 bis 1956 für die CDU als Bürgermeister im Amt war. Die katholische Zentrumspartei<br />
war 1933 auf Druck der Nazis aufgelöst worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten<br />
ehemalige Zentrumsmitglieder die neue überkonfessionelle CDU, während andere<br />
das alte Zentrum wiederbelebten, das allerdings nur in den ersten Nachkriegsjahren und<br />
nur in wenigen Regionen wie dem Münsterland bei Wahlen Erfolg hatte. Beide Parteien<br />
konkurrierten um die Wähler des christlich-bürgerlichen Spektrums. Entsprechend finden<br />
sich im Nachlass von Bürgermeister Telohe interessante Unterlagen, die dieses schwierige<br />
Verhältnis beider Parteien in Dülmen und im Kreis Coesfeld illustrieren. Daneben finden<br />
sich dort weitere unterschiedliche Unterlagen aus Telohes Tätigkeit als Dülmens Bürgermeister,<br />
u. a. zum Wiederaufbau der Stadt, zu Schul- und Personalangelegenheiten oder<br />
auch zur Frage, ob der Stadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung oder der Bürgermeister<br />
als Stadtoberhaupt in der Osternachtsprozession das Kreuz tragen soll. Interessant sind<br />
auch einzelne Schriftstücke, die von den Folgen des Nationalsozialismus zeugen, wie die<br />
an Telohe gerichtete Bitte, sich um die Wiedereinstellung eines Lehrers einzusetzen, oder<br />
die finanziellen Forderungen von Heinrich Helms, der von 1936 bis 1945 als <strong>Dülmener</strong><br />
Bürgermeister amtierte.<br />
Der Bestand wurde von Fatih Aydin, einem Schüler der Kardinal-von-Galen-Schule,<br />
im Rahmen eines Praktikums unter Anleitung von Archivmitarbeitern verzeichnet und<br />
kann jetzt wie anderes Archivgut nach den archivgesetzlichen Bestimmungen genutzt<br />
werden.