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Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter

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58 <strong>Stefan</strong> <strong>Sudmann</strong><br />

Merfeld<br />

Merfeld bildete schließlich das Schlusslicht. Auch hier begann es – im Juli 1967 – nach<br />

Inspektionen durch die Verwaltungsleitung mit Klagen über „wildes Müllkippen“, wofür<br />

auch Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft angedroht wurden. 24 Die Amtsverwaltung wies<br />

deshalb im August den Wegearbeiter Schüttert an, widerrechtliches Müllabkippen „unauffällig“<br />

zu beobachten. Ebenso ließ sie im September öffentlich bekannt machen, dass<br />

sich Interessenten für die Durchführung der gemeindlichen Müllabfuhr melden sollten. 25<br />

Im Oktober wurde die Vorbereitung einer entsprechenden Satzung beschlossen. 26 Noch<br />

im Dezember des Jahres wurde eine staubfreie Müllabfuhr durch die Firma Rethmann<br />

aus Selm angekündigt. 27 Auch hier wurde zuerst der „innerhalb der im Zusammenhang<br />

gebauten Ortslage der Gemeinde Merfeld anfallende Hausmüll“ abgefahren. 28<br />

Fazit<br />

Als Gemeinsamkeiten für alle <strong>Dülmener</strong> Umlandgemeinden lassen sich somit erkennen:<br />

Die Auseinandersetzung mit der Problematik „Müll“ begann mit dem Erkennen des Problems<br />

„wilder“ Müllentsorgung an dafür nicht vorgesehenen Plätzen. Bei der Einführung<br />

der Müllabfuhr wurden zuerst die Dörfer und Siedlungen berücksichtigt, erst später die<br />

Bauerschaften. Vorrangig ging es in den Aktionen gegen das wilde Müllkippen um das<br />

Dorf- und Landschaftsbild sowie um Fragen der Hygiene, die durch Ungeziefer und Ratten<br />

bei wilder Müllentsorgung bedroht schien. „Umweltschutz“ im heutigen Sinne wurde<br />

dabei nicht diskutiert. Dies sollte erst einige Jahre später – bis heute – die Diskussion zum<br />

Thema „Müll“ prägen.<br />

1 Stadtarchiv (StadtA) Dülmen, Stadt Dülmen, Bi 75; DZ, 4. und 29. April 1911. – Auch in der Stadt<br />

Bocholt wurde zu dieser Zeit die Müllabfuhr eingerichtet: TEMBRINK, WOLFGANG: „Aus Gründen<br />

des städtischen Wohls“ – zur Einführung der städtischen Müllabfuhr in Bocholt. In: Unser Bocholt 62/2,<br />

2011, S. 11 – 26.<br />

2 StadtA Dülmen, Stadt Dülmen, D 3182.<br />

3 <strong>Dülmener</strong> Zeitung (DZ), 12. Mai 1950.<br />

4 1955 wurde in der Lokalpresse lediglich kurz über eine neue Schuttabladestelle nach der Kleuterbachregulierung<br />

berichtet: DZ, 2. März 1955. Vgl. auch die Gemeinderatsprotokolle: StadtA Dülmen, Gemeinde<br />

Buldern, B 68.<br />

5 StadtA Dülmen, Stadt Dülmen, C 323.<br />

6 StadtA Dülmen, Stadt Dülmen, C 321, C 322 und C 323.

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