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Stefan Sudmann - Dülmener Heimatblätter

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Müllabfuhr auf dem Lande: Die Anfänge der geregelten Müllentsorgung in den . . . 55<br />

abluden und es so dem Müllwagen sehr schwer oder gar unmöglich machten, die Müllkippe<br />

zu befahren. 9 Daneben zeigte sich ein weiteres Problem: Viele Bürger in Buldern und<br />

Hiddingsel wussten offensichtlich nicht, was als „Hausmüll“ in den Mülleimer gehörte<br />

und was nicht (z. B. Asche, Schlamm, Gartenabfälle, Flüssigkeiten, tote Tiere, entzündbare<br />

Stoffe und sperrige Gegenstände) – Grund für eine Aufklärung der Bevölkerung über<br />

die Lokalpresse. 10 Auch so genanntes „wildes Müllabladen“ musste weiterhin geahndet<br />

werden. 11<br />

Rorup<br />

Das wilde Schuttabladen wurde fast zur selben Zeit wie in Buldern auch in Rorup 1950<br />

erstmals öffentlich beklagt. 12 Eine organisierte Müllabfuhr wurde hier aber noch nicht<br />

in Erwägung gezogen. Auch Mitte der 1950er-Jahre meinte man in Rorup noch, auf die<br />

Einrichtung einer Müllabfuhr, die ja den Bürgern Kosten verursachen würde, verzichten<br />

zu können. Jedoch wurde diese Meinung schnell revidiert: Nur sehr wenige brachten ihren<br />

Müll ordnungsgemäß zur Schuttabladestelle bei Bonekamp – für die meisten Roruper war<br />

zu konstatieren, dass sie „den Müll irgendwo abkippen, nicht aber an dem vorgesehenen<br />

Platz.“ Für den Fall, dass die öffentliche Ermahnung der Bevölkerung über die Lokalpresse<br />

keine Wirkung zeigen sollte, müsste dann doch „eine Müllabfuhr mit Zwangsanschluß“<br />

eingerichtet werden. 13 Im Februar 1957 wurden schließlich Überlegungen zur Einrichtung<br />

einer Müllabfuhr angestellt. Im folgenden Monat beschloss der Roruper Gemeinderat<br />

die Einführung einer gemeindlichen Müllabfuhr, die jeweils am Freitag stattfinden sollte.<br />

Durchgeführt wurde dies durch einen ortsansässigen Landwirt, der hierfür 20 DM je<br />

Abfuhrtag erhielt. 14<br />

Aber noch im Jahre 1965 gab es „Ärger mit dem Müll“: Man hörte Klagen über<br />

unerlaubtes Müllabladen u. a. am Speckkamp sowie an der Billerbecker Straße und damit<br />

über eine Zunahme der Ratten. Deshalb wurde der Bevölkerung nochmals in Erinnerung<br />

gerufen, dass es für Hausmüll die Müllabfuhr am Freitag gebe; sperrige Gegenstände<br />

und Gartenabfälle müssten zur Müllkippe bei Haus Rorup gebracht werden. Angekündigt<br />

wurde zugleich ein strafrechtliches Vorgehen gegen Personen, die ihren Müll weiterhin in<br />

Straßengräben entsorgten. 15<br />

Ende 1970 beschloss die Gemeinde Rorup zum 1. Juli 1971 die Einführung der<br />

staubfreien Müllabfuhr innerhalb des Dorfes Rorup; ausgenommen blieben laut Satzung<br />

vom 14. Juni 1971 „die Bauerschaften Kirchspiel Rorup mit Ausnahme der Haushaltungen<br />

an der <strong>Dülmener</strong> Straße“. Die Aufgabe übernahm – wie seit dem 1. Januar 1971 für<br />

Darup – der Fuhrunternehmer Josef Rethmann aus Selm. 16 Wie über die Lokalpresse

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